Trotzdem hat geschrieben: ↑08 Aug 2023 14:06
Es waren zwei unterschiedliche Selbsthilfegruppen. Einmal war die Selbsthilfegruppe geleitet und einmal war es einfach ein loses Gruppentreffen. Bei der geführten Selbsthilfegruppe war es so, dass die Leiterin sich nicht an ihre eigenen Regeln gehalten hat. Es gab ein bestimmte Redezeit für jeden und darüber hinaus durfte man nicht sprechen. Sie selbst hat jeden haargenau darauf hingewiesen, wenn jemand über die Zeit war, aber ständig selbst mehr gesprochen. Ich habe sie dann auch mehrmals darauf hingewiesen, wenn sie mehr gesprochen hat. Sie fühlte sich dann aber gleich angegriffen und hat ihr Verhalten nicht geändert.
Nun, dazu muss man sagen, dass sie ja die Regeln macht und auch selbst brechen kann, wenn sie die Leiterin ist. Das kann man blöd finden, aber wenn sie die Leiterin ist, wird sie nicht ihr Verhalten ändern, nur weil es dir nicht passt. Das liegt dann einfach nicht in deiner Hand.
Trotzdem hat geschrieben: ↑08 Aug 2023 14:06
Habe die Selbsthilfegruppe verlassen. Die zweite Selbsthilfegruppe war nicht geleitet und jeder durfte so viel erzählen wie er wollte. Da hat dann aber dazu geführt, dass sich oft an kleinen Nichtigkeiten aufgehängt wurde und sehr viel Zeit für sinnlosen Diskussionen bei denen am Ende niemand mehr genau wusste um was es überhaupt ging, verschwendet wurde. Ich habe dann mehrmals darauf hingewiesen, dass man sich an Kleinigkeiten aufhängt und doch etwas mehr zum Thema zurückkommen sollte. Das wurde dann ignoriert und sich im Gegenteil sogar nochmehr an Kleinigkeiten aufgehängt und man ist komplett vom Thema abgeglitten. Das war dann nicht mehr konstruktiv und themenfixiert. sondern selbstdarstellende Ego-Zuschaustellung. Bin da auch wieder gegangen.
Also eigentlich hattest du Probleme mit den anderen, nicht die mit dir?
Trotzdem hat geschrieben: ↑08 Aug 2023 14:06
Es waren zwei unterschiedliche Selbsthilfegruppen. Einmal war die Selbsthilfegruppe geleitet und einmal war es einfach ein loses Gruppentreffen. Bei der geführten Selbsthilfegruppe war es so, dass die Leiterin sich nicht an ihre eigenen Regeln gehalten hat. Es gab ein bestimmte Redezeit für jeden und darüber hinaus durfte man nicht sprechen. Sie selbst hat jeden haargenau darauf hingewiesen, wenn jemand über die Zeit war, aber ständig selbst mehr gesprochen. Ich habe sie dann auch mehrmals darauf hingewiesen, wenn sie mehr gesprochen hat. Sie fühlte sich dann aber gleich angegriffen und hat ihr Verhalten nicht geändert.
Nun, dazu muss man sagen, dass sie ja die Regeln macht und auch selbst brechen kann, wenn sie die Leiterin ist. Das kann man blöd finden, aber wenn sie die Leiterin ist, wird sie nicht ihr Verhalten ändern, nur weil es dir nicht passt. Das liegt dann einfach nicht in deiner Hand.
Trotzdem hat geschrieben: ↑08 Aug 2023 14:06
Habe die Selbsthilfegruppe verlassen. Die zweite Selbsthilfegruppe war nicht geleitet und jeder durfte so viel erzählen wie er wollte. Da hat dann aber dazu geführt, dass sich oft an kleinen Nichtigkeiten aufgehängt wurde und sehr viel Zeit für sinnlosen Diskussionen bei denen am Ende niemand mehr genau wusste um was es überhaupt ging, verschwendet wurde. Ich habe dann mehrmals darauf hingewiesen, dass man sich an Kleinigkeiten aufhängt und doch etwas mehr zum Thema zurückkommen sollte. Das wurde dann ignoriert und sich im Gegenteil sogar nochmehr an Kleinigkeiten aufgehängt und man ist komplett vom Thema abgeglitten. Das war dann nicht mehr konstruktiv und themenfixiert. sondern selbstdarstellende Ego-Zuschaustellung. Bin da auch wieder gegangen.
Also eigentlich hattest du Probleme mit den anderen, nicht die mit dir?
Beidesmal nein.
Die "Anderen" waren unterschiedliche Menschen und die große Mehrheit hatte auch keine Lust sind an Nichtigkeiten aufzuhängen. Allerdings hatten sie scheinbar auch nichts wirklich beizutragen, weshalb sie es als Unterhaltungswert gesehen haben sich daran zu ergötzen. Ich war halt der, der den Mut hatte, das offensichtliche Auszuprechen, dass es eben Pfennigfuchserei und Haarspalterei ist und niemand weiterbringt
Wer Regeln aufstellt hat sich daran auch selbst zu halten, sonst verliert er mMn seine Autorität. Da haben wir anscheinend auch wieder unterschiedliche Meinungen.
Zuletzt geändert von Trotzdem am 08 Aug 2023 15:57, insgesamt 1-mal geändert.
Trotzdem hat geschrieben: ↑08 Aug 2023 14:26
Können wir uns darauf einigen, dass wir da unterschiedlicher Meinung sind? Mich wirst du nicht davon überzeugen können. Ich bin Pragmatiker, der glaubt, dass das meiste Verhalten Anpassung an Gegebenheiten ist und veränderbar ist. Ich will da nicht wieder eine endlose Diskussion.
Erstens sind es die Wissenschaften, wo zwischen den ungenaueren Geistes-und Sozialwissenschaften und den genaueren Naturwissenschaften unterschieden wird.
Und zweitens ist Wissenschaft auch Meinung und zwar in Form von falsifizierbaren Thesen. Etwas das unanfechtbar ist, sind Naturgesetze, aber nicht wissenschaftliche Thesen, sonst sind sie nicht wissenschaftlich, sondern Dogmata.
Ich denke, es braucht ziemlich viel Übung, um souverän Kritik zu üben oder Feedback zu geben, gerade in einem Umfeld, wo man sich gegenseitig noch nicht kennt. Und natürlich kann es seltsam für Andere/neue Gruppen sein, wenn sich plötzlich jemand anders verhält als erwartet oder als kennengelernt. Z.B. unerwartet straight seine Meinung vertritt, wo vorher nur leise Zurückhaltung war. Oder wenn jemand immer gut gelaunt ist & dann mal einen schlechten Tag hat. Aber es macht ja auch das Kennenlernen aus, diese unterschiedlichen Facetten zu erleben. Wie damit dann umgegangen wird, ist eine andere Sache. Dann kann man versuchen, eine gemeinsame Sprache zu finden, falls möglich.
Da halte ich es wie die Vorposter: das hat wohl eher weniger mit Intro/extrovertiert zu tun, sondern oft eher mit dem ersten und längerfristigen Eindruck, den die andere Person wahrgenommen hat.
Everyone is in one room; and I'm in the next room.
Es ist nicht üblich das Verhalten in "introvertiert" und "extravertiert" einzuteilen. Jeder Person steht das ganze Verhaltensrepertoire zur Verfügung, sie unterscheiden sich nur darin, wie häufig ein bestimmtes Verhalten gewählt wird oder wie wohl sich dann jemand dabei fühlt. Demzufolge gibt es introvertierten-typisches Verhalten und extrovertierten-typisch.
Und vielleicht fällt das nur negativ auf, wenn du mit einem für dich untypischen Verhalten auftrittst.
Ich glaube so einfach ist das nicht. Ich kann mich durchaus an Gruppensituationen erinnern, wo Menschen als unangenehme Nörgler wahrgenommen wurden. Das hatte aber, meiner Beobachtung nach, vor allem damit zu tun, dass sie nicht wirklich in der Lage waren sozial verträglich ihre Kritik oder ihre Unzufriedenheit zu kommunizieren. Ich finde es daher wichtig, dass man nicht nur wert auf das WAS legt, sondern auch auf das WIE.
Zuletzt geändert von Kolinatan am 09 Aug 2023 15:01, insgesamt 1-mal geändert.
Grund:Vollzitat gekürzt.
Trotzdem hat geschrieben: ↑07 Aug 2023 22:40
Mich stört die Unterscheidung zwischen extrovertiert/introvertiert als Ursachenzuschreibungen für das AB-tum.
Mich auch. Introvertiert sein wird einfach gern als Ausrede genommen. Manchmal bekomme ich auch den Eindruck, dass sich manche selbsternannte Intros für was besseres halten, weil sie angeblich mehr reflektieren und nicht das zeigen, was sie an Extros unangenehm finden.
Dazu kommt, dass in vielen Fällen Introvertiertheit ein Symptom von psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Sozialphobie und somit kein grundlegender Charakterzug ist. Da machen sich einige was vor.
"Im innersten Gehäuse des Humanismus, als dessen eigene Seele, tobt gefangen der Wüterich, der als Faschist die Welt zum Gefängnis macht."
(aus "Schwabenstreiche", Theodor W. Adorno, Minima Moralia)
Seb-X hat geschrieben: ↑13 Aug 2023 16:57
Mich auch. Introvertiert sein wird einfach gern als Ausrede genommen. Manchmal bekomme ich auch den Eindruck, dass sich manche selbsternannte Intros für was besseres halten, weil sie angeblich mehr reflektieren und nicht das zeigen, was sie an Extros unangenehm finden.
Dazu kommt, dass in vielen Fällen Introvertiertheit ein Symptom von psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Sozialphobie und somit kein grundlegender Charakterzug ist. Da machen sich einige was vor.
Ich denke, Introvertiertheit kann auch als Vermeidungsstrategie eingesetzt werden bzw "hochgehalten".
Es kann auch suchtartige Formen annehmen, dachte ich sogar letztens. (habe selber überwiegend introvertierte Anteile)
Wenn die "eigenen inneren Kreise" bedient werden, mindert das auch die Wahrscheinlichkeit, sich außen zuzuwenden und in Beziehung zu gehen,
also vielleicht über den Weg fördert es Beziehungslosigkeit.
Seb-X hat geschrieben: ↑13 Aug 2023 16:57
Dazu kommt, dass in vielen Fällen Introvertiertheit ein Symptom von psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Sozialphobie und somit kein grundlegender Charakterzug ist. Da machen sich einige was vor.
Ich würde eher von Schüchternheit reden. Ich glaube schon, dass man wenig daran ändern kann, ob man nun mehr extrovertiert oder mehr introvertiert ist. Jeder hat Teile davon und neigen eher zu einer Seite als zur anderen.
Ob man jetzt introvertiert oder extrovertiert ist, hat doch keinerlei Aussagekraft darüber wie man sich in Gesellschaft verhält. Es gibt introvertierte Quatschköpfe und extrovertierte stille Mäuse.
