Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
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Heinrich
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Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von Heinrich »

Hi Leute,

kurz zu mir:
Ich bin männlich, 38 und wie Ihr euch denken könnt AB.
Darunter leide ich so sehr, dass ich erst depressiv, dann arbeitsunfähig wurde und seit dem Sommer, als ich feststellen musste, dass ich nicht einmal mehr Autofahren konnte, in klinischer Behandlung bin.
Die Therapie hat sehr gut geholfen meine Depression zu behandeln, auch habe ich sehr viel über mich lernen können. Verschenkt war die Zeit nicht. Aber natürlich kann keine Behandlung etwas gegen das Gefühl der Einsamkeit, gegen den Schmerz und gegen die Erkenntnis bewirken, niemals zu genügen.

Nach dem jüngsten Rückschlag meinte meine Therapeutin zu mir sinngemäß, dass man diesen Schmerz zulassen und aushalten müsse und ich frage mich, wie das gehen soll. Vor allem vor dem Hintergrund, dass mich dieser Schmerz mein ganzes Erwachsenenleben begleitet und mich bis zu meinem Lebensende begleiten wird.
Wie schafft Ihr das? Gelingt euch das und wenn ja wie?

Aber vielleicht erläutere ich erst einmal, was an der Sache für mich so schmerzhaft ist.
  • Die verlorene Zeit.
    Wenn ich an die letzten 20 Jahre und mehr denke, an das Leben, das ich habe nur zur Hälfte führen können, an die andere Hälfte meines Lebens, auf die ich habe verzichten müssen, an die ganze Zuneigung, an die Intimitäten an die ganze Liebe, die ich nie habe erfahren oder geben können, empfinde ich nur großes Bedauern.
  • Dabei geht es nicht nicht nur um Sex.
    Es geht auch um Sex, aber nicht nur. Mit einer Person, zu der man sich nicht hingezogen fühlt, mit der man nie vögeln würde, mit dieser Person will man (in aller Regel) auch keine Beziehung, möchte mit Ihr keine Familie gründen und auch keine Kinder haben. Alleine zu wissen, dass ich niemals Kinder haben werde, dass ich niemals eine eigene Familie haben werde, nimmt mir jeden Lebensmut.
  • Ich weiß, wie schnell die letzten 20 Jahre vorbei geschossen sind, ich weiß, wie schnell die nächsten 20 Jahre vergehen werden. Dann bin ich bald 60 und ich weiß, die einzigen intimen Begegnungen die ich jemals in meinem Leben erfahren werde, sind die Berührungen beim Waschen im Altenheim oder beim Pflegedienst.
Natürlich kann ich mich auch oft von meiner Situation und diesen Gedanken ablenken. Auch gibt es mal besser Tage und ich weiß auch, dass die schlechteren vorüber gehen werden. Aber glücklich bin ich nicht. Ich bin einsam, trotz Freunde, traurig, trotz glücklicher Tage, und ich frage mich im Grunde jeden Tag, woher ich die Kraft nehme aufzustehen.

Da ich aber nicht der einzige bin, dem das so geht, nochmal zurück zu meiner Frage:
Wie geht es euch damit und wie schafft Ihr das damit umzugehen?

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Heinrich
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Re: Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von Heinrich »

Flötensolist hat geschrieben: 28 Okt 2023 14:01 Als ob der AB-Status eine unheilsame Krankheit wäre an der man nichts mehr ändern könnte ... :roll:
Ich würde jetzt weniger darüber diskutieren wollen, ob sich das nun trotz aller Gemeinsamkeiten als Krankheit bezeichnen lässt, als unheilbare noch dazu, oder nicht.
Zumal wir uns darin auch hoffentlich einig sind, dass die Ursachen nicht bei jedem gleich sind und damit auch die Aussicht auf "Heilung" nicht bei jedem so düster.

Für mich kann ich das aber sehr wohl sagen. Auch wenn ich bei mir den genauen Grund oder die genauen Gründe nicht kenne, kann ich aus jahrelanger Anschauung sagen, da wird sich nichts ändern. Das Desinteresse von Frauen an meiner Person ist evident.
Ich habe ein gutes Einkommen, eine hohe Bildung, habe an Unis studiert und in Firmen gearbeitet die größer waren aus die Stadt und der Landkreis in dem ich aufwuchs. Ich war beim Bund, ich war mal sportlich, mal sehr gut beleibt. Ich bin in verschiedenen Vereinen und auch ehrenamtlich tätig. Ich gehe gerne auf Konzerte, Festivals und verschiedene andere Veranstaltungen und kann mit Fug und Recht sagen, ich habe viele Frauen kennen gelernt, bin mit vielen Frauen in Kontakt gekommen und das Interesse an mir ist einfach nicht vorhanden.

Es ist also völlig egal, ob man es als Krankheit bezeichnet oder nicht, "unheilbar" ist es in meinem Fall definitiv.
Deshalb die Frage, wie man mit dieser Gewissheit weiterleben soll, wie mit den Gefühlen, die das auslöst?
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Re: Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von Heinrich »

Flötensolist hat geschrieben: 28 Okt 2023 14:28 Wenn ihr den AB-Status für euch als "unheilbar" anseht, dann ist es für euch halt so.
Die klassische selbsterfüllende Prophezeiung ...
Interessante, esoterische Weltsicht.
Manche sagen auch, dass das bei Krebs oder Schlaganfall ähnlich funktioniert.

Also bin ich nur deshalb allein, weil ich meine AB-Status als unheilbar ansehe. Ich bin also selber schuld. Obwohl ich diese Erkenntnis gar nicht von Geburt an hatte, soll diese Erkenntnis ursächlich für mein Alleinsein sein, für das Desinteresse von Frauen an mir. :roll:
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Re: Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von Trotzdem »

Flötensolist hat geschrieben: 28 Okt 2023 14:28 Wenn ihr den AB-Status für euch als "unheilbar" anseht, dann ist es für euch halt so.
Die klassische selbsterfüllende Prophezeiung ...
Ich würde etwas differenzieren wollen. Es ist derzeit wahrscheinlich schwer und langwierig zu fixen/reparieren/heilen etc. Aber ähnlich wie bei Krankheit ist auch da zu hoffen, dass da wissenschaftliche Fortschritte gemacht werden. Bei einer richtigen Krankheit sind es die Fortschritte in der Medizin, Biotechnologie, Pharmalogie und Diagnostik, bei mABs wohl Fortschritte in der KI, Robotik und Biotechnologie (z.B. klonen etc.).

Ich habe körperliche Einschränkung und bin mABler. Ich habe aber auch Vertrauen in die Menschheit und Wissenschaft. Darin liegt ein Teil meiner Hoffnung.
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Re: Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von Settembrini »

Hallo Heinrich,

Ich sehe das aus eigener Erfahrung etwas anders als der zweite Verfasser in diesem Thread:

Deine Beschreibung erinnert mich an mich selber vor langer Zeit.

Und ich erkenne Deine Depression (nicht mit einer „depressiven Phase“ zu verwechseln), die Dir das Leben so erschwert.
Ich weiß auch, dass es Therapeuten gibt, die Metaphern wie die von Dir genannte („lass den Schmerz zu“) benutzen. Ganz persönlich halte ich übrigens überhaupt nichts von diesen Textbaustein-Ratschlägen, obwohl ich weiß, wie sie gemeint sind. Es bleibt einem nämlich schlicht gar nichts anderes übrig, als in diesem Moment „den Schmerz zuzulassen“, andernfalls müsste man nämlich vor dem Dasein völlig resignieren und selbiges beenden. Was aber solche Therapeuten meinen, ist, dass wir uns mit Dingen, die wir in diesem Moment nicht zu ändern vermögen, vorerst arrangieren müssen, um nicht am Schmerz zu verzweifeln. Denn nur wer gelockert durch das Leben geht, wird die Chance haben, an den Begebenheiten etwas zu ändern. Schmerz aber verkrampft und lässt keine Lösung zu. Der benutzte Spruch aus therapeutische Sicht erklärt aber eben dieses nicht in dieser Art sondern verkürzt die Problematik für Menschen, die ob ihrer Depression gar nicht in der Lage sind, die Hintergründe des Gemeinten zu verstehen. Und aus diesem Grunde halte ich solche Therapeuten in dem Fall für nicht sonderlich kompetent.

Auch ich war (und bin) in therapeutischer Behandlung. Ohne Psychopharmaka würde ich mein Leben auch nicht mehr meistern. Das bedeutet aber keineswegs, dass Du in Deinem für mich noch jungen Alter auch diesen Weg einst gehen musst.

Zu Deinen Punkten:
Verlorene Zeit: Ich habe gelernt, dass Partnerschaften mitnichten zu einer größeren Glückseligkeit führen müssen. Wir Menschen stellen uns immer das Bestmögliche in unseren Sehnsüchten vor. Aber das wird nicht geschehen, selbst wenn wir unsere Ziele eines Tages erreichen.
Liebe empfangen und geben bedeutet übrigens keineswegs nur die partnerschaftliche oder sexuelle Liebe. Liebe ist facettenreich. Wenn mich ein Kind voller Zuneigung anstrahlt, ist es eine Form der Liebe. Wenn mich eine gute Freundin in den Arm nimmt und drückt, ist es ebenfalls Liebe. Wenn ich vor Rührung Tränen vergieße, weil ein Mensch mir Gutes tat, ist es eine Überreichung meiner Liebe zu diesem Menschen.

Der Sex: Ja, ich weiß, das ist ein schwieriger Punkt. Und es ist nicht leicht zu verstehen, was ich Dir jetzt mitteile: Solltest Du wirklich niemanden im Leben dafür finden, vergeht der Drang zum Sexuellen aus rein biologisch-Entwicklungsmäßigen Gründen mit den späteren Jahren. Denn die Hormone werden irgendwann entsprechend umgestellt.
Ich selbst habe mich Tantra-Massagen zugewandt, um einen Hauch dessen zu erfahren, was ich niemals bekam. Weiter ging es bei mir nicht, aber ich halte es für völlig legitim, sich auch professioneller Angebote für sexuelles Empfinden zuzuwenden. Denn alles, was einem Menschen nicht psychisch oder physisch schadet, ist erlaubt.
Die Verzweiflung, mit einem Menschen, den man erkoren hat, nicht sexuell tätig werden zu können, kennt jeder Mensch auf dieser Welt. Dazu bedarf es keines AB-Seins.

Familie und Kinder: Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg zum Propheten kommen; Ich weiß, dass ich ein verdammt guter Vater gewesen wäre. Ich verstehe die Sprache der Kinder und kann sie auch sprechen, ohne dabei kindisch zu sein. Ich habe in Ehrenämtern mit hunderten von Kindern zu tun gehabt, und wenn es auch nicht meine eigenen waren, so habe ich sie doch begleitet, sie großwerden gesehen, von ihnen selbst Vieles gelernt und ihnen geholfen.

In 20 Jahren: Dann bist Du bald 60. Und Du schreibst von Altenheim und Pflegedienst. Wenn Du dieses Alter hast und einigermaßen gesund geblieben bist, benötigst Du diese Dinge jedoch nicht. Dazu musst Du dann noch einmal locker 20 bis 30 Jahre drauf tun! Ich reise, ich habe genug Geld um mir alles leisten zu können, was ich möchte. Ich habe Freunde. Ich habe eine Familie durch Geschwister, Cousinen und deren Nachkommen. Ich habe keine Angst vor dem Tod.

Du bist jetzt einsam, weil es die Zeit dafür ist. Mit dem Herbst wird uns das Single-Dasein noch mehr bewusst als im Frühjahr oder Sommer, wo wir mit anderen draußen Erlebnisse haben. Zumindest bei mir ist das so. Und deshalb mag ich den Herbst auch nicht, geschweige denn den Winter.
Aber ich plane für die hellere Zeit, ich buche Reisen in wärmeren Tagen, ich organisiere Kinderfeste oder Zeltlager im Sportverein, ich besuche meine Freunde oder lasse sie willkommen heißen.

Denn die glücklichen Tage, von denen Du schreibst, sind nicht unwiderruflich vorbei. Sie ruhen nur. Und jeder Abschied ist nur die Möglichkeit zur neuen Freude beim nächsten Wiedersehen.
Auch der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt
(Laotsi)
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Re: Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von Gody001 »

Heinrich hat geschrieben: 28 Okt 2023 14:22 Ich habe ein gutes Einkommen,


Kann ich z.b von mir nicht behaupten.
Gehöre rechnerisch zu den unteren 36 % bei Einkommensverteilung, wenn man den Statistiken trauen darf.
Das ist zwar im Vergleich immer noch weit weg vom Bürgergeld, aber gut, es ist nicht.
Ich darf mich auch schonmal auf Altersarmut freuen. Die wird unter Grundsicherung sein. Die sogenannte Rentenlücke bekomme ich auch nicht mehr geschlossen. Bin in deinem Alter.
eine hohe Bildung
Fachabitur mit einer 3,xx
habe an Unis studiert
Nie eine von innen betreten.
und in Firmen gearbeitet die größer waren aus die Stadt und der Landkreis in dem ich aufwuchs.
Zwei Arbeitgeber. Alles kleine Klitschen.
Ich war beim Bund
Haben mich mal erfasst und sich dann nie mehr gemeldet.
Wäre, aber wenn ich gemusst hätte zum Zivildienst gegangen.
ich war mal sportlich
Als Kind viel draußen unterwegs gewesen. Computer und die ganze Medienflut waren in unserer Kindheit noch nicht so das Thema.
Mal ein Jahr oder so Jugendhandball probiert. GWD. Irgendwie nicht angekommen und mich fehl am Platz gefühlt, daher wieder aufgegeben. Danach eigentlich kein Sport mehr, bis heute.
mal sehr gut beleibt.
Ja als Jugendlicher nicht der Dünnste gewesen, aber auch nicht wirklich dick.
Aufgrund des Crohns bestimmt seit 8-10 Jahren dünn, obwohl der erst 2017 diagnostiziert wurde.
Das bleibt auch so. Kann nach der großen OP 2018 Essen was ich will. Es setzt nichts an, weil der Verdauungstrakt nicht mehr alles, was ich esse, auch aufnimmt.
Kann man ja eventuell auf der Habenseite verbuchen. Kann süßes reinschaufeln und das meiste von den Dickmachern wird gar nicht erst verstoffwechselt.
Ich bin in verschiedenen Vereinen und auch ehrenamtlich tätig. Ich gehe gerne auf Konzerte, Festivals und verschiedene andere Veranstaltungen
Wünschte, ich könnte mich für sowas begeistern. Kann nicht sagen ob es einfach nur grundsätzlich fehlendes Interesse an sowas ist, oder ob es an meiner Introversion, Schüchternheit, sozial phobischen Tendenzen oder sowas liegt
und kann mit Fug und Recht sagen, ich habe viele Frauen kennen gelernt, bin mit vielen Frauen in Kontakt gekommen und das
Weiß nicht, Frauen sind schon Teil meines Lebens. Am meisten Kontakt hatte ich mit ihnen bei meinem jetzigen Job.
Solange ich nicht auf einer intimen Basis mit ihnen interagiere, habe ich auch ein ganz normales Verhältnis mit ihnen.
Immer wenn jemand Neues kam, dauert es aber auch länger bis ich mit ihnen warm wurde.
Interesse an mir ist einfach nicht vorhanden.
Denke so mit 16-17 war da die Erste, die mich angeflirtet hat und Interesse zeigte. Auf der Abendrealschule, die aber tags stattfand. Ehemalige Klassenkameradin aus der Hauptschule. Sie zog mich aber optisch nicht an und ich empfand sie sehr Kindlich, aber nicht im Sinne von Süß. Wir waren aber im selben alter. Ich habe das daher auch nicht erwidert.

Mit 17-18 dann meine Jugendspielkameradin, die ich seit ich so 6, 7 war kenne. Ich weiß nicht mehr genau, wann sie zu uns in die Straße gezogen ist. 2-3 Wochen ging das. Ich habe nichts machen müssen. Sie hat die Initiative ergriffen. Ich musste es nur zulassen und habe es zugelassen, da sie mir auch optisch nicht missfiel. Händchenhalten, verliebtes rumgealbere und ein flüchtiger Kuss. Die hat meine Hormone damals aber sowas von Amok laufen lassen. Und mit einem mal war es vorbei. Ich weiß nicht, warum. Ich habe dann viele Jahre später mal von jemanden erfahren, dass sie sich hätte mehr mit mir vorstellen können. Heute hätte ich eventuell den Mut gehabt zu fragen, ob wir weitermachen und ihr sagen können, dass ich sie sehr mag. Damals war rationales Denken keine Stärke von mir und ich war komplett überforder mit der Situation.

Und die Letzte, die Interesse gezeigt hatte, war eine Arbeitskollegin, die seit dem Juni nicht mehr bei uns. Falls ich da in meiner Naivität nicht zu viel reininterpretiere. Ist mir so richtig erst klar geworden als sie weg war. Ich habe mich die Zeit über sexuell nicht zu ihr hingezogen gefühlt. Dass ich mir das dann doch hätte vorstellen können, ist mir erst bewusst geworden, als sie weg war. Warum ist die Intelligenz nie da, wenn ich sie Situationsbedingt brauche, sondern immer erst im Nachhinein. Sie darauf anzusprechen, traue ich mich nicht. Ich habe noch ihre Nummer. Vor allem da sie aber auch weg ist, weil es bei ihr da auch so Probleme psychischer Natur gibt. Ich wusste das sie wegen irgendwas schon länger regelmäßig zu Psychologin ging. Sie hatte irgendeine Art Zusammenbruch, darum hat sie den Job nicht weitermachen können.
Da wäre aber auch ein alters Unterschied von 13 Jahren gewesen. Ich weiß nicht, ob ihr das so klar war. Ich kann/konnte nämlich auf ihrer Welle der Albernheit gut mitsurfen. Dass sie gerade 25 geworden ist und ich auf die 40 zugehe, hat sie da vielleicht verdrängt.
Aber viel Privates, wie ich sonst so bin und was ich mache, habe ich nie durchsickern lassen. Hätte sie vielleicht dann auch abgeschreckt.


Was ich damit jetzt zeigen wollte ist das ich deine Grundvoraussetzungen für 100 Mal besser als die meinen halte. Das, einzige was ich dir voraus habe, sind 3 kleine Erfahrungsansätze, dass Mädchen/Frauen sich eventuell mehr mit mir hätten vorstellen können.
Heinrich
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Re: Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von Heinrich »

Vielen Dank an Gody001, Settembrini und den anderen für eure Beiträge.
Meine Frage aber war, wie schafft Ihr es damit umzugehen, das alles auszuhalten?
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Himbeere
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Re: Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von Himbeere »

Heinrich hat geschrieben: 28 Okt 2023 16:28 Vielen Dank an Gody001, Settembrini und den anderen für eure Beiträge.
Meine Frage aber war, wie schafft Ihr es damit umzugehen, das alles auszuhalten?
Als ich jünger war, fiel es mir relativ leicht. Ich verstieg mich schon früh zu der Ansicht, dass ich es nicht besser verdient hätte, dass ich zu unzulänglich, hässlich, dumm und schwierig sei, um mich einem Mann zuzumuten oder auch nur den Hauch von Interesse wecken zu können. Ich habe das nie angezweifelt. Ich habe mir natürlich sehnlichst gewünscht, es wäre nicht so, und ich würde irgendwie durch irgendwas von der großen Fehlleistung, die meine ganze Person ausmachte, erlöst werden. Ich kann bis heute schwer ertragen, wenn jemand mir sagt, dass er mich gern hat. Ich habe dann das Gefühl, eine Betrügerin zu sein.
Vor ein paar Jahren begann ich eine Therapie, und seither habe ich daran gearbeitet, mich mehr zu akzeptieren. Heute würde ich sagen, dass ich ein Mensch bin wie viele andere, eine Frau wie viele andere, die ein völlig anderes Leben führen. Seither ist es manchmal schmerzhafter als vorher, ABine zu sein. Denn früher habe ich andere nicht wirklich beneidet um ihr Liebesleben, es war eher so, als wenn sie einfach von einer anderen Art waren, und so, wie Vögel fliegen können, ich aber nicht, konnten sie eben Beziehungen führen. Erst als ich begann zu begreifen, dass ich so etwas, jedenfalls im Prinzip, auch hätte haben können, dass ich es nicht weniger als sie verdient hätte, schmerzte es mich mehr. Dann versuche ich, mir vor Augen zu halten, dass Beziehungen nicht für alle das große Glück bedeuten und dass das Single-Dasein zumindest ein paar Vorteile hat. Und dass ich ein erfülltes Leben auch ohne Beziehung führen kann. Der Schmerz darüber, nie eine Liebesbeziehung erlebt zu haben, ist aber da und den will ich auch gar nicht wegdrücken. Warum auch, es ist einfach die Wahrheit, und es ist traurig, jedenfalls für mich. Ein Teil von mir hegt außerdem immer noch eine kleine Hoffnung, dass sich noch ein wenig bewegen könnte, falls ich es doch noch schaffe, äußerlich und innerlich männertauglich zu werden.

Ich halte es ehrlich gesagt in deinem Fall für verfrüht, die Hoffnung auf eine Familie ganz zu begraben. 38 ist nicht 78, und ich kenne viele, die erst mit Ü40 geheiratet haben und Väter geworden sind. Die Frage ist auch, ob man sein bisheriges Leben allein wegen Beziehungslosigkeit als gescheitert betrachten möchte. Ein guter Freund von mir hat beispielsweise eindeutig die falsche Frau geheiratet, an die er jetzt durch Kinder gebunden ist. Ich sehe sein Leben trotz der dummen Trine als relativ erfolgreich an, denn er hat immerhin eine Familie und ein normales Leben. Er selbst beneidet Leute, die nicht verheiratet sind und sieht seine Situation ählich verfahren, wie ich die meine. Insofern ist manches auch eine Frage des Standpunkts.
Zuletzt geändert von Himbeere am 28 Okt 2023 18:13, insgesamt 1-mal geändert.
Das Leben ist kein Ponyschlecken.
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Re: Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von Gody001 »

Heinrich hat geschrieben: 28 Okt 2023 16:28 Vielen Dank an Gody001, Settembrini und den anderen für eure Beiträge.
Meine Frage aber war, wie schafft Ihr es damit umzugehen, das alles auszuhalten?
Trotz der Traurigkeit, die mal mehr, mal weniger präsent ist, weitermachen und sich an den winzigen Strohhalm klammern, dass das Leben noch die ein oder andere positive Überraschung parat hält, mit der ich bis jetzt noch nicht gerechnet habe.

Ich habe mich während der zwei durchgestandenen Erkrankungen oft körperlich Hundeelend gefühlt. Und auch vor der Morbus Crohn Diagnose einige Jahre daran schon gelitten. Ich dachte, ich muss es einfach aushalten, da es bei dem ersten Versuch diagnostizieren zu lassen, als Magen/Darm Infekt abgetan wurde. Das waren Krämpfe, die kann man sich nicht vorstellen.
Mir hat mal ein Gastrologe gesagt, wenn ich das mal in einem Gespräch veranschaulichen müsste, könnte ich sagen, dass man es sich wie wehen, schmerzen vorstellen könnte. Gut, das können jetzt nur Frauen verstehen, die mal schwanger gewesen sind. Nur die Schwangere ist die dann nach 5-20 Stunden los. Bei mir kamen die über Jahre hinweg mehrmals die Woche. Ich will damit einfach nur sagen, dass ich leidgeprüft dadurch bin.
Zuletzt geändert von Gody001 am 28 Okt 2023 17:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von EnglishRose »

Erst einmal, fühl dich ganz doll gedrückt! Du bist da gerade in wirklich keiner einfachen Situation :umarmung2:

Noch bin ich ein paar Jährchen jünger als du und der Schmerz ist bei mir noch bei weitem nicht so stark ausgeprägt wie bei dir.
Aber was mir immer hilft: im Bett liegen und weinen (hilft am allerbesten bei mir); meine Arbeit bestmöglich erledigen; mit meinen Freundinnen darüber reden; einen langen Spaziergang machen; im FAW Reddit-Forum lesen (als HC-Abine war diese Entdeckung wirklich eine Riesenerleichterung, dass es wirklich viele Frauen in derselben Situation wie ich es bin gibt. Ich dachte immer, ich wäre die Einzige); Essen bestellen oder etwas Leckeres für mich kochen; meine Wohnung aufräumen; Ziele aufschreiben (aus allen möglichen Bereichen); meine Verwandten besuchen; mit meinen Nichten spielen,...

Ein Teil von mir bezweifelt allerdings, dass mit Ende 30 dann immer noch solche Dinge mir helfen werden.
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Re: Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von Gody001 »

EnglishRose hat geschrieben: 28 Okt 2023 17:49 Noch bin ich ein paar Jährchen jünger als du und der Schmerz ist bei mir noch bei weitem nicht so stark ausgeprägt wie bei dir
Ist wahrscheinlich auch immer eine Frage, wie lange man ihn so hat, den Schmerz. Muss gestehen das es bei mir erst 2021 oder 2022 angefangen hat. Ich bin mir nicht mehr so ganz sicher, weil ich hatte, 2021 schonmal eine Sinnkrise für paar Wochen, aber weiß nicht mehr genau, ob die Beziehungslosigkeit da schon ein Thema war.
Vorher habe ich wirklich null Komma gar keine Gedanken daran verschwendet. Das kam so urplötzlich. Auch 2022 konnte ich mich nach ein paar Wochen oder so wieder davon ablenken und danach war es auch erstmal wieder egal. Nur im Moment schleppe ich es seit über einem Monat schon mit mir herum. Ich habe das Gefühl, dass es jetzt dauerhaft bleiben möchte und nicht mehr geht.
Hormone? Männliche Wechseljahre? Vielleicht sollte ich mich mal auf Testosteronmangel testen lassen.
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Re: Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von Gody001 »

EnglishRose hat geschrieben: 28 Okt 2023 17:49 im FAW Reddit-Forum lesen (als HC-Abine war diese Entdeckung wirklich eine Riesenerleichterung, dass es wirklich viele Frauen in derselben Situation wie ich es bin gibt.
Kann man sich diese toxischen englischsprachigen Sachen überhaupt geben?
Habe sowas mal überflogen.
Da gibts dann auch die Threads, wo ganz viel Frauen sich über die hohen Standards von Männern beklagen, also dieses Redpill Zeugs was ich halt sonst nur bei Männern lese.
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Re: Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von EnglishRose »

Gody001 hat geschrieben: 28 Okt 2023 18:23
EnglishRose hat geschrieben: 28 Okt 2023 17:49 im FAW Reddit-Forum lesen (als HC-Abine war diese Entdeckung wirklich eine Riesenerleichterung, dass es wirklich viele Frauen in derselben Situation wie ich es bin gibt.
Kann man sich diese toxischen englischsprachigen Sachen überhaupt geben?
Habe sowas mal überflogen.
Da gibts dann auch die Threads, wo ganz viel Frauen sich über die hohen Standards von Männern beklagen, also dieses Redpill Zeugs was ich halt sonst nur bei Männern lese.
Oh das FAW-Forum finde ich gar nicht so schlimm wie andere Foren. Aber vielleicht, weil ich so selektiv vorgehe. Die Beiträge, wo Männern oder generell anderen die Schuld gegeben wird, lese ich nicht, weil ich nicht denke, dass es anderer Leute Schuld ist, dass ich immer noch allein bin (okay in meinen dunkleren Momenten vielleicht schon, aber die sind zum Glück nur von kurzer Dauer).
Allerdings sind da doch öfter mal Beiträge dabei, wo sie darüber erzählen, wie es ihnen damit geht, nie einen Mann gehabt zu haben, 'Meilensteine' verpasst zu haben und niemals zu erreichen oder was sie so machen, damit sie trotzdem ihr Leben so gut es geht genießen können. Solche Beiträge bringen mich dann auch meist zum Weinen, weil ich das alles von mir kenne. :sadwoman:
Was ich auch schön finde ist, dass da wirklich viele Frauen unterwegs sind, die eben, wie ich, absolut keine Erfahrung vorweisen können. Dass es unter Männern Dauer-Singles gibt, kannte ich eigentlich schon immer aus meinem Umfeld. Aber eben nicht, dass es auch Frauen gibt, die dasselbe Schicksal teilen. Das war komplett neu für mich und da ist mir wirklich ein großer Stein vom Herzen gefallen.

Mir ist noch eine Sache eingefallen, die mir all die Jahre geholfen hat. Komisch, dass ich ausgerechnet das vergessen habe: Träumerei. Seit meiner Kindheit Tagträume ich täglich. Ich stelle mir ein komplett anderes Leben vor, was mir wirklich oft geholfen hat.
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Re: Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von Cavia »

Das Forum kannte ich nicht, danke für den Tipp.

Ich bin direkt über einen Beitrag gestolpert, den ich sehr repräsentativ für die Gefühlswelt von Abinen finde und sehr berührend ehrlich:

"I just want to sleep with a guy and lay on his chest. I might be able to eventually get a one night stand but then what? He’ll bounce when his two minutes are up."

Zur Frage des TE: Du sagst es ja selbst. Aushalten. Eine andere Wahl hast du nicht. Du musst dein Leben selbst füllen mit den Dingen, die dir ein bisschen Freude bereiten.

Es gibt zudem einen sehr wichtigen Grund, warum du allein zurechtkommen solltest. Wenn du dein Glück von der Liebe einer Frau abhängig machst, wird deine zukünftige Beziehung (die ich dir wünsche) nicht halten.
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Re: Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von Settembrini »

Heinrich hat geschrieben: 28 Okt 2023 16:28 Vielen Dank an Gody001, Settembrini und den anderen für eure Beiträge.
Meine Frage aber war, wie schafft Ihr es damit umzugehen, das alles auszuhalten?
Nun, das steht alles unter den fett und kursiv gedruckten Einzel-Überschriften meines Posts. :)
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Re: Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von Heinrich »

Hallo Himbeere.

Ich finde es erst einmal cool, das gleiche Schicksal sozusagen von der anderen Seite zu lesen.
Sehr bitter, dass das auch Frauen trifft. Aber dennoch auch sehr interessant.
Himbeere hat geschrieben: 28 Okt 2023 17:24 Als ich jünger war, fiel es mir relativ leicht. Ich verstieg mich schon früh zu der Ansicht, dass ich es nicht besser verdient hätte, dass ich zu unzulänglich, hässlich, dumm und schwierig sei, um mich einem Mann zuzumuten oder auch nur den Hauch von Interesse wecken zu können. Ich habe das nie angezweifelt.
Weißt Du, woher das kam?
Bei mir war es ja eher umgekehrt. Wenn man jahrelang von Frauen "ignoriert" wird, dann entwickeln sich natürlich solche Gedanken. So war es zumindest bei mir. Bei Dir war es wohl aber eher umgekehrt, oder verstehe ich da was falsch?
Erst als ich begann zu begreifen, dass ich so etwas, jedenfalls im Prinzip, auch hätte haben können, dass ich es nicht weniger als sie verdient hätte, schmerzte es mich mehr. Dann versuche ich, mir vor Augen zu halten, dass Beziehungen nicht für alle das große Glück bedeuten und dass das Single-Dasein zumindest ein paar Vorteile hat. Und dass ich ein erfülltes Leben auch ohne Beziehung führen kann.
Und, kannst Du? Führst Du ein erfülltest Leben?
Ein Teil von mir hegt außerdem immer noch eine kleine Hoffnung, dass sich noch ein wenig bewegen könnte, falls ich es doch noch schaffe, äußerlich und innerlich männertauglich zu werden.
Das hört sich irgendwie falsch an, dass man "männertauglich" werden müsse. Beziehungen verlaufen ja bidirektional. Genauso wie Du dem Mann gefallen musst, muss der Mann ja auch Dir gefallen. Und, genauso wie Frauen unterschiedliche Vorstellungen und Ansprüche haben, haben das ja Männer auch.

Was an Dir macht dich denn so "untauglich"?
Ich halte es ehrlich gesagt in deinem Fall für verfrüht, die Hoffnung auf eine Familie ganz zu begraben. 38 ist nicht 78, und ich kenne viele, die erst mit Ü40 geheiratet haben und Väter geworden sind. Die Frage ist auch, ob man sein bisheriges Leben allein wegen Beziehungslosigkeit als gescheitert betrachten möchte.
Klar kann ich noch mit 40 oder 50 Heiraten, allein es ist nur recht unwahrscheinlich.
Ein guter Freund von mir hat beispielsweise eindeutig die falsche Frau geheiratet, an die er jetzt durch Kinder gebunden ist. Ich sehe sein Leben trotz der dummen Trine als relativ erfolgreich an, denn er hat immerhin eine Familie und ein normales Leben. Er selbst beneidet Leute, die nicht verheiratet sind und sieht seine Situation ählich verfahren, wie ich die meine. Insofern ist manches auch eine Frage des Standpunkts.
Er beneidet aber keine ABs.
Er beneidet vielleicht Leute, die nicht verheiratet sind, aber sicher keine Leute, die niemals Sex und niemals eine Beziehung hatten.
Außerdem muss niemand wegen Kindern bei seinem Partner sein. Klar ist das eine schwierige Sache und das Kindeswohl steht an erster Stelle. Aber ob dem Kindeswohl mit einer unglücklichen Ehe der Eltern gedient ist, ist so eine Frage. Für mich klingt das schon eher, dass er sich für dieses Leid entschieden hat, trotz Optionen.

Danke Dir für deine Rückmeldung. Auch wenn ich immer noch nicht weiß, wie ich es mir leichter machen kann. :crybaby:
Hamburg89
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Re: Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von Hamburg89 »

Mir hat es geholfen mich mit dem Thema RedPill zu beschäftigen. Das hat die Magie vom Thema Beziehung und Liebe genommen. Eine feste Beziehung kann ich mir persönlich nicht mehr vorstellen.
Die Sache mit der körperlichen Nähe nimmt mich immer noch sehr mit und ich versuche mich abzulenken, da ich noch keine Strategie gefunden habe damit klarzukommen. Ich bin leider optisch zu unattraktiv, sodass ich da eher geringe Chancen habe.
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Re: Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von Heinrich »

EnglishRose hat geschrieben: 28 Okt 2023 17:49 Erst einmal, fühl dich ganz doll gedrückt! Du bist da gerade in wirklich keiner einfachen Situation :umarmung2:

Noch bin ich ein paar Jährchen jünger als du und der Schmerz ist bei mir noch bei weitem nicht so stark ausgeprägt wie bei dir.
Aber was mir immer hilft: im Bett liegen und weinen (hilft am allerbesten bei mir); meine Arbeit bestmöglich erledigen; mit meinen Freundinnen darüber reden; einen langen Spaziergang machen; im FAW Reddit-Forum lesen (als HC-Abine war diese Entdeckung wirklich eine Riesenerleichterung, dass es wirklich viele Frauen in derselben Situation wie ich es bin gibt. Ich dachte immer, ich wäre die Einzige); Essen bestellen oder etwas Leckeres für mich kochen; meine Wohnung aufräumen; Ziele aufschreiben (aus allen möglichen Bereichen); meine Verwandten besuchen; mit meinen Nichten spielen,...

Ein Teil von mir bezweifelt allerdings, dass mit Ende 30 dann immer noch solche Dinge mir helfen werden.
Danke Dir.
Ja, Selbstfürsorge wurde mir auch schon geraten.
Aber ich muss schon sagen, dass das in akkuten Momenten einfach mal so gar nicht hilft.
Da bin ich dann einfach nur noch wütend, traurig, frustriert, resigniert und hilflos zugleich.
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Re: Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von Heinrich »

EnglishRose hat geschrieben: 28 Okt 2023 19:34 Mir ist noch eine Sache eingefallen, die mir all die Jahre geholfen hat. Komisch, dass ich ausgerechnet das vergessen habe: Träumerei. Seit meiner Kindheit Tagträume ich täglich. Ich stelle mir ein komplett anderes Leben vor, was mir wirklich oft geholfen hat.
Ja, so geht es mir auch recht oft. Das ist fast schon dissoziativ.
Mich aber nervt das nur. Ich bin meine Tagträume so unfassbar überdrüssig, das kann ich nicht in Worte fassen.
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Re: Wie geht Ihr mit dem Schmerz um?

Beitrag von Heinrich »

Cavia hat geschrieben: 28 Okt 2023 19:41 Es gibt zudem einen sehr wichtigen Grund, warum du allein zurechtkommen solltest. Wenn du dein Glück von der Liebe einer Frau abhängig machst, wird deine zukünftige Beziehung (die ich dir wünsche) nicht halten.
Ich verstehe, dass das lieb gemeint ist und weiß das deshalb zu schätzen.
Aber ich hoffe auch, dass Du den Widerspruch in dieser Aussage noch erkennst.