Würdet ihr fehlende Beziehungserfahrung / körperliche Erfahrung mitteilen?

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Settembrini
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Re: Würdet ihr fehlende Beziehungserfahrung / körperliche Erfahrung mitteilen?

Beitrag von Settembrini »

Rantanplan hat geschrieben: 28 Nov 2023 10:53 Kannst Du dieses Verhalten genauer beschreiben, dass ich es mir vorstellen könnte? Was passiert da bei Dir?
Was passiert, wenn Dich die Frau z.B. einfach plötzlich umarmen würde?
Was könnte die Frau in solchen Momenten "Richtiges" tun, was Dir guttun würde?
Ich bin in diesem Verhalten, wie schon beschrieben, bei einem 12jährigen Jungen stehengeblieben. Entsprechendes passiert dann bei mir: Schweißausbrüche, Fluchtinstinkt, trockener Mund, meine ansonsten sichere, sonore Stimme beginnt zu flattern… eben all das, was gemeinhin bei „der 1. Liebe“ oft geschieht. Nur bin ich eben leider nicht mehr in diesem Alter, so dass sich noch eine unermessliche Scham über diese Sperren und auch über mein eigenes Wissen zu mir selbst hinzugesellt. Obendrein fehlt mir die Vorstellung, dass sich ein Mensch generell in mich verlieben könnte. Sympathie ja, aber natürlich, immer wieder gerne! Aber Verliebtsein von anderen Menschen zu mir? Unvorstellbar für mich!

Zu einer Umarmung bin ich jederzeit in der Lage, so etwas ist in meinem Freundeskreis Alltag und fällt mir mittlerweile überhaupt nicht mehr schwer. Bei einem Kuss sieht das dann schon wieder ganz anders aus…

Zu Deiner letzten Frage: Ich vermute, dass es sehr stark auf die Frau ankäme. Im tieferen Sinn auf den Typus Frau, mit der ich es zu tun hätte. Denn mein Spielraum zu dem, was Frauen für mich interessant macht, ist breit gefächert, wenn ich mich auch nur sehr selten wirklich verlieben konnte. Wäre es eine selbstbewusste, sichere Frau, würde eine Zurückhaltung und Vorsicht in diesen Dingen von ihr zu mir vermutlich die bessere Lösung sein. Wäre es hingegen eine zurückhaltende Frau, würden wir uns beide möglicherweise gegenseitig stoppen, hier wäre also eine gewisse Initiative schon notwendig. Und vor allem: Es müsste Zeit dazu geben. Ich bin in einem Alter, wo die „wilden Jahre“ gemeinhin lange vorübergezogen sind. In den Situationen, in denen es für mich „ernst“ wurde, haben die Frauen jedenfalls zu meinem Unglück unwissentlich eine falsche Reaktion gezeigt. Wobei ich sie dafür niemals anklagen würde, denn ich war und bin derjenige, bei dem hierbei etwas verkehrt lief oder immer noch läuft.

@Rantanplan, @Finnlandfreundin und alle andere Interessierte: Ich kenne die Ursachen für meine Phobien sehr genau. Ich würde hierzu keine Tiefenpsychologie benötigen und könnte die Gründe für mein Zölibat, das nun fast schon ein ganzes Menschenleben andauert, ziemlich genau benennen. Doch würde es mir dennoch alles andere als leicht fallen, dieses Wissen in entsprechende Verhaltensweisen umzusetzen. Denn das an anderer Stelle genannte und auch sinnvolle „Üben“ ist in meinem doch schon recht weit fortgeschrittenen Alter nun einmal sehr selten möglich. Und wenn sich so etwas ergibt, laufe ich weg, wie an meinem Beispiel mit der Frau im Restaurant (ich weiß nicht mehr, in welchem Thread ich das schrieb) zu erkennen war.
Auch der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt
(Laotsi)
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Re: Würdet ihr fehlende Beziehungserfahrung / körperliche Erfahrung mitteilen?

Beitrag von Rantanplan »

Die Frau im Restaurant... :D also, wenn ich irgendwann mal hier lese, dass Du sie doch wieder getroffen hast und ihr euch noch mal traut mach ich mir glaube ich hier einen Sekt auf (sorry, kann vielleicht nicht jeder verstehen, aber ich freu mich einfach wie bolle, wenn mal jemand einen Erfolg verbucht)
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Finnlandfreundin
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Re: Würdet ihr fehlende Beziehungserfahrung / körperliche Erfahrung mitteilen?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Settembrini hat geschrieben: 28 Nov 2023 09:02
Finnlandfreundin hat geschrieben: 27 Nov 2023 21:36 Wenn man dir das AB-Sein nicht ansieht und du dich auch nicht verrätst, ist es schonmal vorteilhaft. Ab wann merkt man die Verhaltensfehler und wie sehen diese aus?
Dieses Verhalten beginnt ab der Grenze von der Freundschaft zur Partnerschaft. In einer Verhaltenstherapie, die ich mit Mitte 30 ausübte, kam das klar zutage. Bei Freundschaften war ich mein Leben lang stark und sicher. Die Schwierigkeiten, die viele andere Mitglieder hier im Forum bei sich benennen, nämlich Kontakte zu anderen Menschen zu finden, kannte ich nie. Dabei ist mein Freundeskreis nicht überaus gewaltig, aber auch nicht eben klein zu nennen. Denn Freundschaften bestehen durch Qualität und nicht durch Quantität.
Sobald das Terrain der Freundschaft verlassen werden soll (egal ob von ihr oder von mir aus), werde ich zu einem völlig verunsicherten, verschreckten Wesen. Diese Angst vor mehr als Freundschaft ist für andere Menschen erkennbar, so, wie ein Opferverhalten dem Täter gewahr wird. Ich bin im Sexuellen auf der Stufe eines 12jährigen Jungen stehengeblieben. Und das schlägt in meinem Verhalten gegenüber einer Frau durch, sobald selbst mir bewusst wird, dass es hier um mehr geht als um das sonst Übliche.
Ist bei mir ähnlich, Freundschaften schließe ich seit Anfang des Studiums leicht, was früher in meiner Kindheit und Jugend überhaupt nicht der Fall war. Bis zu meiner ersten Beziehungserfahrung machte ich auch eine 180-Grad-Wendung, wenn ich merkte, dass ich Interesse an mehr bei einem Mann habe bzw er Andeutungen machte und wenn es nur sein Blick war. Ich wurde unruhig und verkichert.

Nach meiner ersten Beziehung hatte sich das etwas gelegt, unsicher blieb ich dennoch. Ob ich irgendwann ganz souverän werde, steht in den Sternen.