Lebensqualität

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Tabeo
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Lebensqualität

Beitrag von Tabeo »

Ich bin 24 Jahre alt und HC+AB. Warum und ob, bzw. wie man daran etwas ändern kann, soll nicht Thema des Beitragsstranges sein.

Ich fühle mich ungeliebt und vor allem bin ich unterkuschelt. Sich selbst zu lieben ohne jemals die Bestätigung von außen bekommen zu haben, ist für mich nicht wirklich möglich. Ich habe ungestillte Bedürfnisse und das seit Jahren. Mich zerfrisst das innerlich und es sieht nicht so aus, dass sich daran etwas ändert. Ich frage mich, wie einige in einem Alter von 40, 50 oder gar 60 Jahren in diesem Zustand, der ungestillten Bedürfnisse, so lange durch gehalten haben und das mit welcher Lebensqualität?
Ich bin nicht der Meinung, dass man ein Recht auf Liebe hat, da hierzu immer eine zweite Person nötig ist, die frei entscheiden kann, ob sie mit einem intim wird.

Ich frage mich, wie viel ist mir mein Leben wert, gelebt zu werden, mit der Aussicht keine Nähe zu erfahren? Die Frage könnt ihr für mich nicht beantworten, sondern ich nur für mich selbst. Ich möchte von euch wissen, wie ihr euch mit Mitte zwanzig als HC+AB gefühlt habt und ob ihr noch Hoffnung hattet einen Menschen jemals für euch sexuell begeistern zu können und wenn nicht, wie ihr damit umgegangen seid?

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Keule
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Re: Lebensqualität

Beitrag von Keule »

Wenn eines klar ist, dann, dass Menschen die Zukunft sehr schlecht abschätzen können. Was ich dir sagen will ist, dass du dich vielleicht nicht immer so schlecht fühlen wirst wie jetzt gerade.
Du hörst das wahrscheinlich oft, aber du bist echt noch jung, es kann noch alles kommen!

Was die Selbstliebe angeht, gebe ich dir Recht. Es ist schwer, wenn man viel Ablehnung erfährt. Aber mach es doch langsam mit der Selbstliebe!
Wenn du jemanden magst, machst du ja wahrscheinlich ganz viel für diese Person. Mach das doch zum Beispiel mal für dich selbst!
Für einen Partner würdest du vielleicht etwas Aufwändiges kochen. Tja also, dann verwöhn dich selbst doch auch mal so!
Guck mit dir selbst einen Film! Sowas halt...

Und mach viel mit Freunden. Liebe und Sex ist nicht alles....
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Sternenwanderer
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Re: Lebensqualität

Beitrag von Sternenwanderer »

Bei mir war es so, dass ich mit Mitte 20 immer noch dem naiven Glauben anhing, dass es schon irgendwann mit einer Beziehung klappen würde. Auch war mein Wunsch nach einer Partnerschaft zu der Zeit noch nicht so stark ausgeprägt wie heute.
Aber es ist gut, wenn man schon früh zu der Erkenntnis kommt, dass man wohl mehr Probleme hat als der Durchschnitt um in eine Beziehung zu kommen. Das ist der erste Schritt. Dann kann man nach den Gründen suchen und vielleicht ein paar Antworten bekommen.
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Re: Lebensqualität

Beitrag von Keule »

Ich habe mit 23 dem Mann, mit dem ich es gerade verkackt hatte, gesagt, dass mein Leben jetzt vorbei ist. So hat es sich angefühlt. Aber es geht ja trotzdem weiter. Ja, es tut auch weiter weh.
Aber es gibt eben noch Arbeit und Freunde. Das kann einem auch Sinn geben.

Hast du genug männliche Freunde?
Ich glaube, ohne meine Mädelsrunden würde ich echt zugrunde gehen...
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Obelix
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Re: Lebensqualität

Beitrag von Obelix »

Mitte 20 war die beste Zeit meines Lebens. Ich war im Studium und hatte da einen ziemlich großen Freundeskreis, in den ich viel unternommen habe. Nur war ich dieser Zeit auch (un)heimlich in ein Mädel aus der Gruppe verliebt. Nur hatte sie die meiste Zeit davon einen festen Freund und war somit für mich tabu. Als sie dann nach 3 Jahren irgendwann solo war, wurde ich ein wenig forscher und habe mir in der Folge dann den Korb abgeholt.
Danach habe ich das Thema "Frauen" beiseite geschoben und mich auf meinem Studienabschluss und später den Beruf konzentriert. Es hat eine Weile gedauert, bis mir klar wurde, dass mir doch etwas fehlt.
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halbkaputt
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Re: Lebensqualität

Beitrag von halbkaputt »

Tabeo hat geschrieben: 10 Aug 2023 19:47 Ich frage mich, wie einige in einem Alter von 40, 50 oder gar 60 Jahren in diesem Zustand, der ungestillten Bedürfnisse, so lange durch gehalten haben
ich kenn nur für mich reden und vielleicht ist das in 10 Jahren auch wieder anders, aber ich würde sagen: man gewöhnt sich dran. mit 30 war es im Kopf noch wesentlich dominanter
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Re: Lebensqualität

Beitrag von Aurel »

Ich habe schon mit Mitte zwanzig vermutet, dass ich auch jetzt noch ohne Partnerin leben würde.

Natürlich hat mich das zeitweise echt runtergezogen (tut es jetzt immer wieder mal). Aber gleichzeitig denke (und hoffe) ich, dass ich auch ein erfülltes Leben leben kann, wenn ich als 'Mönch' sterben werde. Ich habe bisher immer versucht, das Leben anderer positiv zu beeinflussen. Zu helfen, da zu sein, zu unterstützen. Eben einen Unterschied zu machen, sodass man sagen kann: Ich habe nicht umsonst gelebt, sondern ich habe etwas für jemand anderes bewirkt. Und ich denke, dass ich das schon für manche leisten konnte. Manchmal nur im Kleinen, manchmal war es auch was 'Großes', z.B. wenn ich Freunde mit Depression nicht fallen gelassen habe, obwohl sie mich auch z.T. runtergezogen haben (ist Depression ansteckend?), ich wollte für sie da sein, wenn sie mich brauchen.

Ich weiß nicht, ob das anderen ähnlich viel geben kann. Aber für mich ist es ein guter Anker geworden.
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Dattelpalme
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Re: Lebensqualität

Beitrag von Dattelpalme »

Mit Mitte 20 habe ich beruflich die wohl beste Zeit gehabt. Das Interesse an Frauen zeigte sich nur wenn ich einer schönen Frau mal nachgeschaut habe. Aktiv was dafür getan eine Frau kennenzulernen habe ich nicht. Jetzt mit Ü30 merke ich schon dass es langsam Zeit wird und das was fehlt, trotz aller "Gefahren" die es mit sich bringen kann. Streit usw..
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Kolinatan
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Re: Lebensqualität

Beitrag von Kolinatan »

Tabeo hat geschrieben: 10 Aug 2023 19:47 Ich möchte von euch wissen, wie ihr euch mit Mitte zwanzig als HC+AB gefühlt habt und ob ihr noch Hoffnung hattet einen Menschen jemals für euch sexuell begeistern zu können und wenn nicht, wie ihr damit umgegangen seid?
Von Mitte Zwanzig aus hat es noch bis Anfang Dreißig gebraucht, bis meine unerfüllten Bedürfnisse - deren Erfüllung ich mir aus einer Beziehung erhofft habe - so viel Leidensdruck in mir erzeugt haben, dass ich mich dem Thema Beziehungslosigkeit intensiv gewidmet habe und meine Fähigkeiten in diesen Bereich konzentriert habe.

Immer wenn ich bestimmte Formen von Verhaltensänderungen "durchlaufe", "verliere" ich zum größten Teil meine "Erinnerung" an meinen früheres Sein. Daher kann ich nur abstrakt und retrospektiv anhand von Texten und erlebten Situationen versuchen nachzuspüren, wie es mir vermutlich ging. Ich weiß, dass ich damals noch "verliebt sein" praktiziert habe und durchaus die eine oder andere Annäherung an eine Frau gewagt habe und ihr mein Interesse auch klar kommuniziert habe. Dabei ist es mir allerdings nicht gelungen, bei der potenziellen Partnerin ein Beziehungsinteresse zu wecken.

Ich weiß noch, dass sich bei mir in diesen Jahren ein sehr starker Kinderwunsch festgesetzt hatte. Rückblickend würde ich diesen allerdings als eine Projektion ansehen. Es war sozusagen mein MacGuffin, welcher mich dazu angetrieben hat eine "Frau" zu suchen. Damals war ich mit meiner Selbstreflexion noch nicht so weit, um diese Projektion aufzulösen.

Ich hatte meinen Verstand damals noch nicht in Richtung des gewünschten Ziels ausgerichtet. Überhaupt war mir der Umfang - wie umfassend ich mein Denken beeinflussen kann - und welche Wirkung - Motivation, Gefühle - ein "unkontrolliert denken lassen" auf mich hat, noch unklar. Stattdessen habe ich zugelassen, dass ich mir mit Zweifeln und negativen Projektionen selbst die Energie genommen habe. Ebenso war mein "Körperpanzer" noch aktiv und ich war von meinen Gefühlen abgeschnitten.

Alles in allem ein Zustand, über den ich mich Rückblickend etwas wundern kann, dass ich ihn über Jahre ertragen und ausgehalten habe. Ich kann mich heute darüber freien, dass ich - trotz der erlebten Enttäuschungen - immer wieder weiter gegangen bin und auch wenn es Rückschläge gab oder ich meinte nicht weiter zu wissen, immer weiter zu suchen und dran zu bleiben. Bis ich schließlich weit genug gegangen war, um zu erkennen, dass für mich die Lösung nicht im Außen zu finden sein wird. Mein Leid musste erst groß genug werden, bis ich bereit war den Blick nach innen zu richten und mich mir selbst zuzuwenden.

Die Erinnerung, welche für mich mit dieser Änderung der Blickrichtung verbunden war, war eine Geburtstagsfeier, auf welcher ich zusammen und aktiv mit Freunden gefeiert habe und mich trotzt der gemeinsamen Aktivität vollkommen einsam gefühlt habe. Der Anfang meines Weges, um mein Leiden auf verschiedenen Ebenen aufzulösen und zu transzendieren. Um mit einem Klassiker zu enden: Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden. ;)
Ananas

Re: Lebensqualität

Beitrag von Ananas »

Tabeo hat geschrieben: 10 Aug 2023 19:47 Ich bin 24 Jahre alt und HC+AB. Warum und ob, bzw. wie man daran etwas ändern kann, soll nicht Thema des Beitragsstranges sein.

Ich fühle mich ungeliebt und vor allem bin ich unterkuschelt. Sich selbst zu lieben ohne jemals die Bestätigung von außen bekommen zu haben, ist für mich nicht wirklich möglich. Ich habe ungestillte Bedürfnisse und das seit Jahren. Mich zerfrisst das innerlich und es sieht nicht so aus, dass sich daran etwas ändert. Ich frage mich, wie einige in einem Alter von 40, 50 oder gar 60 Jahren in diesem Zustand, der ungestillten Bedürfnisse, so lange durch gehalten haben und das mit welcher Lebensqualität?
Ich bin nicht der Meinung, dass man ein Recht auf Liebe hat, da hierzu immer eine zweite Person nötig ist, die frei entscheiden kann, ob sie mit einem intim wird.

Ich frage mich, wie viel ist mir mein Leben wert, gelebt zu werden, mit der Aussicht keine Nähe zu erfahren? Die Frage könnt ihr für mich nicht beantworten, sondern ich nur für mich selbst. Ich möchte von euch wissen, wie ihr euch mit Mitte zwanzig als HC+AB gefühlt habt und ob ihr noch Hoffnung hattet einen Menschen jemals für euch sexuell begeistern zu können und wenn nicht, wie ihr damit umgegangen seid?
Immenser Leidensdruck vorhanden, aber keine äquvivalente Reaktion darauf!
Das ist doch letztlich das Kernproblem der meisten.

Genau diese Unproportionalität aus Leiden und geringer (bis keiner) Selbstwirksamkeit lässt uns doch im Kreis laufen und grübeln.

Du hast zwei Chancen:
1. Werde aktiv. Und zwar mit allem, was dazugehört. (Mut, Knallharte Selbstreflexion, Komfortzone verlassen) Das ist brutal aber extrem effektiv und wahrscheinlich der einzige Weg.

2. Du ignorierst das Thema, weil wir alle so gut darin sind.. Oder du rationalisiert: "Die meisten Beziehungen sind eh schlecht", "Man kann eben nicht alles im Leben haben, schließlich bin ich auch kein Millionärin", "ich bin sowieso gerne allein."
So lässt sich sich einige Jahre aushalten, bis dann die Realität anklopft....
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Cavia
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Re: Lebensqualität

Beitrag von Cavia »

Immer dieses "an sich arbeiten". Ich wüsste nicht, was ich an mir ändern müsste, damit sich mal jemand in mich verliebt oder mich zunächst überhaupt mal kennenlernen möchte. Oder bei mir bleiben möchte. :roll:

Sogar eine Freundin, die mich mein ganzes Leben lang kennt, sagte neulich in einem Gespräch: "Aber du hast doch alles versucht".
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Re: Lebensqualität

Beitrag von Gano »

Cavia hat geschrieben: 11 Aug 2023 11:35 Immer dieses "an sich arbeiten". Ich wüsste nicht, was ich an mir ändern müsste, damit sich mal jemand in mich verliebt oder mich zunächst überhaupt mal kennenlernen möchte. Oder bei mir bleiben möchte. :roll:

Sogar eine Freundin, die mich mein ganzes Leben lang kennt, sagte neulich in einem Gespräch: "Aber du hast doch alles versucht".
Vielleicht magst du Hilfsangenbote von Mitgliedern im Thema "Die 1:1 Hilfe Community" annehmen und nach tiefergehenden Gesprächen zusätzliche Meinungen einholen.
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Re: Lebensqualität

Beitrag von Cavia »

Gano hat geschrieben: 11 Aug 2023 12:08
Cavia hat geschrieben: 11 Aug 2023 11:35 Immer dieses "an sich arbeiten". Ich wüsste nicht, was ich an mir ändern müsste, damit sich mal jemand in mich verliebt oder mich zunächst überhaupt mal kennenlernen möchte. Oder bei mir bleiben möchte. :roll:

Sogar eine Freundin, die mich mein ganzes Leben lang kennt, sagte neulich in einem Gespräch: "Aber du hast doch alles versucht".
Vielleicht magst du Hilfsangenbote von Mitgliedern im Thema "Die 1:1 Hilfe Community" annehmen und nach tiefergehenden Gesprächen zusätzliche Meinungen einholen.
Nein, das halte ich nicht für sinnvoll.
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Moridin
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Re: Lebensqualität

Beitrag von Moridin »

Ich hatte auch schon so ähnliche Gedanken "Wie halten Menschen dieses Leben ohne Liebe und körperliche Nähe so lange aus?".
Ich denke das liegt zu einem Großteil auch daran, dass man einen Tag nach dem anderen lebt und nicht wissen kann, was der nächste mit sich bringt.
Was ich damit sagen will: Hätte man mir vor zehn Jahren gesagt "Du wirst die nächsten zehn Jahre weder Liebe, noch Sexualität oder andere körperliche Nähe erfahren" (und ich hätte gewusst, dass das 100% sicher stimmt), dann wäre das deutlich schlimmer gewesen, als im Nachhinein festzustellen, dass dies der Fall ist.

Zu deiner Unterkuschlung:
Hast du schonmal im Internet geschaut, ob du jemanden zum Kuscheln finden könntest?
Da gibt es Seiten, um einen Kuschelpartner zu finden und auch wenn das vermutlich ähnlich schwierig ist wie Online Dating der anderen Art, wäre es vielleicht einen Versuch wert.
Ich habe da auch schon geschaut und leider gibt es da in meiner näheren bis etwas weiteren Umgebung sehr wenige Frauen, aber ich behalte das im Auge und vielleicht lerne ich ja mal eine Frau kennen, mit der ich zumindest mal Kuscheln kann. Und meine Ängste diesbezüglich dann eventuell etwas abbauen.
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Lazarus Long
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Re: Lebensqualität

Beitrag von Lazarus Long »

Ich habe mir kurz nach meinem 28. Geburtstag die Pulsardern aufgeschnitten, was nicht nur, aber primär damit zu tun hatte, daß ich nicht sah, wie ich es jemals schaffen könnte, eine Frau für mich zu interessieren. Ich habe dann in der Selbsthilfegruppe Interesse erfahren, auch wenn es zu nichts geführt hat - siehe dazu auch, falls es interessiert, meinen Vorstellungsthread.

Mit Mitte 50 hat mich Swenja dann hier gefunden.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Einsamkeit_is_doof
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Re: Lebensqualität

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Hallo Tabeo und willkommen im Forum :winken:
Tabeo hat geschrieben: 10 Aug 2023 19:47 Ich möchte von euch wissen, wie ihr euch mit Mitte zwanzig als HC+AB gefühlt habt und ob ihr noch Hoffnung hattet einen Menschen jemals für euch sexuell begeistern zu können und wenn nicht, wie ihr damit umgegangen seid?
Wenn ich so darüber nachdenke, dann habe ich mich mit Mitte 20 genau so gefühlt, wie jetzt mit bald 38. Es ist halt ein sch... Gefühl. Wobei es schon einen Unterschied gibt: Hätte ich mit Mitte 20 eine Freundin gefunden, wäre es mir sicherlich deutlich weniger peinlich gewesen, noch keine Erfahrung zu haben, wie heute.
Moridin hat geschrieben: 11 Aug 2023 13:31 Ich hatte auch schon so ähnliche Gedanken "Wie halten Menschen dieses Leben ohne Liebe und körperliche Nähe so lange aus?".
Ich denke das liegt zu einem Großteil auch daran, dass man einen Tag nach dem anderen lebt und nicht wissen kann, was der nächste mit sich bringt.
Was ich damit sagen will: Hätte man mir vor zehn Jahren gesagt "Du wirst die nächsten zehn Jahre weder Liebe, noch Sexualität oder andere körperliche Nähe erfahren" (und ich hätte gewusst, dass das 100% sicher stimmt), dann wäre das deutlich schlimmer gewesen, als im Nachhinein festzustellen, dass dies der Fall ist.
Geht mir genau so! Wenn ich mir vorstelle, dass ich wahrscheinlich nie eine Freundin haben werde, dann tut das sehr weh. :fessel: :sadman: Aber niemand kann mir sagen, ob es wirklich so kommt. Vielleicht treffe ich ja in ein paar Wochen meine Traumfrau und wir verlieben uns ineinander. Genau dieser Gedanke macht mir Hoffnung. Auch wenn ich es für immer unwahrscheinlicher halte... :sadman:
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!
Reinhard
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Re: Lebensqualität

Beitrag von Reinhard »

Mit Mitte 20 habe ich mir um sowas noch keinen Kopf gemacht. Ich ging davon aus, dass es nur daran liegt, dass ich halt wenig Frauenkontakt hatte und wenn ich den hätte, würde schon eine merken, was für ein lieber Kerl ich bin. Das gäbe sich schon von alleine, wenn ich denn mal die Kontaktscheu verlieren würde. Und gelitten habe ich damals darunter nicht, gab ja so viel anderes zu entdecken. Das kam erst später, als ich gemerkt habe, dass sich das nicht von selber gibt und vielleicht wäre es trotzdem schöner mit jemandem an der Seite ... :sadman:

Wenn eine Partnerschaft schon schwierig zu erreichen für mich sein muss, dann hätte ich wenigstens gern die Unbeschwertheit der damaligen Zeit zurück. :sadman: :sadman:
Make love not war!
Rüsselkäfer

Re: Lebensqualität

Beitrag von Rüsselkäfer »

Ich stehe der 60 bereits näher als der 50, kann mit Dir lieber TE der Du in Deinen 20´igern stehst mitfühlen, und finde mein eigenes Leben wie so oft bei ähnlich gelagerten Fällen die mir bekannt sind, darinnen auch wieder. Und ich kann Dir auch sagen wie es weitergeht. Es wird leider noch viel schlimmer bevor es besser wird. Die gute Nachricht aber ist, es wird besser. Und zwar dann wenn Du lernst Deine Situation und Deine Stellung am "Markt" zu akzeptieren bzw. Dich mit der Situation abzufinden.

Ich hab allerdings bis zum 48 Lebensjahr gebraucht um zu dieser Einstellung zu kommen. Könnte bei Dir viel früher passieren, könnte meine ich !

Die 30´iger oder noch früher... Du verlierst nach und nach Deinen Freundeskreis, weil die sesshaft werden, Familien gründen, naturgemäß dann ganz andere Interessen haben und Du selber sehr bald einsiehst daß die Rolle des 5. Rades am Wagen Dich noch mehr runterzieht. Du wirst auch nirgends mehr eingeladen weil Du eh nicht dabei sein willst-

Vielleicht kennst Du auch sogenannte Halodri´s, bisher hatten sie jedes Monat eine andere Braut am Start, bald wird es jede Woche eine andere sein. Sie brauchen Dich vielleicht als Geldverleiher oder nutzen Dich sonstwie aus, kannst Du mit der Zeit auch darauf verzichten. Auf deren Ableger brauchst Du auch nicht hoffen, diese Damen sehen Dich nichtmal mit der linken Arschwarze an, heulen Dir ggfls. nur die Ohren voll um ihren Verflossenen, deinem "Kumpel".

Vielleicht suchst Du was Dir fehlt in Thailand, oder beim Escort Service... Da geht viel Geld drauf und am Ende fühlst Du Dich noch unglücklicher als zuvor, denn Du kaufst immer nur eine Illusion und diese kostet immer mehr als Du zu geben bereit bist.

Anfang de r 40 bekommst Du Panik und versuchst es mit den Single- Börsen. Das weibliche Katalogdenken, (was nicht passt wird gleich abgeschrieben, wetergeblättert), die Ignoranz die Dir da entgegen schlägt macht alles noch viel schlimmer. Du erkennst: "Wer im richtigen Leben es nicht hinbekommt, schafft es im Internet noch viel weniger !". Zumindest ich hatte damit einen irrationalen Frauenhass entwickelt und ich war ein richtiger INCEL geworden, ganz in dem Sinne was man in den USA darunter versteht.

Die Zeit heilt auch das, und auf einmal hast Du gelernt Dich abzufinden, stehst plötzlich cool über den Dingen. Und siehe da, auf einmal interessiert sich plötzlich das andere Geschlecht auch für Dich. Der Druck ist weg, auch der sexuelle. Du bleibst gelassen und das überträgt sich. Du hast gelernt Dich über was anderes zu definieren, Erfolg im Job oder in Hobbies. Jedenfalls brennst Du für was, kannst Dich begeistern...und genau das ist es auch was Dich interessant macht. Interessant als Gegenteil von Langweilig.

Aber natürlich, es ist nicht die 19´jährige Teeny- Queen deren Großvater Du mittlerweile sein könntest. Es ist auch nicht die smarte, gepflegte und elegante Business- Lady die altersmäßig zu Dir passen täte. Nein, es ist ein weiblicher Mensch mit Ecken und Kanten, keine Schönheit, keine Modetussi, vielleicht auch viel zu stark übergewichtig und auch sonst nicht sonderlich anziehend. Und Du wirst erkennen das es immer schon so war, das wäre der Teich wo Du fischen hättest können, auch schon in deinen 20´igern.

Die Frage die sich stellt ist, hättest Du damals diesen Kompromiss gehen wollen, willst Du ihn heute gehen ? Davon wird es abhängen ob Du alleine und ungeküsst bleibst, aber was echtes hast...oder weiter einer irrationalen Illusion hinterherläufst.

Alles Gute wünscht Dir aufrichtig
Erwin
aka Rüsselkäfer
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Wohnort: Hamburg

Re: Lebensqualität

Beitrag von Tabeo »

Keule hat geschrieben: 10 Aug 2023 20:21 Hast du genug männliche Freunde?
Ich glaube, ohne meine Mädelsrunden würde ich echt zugrunde gehen...
Ich hatte nie viele Freunde, aber war damit zufrieden, da die Freundschaften, die ich hatte intensiv waren. Seitdem Freunde und Freundinnen von mir eine Freundin oder einen Freund haben, habe ich das Gefühl, dass sich deren Stellenwert von platonischen Freunden verschoben hat. Ich habe das Gefühl nur noch eine untergeordnete Rolle zu spielen. Die sind zwar alle weiterhin nett und freundlich, aber ich als AB benötige intensive Freundschaften und nicht welche, die sich ins oberflächliche verschoben haben. Ich habe mich da bewusst immer weiter zurück gezogen, da ich das Gefühl hatte nicht mehr dazugehörig zu sein.
Moridin hat geschrieben: 11 Aug 2023 13:31 Zu deiner Unterkuschlung:
Hast du schonmal im Internet geschaut, ob du jemanden zum Kuscheln finden könntest?
Ja, aber so richtig habe ich mich dazu noch nicht ermutigen können mich darum zu kümmern. Dazu ist der Leidensdruck noch zu gering. (Komfortzone verlassen…)
Rüsselkäfer hat geschrieben: 11 Aug 2023 18:47 Die 30´iger oder noch früher... Du verlierst nach und nach Deinen Freundeskreis, weil die sesshaft werden, Familien gründen, naturgemäß dann ganz andere Interessen haben und Du selber sehr bald einsiehst daß die Rolle des 5. Rades am Wagen Dich noch mehr runterzieht. Du wirst auch nirgends mehr eingeladen weil Du eh nicht dabei sein willst-
Familie gründen tun sie (noch) nicht, aber das ich mich wie das 5. Rad am Wagen fühle, ist jetzt schon gegeben.
Rüsselkäfer hat geschrieben: 11 Aug 2023 18:47 Vielleicht suchst Du was Dir fehlt in Thailand, oder beim Escort Service... Da geht viel Geld drauf und am Ende fühlst Du Dich noch unglücklicher als zuvor, denn Du kaufst immer nur eine Illusion und diese kostet immer mehr als Du zu geben bereit bist.
Auf gar keinen Fall werde ich sexuelle Dienstleistungen in Anspruch nehmen! Das passt nicht zu meinem Wertesystem.
Rüsselkäfer hat geschrieben: 11 Aug 2023 18:47 Anfang de r 40 bekommst Du Panik und versuchst es mit den Single- Börsen. Das weibliche Katalogdenken, (was nicht passt wird gleich abgeschrieben, wetergeblättert), die Ignoranz die Dir da entgegen schlägt macht alles noch viel schlimmer. Du erkennst: "Wer im richtigen Leben es nicht hinbekommt, schafft es im Internet noch viel weniger !". Zumindest ich hatte damit einen irrationalen Frauenhass entwickelt und ich war ein richtiger INCEL geworden, ganz in dem Sinne was man in den USA darunter versteht.
Ein Frauenhasser bin ich nicht und werde ich auch nicht werden. Es gibt Frauen, die ich nicht attraktiv finde, genauso gut können mich Frauen auch nicht attraktiv finden. Selbst wenn es alle sind, die mich nicht attraktiv finden, was ich nicht glaube, aber selbst dann, ist es okay. Dann liegt es an mir und nicht an den Frauen auch wenn die Erkenntnis weh tut.
Strange Lady
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Re: Lebensqualität

Beitrag von Strange Lady »

halbkaputt hat geschrieben: 10 Aug 2023 20:42
Tabeo hat geschrieben: 10 Aug 2023 19:47 Ich frage mich, wie einige in einem Alter von 40, 50 oder gar 60 Jahren in diesem Zustand, der ungestillten Bedürfnisse, so lange durch gehalten haben
ich kenn nur für mich reden und vielleicht ist das in 10 Jahren auch wieder anders, aber ich würde sagen: man gewöhnt sich dran. mit 30 war es im Kopf noch wesentlich dominanter
Bei mir ähnlich.
Mitte 20 bis Mitte 30 war die schlimmste Zeit. Damals hat mich das Thema und das unglücklich Verliebtsein schwer depressiv werden lassen. Das war so schlimm, dass ich ins Ausland geflohen bin.
So ab 40 gings wieder aufwärts, weil ich mich stärker auf Freundeskreis und Job konzentriert habe. Ein gutes soziales Netz fängt vieles auf
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau