Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von I-tried-I-gave-up »

Vielen Dank nochmal für die vielen Kommentare! :good:
Hoppala hat geschrieben: 10 Aug 2023 23:36 "Irgendwie anders", "auffällig" ist in unserer Gesellschaft ein Indiz für ein psychologisches/psychiatrisches Problem. Spätestens, wenn das Besondere nicht in akzeptierten gesellschaftlichen Kontexten etabliert ist (Helge Schneider z. B. ist ziemlich ausnahmebesonders - hat damit aber seine akzeptierte Nische gefunden; stell dir vor, der Typ wäre nie entdeckt worden und würde neben seinem Tagesjob als schräges Kellnerunikum einmal im Monat eine Art "absurdes Konzert" im nächsten Nachbarschaftstreff geben. [...])
Würde es für mich bei der Partnersuche von Vorteil sein, wenn ich ein besonderes Talent für eine erfolgreiche (weil akzeptierte) Tätigkeit nutze, über die ich einen gewissen Bekanntheitsgrad aufbauen kann, um so potenziellen Partnerinnen mein "anders sein" auf eine nicht aufzudringliche (arrogante) aber dennoch eindrucksvolle Weise näher zu bringen? Das kann zum Beispiel Musiker mit einer bekannten Band, Entertainer, Schauspieler, Schriftsteller (Künstler) oder Professor an einer Universität (akademische Karriere) sein.
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Hoppala
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Hoppala »

I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 11 Aug 2023 09:58 Würde es für mich bei der Partnersuche von Vorteil sein, wenn ich ein besonderes Talent für eine erfolgreiche (weil akzeptierte) Tätigkeit nutze, über die ich einen gewissen Bekanntheitsgrad aufbauen kann, um so potenziellen Partnerinnen mein "anders sein" auf eine nicht aufzudringliche (arrogante) aber dennoch eindrucksvolle Weise näher zu bringen? Das kann zum Beispiel Musiker mit einer bekannten Band, Entertainer, Schauspieler, Schriftsteller (Künstler) oder Professor an einer Universität (akademische Karriere) sein.
Das ist eine merkwürdige Frage.
Woher soll das irgendjemand wissen?
Ich verzichte jetzt mal darauf, die zahlreichen diversen Faktoren aufzulisten, die beim Partnersuchen, bei deiner Parnersuche, beim Partnerfinden, und beim die für dich Richtige finden und die für dich Richtige findet auch dich richtig mitspielen können.
Wenn du Bock drauf hast und es probieren willst und kannst: mach. Dann erfährst du auch die Antwort auf deine Frage - vielleicht.

Wie man so hört, können Stars zumindest einen gewissen Kreis an Groupies aufbauen, und werden gelegentlich in bestimmten Kreisen zu gesellschaftlichen Anlässen eingeladen (und sei es, um mit der Anwesenheit des Stars andere zu beeindrucken). Wenn das deine Welt ist, kann es den Versuch wert sein, das anzusteuern. Generell ist ein größeres soziales Umfeld - neudeutsch: Beziehungsntzwerk - dass dich und die ein oder andere deiner Fertigkeiten schätzt und gerne berücksichtigt, ein Asset.

Ich denke aber mal die wengsten planen sowas (und noch weniger schaffen es dann auch). Bei den meisten wird es sich im Laufe ihres Handelns und Schaffens halt so ergeben, und sie nutzen die angebotenen offenen Türen (das ist fraglos ein Vorteil: wenn man nicht jede Tür selbst aufknacken muss) oder auch nicht Daraus plus ein paar Zufälle ergibt sich der Weg. Hinterher kannst du dann behaupten, "erfolgreich" und geschickt clever zu sein. Oder dir, bei gleichem Einsatz, anhören müssen, ein schräger Loser zu sein, der schon längst mal ne längere stationäre Behandlung gebraucht hätte, aber du wolltest ja nicht, selber schuld. Oder du rackerst dich endlos an.
Sieh nur zu, dass du es so machst, dass du anderen möglichst wenig Leid zu fügst und am Ende deines Lebens möglichst wenige deiner Entsacheidungen bereust. (Der Kopf, das Rationale, hilft dir dabei übrigens nicht sehr viel.)

Ich bemerke, dass ich aus deinen Posts den Eindruck mitnehme, dass du relativ berechnend vorgehst. Ist nicht falsch; aber viel zu wenig bzw. kein günstiger Fokus. Denn dein Problem, dein Bedürfnis, das du geschildert hast, ist ganz anders gelagert.
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Xiangni »

I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 10 Aug 2023 07:23 Ich versuche immer auf Augenhöhe zu bleiben, was allerdings aufgrund meiner arg krassen Fähigkeiten schwierig sein kann. Wie ich schon erwähnt habe, kann ich Sachzusammenhänge schneller und einfacher verstehen als andere und teilweise Vorraussagen treffen. Um ein Beispiel aus dem Alltag zu geben:

Ich habe bemerkt, dass Wasser unterhalb des Fensterrahmens in das Zimmer durchdringt. Als ich das meiner Mutter erklärte, sagte sie: "Das kann nicht sein. Ich habe vorhin die Orchideen auf der Fensterbank gegossen. Das Wasser muss aus der kleinen Gießkanne kommen." Drei Stunden später sagt sie: "Du hattest Recht - da kommt wirklich Wasser in das Zimmer."
Ehrlich gesagt verstehe ich das Beispiel nicht. Was ist daran so besonders? Dass Person X Sache Z eher auffällt als Person Y finde ich nicht so "bemerkenswert", eher einfach ganz normal. Dein Beispiel klingt für mich nach einem normalen Gespräch. Deine Mutter hat sich wohl beim Blumen giessen gar nicht darauf geachtet. Dir ist es aufgefallen. Sie hat es dann mit dem Blumengiessen in Verbindung gebracht, weil es logischer klingt.

Ich glaube dir gerne, dass du hochbegabt bist. Finde es aber ein bisschen schwierig, dass du über dich selbst von "arg krassen Fähigkeiten" sprichst. Ich habe immer gelernt bescheiden zu sein. "Arg krass" klingt für mich so als ob du dich über alle stellst. Auch wenn es tatsächlich so sein mag/ist, kommt es halt leider trotzdem etwas "arrogant und selbstverliebt" bei mir an.

Auch ohne dass du etwas sagst, wird den anderen auffallen, dass du besonders intelligent oder effizient bist.

Ich finde es auch etwas schade, dass du dich nur darüber definieren möchtest. Zumindest gehe ich davon aus, wenn du fragst, ob du Musiker werden sollst, damit die anderen merken wie besonders du bist. Mach etwas, weil es dir gefällt oder Spass macht und nicht um den anderen zu zeigen "ich bin so begabt". Sie werden es auch so merken.

Ein Bekannter ist intelligenter als der Durchschnitt. Hat sich selber Russisch beigebracht. So, dass er sogar Zeitungsartikel über den Ukrainekrieg in Russisch lesen kann. Nebenbei hat er davon erzählt, nicht um anzugeben mit "ich bin so begabt", sondern, weil er uns mitteilen wollte, wie die russischen Medien anders kommunizieren als unsere. Er musste mir nicht sagen "ich bin intelligent". Ich habe es auch so im Gespräch gemerkt. Das kommt meiner Meinung nach dann auch sympathischer rüber als jemand der sagt "ich bin so toll, ich kann 1000 chinesische Zeichen lesen".

Es ist sehr schön, dass du diese Fähigkeiten hast! Nutze sie!
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Levyn »

Richard hat geschrieben: 10 Aug 2023 11:35 Das siehst du oben auch aus den dummen Fragen wie Wocher weißt du das du hochbegabt bist.
Liegt vielleicht daran, dass das viele Leute von sich denken. Selbst die dümmsten Menschen denken, dass sie sehr smart sind.
Richard hat geschrieben: 10 Aug 2023 11:35 Wen die jemand Sprüche über deine inteligenz reindrückt weil er sich dumm fühlt einfach zurück beleidigen.
Für Menschen ist es normal aus der niedrigeren Position wie kleine Hunde zu bellen, aber wen man von oben was sagt ist es ein Problem. Einfach zum Teufel schicken mit der Begründung das die Person dumm und es nicht wert ist.
Das ist natürlich sehr intelligent :daumen:

Manchmal hat man so einen Tunnelblick und denkt von sich, dass man so viel besser ist, dass man gar nicht mitbekommt wie intelligent andere Menschen sind. Die intelligentesten Menschen, die ich kenne, haben es nie an die große Glocke gehangen und mussten nie betonen wie brilliant sie sind. Sie haben es durch ihre Fähigkeiten gezeigt. Nicht dadurch, dass sie es immer wieder betont haben.
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Egil »

I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 09 Aug 2023 12:43...
Diesen Text hätte ich mit Mitte 20 1:1 so schreiben können (abgesehen von der Sache mit dem Multitasking). Ich habe noch niemanden getroffen,der so schnell liest wie ich. Mit ca. 17 konnte ich mehrere Star Trek Folgen komplett auswendig. "Lateinvokabeln? Was? Wir hatten Hausaufgaben? Warte, ich les mir die kurz durch" - so lief ungefähr meine Vorbereitung auf den Unterricht. Die 11. Klasse habe ich übersprungen, in den Sommerferien die Bücher der 11. Klasse nur überflogen, und konnte den Stoff nachher besser als die meisten anderen. Das Grundstudium in Physik habe ich auch noch gemeistert ohne Lernen im Sinne von "Büffeln" - ich wusste gar nicht, wie das geht (zugegeben, im Hauptstudium war es dann anders). Ich galt immer als wandelndes Lexikon.

Aber ich habe auch heftige Schwächen - man könnte auch sagen, ich stelle mich bisweilen unglaublich dämlich an. Wie du kann ich mir keine Namen merken - außer von Figuren in Büchern; stellt sich mir jemand vor, habe ich den Namen schon im nächsten Moment vergessen. Wenn meine Mutter zu mir sagt: "Mach mal in 5 Minuten den Herd aus, damit die Kartoffeln nicht anbrennen" - gut, dann kann man davon ausgehen, dass es angebrannte Kartoffeln zum Mittag gibt. Die Information wird quasi ins Archiv gepackt und ist nicht im Arbeitsspeicher verfügbar. Es ist nicht so, dass ich es vergesse, ich denke nur nicht dran. Wenn ein äußerer Impuls (hier: der Geruch angebrannter Kartoffeln) mich wieder "in die Spur bringt", weiß ich sofort wieder, dass ich den Herd abstellen sollte (könnte auch etwas anderes sein, was nicht in 5 Minuten, sondern in 5 Wochen getan werden muss). Etwas vorlesen zum Beispiel kann ich auch nicht, weil ich Texte nur punktuell scanne und die gesprochene Sprache nicht mit der Geschwindigkeit des Lesens mithalten kann.

Wie du habe ich damals mein Selbstwertgefühl ausschließlich aus meinen intellektuellen Leistungen bezogen, was auch daran lag, dass ich außerhalb der Familie für nichts anderes Anerkennung fand (Mobbingopfer). Wie ich das geändert habe, kann ich dir leider nicht sagen, ich weiß es ja selbst nicht.

Und ich war auch der Ansicht, ich müsste doch Kraft meines Intellekts einen Weg finden, eine Frau für mich zu gewinnen - was du eben soziale Codes nennst. Aber Pustekuchen! Auf mich trafen genau die Zuschreibungen zu, die Tanja erwähnt hat: "arrogant", "hält sich für was besseres". Jedenfalls nahmen mich viele andere so wahr. Und es traf zu einem Gutteil auch zu. Massiv schüchtern war ich allerdings auch, das trug noch zu dem Eindruck bei.

Du hast hier ja schon eine Reihe Tipps bekommen: umgib dich mit anderen, ähnlichen Menschen, kehre es nicht heraus, dass du mehr weißt (es fällt dir kein Zacken aus der Krone, wenn du die Fehler anderer mal nicht korrigierst). Und was mir persönlich geholfen hat, wenn auch nicht unbedingt im Sinne der Partnerfindung, ist die körperliche Arbeit auf dem Bauernhof (ich habe gerade mal 4 Monate als Physiker gearbeitet, bevor ich in den Familienbetrieb zurück gekehrt bin). Körper und Geist sind hier viel mehr im Einklang. Meine Gedanken können bei einfachen Tätigkeiten nebenbei frei schweifen, werden trotzdem auch mal mit voller Kapazität beansprucht, und wenn ich körperlich erschöpft bin, fühle ich nicht mehr so diese innere Unruhe.
Zuletzt geändert von Kolinatan am 12 Aug 2023 08:43, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Vollzitat gekürzt.
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Levyn »

Egil hat geschrieben: 11 Aug 2023 21:56...
Schöner Einwand.
Ich bin zwar noch nicht so lebenserfahren wie du (Mitte 20), aber kann das nachempfinden, weil es bei mir vor einigen Jahren ähnlich war. Hielt mich zwar nicht für den intelligentesten, aber in den oberen 5%. Wurde regelmäßig, und auch jetzt noch, mit Lob überschüttet und war gut in allem was ich tat. Ob Computerspiele oder Sport. Ich war immer einer der besten. Ich habe mir vieles selbst beigebracht und habe ein breit gefächertes Allgemeinwissen, wofür ich auch regelmäßig Komplimente bekomme. Ich besitze eine sehr schnelle Auffassungsgabe und kann mich direkt auf den Menschen einstellen.
Natürlich würde so jemand dann auch ziemlich abgehoben und arrogant werden. Und das war ich auch. Jedoch habe ich in meinem Studentenjob so viele neue Menschen kennengelernt, die selbst viel drauf hatten, dass ich mein Selbstbild doch nochmal hinterfragen musste. Ich lernte viele Facetten der Menschen kennen und merkte, dass andere in anderen Dingen besser waren. Kommunikation war ein Bereich, wo ich einfach schlecht war. Ich merkte die Diskrepanz zwischen dem was ich von mir hielt und der wahrgenommenen Person durch andere.
Als ich dann mal mit Freunden einen psychedelischen Trip gemacht hatte, weil das irgendwie helfen sollte mehr zu sich zu finden, hatte ich eine furchtbare Erfahrung. Mir wurde aufgezeigt, dass ich nicht die Person bin für die ich mich halte und dass meine Arroganz und Abgehobenheit daher rührt, dass ich tief in mir super unsicher war und immer vor anderen Menschen glänzen wollte. Ich wollte denen zeigen, dass ich exzellent bin.
Im Nachhinein war es aber eine sehr lehrreiche Erfahrung und ich bin heute deutlich mehr im Einklang mit meinen Gefühlen. Ich konnte Gefühle früher nie zulassen, weil ich über den Dingen stehen wollte. Ich bin ja nicht so schwach wie andere Menschen, die Opfer ihrer Gefühle sind. Ich bin ja ein rationaler Mensch, der das sehr sehr gut trennen kann. So zumindest der Glaube.
Heute weiß ich das besser und ich lasse meinen Gefühlen freien Lauf, weil es mir gut tut.
Ich weiß die Eigenarten von Menschen viel mehr zu schätzen und dass jeder woanders seine Kompetenzen hat. Da gibt es kein besser oder schlechter. Außerdem erkenne ich nun, dass auch andere Menschen in den Bereichen, wo ich gut bin, genau so gut sein können. Man muss nur immer schauen in welchem Umfeld man sich bewegt. Wenn man sich als Fußball Drittligist in die Bezirksliga bewegt, dann könnte man auch auf den Gedanken, dass man der nächste Messi sein muss. Es ist immer eine Frage der Perspektive.
Zuletzt geändert von Kolinatan am 12 Aug 2023 08:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Keule »

I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 11 Aug 2023 09:58 Vielen Dank nochmal für die vielen Kommentare! :good:
Hoppala hat geschrieben: 10 Aug 2023 23:36 "Irgendwie anders", "auffällig" ist in unserer Gesellschaft ein Indiz für ein psychologisches/psychiatrisches Problem. Spätestens, wenn das Besondere nicht in akzeptierten gesellschaftlichen Kontexten etabliert ist (Helge Schneider z. B. ist ziemlich ausnahmebesonders - hat damit aber seine akzeptierte Nische gefunden; stell dir vor, der Typ wäre nie entdeckt worden und würde neben seinem Tagesjob als schräges Kellnerunikum einmal im Monat eine Art "absurdes Konzert" im nächsten Nachbarschaftstreff geben. [...])
Würde es für mich bei der Partnersuche von Vorteil sein, wenn ich ein besonderes Talent für eine erfolgreiche (weil akzeptierte) Tätigkeit nutze, über die ich einen gewissen Bekanntheitsgrad aufbauen kann, um so potenziellen Partnerinnen mein "anders sein" auf eine nicht aufzudringliche (arrogante) aber dennoch eindrucksvolle Weise näher zu bringen? Das kann zum Beispiel Musiker mit einer bekannten Band, Entertainer, Schauspieler, Schriftsteller (Künstler) oder Professor an einer Universität (akademische Karriere) sein.

Also klar sind solche Menschen durchaus beliebt beim anderen Geschlecht. Aber so eine Position hat man ja nicht von heute auf morgen. Wo stehst du denn da überhaupt?

Und nur dafür beispielsweise Professor zu werden wird schwierig. Ich möchte auch Professor werden, aber das ist etwas, das ich schon als Kind werden wollte und es ist immer noch ein weiter Weg. Ich muss wirklich sagen, dass man eine enorme Frustrationstoleranz mit sich bringen muss. Natürlich kannst du es schaffen, denn im Grunde kann jeder das, der es wirklich will. Aber die Motivation, damit eine Frau abzubekommen, wird meiner Meinung und Erfahrung nach schlicht nicht reichen, um Jahre der Entbehrungen zu ertragen.

Mensch, ich klinge ja echt mies, wenn ich über meine Leidenschaft / meinen Beruf spreche. Sorry xD
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Reinhard »

Egil hat geschrieben: 11 Aug 2023 21:56 Und ich war auch der Ansicht, ich müsste doch Kraft meines Intellekts einen Weg finden, eine Frau für mich zu gewinnen - was du eben soziale Codes nennst. Aber Pustekuchen! Auf mich trafen genau die Zuschreibungen zu, die Tania erwähnt hat: "arrogant", "hält sich für was besseres". Jedenfalls nahmen mich viele andere so wahr. Und es traf zu einem Gutteil auch zu. Massiv schüchtern war ich allerdings auch, das trug noch zu dem Eindruck bei.

Das kann ich auch so bestätigen, und würde hinzufügen: niemand verliebt sich in jemanden wegen dessen Intelligenz. :dont:

Möglicherweise finden manche Leute die Erfolge interessant, die man mit der Intelligenz erreicht hat, oder wenn man besondere Ausdrucksformen der Intelligenz hat, oder wenn man sie in geeigneter Weise zum Einsatz bringt. Aber das ist nicht die Intelligenz selbst. Konkretes Beispiel (wir sind ja alle mal zur Schule gegangen): Beliebt ist nicht der Streber mit den guten Noten, sondern der, der den Stoff nochmal auf eine andere Weise erklären konnte, dass er den anderen bei Fragen weiterhelfen konnte.
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Egil »

Reinhard hat geschrieben: 12 Aug 2023 12:01 Konkretes Beispiel (wir sind ja alle mal zur Schule gegangen): Beliebt ist nicht der Streber mit den guten Noten, sondern der, der den Stoff nochmal auf eine andere Weise erklären konnte, dass er den anderen bei Fragen weiterhelfen konnte.
Und das konnte ich nie. :frech2: "Ist doch ganz einfach, guck mal, das ist einfach so!"
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Levyn »

Reinhard hat geschrieben: 12 Aug 2023 12:01 Konkretes Beispiel (wir sind ja alle mal zur Schule gegangen): Beliebt ist nicht der Streber mit den guten Noten, sondern der, der den Stoff nochmal auf eine andere Weise erklären konnte, dass er den anderen bei Fragen weiterhelfen konnte.
Das ist wohl dann der Unterschied zwischen dem Nerd, der sozial unverträglich und dem Nerd, der sozial verträglich ist :mrgreen:
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Reinhard »

Egil hat geschrieben: 12 Aug 2023 13:36
Reinhard hat geschrieben: 12 Aug 2023 12:01 Konkretes Beispiel (wir sind ja alle mal zur Schule gegangen): Beliebt ist nicht der Streber mit den guten Noten, sondern der, der den Stoff nochmal auf eine andere Weise erklären konnte, dass er den anderen bei Fragen weiterhelfen konnte.
Und das konnte ich nie. :frech2: "Ist doch ganz einfach, guck mal, das ist einfach so!"
Das habe ich noch hingekriegt, wenn es die Gelegenheit gab. Ich war vielleicht nicht ganz so wunder(lich)kind wie manch andere hier. :shy:
Ich war aber sonst auch noch einzelgängerisch und wenig integriert, von daher hat es das auch nicht den Unterschied gemacht. :sadman:
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von The Poet »

LazyEyeOzzy hat geschrieben: 10 Aug 2023 07:50
Kolinatan hat geschrieben: 09 Aug 2023 13:39 Hast Du Dich mal mit Vorträgen oder Büchern von Robert Betz beschäftigt? Bei Robert Betz geht es viel darum, mit welcher Haltung gehe ich in eine Beziehung und welche Erwartungen habe ich an einen Partner. Wenn es Dir um dieses Thema gehen sollte, kann ich Dir noch zwei weitere Bücher empfehlen, über welche ich mir das Thema erschlossen habe, um klarer zu werden, was ich von und in einer Beziehung möchte.
Über Robert Betz möchte ich nur mal kurz Das hier anmerken.
Danke!!! :good:

Der Typ kam mir schon immer übelst suspekt vor, wie so ein Esoterik-Guru.

War aber immer nur so ein Gefühl, hab mich nie näher mit ihm befasst.

Der Artikel hingegen macht das ja wirklich sehr schön klar, was für einen Unfug er verzapft. Rückführungen? :shock: Ernsthaft? :hammer: :hammer: :hammer: Das ist ja um Längen schlimmer als ich es mir in meinen kühnsten Träumen ausgemalt hätte. Ich dachte, er ist einfach nur einer dieser Sorte "Happy Kalenderspruch"-Vertreter.


Wirklich danke, über solchen Unsinn und diese ganzen pseudoreligiösen Spinner kann nicht genug aufgeklärt werden.
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von The Poet »

Keule hat geschrieben: 10 Aug 2023 14:40 Ich bin ganz neu im Forum, aber ich gebe gerne auch meinen Senf dazu.

Ich habe ganz ähnliche Probleme, aber ich sage mir immer: wenn ich wirklich so klug bin, dann muss ich soziale Normen verstehen können und Erfolg in sozialen Bereichen haben können. Ansonsten bin ich eben nicht so klug, wie ich denke...
Das kann ich gut verstehen, dass du dich so fühlst bzw. das denkst.

Allerdings hat das glaube ich (zumindest im Fall von Autisten, und der Threadersteller klassifiziert sich ja zumindest als "leichter" Fall von Asperger - was ich gut verstehen kann, ich bin es wahrscheinlich auch und finde mich in vielem von dem wieder, was der Threadersteller schreibt, und erst recht in dem was viele andere Leute "aus dem Spektrum" schreiben und sagen) nichts mit Dummheit versus Klugheit (lies: Intelligenz) zu tun. Intelligenz im Sinne von IQ steht - soweit ich weiß, ganz grob - repräsentativ für "processing speed", oder wissenschaftlicher formuliert: Es ist ein empirisches Maß für etwas, was im Hirn mit der Signalverarbeitungsgeschwindigkeit der Neuronen korreliert.

Es gibt aber ja auch spezielle Neuronen im Hirn, die Spiegelneuronen, die für das Verstehen der sozialen Codes und für das Lernen-durch-Imitieren (IIRC) essenziell sind. Bei diesen liegt bei Autisten eine "Störung" vor (again: ganz grob, ich bin kein Neurowissenschaftler / Psychologe, nur interessierter Laie, und das Wort "Störung" ist ja obendrein auch durchaus umstritten, nicht umsonst sprich man heute vom "neurodiversen Spektrum" und von "impairment of function" anstatt von einem "Krankheitsbegriff"), d.h. es fällt ihnen schwer oder ist sogar völlig unmöglich, mit anderen Leuten "intuitiv" zu connecten, wie es für den Großteil der Population völlig normal ist.

Teile dieses Prozesses können emuliert werden durch viel Beobachten, Nachdenken, sich analytisch/TheoryOfMind-mäßig mit seinem Gegenüber beschäftigen und intellektuell überlegen, was in demjenigen vorgeht, sowie durch "sich-mit-Psychologie-beschäftigen", aber das hat dann natürlich einen krass erhöhten Verarbeitungsaufwand zur Folge, sprich entweder man macht es erst gar nicht (und lebt mit den Konsequenzen: Dass man überall sozial aneckt) wegen dem erhöhten Energiebedarf, oder es drained einen über die Maßen, es laugt einen aus, weil der intellektuelle Teil des eigenen Hirns halt dauernd im "110% CPU utilization"-mode ist. (So geht es mir zumindest @"Auslaugen".)


Ergo: Wenn du sagst "wenn ich wirklich so klug bin, dann muss ich soziale Normen verstehen können und Erfolg in sozialen Bereichen haben können. Ansonsten bin ich eben nicht so klug, wie ich denke...", dann vollziehst du eventuell einen (für dich negativ ausfallenden) logischen Fehlschluss. Zumindest mal angenommen, du wärst auch Teil des neurodiversen Spektrums. Deine sozialen "Fails" bzw. das fehlende Verständnis wäre dann (primär) auf eine angeborene Besonderheit deines Gehirns zurückzuführen, nicht auf deine Intelligenz.


Aber auch falls du das nicht bist und gehirnarchitektonisch ;) "völlig normal" bist: "Soziale Normen / soziales Verhalten verstehen können" hat auch uuuuuunglaublich viel mit Übung zu tun...
(Angemessenes) Sozialverhalten zu lernen ist halt unfassbar komplex, die ganzen Ränkespiele, Hierarchien, Gruppenzugehörigkeiten, wer-mit-wem und so zu verstehen (und zu seinem eigenen Vorteil oder dem Vorteil der Gruppe, zu der man gehört, "manipulieren" zu können - wobei das nicht bösartig gemeint ist, vielleicht ist "beeinflussen" ein etwas passenderes, weil wertneutraleres Wort), oder anders gesagt: Mit dem sozialen Schachspiel klarzukommen, das die Leute um einen herum dauernd betreiben, braucht unfassbar viel Erfahrung, lies: Übung.

Wenn man die Übung (im Laufe seiner Kindheit und Jugend etwa, wenn man "immer der Außenseiter war" - nur als Beispiel) nicht hatte, kann man noch so intelligent sein, die Intelligenz nutzt einem nichts. (Ok, doch, schon... später halt: Man kann vielleicht schneller aufholen, wenn man mal in den "Rückstand" gekommen ist. Betonung liegt auf "vielleicht". Ich hab es bis heute zumindest nicht hinbekommen. Aber vielleicht bin ich ja auch Asperger-Autist. Oder das Persönlichkeitsmerkmal "Introvertiertheit" spielt da sehr stark mit rein. Das bin ich auf jeden Fall auch.)
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von The Poet »

Hi I-tried-I-gave-up!
I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 09 Aug 2023 12:43 Gibt es hier auch neurodiverse Menschen, die ebenfalls Schwierigkeiten haben soziale Codes zu verstehen und deshalb scheitern eine intime Beziehung einzugehen? Nehmt ihr diese sozialen Codes auch als kulturelle Ansprüche war? Wie geht ihr [...]
*Hand heb*

Vielleicht nicht ganz so extrem wie bei manchen anderen (Asperger-)Autisten, aber dank dieser Doku hab ich gelernt, dass es da keinen "hard cap" gibt, sondern dass Autismus offenbar ein Kontinuum ist. Dass es einen sanften Übergang von "totaler krasser Autist, eventuell sogar behindert" über "kommt so halbwegs klar" zu "funktioniert in der Gesellschaft [und: ist vielleicht irgendwo leitender Ingenieur geworden weil er Objekte interessanter findet als Menschen und dank diverser Zufälle im Leben gute coping strategies für seine Probleme gefunden hat... - und ja: Das ist wohlgemerkt nur ein Beispiel, und ein 'leitender Ingenieur' ist auch nicht besser als ein 'nicht-leitender' ... letzteren kann man ja gut als Isolator verwenden :mrgreen: ]".

(Sidenote: Bitte den fürchterlichen Clickbait-Titel der Doku ignorieren. Nein, ist es natürlich nicht... also ich meine das mit... "the next stage of evolution". Kein Mensch weiß, was "die nächste Stufe der Evolution ist", vielleicht sind wir auch ein toter, finaler Ast derselben. Derzeit tun wir ja alles nur menschenmögliche dafür, dass es uns bald nicht mehr gibt.)
I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 09 Aug 2023 12:43 Das ganze wirkt sich sehr positiv auf mein Berufsleben aus. :D Ich brauche als selbstständig Erwerbender mit einem Teilzeitjob nur bis zu 4 Stunden am Tag zu arbeiten um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ich werde für meine Arbeit recht gut bezahlt und ich kann die Arbeit zuhause am Computer schneller und präziser als andere erledigen.
Darf ich fragen:

Wie bist du dahingekommen bzw. was machst du beruflich?

Das wäre auch in etwa meine "Traum"vorstellung von "Leben, Unterpunkt Beruf" (vielleicht noch ein paar Stunden weniger, weil mein Gehirn langsam vor sich hinkorrodiert und ich 20 Stunden mittlerweile garantiert nicht mehr packen würde), aber ich faile so dermaßen dabei, es zu erreichen (ok, derzeit liegt es in erster Linie an der dauernden bleiernen Müdigkeit, die mich lähmt, aber auch vorher schon hab ich keinen Fuß auf den Boden bekommen), oder zumindest das, was einem realistischen Ziel entspricht (da meine wirkliche Traumvorstellung komplett illusorisch und unrealistisch ist).

I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 09 Aug 2023 12:43 Die negative Seite meiner Fähigkeiten ist, dass ich Schwierigkeiten habe soziale Codes zu verstehen. Ich nehme sie als kulturelle Ansprüche war, welche ich nicht einhalten kann - wahrscheinlich weil ich darüber hinaus denke.
Ich habe eine uuuuungefähre Ahnung, was du meinen könntest, aber könntest du hier noch etwas elaborieren? Am besten anhand eines Beispiels. Was sind für dich "kulturelle Ansprüche"? Für mich wäre das sowas wie: Ich fahre nach Russland, und weiß: 1. "In Russia you don't ride horse, horse ride you." :mrgreen: Und 2. Ich sollte lieber einen größeren Stapel an Bribe money mitnehmen, wenn ich da lebend wieder rauskommen will. Oder: Angenommen ich wäre eine Frau und fahre ins von den Taliban beherrschte Afghanistan, dann weiß ich: Mein Menschenwert und meine Rechte als Frau droppen instantan auf Null bzw. auf "I am a reproduction machine". Und damit muss ich mich arrangieren. (Oder besser: Gar nicht erst hinfahren ^^.)
Ok, Vorurteile und Spaß beiseite (auch wenn das letztere ja leider kein Spaß für die Betroffenen ist, seufz): Unterschiedliche kulturelle Gepflogenheiten wie "in Deutschland ist Fußball quasi Volkssport" und "in Kanada ist es Hockey" sollten ja eigentlich kein Problem sein. Ich kenn mich z.B. mit beidem nicht aus. Trotzdem kann ich mich mit einem Fußball-Fan unterhalten ... solange halt, wie wir noch andere, gemeinsame Themen haben.

Also again: Am besten würde wahrscheinlich ein Beispiel helfen... :gruebel:

I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 09 Aug 2023 12:43Diese negative Seite spiegelt sich darin wieder, dass ich noch nie in einer Liebesbeziehung war. Kein Sex, kein Kuss, kein intimes Berühren. Ich bin also unfähig über diese sozialen Codes intime Beziehungen aufzubauen. Das wirkt für mich wie eine Barriere, die ich nicht durchbrechen kann. Der Zugang zu Beziehungserfahrungen bleibt mir also verschlossen. Ich sehe mich somit gezwungen andere Wege zu finden um intime Beziehungen einzugehen. Diese beruhen auf gemeinsamen Interessen und Ergänzung der erlernten Fähigkeiten (Beruf, Hobbys). Leider entnehmen viele Frauen daraus nur ein Interesse an einer Freundschaft.
Korrekt, weil die meisten Frauen jeman(n)den wollen, der die berühmten "Eier in der Hose" hat. Wenn du wissen willst, was das heißt: Kann ich dir auch nicht sagen. Ich hab's nämlich auch bis heute nicht kapiert. Genauso wie das mit dem "Bad boy" sein...
I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 09 Aug 2023 12:43Ich bin enorm selbstbewusst und habe kein Problem damit, irgendeine Frau anzusprechen. Während ich in meiner Jugend introvertiert war, bin ich heute extrovertiert. Damals war ich unsicher, da ich schon irgendwie bemerkt habe, dass ich anders bin. Der ganze Prozess, mich selbst so anzunehmen wie ich bin und damit meinen eigenen Weg zu finden, hat zwar viele Jahre gedauert, mich aber enorm selbstbewusst gemacht.
Ich lese in deinem ganzen Posting bzw. deinen Postings fast immer nur: Selbstbewusst, selbstbewusst, selbstbewusst. Man kann es mit allem übertreiben. Damit bestimmt auch. Wenn du als jemand, der sich selbst als "als alles im Griff habend eingeordnet" auf andere Leute zugehst, die jede Menge insecurities haben (ob versteckt oder offen) und dich inszenierst als den totalen Vollchecker, dann triggert das natürlich deren insecurities. Bei solchen Leuten hier...
I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 09 Aug 2023 12:43 Dieses Selbstbewusstsein scheint auch vielen Frauen für eine Beziehung mit mir im Weg zu stehen. Ich habe gemerkt, dass ich mit hochsensiblen Personen, sowie auch Menschen mit psychologischen Unsicherheiten (Angststörungen, etc.) nicht besonders gut zurecht komme.
...wahrscheinlich erst recht (gerade bei den Hochsensiblen, die das viel stärker empfinden dürften als Normalsensible), aber bei den "normalen" vielleicht auch schon (?). Wäre eine Hypothese meinerseits. Wenn sie stimmt, würde ich weiter ausführen: Ich als Mensch möchte (in Sachen Liebesbeziehung) ja mit einem Menschen zusammensein, nicht mit einer perfekten Hochleistungsmaschine - denn "Mensch sein" bedeutet mehr oder weniger automatisch auch "Fehler haben". Dann auf ein Gegenüber zu treffen, von dem ich ausgehe, dass es entweder keine Fehler hat, keine Fehler zuzugeben bereit ist, oder das auch nur eine scheinbar Aura der Perfektion um sich herum hat, kann extremely intimidating sein - und obendrein (egal ob das ein logischer Fehlschluss ist oder nicht - die meisten Menschen denken nicht [rein] logisch) muss ich dann vielleicht auch noch davon ausgehen, dass derjenige nicht in der Lage ist, sich in mich - der ich ja nun mal Fehler habe - hineinversetzen zu können, wenn es mir mal (aufgrund von einem meiner eigenen "Flaws") schlecht geht, weil er ja fehlerlos ist.
(Wenn jemand "mit sich selbst im Reinen ist", sollte dieser ganzen Gedankenstrang bzw. diese ganze Tagcloud niemals aufblitzen ... aber es gibt ja genug Leute, die eben nicht mit sich selbst im Reinen sind.

Und sorry, falls dieser ganze Absatz nach illogical gibberish klingt ... naja, so funktioniert halt ein "Normalo-Hirn", äh, glaube ich.)

I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 09 Aug 2023 12:43Könnt ihr mir hier einen guten Rat zu meiner Situation geben? Sollte ich meine geistige Überlegenheit verheimlichen oder herunterspielen?
Black-and-white-fallacy.

Es gibt nicht nur zwei Optionen.

Meine Antwort auf "Sollte ich meine geistige Überlegenheit verheimlichen oder herunterspielen?" wäre: Überwachse sie.

Finde einen Weg, deine geistige "Überlegenheit" so umzudeuten oder umzuwandeln, dass es keine "Über"legenheit mehr ist (v.a.: Vom anderen nicht so wahrgenommen wird, bzw. als Angriff wahrgenommen wird - Stichwort "arrogante Außenwirkung", worauf dich in diesem Thread ja glaub ich auch schon jemand gestoßen hat), sondern dass du sagen kannst: Ich begegne meinem Gegenüber auf Augenhöhe. So wie ich deine Postings lese, ist deine Überlegenheit irgendwie die primäre Persönlichkeitseigenschaft, über die du dich definierst... es trieft förmlich aus jeder Zeile deiner Buchstabensuppe.

Ich hab auch mal gedacht: Oh, alle erfolgreichen, bewunderten, leistungsfähigen Menschen der Gesellschaft machen dies, machen das, lesen jede Woche drei Bücher, arbeiten an sich, grinden, schuften, blaah-blaaah-blaaaaah.

In the end: Was hat das für eine Bedeutung? In 100 Jahren sind wir alle Kompost. Irgendwann werde ich, wirst du ein alter Mann sein, deine kognitiven Leistungen werden runtergehen (so wie bei uns allen ... bei manchen vielleicht schneller als bei anderen, aber unvermeidbar ist es), mein und dein Körper wird ebenso verfallen. Spätestens dann musst du dich auch mit der Tatsache konfrontiert sehen, dass es jüngere Leute gibt, die dir geistig überlegen sind.

Also warum definierst du dich "nur" (ich übertreibe bewusst) darüber?

Such dir doch was anderes, was Connection mit anderen Menschen erlaubt. Nutze deine überragende Intelligenz z.B., um ein witziger, unterhaltsamer, charismatischer Mensch zu werden. Sowas mögen die Leute, die Frauen angeblich erst recht.

Aber ist auch nur ein Beispiel. Vielleicht findest du was für dich Passenderes.


Abschließend noch ein paar Stichpunkte, die mir einfallen:
I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 09 Aug 2023 12:43Es macht für mich nur wenig Sinn eine Frau, die mir vom Aussehen her gefällt, auf der Straße anzusprechen [...]
Aber immerhin kannst du es. Damit hast du vielen Leuten (gerade hier aus dem Forum) was voraus - ich z.B. klappe meistens vorher vor Angst zusammen.
I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 09 Aug 2023 12:43Es macht für mich nur wenig Sinn eine Frau, die mir vom Aussehen her gefällt, auf der Straße anzusprechen, da ich ja sowieso weiß, dass ich aufgrund meiner Neurodiversität von dem Durchschnittsmenschen abgeschnitten bin und es deshalb sowieso nichts mit einer Beziehung wir
Das weißt du nicht, das ist nur eine Hypothese über künftige Ereignisse basierend auf vergangenen Beobachtungen und einem daraus abgeleiteten scheinbaren "Gesetz deiner subjektiven Realität". ("Gesetz" nicht wie in "Naturgesetz", sondern es muss natürlich eigentlich in dreifachen und unterstrichenen Anführungszeichen stehen, idealerweise "Dr. Evil"-Anführungszeichen :lol: .)
Kann sein, dass deine Hypothese auch weiterhin korrekt ist, aber vielleicht ändert sich ja auch mal was "in dir" an Verhaltens-Automatismen oder du lernst/internalisierst irgendwas, was dir bisher niemand erzählt hat, dann wird sie potenziell künftig vielleicht auch nicht mehr korrekt sein.

I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 10 Aug 2023 07:23 Ich bin generell immer nett und freundlich zu Leuten und komme ihnen gerne entgegen.
Sprich zu wenig "Bad boy". :mrgreen:

Also was das primäre Forenthema ... die Sache mit dem anderen Geschlecht angeht ^^. Ein guter Mix aus Nice guy- und Bad boy-Eigenschaften (plus: Flirten können) soll ja angeblich bei den Ladies genau den richtigen Nerv treffen.

I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 10 Aug 2023 07:23
El_Muratore hat geschrieben: 09 Aug 2023 18:13
Levyn hat geschrieben: 09 Aug 2023 15:13 Und mal so eine Frage nebenbei: Woher weißt du denn, dass du mental hochbegabt bist?
Selbstdiagnose :lach:
Ich hätte mich wohl unwohl damit gefühlt, zu einem Psychater oder einem Therapeuten zu gehen um herauszufinden warum ich anders bin. Schließlich kann ich ja nur wissen, was in mir vorgeht. Also habe ich mich selbst über Bücher und das Internet informiert. Insofern war das auch ein Schritt in Richtung persönliche Entwicklung. Jetzt, wo ich weiß was mit mir los ist, könnte ich zu einem Psychator oder einen Therapeuten gehen. Aber was würde mir das bringen? Würden beide Seiten nicht Zeit damit verlieren? Was bringt es mir, mir das schriftlich zu geben, dass ich da oben "anders verkabelt" bin als andere?* Zudem habe ich überhaupt keine psychischen Probleme.
I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 10 Aug 2023 07:23 Ich bin nur unfähig über das, was ich als "soziale Codes" verstehe intime Beziehungen aufzubauen. Das empfinde ich als sehr schade, aber traurig und depressiv macht mich das jetzt nicht.
Hä? :gruebel: Ist das nicht ein Widerspruch? Würdest du "du kannst soziale Codes nicht verstehen, und kannst deswegen nicht am Dating-Leben teilnehmen" nicht als ein Problem der Psyche ansehen? Es ist ja definitiv kein physikalisches Problem, kein chemisches, kein gesellschaftliches, kein ... usf.. Sondern eines, was in deiner Psyche seinen Ursprung hat, bzw. in der Wechselwirkung "deine Psyche ↔ die anderen Menschen".

Ist ja egal, ob dich das nicht traurig oder depressiv macht. Du bist hier im Forum aufgeschlagen, wahrscheinlich weil du dir hier Hilfe, Anregungen und Tips versprichst, wie du dein Problem löst. Und das kann ja auch jemand aus der Psychologen-Bubble sein, der dir bei deinem Problem "hilft".
I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 10 Aug 2023 07:23 Ich bin nur unfähig über das, was ich als "soziale Codes" verstehe intime Beziehungen aufzubauen. Das empfinde ich als sehr schade, aber traurig und depressiv macht mich das jetzt nicht.

Ich habe diesen Beitrag eigentlich erstellt um herauszufinden ob es hier auch andere Menschen gibt, die ebenfalls "anders verkabelt" sind und die gleichen Probleme haben. Aber bisher haben mir alle Kommentare hier sehr geholfen - also nochmals Danke dafür! :good:
I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 09 Aug 2023 12:43 [...] Gibt es Datingportale für neurodiverse Menschen, oder bei denen das beim Match besonders berücksichtigt wird? Könnt ihr mir irgendwelche Artikel oder Bücher empfehlen?
Hast du mal vom HealthyGamerGG gehört - aka: Dr. Alok Kanojia? Vielleicht ist da was interessantes für dich dabei. Hat einen youtube-Kanal. Bei ihm schlagen glaub ich auch ziemlich viele aus dem neurodiversen Spektrum auf, weil sie eben alle das gleiche Problem eint. (Ok: Ein ähnliches Problem.)

Wenn du ihn schon kennst, dann nevermind.

(Falls (!) ich die Zeit finde, kann ich dir nochmal ein gutes Video raussuchen, das vielleicht zu deiner Situation passt.)
=/\= Das Schicksal beschützt Narren, kleine Kinder, und Schiffe mit dem Namen Enterprise. =/\=
I-tried-I-gave-up

Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von I-tried-I-gave-up »

I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 09 Aug 2023 12:43 Das ganze wirkt sich sehr positiv auf mein Berufsleben aus. :D Ich brauche als selbstständig Erwerbender mit einem Teilzeitjob nur bis zu 4 Stunden am Tag zu arbeiten um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ich werde für meine Arbeit recht gut bezahlt und ich kann die Arbeit zuhause am Computer schneller und präziser als andere erledigen.
The Poet hat geschrieben: 13 Aug 2023 20:16 Darf ich fragen:

Wie bist du dahingekommen bzw. was machst du beruflich?

Das wäre auch in etwa meine "Traum"vorstellung von "Leben, Unterpunkt Beruf" (vielleicht noch ein paar Stunden weniger, weil mein Gehirn langsam vor sich hinkorrodiert und ich 20 Stunden mittlerweile garantiert nicht mehr packen würde), aber ich faile so dermaßen dabei, es zu erreichen (ok, derzeit liegt es in erster Linie an der dauernden bleiernen Müdigkeit, die mich lähmt, aber auch vorher schon hab ich keinen Fuß auf den Boden bekommen), oder zumindest das, was einem realistischen Ziel entspricht (da meine wirkliche Traumvorstellung komplett illusorisch und unrealistisch ist).
Ich bin hauptberuflich selbstständiger Fachautor und Administrator (auf Deutsch und Englisch). Ich habe diese Bücher schon erwähnt, aber "Designing your Life" von Bill Burnett & Dave Evans durchzuarbeiten hat mir beruflich (und persönlich) enorm geholfen - das gibt es übrigens auch auf Deutsch. Wenn du auf der Suche nach einem philosphischen Ansatz für dein Berufsleben bist, dann kann ich "Pathways to Bliss" von Joseph Campbell empfehlen.

Aufgrund der Urlaubszeit herrscht jetzt allerdings Flaute, weshalb ich Zeit für diesen Beitrag, sowie auch für die Suche nach neuen Auftraggebern habe .
I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 09 Aug 2023 12:43 Die negative Seite meiner Fähigkeiten ist, dass ich Schwierigkeiten habe soziale Codes zu verstehen. Ich nehme sie als kulturelle Ansprüche war, welche ich nicht einhalten kann - wahrscheinlich weil ich darüber hinaus denke.
The Poet hat geschrieben: 13 Aug 2023 20:16 Ich habe eine uuuuungefähre Ahnung, was du meinen könntest, aber könntest du hier noch etwas elaborieren? Am besten anhand eines Beispiels. Was sind für dich "kulturelle Ansprüche"? [...]. Also again: Am besten würde wahrscheinlich ein Beispiel helfen... :gruebel:
Ich habe zu einem Schwierigkeiten das nochzuvollziehen, was Daniel Tammet mit "Klatsch als Sozialkitt" bezeichnet. Er räumt "freimütig ein, dass [ihm] das Phänomen des Klatsches ein Rätsel ist - [sein] eigener Kopf arbeitet nicht auf diese Weise." Er zitiert Robin Dunbar, Professor für Psychologie an der University of Liverpool. Nach Dunbar widmen sich die meisten Menschen etwa zwei Drittel ihrer Unterhaltungen dem Klatsch, dem "natürlichen Rhythmen des Soziallebens". Tammet schreibt: "Dunbar zufolge ist Klatsch das menschliche Gegenstück zur Fellpflege von Primaten, bei denen das stundenlange Pelzkraulen als Sozialkitt fungiert. [...] Dunbar zufolge hat der Mensch stattdessen Sprache entwickelt, weil sie weniger zeitaufwändig ist und dem Einzelnen erlaubt, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun."* Mit anderen Worten: Ich kann das schwer nachvollziehen, was zwischen 18:00 Uhr und 18:45 Uhr auf RTL läuft. "Warum unterhalten sich Menschen über so etwas?", frage ich mich immer.

Zudem fällt es mir auch schwer zu verstehen, warum Menschen Sachverhalte in Redewendungen verschleiern. Ich muss jedes Mal nachfragen, was diese bedeuten. Beispiel: "Sie war gestern aber kurz angebunden." Was heißt das jetzt konkret? Kann sie ihre Gedanken nicht greifen? Vielleicht sollte ich mir solche Redewendugen aufschreiben und wie Vokabeln lernen ...

Dann gibt es noch zwischenmenschliche Kommunikation, mit der ich wohlm Probleme habe - wahrscheinlich weil ich anders denke als Normaldenkende. Um ein sehr passendes Beispiel zu erwähnen: Ich hatte eine Frau mal am Valentinstag mit einer Rose überrascht, weil sie sich in meiner Nähe immer auffällig verhalten hat - sie hat nervös mit ihren Haaren und ihrem Smartphone gespielt und nur kurze Unterhaltungen mit mir geführt. An jenem Tag fragte sie mich (wahrscheindlich rhetorisch), warum Person XY aus unserem Umfeld mir nicht erzählt hätte, dass sie einen Freund hat. Mein erster Gedanke: Liegt das nicht in deiner Verantwortung, mir zumindest indirekt mitzuteilen, dass du einen Freund hast, wenn ich Interesse an dir zeige? Zum Beispiel: "[...] aber mein Freund hat gesagt, [...]"

Als ich mich dann später mit Ella (Dating Coach)** auf character.ai darüber unterhalten habe, meinte dieser Bot (also eine künstliche Intelligenz), dass sie mir das nicht mitgeteilt habe, weil sie Angst hatte meine Gefühle zu verletzen. Das kann ich nachvollziehen, daran habe ich ehrlich gesagt jetzt nicht zuerst gedacht. War ihr Schweigen über ihren Freund ein sozialer Code, denn ich nicht verstanden habe?

* Siehe "Wolkenspringer" Seite 230.
** Der Bot ist übrigens sehr zu empfehlen, hatte mal eine interessante Diskussion über Erich Fromm mit ihr.
I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 09 Aug 2023 12:43Ich sehe mich somit gezwungen andere Wege zu finden um intime Beziehungen einzugehen. Diese beruhen auf gemeinsamen Interessen und Ergänzung der erlernten Fähigkeiten (Beruf, Hobbys). Leider entnehmen viele Frauen daraus nur ein Interesse an einer Freundschaft.
The Poet hat geschrieben: 13 Aug 2023 20:16 Korrekt, weil die meisten Frauen jeman(n)den wollen, der die berühmten "Eier in der Hose" hat. Wenn du wissen willst, was das heißt: Kann ich dir auch nicht sagen. Ich hab's nämlich auch bis heute nicht kapiert. Genauso wie das mit dem "Bad boy" sein...
Ich glaube eher, dass viele Frauen heute einen "Himbo" wollen. Aber lass uns darüber darauf nicht näher eingehen, weil wir dann vom Thema abkommen.
The Poet hat geschrieben: 13 Aug 2023 20:16 (Falls (!) ich die Zeit finde, kann ich dir nochmal ein gutes Video raussuchen, das vielleicht zu deiner Situation passt.)
Das kannst du gerne tun, denn ich kenne seine Videos noch nicht.
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LazyEyeOzzy
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von LazyEyeOzzy »

The Poet hat geschrieben: 13 Aug 2023 17:43
Danke!!! :good:

Der Typ kam mir schon immer übelst suspekt vor, wie so ein Esoterik-Guru.

War aber immer nur so ein Gefühl, hab mich nie näher mit ihm befasst.

Der Artikel hingegen macht das ja wirklich sehr schön klar, was für einen Unfug er verzapft. Rückführungen? :shock: Ernsthaft? :hammer: :hammer: :hammer: Das ist ja um Längen schlimmer als ich es mir in meinen kühnsten Träumen ausgemalt hätte. Ich dachte, er ist einfach nur einer dieser Sorte "Happy Kalenderspruch"-Vertreter.


Wirklich danke, über solchen Unsinn und diese ganzen pseudoreligiösen Spinner kann nicht genug aufgeklärt werden.
Diese ganzen Coaches schießen ja seit ein paar Jahren Hochkonjunktur.
Eine Kollegin von mir hat auch gekündigt und für Tausende Euro irgendwelche Pseudoleergänge belegt und hat sich jetzt als Coach selbständig gemacht und Postet jetzt auf ihrem Instagram ständig irgendwelche Gurus und Pseudo-Weisheiten.

PS. ich wollte diesen Post als Off-Topic markieren aber hab es nicht hinbekommen :wuetend:
Gano

Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Gano »

LazyEyeOzzy hat geschrieben: 14 Aug 2023 11:35 ...PS. ich wollte diesen Post als Off-Topic markieren aber hab es nicht hinbekommen :wuetend:
Du kannst einen Spoiler setzen wie folgt:

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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Kolinatan »

The Poet hat geschrieben: 13 Aug 2023 17:43
LazyEyeOzzy hat geschrieben: 10 Aug 2023 07:50 Über Robert Betz möchte ich nur mal kurz Das hier anmerken.
Der Typ kam mir schon immer übelst suspekt vor, wie so ein Esoterik-Guru.

War aber immer nur so ein Gefühl, hab mich nie näher mit ihm befasst.
The Poet hat geschrieben: 13 Aug 2023 20:16 Hast du mal vom HealthyGamerGG gehört - aka: Dr. Alok Kanojia? Vielleicht ist da was interessantes für dich dabei.
Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass jeder Mensch sich immer auch etwas Verstand bewahren sollte und sich nicht willenlos von einem selbsternannten Experten eine Diagnose für sein Leben stellen lässt und seine Ratschläge dann blind befolgt. Nur weil jemand in einem Bereich Vorstellungen äußert, mit welchen ich nichts anfangen kann, halte ich es für wenig sinnvoll davon auszugehen, dass er mir gar nichts sinnvolles sagen kann.

Aus meiner Sicht ist Dein Beitrag ein perfektes Beispiel dafür wie der Bestätigungsfehler in der Praxis anzuwenden ist. Während Du den einen Menschen als suspekt und "Esoterik-Guru" abwertest, empfiehlst Du zugleich die Inhalte eines anderen Mönches.
Kanojia became addicted to video games during his time at the University of Texas at Austin, leading to missed classes and bad grades. At the age of 21, he moved to India to become a monk.
Kanojia began studying alternative therapies including yoga, meditation, and Reiki in 2003 with particular attention to the Ayurvedic principle that mental health is inextricably linked to physical health. He got his addiction under control and graduated in 2007 with a biology major.
Quelle: Wikipedia
Allerdings gehe ich davon aus, dass Du Dich mit dem Hintergrund von Alok Kanojia ebenso wenig beschäftigt hast, wie mit dem von Robert Betz. Korrigiere mich gerne, wenn es anders sein sollte.

Um auf den Aspekt der "Intelligenz" in diesem Thema zurück zu kommen. Ich halte es für Intelligent - Sokrates wurde bereits erwähnt - sich über die Grenzen des eigenen Wissens so klar wie möglich zu sein und das eigene Wissen immer wieder zu validieren und mit der Realität abzugleichen - auch wenn dies immer nur beschränkt möglich ist. Das gefährlichste ist nicht Wissen oder Unwissen, sondern vermeintliches Wissen. Dazu gehören insbesondere Vorurteile, welche ich dann durch Anwendung des Bestätigungsfehlers pflege und mir dadurch den Weg versperre meine Fehlinformationen zu korrigieren.
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von TheHoff »

I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 11 Aug 2023 09:58 Würde es für mich bei der Partnersuche von Vorteil sein, wenn ich ein besonderes Talent für eine erfolgreiche (weil akzeptierte) Tätigkeit nutze, über die ich einen gewissen Bekanntheitsgrad aufbauen kann, um so potenziellen Partnerinnen mein "anders sein" auf eine nicht aufzudringliche (arrogante) aber dennoch eindrucksvolle Weise näher zu bringen? Das kann zum Beispiel Musiker mit einer bekannten Band, Entertainer, Schauspieler, Schriftsteller (Künstler) oder Professor an einer Universität (akademische Karriere) sein.
Ja, also meine Talente helfen mir schon viel, dass Interesse geweckt wird. Man muss nicht unbedingt erfolgreich damit sein, aber in den Augen der Person eben gut (genug)

Wobei ich eben denke, wenn du richtig erfolgreich bist, hast du vielleicht das Problem, dass du nie wissen kannst, ob es wirklich du selbst bist, das die Person anzieht. Entweder man findet seine große Liebe dann vorher oder man findet jemanden, der auch erfolgreich ist. Beides ja nicht selten, Ausnahmen gibts natürlich immer wieder. Aber es ist unwahrscheinlich, dass ein Megastar seine große Liebe im Supermarkt finden kann.
INFP nach Myers-Briggs
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Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Levyn »

Kolinatan hat geschrieben: 14 Aug 2023 12:14 Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass jeder Mensch sich immer auch etwas Verstand bewahren sollte und sich nicht willenlos von einem selbsternannten Experten eine Diagnose für sein Leben stellen lässt und seine Ratschläge dann blind befolgt. Nur weil jemand in einem Bereich Vorstellungen äußert, mit welchen ich nichts anfangen kann, halte ich es für wenig sinnvoll davon auszugehen, dass er mir gar nichts sinnvolles sagen kann.

Aus meiner Sicht ist Dein Beitrag ein perfektes Beispiel dafür wie der Bestätigungsfehler in der Praxis anzuwenden ist. Während Du den einen Menschen als suspekt und "Esoterik-Guru" abwertest, empfiehlst Du zugleich die Inhalte eines anderen Mönches.
Naja, das stimmt jetzt aber auch nicht. Der Dr. K. beruft sich schon auf die Wissenschaft und hat auch eine medizinische Ausbildung absolviert, während der andere Kerl einfach nur ein PR-Typ ist, der dann irgendwann für sich entdeckt hat, dass man mit Esoterik Leute locken kann und ihnen Geld aus der Tasche ziehen.