Männlich 35 Jungfrau und ungeliebt sucht Hilfe

[Christian W]

Ich fange mal ganz von vorne an. Meine Eltern sind nur zusammen geblieben weil meine Mutter mit mir schwanger wurde und weil es sich früher so gehört hat haben sie dann auch geheiratet. Das wurde mir auch so kommuniziert als ich älter wurde. In der ganzen Beziehung gab es nicht viel Liebe und Ihre Beziehung wurde immer schwieriger aber für eine Trennung hatten beide zu viel Angst. Also blieb alles so wie es war auch wenn beide unglücklich sind. Ich war schon als Kind ein Einzelgänger und habe meine Freizeit viel draußen verbracht und viel gelesen. Das bot mir ein wenig Flucht vor meinen Eltern. Zuhause wurde viel gestritten und meine Eltern haben viel getan um nicht Zuhause zu sein. Mein Vater hat sich voll in seine Arbeit gestürzt und war 7 Tage die Woche am arbeiten. Meine Mutter hat auch viel gearbeitet und sich in Vereinen engagiert.
Dadurch war ich schon immer sehr gehemmt und habe gestottert. In der Schule wurde ich viel gemobbt und ausgegrenzt. Das hat sich erst in der Realschule geändert und fast alle meine Freunde kenne ich aus der Zeit.
Aus einem mit Unbekannten Grunde hatte ich aufgehört mir die Zähne zu putzen und wurde immer gehemmter. Meine Zähne hemmen mich bis heute und das stottern macht es auch nicht besser. Während der Realschulzeit kam auch langsam das Interesse am anderen Geschlecht. Durch meine Probleme hatte ich nie den Mut auch ein Mädchen anzusprechen obwohl in meiner Klasse ein Mädchen war das ich sehr mochte. Sie mochte mich glaube ich auch und ich hatte sogar Ihre Telefonnummer aber nie den Mut aufgebracht auch mal anzurufen. Das bereue ich bis heute. Also habe ich die meiste Zeit alleine verbracht und mich mit Technik, Computern und Büchern verbracht um der Realität zu entfliehen. Dadurch habe ich nie die sozialen Skills erlernt und nie geflirtet geschweige denn eine Frau geküsst weil ich mich für meine Zähne schäme. Ich hatte auch noch nie ein Date oder Sex. Ich schrecke vor Berührung zurück und habe immer Angst zu versagen oder als ungenügend eingestuft zu werden. Ich habe kein Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Auch Augenkontakt ist mir unangenehm und ich lächle nur ganz selten. Mit meinen Eltern kann ich darüber nicht reden weil sie das alles nicht verstehen können und nur sagen das ich mich nicht so anstellen soll. Die letzten Jahre habe ich viel recherchiert und ein paar Sachen über mich herausgefunden. Ich bin wahrscheinlich Demisexuell weil ich mich gelegentlich in Frauen verliebe die ich schon eine ganze weile kenne. Ich gehe nie auf fremde Menschen zu ausser es lässt sich nicht vermeiden, zum Beispiel wenn es um Arbeit geht. Ich denke manchmal es ist besser wenn ich keinen Partner an mich binde damit sie sich nicht ihr leben versaut weil ich es nicht wert bin und sie nur aufhalten würde wirklich glücklich zu werden. Ich bin Reallist aber werde meistens für einen Pessimisten gehalten aber was kann ich dafür das die Welt so abgefuckt ist? Ich Könnte Wochen lang schweigen ohne das mich das groß stören würde. Fast alle meine Hobbys sind ohne Menschen wie lesen, Rad fahren, gärtnern oder Computerspiele. Einzige Ausnahme sind gelegentliche Spieleabende mit meinen Freunden. Online finde ich immer wieder die Aussage das die meisten Beziehungen im erweiterten Freundeskreis oder auf Arbeit entstehen. Nur leider behaupten meine weiblichen Freunde das sie keine passenden Frauen kennen aber posten jede Woche Bilder ihrer Mädelsabende. Ich kann mir das nur so erklären das ich nicht vorzeigbar bin und meine Freundinnen nicht als schlechte Verkuppler da stehen wollen. Und ich arbeite nur mit Männern zusammen. Möglicherweise habe ich eine Soziale Phobie oder bin sogar depressiv.
Ich weiss nicht was ich erwarten soll aber ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben.
Über Anregungen und Tipps wäre ich dankbar.

[Gody001]

Ist das Esszimmer denn wieder hergestellt? Fals nicht geh das an. Ich hatte auch Jahrelang scheu mir im Mund rumfummeln zu lassen. Zum Glück habe ich sehr Robuste Unempfindliche Zähne. Habe aber im Gegensatz zu dir auch Geputzt.
Irgendwann gab's doch mal Zahnschmerzen und dann habe ich da wieder eine Regelmäßigkeit des Zahnarzt Besuches drauß gemacht.
Wenn man sich als Angstpatient Outet schaut dich da keine krumm an. A davon gibt's bis zu 30% in der Bevölkerung und B du bist ein Kunde und damit verdient man Geld.
Die Betäubungsmittel sind so ausgefeilt man spürt wirklich fast nichts.
Und falls du die Überwindung zum Zahnarzt nicht aufbringen kannst wirst du es im Punkto Frauen erst Recht nicht schaffen.

Zähne müssen nicht perfekt sein aber keine Dame wird auf den Toten Igel im mund schauen wollen. Es seiden du findest eine der es ähnlich geht.

[Himbeere]

Hallo! Also deine Stimmung ist ja insgesamt ziemlich weit unten. Mist. Du hast null Selbstvertrauen, ziehst dich zurück und siehst die Welt pechschwarz. Immerhin scheinst du Freunde zu haben. Warst du mal in Therapie? Mal im Vertrauen über alles zu reden wäre vielleicht ein Anfang.

[Christian W]

oh ganz vergessen. Ich hatte nur für ein paar Monate das Zähneputzen eingestellt aber dadurch mein Zahnschmelz ziemlich beschädigt. Meine Zähne sind recht robust aber die Optik ist das Problem. Ich gehe Regelmäßig zum Zahnarzt aber um alles wieder schön herzurichten fehlt mir das Geld.
Für einen Therapeuten hatte ich nie den Mut. Vielleicht wird es langsam mal Zeit dafür.

[Gody001]

Was ist denn mit den Zähnen ?Sind sie Schief gewachsen? Ich habe eventuell den Verdacht das du die Beiserchen schlechter einschätzt als sie in Wahrheit sind. Jedenfalls scheint das ein Wunder Punkt zu sein...

[Fritzchen]

Hallo Christian W,
bei dem was du hier schreibst, kann ich mich den anderen Beitragserstellern anschließen und halte eine professionelle Therapie für sinnvoll.

Wie ich deinen Beiträgen entnehme, geht es um deine Erahrungen von Kindheitstagen bis heute und deiner aktuelle Situation, sowie auch um das Thema Stottern. Welchen Einfluss das Thema Stottern früher und heutzutage an deiner Entwicklung/ Situation hat.

Falls du dich für eine professionelle Theraphie entscheidest, in Berlin gibt es einen guten Psychotherapeuten, der auch ein guter Stottertherapeut ist. Der beide Felder sehr gut kennt und auch deren Verbindungen und Überschneidungen. Falls du mehr Informationen willst, kannst du dich gerne melden.

Ich weiss nicht was ich erwarten soll aber ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben.

Ob es das ist was du dir hier an Antworten erwartest hast, kann ich nicht sagen, aber vielleicht hilft es dir ein Stück weiter dir deiner Gedanken und Wünsche klar zu werden.

Für einen Therapeuten hatte ich nie den Mut. Vielleicht wird es langsam mal Zeit dafür.

Das kann ich gut verstehen, ich habe lange mit mir gerungen, ob ich mich zu einer Therapie anmelde oder nicht. Einerseits war es eine Art von Schwäche und auf der Anderen eventuell der Weg zu einer besseren Lebenssituation. Nachdem ich mich angemeldet und den ersten Termin vereinbart hatte, hoffte ich das mich nur keiner sieht, wenn ich in das Gebäude ging. Das Gefühl hatte sich nach ein paar Einheiten gelegt und mir wurde wichtiger wie gut diese Therapieeinheiten für mich waren.

[Christian W]

Was ist denn mit den Zähnen ?Sind sie Schief gewachsen? Ich habe eventuell den Verdacht das du die Beiserchen schlechter einschätzt als sie in Wahrheit sind. Jedenfalls scheint das ein Wunder Punkt zu sein...

Ich trinke sehr gerne Kaffee und bin Raucher. Dadurch sind meine Zähne sehr verfärbt. Mag sein das sie gar nicht so schlimm aus sehen aber in meinem Kopf wirkt das sehr abschreckend.

[Gody001]

Was ist denn mit den Zähnen ?Sind sie Schief gewachsen? Ich habe eventuell den Verdacht das du die Beiserchen schlechter einschätzt als sie in Wahrheit sind. Jedenfalls scheint das ein Wunder Punkt zu sein...

Ich trinke sehr gerne Kaffee und bin Raucher. Dadurch sind meine Zähne sehr verfärbt. Mag sein das sie gar nicht so schlimm aus sehen aber in meinem Kopf wirkt das sehr abschreckend.

Ja da kann man ja Abhilfe schaffen. Zahnreinigung bringt schon ein bisschen Aufhellung. Leichtes Bleaching hinterher wenn das noch nicht reicht. Eine Baustelle weniger.

[Newbie02]

Tut mir leid was du alles durchmachen musstest. Ich denke, dass es ein etwas längerer Weg ist. Also kann schon sein dass von heute auf Morgen dir die eine über den Weg läuft und Sie dich an die Hand nimmt.

1. Wichtig ist dass du dich der Angst stellst. D.h nicht dass du jetzt die völlige Rampensau Morgen rauslassen musst. Versuch beim Einkauf mal nicht die Self Checkout zu nehmen oder wenn du in der App nach dem Zug schaust, frag einfach mal einen Passanten. Du wirst lernen dass die meisten Menschen dir nett gegenüber eingestellt sind und dir auch weiterhelfen werden.

2. Ich weiss nicht wie du dich kleidest. Falls du Morgen aufstehst und einfach das nimmst was noch auf dem Kleiderstuhl gerade da ist dann empfehle ich dir mal verschiedenes auszuprobieren. Vielleicht kann ja eine deiner Kolleginnen dir hier helfen . Schau dass du auch gepflegt bist (saubere Kleidung, Frisur, und wenn du einen Bart hast dass du den auch etwas pflegst). All diese Dinge die du beeinflussen kannst.

3. Um aus der Depression rauszukommen, such dir professionelle Hilfe oder hilf dir selbst. Was dir helfen wird da musst du einfach mal vieles ausprobieren. Bspw. etwas was du gerne machst, wo du runterkommen kannst. Bei mir hat Fitness und Boxen geholfen um richtig auszupowern.

4. Vergleiche dich nicht allzu sehr mit andern in der aktuellen Lebenssituation. Vergleiche können ansporn sein aber nicht wenn man depressiv ist. Da ist ja immer klar wie man bei jedem Vergleich abschneidet

5. Seh die Veränderung als Prozess. Du wirst nicht Morgen ein neuer Mensch sein aber in einem Jahr wird es dir unter Umständen schon besser gehen. Und mach dich nicht verrückt wenn nicht alles auf anhieb läuft wie du es willst. Gibt ja nicht umsonst das Sprichwort "Gut Ding wil weile haben "