ich habe neulich in einem Video, die Aussage gehört, dass es belegt sei, dass Menschen mit Geschwistern eine höhere Wahrscheinlichkeit haben (früher) zu heiraten.
eine Recherche hat leider nichts wissenschaftlich belastbares gefunden, nur so Boulvard Unfug, wie das hier in dem "researchers" angeführt werden:
Habe 2 ältere Geschwister und 2 ältere Halbbrüder
Halbbrüder sind beide verheiratet mit Kindern.
Schwester (3 Jahre älter) verheiratet
Bruder (7 Jahre älter) momentan Single, war aber über 10 Jahre in einer Beziehung
Hm, der älteste Junge in jeder Generation bleibt immer AB oder unverheiratet, so meine Stammbaumanalyse. Egal ob er nun noch 1 (so wie ich) oder 12 (früher duchaus üblich, den Median würde ich aber bei 3 sehen) Geschwister hatte.
Ich habe 2 ältere Geschwister. Beider verheiratet. Hatten auch nie Probleme, schon von der Jugend an Beziehungen zu finden. Gebracht hat mir das nichts.
Life can only be understood backwards, but it must be lived forwards - Søren Kierkegaard
Da antworte ich doch gerne und räume, damit hoffentlich ein paar gängige Klischess beiseite.
1. Ich habe vier jüngere Geschwister. Zwei Brüder zwei Schwestern. Alle verheiratet. Eine Schwester hat hat auch wieder vier Kinder und ihr jüngster Sohn jetzt schon drei Kinder.
2. Eine ihrer Töchter ist ABine. Nicht in dem Forum. °oO (Hoffentlich nicht) Ich drücke ihr aber die Daumen, dass sie noch einen Partner findet.
3. Mein Vater stammt aus einer auch aus einer siebenköpfigen Familie, drei Brüder, zwei Schwestern. Einer Seiner Brüder und eine seiner Schwestern waren auch ein Leben lang ohne Partner. Die eine ist mit 96 gestorben der andere mit 82.
4. Meine Mutter stammt aus einer achtköpfigen Familie. Vier Brüder und zwei Schwestern. Einer ist in Stalingrad gefallen. Der Jüngste war zwar kein AB aber ein ziemlicher Spätzünder, der seine Frau erst mit 39 kennengelernt hat und die zu dem Zeitpunkt schon Witwe war und zum zweiten mal geheiratet hat.
(Auch auf die Gefahr hin damit hier schon meine Kontonummer, meine Geheimzahl und meine Steuernummer verraten zu haben, jemand vom BND könnte mit den Daten schlafwandlerisch ermitteln wer ich bin.)
Diese Familienverhältnisse haben mein AB-Weltbild bestimmt.
1. AB-Sein ist gar nicht mal so selten.
2. Bestimmte Strukturen in einer Familie wiederholen sich, setzen sich über Generationen fort und manifestieren sich. Es gibt aber auch Veränderungen.
(Ich bin z.B. der einzige aus unserer Familie, der studiert hat. Die Kinder des älteren Bruders meines Vaters haben alle studiert. Eines der Kinder dieser Kinder sitzt jetzt sogar im... (Nein das verrate ich jetzt nicht. Er ist aber ein Promi) Meine Mutter stammt aus ärmeren Verhältnissen und einer Bergmannfamilie, von der einige seit Generationen von staatlicher Unterstützung gelebt haben. Ich habe mich schon damals eher den Arbeitern, als den naserümfenden Angestellten hingezogen gefühlt. Mein Vater hat jedenfalls den Aufstieg vom Arbeiter zum Angestellten geschafft
3. Ob Menschen die ohne Geschwister aufwachsen eher AB werden, kann man nicht sagen, weil die Datenlage so dünn ist.
Deswegen kann man ja jede Vermutung, warum man AB ist ohne weiteres in der Luft zerreißen und darauf pochen mal aus der Kompfortzone herauszugehen, sein Mindset zu ändern, mal raus zu gehen, doch einfach mal eine Frau aunzusprechen.
Immerhin ist man nach ca. 50 Jahren Forschung zu dem Thema soweit, dass man sagen kann, das es uns gibt.
Deswegen meine Behauptung, weniger der Umstand, dass wir Geschwister haben, als vielmehr Familienverhältnisse in denen eine gemeinsamee Sexualmoral transportiert wird, spielen eine Rolle, dass man AB wird.
Kann man natürlich leicht widerlegen. Nö, stimmt nicht. qed
Wer früh aufgibt, kann anderen beim Verlieren zusehen. (Nico Semsrott)
Ich habe mich (als ich relativ neu im Forum war) auch mal gefragt, ob die Entwicklung zum AB davon begünstigt wird, keine Geschwister des anderen Geschlechts gehabt zu haben. Deswegen habe ich damals mal eine Umfrage gestartet ...
Keine Ahnung, habe ich Geschwister? Ich habe zwei deutlich ältere Halbbrüder, mit denen ich quasi keinen Kontakt gehabt habe. Rein rechtlich zählen sie ja als Geschwister; z.B. wäre ich, wenn nicht einer der beiden sich als Zeitsoldat verpflichtet hätte, um meine neun Monate Wehrdienst drum herum gekommen, weil dann ja schon zwei Söhne der Familie ihren Dienst an der Waffe geleistet hätten (war natürlich Banane, dass damals aus einem Mehr an Dienstleistung ein Weniger an Freistellung folgte, aber das ist eben die geschätzte deutsche Bürokratie). Praktisch bin ich aber als Einzelkind aufgewachsen.
Relationship between men and women is psychological. One is psycho. The other is logical. Don't try to figure out who is who.
Autokorrektur kann manchmal großen Mist produzieren.
Egil hat geschrieben: ↑21 Sep 2023 19:22
Keine Ahnung, habe ich Geschwister? Ich habe zwei deutlich ältere Halbbrüder, mit denen ich quasi keinen Kontakt gehabt habe. Rein rechtlich zählen sie ja als Geschwister; z.B. wäre ich, wenn nicht einer der beiden sich als Zeitsoldat verpflichtet hätte, um meine neun Monate Wehrdienst drum herum gekommen, weil dann ja schon zwei Söhne der Familie ihren Dienst an der Waffe geleistet hätten (war natürlich Banane, dass damals aus einem Mehr an Dienstleistung ein Weniger an Freistellung folgte, aber das ist eben die geschätzte deutsche Bürokratie). Praktisch bin ich aber als Einzelkind aufgewachsen.
ich meine die angeführte Hypothese in dem Video ging in in etwa so: Wer beim aufwachsen Geschwister hatte, konnte seine social skills daran schärfen/ist empathischer/kompromissbereiter/usw. und heiratet deswegen eher/früher. deswegen habe ich auch die dritte Antwortoption in die Umfrage gepackt. das wäre mit dem Hintergrund also eher "Nein"
Ich habe zwei Schwestern, wir sind alle Mitte/Ende 30.. Eine war von 14 bis Mitte 20 fast konstant in Beziehungen, im wesentlichen drei längere. Nach der letzten (und toxischen) Beziehung mit einem Narzissten ist sie Single und will sich auch nicht mehr fest binden. Die andere hatte zwischen 18 und Anfang 20 auch zwei ernste Beziehungen, seitdem nichts wirklich festes/von Dauer mehr. Ist im Gegensatz zu meiner anderen Schwester damit aber glaube ich nicht glücklich.
Man kann also konstantieren, dass wir alle drei so unsere Probleme im Beziehungsbereich haben. Wenn auch sehr unterschiedliche. Meine Schwestern hatten zwar im Gegensatz zu mir einen normalen Start, dafür wurde es dann schwierig. Und bei mir lief bis Anfang 30 nichts, dafür bin ich jetzt seit zweieinhalb Jahren in einer stabilen Beziehung.
halbkaputt hat geschrieben: ↑21 Sep 2023 19:31
ich meine die angeführte Hypothese in dem Video ging in in etwa so: Wer beim aufwachsen Geschwister hatte, konnte seine social skills daran schärfen/ist empathischer/kompromissbereiter/usw. und heiratet deswegen eher/früher. deswegen habe ich auch die dritte Antwortoption in die Umfrage gepackt. das wäre mit dem Hintergrund also eher "Nein"
Klar kann man seine sozialen Skills schärfen, wenn man Geschwister hat. Das geht aber auch im Kindergarten, in der Schule usw.
Was man nicht schärfen kann, sind die Skills die man braucht, um für eine potentielle Partnerin attraktiv zu sein.
Der AB ist ja auch nicht zu blöde auf ein Rad zu steigen. Er ist zu blöde den Eddy Merckx zu mimen, wenn man ihn zum ersten Mal auf's Rad setzt.
Es ist genauso, als müsse man heutzutage zugeben, niemals Lesen und Schreiben gelernt zu haben, für einen stinknormalen Mindestlohnjob aber ein aufwändiges Motivationsschreiben und eine ausführliche Lebensbeschreibung abzuliefern, nur um dann das Gefühl zu haben nicht einmal den Mindestlohn wert zu sein.
Was auch in Familien sein kann -ich habe das so ähnlich in meiner Band erlebt- ist dass auf einmal eine Hochzeitsepedemie im sozialen Umfeld ausbricht. Beim Kinder kriegen ist es genauso.
Und prompt wird man zum Nerd, weil man nicht weiß, wie eine Becken und Beckenbodenübung geht.
Wer früh aufgibt, kann anderen beim Verlieren zusehen. (Nico Semsrott)
Mein Bruder hat sehr lange Zeiten investiert, eine Partnerin zu finden. Viele Hemmnisse, die auch ich habe, kannte er ebenfalls, wie ich nach gemeinsamen Gesprächen, die wir als längst erwachsene Männer führten, erfahren durfte. Er hat spät geheiratet und ist erst spät (mit Ende 30) Vater geworden.
Als Kind und Jugendlicher hatte ich den Eindruck, dass mein Bruder als allgemein dargestellter Kopfmensch nicht sonderlich sensibel war, was Gefühlswelten, Verlieben, die Schönheit der Welt und ähnliches betraf. Als junger Erwachsener wurde ich dann schließlich meines Irrtums bewusst.
Unsere Eltern gehörten noch einer Generation an, die den II Weltkrieg in vollem Bewusstsein miterlebten, und zwar mit allen Konsequenzen, die dabei möglich waren. Vielleicht ist deshalb die Erklärung unser gemeinsamen Schwierigkeiten bei Liebesbeziehungen gar nicht so kompliziert, wie es scheint. Obwohl ich betonen muss, dass wir gewaltfrei erzogen wurden, was für damalige Zeiten keine Selbstverständlichkeit darstellte.
Auch der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt
(Laotsi)
Die Frage, ob man mit Geschwistern kein AB geworden wäre, habe ich mir tatsächlich auch schon öfter gestellt. Ich denke, es kommt hier wahrscheinlich auch auf das Verhältnis untereinander an. Hat man ein sehr inniges Verhältnis zu seinen Geschwistern, so könnte ich mir durchaus vorstellen, dass die Gefahr AB zu werden geringer ist. Macht aber jeder sein Ding oder ist der Altersunterschied zu groß, so dürfte der "Nutzen" eher gering sein.
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!
Meine jüngeren Brüder haben beide geheiratet, wenn auch nicht unbedingt "früh".
In der Familie meines Vaters haben von den 7 Geschwistern 5 geheiratet, einer davon erst mit Ü40. Die anderen beiden sind/waren nie verheiratet, hatten/haben aber Frauengeschichten.
''Life's a happy song, when there's someone by your side to sing along.'' - The Muppets
Meine Schwester hat ihren Partner im Elternhaus gefunden (Mieter). Ich glaub, wäre sonst bei ihr auch schwieriger gewesen, da sie eher so der Kumpeltyp ist und Flirtsignale eher nicht so wahrnimmt. Wobei sie immer auch Verehrer hatte und nett aussieht und sehr kommunikativ ist und schnell Leute mal einbindet. Ich nehme sie als emotional nicht sehr offen wahr. Darum lebt sie weniger das Leben, das ich mir vorstellen könnte (Kinder, Haus, Geschäft und dabei sehr organisierend funktionierend). Meine Schwester ist ein ganz anderer Typ als ich, die sich andere Art von Gesellschaft sucht und auch viel Gewusel ganz gut haben kann. Unsere Beziehung ist mittlerweile auch eher distanziert, nachdem es vorher so war, dass ich ihre Vorstellungen erfüllt hab - ohne Begegnung, ohne Austausch.
Die Beziehung zu meiner Schwester hat mir nicht so sehr geholfen, mich auf jemand anderen einzustellen und Nähe zu erleben. Sie hat sich immer
etwas über mir stehend definiert als ältere Schwester, oder gar "Mutter" mit einem glasklaren Bild, wie was zu sein hätte, ohne zu fragen oder Optionen in Betracht zu ziehen. Bei Optionen oder Dingen jenseits ihrer Vorstellung oder bei Äußerung meiner eigenen Gefühle (dabei meine ich nicht wütig mit Vorwürfen sondern einfach "so bin ich und so gehts mir")ist sie aus dem Kontakt ausgestiegen bzw "rausgefallen". Da hat mir immer so etwas die
gleichwertige Beziehung mit zwei Polen gefehlt. Das wäre für mich aber ein Mindestmaß einer Beziehung, auch wenn es nur Austausch oder Freundschaft ist. Bei Partnerschaft umso mehr.
Ich habe einen älteren Bruder (nur wenige Jahre), der in der Hinsicht keine Probleme hatte.
Ganz normale alterstypische Entwicklungen würde ich sagen.
Allerdings hat er auch eine Zeit lang alles mögliche in Bezug auf "Pickup-Artisten" verfolgt und das auch angewendet. Was scheinbar teilweise funktionierte. Zumindest in Bezug aufs Kennenlernen, weniger in Bezug auf Beziehung (Sex weiß ich nicht).
Ich fand das damals schon lächerlich und widerwärtig und dabei war ich erst 14/15, aber diesen Scheiß habe ich damals schon durchschaut.
Ich hatte auch damals das Gefühl, dass er seine Persönlichkeit komplett ändert, nur um im Club eventuell eine Frau aufzureißen. Das dürfte auf viele (sehr) junge Erwachsene/Jugendliche zutreffen, aber für mich wäre das nie in Frage gekommen. Erklärt vielleicht auch meinen Zustand.
Seine Frau hat er wohlgemerkt ganz normal im Alltag kennengelernt (sie war sehr darauf bedacht von ihm bemerkt zu werden) und nicht durch komische Pickup-Artist Scheiße.
Durch den Kontakt zu meinem Bruder bin ich auch vermehrt mit Frauen in Kontakt gekommen (Freundeskreis), was sicherlich nützlich sein kann. Aber er zog dann relativ weit weg und dadurch fiel das dann auch weg.
Edit: Vielleicht noch erwähnenswert, dass wir generell sehr verschieden sind, aber auch teilweise Ähnlichkeiten haben.
Dort, wo sich Sonnenlicht in Zweigen bricht
Dort, wo niemand von Erwartung spricht
Dort, wo ich ohne Zwänge atmen kann
Dort fängt meine Freiheit an
Ich habe zwei ältere Schwestern ( + 3 J. und + 1,5 J.), die beide verheiratet sind.
Was ich schon immer "spannend" fand: obwohl wir mit wenig Altersunterschied im gleichen Elternhaus aufgewachsen sind, könnten man (hört man sich unabhängig voneinander die Schilderungen unserer Kindheit an ) glauben, wir wären in verschiedenen Familien aufgewachsen....
Beide Schwestern sind übrigens (anders als ich) immer noch sehr christlich (fundamentalistisch) orientiert....
Anders als meine Schwestern habe ich mich (räumlich) weit entfernt von unserem Elternhaus, habe (als einzige in der Familie) studiert, ...
Keine Ahnung, ob das relevant ist ...
3 Geschwister.
2 Geschwister aus der 1. Ehe meines Vaters.
Die Ehe dauert nicht lange.2 Jahre. Das war, ende 60er-Anfang der 70er. Vater ist Jahrgang 1944.
Beide Weiblich. Eine ist 16 Jahre älter, die andere 14 Jahre älter als ich.
Die erste ist verheiratet, ohne eigenes Kind. Ihr Mann hat ein Kind in die Ehe gebracht. Sie hat Architektur studiert, ist verbeamtet.
Die andere ist unverheiratet, hat aber 1 Kind. Da sie aber eine Borderline-Störung hat, mit Selbstmordversuchen,wurde das Kind von ihrer Mutter (meines Vaters Ex) übernommen und großgezogen. Ist auch schon 21 glaube ich. Sie arbeitete unter anderem Mal als Postbotin, später diverse Stellen im Einzelhandel, wie auch jetzt aktuell. Im Nebenerwerb singt sie in einer Band.
Habe nicht viel Kontakt mit ihnen. Das letzte Mal ist jetzt auch schon wieder 4 Jahre oder so her. Als ich klein war, kamen sie nur selten zu Besuch, hatten nicht wirklich Interesse eine Beziehung zu mir und meinem Bruder aufzubauen. Das mag aber auch daran liegen, dass sie ein eher gestörtes Verhältnis zu meinem Vater haben, der wirklich nicht einfach ist auf mehreren Ebenen. Sie gingen ihrer Wege ohne ihn.
Als Begründung würde ich sagen... mein Vater hat nie die Rolle eines Vaters angenommen, auf emotionaler Ebene. Auch nicht wirklich bei mir und meinem Bruder. Das wäre aber ein anderes Thema falls das jemanden interessieren sollte, könnte ich das auch weiter ausführen.
Dann wäre da noch mein Bruder. 1 Jahr jünger als ich. Verheiratet seit .... ich kann mir solche Daten immer schlecht merken 6-7 Jahre? Zwei Kinder Mädchen und Junge 7 und 2 Jahre. Ich habe ein gutes Verhältnis zu meinem Bruder. Wir haben aber auch Verhältnismässig lange unter einem Dach gewohnt. Zu meiner Schwägerin.... sagen wir mal unterkühlt. Ich glaube sie kommt nicht so richtig mit meiner, nenne ich es mal „Schüchternen“ Persönlichkeit klar. Aber das ist auch wieder ein anderes Thema. Wenn das jemanden interessieren sollte einfach Fragen.
) glauben, wir wären in verschiedenen Familien aufgewachsen.... 