Dieser Thread ist ziemlich interessant, denn er beschäftigt sich mit einem Thema, welches auch mich seit einiger Zeit sehr in meinem Leben beschäftigt.
Levyn hat geschrieben: ↑12 Sep 2023 19:06
Mir ist aufgefallen, dass ich nur äußerst schwer ernstgemeinte Komplimente annehmen kann.
Das geht mir genauso. Zurzeit bekomme ich von beiden Geschlechtern Komplimente zu meinem Aussehen und Kleidungsstil. Neulich saß ich mit meiner "besten-Stammtisch-Freundin" bei unserem Lieblingsgriechen. Sie erzählte mir, dass einige Frauen in unserem Stammtisch, um ihre Wortwahl zu zitieren, "positiv über mich lästern" würden. Ich gehöre, laut einigen Frauen mit denen sie gesprochen hat, zu den attraktivsten Typen am Stammtisch. Sie fand, ich sollte das unbedingt wissen. Vor allem meine Muskeln (leidenschaftlicher Kraftsportler regelmäßiger Gang ins Gym + eiweißreiche Ernährung) würden einigen Damen auffallen. Ihr selbst fällt es auch seit einigen Monaten auf, dass ich wesentlich muskulöser geworden bin, im Vergleich von vor einem halben Jahr. Wenige Tage später war eine kleine Hausparty von ihr, da sagte mir ein gemeinsamer Freund von uns, dass ich ein ,,schöner Mann" sei. Nur sehe ich diese Fortschritte persönlich nicht. Ich sehe meiner Meinung nach aus wie vor 6 Monaten. Wahrscheinlich spielt die eigene Wahrnehmung mir einen Streich. Diese Stimme nenne ich gerne den ,,inneren Adolf" oder auch meinen ,,Adolf H.", der Name ist etwas radikal, trifft es aber ganz gut. Die Kunst ist es wohl, dass zu erkennen und auf diese Stimme im Kopf nicht zu hören.
Levyn hat geschrieben: ↑12 Sep 2023 19:06.
Mir ist darüber hinaus aufgefallen, dass ich auch nicht in der Lage bin ernstgemeinte Komplimente zu geben,
wenn ich der persönlichen Auffassung bin, dass das nichts besonderes ist.
(Hervorhebung durch mich)
Vielleicht liegt genau hier der Fehler - am Anspruchsniveau? Warum muss es denn etwas ,,besonderes" sein? Warum kann man nicht auch Komplimente geben zu Dingen, die normal sind? Ein Freund von mir spricht exzellentes englisch (als Nicht-Muttersprachler), das sage ich ihm immer wieder. Natürlich gibt es auch andere (ich z.B.
) die sehr gutes englisch sprechen - aber ist sein Talent deswegen weniger wert? Warum muss es immer irgendetwas besonderes, (nahezu) einmaliges sein?