Rückmeldung zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Themen zum Diskussionsklima im AB-Treff.
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Kolinatan
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Rückmeldung zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von Kolinatan »

Liebe Mitglieder,

in dieser Bekanntmachung für den Bereich Austausch habe ich einige Gedanken zusammengeschrieben, welche ich als wichtig und sinnvoll ansehe, um die Kommunikation im Bereich Austausch achtsamer und einladender zu gestalten. Insbesondere die Aussagen aus den vergangen Diskussionen, in welchen betont wurde, dass dieses Forum kein Therapie-Raum ist, möchte ich besondere Aufmerksamkeit widmen.

Ich sehe es auch so, dass es im Forum nicht darum geht Menschen zu therapieren und ich bitte daher darum, dieses bei Euren Beiträgen zu berücksichtigen und darauf zu verzichten Mitgliedern Diagnosen über ihrem Zustand zu stellen. Mit ist es wichtig, dass wir einander zuhören, um einander zu verstehen, statt um zu antworten.

Ich habe einige Punkte zusammengestellt, welche aus meiner Sicht helfen können, eine verbindende Kommunikation zu unterstützen. Hier in der Diskussion geht es mit u.a. darum von Euch Rückmeldung zu folgenden Fragen zu erhalten:
  • Was braucht Ihr, um Euch auf eine solche verbindende Kommunikation einzulassen?
  • Was ist nötig, damit Ihr meine Bitte für eine verbindende Kommunikation als Bitte statt als Forderung hören könnt?
  • Sind einzelne Ausführungen oder Erklärungen für Euch unverständlich? Was sollte umfassender erklärt werden? Habt Ihr Ideen für weitere Erklärungen oder Beispiele?
Vielen Dank und liebe Grüße
Kolinatan

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Settembrini
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Re: Diskussion zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von Settembrini »

Kolinatan hat geschrieben: 22 Sep 2023 07:43 [*]Was braucht Ihr, um Euch auf eine solche verbindende Kommunikation einzulassen?
Dann fange ich einfach mal an:

Die Kommunikation im Forum kann generell nur eingeschränkt erfolgen. Denn bereits das „4-Ohren-Prinzip“ kann hier nicht mehr angewendet werden, weshalb es ebendarum in der Vergangenheit nach dem, was ich mitbekam, zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen kam.
Der reine Sachinhalt kann dabei noch erfolgen.
Bei der Selbstkundgabe hapert es bereits, da der Empfänger den Sender nicht hören kann.
Die Beziehungsebene kann wiederum durchaus vorhanden sein, denn man hat mit den Mitgliedern des Forums bereits Erfahrungen gesammelt und sie für sich eingeordnet.
Das größte Hindernis ist die Apell Ebene, da der Sender lediglich anhand geschriebener Worte hierbei tätig werden kann.

Die verbindende Kommunikation ist aus den genannten Gründen nicht eben einfach in einem Forum. Ich selbst benötige hierzu im Falle einer Interpretation meiner Aussagen (die gerne als Zitat vorangehen sollen) Fragestellungen („Liege ich richtig, dass...“) statt einer normativen Feststellung („Du bist…“), denn genau darin schien die Kommunikation etwas zu wanken. Dies wäre kommunikativ verbindend, da es auch nicht bewertet. Eigene Eindrücke zum Sender können auch dergestalt geäußert werden: „Ich habe den Eindruck, dass du…“ denn auch hier liegt kein „es ist so“ vor, sondern ein Eindruck zu meiner Person, den ich im Falle, dass er unwahr ist, mit Gegenargumenten beantworten kann.
Kolinatan hat geschrieben: 22 Sep 2023 07:43 [*]Was ist nötig, damit Ihr meine Bitte für eine verbindende Kommunikation als Bitte statt als Forderung hören könnt?
Ich sehe es als Pflicht von Moderatoren oder eines Administrators an, bei Entgleisungen einzelner Forumsbeiträge entsprechend zu reagieren. Und auch wenn wir in einer Erwachsenenwelt hier miteinander diskutieren, kann durchaus ein Tacheles einmal nötig sein. Es gibt Grenzen, hinter denen ein „kannst du es einsehen, dass ich das nicht möchte?“ aus meiner Sicht der Dinge fehl am Platz wäre. Ganz so wie im realen Leben.
Als Bitte würde ich Deine Reaktion immer dann wahrnehmen, wenn das Wort „Bitte“ auch im Text enthalten ist. Aber ich glaube ein ziemlich guter Textinterpret zu sein und traue mir zu, die Schärfe einer „reinen Sachaussage“ auch zu erkennen.
Kolinatan hat geschrieben: 22 Sep 2023 07:43 [*]Sind einzelne Ausführungen oder Erklärungen für Euch unverständlich? Was sollte umfassender erklärt werden? Habt Ihr Ideen für weitere Erklärungen oder Beispiele?
Bei dem, was ich von Dir bisher gelesen habe, bestanden keine Nachfragen. Aber ich bin nur ein Einziger unter über 1.000 anderen Mitgliedern dieses Forums.
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Re: Diskussion zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von Dérkesthai »

Kolinatan hat geschrieben: 22 Sep 2023 07:43
1. Diagnosen sind generell schwierig. Selbst wenn der Empfänger damit einverstanden wäre, sind es vielleicht Leute, die selbst davon betroffen sind, nicht.

2. Klare Kommunikation habe ich bei Dir auch nicht gesehen in den letzten Wochen und Monaten Generell aber auch mir gegenüber nicht.

3. Lesen um zu verstehen statt zu antworten? Du fragst doch selbst Leute Löcher in den Bauch, die - aus meiner Sicht - nicht unbedingt zum Verständnis beitragen und auch nicht zielführend sind. Ich kann antworten, klar, deutlich und direkt, und bekomme vielleicht sogar durch meine ad hoc Reaktion mehr raus, was mich voranbringt.

4. "Sprich über Deine Werte und was Dir wichtig ist statt zu bewerten und zu diagnostizieren." Ist das ein Oxymoron?

5. "Erzähle von Deinen Erfahrungen und Teile Dein Wissen statt (ungefragt) Ratschläge zu geben." Wer bestimmt denn, was was ist? Manches mal ist alles in einem und der Übergang fließend, aber notwendig für die Erzählform mit der ich am besten zurechtkomme.

6. Wer sagt, dass es zu Lufts Fenster-Entwurf nicht Ergänzungen gibt, die besser wären? Wenn Du schon Management-Techniken nutzen und etablieren willst für eine Kommunikations-Kultur in einem Forum für ABs: Wäre es dann nicht besser, offen zu sein, für Fragen an Dich? Eine Ergänzung zu dem Fenster, die sehr beliebt ist, ist bspw. die Frage nach "blind spots" (blinde Flecke) die man haben könnte (als Führungskraft, woher diese Technik kommt (und ja, die wird auch woanders genutzt)) und zwar speziell im Forums-Kontext. Vorweggreifend und bezugnehmend auf die Kritiken, die hier geäußert worden sind und die in einem weiteren Forum resultierten, vermute ich eher nicht. Die Frage könnte zum Beispiel so (von Dir) gestellt werden: Welche "blinde Flecken" habt ihr im Rahmen meiner Tätigkeit bei mir wahrgenommen?

Das schließt einige Kritikpunkt außerhalb Deiner Tätigkeit aus. Bspw. Diagnose-Vorschläge.

Für Dich aber auch für die Nutzer könnten die "neuen Regeln" dieser blinde Fleck sein.

7. Nochmals wegen dem Johari Fenster: Welches Modell nehmen wir denn? Das disjointed oder das stabilized? Oder ein anderes?

8. Nochmals das Fenster: Der Erfolg dieses Modells hängt im Übrigen von der Vertrautheit des Modells ab und setzt mehrmalige Umsetzungen dieses Modells voraus. Außerdem gibt es eine fachliche Kritikpunkte, weil das Johari Fenster dazu verleitet persönliche und vielleicht zu viele Informationen zu teilen. Was zum Vertrauensverlust bei anderen führen kann aber auch zur Beeinflussung anderer.

9. Um das als Angebot, Hilfe, Handreichung wahrzunehmen wäre eine Reduktion von Imperativen und entsprechend wahrnehmbare Satzzeichen vonnöten. Bei neuen Regeln aber schwierig, weil Du am längeren Hebel sitzt und eine gewisse Sorge/Angst damit einhergehen könnte, dass man dies im Laufe der Anwesenheit in irgendeiner Forum zu spüren bekommen, was Dir vielleicht nicht passte.
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Re: Diskussion zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von Kolinatan »

Settembrini hat geschrieben: 22 Sep 2023 09:39 Ich sehe es als Pflicht von Moderatoren oder eines Administrators an, bei Entgleisungen einzelner Forumsbeiträge entsprechend zu reagieren.
Vielen Dank für Deine Rückmeldung. Ich würde gerne diese Aussage aufgreifen und erfahren, ab wann würdest Du einen Beitrag als "Entgleisung" ansehen? Du hattest zuvor schon das Problem mit dem Du-Botschaften angesprochen. Solche wirken oft als Trigger und auf welche Äußerung wären dann wie zu reagieren?

Ich tue mich schwer damit einen erwachsenen Menschen zu maßregeln, vor allem weil die Situationen hier im Forum gemeinsam erschaffen werden. Wenn ich einen Konflikt nachlese, kann ich sehen, wie sich eine Eskalation über mehrere Beiträge hinweg aufgebaut hat und keiner der Beteiligten ausgestiegen ist. Es beginnt zunächst niederschwellig, indem mehrfach Du-Botschaften und Bewertungen hin und her gehen, bis eine Seite so weit getriggert ist und sich dann auch im Ton vergreift und ggf. auf direkte Angriffe oder Beleidigungen wechselt.

Ich habe keine Vorstellung, welche Reaktion hier sinnvoll wäre, denn ich halte Bestrafung nicht für zielführend, weil dadurch das Problem - diese Form des Umgangs - nicht gelöst wird, es wird vielleicht vorübergehend unterdrückt. Ebenso sehe ich es als unfair an, nur denjenigen zu Rechenschaft zu ziehen, welcher zuerst die Contenance verloren hat, nachdem sich mehrfach gegenseitig mit Du-Botschaften oder ähnlichen Äußerungen provoziert wurde. Wenn ich alle Beteiligten verwarnen oder sperren würde, wäre das Forum bald leer bzw. es wäre niemand mehr da, der etwas schreiben würde, um Miteinander unterschiedliche Sichtweisen oder Meinungen zu diskutieren, was ebenfalls nicht mein Ziel ist.
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Re: Diskussion zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von Kolinatan »

Dérkesthai hat geschrieben: 22 Sep 2023 22:29 2. Klare Kommunikation habe ich bei Dir auch nicht gesehen in den letzten Wochen und Monaten Generell aber auch mir gegenüber nicht.
Indem Du meine Kommunikation in dieser Form bewertest, kann ich daraus nur interpretieren, dass Du mit meiner Kommunikation (vermutlich?) unzufrieden bist, weil Du nicht die Informationen bekommst, welche Du gerne hättest? Aus Deiner Aussage erfahre ich allerdings nicht, was Du Dir stattdessen wünscht, weil ich Deine Vorstellungen nicht kenne, was eine klare Kommunikation für Dich wäre. Ich bitte Dich mir zu helfen, indem Du Fragen stellst oder beschreibst, was Dir unklar ist. Danke.
Dérkesthai hat geschrieben: 22 Sep 2023 22:29 3. Lesen um zu verstehen statt zu antworten? Du fragst doch selbst Leute Löcher in den Bauch, die - aus meiner Sicht - nicht unbedingt zum Verständnis beitragen und auch nicht zielführend sind. Ich kann antworten, klar, deutlich und direkt, und bekomme vielleicht sogar durch meine ad hoc Reaktion mehr raus, was mich voranbringt.
Wenn Du mit Deiner Form der Kommunikation Deine Ziele erreichst, dann behalte diese bei. Ich frage Menschen nach den Informationen, welche meinen Zielen entsprechen. Ich habe nicht das Ziel etwas zu erfahren, was mich voranbringt, sondern ich möchte eine Verbindung zu meinem Gesprächspartner und diesen verstehen. Unterschiedliche Ziele bedingen in der Regel auch unterschiedliche Strategien.
Dérkesthai hat geschrieben: 22 Sep 2023 22:29 4. "Sprich über Deine Werte und was Dir wichtig ist statt zu bewerten und zu diagnostizieren." Ist das ein Oxymoron?
Nein, es ist kein Oxymoron, auch wenn es mitunter schwer sein mag einen Wert unabhängig von einer Situation zu schildern. Wenn ich sage, dass für mich Pünktlichkeit ein Wert ist und es mir daher wichtig ist, lieber fünf Minuten früher als auch nur eine Minute zu spät bei einem Treffen zu erscheinen, dann spreche ich über meinen Wert.

Wenn ich hingegen einem anderen Menschen vorwerfe, weil er fünf Minuten zu spät zu einem Treffen kommt, ein unpünktlicher Mensch zu sein, dann bewege ich mich im Bereich bewerten. Ich kann über meine Werte sprechen ohne diese zugleich - in Form einer Bewertung - anderen Menschen überzustülpen.
Dérkesthai hat geschrieben: 22 Sep 2023 22:29 5. "Erzähle von Deinen Erfahrungen und Teile Dein Wissen statt (ungefragt) Ratschläge zu geben." Wer bestimmt denn, was was ist? Manches mal ist alles in einem und der Übergang fließend, aber notwendig für die Erzählform mit der ich am besten zurechtkomme.
Aus meiner Sicht beinhalten Ratschläge zumeist Formulierungen wie: "Du musst das so machen ...", "Das solltest Du machen ...", "Man macht das so ..."

Während, wenn ich über meine Erfahrungen sprechen, ich weder auf Du oder man zurückgreife, sondern Ich verwende. Natürlich fällt es manchen Menschen schwer über sich in der 1. Person zu sprechen, weshalb sie oft auf man zurückgreifen. Meinst Du diese Variante, wenn Du von einem "fließenden Übergang" sprichst? Letztlich geht es darum, dass ich jemandem ein Beispiel gebe, was ich in einer entsprechenden Situation gemacht habe oder ggf. hypothetisch machen würde ohne damit auszusagen, dass mein Gesprächspartner dies so machen solle.
Dérkesthai hat geschrieben: 22 Sep 2023 22:29 6. Wer sagt, dass es zu Lufts Fenster-Entwurf nicht Ergänzungen gibt, die besser wären?
Sag Du es mir, wer so etwas sagt?
Dérkesthai hat geschrieben: 22 Sep 2023 22:29 Wenn Du schon Management-Techniken nutzen und etablieren willst für eine Kommunikations-Kultur in einem Forum für ABs: Wäre es dann nicht besser, offen zu sein, für Fragen an Dich?
Du hältst das Johari-Fenster für eine Management-Technik? Welche Fragen möchtest Du mir denn gerne stellen und was hält Dich davon ab dies zu tun? In welchem Umfang meinst Du, dass Fragen an mich dazu beitragen können eine verbindende Kommunikation im Forum zu etablieren?
Dérkesthai hat geschrieben: 22 Sep 2023 22:29 Eine Ergänzung zu dem Fenster, die sehr beliebt ist, ist bspw. die Frage nach "blind spots" (blinde Flecke) die man haben könnte (als Führungskraft, woher diese Technik kommt (und ja, die wird auch woanders genutzt)) und zwar speziell im Forums-Kontext. Vorweggreifend und bezugnehmend auf die Kritiken, die hier geäußert worden sind und die in einem weiteren Forum resultierten, vermute ich eher nicht. Die Frage könnte zum Beispiel so (von Dir) gestellt werden: Welche "blinde Flecken" habt ihr im Rahmen meiner Tätigkeit bei mir wahrgenommen?
Du meinst, Du würdest Dich nur trauen über meine - aus Deiner Sicht existierenden - blinden Flecken zu sprechen, wenn ich diese Frage explizit stelle?

Im Moment bin ich eher misstrauisch, warum es diese spezielle "Erlaubnis" braucht, um etwas entsprechendes zu äußern. Bisher habe ich eher erlebt, dass die Zuschreibung von "blinden Flecken" gerne dazu verwendet wird, um sich bei der Kritik dagegen zu immunisieren, dass der Kritisierte eine Kritik von sich weist, weil die Verwendung des Attributs - hier läge ein blinder Fleck vor - bereits dem Gesprächspartner jegliche Kompetenz zur Beurteilung der Kritik abspricht, weil es ja sein "blinder Fleck" sei.
Dérkesthai hat geschrieben: 22 Sep 2023 22:29 Für Dich aber auch für die Nutzer könnten die "neuen Regeln" dieser blinde Fleck sein.
Mir ist nicht klar, was Du unter einem blinden Fleck verstehst, wenn Du davon ausgehst, dass dieser erst mit dem Leitfaden entstünde. Ich könnte nachvollziehen, wenn Du davon ausgehst, dass der Leitfaden nicht dazu geeignet sei, ein bestimmtes Problem zu adressieren. Wobei dies bereits andeutet, dass wir uns in der Problemstellung uneinig sind. Während ich das Problem im Forum vor allem in der Haltung und der darauf basierenden Art des Umgangs miteinander sehe, welche dann in der Kommunikation ihren Ausdruck findet, weshalb ich die Mitglieder dazu anregen möchte sich mehr selbst zu reflektieren, statt andere zu diagnostizieren, wäre die Frage wo Du meinst, dass die Probleme im Forum lägen und weshalb Du die Lösungsstrategien entsprechend an anderer Stelle verortest. Geht es Dir um solche Überlegungen?
Dérkesthai hat geschrieben: 22 Sep 2023 22:29 7. Nochmals wegen dem Johari Fenster: Welches Modell nehmen wir denn? Das disjointed oder das stabilized? Oder ein anderes?
Mir sagen die Begriffe "disjointed" und "stabilized" in diesem Kontext nichts. Wenn Du über verschiedene Varianten informiert bist und Du gerne einen Fokus auf das Johari-Fenster legen möchtest, freue ich mich, wenn Du Dein Wissen darüber teilst und Mitglieder dabei anleiten möchtest, wie sie dieses Werkzeug für sich nutzen können. Danke.
Dérkesthai hat geschrieben: 22 Sep 2023 22:29 Bei neuen Regeln aber schwierig, weil Du am längeren Hebel sitzt und eine gewisse Sorge/Angst damit einhergehen könnte, dass man dies im Laufe der Anwesenheit in irgendeiner Forum zu spüren bekommen, was Dir vielleicht nicht passte.
Konnte ich die Information, dass der Leitfaden keine Regeln beinhaltet, Dir bereits vermitteln oder betrachtest Du den Leitfaden aktuell als Forderung? Hast Du Ideen, was ich dazu beitragen kann, um diese Sorge/Angst zu verringern?
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Calliandra
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Re: Diskussion zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von Calliandra »

Ich habe die Befürchtung, dass es für eine verbindende Kommunikation nicht hilfreich ist, einen Strang wie diesen unkommentiert abzutrennen und diesen Titel darüber zu setzen:
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Re: Diskussion zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von Settembrini »

Kolinatan hat geschrieben: 23 Sep 2023 08:33 Ich würde gerne diese Aussage aufgreifen und erfahren, ab wann würdest Du einen Beitrag als "Entgleisung" ansehen? Du hattest zuvor schon das Problem mit dem Du-Botschaften angesprochen. Solche wirken oft als Trigger und auf welche Äußerung wären dann wie zu reagieren?
Kolinatan, ich kann Dir leider kein Patentrezept oder eine Tabelle verraten, ab wann ein Beitrag als „Entgleisung“ gelten sollte. Wir haben als roten Faden die Forumsregeln. Und ansonsten ist jeder Mensch anders als der andere. Was bei dem einen als Charaktereigenschaft von vielen hingenommen wird, würde bei dem anderen als cholerische Reaktion ausgelegt werden. Und ich weiß, dass das im Grunde ungerecht ist.
Unten habe ich von einem „Fingerspitzengefühl“ bei der Moderation geschrieben. Dieses ist eines der schwersten Aufgaben, die es im mitmenschlichen Bereich überhaupt geben kann. Und es ist völlig unbenommen, dass es eine perfekte „Gerechtigkeit“ niemals geben wird, auch in diesem Forum hier nicht.
Die von mir genannten „Du-Botschaften“ sind eine Möglichkeit zum Missverständnis und zum eventuellen Triggern, wie es auf Neudeutsch so schön heißt. Diese Form der Kommunikation zu verbieten, kann natürlich nicht die Lösung sein. Wir können hier keine Zensur des Schreibstils betreiben. Wir können nur versuchen zu verstehen, bei welchem Stil es gefährlich werden könnte. Dies wäre dann ein roter Punkt für die Moderation, den es zu begleiten gilt, aus ebendiesen Gründen.
Kolinatan hat geschrieben: 23 Sep 2023 08:33 Ich tue mich schwer damit einen erwachsenen Menschen zu maßregeln, vor allem weil die Situationen hier im Forum gemeinsam erschaffen werden. Wenn ich einen Konflikt nachlese, kann ich sehen, wie sich eine Eskalation über mehrere Beiträge hinweg aufgebaut hat und keiner der Beteiligten ausgestiegen ist. Es beginnt zunächst niederschwellig, indem mehrfach Du-Botschaften und Bewertungen hin und her gehen, bis eine Seite so weit getriggert ist und sich dann auch im Ton vergreift und ggf. auf direkte Angriffe oder Beleidigungen wechselt.

Ich habe keine Vorstellung, welche Reaktion hier sinnvoll wäre, denn ich halte Bestrafung nicht für zielführend, weil dadurch das Problem - diese Form des Umgangs - nicht gelöst wird, es wird vielleicht vorübergehend unterdrückt. Ebenso sehe ich es als unfair an, nur denjenigen zu Rechenschaft zu ziehen, welcher zuerst die Contenance verloren hat, nachdem sich mehrfach gegenseitig mit Du-Botschaften oder ähnlichen Äußerungen provoziert wurde. Wenn ich alle Beteiligten verwarnen oder sperren würde, wäre das Forum bald leer bzw. es wäre niemand mehr da, der etwas schreiben würde, um Miteinander unterschiedliche Sichtweisen oder Meinungen zu diskutieren, was ebenfalls nicht mein Ziel ist.
Es geht bei einem Eingreifen meines Erachtens auch niemals um „Bestrafen“ oder „Zur Rechenschaft ziehen“. Aber es ist für mich eine durchaus legitime Reaktion, Entgleisungen zumindest anzusprechen und ggf. zu verwarnen. Auch bei der Erwachsenenbildung muss es ein „Stopp! Bis hierhin und nicht weiter!“ geben. Und die gibt es auch, beispielsweise in jeder Gruppentherapie. Und genau dafür ist ein Moderator verantwortlich. Das Fingerspitzengefühl der Moderation läge dann darin, den tatsächlichen Delinquenten zu erkennen. Hierzu gibt es kein Patentrezept. Denn natürlich wäre es nicht nur unfair, sondern sogar unprofessionell, alleine denjenigen anzusprechen, der die Contenance verloren hat. Bei Kindern ist das ständig zu sehen: Das Kind, was losheult, ist meistens das Kind, was zuvor von einem hinterlistigen Fies Mopp gepeinigt wurde. Jeder Pädagoge muss nun die Kenntnis einsetzen, ob das losheulende Kind eines ist, dass ständig losheult und dieses als Waffe benutzt oder ein an sich friedlicher Zeitgenosse ist, der allen Grund hatte, nun einmal laut zu werden. Hierzu bedarf es eine ziemlich umfassende Kenntnis der Forumsmitglieder. Denn man kann das Verhalten der Kinder durchaus auch in die Welt von Erwachsenen übertragen und somit auch in dieses Forum.
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Re: Diskussion zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von Dérkesthai »

Kolinatan hat geschrieben: 23 Sep 2023 09:56
Ich arbeite mich von oben nach unten vor.

1. Kommunikation: Ja, ich bin unzufrieden, weil ich auch als (Nicht-)AB mich mit dem Thema des Forums auseinandersetzen möchte. Gerne sogar. Vor allem aber ohne vorher einige Kurse in Kommunikation in Deinem Sinne zu machen. Ich finde die Links nachvollziehbar zum Beispiel zum "Fenster" und -erneut- zur GfK. Aber ob ich diese jetzt nachlesen muss oder hier von Dir zu lesen komme, macht keinen Unterschied. Ich hatte gestern Deinen Strang zum Leitfaden, diesen zur Diskussion, plus die ganzen Links offen. Ich empfinde Deine Kommunikationsart weder als klar, direkt noch als verständlich.

2. Wenn Du Informationen erfragst, um eine Verbindung herstellen zu können, bringt Dich das voran. Was anderes wäre Unsinn zu behaupten. Das bringt Dich ggf. sogar im Allgemeinen voran.

3. Oxymoron oder nicht. Das Problem ist, dass das auch zeigt, dass Deine Kommunikation nicht klar und verständlich genug ist. Wenn Du neue Regeln aufstellen magst, kein Ding. Es ist aber nicht meine Aufgabe als Rezipient, der auch ohne neue Regeln ok damit wäre, die Lücken zu füllen oder zu erfragen, was dort rein kommt.

4. Wegen Ratschläge. Nein, so meine ich das nicht. Ich meine, dass die Schilderungen MEINER Erfahrungen, meines Wissens manchmal Hand in Hand gehen und einen Ratschlag beinhalten. Das lässt sich meines Erachtens nicht vermeiden auf Dauer.

5. "Sag Du es mir, wer so etwas sagt?" - Ich will keine neuen Regeln aufstellen. Du beherrscht Suchmaschinen sicherlich auch.

6. "Du hältst das Johari-Fenster für eine Management-Technik?" - Nicht ausschließlich eine Management-Technik, aber auch.

7. "In welchem Umfang meinst Du, dass Fragen an mich dazu beitragen können eine verbindende Kommunikation im Forum zu etablieren?" Keine Ahnung. Das wird die Zukunft zeigen, wenn noch genügend Leute hier sind.

8. "Du meinst, Du würdest Dich nur trauen über meine - aus Deiner Sicht existierenden - blinden Flecken zu sprechen, wenn ich diese Frage explizit stelle?" Nein.

9. "Im Moment bin ich eher misstrauisch, warum es diese spezielle "Erlaubnis" braucht, um etwas entsprechendes zu äußern. Bisher habe ich eher erlebt, dass die Zuschreibung von "blinden Flecken" gerne dazu verwendet wird, um sich bei der Kritik dagegen zu immunisieren, dass der Kritisierte eine Kritik von sich weist, weil die Verwendung des Attributs - hier läge ein blinder Fleck vor - bereits dem Gesprächspartner jegliche Kompetenz zur Beurteilung der Kritik abspricht, weil es ja sein "blinder Fleck" sei." Was für eine Erlaubnis? Das sind halt aber ausschließlich Deine Erfahrung, die vermutlich aus dem Real Life kommen. Ich bin eher skeptisch, ob solche und andere Techniken (4-Seiten Modell) in einem Forum funktionieren würden.

10. "Geht es Dir um solche Überlegungen?" Nein.

11. Wegen disjointed und stabilized: Du stellst das zur Diskussion, den Leitfaden, wenn ich mich entsprechend äußere, heißt das nicht, dass ich Lust habe das mit umzusetzen. Dafür sehe ich die Zweckmäßigkeit nicht ausreichend genug. Weder Dich als Einzelperson, noch andere.

12. "Konnte ich die Information, dass der Leitfaden keine Regeln beinhaltet, Dir bereits vermitteln oder betrachtest Du den Leitfaden aktuell als Forderung? Hast Du Ideen, was ich dazu beitragen kann, um diese Sorge/Angst zu verringern?" - ich verstehe den Leitfaden aufgrund Deiner Position (Betreiber, Admin, ...) nicht als Anregung / Wunsch. Deine Position hebt sie, aus meiner Sicht, über das Niveau hinaus und im Subtext schwingt aufgrund dieser Position eben eine Dringlichkeit mit, die es zur Forderung, zur Regel machen. Ich bin mir nicht sicher, ob sich das verschriftlichen lässt, sondern eher die Erfahrungen zeigen muss.
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Re: Diskussion zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von Kolinatan »

Calliandra hat geschrieben: 23 Sep 2023 11:36 Ich habe die Befürchtung, dass es für eine verbindende Kommunikation nicht hilfreich ist, einen Strang wie diesen unkommentiert abzutrennen und diesen Titel darüber zu setzen:
viewtopic.php?t=29206
Ich habe meine Sichtweise bereits an vielen Stellen im Forum geäußert und dass ich u.a. einen empathischen Umgang miteinander für wichtig halte. Ja, der Umgang in diesen Beiträgen ist ein Beispiel wie verbindende Kommunikation nicht aussieht. Die Diskussion, welche im Thema heute begonnen hat, geht in eine Richtung, welche ich mir wünsche: Selbstreflexion und Beschäftigung mit Kommunikationsstrategien.

Für mich ist es wichtig, dass die Impulse, welche ich setze - sei es auch nur mit einer Überschrift, welche sowohl ernst gemeint ist als auch ironisch gelesen werden kann - von anderen Mitgliedern aufgegriffen wird und ich für die Auseinandersetzung mit diesen Impulsen möglichst viel Raum gebe. Ich werde niemanden mit meinen Worten überzeugen, ich kann immer nur anregen zu verstehen und selbst entsprechen aktiv zu werden.

Ich bin nicht der Erzieher für die Menschen hier im Forum. Wenn Du es für sinnvoll erachtest, bitte schreib gern einen Kommentar im Thema. Aus meiner Sicht ist es sinnvoller, wenn sich alle Mitglieder - soweit es ihnen wichtig ist - aktiv daran beteiligen eine verbindende Kommunikation im Forum zu fördern. Mein Ziel ist es, dass die Mitglieder ihre Konflikte möglichst eigenständig klären, ohne eine Instanz zu benötigen, welche immer wieder regulierend eingreift.
Peter

Re: Diskussion zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von Peter »

Kolinatan hat geschrieben: 24 Sep 2023 08:19
Viele Worte. Aber letztlich ist es so, dass Deine Überschrift für den abgetrennten Thread total daneben ist. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Zuletzt geändert von Kolinatan am 24 Sep 2023 10:00, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Vollzitat gekürzt.
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Re: Diskussion zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von Kolinatan »

Peter hat geschrieben: 24 Sep 2023 09:38 Viele Worte. Aber letztlich ist es so, dass Deine Überschrift für den abgetrennten Thread total daneben ist. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Ja, genau diese Bewertung und Dein Urteil zeigen mir, dass es für Dich genau die richtige Überschrift ist. Es geht um ein Gegeneinander und um ein gegenseitiges Bewerten der jeweiligen Handlungen und darum festzustellen, dass mein Gesprächspartner eben doch mein Gegner ist, mit dem ich nicht an einer verbindenden Kommunikation interessiert bin, sondern ich will ihn oder zumindest seine Handlungen verurteilen, weil ich eine klare Vorstellung habe, was richtig und falsch ist. Statt zu überlegen, warum mich etwas triggert, gehe ich auf Angriff.
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Kennt sich hier gut aus
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Re: Diskussion zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von eine »

Kolinatan hat geschrieben: 24 Sep 2023 09:59
Peter hat geschrieben: 24 Sep 2023 09:38 Viele Worte. Aber letztlich ist es so, dass Deine Überschrift für den abgetrennten Thread total daneben ist. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Ja, genau diese Bewertung und Dein Urteil zeigen mir, dass es für Dich genau die richtige Überschrift ist. Es geht um ein Gegeneinander und um ein gegenseitiges Bewerten der jeweiligen Handlungen und darum festzustellen, dass mein Gesprächspartner eben doch mein Gegner ist, mit dem ich nicht an einer verbindenden Kommunikation interessiert bin, sondern ich will ihn oder zumindest seine Handlungen verurteilen, weil ich eine klare Vorstellung habe, was richtig und falsch ist. Statt zu überlegen, warum mich etwas triggert, gehe ich auf Angriff.

Jede Kritik immer nur als Bewertung abzutun und damit dann zu ignorieren, hilft aber auf Dauer nicht weiter - weil die kritisierten Probleme bleiben und durch Ignorieren niemals gelöst werden können.
Ich nehme die von Dir gewählte Überschrift - die wirklich genau das Gegenteil von "verbindender Kommunikation" ist - wieder als ein weiteres Beispiel dafür wahr, dass "Leitlinien" egal welcher Art nichts nutzen, wenn die Grundlagen für das Ziel, das erreicht werden soll, fehlen - wer sich Empathie wünscht, muss auch fähig sein, empathisch zu reagieren. Meine Vermutung ist, dass oft genau diejenigen, denen das schwerfällt, in theoretische Konstrukte ausweichen und sich daran festklammern. Was aber eben sinnlos ist, wenn jemand bestimmte Dinge (aus welchen Gründen auch immer) nicht - oder nur schwer - wahrnehmen kann.
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Re: Diskussion zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von Vogel »

Hallo Kolinatan,

Ich kenne die Überschrift nicht, um die es hier geht- aber den vorangehenden Konflikt habe ich mitbekommen.
eine hat es meiner Sicht ganz gut erfasst:
eine hat geschrieben: 24 Sep 2023 10:25 Jede Kritik immer nur als Bewertung abzutun und damit dann zu ignorieren, hilft aber auf Dauer nicht weiter - weil die kritisierten Probleme bleiben und durch Ignorieren niemals gelöst werden können.
Danke- sehe ich nämlich genauso. Und zeigt mir, das hier die eigentlichen Ziele von Rosenberg- auf die Du Dich hier ja beziehst, Kolinatan, offenbar nicht verstanden hast. Rosenberg probagiert ja gerade, das Kritik nicht irgnoriert werden soll- sondern ausgesprochen werden soll, ja muss. Aber in einer konstruktiven Weise, die die Gefahr einer Eskalation vermindern bzw. ganz verhindern soll. Allerdings muss man bedenken, das Rosenbergs Modell heute nur als ein Hilfsmittel unter vielen gilt, was Kommunikation und zwischenmenschliche bzw. gruppendynamische Prozesse angeht.

Auch hier sehe ich Probleme:
Kolinatan hat geschrieben: 24 Sep 2023 08:19 Ich bin nicht der Erzieher für die Menschen hier im Forum. Wenn Du es für sinnvoll erachtest, bitte schreib gern einen Kommentar im Thema. Aus meiner Sicht ist es sinnvoller, wenn sich alle Mitglieder - soweit es ihnen wichtig ist - aktiv daran beteiligen eine verbindende Kommunikation im Forum zu fördern. Mein Ziel ist es, dass die Mitglieder ihre Konflikte möglichst eigenständig klären, ohne eine Instanz zu benötigen, welche immer wieder regulierend eingreift.
Ich erkenne, Du hast hohe Ideale, was Kommunikation und Miteinander hier im Forum angeht. Vieles von dem, was Du hier propagierst, kann ich ein Stück weit nachvollziehen- in partnerschaftlichen Beziehungen erscheint eine bedürfnisorientierte Kommunikation ein wichtiges Puzzleteil für eine zufriedene Beziehung - und in eine partnerschaftliche Beziehung möchten wir irgendwie ja alle. Ich denke, wer eine bedürfnisorientierte Kommunikation will, wird davon profitieren. Aber:

Mein Erst. bzw. Grundstudium ist die eines Berufspädagogen, und als solcher verdiene ich auch mein Geld- und bin deshalb zu allen Aspekten der Erwachsenenbildung ausgebildet. Daher erscheint es mir, das Du in Deinen Zielen unrealistisch bist- und in Deinem Tun zu sehr auf Rosenberg versteifst:

Von erwachsene Menschen wird in der Regel erwartet Konflikte eigenständig klären- trotzdem weiß ich aus Erfahrung, das dem Grenzen gesetzt sind- nicht alle erwachsenen Menschen können das gleich gut. Nicht umsonst gibt es deshalb in so gut wie jeder Kultur und Gesellschaft Institutionen, die zwischen verschiedenen Menschen vermitteln und schlichten. Dabei geht es nicht immer um "erziehen" sondern auch - und vor allem - "moderieren"- denn das ist nicht das gleiche.

Nicht jeder Mensch führt Gutes im Schilde; und nicht jedes Bedürfnis eines Menschen ist legitim. Ich habe es hier im Forum in den Jahren seitdem ich aktiv bin oder mitlese- aber leider auch im realen Leben- immer wieder erlebt das es Menschen gibt, denen es Spaß und Freude macht, anderen zu schaden und Unruhe zu stiften. Oder die ihre Bedürfnisse über die anderer stellen. Und denen es nicht wichtig ist, eine verbindende Kommunikation zu haben.

Ich würde mir wünschen, das Du das mehr sehen könntest und Dein Handeln hier im Forum danach ausrichtest- und damit akzeptierst, das die User nicht hier im Forum sind, um gewaltfreie Kommunikation erlernen (gerade jüngere User lernen das teilweise heute bereits in der Schule)- sondern sich Ihren Problemen, Ängsten und Sorgen bezüglich sexueller Unerfahrenheit und Beziehungsunerfahrenheit stellen, sich auszutauschen und hier Hilfe dazu suchen wollen.
Peter

Re: Diskussion zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von Peter »

Kolinatan hat geschrieben: 24 Sep 2023 09:59
Peter hat geschrieben: 24 Sep 2023 09:38 Viele Worte. Aber letztlich ist es so, dass Deine Überschrift für den abgetrennten Thread total daneben ist. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Ja, genau diese Bewertung und Dein Urteil zeigen mir, dass es für Dich genau die richtige Überschrift ist. Es geht um ein Gegeneinander und um ein gegenseitiges Bewerten der jeweiligen Handlungen und darum festzustellen, dass mein Gesprächspartner eben doch mein Gegner ist, mit dem ich nicht an einer verbindenden Kommunikation interessiert bin, sondern ich will ihn oder zumindest seine Handlungen verurteilen, weil ich eine klare Vorstellung habe, was richtig und falsch ist. Statt zu überlegen, warum mich etwas triggert, gehe ich auf Angriff.
Nein Kolinatan, die Überschrift ist schlicht und einfach daneben. Nicht mehr und nicht weniger.
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Re: Diskussion zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von Kolinatan »

eine hat geschrieben: 24 Sep 2023 10:25 Jede Kritik immer nur als Bewertung abzutun und damit dann zu ignorieren, hilft aber auf Dauer nicht weiter - weil die kritisierten Probleme bleiben und durch Ignorieren niemals gelöst werden können.
Genau, zu bewerten ohne zu kritisieren ist sinnlos und führt zu nichts - zumindest nicht bei mir. In Gegensatz dazu führt eine geäußerte Kritik dazu, dass sich darüber ausgetauscht werden kann.

Ein Problem besteht allerdings, wenn die Abgabe einer Bewertung mit Kritik verwechselt wird und nur weil jemand mit etwas offensichtlich nicht einverstanden ist, dass sich automatisch daraus etwas ergäbe, wie in der Situation verfahren werden sollte. Insbesondere wenn der Bewertende keinerlei Vorstellung äußert, was ggf. anders gehandhabt werden sollte und warum.

Vielleicht liegt das Problem - fehlende Differenzierung zwischen Bewertung und Kritik - darin, dass allein die Äußerung einer Bewertung schon bei vielen Menschen genügt, dass sie sich irgendwie anders verhalten, weil wir es so oft mit Menschen zu tun haben, welche ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse übergehen? Vielleicht ist das Problem eben gerade, dass wir zwar bewerten können und zugleich nicht konfliktfähig sind bzw. nicht in der Lage sind unsere Bedürfnisse zu formulieren? Unsere Bedürfnisse soll unser Gegenüber dann erraten und diese erfüllen, während sie vielleicht uns selbst nicht einmal richtig klar sind, zumindest nicht klar genug oder wichtig genug, um diese zu kommunizieren?
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Re: Diskussion zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von Dérkesthai »

Kolinatan hat geschrieben: 24 Sep 2023 12:07 Unsere Bedürfnisse soll unser Gegenüber dann erraten und diese erfüllen, während sie vielleicht uns selbst nicht einmal richtig klar sind, zumindest nicht klar genug oder wichtig genug, um diese zu kommunizieren?
OK. Du magst es klar und deutlich.
1. Deine Intention kommt oft nicht rüber und resultiert in neuen Diskussionssträngen, die nur für Dich zu etwas führen und meinem Fall mich einfach ärgern. Auch ich über mich selbst, weil ich daran partizipiere, obwohl es bisher immer darauf hinausgelaufen ist, dass Du nicht auf alles reagierst und einen fallen lässt wie eine heiße Kartoffel. Du führst Stränge in einem Strang nicht mal zu Ende. Du erklärst sie für Dich (und für den jeweils anderen nicht für beendet und auch nicht wieso). Du nimmst einfach nicht daran teil. Oder auch das ist eine Bewertung, aber alles andere als konstruktiv.

2. Das Forum verliert den Fokus. Ich frage mich seit dem es angefangen hat, was das werden soll. Die Intention verstehe ich. Wenn ich aber an dem Inhalt Deines Leitfadens ein Interesse hätte, wäre ich in einem entsprechenden Forum. Oder bin es sogar.

3. Das hat auch bei mir nichts mit Angst / Sorge vor Veränderungen zu tun. Wenn ich die hätte, hätte ich mich nie hier angemeldet. Ich glaube, so geht einigen hier. Deswegen ist dieser Punkt, den hast Du oft bei Kritik angebracht, eben so nicht korrekt.

Das ließe sich noch länger fortführen. Aber ich glaube nicht, dass Dich das sooo sehr interessiert. Oder das Du auf Augenhöhe agieren möchtest. Ich sehe die Intention, die Umsetzung ist aber davon schon alleine von Deiner Seite weit entfernt.
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Re: Diskussion zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von Kolinatan »

Dérkesthai hat geschrieben: 24 Sep 2023 13:27 Auch ich über mich selbst, weil ich daran partizipiere, obwohl es bisher immer darauf hinausgelaufen ist, dass Du nicht auf alles reagierst und einen fallen lässt wie eine heiße Kartoffel. Du führst Stränge in einem Strang nicht mal zu Ende.
Du stellt in dieser Antwort (ebenso wie in der vorherigen, von der Erlaubnis abgesehen) keine Frage oder Bitte an mich, die ich erfüllen könnte. Gehst Du davon aus, dass ich auf jeden von Dir geäußerten Satz irgendetwas kommentiere? Wenn ich von Dir keine einzige Frage oder Bitte erhalte, sondern nur lese wie Du Bewertungen, Interpretationen und Meinungen schreibst, wer wäre ich, um mit Dir über Deine Meinung zu diskutieren? Möchtest Du etwas inhaltlich, sachlich diskutieren, dann werde bitte konkret und sachlich. Wenn Du willst, dass ich etwas zu Deiner Meinung sage, dann frag bitte nach, dann habe ich einen zusätzlichen Impuls mir zu überlegen, ob und in welcher Form ich Dir antworten möchte.

Möchtest Du, dass ich Deine Antwort paraphrasiere, damit Du erfährst, ob Deine Sorgen und Bedenken von mir gehört wurden?

Um es konkret zu machen, auf welche Deiner vorherigen Äußerungen bin ich bei meiner letzten Antwort nicht ausreichend eingegangen? Auf welchen für Dich relevanten Punkt habe ich nicht ausreichend Bezug genommen? Wenn Du meine Meinung zu einer Aussage von Dir möchtest, dann äußere es bitte konkret.
Dérkesthai hat geschrieben: 24 Sep 2023 13:27 Die Intention verstehe ich.
Wenn Du die Intention verstehst, dann ist es ein erster Schritt. Falls Du irgendwann bereit bist, die darin erklärten Punkte auch in Deinen Beiträgen anzuwenden, um so besser. Wenn nicht bleibt es wie gehabt, die Kommunikation bleibt unbefriedigend, weil mir nicht klar wird, was Du möchtest bzw. als Reaktion von mir erwartest. Keine Fragen, keine Bitten: Was willst Du?
Dérkesthai hat geschrieben: 24 Sep 2023 13:27 Das ließe sich noch länger fortführen. Aber ich glaube nicht, dass Dich das sooo sehr interessiert. Oder das Du auf Augenhöhe agieren möchtest. Ich sehe die Intention, die Umsetzung ist aber davon schon alleine von Deiner Seite weit entfernt.
Mach es konkret. Was genau fehlt Dir von meiner Seite? Warum unterstellt Du mir fehlendes Interesse? Meinst Du die Zeit hier im Forum könnte ich nicht anderweitig nutzen? Ich selektierte sehr genau wofür ich meine Zeit einsetze und ich setzt sie dort ein, wo ich das Interesse habe es zu tun. Was genau wäre nötig, damit Du Dich mit mir auf Augenhöhe siehst?

Was meinst Du ist notwendig, damit mehr Mitglieder verstehen, dass dieser Leitfaden eine ernste Sache ist, dahingehend, dass es in der Hand der Mitglieder liegen wird, wie es hier in Zukunft laufen wird, weil ich nicht die Konflikte unterdrücken werde, welche die Mitglieder hier miteinander haben oder verhindere, dass gegenseitig eskaliert wird. Ich werde nur immer wieder den Finger in die Wunde legen und fragen: Ist dass der Umgang wie Ihr ihn Euch wünscht? Okay. Eure Entscheidung.

Ich werde Störenfriede oder echte Trolle aus dem Forum nehmen, ich werde allerdings niemanden deshalb ausschließen, nur weil dessen Aussagen andere triggern und sich dann gegenseitig zurück getriggert wird. Wir sind hier in einem Forum. Wir kommunizieren über Text. Ich kann nicht mal jemanden zwingen meinen Beitrag zu lesen. Ja, ich kann nachvollziehen, wie sehr es in den Fingern kribbelt, wenn ein Mitglied unempathische und bewertenden Du-Botschaften verfasst hat. Es ist mitunter schwer diese zu ignorieren. Ich wundere mich immer wieder darüber, wie sehr jemand einen anderen Menschen nicht verstehen kann. Was muss ich über mein Gegenüber annehmen, dass ich so auf eine Äußerung regiere? Die Umgangsformen lassen mich immer wieder für einen Moment in den Abgrund Mensch schauen, bis ich mich wieder daran erinnere, dass es ein Mensch mit Bedürfnissen ist, welcher dieses Verhalten erlernt hat und (bisher) keine bessere Strategie für sich gefunden hat, um glücklich zu sein.

Aus meiner Sicht ist dieses ganze Kommunikationsthema ein absoluter Kern der AB-Problematik. Angefangen bei Themen von Minderwertigkeitsgefühlen bis Selbsthass, über das Problem andere Menschen zu bewerten statt in Verbindung zu kommen bis zur Herausforderung mit denjenigen zu kommunizieren, mit denen AB in Kontakt kommen möchte und nicht in der Lage ist seine Bedürfnisse und Empfindungen offen zu teilen.

Obwohl Du schon viel mit mir kommunizierst hast, worüber ich mich immer wieder freue. Ich bekomme von Dir keine Rückmeldung, was ich für Dich tun könnte. Was von meiner Seite sehr schade ist, weil Dir offensichtlich daran gelegen ist mehr Rückmeldung oder Feedback oder was auch immer, von mir zu erhalten. Nur ich erfahre es leider aus Deinen Reaktionen nicht. Also, was möchtest Du von mir als Antwort sehen? Sag mir nicht was ich sei, sondern was Du gerne möchtest, das ich täte und bitte so genau und konkret wie möglich. Danke.
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Re: Diskussion zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von Dérkesthai »

Kolinatan hat geschrieben: 24 Sep 2023 15:22 Wenn ich von Dir keine einzige Frage oder Bitte erhalte, sondern nur lese wie Du Bewertungen, Interpretationen und Meinungen schreibst, wer wäre ich, um mit Dir über Deine Meinung zu diskutieren?
Teilnehmer der Unterhaltung wärst Du dann. Also, aktiver Teil.
Kolinatan hat geschrieben: 24 Sep 2023 15:22in welcher Form ich Dir antworten möchte.
WTF?
Kolinatan hat geschrieben: 24 Sep 2023 15:22Möchtest Du, dass ich Deine Antwort paraphrasiere, damit Du erfährst, ob Deine Sorgen und Bedenken von mir gehört wurden?
Warum sollte ich meinen Text nochmal in anderer Wortwahl hören wollen mit dem großen Risiko, das falsch wiedergegeben zu bekommen?
Kolinatan hat geschrieben: 24 Sep 2023 15:22Falls Du irgendwann bereit bist, die darin erklärten Punkte auch in Deinen Beiträgen anzuwenden, um so besser. Wenn nicht bleibt es wie gehabt, die Kommunikation bleibt unbefriedigend, weil mir nicht klar wird, was Du möchtest bzw. als Reaktion von mir erwartest. Keine Fragen, keine Bitten: Was willst Du?
Dann möchtest Du, das jeder sich an Deine Art zur Kommunikation anpasst, nicht aber das Du auf den anderen zukommst. Stell Dir mal vor: Du bist nicht fähig eine andere Kommunikationsform anzunehmen und umzusetzen, und der/die andere auch nicht? Und dann?
Kolinatan hat geschrieben: 24 Sep 2023 15:22Mach es konkret. Was genau fehlt Dir von meiner Seite? Warum unterstellt Du mir fehlendes Interesse? Meinst Du die Zeit hier im Forum könnte ich nicht anderweitig nutzen? Ich selektierte sehr genau wofür ich meine Zeit einsetze und ich setzt sie dort ein, wo ich das Interesse habe es zu tun. Was genau wäre nötig, damit Du Dich mit mir auf Augenhöhe siehst?
1. Flexibler Kommunikationsstil.
2. Du stellst Deinen Leitfaden zur Diskussion, diskutierst aber nur mit für Dich interessanten Antworten. Aus meiner Sicht die, von denen Du annimmst, dass sie dem Leitfaden folgen.
3. Bei den vielen Fragen, fehlt mir von Deiner Seite das Interesse an Selbstreflektion. Obwohl Du diese von anderen verlangst.
Kolinatan hat geschrieben: 24 Sep 2023 15:22Was meinst Du ist notwendig, damit mehr Mitglieder verstehen, dass dieser Leitfaden eine ernste Sache ist, dahingehend, dass es in der Hand der Mitglieder liegen wird, wie es hier in Zukunft laufen wird, weil ich nicht die Konflikte unterdrücken werde, welche die Mitglieder hier miteinander haben oder verhindere, dass gegenseitig eskaliert wird. Ich werde nur immer wieder den Finger in die Wunde legen und fragen: Ist dass der Umgang wie Ihr ihn Euch wünscht? Okay. Eure Entscheidung.
Ein Leitfaden, der verständlich ist und einen roten Faden hat. Einen an dem sich auch der Ersteller hält. Das sehe ich auch nicht. Und komm mir nicht mit Fragen, welche Punkte ich meine. Ich habe genug mit meiner Selbstreflektion zu tun, ich möchte und kann auch nicht die von Dir übernehmen. Zu vielen Deiner Fragen gibt es m.E. auch keine Antwort, weil ich nicht weiß, wie Du diese aufgenommen hast. Das lässt Du häufig nicht durchblicken.
Kolinatan hat geschrieben: 24 Sep 2023 15:22Die Umgangsformen lassen mich immer wieder für einen Moment in den Abgrund Mensch schauen, bis ich mich wieder daran erinnere, dass es ein Mensch mit Bedürfnissen ist, welcher dieses Verhalten erlernt hat und (bisher) keine bessere Strategie für sich gefunden hat, um glücklich zu sein.
Diese Annahme ist schwierig zu verdauen und danke für das gute Beispiel, warum Du von oben herab agierst. Aber selbst keine Bewertungen wünschen, oder Diagnosen. Das ist für beides eine gute Vorstufe.
Kolinatan hat geschrieben: 24 Sep 2023 15:22Aus meiner Sicht ist dieses ganze Kommunikationsthema ein absoluter Kern der AB-Problematik. Angefangen bei Themen von Minderwertigkeitsgefühlen bis Selbsthass, über das Problem andere Menschen zu bewerten statt in Verbindung zu kommen bis zur Herausforderung mit denjenigen zu kommunizieren, mit denen AB in Kontakt kommen möchte und nicht in der Lage ist seine Bedürfnisse und Empfindungen offen zu teilen.
Reibungsfläche kann durchaus zu einem (ver)bindenden Argument werden. Jedem AB rundherum Kommunikationsdefizite, Selbsthass, Minderwertigsgefühle zu unterstellen. Hm. Ich denke, das ist nicht die Aufgabe des Forums oder gar Deine, dies herauszufinden und hier zu thematisieren.
Kolinatan hat geschrieben: 24 Sep 2023 15:22Obwohl Du schon viel mit mir kommunizierst hast, worüber ich mich immer wieder freue. Ich bekomme von Dir keine Rückmeldung, was ich für Dich tun könnte. Was von meiner Seite sehr schade ist, weil Dir offensichtlich daran gelegen ist mehr Rückmeldung oder Feedback oder was auch immer, von mir zu erhalten. Nur ich erfahre es leider aus Deinen Reaktionen nicht. Also, was möchtest Du von mir als Antwort sehen? Sag mir nicht was ich sei, sondern was Du gerne möchtest, das ich täte und bitte so genau und konkret wie möglich. Danke.
Nein, ich finde das gar nicht so viel. Wäre dem so wäre, hätten wir nicht das Problem, dass Du noch so viele Wünsche an mich richtest mit so vielen Aufgaben. Die ich gar nicht als meine Aufgabe empfinde oder schon geäußert habe. Du möchtest aber von mir, dass ich aus meinem Häuserblock komme und Dir das auf Deinem Level, mit Deinen "gewünschten" /=Geboten/ Kommunikationselementen äußere. Du kommst nicht mal die halbe Strecke entgegen, Du wünscht das man zu Dir hinüber kommt. Egal, ob mit oder Stau. Egal, ob Du davon ausgehen kannst, das ein Teil der Teilnehmer das nicht schafft. Stell Dir einen Rollstohlfahrer vor, der unten an der Treppe steht und Du 200m höher an anderem Ende. Rolli-Fahrer kann Dir nicht entgegenkommen, aber von oben kommst Du auch nicht näher damit Du die Worte akustisch besser wahrnehmen kannst.

Ich sehe Dich auf starker Distanz, irgendwo auf einer Anhöhe, im Wäldchen.
(Auch diesen Satz muss ich nicht als Bitte, Fragen etc. formulieren, das lässt sich durchaus herauslesen, was das Problem ist. Auch wenn Du das möchtest, ist Dein "Wunsch" / Verlangen / Gebot / ehernes Gesetz die Problematik. Die Unflexibilität des Leitfadens und dass es keine Ausnahmen gibt, die alle inkludieren.
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Re: Diskussion zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von Hoppala »

Kolinatan hat geschrieben: 24 Sep 2023 15:22 Aus meiner Sicht ist dieses ganze Kommunikationsthema ein absoluter Kern der AB-Problematik. Angefangen bei Themen von Minderwertigkeitsgefühlen bis Selbsthass, über das Problem andere Menschen zu bewerten statt in Verbindung zu kommen bis zur Herausforderung mit denjenigen zu kommunizieren, mit denen AB in Kontakt kommen möchte und nicht in der Lage ist seine Bedürfnisse und Empfindungen offen zu teilen.
Kolinatan hat geschrieben: 22 Sep 2023 07:43 darauf zu verzichten Mitgliedern Diagnosen über ihrem Zustand zu stellen.
Nobody:s perfect.

Wer als "AB in Kontakt kommen möchte und nicht in der Lage ist seine Bedürfnisse und Empfindungen offen zu teilen", erhält m. E. an deinen Mitteilungsversuchen hier en Beispiel, wie es eher nicht funktioniert.

Ich vermute, du hast dich so tief in deine Thematik versenkt, dass es dir schwer fällt dir einzugestehen, dass es so im Kontakt mit anderen, die weder so tief drin stecken noch so tief drin stecken wollen, nicht funktioniert.
Es erinnert mich etwas an LCZ: 1000 Details und Gedankengänge, die für sich genommen richtig sein mögen oder auch nicht; was aber diejenigen, denen er es hier mitteilt, ziemlich egal ist

Ich vermute, ein Thread zur Trainersitutation der Herren-Fußball-Nationalmannschaft würde auf regeres Interesse stoßen. Falls ja: warum? Und dann davon lernen, was wer wie wo zum Thema machen kann und was wer wie wo nicht.

Das Ganze entbehrt nicht einer gewissen Tragikomik.
Im Bäckerladen keine Brötchen anbieten, sondern Rezepte zum Selberbacken.
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Re: Diskussion zum Leitfaden für eine verbindende Kommunikation

Beitrag von Montecristo »

Hoppala hat geschrieben: 24 Sep 2023 23:26 ...
Ob man das komplette Brötchen nun selber backen muss, weiß ich nicht. Vielleicht reicht ja ein Knack-und-Back für Anfang?
Bei vielen beginnen die Kochaktivitäten ja mit Rührei... Diese Sätze nur, um was Konstruktives zum Thema beizutragen.

Ich stimme Dir vollumfänglich zu und finde es auch eher akademisch(?, in Ermangelung eines besseren Wortes) angegangen.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.

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