Was würdet ihr retrospektiv anders machen?

[Levyn]

Dieser Thread geht vor allen Dingen an unsere lieben Mitglieder, die schon etwas älter sind (also Ü40), aber dennoch ist jeder willkommen darüber zu berichten.
Die Frage ist recht simpel: Was würdet ihr, im Bezug auf Dating, anders machen, wenn ihr nochmal 20 wärt? Gibt es Dinge, die ihr bereut früher nicht gemacht zu haben? Oder würdet ihr das mit der geistigen Reife von heute genau so machen?

[halbkaputt]

überhaupt mal anfangen! damals hab ich gedacht, dass ich eine Chance hab, aber das hat nicht gestimmt. so einen großen Markt gibt's nicht nochmal. spätestens ab 30 sind die meisten Frauen vergeben. meine persönlichen Chancen sind außerdem signifikant gesunken. sprich: die Zeit nutzen!

[°°°Raupe]

Ich würde die nonverbale Annäherung wesentlich mehr hervorheben, also erheblich mehr aktiv Körperkontakt stattfinden lassen.
Und wohlwissend darüber, dass in der Zukunft gar keine Dates mehr zu Stande kommen, weil es erst mal nur um Optik geht, würde ich alles anbaggern, was noch atmet.

[Strange Lady]

Ich habe damals nicht kapiert, wie männliches Interesse aussieht. Da habe ich viel gelernt. Heute würde ich die Zeichen erkennen.
Ich würde mehr Alkohol trinken, mich aufbrezeln und Party machen.
Ich würde die Uni nicht so ernst nehmen und stattdessen wie die anderen Mädels im Park abhängen.
Ich würde viel früher mit Therapie anfangen.
Ich würde selbst Interesse zeigen.
Ich würde versuchen aus dem Survival- in den Lebensmodus zu wechseln.
Ich würde keinen Wert suf eine zeitraubende Karriere legen.

[Keule]

Ich würde vor allem ehrlicher sein.

Also bei mir scheiterte es glaube ich meistens an der Kommunikation. Die Männer wussten irgendwie nie, dass ich Gefühle für sie habe. Ich würde das viel schneller sagen statt ewig hinterher zu rennen.

[uhu72]

Mir fällt nicht viel ein, was ich hätte anders machen können.
Ich hätte stärker darauf achten sollen, Kontakt zum anderen Geschlecht zu bekommen.
Ich hätte ein paar Jahre früher mit dem Online Dating anfangen können, vielleicht hätte das dann besser geklappt.
Ich hätte mir gewünscht, früher auf die AB-Community gestoßen zu sein, hätte vielleicht geholfen.

Aber egal.

[Optimistin]

Ich würde dem Kennenlernen definitiv mehr Zeit geben.
*Jeder ist fremd (und damit komisch), bist du ihn kennenlernst*

Ich würde nicht irgendwelchen durch Medien gespeisten Idealen von Kennenlernprozessen hinterher rennen, als Indikator für passend/nicht passend.

Ich würde mich trauen, mehr an mich zu glauben als Frau.

Ich würde mich trauen, meiner anerzogenen Angst vor Männern durch eigene Erfahrungen zu begegnen.

Ich würde mich trauen, mir selbst auf die Spur zu kommen, um rauszufinden, was ich möchte und nicht was andere von mir wollen.

Das Leben lebt sich aber nunmal nur vorwärts und ich denke, dass ich in den jeweiligen Zeiten nach bestem Vermögen gehandelt habe. Daher empfinde ich kein Bedauern.

[desigual]

Nicht denken, dass sich eine Beziehung irgendwann von selbst ergeben würde - nur weil es bei anderen scheinbar von selbst passiert. Und: Raus aus der Komfortzone, an der Schüchternheit und den ganzen Ängsten, die ich nun mal leider mitbringe, arbeiten. Auch das gibt sich nicht einfach so von selbst.

All das hätte ich viel früher machen sollen…

[time4change]

Die Chancen und Möglichkeiten, die mir das Leben geboten hat, besser nutzen:

- ich habe mir erstmal mit 40 so eine Großfamilienkutsche gekauft und als 1 Mann-Campervan "zweckentfremdet"

--> warum habe ich mir nicht mit 21 oder spätestens 23 irgendeine Kastenente/Citroen C15/was halt damals auf dem Letztgebrauchermarkt verfügbar war gekauft?
um statt jeden Sommer in den Semesterferien wochenlang in meinem Wohnheimzimmer herumzugammeln damals schon "herumzuvagabundieren" und an schönen Orten abzuhängen ...
oder auch damals schon öfter zu irgendwelchen sommerlichen Open Air-Festivals zu fahren?
(mit Mitte 20 hätte ich da vielleicht auch bessere Anbandelchancen gehabt als jetzt im doppelten Alter?)

- zwischen Anfang 20 und Mitte 30 hatte ich ein reichhaltiges "soziales Umfeld": warum habe ich nicht der einen oder anderen (attraktiven) Frau darin mein Interesse bekundet?

und ggfs. mich selbst etwas attraktiver präsentiert???

- und noch andere Chancen:

ich erinnere mich noch, wie wir uns 2002/´03 über diese Ei-Pott-Geilheit der damaligen "In-Menschen" amüsiert hatten ...
Warum habe ich nicht einfach für ein Monatsgehalt Apple-Aktien gekauft, um an dem Modetrend mitzuverdienen?

in einem anderen Forum, in dem ich seit ca. 15 Jahren bin, hatte im Mai 2011 jemand einen Thread zu diesem "Bitcoin-Schattengeld" eröffnet ...
warum habe ich da nur mitgelesen statt mir einfach mal für ein Monatsgehalt (100 oder mehr) Bitcoins zu kaufen?

[Reinhard]

Warum habe ich nicht einfach für ein Monatsgehalt Apple-Aktien gekauft, um an dem Modetrend mitzuverdienen?

in einem anderen Forum, in dem ich seit ca. 15 Jahren bin, hatte im Mai 2011 jemand einen Thread zu diesem "Bitcoin-Schattengeld" eröffnet ...
warum habe ich da nur mitgelesen statt mir einfach mal für ein Monatsgehalt (100 oder mehr) Bitcoins zu kaufen?

Gegenfrage: hätte das Geld an deinen Problemen, insbesondere am AB-tum was geändert?

[Esperanza]

Mich nicht mehr fragen was andere denken und meine Wünsche für tatsächlich relevant halten.
Aber ob ich tatsächlich aus meiner Haut raus könnte ist natürlich die andere Frage?
Ich müsste schon etwas meine Persönlichkeit ändern.

[time4change]

Gegenfrage: hätte das Geld an deinen Problemen, insbesondere am AB-tum was geändert?

Es geht ja um zweierlei:

1. Chancen zu haben UND 2. wenn man denn Chancen hat diese zu nutzen

die ersten beiden Punkte, die ich genannt hatte, haben sich darauf bezogen, die Chancen/das Umfeld/die Freiheitsgrade, die ich im Leben im Alter von Anfang 20 bis Mitte 30 hatte, auch zu nutzen ...

die letztgenannten Gelegenheiten bewußt wahrzunehmen und zu nutzen - mit der Konsequenz, dass ich mich dann ab einem Alter von ca. 45 bis 47 Jahre an "finanziell frei" gefühlt hätte - hätten es mir vermutlich erlaubt, mir ab ca. 2018 die eine oder andere neue Chance zu schaffen

z.B. habe ich ab ca. 2008/´09 bis in die späten 2010er Jahre gerne couchsurfing.org genutzt, um auf meinen Urlaubsfahrten unterwegs mal Leute zu treffen
(von mal nem Stadtbumme bis hin zu einer zweitägigen Kanutour auf der Ardeche)

ich hatte auf diese Weise z.B. in Italien (2015 und 2018, einmal nördlich von Mailand, einmal in Perugia) nette und attraktive Frauen kennengelernt ...
ob da mehr hätte draus werden können weiß ich nicht ...
um es zu probieren hätte ich halt einfach mal ein oder zwei Wochen länger in der - touristisch eh attraktiven! - Gegend abhängen müssen = meinen Urlaub SPONTAN entsprechend verlängern müssen
blöd, wenn man wegen noch fehlender finanzieller Freiheit daheim einen Chef hat, der einen taggenau nach Ende des beantragten und genehmigten Urlaubs wiedersehen will

unabhängig davon erleichtert ausreichend Geld es, ein angenehmes Leben zu führen!
was - außer ausreichend "übriges" Geld - nötigt mich im hiesigen viermonatigen Novemberdauernassgrau die Winterdepression durchmachen, wenn in der Karibik schönes Wetter ist?!

[°°°Raupe]

Warum habe ich nicht einfach für ein Monatsgehalt Apple-Aktien gekauft, um an dem Modetrend mitzuverdienen?

in einem anderen Forum, in dem ich seit ca. 15 Jahren bin, hatte im Mai 2011 jemand einen Thread zu diesem "Bitcoin-Schattengeld" eröffnet ...
warum habe ich da nur mitgelesen statt mir einfach mal für ein Monatsgehalt (100 oder mehr) Bitcoins zu kaufen?

Gegenfrage: hätte das Geld an deinen Problemen, insbesondere am AB-tum was geändert?

Ich denke, dass das schon indirekt mit Dating zusammen hängt.
Ich hätte im nachhinein auch eher mit Finanzgeschäften/Aktienkäufen anfangen müssen.
Mir hat ja auch die DRV ermöglicht, erst mal nicht mehr in die verhasste Kasperbude zu den mobbenden Kollegen zum Malochen zu müssen.
Und mit mehr Geld ist bei allem auch mehr möglich, besonders wenn man gezwungen ist, sich international umzuschauen.

[Strange Lady]

Interessante Vorstellung.
Du verbindest Dating sehr eng mit Urlaub. Wie kommt das? Warum dieser Fokus?

Für mich war die Idee jemanden kennenzulernen immer damit verknüpft, jemanden im Freundeskreis, im Job oder in der Nachbarschaft zu finden.
Beziehungen mit Urlaubsbekanntschaften finde ich superkompliziert, gerade wenn man entfernt voneinander lebt.

[Egil]

Ich hätte nicht verbissen versucht, meinen Schwarm von mir zu überzeugen, und ihr dann nicht jahrelang nachgetrauert. Und Frauen, die initiales Interesse signalisiert haben, nicht aufgrund von Hemmungen wortlos stehen lassen. Und ich hätte versucht, mich weniger auf meine Ziele im Leben zu konzentrieren und alles andere als unwillkommene Störung abzutun.

[Ananas]

Ich bin mittlerweile nicht einmal sicher, ob eine Beziehung und Sex mein Leben überhaupt besser machen würden. Ist ja auch immer viel Hoffnung/Wunschdenken dabei.

Ich sehe auch viele Paare, die sich um die Farbe des IKEA Teppichs streiten, Stress wegen dem Hausbau haben, nur noch für die Kinder leben oder sich über ihren Beruf ausheulen.

Diese Idealvorstellung vom attraktiven, junggebliebenen Paar, das sich jede Nacht wachhält und die Lebensfreude ihnen aus dem Hintern scheint, ist ja in der Realität sehr selten.

Die allermeisten Männer und viele Frauen sind unattraktiv, unausgeglichen und sind auch nicht interessant.

Es ist extrem selten, dass mich Menschen faszinieren. Und wenn, dann sind es sehr unkonventionelle Menschen und keine Schaffe-Schaffe-Häuslebauer.

Also, vielleicht habe ich doch einiges richtig gemacht.
Nicht alle können alles im Leben haben.
(Solche Frauen gibt es aber auch.)

[Kisuli]

Ich hätte wohl retrospektiv ein anderes Fach studiert, in dem ich bessere Berufsaussichten gehabt hätte.
Ich hätte mich nicht so verbissen aufs Studium konzentriert, sondern wäre mehr gereist und unterwegs gewesen.
Und es wäre wohl besser gewesen, in einer größeren Stadt zu studieren, so dass ich mehr Möglichkeiten gehabt hätte, über die direkten Kommilitonen hinaus Kontakte zu knüpfen und mir Aktivitäten im etwas anonymeren Umfeld außerhalb der Uni zu suchen. Wobei es auch fraglich ist, ob mir das gelungen wäre.
Ansonsten habe ich sicher viele Chancen nicht genutzt und mich ungünstig verhalten, kann aber nicht sagen, dass ich das mit heutigem Wissen anders machen würde, da vieles einfach mit meinem Charakter und meinen Ängsten zusammenhing und ich kaum in der Lage war bzw. auch heute nicht wäre, besser mit diesen Situationen umzugehen.
Insgesamt habe ich getan, was im Rahmen der Möglichkeiten drin war - ich habe meine Probleme recht früh erkannt und versucht mit verschiedenen Maßnahmen gegenzusteuern, teils erfolgreich, teils nicht.

[Himbeere]

Ich hätte einfach viel, viel früher über meine Probleme reden müssen. Mit Leuten, die damit umgehen können, die mich hätten auffangen können. Dann hätte ich weniger dieser Ängste und Schuldgefühle entwickelt, die bis heute verhindern, dass ich intime Kontakte suche oder zulassen kann. Mich mit jemandem zu treffen, in der Absicht, mit ihm eventuell eine Liebesbeziehung aufzunehmen, erscheint mir für mich selbst noch immer absurd. Nicht, weil ich es nicht will, sondern weil da eine unsichtbare Mauer ist, durch die ich nicht durchkomme.

[time4change]

Du verbindest Dating sehr eng mit Urlaub. Wie kommt das? ...

nicht wirklich "Dating"

ich hatte halt die Möglichkeiten, die "social networks" (insbesondere vor 5+ Jahren "couchsurfing") bieten, um unterwegs mal Leute egal ob ortsansässig oder andere Reisende zu treffen, immer mal wieder genutzt ...

und bei 20 oder 30 Leuten, die ich so über die Jahre auf Reisen getroffen habe, waren auch vereinzelt Frauen, mit denen ich mir - wenn ich denn genug Zeit gehabt hätte - ein weiteres Treffen im Sinne eines "Date" hätte vorstellen können ...

Für mich war die Idee jemanden kennenzulernen immer damit verknüpft, jemanden im Freundeskreis, im Job oder ... zu finden.

hätte - hätte - Fahrradkette

attraktive Singlefrauen im Freundes-/Bekanntenkreis HATTE ich bis vor ca. 15 Jahren ... im Uni-Umfeld bzw. Kollegenkreis bei meinen ersten Job ebenfalls ...
in den letzten 15 Jahren wüßte ich genau EINE "Kandidatin" im beruflichen Umfeld ...
(und die persönliche Assistentin von Chef "anzubaggern" wäre mir damals etwas zu riskant gewesen - Motto "Don´t fuck (in) the company")

und wenn man unter der Woche die Tage in der Arbeit ist ... 2 bis 3 Wochenenden pro Monat "heim" fährt die Mama und alte Freunde zu besuchen ... dann lernt man über`s Jahr im "normalen Leben" kaum jemanden kennen ...

[Solstice]

Ich würde:
[*] Freunde, die gut bei Frauen ankommen, aktiv um Rat und Unterstützung bitten. Das war mir damals zu peinlich, aber ich glaube, unter meinen Kumpels wäre das völlig i.O. gewesen

[*] über irgendeine Form von Vereinsleben / Hobby meinen Bekanntenkreis ausbauen

[*] pragmatischer vorgehen und nicht überromantisiert "die Eine" suchen

[*] sich nicht in die Friendzone stecken lassen. Wenn ich verliebt bin, sie aber nur einen Kumpel will, den Kontakt erstmal auf Eis legen. So, wie sie mir keine Liebe schuldig ist, bin ich ihr keine Freundschaft schuldig