Habt ihr verdient, einsam zu sein?

[FantaLemon]

Sorry, aber die Frage finde ich saudämlich.

[Montecristo]

Sorry, aber die Frage finde ich saudämlich.

Nein, da hast du recht

[Kuscheldealer]

Sorry, aber die Frage finde ich saudämlich.

Wir alle haben verdient (mindestens!) zweisam statt einsam zu sein.

[Frostwald]

Nein, daran gebe ich keinem die Schuld. Es ist höchstens den Umständen geschuldet.

Karma? Gerechte Strafe des Universums? Gott?
Wenn ja, dann ist es keine Strafe. Genau weil ich an Gott glaube.

Wie es weitergeht?
Die Zeit und die Entwicklungen darin sind dynamisch.
Und so wird es mit meiner Einsamkeit auch sein.
Irgendwo wird es dann vielleicht eine neue Entscheidung geben.
Und man holt sich da ab, wo man steht.

Ich meine, vielleicht kennt es ja jemand, wenn man sich mit seinen Erfahrungen von anderen emotional zu weit entfernt hat und dann irgendwie wieder bei null startet.

[LesHommes]

Ich persönlich komme mehr und mehr zu der Überzeugung, dass meine Einsamkeit eine gerechte Strafe ist und ich verdient habe, so zu leben.

Das ist schade.
Aber warum sollte es eine Strafe sein? Wofür?

[Strange Lady]

Gebt ihr euch selbst die Schuld daran, ein Leben ohne emotionale Nähe/Sex zu führen?
Oder seht ihr die Gründe eher im Außen/bei anderen?

Seht ihr das Alleinsein als eine Art gerechte Strafe des Universums/Karma?
Oder erlebt ihr es als unverdient/ungerecht?

Würdet ihr sagen, die Gründe für euer Alleinsein sind beeinflussbar oder unabänderlich?


Ich persönlich komme mehr und mehr zu der Überzeugung, dass meine Einsamkeit eine gerechte Strafe ist und ich verdient habe, so zu leben. Vielleicht war ich in einem anderen Leben ein böser Mensch und muss nun mit den Folgen leben. Das ist ein ganz neuer Gedanke für mich, den ich mal weiterverfolgen werde.

Ich glaube, dass Einsamkeit oftmals selbstgewählt ist, bewusst oder unbewusst. Bei mir zumindest: ich bin umgeben von vielen Menschen, sowohl im Job als auch privat. Mich rufen täglich mind. zwei Freund*innen oder Bekannte an, um irgendwas zu unternehmen. Und oft sage ich auch zu, bin viel unter Menschen. Dennoch entscheide ich mich jedes Mal, inmitten von Menschenmengen oder mit Freund*innen, keine Verbundenheit zuzulassen. Mir tun die anderen Menschen manchmal leid. Weil sie sich die Zähne an mir ausbeißen.
Es ist keine Strafe, so empfinde ich das nicht - sondern nur die Konsequenz aus meiner Feigheit, dass ich einsam bin; ich bin quasi das Produkt meiner Selbstschutzmechanismen und Gewohnheiten.
Die meisten Menschen sind einsam, weil sie ihre Einsamkeit selbst herbeiführen, weil sie diese existenziell brauchen. Einsamkeit ist eigentlich was positives: es schützt dich vor den Übergriffen anderer. Oder auch vor den Normalitäten anderer. Weil sogar das "normale Miteinander" sie überfordert. Einsamkeit suchen sich die Menschen aus, die sich selbst nicht vertrauen können, die spüren, dass sie nicht in der Lage sind, den eigenen Raum, die eigenen Grenzen zu halten, die , wenn sie in Beziehungen waren, sich selbst schon unzählige verraten und im Stich gelassen haben. Dieses Erfahrungswissen insistiert im Unbewussten der Einsamen: ich werde mich selbst verlassen müssen, wenn ich in Beziehung gehe, deshalb bleibe ich beziehungslos.
Wer sich selbst nicht halten und gegenüber anderen aufrechterhalten kann, der ist auch zu Beziehungen nicht fähig. Für die ist die Einsamkeit der einzig lebbare Modus.

Sorry, für die Weitschweifigkeit.

[Kuscheldealer]

Sorry, für die Weitschweifigkeit.

Ich finde deinen Beitrag sehr schön und erkenne mich selbst in manchem wieder.
Vorallem diesen Gedanken, sich in Beziehungen selbst zu verlieren (weil man keine stabile Identität hat?)
Macht mich ein wenig traurig.
Viele Menschen hier im Forum haben einfach ein paar sehr positive Erfahrungen verdient!
Aber keine Einsamkeit.

[LesHommes]

Die meisten Menschen sind einsam, weil sie ihre Einsamkeit selbst herbeiführen, weil sie diese existenziell brauchen. Einsamkeit ist eigentlich was positives: es schützt dich vor den Übergriffen anderer. Oder auch vor den Normalitäten anderer. Weil sogar das "normale Miteinander" sie überfordert. Einsamkeit suchen sich die Menschen aus, die sich selbst nicht vertrauen können, die spüren, dass sie nicht in der Lage sind, den eigenen Raum, die eigenen Grenzen zu halten, die , wenn sie in Beziehungen waren, sich selbst schon unzählige verraten und im Stich gelassen haben. Dieses Erfahrungswissen insistiert im Unbewussten der Einsamen: ich werde mich selbst verlassen müssen, wenn ich in Beziehung gehe, deshalb bleibe ich beziehungslos.

Konnte deinen Post gut nachvollziehen. Ich hoffe trotzdem, dass man dieses Nähe-Distanz-Ding irgendwann soweit ausloten kann, dass es doch möglich ist, einen guten Kontakt zu sich selbst und Anderen herstellen zu können. Denkst du, das liegt im Bereich des Machbaren?

[Seb-X]

Männer geben dir nur Aufmerksamkeit, wenn sie Sexuelles Interesse haben.

Na und?

[Kolinatan]

Männer geben dir nur Aufmerksamkeit, wenn sie Sexuelles Interesse haben.

Na und?

Die kürze Deiner Antwort macht es mir schwer zu erfassen, was Du damit zum Ausdruck bringen möchtest, da mir verschiedene Interpretationen einfallen. Da ich Dich und Deine Antwort gerne besser verstehen möchte, um ggf. darauf sinnvoll eingehen zu können: Würdest Du mir bitte sagen, welche der folgenden Varianten am ehesten dem entspricht, was Du zum Ausdruck bringen wolltest? Oder wenn keine davon passt, vielleicht magst Du selbst beschreiben, was genau Dein Anliegen ist. Vielen Dank.

Variante A: Du bist sauer, weil Du eine Anklage gegen Dich als Mann hörst, dass Du immer nur an Sex interessiert seist und Dich diese Unterstellung nervt.

Variante B: Du gehst davon aus, dass Beziehungen zwischen Männern und Frauen den Zweck der Fortpflanzung haben und es sehr merkwürdig wäre, eine Beziehung ohne ein solches sexuelles Interesse einzugehen.

Variante C: Du möchtest gerne von Ananas eine Erklärung haben, was sie so schlimm daran findet, dass bei der Verteilung von Aufmerksamkeit das sexuelle Interesse ein Rolle spielt.

Variante D: Die Gesellschaft funktioniert nun einmal so. Besser Mann und Frau schwimmen mit dem Strom, statt sich über dessen Richtung aufzuregen. Diese Empörung über den Stellenwert von Sex bringt letztlich niemanden weiter.

[Seb-X]

...

Ja, es war polemisch und inhaltlich verkürzt. Aber sexuelles Interesse gehört bei der Mehrheit dazu. Und bei Männern ist dieses sehr wahrscheinlich stärker im Fokus als bei Frauen. Genauso kann mir niemand erzählen, dass es bei letzteren unbedeutend oder nachrangig ist. Und ja, ich möchte, dass die Frau auch sexuelles Interesse an mir hat - und bitte nicht nur, weil ich einen so tollen Charakter hätte und es ihr weitgehend egal sei, wie ich aussehe.
Ansonsten sollen Frauen gezielt nach asexuellen Männern Ausschau halten. Die sind dank Internet heute leichter zu finden.

[Levyn]

...

Da schließt du aber sehr von dir auf Frauen. Ich habe schon mit vielen Frauen darüber gesprochen wie das bei denen funktioniert und musste feststellen, dass viele Frauen da ganz ganz anders ticken als Männer. Für mich wäre es unmöglich mich in eine Frau zu verlieben, die ich nicht auch anziehend finde. Für mich muss also zunächst das Aussehen ansprechend sein und danach kommt es darauf an wie ich mich mit ihr verstehe.
Für viele Frauen mit denen ich gesprochen habe, kann es auch andersrum laufen. D.h. sie finden den Charakter und den Menschen einfach sehr anziehend und finden ihn dadurch auch optisch bzw. sexuell anziehend. Finde ich selbst unvorstellbar, aber, laut den Aussagen der Frauen, passiert das recht häufig.

[Kolinatan]

Für viele Frauen mit denen ich gesprochen habe, kann es auch andersrum laufen. D.h. sie finden den Charakter und den Menschen einfach sehr anziehend und finden ihn dadurch auch optisch bzw. sexuell anziehend. Finde ich selbst unvorstellbar, aber, laut den Aussagen der Frauen, passiert das recht häufig.

Du hast in Deiner Aussage "kann" geschrieben. Waren die Äußerungen von den Frauen theoretischer Natur - also nach dem Muster, sie können es sich vorstellen, dass sie den Charakter eines Mann so toll finden und sich in diesen verlieben, so dass das Aussehen dann keine Rolle mehr spielt? Oder haben sie Dir konkrete Beispiele genannt, dass sie sich in einen Mann - den sie selbst optisch unattraktiv finden oder zumindest fanden - verliebt haben?

Würdest Du mir sagen wie nah Du den befragten Frauen stehst und für wie wahrscheinlich Du es hältst, dass sie Dir gegenüber eine Meinung äußern, welche als "politisch inkorrekt" angesehen würde? Danke.

Nachtrag: Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, es gibt bei mir sowohl das eine als auch das andere. Wenn ich viel Zeit mit einem Menschen verbringe, kann ich auch Zuneigung zu ihm entwickeln bis hin zu sexuellem Interesse, auch wenn mir die Frau optisch zunächst nicht aufgefallen wäre. Inzwischen ist es für mich eine Frage davon, um welche Bedürfnisse es mir geht und um welche Form von Beziehung. Als ich noch das "Verlieben" praktiziert habe, habe ich mich immer wieder in Frauen in meinem Umfeld verliebt, allein aufgrund der gemeinsamen Zeit und nicht aufgrund optischer Attraktivität. Optische Attraktivität erhöht allerdings - wenn mir sonst noch nicht anderes von einer Frau bekannt ist - den Wunsch nach gemeinsamer Zeit. Nach dem ersten längeren Gesprächen tritt die optische Attraktivität in den Hintergrund.

[TheHoff]

Du hast in Deiner Aussage "kann" geschrieben. Waren die Äußerungen von den Frauen theoretischer Natur - also nach dem Muster, sie können es sich vorstellen, dass sie den Charakter eines Mann so toll finden und sich in diesen verlieben, so dass das Aussehen dann keine Rolle mehr spielt?

Es passiert bei Frauen überwiegend so, dazu gibt es tatsächlich Forschungen. Für Frauen sind Haltung und Ausstrahlung eines Mannes auch schon unbewusst viel wichtiger. Der Geruch bewusst, aber auch sehr unbewusst, weil biologische Prozesse ablaufen, die den möglichen Nachwuchs betreffen. Tendenziell werden weniger Frauen sexuell erregt durch einen Männerkörper, sondern eben eher durch das Verhalten und das Gesamtpaket.

[Seb-X]

Für viele Frauen mit denen ich gesprochen habe, kann es auch andersrum laufen. D.h. sie finden den Charakter und den Menschen einfach sehr anziehend und finden ihn dadurch auch optisch bzw. sexuell anziehend.

Dann bin ich der Falsche für die. So will ich nicht von denen gesehen werden.

[Strange Lady]

Für viele Frauen mit denen ich gesprochen habe, kann es auch andersrum laufen. D.h. sie finden den Charakter und den Menschen einfach sehr anziehend und finden ihn dadurch auch optisch bzw. sexuell anziehend.

Dann bin ich der Falsche für die. So will ich nicht von denen gesehen werden.

Wirst du auch nicht.

[Strange Lady]

Die meisten Menschen sind einsam, weil sie ihre Einsamkeit selbst herbeiführen, weil sie diese existenziell brauchen. Einsamkeit ist eigentlich was positives: es schützt dich vor den Übergriffen anderer. Oder auch vor den Normalitäten anderer. Weil sogar das "normale Miteinander" sie überfordert. Einsamkeit suchen sich die Menschen aus, die sich selbst nicht vertrauen können, die spüren, dass sie nicht in der Lage sind, den eigenen Raum, die eigenen Grenzen zu halten, die , wenn sie in Beziehungen waren, sich selbst schon unzählige verraten und im Stich gelassen haben. Dieses Erfahrungswissen insistiert im Unbewussten der Einsamen: ich werde mich selbst verlassen müssen, wenn ich in Beziehung gehe, deshalb bleibe ich beziehungslos.

Konnte deinen Post gut nachvollziehen. Ich hoffe trotzdem, dass man dieses Nähe-Distanz-Ding irgendwann soweit ausloten kann, dass es doch möglich ist, einen guten Kontakt zu sich selbst und Anderen herstellen zu können. Denkst du, das liegt im Bereich des Machbaren?

Ja, definitiv ist das möglich. Gerade wenn man noch jung ist und therapeutische Hilfe in Anspruch nimmt. Ich kenne Menschen, die in einer liebevollen guten Beziehung nachgereift sind.
Es braucht auf jeden Fall eine*n geduldigen Partner*in. Ist leider nicht leicht zu finden.

[Strange Lady]

Sorry, für die Weitschweifigkeit.

Ich finde deinen Beitrag sehr schön und erkenne mich selbst in manchem wieder.
Vorallem diesen Gedanken, sich in Beziehungen selbst zu verlieren (weil man keine stabile Identität hat?)
Macht mich ein wenig traurig.
Viele Menschen hier im Forum haben einfach ein paar sehr positive Erfahrungen verdient!
Aber keine Einsamkeit.

Danke für das schöne Feedback.
Und den link im anderen Thread. Fühlte mich total ertappt beim Lesen.

[Seb-X]

Für viele Frauen mit denen ich gesprochen habe, kann es auch andersrum laufen. D.h. sie finden den Charakter und den Menschen einfach sehr anziehend und finden ihn dadurch auch optisch bzw. sexuell anziehend.

Dann bin ich der Falsche für die. So will ich nicht von denen gesehen werden.

Wirst du auch nicht.

[Levyn]

Du hast in Deiner Aussage "kann" geschrieben. Waren die Äußerungen von den Frauen theoretischer Natur - also nach dem Muster, sie können es sich vorstellen, dass sie den Charakter eines Mann so toll finden und sich in diesen verlieben, so dass das Aussehen dann keine Rolle mehr spielt? Oder haben sie Dir konkrete Beispiele genannt, dass sie sich in einen Mann - den sie selbst optisch unattraktiv finden oder zumindest fanden - verliebt haben?

Ne, das waren ganz konkrete Beispiele von vergangenen Erfahrungen oder dem aktuellen Partner.

Würdest Du mir sagen wie nah Du den befragten Frauen stehst und für wie wahrscheinlich Du es hältst, dass sie Dir gegenüber eine Meinung äußern, welche als "politisch inkorrekt" angesehen würde? Danke.

Schon sehr nah. Wir verbringen ja viel Zeit miteinander und teilen uns teilweise Freundeskreise. Ich liebe es auch mit ihnen auf einem Kaffee einfach mal über Gott und die Welt zu reden.