Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von IronMan »

Zuya Hiyaye hat geschrieben: 13 Okt 2023 05:49
IronMan hat geschrieben: 12 Okt 2023 22:37 Tja kaum steht dieser Beitrag drinnen habe ich Häme erlebt..... nicht von jemand der es offiziell weiß aber von jemand der es ahnt. Ich denke schon das viele Normalos wissen was sie AB-lern "antun" wenn sie mit Spott und Häme agieren / reagieren.

So wie sich viele Menschen in letzter Zeit mir gegenüber verhalten überlege ich mir ernsthaft ob esnicht besser/gesünder wäre ein absoluter Egoist werden. Ist zwar eigentlich nicht meine Art, macht aber vieles einfacher!
Kannst du kurz umschreiben, was passiert ist?
Ehrlich gesagt den konkreten Fall will ich nicht näher umschreiben, in jedem Fall empfand ich es als sehr beleidigend und ich bin mir sicher dass es bei der Person die das sagte auch so gewollt war. Natürlich keine Verallgemeinerung und ist auch nicht die Regel dass jeder mich so blode angeht.

Der letzte Satz war ehr allgemein gemeint (hat nichts mit AB zu tun). Ist einfach so, dass ich ehr ein hilfsbereiter Mensch bin und leider in letzter Zeit vermehrt erlebt habe dass Hilfsbereitschaft und Rücksichtsnahme meist eine Einbahnstraße ist.
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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von Zuya Hiyaye »

IronMan hat geschrieben: 13 Okt 2023 07:36
Ehrlich gesagt den konkreten Fall will ich nicht näher umschreiben, in jedem Fall empfand ich es als sehr beleidigend und ich bin mir sicher dass es bei der Person die das sagte auch so gewollt war. Natürlich keine Verallgemeinerung und ist auch nicht die Regel dass jeder mich so blode angeht.

Der letzte Satz war ehr allgemein gemeint (hat nichts mit AB zu tun). Ist einfach so, dass ich ehr ein hilfsbereiter Mensch bin und leider in letzter Zeit vermehrt erlebt habe dass Hilfsbereitschaft und Rücksichtsnahme meist eine Einbahnstraße ist.
Du meinst sowas wie:
Du bietest einer älteren Frau deinen Sitzplatz an, aber bevor sie in ihrem Alter eine Chance hatte sich hinzusetzen, kommt ein Rotzlöffel (in den letzten Jahren vermehrt auch Rotzlölleinnen) und setzt sich.
Und als du darauf reagierst, fällt dann halt das berühmt berüchtigte Wort "Wichser!"


Ja es scheint so, als ob sich unsere Gesellschaft seit einigen Jahrzehnten in Richtung menschlich Unsozial entwickelt, so dass der Umgang fast wie im Mittelalter oder bei Star Trek bei den Tellariten wirkt.
Erschreckend ist für mich, wie sehr diese Leute immer noch in der Minderheit sind und wie lautstark und überwältigend aber dennoch ihr Einfluss ist.

Um einer falschen Weichenstellung aber vorzubeugen, 'kann' dieses Forum hier tatsächlich helfen.
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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von Gano »

Zuya Hiyaye hat geschrieben: 13 Okt 2023 10:46 ... vermehrt auch Rotzlölleinnen ...
Wäre diese Wortschöpfung nicht eher "Rotzlöffelinnen" ;-)
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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von Zuya Hiyaye »

Gano hat geschrieben: 13 Okt 2023 11:01
Zuya Hiyaye hat geschrieben: 13 Okt 2023 10:46 ... vermehrt auch Rotzlölleinnen ...
Wäre diese Wortschöpfung nicht eher "Rotzlöffelinnen" ;-)
Stimme zu. "Rotzlölleinnen" sind die Frauen, die im dritten Futur nach Sonnenuntergang nicht aufhören zu lachen. Die männliche Form wäre "Rotzlöller".
Zuletzt geändert von Zuya Hiyaye am 13 Okt 2023 11:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von IronMan »

Zuya Hiyaye hat geschrieben: 13 Okt 2023 10:46
Um einer falschen Weichenstellung aber vorzubeugen, 'kann' dieses Forum hier tatsächlich helfen.
Nicht du bist verkehrt. Die Rotzlöffel sind es.
Lach... Also ich werde sicherlich nicht zu jemand der ner alten Frau nicht hilft oder in ner Notlage vorbeigeht!

Ist ehr so dass ich mir gut überlege ob ich Bekannten / Arbeitskollegen / Chefs / usw. einen Gefallen tue. Bzw. mich vorher frage "Was haben die bereits für mich getan?"

Wenn nichts (oder wenig) dann ehr ablehnen.

Vielleicht ist das auch eine "gesunde" Form von Egoismus, einfach mal nein zu sagen wenn ein bekannter dich fragt ob du im ne Stunde helfen kannst....
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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von Zuya Hiyaye »

IronMan hat geschrieben: 13 Okt 2023 13:42 Ist ehr so dass ich mir gut überlege ob ich Bekannten / Arbeitskollegen / Chefs / usw. einen Gefallen tue. Bzw. mich vorher frage "Was haben die bereits für mich getan?"

Wenn nichts (oder wenig) dann ehr ablehnen.

Vielleicht ist das auch eine "gesunde" Form von Egoismus, einfach mal nein zu sagen wenn ein bekannter dich fragt ob du im ne Stunde helfen kannst....
Nö, ist genau richtig.
Vielleicht auch ein Thema, ob AB's ihre Bedürfnisse eher hintenanstellen.
Wer Sex haben will muss nett sein.
Wer immer nett ist wird schnell ausgebeutet.

Nur so ein Gedanke.

Könnte aber auch so sein, dass das ein Problem ist das viele haben und es rein gar nichts mit dem Thema AB zu tun hat.

Ich habe vor mir eine Glaskugel*, die hilft mir jetzt aber auch irgendwie nicht weiter.



*Habe ich mir für's Fotografieren zugelegt.
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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von Levyn »

IronMan hat geschrieben: 13 Okt 2023 13:42
Zuya Hiyaye hat geschrieben: 13 Okt 2023 10:46
Um einer falschen Weichenstellung aber vorzubeugen, 'kann' dieses Forum hier tatsächlich helfen.
Nicht du bist verkehrt. Die Rotzlöffel sind es.
Lach... Also ich werde sicherlich nicht zu jemand der ner alten Frau nicht hilft oder in ner Notlage vorbeigeht!

Ist ehr so dass ich mir gut überlege ob ich Bekannten / Arbeitskollegen / Chefs / usw. einen Gefallen tue. Bzw. mich vorher frage "Was haben die bereits für mich getan?"

Wenn nichts (oder wenig) dann ehr ablehnen.

Vielleicht ist das auch eine "gesunde" Form von Egoismus, einfach mal nein zu sagen wenn ein bekannter dich fragt ob du im ne Stunde helfen kannst....
Dazu habe ich dann doch mehrere Gedanken.
1. Fragst du dein Umfeld denn selbst mal nach einem Gefallen oder hast du eher das Bedürfnis alles alleine machen zu wollen, weil man jemand anderem ja nicht die Zeit rauben möchte?
2. Ist das dann wirklich noch Nettigkeit, die aus deiner Persönlichkeit resultiert, wenn es dich am Ende ja doch stört und das Gefühl hast ausgenutzt worden zu sein?
3. Ich finde Nettigkeit nur gesund, wenn man nichts als ein Danke erwartet. Wenn man erwartet, dass andere Menschen einem genau so behilflich sein werden wie man es selbst für sie war, dann kann man nur enttäuscht werden.

Ein gesunder Egoismus bedeutet für mich, dass man nicht seine eigenen Gefühle übergeht, um es einer anderen Person recht zu machen.
Ich habe früher Mitmenschen oft einen Gefallen getan, weil ich das Gefühl hatte, dass ich das tun müsste, um bei ihnen besser anzukommen. Jedoch habe ich mich dabei selbst so verbogen, dass ich mich im Nachhinein echt schlecht gefühlt habe. Schlecht gefühlt, weil ich mich ausgenutzt gefühlt habe.
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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von Übriggeblieben61 »

IronMan hat geschrieben: 13 Okt 2023 13:42

Lach... Also ich werde sicherlich nicht zu jemand der ner alten Frau nicht hilft oder in ner Notlage vorbeigeht!
Wäre bei mir auch so, obwohl ich so langsam in ein Alter komme, dass schon für mich aufgestanden wird. :hut:
Vielleicht ist das auch eine "gesunde" Form von Egoismus, einfach mal nein zu sagen wenn ein bekannter dich fragt ob du im ne Stunde helfen kannst....
Vielleicht wäre in meinem Fall in früheren Zeiten eine gewisse Prise an Egoismus nötig gewesen. Seit meiner Kindheit gehörte ich fast Jahrzehnte zu jenen, die es allen anderen recht machen wollten. Ich habe mich eher bemüht so zu leben, wie es andere gerne hätten als dass ich so gelebt hätte, wie ich es wollte. Das war von meiner Kindheit bis weit ins Erwachsenenalter mein Grundproblem und hat vielleicht auch meiner Entwicklung zum AB Vorschub geleistet. :fessel:
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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von Trotzdem »

Übriggeblieben61 hat geschrieben: 14 Okt 2023 10:02 Vielleicht wäre in meinem Fall in früheren Zeiten eine gewisse Prise an Egoismus nötig gewesen. Seit meiner Kindheit gehörte ich fast Jahrzehnte zu jenen, die es allen anderen recht machen wollten. Ich habe mich eher bemüht so zu leben, wie es andere gerne hätten als dass ich so gelebt hätte, wie ich es wollte. Das war von meiner Kindheit bis weit ins Erwachsenenalter mein Grundproblem und hat vielleicht auch meiner Entwicklung zum AB Vorschub geleistet. :fessel:
Also egoistisch ist ein Mensch sowieso. Es geht dann meist und vorallem in sozialen Gruppen seine Interessen zur Geltung zu bringen und Optimalfall durchzusetzen. Dies funktioniert in sozialen Gruppen nicht durch das offensichtliche Vortragen der eigenen Interessen. Es braucht entweder Legitimation oder plausible Argumente. Insofern ist uneigenütziges Verhalten etwas vorauf man aufbauen kann. Man kann sagen und man hat bewiesen, dass man etwas für andere geleistet hat und dadurch hat man dann legitime Chancen geschaffen seinen Egoismus bzw. seine Interesse durchzubringen (Stichwort: Reziprozität).

Was also meist mit: "Ich bin doch so altruistisch und lasse mich ausbeuten" eigentlich gemeint ist, ist dass man sich in Gruppen nicht durchsetzen kann. Denn wenn man sich in Gruppen durchsetzen könnte, dann wäre man nicht mehr altruistisch, sondern sozial d.h. reziprok, was letztlich ein Mischung aus Altruismus und Egoismus ist. Man leistet etwas in der Hoffnung etwas dafür zu bekommen, was man haben möchte, kann das aber nicht erzwingen, jedoch die Chancen maximal erhöhen.
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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von Settembrini »

Trotzdem hat geschrieben: 14 Okt 2023 15:15 Also egoistisch ist ein Mensch sowieso. Es geht dann meist und vorallem in sozialen Gruppen seine Interessen zur Geltung zu bringen und Optimalfall durchzusetzen. Dies funktioniert in sozialen Gruppen nicht durch das offensichtliche Vortragen der eigenen Interessen. Es braucht entweder Legitimation oder plausible Argumente. Insofern ist uneigenütziges Verhalten etwas vorauf man aufbauen kann. Man kann sagen und man hat bewiesen, dass man etwas für andere geleistet hat und dadurch hat man dann legitime Chancen geschaffen seinen Egoismus bzw. seine Interesse durchzubringen (Stichwort: Reziprozität).
Sicher liegt dem Verhalten von Menschen eine gewisse Art Egoismus vor. Sonst könnte das einzelne Individuum nicht überleben.

Wenn Deine Theorie aber in ihrer Normativität der Wahrheit entspricht, gäbe es demnach keine Mitmenschlichkeit, keine Einfühlsamkeit und keine Geschenke. Denn alles am Verhalten des Menschen wäre einzig und alleine geleitet durch die Strategie des eigenen Ichs, wobei der andere Mensch nur insofern gilt, wenn es dem eigenen Egoismus und damit Vorteil dient. Es herrscht überall eine imaginäre Waage, die für sämtliche Handlungen im Ausgleich stehen muss. Alle Hilfe würde nur angediehen werden, um selber Hilfe zu bekommen, Strichlisten des Gebens und Nehmens würden geführt und Geschenke würde es deshalb nicht geben, weil eine entsprechende Gegenreaktion erwartet wird, was den Begriff „Geschenk“ damit ad absurdum führen würde.
Trotzdem hat geschrieben: 14 Okt 2023 15:15 Was also meist mit: "Ich bin doch so altruistisch und lasse mich ausbeuten" eigentlich gemeint ist, ist dass man sich in Gruppen nicht durchsetzen kann. Denn wenn man sich in Gruppen durchsetzen könnte, dann wäre man nicht mehr altruistisch, sondern sozial d.h. reziprok, was letztlich ein Mischung aus Altruismus und Egoismus ist. Man leistet etwas in der Hoffnung etwas dafür zu bekommen, was man haben möchte, kann das aber nicht erzwingen, jedoch die Chancen maximal erhöhen.
Reziprok würde, wenn ich Dich richtig verstanden habe, bedeuten= Nur wenn der Einzelne etwas zurückbekommt, gibt er, damit die Gruppe sozial ist.
Wenn jeder Mensch wirklich nur etwas leistet, um etwas dafür zu bekommen, wäre die Welt völlig ohne Liebe. Kinder würden nirgendwo beim Großwerden begleitet werden. Niemand würde für andere Menschen kämpfen, sein Leben gar hingeben. Es gäbe keinen Schutz, da keine Gegenleistung erfolgte. Die Welt wäre vollkommen misanthropisch.

Dabei gibt es altruistisches Verhalten keineswegs nur in Gruppen. So etwas fließt auch von einem einzelnen Menschen zum anderen. Und ja, in übertriebener Gabe kann es auch dort zum Unglücklichsein und zum Ausnützen führen. Dass es Menschen gibt, die schwer enttäuscht sind, wenn ihre eigene Hingabe von anderen Menschen nicht ebenso ausgeführt wird, ist das Problem eben dieser Menschen. Aber die Lösung des Ganzen in einem statischen, nur vom Ziel der Optimierung geführten Wechsel von Geben und Nehmen, in einer Mischung aus Einfühlsam sein und Egoismus zu sehen, kann ich persönlich nicht erkennen. In diesem Fall würde es keine Mitmenschlichkeit und uneigennützige Hilfe mehr geben.
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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von Trotzdem »

Settembrini hat geschrieben: 14 Okt 2023 16:33
Ganz offensichtlich hast du mich missverstanden oder wolltest mich missverstehen. Ich habe nirgendwo von "eigener Vorteil, zum Nachteil anderer" suchen gesprochen. Ich habe gesagt, dass man sich im sozialen und zwischenmenschlichen meist mit Ungewissheit auseinandersetzen muss. Vertrauen ensteht dadurch, dass eine Seite in Vorleistung geht und sich damit Vertrauen verdient. Diese Vorleistung ist, wenn sie ohne Gegenleistung angenommen wird, als Altruismus zu bezeichnen. Aber das man in diese Vorleistung geht, ist eben dadurch begründet dass man sich Vertrauen aufbauen möchte. Derjenige hingegen der die Leistung ohne Gegenleistung annimmt, erntet meist Missgunst und schafft meist erst das Phänomen des Altruismus.

Was ich damit ausdrücken will ist, dass Altruismus vorallem ein soziales Phänomen ist. Eine Person kann nicht für sich einseitig altruistisch sein, sondern sie wird dadurch altruistisch, dass sie in Vorleistung geht, ohne irgendeine Form von Gegenleistung von der anderen Partei zu bekommen und sei es nur etwas immaterielles wie Vetrauen bzw. Dankbarkeit. Du hast gesagt, dass ich behauptet hätte die Gegenleistung müsse größer sein, als die Vorleistung. Das habe ich aber nirgendwo geschrieben. Ich habe lediglich gesagt, dass wenn man sein Interesse in Gruppen durchsetzen will plausible Arguemente vorbringen muss oder in Vorleistung gehen muss.
Zuletzt geändert von Kolinatan am 16 Okt 2023 07:54, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Vollzitat gekürzt.
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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von Zuya Hiyaye »

Trotzdem hat geschrieben: 14 Okt 2023 15:15 Also egoistisch ist ein Mensch sowieso. Es geht dann meist und vorallem in sozialen Gruppen seine Interessen zur Geltung zu bringen und Optimalfall durchzusetzen.
Ich würde da mal ein Fragezeichen dran machen. Ist das wirklich so? Oder hast du das jetzt einfach so bestimmt?
Man kann heute zwar durchaus beobachten, dass ein gewisser Sozialdarwinismus dieser Tage wieder fröhliche Urständ feiert und unter dem Deckmantel des Liberalismus als Ellebogenmetalität in Erscheinung tritt.

Allerdings ist die ursprüngliche Konstitution des Menschen, die sich durchaus von denen z.b. von Schimpansen unterscheidet heute so sehr kulturell überformt, dass es heute ist die Ursprungsform des Verhaltens wiederzuentdecken.
Die kulturelle Veränderbarkeit des menschlichen Verhaltens ist eigentlich sogar ein Kennzeichen des Menschen.

Leider liegt darin auch die Gefahr, dass der Mensch als Teil einer Gruppe, zu der er gehören möchte auch verführbar ist.

Zahlreiche Sozialexperimente haben gezeigt, dass Menschen eigentlich nur dazu gehören wollen bzw. nicht ausgeschlossen werden wollen und darauf ihr Verhalten abstimmen.
Natürlich kann man das dann in Richtung Schimpanse oder FDP -sucht's euch aus- umerziehen, dass sich jeder nur selbst der Nächste sein und man sich durchsetzen soll.

Sowohl Altruismus als auch Egoismus ist dem Menschen eigen. Was das bessere davon ist, das sagt uns die Familie, die Gruppe, die Gesellschaft, der Staat, der Anführer.
Settembrini hat geschrieben: 14 Okt 2023 16:33 Sicher liegt dem Verhalten von Menschen eine gewisse Art Egoismus vor. Sonst könnte das einzelne Individuum nicht überleben.
Wenn Deine Theorie aber in ihrer Normativität der Wahrheit entspricht, gäbe es demnach keine Mitmenschlichkeit, keine Einfühlsamkeit und keine Geschenke.
So würde ich das auch sehen.
Wenn jeder Mensch wirklich nur etwas leistet, um etwas dafür zu bekommen, wäre die Welt völlig ohne Liebe. Kinder würden nirgendwo beim Großwerden begleitet werden. Niemand würde für andere Menschen kämpfen, sein Leben gar hingeben. Es gäbe keinen Schutz, da keine Gegenleistung erfolgte. Die Welt wäre vollkommen misanthropisch.
Es gibt da ein paar schöne Experimente mit Schimpansen und kleinen Kindern. Demnach sind beide zur Kooperation fähig. Aber nur der Schimpanse handelt nur egoistisch, wenn es darum geht die Beute zu teilen. Kleine Kinder helfen völlig uneigennützig. Allerdings nicht im philosophischen Sinne, dass die Belohnung im Himmelreich wartet. Kinder sehen sich als Teil einer Gruppe, die sie schützt. Erst die Erziehung unterscheidet dann zwischen deins und meins. Es gibt auch Kulturen, die das gar nicht kennen.

Um auf den Rotzlöffel zurückzukommen, der sich laut Trotzdem wunschgemäß durchgesetzt hat und den Platz der Oma eingenommen hat und womöglich den Nachbarplatz mit seiner Tasche.
Der wurde vor noch gar nicht mal so langer Zeit für sein Verhalten noch sozial geächtet und womöglich vom Personal noch aus dem Bus befördert worden. Heute wird er, insbesondere von Liberalen als Idealtyp des Sozialen hochstilisiert.
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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von Trotzdem »

Zuya Hiyaye hat geschrieben: 14 Okt 2023 17:22
Settembrini hat geschrieben: 14 Okt 2023 16:33 Sicher liegt dem Verhalten von Menschen eine gewisse Art Egoismus vor. Sonst könnte das einzelne Individuum nicht überleben.
Wenn Deine Theorie aber in ihrer Normativität der Wahrheit entspricht, gäbe es demnach keine Mitmenschlichkeit, keine Einfühlsamkeit und keine Geschenke.
So würde ich das auch sehen.
Da wurde ich wieder falsch verstanden. Wie ich an anderer Stelle geschrieben habe, ist für mich Liebe vor allem Vetrauen. Und wie ich im vorherigen Kommentar geschrieben muss die Gegenleistung weder materiell sein, noch mehr sein, als die Vorleistung. Eine Mutter bekommt auch das Lächeln und das Vertrauen ihres Kinder zurück, wenn sie das Kind säugt. Sie handelt nach den von mir beschriebenen Maßstäben gegenüber ihrem Kind auch nicht komplett altruistisch. Sie gibt zwar materiell mehr als sie bekommt, aber sie bekommt immateriell von dem Kind so viel Vertrauen, wie von keinem anderen menschlichen Lebewesen auf der Welt.

Geschenke sind in den allermeisten Fällen auch nicht altruistisch, da sie meist persönlich übergeben werden und von Beschenkten zumeist ein "Danke" und ein "Lächeln" erwartet wird.

Reziprozität ist der sozialpsychologische Kern des menschlichen Miteinanders.
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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von Zuya Hiyaye »

Trotzdem hat geschrieben: 14 Okt 2023 17:54 Da wurde ich wieder falsch verstanden.
Tut mir Leid. Manchmal geht mit mir der antikapitalistische Gaul durch.
Wie ich an anderer Stelle geschrieben habe, ist für mich Liebe vor allem Vetrauen. Und wie ich im vorherigen Kommentar geschrieben kann muss die Gegenleistung weder materiell sein, noch mehr sein, als die Vorleistung. Eine Mutter bekommt auch das Lächeln und das Vertrauen ihres Kinder zurück, wenn sie das Kind säugt. Sie handelt nach den von mir beschriebenen Maßstäben gegenüber ihrem Kind auch nicht komplett altruistisch.
Ich denke, das Egoismus und Altruismus zwei menschliche Züge sind, habe ich deutlich gemacht.
Das hat man z.B. auch in der Flüchtlingskrise gesehen. Während die einen vor Flüchtlingsunterkünften mit Fackeln aufmarschiert sind und Scheiben eingeschmissen haben, haben andere an Bahnhöfen Kleidung, Nahrunsmittel und Spielsachen verteilt.
Geschenke sind in den allermeisten Fällen auch nicht altruistisch, da sie meist persönlich übergeben werden und von Beschenkten zumeist ein "Danke" und ein "Lächeln" erwartet wird.

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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von Invisible »

Zuya Hiyaye hat geschrieben: 14 Okt 2023 17:22
Zahlreiche Sozialexperimente haben gezeigt, dass Menschen eigentlich nur dazu gehören wollen bzw. nicht ausgeschlossen werden wollen und darauf ihr Verhalten abstimmen.

Natürlich kann man das dann in Richtung Schimpanse oder FDP -sucht's euch aus- umerziehen, dass sich jeder nur selbst der Nächste sein und man sich durchsetzen soll.
Nunja, Kollektivismus ist mit sehr dunklen Kapiteln der Menschheitsgeschichte verbunden. Daher finde ich diese Abneigung gegenüber individueller Freiheit erschreckend.
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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von Zuya Hiyaye »

Invisible hat geschrieben: 14 Okt 2023 18:16 Nunja, Kollektivismus ist mit sehr dunklen Kapiteln der Menschheitsgeschichte verbunden. Daher finde ich diese Abneigung gegenüber individueller Freiheit erschreckend.
Die Freiheit die du meinst ist nur umetikierter Egoismus. Ich habe nichts gegen Freiheit. Nur sollte es auch die Freiheit des Anderen sein.
Von Kollektivismus habe ich überhapt nicht gesprochen. Ist aber genau das Vokabular der Egoisten.
Zuletzt geändert von Zuya Hiyaye am 14 Okt 2023 18:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von Invisible »

Zuya Hiyaye hat geschrieben: 14 Okt 2023 18:11
Ich denke, das Egoismus und Altruismus zwei menschliche Züge sind, habe ich deutlich gemacht.
Das hat man z.B. auch in der Flüchtlingskrise gesehen. Während die einen vor Flüchtlingsunterkünften mit Fackeln aufmarschiert sind und Scheiben eingeschmissen haben, haben andere an Bahnhöfen Kleidung, Nahrunsmittel und Spielsachen verteilt.
Das klingt erst einmal altruistisch, ist aber nicht effizient. Wenn das Ziel darin bestehen soll, möglichst viele Menschen vor Hunger und Krankheit zu retten, sollte man in den Herkunftsländern direkt helfen, da dort das Preisniveau viel geringer ist. Demzufolge könnte man mehr Menschen pro Euro helfen als an Bahnhöfen im Hochpreisland Deutschland.
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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von Invisible »

Zuya Hiyaye hat geschrieben: 14 Okt 2023 18:20
Invisible hat geschrieben: 14 Okt 2023 18:16 Nunja, Kollektivismus ist mit sehr dunklen Kapiteln der Menschheitsgeschichte verbunden. Daher finde ich diese Abneigung gegenüber individueller Freiheit erschreckend.
Die Freiheit die du meinst ist nur umetikierter Egoismus. Ich habe nichts gegen Freiheit. Nur sollte es auch die Freiheit des Anderen sein.
Von Kollektivismus habe ich überhapt nicht gesprochen. Ist aber genau das Vokabular der Egoisten.
Zahlreiche Sozialexperimente haben gezeigt, dass Menschen eigentlich nur dazu gehören wollen bzw. nicht ausgeschlossen werden wollen und darauf ihr Verhalten abstimmen.
Das klingt schon sehr nach Kollektivismus. Wenn man, ohne nachzudenken, einfach nur irgendwo dazugehören will, ist man ein leichtes Opfer für bestimmte Bewegungen.
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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von Trotzdem »

Invisible hat geschrieben: 14 Okt 2023 18:21
Zuya Hiyaye hat geschrieben: 14 Okt 2023 18:11
Ich denke, das Egoismus und Altruismus zwei menschliche Züge sind, habe ich deutlich gemacht.
Das hat man z.B. auch in der Flüchtlingskrise gesehen. Während die einen vor Flüchtlingsunterkünften mit Fackeln aufmarschiert sind und Scheiben eingeschmissen haben, haben andere an Bahnhöfen Kleidung, Nahrunsmittel und Spielsachen verteilt.
Das klingt erst einmal altruistisch, ist aber nicht effizient. Wenn das Ziel darin bestehen soll, möglichst viele Menschen vor Hunger und Krankheit zu retten, sollte man in den Herkunftsländern direkt helfen, da dort das Preisniveau viel geringer ist. Demzufolge könnte man mehr Menschen pro Euro helfen als an Bahnhöfen im Hochpreisland Deutschland.
Aber meiner Meinung nach kann man da auch mehr Spenden durch persönliche Patenschaften generieren, als einfach Geld ins Ausland zu überweisen. So würde man als Geber im Sinne der Reziprozität auch sehen, was mit dem Geld passiert. Anonym viel Geld ins Ausland zu überweisen um Hilfsprojekte zu unterstützen ist zwar altruistischer und effektiver, als sich hier mit den Menschen und einem großen Integrationsprojekt auseinanderzusetzen zu müssen oder Patenschaften zu fördern, aber es generiert weniger Problembewusstsein und mehr Ignoranz. So werden dann die Gelder wieder gekürzt, weil das Problembewusstsein nicht da ist, und die Armut eben nicht ausreichend bekämpft.
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Re: Mobbing, Spott und Häme von Nicht-AB Männern und Frauen

Beitrag von Levyn »

Zuya Hiyaye hat geschrieben: 14 Okt 2023 18:20 Von Kollektivismus habe ich überhapt nicht gesprochen. Ist aber genau das Vokabular der Egoisten.
Man gut, dass du ja gar nicht politisch eingefärbt bist :mrgreen:
Die innere Logik dahinter entspricht genau der von Radikalen.

Zum Thema:
Ich glaube auch, dass einige ABs mangelnde Durchsetzungsfähigkeit im sozialen Rahmen mit "zu viel Rücksicht auf andere nehmen" verwechseln. Ob bewusst oder unbewusst. Das Ergebnis wird ein ähnliches sein.