Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

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Richard
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Richard »

Kolinatan hat geschrieben: 10 Aug 2023 13:22

Meinst Du damit das P=NP? Problem, ich kann mit der Abkürzung gerade nicht viel Anfangen und Transistoren ergeben für mich in dem Kontext gerade auch keinen Sinn.

Ah, ich vermute mal Du meinst die Rollenspiele. Alles klar. ;)
Der gefehlt mir
Es ist Rollenspiel und es macht viel spaß und man trifft meistens leute die leicht anders sind :)

Cavia hat geschrieben: 10 Aug 2023 15:52
Was ist an der Frage dumm? Oftmals halten such auch dumme Leute für ziemlich schlau. (Das soll sich jetzt nicht auf den TE beziehen.)
und
Levyn hat geschrieben: 11 Aug 2023 12:31 Liegt vielleicht daran, dass das viele Leute von sich denken. Selbst die dümmsten Menschen denken, dass sie sehr smart sind.
Die Frage beweist einfach die mangelnde fähigkeit das gelesene zu verstehen, jeder der nach dem text die frage hat, hat den text nicht verstanden. Irgendwann verliert man die lust so mangelnden fähigkeiten mit respekt gegenübertreten.

Cavia hat geschrieben: 10 Aug 2023 15:52
Und zum TE: Die intelligentesten Menschen, die ich kenne, interessieren sich komischerweise überhaupt nicht für ihre eigene Intelligenz und fühlen sich auch kein bisschen überlegen. Und sie haben auch kein Problem damit, sich mit weniger schlauen Menschen zu umgeben. Und verpartnert sind auch alle.
Das mit sich überlegen fühlen ist auch nur ein gedanke der durch mangelndes verstendnis auftritt.
Man hat keine Probleme mit weniger intelligenten Menschen, es ist ehr umgekehrt sie haben ein problem mit einem. Ich war am Freitag mit 2 Ärzten die an der uni forschen, einem Biologen, einem und noch 3 weiteren akademikern aus, hab vergessen was die sind. In keinen einzigen moment war das studium intelligenz und so weiter ein Thema. Aber Leute die nicht auf dem nivo sind haben heufig das bedurfnis einen auf die nerven zu gehen mit ihren kentnisen und fragen in dem gebiet. Irgendwann ist man für die kein mensch mehr, man ist nur der Arzt, Physiker, Informatiker und so weiter. Es gibt auch ausnahmen denen das egal ist und genau die sucht man, die sind aber die minderheit. Und ganz ehrlich wer nicht aus solchen gebieten kommt und einen versucht zu überzeugen das das ja nicht so ist, ist ein interessanter fall einer person die über themen reden will, über die die person nichts weis oder versteht, also klugscheiser. Aber weil das ja der Böse akademiker oder intelligenter sagt ist es Böse, aber umgekehrt den klugen oder den akademiker sagen das er ein klugscheiser ist ist ja ok. Ich habe auch freunde die das problem nicht kennen, aber die haben nie kontakt zu nicht akademikern.
Levyn hat geschrieben: 11 Aug 2023 12:31
Das ist natürlich sehr intelligent :daumen:
Der witzt daran, es ist intelligent. Die meisten menschen geben die ganze zeit ratschläge die idealistisch sind und nicht auf der realen Welt basieren. Das macht die meisten ratschläge nutzlos, das sieht man auch hier zu heufig. Ein ratschlag der ein ideal darstellt ist nutzlos, weil die welt nicht so funktioniert. Ein guter ratschlag ist ein ratschlag der der realität entspricht und nicht dem ideal.
Levyn hat geschrieben: 11 Aug 2023 12:31
Manchmal hat man so einen Tunnelblick und denkt von sich, dass man so viel besser ist, dass man gar nicht mitbekommt wie intelligent andere Menschen sind. Die intelligentesten Menschen, die ich kenne, haben es nie an die große Glocke gehangen und mussten nie betonen wie brilliant sie sind. Sie haben es durch ihre Fähigkeiten gezeigt. Nicht dadurch, dass sie es immer wieder betont haben.
Wie sehr schaut ihr eingtlich auf andere herab, es ist einfach traurig. Schaut ihr euch manchmal für sowas?
Ihr geht davon aus, das er und andere Intteligente Menschen auf andere herabschauen, das sie es an die große Glocke hängen. Es ist für euch so einfach, ich beneide euch ab und zu. Kannst das nachlesen was ich Cavia geschrieben habe.
Egil hat geschrieben: 12 Aug 2023 13:36
Reinhard hat geschrieben: 12 Aug 2023 12:01 Konkretes Beispiel (wir sind ja alle mal zur Schule gegangen): Beliebt ist nicht der Streber mit den guten Noten, sondern der, der den Stoff nochmal auf eine andere Weise erklären konnte, dass er den anderen bei Fragen weiterhelfen konnte.
Und das konnte ich nie. :frech2: "Ist doch ganz einfach, guck mal, das ist einfach so!"
Ich habe das so oft gemacht, es macht es einfacher, aber die sind dir zwar dankbar, aber man sieht einen nicht ganz menschlich. Man sieht nur den nutzlichen Idioten in dir und versteht nicht das man etwas nicht nicht kann. Hab aber paar ausnamehn getroffen und wegen denen ist es das wert.
Es macht so viel spaß zu sehen wie jemand anfängt auf eine neue art nachzudenken.





Jetezt mal allgemeint.
Wen ein ratschlag idealistisch klingt ist er meistens dumm und basiert nur auf einem Ideal und nicht der realität.
I-tried-I-gave-up aus allem was du geschreiben hast fehen paar informationen. Warst du immer so, ist was in deinem leben schief gelaufen, warst du viel isoliert, wie ist dein verhältnis zu deinen eltern, wie ist das verhältnis deiner eltern zueinander, hast du geschwisster, hast du freunde, gehst du mit ihnen aus, wo geht ihr hin. Wo treibst du dich so rum, also wie sieht dein altag aus oder eine woche oder ein monat.
Es passiert heufig das kinder mit einer begabung für mathematik it und änliches von den Eltern anders wargenommen werden und die probleme daraus stammen. Es passiert auch heufig das durch überlegende fehigkeiten in gebieten die anderen schwer fallen, es anderen schwer fehlt zu verstehen das es gebiete gibt in denen man einfach inkompetent ist.

Aus meiner erfahrung kann ich dir sagen, ich war nicht das problem, es waren die anderen(jetzt kommen sicher paar leute die es besser wissen). Ich bin von meiner mutter Isoliert erzogen worden, meine mutter ist kein leichter mensch und meine familie war in der gegend bekannt. Ich konnte zu anderen kindern nicht spielen gehen, weil es war zu weit, ohne auto geht nichts. Die weltansicht meiner mutter war auch krank. Ich hatte nur einen fernseher in wohnzimmer und habe damals in bosnien RTL 2 und super RTL geschaut. So habe ich die sprache gelernt und finde es bis heute lustig wie dumm meine mitmenschen sind wen ich über die zeit rede. Alle sind immer beindruckt das ich so deutsch gelernt habe, bis jetzt hat noch niemand gesagt das das ja schreklich ist. Es war auch schreklich, ich habe tagteglich ein leben in fernseher beobachtet was ich nicht haben konnte.
Erst als ich nach sarajevo gezogen bin habe ich die ersten menschen gefunden mit denen ich mich verstehe, aber leider waren das religiose freaks, was eingtlich schedlich war. Aber naja, es waren menschen für die es nichts besonderes war das ich mehrere sprachen kann, oder das ich physik it und so mag.
Aber erst in Wien habe ich meinen frieden gefunden konnte man sagen, erst da habe ich verstanden, ich bin nicht der freak den alle damals in mir gesehen haben, ich bin auch nur ein mensch. Ich hatte einfach die falschen menschen um mich herum.
Ich habe keine angst mehr mit einer frau zu reden, weil ich merke, es macht ihr auch spaß und die sieht in mir nicht das gleiche wie die in bosnien. War auch am freitag in einer disco wo mich eine hubsche blondiene fotografirt hat, ihr hat mein T-shirt https://images-eu.ssl-images-amazon.com ... 2,693_.jpg gefallen und sie wollte das gleiche ihren bruder kaufen der auch physik studiert. War nettes gesprech, ihre freundin hat mir sorger ihre nummer gegeben, die war leider nicht singel.
Sowas war vor 5-10 Jahren für mich etwas was 100% unmoglich wäre. Und es lag nicht an mir. Ich habe mich nicht viel verändert, aber das was anders ist, sind die menschen um mich herum.

An dem abend, habe ich nichts getrunken, aus medizinischen grunden, normalerweise trinke ich. Für alle beteiligten war das ok, einer war sorger beindruckt das ich mich so kontrolieren kann.
Sowas wäre unmöglich mit den menschen von damals aus bosnien oder menschen für die ein akademischer titel was schweres ist, also meistens menschen ohne einen. Ja das klingt böse, aber ehrlich, für mich ist ein titel nichts besonderes, weil ich jeden außer dr sicher in 2-4 jahren schaffen wurde. Vielleich lege ich noch einen PHD nach, aber weiß nicht ob ich es schaffe. Für menschen ohne einen, ist man so gut wie immer anders in ihren augen. Kein plan was das problem von denen ist, es ist mir auch egal, ich brauche die nicht in meinem privat leben, wen die sich nicht normal zu mir wie zu allen anderen verhalten konnen.

Ein großes problem ist auch, das dumme menner sich immer beweisen wollen, deswegen wird ein intelligenter man heufiger von dummen mennern angegangen, die wollen dir ja zeigen wer der alpha ist. Zum glück oder unglück für die die es versuchen, stamme ich aus einem dritte welt land nach der kriegszeit, hatte keinen vater, und war als streber das gerngesehene opfer. Ups selbst meine mutter ist ex militär also habe ich jeden aus dem taekwando club der stadt mehrmals zusammengeschlagen der +-4jahre älter oder junger war. hab zuhause ihre schwarzen gurtel die ich ihnen weggenommen habe als trophen.
Erst wen man sich auch verbal gegen solche wert und sie ihren platzt zuweist hat man ruhe, vergiss die ganze scheise mit sei nett, der kluge gibt nach oder so. Nein das sind tipps die für eine ideale welt sind von menschen die nur scheise reden.
Es hat nicht mal geholfen sie krankenhausreif zu schlagen, also wird der ideal scheis auch nicht helfen. Aber was hilft ist verbal sich zu wer zu setzen und im schlimmsten fall es darauf ankommen lassen. Kein plan was bei den menschen schief gelaufen ist, aber es funktioniert. Es geht nicht darum das arschloch zu sein, der böse oder irgendwelche youtuber alpha scheise zu machen, nein es geht um was einfaches: "ein teil der geselschaft zu sein". In der geselschaft ist es normal sich verbal zu weren, die leute auch zurechtzuweisen. Du kannst nicht durch die welt laufen und hoffen das die leute das beschissene verhalten sein lassen ohne es ihnen zu sagen. Das sind idioten die nicht verstehen das es einem nervt, wen man ihnen konter gibt kann man sorger eine freundschaft mit ihnen aufbauen.

Bei frauen ist es nicht anders, gib ihr konter, scheis drauf ob sie dich verlesst oder nicht. Lebe dein leben nicht für jemand anderen.
Sei nicht der, der ihr alle probeme löst, es sind ihre, sie soll mal den arsch bewegen oder um hilfe bitten und nicht erwarten das du gedanken lesen kannst.

Der schwerste rat den ich dir geben kann, hab einige zeit sex mit escort damen und verheimliche es jeder partnerin später. Es geht sie einen scheis an, einfach sagen hier test auf STD ist negativ, mehr brauchst du nicht zu wissen. Der grund für den rat ist, es ist das schlimmste mit einer frau in bett zu landen die man liebt und anungslos zu sein. Mir ist das passiert, ich habe viel deswegen später geweint, selbst jetzt 8 monate später geht es mir nicht ganz gut. Aber hätte ich mal auf leute gehört die sagen, gehe zu einer nutte, hätte ihr die nacht auch sicher mehr spaß gemacht und vielleicht wären wir zusammen. Oder zumindest wäre die nacht nicht für sie schreklich.
Das ist die realität, eine frau nach einer gewissen anzahl an partnern will keine jungfrau, der der zu nutten geht ist ihr lieber. Nur die meisten geben das nicht zu. Weil leute immer über ein ideal sprechen und nie über die wirklichkeit.
Dadurch wirst du auch die angst verlieren eine anzufassen, oder irgendwas zu machen. Wen du mit einer was trinkst, ist es ok sie anzufassen, ich meine nicht jetzt an die bruste fassen, sondern an die hand und rest google mal. Oder du stehst auf und sagst, ich gehe jetzt aufs wc, wen ich zuruck bin kusse ich dich und dan beim zuruck kommen kusst du sie. Wen sie es nicht will, kann sie es gerne sargen. Aber das alles wird dir viel leichter fallen wen du schon sex kussen hinter dir hast. Die anderen sehen die cods auch nicht, sie versuchen es nur wie idioten es gerne tun ohne an die folgen zu denken und oft klappt es einfach. Nur sind die menschen zu dumm zu verstehen das der andere es verstanden hat, hat er nicht, er wollte es und beide wollten es gleichzeitig. Du siehst ehr ein nein, als ein ja. Weil, wen die person es nicht will, horst du es ganz schnell, dan hast du das nein zu akzeptieren und weiter geht das hamsterrad.
Ich habe das auch vor, hab noch herzschmerz und bisschen gesundheitliche probleme, aber kannst dir sicher sein, nächstes jahr werde ich paar tausend euro an escort ausgeben. Es widerspricht meinen überzeugungen, aber ich habe es erlebt, das willst du nicht, glaub mir. Es tud zu sehr wer. Viele hier in forum werden dir davon abraten, aber entscheide für dich selbst. Vielleicht findest du einen besseren weg als ich, aber ich kann dir nur aus einer änlichen position etwas sagen.
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Kolinatan »

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Levyn hat geschrieben: 14 Aug 2023 13:35
Kolinatan hat geschrieben: 14 Aug 2023 12:14 Aus meiner Sicht ist Dein Beitrag ein perfektes Beispiel dafür wie der Bestätigungsfehler in der Praxis anzuwenden ist. Während Du den einen Menschen als suspekt und "Esoterik-Guru" abwertest, empfiehlst Du zugleich die Inhalte eines anderen Mönches.
Naja, das stimmt jetzt aber auch nicht. Der Dr. K. beruft sich schon auf die Wissenschaft und hat auch eine medizinische Ausbildung absolviert, während der andere Kerl einfach nur ein PR-Typ ist, der dann irgendwann für sich entdeckt hat, dass man mit Esoterik Leute locken kann und ihnen Geld aus der Tasche ziehen.
Kannst Du mir sagen, was genau an meiner Ausführung nicht stimmt? Ich habe nicht behauptet, dass Alok Kanojia sich nicht auf Wissenschaft berufen würde oder keinerlei medizinische Ausbildung durchlaufen habe. Ich habe nur aus einem Artikel zitiert, in welchem sein spiritueller Werdegang beschrieben wurde.

Kannst Du mir sagen woher Du Deine Information zu Robert Betz hast? Du gehst also davon aus, dass die Information*, welche Robert Betz selbst über sich schreibt unwahr sind und er sich unzulässiger Weise als Diplom-Psychologe bezeichnet? Oder stört es Dich, dass er mit seiner Arbeit Geld von Menschen nimmt, welches ihm Deiner Meinung nach nicht zusteht, weil Du seine Gegenleistung als nicht angemessen betrachtest?
*Er studierte von 1976-1982 an der Uni Hamburg Psychologie und Sozialpädagogik und schloss sein Studium mit einem Top-Diplom ab.
Quelle: Robert Betz
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Kolinatan »

I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 14 Aug 2023 08:18 Ich habe zu einem Schwierigkeiten das nochzuvollziehen, was Daniel Tammet mit "Klatsch als Sozialkitt" bezeichnet. Er räumt "freimütig ein, dass [ihm] das Phänomen des Klatsches ein Rätsel ist - [sein] eigener Kopf arbeitet nicht auf diese Weise." Er zitiert Robin Dunbar, Professor für Psychologie an der University of Liverpool. Nach Dunbar widmen sich die meisten Menschen etwa zwei Drittel ihrer Unterhaltungen dem Klatsch, dem "natürlichen Rhythmen des Soziallebens". Tammet schreibt: "Dunbar zufolge ist Klatsch das menschliche Gegenstück zur Fellpflege von Primaten, bei denen das stundenlange Pelzkraulen als Sozialkitt fungiert.
[...]
"Warum unterhalten sich Menschen über so etwas?"
Aus meiner Sicht gibt es mehrere Ebenen, welche diese Form des Sozialverhaltens bedingen oder helfen es zu reproduzieren.

a) Die dünne Schicht der "Zivilisation".
b) Hohe Bedeutung bei fehlendem Inhalt.
c) Illusion von gemeinsamer Sprache.

Es gibt natürlich noch weitere Aspekte, welche dann tiefer in den Kaninchenbau von sozialen Umgangsformen führen und der Funktionsweise von (sozialen oder politischen) Netzwerken, die Schaffung von Abhängigkeiten, die gegenseitige "Verpfändung" von Geheimnissen usw. Der "Klatsch und Tratsch" bedient das soziale Miteinander auf verschiedenen Ebenen.

a) Es gibt immer die Angst, dass der dünne Vorhang der Zivilisation - also die Gepflogenheiten des sozialen Umgangs - zerrissen wird und das "Tier" im Menschen die Oberhand gewinnen könnte. Aufgrund dieser Angst wird ein Sozialverhalten beibehalten, welches als Kind erlernt wird und bereits eingeübt wird, bevor es auch nur annähernd verstanden werden kann. Später wird es beibehalten, ohne die Umgangsformen zu hinterfragen. Es ist wie die Liturgie in der Kirche oder wie ein Schamane, welcher einen Regentanz vollführt. Ob und in welchem Umfang die sozialen Riten dazu beitragen oder geeignet sind, die Zivilisation zu stabilisieren kann sich jeder selbst überlegen. Aus meiner Sicht sind die bestehenden sozialen Codes mindestens problematisch, da sie Gewalt propagieren und befürworten - die "Bösen" gehören bestraft.

b) Wenn Handlungen - welche vielleicht einmal einen praktischen Nutzen/Grund hatten - aus Gewohnheit fortgeführt werden, dann wird deren Leere dadurch überspielt, indem die Handlungen nicht in Frage gestellt werden dürfen. Besonders gut ist dies zu beobachten, wenn eine Diskussion zu einer konkreten Handlung auf die "Werteebene" verlagert wird - am besten auf das moralische Schema von "Richtig und Falsch".

Um die Inhaltsleere der sozialen Codes zu verstehen sind die sokratischen Dialoge sehr interessant. Im Gespräch mit den "Experten" seiner Zeit, möchte Sokrates von seinen Mitmenschen eine Definition bekommen, z.B. von "Gerechtigkeit" oder davon, was ein "gutes Leben" sei. Da die Grundlage allerdings moralische Kategorien sind, gerät jedes Gespräch an einen Punkt, wo die Willkür und Widersprüchlichkeit der Setzungen offenbar wird, womit Sokrates die Wut des jeweiligen Gesprächspartners auf sich zieht. Aufgrund ihrer Willkürlichkeit dürfen soziale Codes möglichst nicht thematisiert werden, weil sie sonst in sich zusammen fallen. Wer wagt es trotzdem zu tun, spielt mit seinem Leben - auch hier kann der Tod des Sokrates als Sinnbild dienen. Alternativ ist auch das Märchen "Des Kaisers neue Kleider" empfehlenswert.

c) Sobald ich beginne nachzufragen, was genau jemand mit einer Redewendung zum Ausdruck bringen will, wird ein sprachliches Problem offen gelegt. Das was gemeint wurde, ist gar nicht so klar und eindeutig, wie es zunächst unterstellt wurde. Sprache ist mehrdeutig und besitzt verschiedene Bedeutungsebenen. Im Alltag ignorieren wir die verschiedenen Eben, weil die Kommunikation ausreichend gut für die Bewältigung des Alltag funktioniert. Sobald ich nachfrage, werde ich allerdings als "kompliziert" erlebt, weil ich einen kognitiven Aufwand abverlange. Ein Aufwand, welcher durch die Floskel - mit welcher ein Vorurteil oder eine Bewertung zum Ausdruck gebracht wird - vermieden werden sollte. Indem ich nachfrage, "zwinge" ich den Menschen dazu nachzudenken und ggf. darüber zu reflektieren, was er gerade ausdrücken wollte. Menschen durch Fragen zur Selbstreflexion zu "nötigen" wird nur sehr ungern gesehen. Hier im Forum wirst Du viele Beispiele finden können, dass es Menschen viel leichter fällt anderen Menschen eine Diagnosen zu stellen, statt sich auf jemanden einzulassen oder sich mit seinen eigenen Bedürfnissen zu befassen. Um einen Menschen zu verurteilen, benötige ich kaum kognitivem Aufwand, es dauert nur den Bruchteil einer Sekunde. Um herauszufinden wie es mir gerade gehrt und was ich gerade brauche, kann ich durchaus mehrere Stunden mit Selbstreflexion und Gesprächen verbringen.

Nur wenn wir mit Menschen konfrontiert sind, welche das Tabuspiel brechen, werden wir damit konfrontiert, dass wir oftmals selbst nicht wissen, was wir wirklich aussagen wollen, wenn wir eine Redewendung verwenden. Genauso wie beim berühmten Buzzword-Bingo, wo viele Menschen die Begriffe aufschnappen und verwenden und letztlich keine Ahnung haben, was deren Inhalt sein soll. Es wird ein Verhalten nur nachgeahmt statt es zu verstehen.

Im Buch "Bildung. Alles, was man wissen muß" von Dietrich Schwanitz wird im 2. Abschnitt ein ähnlicher Aspekt für das Thema Bildung thematisiert. Weil es willkürlich ist, was zum Bildungskanon gehört, ist auch hier die "soziale Norm", dass nicht direkt thematisiert werden darf, warum XYZ zum Bildungskanon gehört und ABC aber nicht. Ich denke es ist klar, dass es bei dem von Schwanitz thematisierten Bildungskanon nicht um Schulbildung geht. Es ist eine weitere Variante des Tabu-Spiels.
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Richard »

Kolinatan hat geschrieben: 14 Aug 2023 14:23
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Levyn hat geschrieben: 14 Aug 2023 13:35
Kolinatan hat geschrieben: 14 Aug 2023 12:14 Aus meiner Sicht ist Dein Beitrag ein perfektes Beispiel dafür wie der Bestätigungsfehler in der Praxis anzuwenden ist. Während Du den einen Menschen als suspekt und "Esoterik-Guru" abwertest, empfiehlst Du zugleich die Inhalte eines anderen Mönches.
Naja, das stimmt jetzt aber auch nicht. Der Dr. K. beruft sich schon auf die Wissenschaft und hat auch eine medizinische Ausbildung absolviert, während der andere Kerl einfach nur ein PR-Typ ist, der dann irgendwann für sich entdeckt hat, dass man mit Esoterik Leute locken kann und ihnen Geld aus der Tasche ziehen.
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*Er studierte von 1976-1982 an der Uni Hamburg Psychologie und Sozialpädagogik und schloss sein Studium mit einem Top-Diplom ab.
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Die Psychologie und Sozialpädagogik sind immer mit vorsicht zu geniesen. Es ist keine exakte wissenschaft. Ob die es gut meinen oder nur geld wollen spielt keine rolle. Die ratschläge sind nicht für jeden das richtige.

Wen die ihre ratschläge für jeden als richtig verkaufen sind die meistens falsch xD
Da ist es egal ob studiert oder nicht. Gibt genung leute mit dr tital die arschlocher sind und leuten nur geld aus der tasche ziehen.
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Keule »

Ich will jetzt den akademischen Grad von OP wissen xD
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Tania »

Kolinatan hat geschrieben: 14 Aug 2023 15:24 Indem ich nachfrage, "zwinge" ich den Menschen dazu nachzudenken und ggf. darüber zu reflektieren, was er gerade ausdrücken wollte. Menschen durch Fragen zur Selbstreflexion zu "nötigen" wird nur sehr ungern gesehen.
Warum schreibst Du eigentlich die Begriffe "nötigen" und "zwingen" in Anführungszeichen? :gruebel:
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von I-tried-I-gave-up »

Keule hat geschrieben: 15 Aug 2023 16:50 Ich will jetzt den akademischen Grad von OP wissen xD
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Ich beschäftige mich aber derzeit mit sinnvolleren Dingen als eine Doktorarbeit zu verfassen - unter anderem den Fokus auf meine berufliche Tätigkeit legen. Ich halte nicht so viel von akademischen Titel und IQ-Werten. Lieber auf Veranstaltungen mit gleichgesinnten Leuten rumhängen. Jeder Mensch ist für mich irgendwie einzigartig und etwas besonderes.
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Kolinatan »

Tania hat geschrieben: 16 Aug 2023 08:15
Kolinatan hat geschrieben: 14 Aug 2023 15:24 Indem ich nachfrage, "zwinge" ich den Menschen dazu nachzudenken und ggf. darüber zu reflektieren, was er gerade ausdrücken wollte. Menschen durch Fragen zur Selbstreflexion zu "nötigen" wird nur sehr ungern gesehen.
Warum schreibst Du eigentlich die Begriffe "nötigen" und "zwingen" in Anführungszeichen? :gruebel:
Weil es unmöglich ist, durch Zwang einen Menschen dazu zu bringen nachzudenken oder sogar Selbstreflexion zu betreiben, wenn er es nicht will. Ich kann niemanden dazu zwingen etwas bestimmtes zu denken oder sich zu reflektieren. Ich verwende an dieser Stelle die Anführungszeichen dazu, um die Bedeutung der Begriffe abzuschwächen und deutlich zu machen, dass es eher eine Bewertung meines Handelns aus der Sicht meines Gegenübers entspricht und mein Handeln nicht adäquat beschreibt.
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Tania »

Kolinatan hat geschrieben: 16 Aug 2023 12:59
Tania hat geschrieben: 16 Aug 2023 08:15
Kolinatan hat geschrieben: 14 Aug 2023 15:24 Indem ich nachfrage, "zwinge" ich den Menschen dazu nachzudenken und ggf. darüber zu reflektieren, was er gerade ausdrücken wollte. Menschen durch Fragen zur Selbstreflexion zu "nötigen" wird nur sehr ungern gesehen.
Warum schreibst Du eigentlich die Begriffe "nötigen" und "zwingen" in Anführungszeichen? :gruebel:
Weil es unmöglich ist, durch Zwang einen Menschen dazu zu bringen nachzudenken oder sogar Selbstreflexion zu betreiben, wenn er es nicht will. Ich kann niemanden dazu zwingen etwas bestimmtes zu denken oder sich zu reflektieren. Ich verwende an dieser Stelle die Anführungszeichen dazu, um die Bedeutung der Begriffe abzuschwächen und deutlich zu machen, dass es eher eine Bewertung meines Handelns aus der Sicht meines Gegenübers entspricht und mein Handeln nicht adäquat beschreibt.
Danke, das macht es ein wenig verständlicher für mich. Du möchtest also ausdrücken, dass Deine Gegenüber eine abgeschwächte Form von Zwang oder Nötigung fühlen, dem sie aber nicht Folge leisten müssen?

Ich finde es leider immer etwas verwirrend, wenn Menschen beschreiben, wie ihre Handlungen vielleicht aus Sicht einer dritten Person gesehen werden. Das macht es mir sehr schwer, die Gesamtkonstellation zu verstehen. Darf ich Dich bitten, mir vielleicht stattdessen zu sagen, mit welchen Begriffen Du selbst denn Dein Handeln beschreiben würdest?
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Kolinatan »

[+] OT - Bewertung von Handlungen
Tania hat geschrieben: 16 Aug 2023 15:21 Du möchtest also ausdrücken, dass Deine Gegenüber eine abgeschwächte Form von Zwang oder Nötigung fühlen, dem sie aber nicht Folge leisten müssen?
Nein. Ich möchte zum Ausdruck bringen, dass meine Handlung als Zwang bewertet wird und dass es sich hierbei um eine Bewertung und nicht um ein Gefühl handelt. Ja, auch der Aspekt, dass das angestrebte Ergebnis eben nicht zwingend erreicht werden kann - es gibt kein "müssen".

(Hier verwende ich die Anführungszeichen, um das Wort in seiner Bedeutung anzuzweifeln.)
Tania hat geschrieben: 16 Aug 2023 15:21 Darf ich Dich bitten, mir vielleicht stattdessen zu sagen, mit welchen Begriffen Du selbst denn Dein Handeln beschreiben würdest?
Mein Handeln meinte ich mit "nachfragen" bereits recht klar beschrieben zu haben. Benötigst Du eine umfassendere Erklärung für diese Handlung?

(Hier verwende ich die Anführungszeichen als Kennzeichen, dass ich dieses Wort aus meinem vorherigen Satz zitiere.)
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Tania »

Kolinatan hat geschrieben: 16 Aug 2023 16:17
[+] OT - Bewertung von Handlungen
Tania hat geschrieben: 16 Aug 2023 15:21 Du möchtest also ausdrücken, dass Deine Gegenüber eine abgeschwächte Form von Zwang oder Nötigung fühlen, dem sie aber nicht Folge leisten müssen?
Nein. Ich möchte zum Ausdruck bringen, dass meine Handlung als Zwang bewertet wird und dass es sich hierbei um eine Bewertung und nicht um ein Gefühl handelt. Ja, auch der Aspekt, dass das angestrebte Ergebnis eben nicht zwingend erreicht werden kann - es gibt kein "müssen".

(Hier verwende ich die Anführungszeichen, um das Wort in seiner Bedeutung anzuzweifeln.)
Tania hat geschrieben: 16 Aug 2023 15:21 Darf ich Dich bitten, mir vielleicht stattdessen zu sagen, mit welchen Begriffen Du selbst denn Dein Handeln beschreiben würdest?
Mein Handeln meinte ich mit "nachfragen" bereits recht klar beschrieben zu haben. Benötigst Du eine umfassendere Erklärung für diese Handlung?

(Hier verwende ich die Anführungszeichen als Kennzeichen, dass ich dieses Wort aus meinem vorherigen Satz zitiere.)
Ok, hab ich jetzt wohl verstanden. Danke.
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Lion »

Kolinatan hat geschrieben: 14 Aug 2023 15:24
c) Sobald ich beginne nachzufragen, was genau jemand mit einer Redewendung zum Ausdruck bringen will, wird ein sprachliches Problem offen gelegt. Das was gemeint wurde, ist gar nicht so klar und eindeutig, wie es zunächst unterstellt wurde. Sprache ist mehrdeutig und besitzt verschiedene Bedeutungsebenen. Im Alltag ignorieren wir die verschiedenen Eben, weil die Kommunikation ausreichend gut für die Bewältigung des Alltag funktioniert. Sobald ich nachfrage, werde ich allerdings als "kompliziert" erlebt, weil ich einen kognitiven Aufwand abverlange. Ein Aufwand, welcher durch die Floskel - mit welcher ein Vorurteil oder eine Bewertung zum Ausdruck gebracht wird - vermieden werden sollte. Indem ich nachfrage, "zwinge" ich den Menschen dazu nachzudenken und ggf. darüber zu reflektieren, was er gerade ausdrücken wollte. Menschen durch Fragen zur Selbstreflexion zu "nötigen" wird nur sehr ungern gesehen. Hier im Forum wirst Du viele Beispiele finden können, dass es Menschen viel leichter fällt anderen Menschen eine Diagnosen zu stellen, statt sich auf jemanden einzulassen oder sich mit seinen eigenen Bedürfnissen zu befassen. Um einen Menschen zu verurteilen, benötige ich kaum kognitivem Aufwand, es dauert nur den Bruchteil einer Sekunde. Um herauszufinden wie es mir gerade gehrt und was ich gerade brauche, kann ich durchaus mehrere Stunden mit Selbstreflexion und Gesprächen verbringen.
Wer soll denn in dem Satz "wir" sein?

Ich würde nämlich glatt das Gegenteil vertreten, dass die verschiedenen Ebenen der Sprache immer eine Rolle spielen. Und Redewendungen kommen doch im Alltag vor.

Es ist eben ein Unterschied, ob ich sage "der war aber kurz angebunden" oder "der hat nicht viel geäußert".

Letzteres ist eine nüchterne Feststellung. Beim Ersteren schwingt viel mit, was zudem auch noch im Kontext zu einer bestimmten Person unterschiedlich gemeint sein kann.
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Lion »

I-tried-I-gave-up hat geschrieben: 09 Aug 2023 12:43 [...]
Vielleicht ist es mir entgangen: nimmst Du in irgendeiner Form professionelle Hilfe in Anspruch?
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Kolinatan
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Re: Unfähigkeit intime Beziehungen über soziale Codes aufzubauen

Beitrag von Kolinatan »

[+] OT - Bedeutungsebenen in der Sprache
Lion hat geschrieben: 16 Aug 2023 17:58 Ich würde nämlich glatt das Gegenteil vertreten, dass die verschiedenen Ebenen der Sprache immer eine Rolle spielen. Und Redewendungen kommen doch im Alltag vor.
Ich würde davon ausgehen, dass dies ein direktes Beispiel dafür ist, inwieweit diese Bedeutungsebenen zu einem Missverständnis führen, weil wir beide zwar das Wort "Ebenen" verwenden, damit allerdings - so meine Vermutung - unterschiedliche Vorstellungen verbinden.

Weder habe ich genau ausgeführt, was ich mit Bedeutungsebenen meine, noch wird Deine Vorstellung genau klar. Zugleich kann ich eine Vermutung darüber anstellen, was Du gehört hast, weswegen Du meinst meiner Aussage widersprechen zu wollen. Letztlich ist es kein entweder oder sondern beides ist zutreffend, da sich - so mein Bild - unsere Aussagen auf unterschiedliche Bedeutungsebenen beziehen.

In meinem Beitrag zuvor hatte ich mit Bedeutungsebenen gemeint, dass eine Aussage nicht absichtlich mehrdeutig verwendet wird, sondern ich mir gar nicht darüber im klaren bin, dass mein Gegenüber gar nicht um die Bedeutung der Formulierung weiß. Dabei geht es nicht allein um Redewendungen. Allein schon bei profanen Begriffe und Gewohnheit: "Am Bahnhofplatz wechselst Du dann in die Bahn mit der Line 3 - Richtung Buxtehude." Für jemanden der nicht viel mit Öffies unterwegs ist, wird gar nicht klar sein, ob der Gesprächspartner jetzt eine Straßenbahn oder eine S-Bahn meint oder vielleicht noch etwas anders. Er wird in der Regel allerdings nicht nachfragen, weil er davon ausgeht, dass er es vor Ort schon erkennen wird und die relevante Info ist "Linie 3" sowie die Fahrtrichtung. Derjenige der Bahn sagt, wird sich gar nicht überlegen, dass sein Gegenüber nicht weiß, dass vor Ort nur eine Tram fährt und keine S-Bahn zu erwarten ist, weil er weiß es ja.

Ich interpretiere aus Deine Äußerung, dass Du eine andere sprachliche Ebene meinst, wo die Mehrdeutigkeit vorsätzliche verwendet wird, z.B. bei "Wenn sie das machen, werden sie mit den Konsequenzen leben müssen." und dabei offen lassen, worin die Konsequenzen bestehen. Je nach Rolle der Beteiligten kann es als Drohung oder als sachliche Feststellung oder irgendwas dazwischen verstanden werden. Natürlich gibt es Fälle, wo die Mehrdeutigkeit gezielt verwendet wird.

Das "wir" umfasst uns alle, weil wir uns in vielen Fälle gar nicht darüber im klaren sind, wie "falsch" wir verstanden wurden, weil das Missverständnis nicht auffällt. Ich habe mir schon öfter in Gesprächen gedacht, wie praktisch wäre jetzt ein Wörterbuch "Kolinatan - Deutsch", damit ich nicht erst erklären muss, warum ein Begriff für mich eine ähnliche Bedeutung allerdings einen komplett anderen Subtext aufweist. Wenn ich, wie im vorherigen Satz, das Wort "muss" verwende, "muss" ich mich immer wieder zurückhalten, um es nicht in Anführungszeichen zu setzen, weil es für mich kein Müssen gibt. Ich weiß allerdings aus vielen Gesprächen, wie sehr Menschen daran glauben, dass es Dinge gibt, die sie tun müssten und ich weiß, dass ich "falsch" verstanden werde, wenn ich müssen verwende.

Du kannst die Bedeutung, welche manche Worte oder Formulierungen für mich haben, niemals umfassend vorab berücksichtigen. Selbst nach langjährigem Kontakt finde ich es immer wieder spannend zu erleben, wo ein Menschen etwas anders versteht, als ich es mir vorgestellt habe. Statt sich darüber zu ärgern, nicht verstanden worden zu sein, versuche ich es als Bereicherung zu erleben, dass mein Leben um eine neue Perspektive bereichert wurde. Nicht immer einfach, trotzdem eine nützliche Haltung.

Was meinst Du? Siehst Du, inwieweit sich unsere Vorstellungen von Bedeutungsebene unterscheiden hat und unser beider Aussagen mit der jeweiligen Bedeutung des Wortes "Ebene" beide gleichzeitig bestehen? Es also kein Gegenteil sondern ein sowohl als auch gibt?