Unterschied zwischen "Vertröstet-werden" und "Getröstet-werden"

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Benutzeravatar
Trotzdem
Kommt an keinem Thema vorbei
Beiträge: 294
Registriert: 11 Nov 2022 01:23
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Unterschied zwischen "Vertröstet-werden" und "Getröstet-werden"

Beitrag von Trotzdem »

Es gibt meiner Meinung nach einen signifikanten Unterschied zwischen "Vertröstet werden" und "Getröstet werden". Während dem Getröstet-Werden ein wirkliches Verstehen der Problematik der anderer Person zu Grunde liegt. liegt dem Vertröstet-Werden ein gewolltes Missverstehen zu Grunde. Man möchte die andere Person gar nicht wirklich verstehen, da es unangenehm ist, und vetröstet die andere Person auf einen späteren Zeitpunkt. Dieses Phänomen ist ähnlich psychologisch auch bei Prokrastination und anderem zu beobachten. Da macht man das allerdings nicht gegenüber anderen Personen, sondern gegenüber sich selbst. Da sagt man dann zu sich selbst: "Ich mache das später" oder "Ich beschäftige mich später damit, dass ist mir jetzt zu unangenehm."

Was hat das ganze mit dem AB-tum zu tun? Ich habe das schon oft erlebt, wenn ich anderen Menschen in meiner Umgebung von meinen AB-tum erzählt habe. Da wurde dann gesagt, dass es später besser wird, wenn ich älter bin. Die Zeit ist vergangen und es ist bei mir nicht besser geworden. Da zeigt sich dann, dass sich statt den spezifischen Fall verstehen zu wollen, auf Allgemeinplätze oder Lebensweisheiten zurückgezogen wird, "Wie z.B. Geduld zahlt sich aus" etc.

Paradox wird es dann, wenn mir die gleichen Leute, die mich vertrösten, zu gleich auch noch vorwerfen, ich würde Dinge aufschieben. Auf der einen Seite sagen mir diese Leute dann quasi, dass ich jetzt nichts ändern könne und einfach warten solle und auf der anderen Seite sagen sie mir, dass ich nicht warten soll, sondern etwas ändern soll.

Es gibt ja dieses Gelassenheitsgebet: "Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden." Es gibt aber eben viele soziale Dinge, wo man darauf angewiesen ist, dass einem andere unterstützen. Es gibt also nicht nur Dinge, die man ändern kann und die man nicht ändern kann, sondern auch Dinge, die man erst durch andere ändern kann.
"Je differenzierter, desto besser!"

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Benutzeravatar
Tania
Eins mit dem Forum
Beiträge: 14402
Registriert: 12 Mai 2016 13:43
Geschlecht: weiblich
AB-Status: mit AB befreundet
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Rostock

Re: Unterschied zwischen "Vertröstet-werden" und "Getröstet-werden"

Beitrag von Tania »

Ich verstehe nicht ganz, was der Kerngedanke Deines Beitrages ist? Wünscht Du Dir, dass Deine Mitmenschen Dich besser trösten? Und wenn ja, was für einen Trost gäbe es da? Üblicherweise versuchen es die Leute doch entweder mit "Ach, ohne Frau lebt es sich doch auch gut" oder "Du kannst aber noch auf eine bessere Zukunft hoffen". Was für Worte würdest Du als tröstend empfinden? Gibt es überhaupt welche?

Oder wünscht Du Dir (der letzte Abschnitt klingt danach), dass Deine Mitmenschen Dich bei der Lösung des Problems wirksam unterstützen, statt Dir nur paar Worte zukommen zu lassen?
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Benutzeravatar
Rantanplan
Kennt sich hier gut aus
Beiträge: 154
Registriert: 06 Okt 2023 08:58
Geschlecht: weiblich
AB-Status: am Thema interessiert
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Unterschied zwischen "Vertröstet-werden" und "Getröstet-werden"

Beitrag von Rantanplan »

Um wirklich trösten zu können ist Empathie erforderlich. Die hat nicht jeder im gleichen Ausmaß. Dann muss ein echtes Interesse an Deiner Person da sein, gerade wenn es um Themen geht, die nicht so einfach sind. Ich persönlich habe nicht viele Menschen, denen ich echtes Trösten zutraue, einfach, weil wir nicht eng genug zueinander sind. Und die anderen sind mit so einem Thema wahrscheinlich auch irgendwie überfordert..
Benutzeravatar
Trotzdem
Kommt an keinem Thema vorbei
Beiträge: 294
Registriert: 11 Nov 2022 01:23
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Unterschied zwischen "Vertröstet-werden" und "Getröstet-werden"

Beitrag von Trotzdem »

Tania hat geschrieben: 27 Jan 2024 10:30 Ich verstehe nicht ganz, was der Kerngedanke Deines Beitrages ist? Wünscht Du Dir, dass Deine Mitmenschen Dich besser trösten? Und wenn ja, was für einen Trost gäbe es da? Üblicherweise versuchen es die Leute doch entweder mit "Ach, ohne Frau lebt es sich doch auch gut" oder "Du kannst aber noch auf eine bessere Zukunft hoffen". Was für Worte würdest Du als tröstend empfinden? Gibt es überhaupt welche?

Oder wünscht Du Dir (der letzte Abschnitt klingt danach), dass Deine Mitmenschen Dich bei der Lösung des Problems wirksam unterstützen, statt Dir nur paar Worte zukommen zu lassen?
Da hilft schon, wenn man die Mannschaften, nach einer Niederlage beobachtet. Reden die Mannschaftskollegen miteinander und nehmen sich auch mal in den Arm oder steht jeder einzelnd leer in die Luft glotzend oder im Stich gelassen am Boden liegend da? Da sind schon Unterschiede zu beobachten. Gute Mannschaften sind mMn erst in der Niederlage erkennbar und gehen sogar aus Niederlagen gestärkt hervor.

Das Reden selbst muss zum einen das Gelassenheitsgebet berücksichtigen. der Person also zeigen, was geändert werden kann und was nicht und zum anderen der anderen Person durch Hilfestellungen Möglichkeiten eröffnen. Das funktioniert zunächst durch gutes Zuhören und Nachfragen und dannach, dass man über seinen eigenen Schatten springt.
Rantanplan hat geschrieben: 27 Jan 2024 10:35 Um wirklich trösten zu können ist Empathie erforderlich. Die hat nicht jeder im gleichen Ausmaß. Dann muss ein echtes Interesse an Deiner Person da sein, gerade wenn es um Themen geht, die nicht so einfach sind. Ich persönlich habe nicht viele Menschen, denen ich echtes Trösten zutraue, einfach, weil wir nicht eng genug zueinander sind. Und die anderen sind mit so einem Thema wahrscheinlich auch irgendwie überfordert..
Unter einem anderen Thread hatten wir glaub schon ein ähnlich Diskussion. Ich habe mich schon an Leute gewendet, die mir vertraut sind, wie z.B. Kumpels oder Familie. Ich habe das nicht direkt beim ersten Date erzählt etc.
"Je differenzierter, desto besser!"
Übriggeblieben61
Tauscht Gedanken aus
Beiträge: 67
Registriert: 12 Mai 2023 07:53
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB

Re: Unterschied zwischen "Vertröstet-werden" und "Getröstet-werden"

Beitrag von Übriggeblieben61 »

Es gibt schon einen signifikanten Bedeutungsunterschied zwischen "getröstet werden" oder "vertröstet" werden. Das Letztere assoziere ich nicht in irgeneinem Zusammenhang mit Trost oder trösten sondern eher mit abwimmeln oder mit dem ständigen Verschieben von Terminen bzw. Zusammenkünften. Sprich: Man will mich nicht mit mir treffen aber man fühlt sich im schlimmsten Fall dazu verpflichtet. Deswegen versucht man ständig, Termine zu verschieben. Allerdings kommt es auch darauf an, ob man wegen eines z. B. Banktermins auf einen anderen Termin "vertröstet" wird oder ob ein Person ständig zugesagte Treffen verschieben möchte.
Flötensolist
Kennt sich hier gut aus
Beiträge: 166
Registriert: 20 Okt 2023 16:39
Geschlecht: männlich

Re: Unterschied zwischen "Vertröstet-werden" und "Getröstet-werden"

Beitrag von Flötensolist »

Trotzdem hat geschrieben: 27 Jan 2024 10:47
Tania hat geschrieben: 27 Jan 2024 10:30 Ich verstehe nicht ganz, was der Kerngedanke Deines Beitrages ist? Wünscht Du Dir, dass Deine Mitmenschen Dich besser trösten? Und wenn ja, was für einen Trost gäbe es da? Üblicherweise versuchen es die Leute doch entweder mit "Ach, ohne Frau lebt es sich doch auch gut" oder "Du kannst aber noch auf eine bessere Zukunft hoffen". Was für Worte würdest Du als tröstend empfinden? Gibt es überhaupt welche?

Oder wünscht Du Dir (der letzte Abschnitt klingt danach), dass Deine Mitmenschen Dich bei der Lösung des Problems wirksam unterstützen, statt Dir nur paar Worte zukommen zu lassen?
Da hilft schon, wenn man die Mannschaften, nach einer Niederlage beobachtet. Reden die Mannschaftskollegen miteinander und nehmen sich auch mal in den Arm oder steht jeder einzelnd leer in die Luft glotzend oder im Stich gelassen am Boden liegend da? Da sind schon Unterschiede zu beobachten. Gute Mannschaften sind mMn erst in der Niederlage erkennbar und gehen sogar aus Niederlagen gestärkt hervor.

Das Reden selbst muss zum einen das Gelassenheitsgebet berücksichtigen. der Person also zeigen, was geändert werden kann und was nicht und zum anderen der anderen Person durch Hilfestellungen Möglichkeiten eröffnen. Das funktioniert zunächst durch gutes Zuhören und Nachfragen und dannach, dass man über seinen eigenen Schatten springt.
Für mich klingt das schon an einer ganz schön hohen Anspruchshaltung an die jeweiligen Gegenüber ...
Rantanplan hat geschrieben: 27 Jan 2024 10:35 Um wirklich trösten zu können ist Empathie erforderlich. Die hat nicht jeder im gleichen Ausmaß. Dann muss ein echtes Interesse an Deiner Person da sein, gerade wenn es um Themen geht, die nicht so einfach sind. Ich persönlich habe nicht viele Menschen, denen ich echtes Trösten zutraue, einfach, weil wir nicht eng genug zueinander sind. Und die anderen sind mit so einem Thema wahrscheinlich auch irgendwie überfordert..
Unter einem anderen Thread hatten wir glaub schon ein ähnlich Diskussion. Ich habe mich schon an Leute gewendet, die mir vertraut sind, wie z.B. Kumpels oder Familie. Ich habe das nicht direkt beim ersten Date erzählt etc.
... wenn man bedenkt, in welchem Kontext das alles passiert.
Benutzeravatar
Tania
Eins mit dem Forum
Beiträge: 14402
Registriert: 12 Mai 2016 13:43
Geschlecht: weiblich
AB-Status: mit AB befreundet
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Rostock

Re: Unterschied zwischen "Vertröstet-werden" und "Getröstet-werden"

Beitrag von Tania »

Trotzdem hat geschrieben: 27 Jan 2024 10:47 Das Reden selbst muss zum einen das Gelassenheitsgebet berücksichtigen. der Person also zeigen, was geändert werden kann und was nicht und zum anderen der anderen Person durch Hilfestellungen Möglichkeiten eröffnen. Das funktioniert zunächst durch gutes Zuhören und Nachfragen und danach, dass man über seinen eigenen Schatten springt.
Und all das traust Du Deinen Kumpels und Familienmitgliedern zu? Du musst wirklich ein ganz besonderes Umfeld haben.

Mein Umfeld teilt sich auf in Menschen, die
  • nur über sich selbst reden können
  • die mir zuhören
  • die mir zuhören und versuchen, etwas Tröstendes und Ermutigendes zu sagen (meist "das wird schon", "du schaffst das", "ist doch nicht so schlimm")
  • die wüssten, wie sie mir tatsächlich helfen könnten, dies aber aus persönlichen Gründen (z.B. Krankheit, Fortbildung, eigene Probleme usw.) nicht können
  • die mich ablenken, so dass ich paar Minuten oder Stunden vergesse, was mich belastet
Da ich weiß, wer was leisten kann, kann ich gezielt die Person ansprechen, die wahrscheinlich die Reaktion liefern wird, die ich brauche. Und das ist schon sehr viel wert.

Aber jemanden, der so ist, wie Du beschreibst, kenne ich nicht. Im Sinne des Gelassenheitsgebetes akzeptiere ich das. Ich könnte natürlich auch versuchen, so einen superhilfreichen Freund zu finden, also die Situation zu ändern - aber ich glaube, da wäre es leichter, direkt einen Partner zu suchen.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Levyn
Kommt fast täglich vorbei
Beiträge: 729
Registriert: 15 Jul 2023 14:18
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Unterschied zwischen "Vertröstet-werden" und "Getröstet-werden"

Beitrag von Levyn »

Trotzdem hat geschrieben: 27 Jan 2024 10:47 Das Reden selbst muss zum einen das Gelassenheitsgebet berücksichtigen. der Person also zeigen, was geändert werden kann und was nicht und zum anderen der anderen Person durch Hilfestellungen Möglichkeiten eröffnen. Das funktioniert zunächst durch gutes Zuhören und Nachfragen und dannach, dass man über seinen eigenen Schatten springt.
Diese Mühe machen sich bei mir aber nur gute Freunde und nicht irgendwelche Kumpels. Sowas kann man also nicht von jedem erwarten.
Trotzdem hat geschrieben: 27 Jan 2024 10:10 Da zeigt sich dann, dass sich statt den spezifischen Fall verstehen zu wollen, auf Allgemeinplätze oder Lebensweisheiten zurückgezogen wird, "Wie z.B. Geduld zahlt sich aus" etc.
Welchen Lösungsansatz hättest du dir für dich damals gewünscht?
Benutzeravatar
Trotzdem
Kommt an keinem Thema vorbei
Beiträge: 294
Registriert: 11 Nov 2022 01:23
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Unterschied zwischen "Vertröstet-werden" und "Getröstet-werden"

Beitrag von Trotzdem »

Übriggeblieben61 hat geschrieben: 27 Jan 2024 11:28 Es gibt schon einen signifikanten Bedeutungsunterschied zwischen "getröstet werden" oder "vertröstet" werden. Das Letztere assoziere ich nicht in irgeneinem Zusammenhang mit Trost oder trösten sondern eher mit abwimmeln oder mit dem ständigen Verschieben von Terminen bzw. Zusammenkünften. Sprich: Man will mich nicht mit mir treffen aber man fühlt sich im schlimmsten Fall dazu verpflichtet. Deswegen versucht man ständig, Termine zu verschieben. Allerdings kommt es auch darauf an, ob man wegen eines z. B. Banktermins auf einen anderen Termin "vertröstet" wird oder ob ein Person ständig zugesagte Treffen verschieben möchte.
Ja, das ist auch ein Fall des Vertröstet-Werden. Es gibt aber eben auch den Fall, dass eine Person zwar da ist, aber sich nicht mit den Problemen der anderen Person beschäftigt und die Person dann vertröstet in dem sich sagt, dass es später besser wird.
Flötensolist hat geschrieben: 27 Jan 2024 11:43 Für mich klingt das schon an einer ganz schön hohen Anspruchshaltung an die jeweiligen Gegenüber ...
Ich habe keinen Anspruch formuliert, sondern lediglich herausgestellt, was für mich der Unterschied zwischen "Getröstet-Werden" und "Vertröstet-Werden" ist.
Tania hat geschrieben: 27 Jan 2024 11:49 die mir zuhören und versuchen, etwas Tröstendes und Ermutigendes zu sagen (meist "das wird schon", "du schaffst das", "ist doch nicht so schlimm")
"Ist doch nicht so schlimm" würde ich auch wieder in "Vertröstet werden" und nicht in "Getröstet-werden" einordnen. Ich habe ja das Beispiel mit der Niederlage bei einem Mannschaftssport gebracht. Jeder Sportler, weiß das es nur Sport ist. Aber man arbeitet im professionellen Sport z.B. hart darauf hin zu gewinnen und erfolgreich zu sein. Und wenn man dann verliert, ist das in dem Moment schlimm. Deswegen hilft es dem Sportler dann in dem Moment auch mehr, wenn seine Team-Kollegen, die dasselbe durchleben trösten und nicht irgendjemand der zu dem Sport überhaupt keinen Bezug hat und nur sieht, dass jemand traurig ist.
"Je differenzierter, desto besser!"
Benutzeravatar
Hoppala
Meisterschreiberling
Beiträge: 6225
Registriert: 30 Nov 2014 16:56
Geschlecht: männlich
Wohnort: Die nördlichen Elblande

Re: Unterschied zwischen "Vertröstet-werden" und "Getröstet-werden"

Beitrag von Hoppala »

Trotzdem hat geschrieben: 27 Jan 2024 10:10 Es gibt meiner Meinung nach einen signifikanten Unterschied zwischen "Vertröstet werden" und "Getröstet werden". Während dem Getröstet-Werden ein wirkliches Verstehen der Problematik der anderer Person zu Grunde liegt. liegt dem Vertröstet-Werden ein gewolltes Missverstehen zu Grunde.
Zunächst halte ich das für ein Fehlverständnis oder seltsamen Gebrauch der Worte.
"Vertrösten" schiebt (irgendetwas) auf einen späteren Zeitpunkt, als erwartet/erhofft.
"Trösten" versucht jetzt, Traurigkeit (aller Art, auch Enttäuschung, Schmerz etc.) zu lindern. Und zwar so gut, wie es der Tröstende kann - nicht so gut, wie es der zu Tröstende gern hätte.
Was du dagegen ansprichst, ist "den anderen Verstehen" (ganz hohe Kunst), die du dem "Gewollt Nicht-Verstehen" (sehr enfach) gegenüber stellst. Das ist ein wenig sinvoller Kontrast, der quasi selbsterfüllend zu 99% die Erfahrung des "Nicht-Verstehens" erzeugt. Und die dann auch noch als "gewollt" interpretiert - also "absichtlich allein gelassen und dann auch noch unter Vorspiegelung der Zuwendung" - also ganz was Fieses.

Mit so einer Sichtweise kann man sich schnell von der Welt enttäuscht fühlen. Die "überwiegend schlechte Erfahrung" ist da quasi regelhaft eingebaut. Und hat erst mal wenig damit zu tun, wie die Welt/die Menschen tatsächlich sind/handeln.

Was du auslässt: den ganzen weiten Bereich, wo Menschen was wollen (trösten, z. B.), es aber nicht so richtig hinbekommen (aus tausenderlei Gründen, die noch nicht mal an ihnen selbst liegen müssen). Die Absicht zählt da. Diese Menschen meinen es gut. Bei deiner binären Sicht aber werden sie zu gefühlten Fieslingen.
Was du auch auslässt: "Vertrösten" ist immerhin keine Absage. Es belässt Hoffnung. Soweit es sich um eine bewusst falsche Hoffnung handelt, ist es natürlich kein Vertrösten, sondern Belügen. Aber wer kann wann sicher beurteilen, ob der Vertröstende einem mutwillig falsche Hoffnung macht? (Manchmal geht das fraglos; aber tatsächlich meistens nicht).

Auch hier wertest du m. E. durch deine Begriffsdefinition von vornherein so, dass negative Erfahrungen regelhaft deutlich überwiegen werden müssen.
Trotzdem hat geschrieben: 27 Jan 2024 10:10 Man möchte die andere Person gar nicht wirklich verstehen, da es unangenehm ist, und vetröstet die andere Person auf einen späteren Zeitpunkt.
Das ist deine, allein deine fallweise Interpretation und Wertung.
Trotzdem hat geschrieben: 27 Jan 2024 10:10 Auf der einen Seite sagen mir diese Leute dann quasi, dass ich jetzt nichts ändern könne und einfach warten solle und auf der anderen Seite sagen sie mir, dass ich nicht warten soll, sondern etwas ändern soll.
Warten hießt nicht, passiv zu warten.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Benutzeravatar
Tania
Eins mit dem Forum
Beiträge: 14402
Registriert: 12 Mai 2016 13:43
Geschlecht: weiblich
AB-Status: mit AB befreundet
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Rostock

Re: Unterschied zwischen "Vertröstet-werden" und "Getröstet-werden"

Beitrag von Tania »

Trotzdem hat geschrieben: 27 Jan 2024 14:32 Deswegen hilft es dem Sportler dann in dem Moment auch mehr, wenn seine Team-Kollegen, die dasselbe durchleben trösten und nicht irgendjemand der zu dem Sport überhaupt keinen Bezug hat und nur sieht, dass jemand traurig ist.
Ja, um wirklich trösten zu können, bedarf es bei manchen Dingen besonderer Fähigkeiten. Damit bleibt die Frage offen: haben Deine Freunde diese Fähigkeiten und beschießen aus irgendwelchen Gründen, Dir diese vorzuenthalten? Und wenn ja, sind diese Gründe nachvollziehbar? Oder haben sie sie nicht und Du hast sie völlig falsch eingeschätzt, als Du sie gefragt hast?
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Benutzeravatar
Obelix
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2469
Registriert: 23 Aug 2019 17:10
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: München

Re: Unterschied zwischen "Vertröstet-werden" und "Getröstet-werden"

Beitrag von Obelix »

Trotzdem hat geschrieben: 27 Jan 2024 10:10 Es gibt meiner Meinung nach einen signifikanten Unterschied zwischen "Vertröstet werden" und "Getröstet werden". Während dem Getröstet-Werden ein wirkliches Verstehen der Problematik der anderer Person zu Grunde liegt. liegt dem Vertröstet-Werden ein gewolltes Missverstehen zu Grunde. Man möchte die andere Person gar nicht wirklich verstehen, da es unangenehm ist, und vetröstet die andere Person auf einen späteren Zeitpunkt.
Das hervorgehobene Wort liest sich für mich so als würdest du den Menschen (böse) Absicht unterstellen, wenn sie dir nicht den Trost spenden, der dir wirklich hilft.
Meiner Erfahrung nach kommen auch schwache Trostworte aus einer wohlwollenden Absicht heraus. Der Unterschied liegt vor allem darin, wie gut die Leute dich kennen, und wie gut sie sich in deine Situation hinein versetzen können. Und natürlich auch, wie viel Mühe sie sich dabei geben. Ob das dann am Ende bei dir als Trost oder als "Vertrösten" ankommt, liegt zu großem Teilen auch daran, wie du es empfindest. Die gleichen Worte kommen bei unterschiedlichen Personen nunmal unterschiedlich an.


Trotzdem hat geschrieben: 27 Jan 2024 10:47 Da hilft schon, wenn man die Mannschaften, nach einer Niederlage beobachtet. Reden die Mannschaftskollegen miteinander und nehmen sich auch mal in den Arm oder steht jeder einzelnd leer in die Luft glotzend oder im Stich gelassen am Boden liegend da? Da sind schon Unterschiede zu beobachten. Gute Mannschaften sind mMn erst in der Niederlage erkennbar und gehen sogar aus Niederlagen gestärkt hervor.
Dieser Vergleich hinkt für mich an einer entscheidenden Stelle: Wenn sich Teamkameraden nach einer Niederlage gegenseitig trösten, dann stecken sie alle in derselben Situation. Sie wissen also, wie sich die anderen fühlen - auch wenn es da im Detail natürlich schon Unterschiede gibt.
Die Problematik des AB-Seins ist hingegen für die allermeisten Menschen nicht nachvollziehbar. Jemand, der in einer Beziehung steckt oder schon die eine oder andere Beziehung hatte, kann sich einfach kaum vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn man im reiferen Erwachsenenalter noch nie eine Beziehung hatte. Dementsprechend unbeholfen kommen die meisten Tröstungsversuche daher.
Und dann ist ein kurzes Ereignis wie der Verlust eines Spiels nicht mit einer quasi lebenslangen Frustration als AB vergleichbar.
Trotzdem hat geschrieben: 27 Jan 2024 10:47Das Reden selbst muss zum einen das Gelassenheitsgebet berücksichtigen. der Person also zeigen, was geändert werden kann und was nicht und zum anderen der anderen Person durch Hilfestellungen Möglichkeiten eröffnen. Das funktioniert zunächst durch gutes Zuhören und Nachfragen und dannach, dass man über seinen eigenen Schatten springt.
Solche Hilfestellungen gehen auch für mich deutlich über das hinaus, was ich unter "Trost" verstehe. Trösten besteht für mich in wenigen wohlwollenden Worten und/oder Gesten, die über ein kurzes Stimmungstief hinweg helfen. Was du hier einforderst, ist eine tatkräftige Hilfestellung. Und die ist im Fall eines AB nicht im Rahmen der üblichen Gefälligkeiten unter Freunden zu bewerkstelligen, sondern erfordert in den meisten Fällen eine sehr intensive Begleitung, wie sie eigentlich nur professionelle Coaches/Therapeuten anbieten können.
''Life's a happy song, when there's someone by your side to sing along.'' - The Muppets
Benutzeravatar
Trotzdem
Kommt an keinem Thema vorbei
Beiträge: 294
Registriert: 11 Nov 2022 01:23
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Unterschied zwischen "Vertröstet-werden" und "Getröstet-werden"

Beitrag von Trotzdem »

Obelix hat geschrieben: 27 Jan 2024 15:13 Solche Hilfestellungen gehen auch für mich deutlich über das hinaus, was ich unter "Trost" verstehe. Trösten besteht für mich in wenigen wohlwollenden Worten und/oder Gesten, die über ein kurzes Stimmungstief hinweg helfen. Was du hier einforderst, ist eine tatkräftige Hilfestellung. Und die ist im Fall eines AB nicht im Rahmen der üblichen Gefälligkeiten unter Freunden zu bewerkstelligen, sondern erfordert in den meisten Fällen eine sehr intensive Begleitung, wie sie eigentlich nur professionelle Coaches/Therapeuten anbieten können.
Das ist ja der Idealfall, den ich darsgestellt habe. Ich finde eine Gesellschaft in der jeder eine gewisse psychologische und soziale Kompetenz hat erstrebenswert. Bleiben wir im Beispiel der Mannschaft. Eine Mannschaft, in der der Trainer alle Aufgaben übernehmen muss und die Spieler sich nicht gegenseitig helfen, funktiioniert nicht, bzw. der Trainer wird innerhalb kürzester Zeit ausgebrannt sein.
"Je differenzierter, desto besser!"
Benutzeravatar
Trotzdem
Kommt an keinem Thema vorbei
Beiträge: 294
Registriert: 11 Nov 2022 01:23
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Unterschied zwischen "Vertröstet-werden" und "Getröstet-werden"

Beitrag von Trotzdem »

Obelix hat geschrieben: 27 Jan 2024 15:13 Das hervorgehobene Wort liest sich für mich so als würdest du den Menschen (böse) Absicht unterstellen, wenn sie dir nicht den Trost spenden, der dir wirklich hilft.
Ne, ich unterstelle den Leuten ganz sicher keine böse Absicht. Böse Absicht ist, wenn man anderen Menschen schaden möchte. Ich unterstelle, dass sich die Leute es möglichst einfach machen wollen und eben nicht wirklich helfen wollen.
Tania hat geschrieben: 27 Jan 2024 15:08 Damit bleibt die Frage offen: haben Deine Freunde diese Fähigkeiten und beschießen aus irgendwelchen Gründen, Dir diese vorzuenthalten?
Ich vermute halt es liegt daran, dass ich aus gesundheitlichen Gründen etc. nicht so viel geben kann. Also im Sinne der Reziprozität der Leute, dass nicht leisten wollen. Oder es ist Scham, z.B. habe ich ja schon an anderer Stelle erzählt, dass kumpels mich kaum zu Feiern eingeladen sind oder mit mir zu Parties gegangen sind. Also die Leute versprechen sich nichts davon wenn sie mir helfen und sie schämen sich für mich.
"Je differenzierter, desto besser!"
Benutzeravatar
Tania
Eins mit dem Forum
Beiträge: 14402
Registriert: 12 Mai 2016 13:43
Geschlecht: weiblich
AB-Status: mit AB befreundet
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Rostock

Re: Unterschied zwischen "Vertröstet-werden" und "Getröstet-werden"

Beitrag von Tania »

Trotzdem hat geschrieben: 27 Jan 2024 15:47 Also die Leute versprechen sich nichts davon wenn sie mir helfen und sie schämen sich für mich.
Und Leute, denen Du zutraust, dass sie so denken, siehst Du als so gute Freunde, dass Du ihnen Deine Sorgen anvertraust und enttäuscht bist, wenn sie Dir nicht ausreichend helfen?

Ich fürchte, Du brauchst entweder bessere Menschenkenntnis oder bessere Freunde.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Levyn
Kommt fast täglich vorbei
Beiträge: 729
Registriert: 15 Jul 2023 14:18
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Unterschied zwischen "Vertröstet-werden" und "Getröstet-werden"

Beitrag von Levyn »

Trotzdem hat geschrieben: 27 Jan 2024 15:36
Obelix hat geschrieben: 27 Jan 2024 15:13 Solche Hilfestellungen gehen auch für mich deutlich über das hinaus, was ich unter "Trost" verstehe. Trösten besteht für mich in wenigen wohlwollenden Worten und/oder Gesten, die über ein kurzes Stimmungstief hinweg helfen. Was du hier einforderst, ist eine tatkräftige Hilfestellung. Und die ist im Fall eines AB nicht im Rahmen der üblichen Gefälligkeiten unter Freunden zu bewerkstelligen, sondern erfordert in den meisten Fällen eine sehr intensive Begleitung, wie sie eigentlich nur professionelle Coaches/Therapeuten anbieten können.
Das ist ja der Idealfall, den ich darsgestellt habe. Ich finde eine Gesellschaft in der jeder eine gewisse psychologische und soziale Kompetenz hat erstrebenswert. Bleiben wir im Beispiel der Mannschaft. Eine Mannschaft, in der der Trainer alle Aufgaben übernehmen muss und die Spieler sich nicht gegenseitig helfen, funktiioniert nicht, bzw. der Trainer wird innerhalb kürzester Zeit ausgebrannt sein.
In einer Fußballmannschaft haben die Spieler aber etwas davon, wenn sie sich gegenseitig helfen.
Trotzdem hat geschrieben: 27 Jan 2024 15:47 Ne, ich unterstelle den Leuten ganz sicher keine böse Absicht. Böse Absicht ist, wenn man anderen Menschen schaden möchte. Ich unterstelle, dass sich die Leute es möglichst einfach machen wollen und eben nicht wirklich helfen wollen.
Kann schon sein, dass sie sich nicht wirklich damit beschäftigen wollen, aber das hängt ja vor allem von eurer Beziehung zueinander ab. Ich würde das z.B. nicht von meinen Kumpels erwarten, denn dafür gibt es ja Freunde.
Trotzdem hat geschrieben: 27 Jan 2024 15:47 Ich vermute halt es liegt daran, dass ich aus gesundheitlichen Gründen etc. nicht so viel geben kann. Also im Sinne der Reziprozität der Leute, dass nicht leisten wollen. Oder es ist Scham, z.B. habe ich ja schon an anderer Stelle erzählt, dass kumpels mich kaum zu Feiern eingeladen sind oder mit mir zu Parties gegangen sind. Also die Leute versprechen sich nichts davon wenn sie mir helfen und sie schämen sich für mich.
Vielleicht solltest du dir dann andere Leute suchen, die mehr Verständnis für dich aufbringen können und sich nicht für dich schämen.
Benutzeravatar
Kolinatan
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1991
Registriert: 01 Mai 2023 08:56
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Nähe Würzburg

Re: Unterschied zwischen "Vertröstet-werden" und "Getröstet-werden"

Beitrag von Kolinatan »

Trotzdem hat geschrieben: 27 Jan 2024 10:10 Paradox wird es dann, wenn mir die gleichen Leute, die mich vertrösten, zu gleich auch noch vorwerfen, ich würde Dinge aufschieben. Auf der einen Seite sagen mir diese Leute dann quasi, dass ich jetzt nichts ändern könne und einfach warten solle und auf der anderen Seite sagen sie mir, dass ich nicht warten soll, sondern etwas ändern soll.
Bist Du enttäuscht, weil sich die Behauptungen Deiner Freunde nicht erfüllt haben? Oder bist Du frustriert und wütend auf sie, weil sie Dich mit Allgemeinplätzen vertrösten, Dir allerdings keine Hilfe oder Unterstützung zukommen lassen, welche Du Dir wünscht, weil Du alleine nicht die Ideen oder Motivation hast Deine Situation zu verändern?

Was ist Dein Bedürfnis, welche mit den Worten der anderen Menschen bei Dir erfüllen werden soll? Was ist für Dich eine Quelle für Trost? Geht es um die Lösung Deiner Probleme oder darum Dich abzulenken? Möchtest Du von Deinen Freunden (kognitive) Empathie, bis Du den Eindruck hast, dass sie Deine Situation verstanden haben? Oder geht es Dir darum, dass sie Dich verstehen oder mehr Zeit mit Dir verbringen? Möchtest Du Unterstützung von ihnen bekommen, um Deine Situation zu verändern?

Was sagen die Menschen zu Dir, was Du als Vorwurf hörst? Sagen sie, dass Du nicht oft genug XYZ machst und es daher kein Wunder sei, wenn Du niemanden kennen lernst? Als sie Dir sagten, dass es schon werden wird, haben sie vielleicht gemeint, dass es nur etwas wird, wenn Du bestimmte Dinge unternimmst? Hast Du ihnen gesagt, dass sie Dir doch "versprochen" hätten, dass es schon wird und jetzt wirfst Du ihnen vor, dass Du weiterhin alleine bist? Wie genau laufen Deine Dialoge ab, wenn Du getröstet wirst und zugleich einen Vorwurf hörst?
Benutzeravatar
Trotzdem
Kommt an keinem Thema vorbei
Beiträge: 294
Registriert: 11 Nov 2022 01:23
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Unterschied zwischen "Vertröstet-werden" und "Getröstet-werden"

Beitrag von Trotzdem »

Tania hat geschrieben: 27 Jan 2024 19:09
Trotzdem hat geschrieben: 27 Jan 2024 15:47 Also die Leute versprechen sich nichts davon wenn sie mir helfen und sie schämen sich für mich.
Und Leute, denen Du zutraust, dass sie so denken, siehst Du als so gute Freunde, dass Du ihnen Deine Sorgen anvertraust und enttäuscht bist, wenn sie Dir nicht ausreichend helfen?

Ich fürchte, Du brauchst entweder bessere Menschenkenntnis oder bessere Freunde.
Es ist leider so, dass man gute Freunde ab 30 auch nicht mehr so leicht findet und ich mir allgemein schwer tue soziale Kontakte zu knüpfen. Bevor ich dann gar keine sozialen Kontakte habe, sind solche Kontakte allemal besser.
Kolinatan hat geschrieben: 27 Jan 2024 22:16 Bist Du enttäuscht, weil sich die Behauptungen Deiner Freunde nicht erfüllt haben? Oder bist Du frustriert und wütend auf sie, weil sie Dich mit Allgemeinplätzen vertrösten, Dir allerdings keine Hilfe oder Unterstützung zukommen lassen, welche Du Dir wünscht, weil Du alleine nicht die Ideen oder Motivation hast Deine Situation zu verändern?
Beides. Bin sowohl enttäuscht, weil die Voraussagen nicht eingetroffen sind, als auch über die Allgemeinplätze.

Ich habe Ideen und Motivation meine Situation zu verändern, aber wie ich bereits geschrieben habe, gibt es nicht nur Sachen die man selbst nicht ändern kann und die man ändern kann, sondern auch Sachen die sich erst mithilfe anderer ändern lassen.
Kolinatan hat geschrieben: 27 Jan 2024 22:16 Was ist Dein Bedürfnis, welche mit den Worten der anderen Menschen bei Dir erfüllen werden soll? Was ist für Dich eine Quelle für Trost? Geht es um die Lösung Deiner Probleme oder darum Dich abzulenken? Möchtest Du von Deinen Freunden (kognitive) Empathie, bis Du den Eindruck hast, dass sie Deine Situation verstanden haben? Oder geht es Dir darum, dass sie Dich verstehen oder mehr Zeit mit Dir verbringen? Möchtest Du Unterstützung von ihnen bekommen, um Deine Situation zu verändern?
Kann alles ein stückweit sein. Es geht eben darum, dass es konstruktiv und ehrlich ist.
Kolinatan hat geschrieben: 27 Jan 2024 22:16 Was sagen die Menschen zu Dir, was Du als Vorwurf hörst? Sagen sie, dass Du nicht oft genug XYZ machst und es daher kein Wunder sei, wenn Du niemanden kennen lernst? Als sie Dir sagten, dass es schon werden wird, haben sie vielleicht gemeint, dass es nur etwas wird, wenn Du bestimmte Dinge unternimmst? Hast Du ihnen gesagt, dass sie Dir doch "versprochen" hätten, dass es schon wird und jetzt wirfst Du ihnen vor, dass Du weiterhin alleine bist? Wie genau laufen Deine Dialoge ab, wenn Du getröstet wirst und zugleich einen Vorwurf hörst?
Also erstmal muss ich meist Kontakt suchen, da kommt niemand von den Leute auf mich zu. Dann sind es oft implizite Vorwurfe und keinen direkten. Sie sehen eben nur meinen derzeitigen Zustand und sagen dann das es mit meiner Einstellung schwer ist. Aber die Einstellung ist ja nicht immer so bei mir, sondern diese Einstellung ist ja auch das Ergebnis der ständigen Ablehnung. Das ist quasi so wie wenn man jemand der bereits verloren hat, die Niederlage vorwirft. Mittlerweile haben sich die Leute noch mehr distanziert, wahrscheinlich weil ihnen unangenehm ist, dass jetzt offensichtlich ist dass ihre Prognossen eigentlich Vertröstungen waren und nicht zugetroffen sind. Kann ich aber nur vermuten, da mir das nicht direkt gesagt wird.
"Je differenzierter, desto besser!"