Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Felix87

Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von Felix87 »

Gucki hat geschrieben: Bist Du ein Einzelkind?
Ja. Gerüchteweise ist mein einer Cousin eigentlich mein Halbbruder, aber ich weiß es nicht. Er wächst wuchs bei meiner Tante auf und manchmal habe ich auf Familienfeiern gehört, dass er ein uneheliches Kind meiner Mutter sein soll. Meine Tante soll ihn aufgenommen haben, weil meine Mutter überfordert war und der Vater verschwunden ist. Er ist drei Jahre älter als ich. Ich halte es für möglich, aber man spricht in unserer Familie nicht gerne darüber und ich habe mich damit abgefunden. Als ich noch jünger war, hat es mich eine Zeit sehr interessiert, aber ich weiß nicht, was der Unterschied für mich sein soll und darum kümmert es mich nicht mehr. Er war, wenn es stimmt ein Unfall, aber soll ich auch irgendwie gewesen sein.
Hast Du einen Job, wenn ja - was arbeitest Du?
Nein, ich bin in einer Maßnahme geparkt. Grundsätzlich würde ich gerne im Büro arbeiten, weil mir körperliche Arbeit nicht liegt. Ich bin ungeschickt und schmächtig.
Bist Du finanziell von Deiner Mutter abhängig?
Ja und nein. Grundsätzlich kommt das Geld vom Amt, aber meine Mutter verwaltet die meisten finanziellen Angelegenheiten für mich. Ich weiß, ich sollte das eigentlich nicht zulassen. In sehr vielen Angelegenheiten, die eigentlich nur mich etwas angehen, hat meine Mutter ihre Finger im Spiel und verwaltet es. Ich habe teilweise den Überblick verloren und tue mich auch deswegen schwer damit ihr zu widersprechen, weil ich mich davor fürchte, dass es mich überfordert, wenn ich es morgen alles selber machen müsste. Grundsätzlich traue ich es mir aber zu und denke meine Mutter irrt sich, wenn sie sagt, dass ich damit auf jeden Fall auf die Nase fallen würde. Ich wollte eigentlich vermeiden das zu schreiben, aber ich weiß inzwischen auch nicht mehr, wie ich es sonst erklären soll. Ich denke nicht, dass ich das Schloss auswechseln kann, weil der Mietvertrag aktuell auf dem Namen meiner Mutter läuft. Ich habe den Vermieter schon darum gebeten, dass wir es ändern, aber er weigert sich. Ich weiß nicht, ob ich mich strafbar mache, wenn ich das Schloss auswechsel. Dadurch, dass ich Geld vom Amt bekomme, bin ich leider gleichzeitig sehr eingeschränkt, was einen Umzug betrifft. Mir wurde erklärt, dass ich eine günstigere Wohnung finden müsste oder meine Mutter erklären muss, dass sie beabsichtigt selbst die Wohnung zu beziehen oder sie den Mietvertrag kündigen muss. So lange sie mich wohnen lässt, bin ich verpflichtet es anzunehmen. Wie der Rest des Threads zeigt, ist damit überhaupt nicht zu rechnen.
Wie ist das Verhältnis zu Deinem Vater?
Er ist hilfe- und pflegebedürftig. Wir haben wenig Kontakt. Er hat eine Haushaltshilfe, die für ihn einkauft, putzt, wächst etc. Er macht nichts mehr außer fernsehen und trinken. Es ist anstrengend ihn zu besuchen, weil er gar nicht so viel mitbekommt oder auf einen eingeht. Er hat auch keine Geduld. Früher war er anders, aber da hat er auch noch nicht getrunken. Die Scheidung hat ihn richtig mitgenommen. Gut, er war früher auch ungern außer Haus, aber er hatte seine Arbeit und war ausgegelichen und glücklich.

Hast Du Freunde/Bekannte, die Deine Mutter kennen und die Situation "beurteilen" können?
Wo du mich fragst, habe ich tatsächlich den Eindruck, dass sie da allen Kontakt abgebrochen hat zu ihrer Familie und das wären die einzigen gewesen, aber nein gibt keinen.
ogor

Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von ogor »

Kief hat geschrieben:
ogor hat geschrieben:
Tintenmalerin hat geschrieben:Was ist das schlimmste, was passieren könnte, wenn du das Türschloss wechseln lässt und deine Mutter vor der verschlossenen Tür stehen lässt?
Ein Bekannter von mir hatte mal genau diese Situation. Seine Mutter war ähnlich gestrickt.
Was da passiert ist:

Sie hat Sturm geklinget, danach im Treppenhaus die Nachbar zusammen gerufen und als er immer noch nicht geöffnet hat, hat sie die Polizei angerufen, weil ihr Sohn die Tür nicht öffnet, obwohl er da ist und ihm wird wohl was passiert sein. Die Polizei kam tatsächlich und als die sich zu erkennen gab, hat er die Tür geöffnet. [ ... ]
Zusammengefasst: Ganz großes Kino! Und genug Gesprächsstoff für die Nachbarn! :good:
Hat er denn auf das Klingeln seiner Mutter hin sie aufgeklaert (durch die geschlossene Tuer)?
Dass er absichtlich die Schloesser ausgetauscht hat?
Dann kann sie keinem "Missverstaendnis" unterliegen, dass es ihm schlecht gehen koennte.
Ganz im Gegenteil kann man dann deutlich aufzeigen, dass trotz geaeussertem (Abnabelungs-)Willen die Frau Mutter nicht einsichtig ist - und vielleicht die Polizei noetig, um dem Sproessling seine Ruhe zu schaffen.

Wenn dann wirklich die Polizei vor der Tuer steht, kann man die gleich bitten, die Mutter wegzufuehren - und ggf. ueber moegliche Massnahmen wie Hausverbot und Einstweilige Verfuegung aufzuklaeren!
Dann haetten die Polizeibeamten vermutlich nicht mehr das Gefuehl, dass sie wegen einer Banalitaet gerufen wurden.


CU, Kief
Ich glaube, dir ist eines nichts ganz klar: Die Mutter agiert und reagiert "nicht normal" (= außerhalb der Norm).

Er hat ihr sogar vorher erklärt, dass er das Schloss auswechseln wird, weil er nicht mehr möchte, dass sie einfach in seine Wohnung geht. Der Schlüssel war nur für NOTFÄLLE gedacht und nicht zu ein- und ausmaschieren, falls sie mal Lust dazu hat. Verstehen konnte oder wollte sie davon: Null. Da fehlte völlig jegliches Einsehen.

Jeder normale Mensch hätte bei einem ausgewechselten Schloss kehrt gemacht und wäre wieder gegangen. Nur diese Mutter nicht. Sie hat sich die Siutation so "zurechtgebogen", dass sie ja nur helfen will. Wie sie es immer tat. Das hat sie auch so gegenüber den Nachbarn und der Polizei vertreten.

Bei solchen Leuten, wird man auch mit neuem Türschloss vergeblich auf "Einsicht" hoffen. Das fügt dem ganzen Konflikt nur eine Gewaltkomponente mit hinzu. Lösen tut ein neues Schloss gar nichts.
gratis e con amore

Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von gratis e con amore »

Deine Verhaltens- und vor allem deine Denkweise erinnern mich sehr stark an frühere Zeiten und berühren mich beim lesen.

Du schreibst sehr detailliert und umfangreich, sodass man sich ein gutes Bild deiner Situation machen kann! - Mich würde interessieren ob du selber während du schreibst und bevor du deinen Text vor dem posten liest etwas fühlst?
Brax hat geschrieben:Du musst ihr zeigen, dass sie so mit dir nicht mehr umspringen kann, wie sie es tut.
Dafür ist er viel zu sehr emotional abhängig. Sein Kopf kann die Missstände erfassen und diese hier veröffentlichen.
Vom Gefühl her ist er aber krankhaft mit seiner Mutter verwoben. Er lebt im Moment für sie...

Was sagst du selber dazu, Felix?
Schneeleopard hat geschrieben:Letztlich hilft nur eines: Das du innerlich zum totalen Bruch bereit bist. Nur wenn du dich aus
der emotionalen Abhängigkeit lößt, kannst du was Sinnvolles durchsetzen.
Ohne professionelle Hilfe wirst du dein Problem nicht in den Griff bekommen!
Bist du in Therapie?
Brax hat geschrieben:Felix, mach dich mal schlau bezüglich "Narzisstische Persönlichkeitsstörung"
Das würde ich dir auch raten. Gute Bücher zu dem Thema hat Alice Miller veröffentlicht.
Ninja Turtle

Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von Ninja Turtle »

Felix87 hat geschrieben:Dadurch, dass ich Geld vom Amt bekomme, bin ich leider gleichzeitig sehr eingeschränkt, was einen Umzug betrifft. Mir wurde erklärt, dass ich eine günstigere Wohnung finden müsste oder meine Mutter erklären muss, dass sie beabsichtigt selbst die Wohnung zu beziehen oder sie den Mietvertrag kündigen muss. So lange sie mich (kostenlos?) wohnen lässt, bin ich verpflichtet es anzunehmen.
Da würde ich mich mal rechtlich beraten lassen. Die Leute vom Ampt erzählen oft jede Menge Halbwahrheiten.
Eigentlich müsstest du nur eine Wohnung finden, die die allgemeinen Kriterien des Amtes erfüllt. Kann natürlich sein, dass die dann deutlich günstiger sein wird.
Kief

Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von Kief »

ogor hat geschrieben:
Kief hat geschrieben:Dann kann sie keinem "Missverstaendnis" unterliegen, dass es ihm schlecht gehen koennte.
Ganz im Gegenteil kann man dann deutlich aufzeigen, dass trotz geaeussertem (Abnabelungs-)Willen die Frau Mutter nicht einsichtig ist - und vielleicht die Polizei noetig, um dem Sproessling seine Ruhe zu schaffen.

Wenn dann wirklich die Polizei vor der Tuer steht, kann man die gleich bitten, die Mutter wegzufuehren - und ggf. ueber moegliche Massnahmen wie Hausverbot und Einstweilige Verfuegung aufzuklaeren!
Dann haetten die Polizeibeamten vermutlich nicht mehr das Gefuehl, dass sie wegen einer Banalitaet gerufen wurden.
Ich glaube, dir ist eines nichts ganz klar: Die Mutter agiert und reagiert "nicht normal" (= außerhalb der Norm).
[ ... ]
Jeder normale Mensch hätte bei einem ausgewechselten Schloss kehrt gemacht und wäre wieder gegangen. Nur diese Mutter nicht. Sie hat sich die Siutation so "zurechtgebogen", dass sie ja nur helfen will. Wie sie es immer tat. Das hat sie auch so gegenüber den Nachbarn und der Polizei vertreten.
Meine Argumentation bezog sich auch weniger auf das "Verstaendniss" der Mutter.
Sondern darauf, dass sie gegenueber den Polizisten keine fadenscheinige Ausrede mehr hat, ein Missverstaendnis vorzuschieben.
Dann kann der Sohn selbst die Polizei rufen, oder bei den von der Mutter fehlerhaft gerufenen Polizisten eine Aufgabe erbitten, die auch die Arbeit lohnt.
Naemlich einen Abstand durchzusetzen, der womoeglich einer Einstweiligen Verfuegung bedarf, und Handlungsbedarf fuer die Polizei darstellt.
Dann haben die eine relevante Aufgabe, und gehen anders an die Sache ran.


CU, Kief
Felix87

Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von Felix87 »

gratis e con amore hat geschrieben: Du schreibst sehr detailliert und umfangreich, sodass man sich ein gutes Bild deiner Situation machen kann! - Mich würde interessieren ob du selber während du schreibst und bevor du deinen Text vor dem posten liest etwas fühlst?
Sehr oft fühle ich gar nichts. Damit meine ich nicht nur die Posts. Ich meine überall. Darum finde ich manchmal schwer motiviert zu sein. Beim posten ist es oft eine Erleichterung, beim schreiben eine Anspannung. Wenn ich es lese Wut und Hilflosigkeit. Ich fühle mich oft hilflos und ohne Ausweg.
Brax hat geschrieben:Du musst ihr zeigen, dass sie so mit dir nicht mehr umspringen kann, wie sie es tut.
Dafür ist er viel zu sehr emotional abhängig. Sein Kopf kann die Missstände erfassen und diese hier veröffentlichen.
Vom Gefühl her ist er aber krankhaft mit seiner Mutter verwoben. Er lebt im Moment für sie...

Was sagst du selber dazu, Felix?
Ich möchte auf beides antworten. Ich kann die Missstände klar sehen. Ich denke zumindest das meiste. Ich fühle meiner Mutter gegenüber eigentlich meistens Ablehnung und Hass. Ich weiß nicht, ob man sagen kann ich fühle mich ihr verbunden. Eine Zeit hatte ich intensive, detailierte Mordfantasien, die in meistens sehr blutig waren und über das Töten weit hinaus gehen. Einer ihrer Freunde nach meinem Vater war nicht gut zu ihr und als ich sah wie er ein Huhn schlachtete, hatte ich zum ersten Mal die Fantasie er würde meiner Mutter das gleiche antun, Die Fantasie wurde jedes mal brutaler und relativ früh, war ich auch der Handelnde. Es war sehr befriedigend, aber die Fantasie habe ich schon länger nicht mehr gehabt. Ich weiß gar nicht, warum ich jetzt daran denken muss. Was ich meine ist, ich mag sie nicht. Manchmal denke ich, dass es mir gut tun würde, wenn ich einen Weg finden würde, die Beziehung normal zu machen, weil ich denke unsere Beziehung färbt auf meine Beziehungen zu anderen Menschen ab. Ich habe oft Angst, wenn ich Freunde finde, dass sie ihr ähnlich werden oder ich beobachte, wie ich andere nach ihrer Art behandel ohne es direkt zu wollen. Mein Problem zumindest wie ich es fühle ist, dass ich ohnmächtig bin und mir die Hände gebunden sind. Ich könnte ihr drohen, abder dann kann ich es nicht umsetzen. Wie oft habe ich schon gesagt, dass ich wegziehe, aber das Amt ist dagegen beziehungsweise eine günstigere Wohnung zu finden ist aussichtslos. Ich bezahle die Miete selbser, aber meine Mutter hat ursprünglich die Wohnung gemietet, um dort nur am Wochenende manchmal zu übernachten. Ehrlich gesagt wollte sie ihre Affäre verstecken oder dieser verheimlichen, dass da noch jemand ist. Das ist aber nicht wichtig. Auf jeden Fall konnte ich dann dort wohnen als ich mich nicht um eine Wohnung kümmern wollte oder sagen wir vielleicht hätte ich, aber sie kam gleich und hat mir das angeboten udn es hörte sich gut an. Die MIete kriegt sie trotzdem von mir wieder. Der Vermieter sagt, dass er nicht an Arbeitslose vermieten möchte, darum kann ich den Vertrag nicht ändern oder darum sagt er will er das nicht. Die Situation ist nicht auflösbar oder ich suche eine Lösung und alles sieht unmöglich aus. Das ist höchstens der Grund, weshalb ich versuche mich damit abzufinden. Ich nehme keine Rücksicht aus sie. Ich befürchte nur mich noch tiefer in Probleme zu stürzen, wenn ich unseren Streit zu weit treibe. Auf der anderen Seite ich bin manchmal wütend und sage es ihr auch, aber sie beschwichtigt mich schlimm. Ich weiß nicht mehr, was ich erwidern soll. Was soll ich sagen, wenn sie sagt. "Ich tue alles für dich und du bist völlig undankbar. Du verstößt deine eigene Mutter. Trotzdem bin ich hier und tue und mache für dich, weil du mein Sohn bist..." Ich kann höchstens sagen, dass es nicht stimmt oder dass ich es nicht möchte, aber darauf weiß sie wieder eine Antowrt und ich komme nicht zu einen Ergebnis außer dass ich merke wie hilflos ich bin. Ich bin enttöäuscht und frustriert und völlig machtlos. Ich habe ein anderes Bild von mir, aber wenn ich das aufrecht erhalten möchte, muss ich das ausblenden. Ich würde daran nur kaputt gehen, wenn ich es immer wieder versuche und scheitere. Ich versuche manchmal es vor mir darzustellen als wenn ich es ihr erlaube und ich das möchte und ich brauche das auch, um nicht gar nichts mehr machen zu können, weil ich nur verzweifelt wäre. Ich weiß nicht, ob ich im Moment für sie lebe. Ich habe das Gefühl gar nicht zu leben. Außer in Momenten dazwischen, wenn ich zufrieden meinen Kaffee trinke. Aber um überhaupt den Kaffee genießen zu können, muss ich auch ausblenden, was alles noch passiert. Ich muss sagen können, dass alles gut ist. Manchmal verwirrt mich das und ich bin mir nicht mehr sicher, was wahr ist. Ich genieße dann den Kaffee und sage mir siehst du alles ist gut. Es tut mir gut, aber leider ändere ich dann auch nichts. Aber kann ich überhaupt etwas ändern? Während ich das schreibe geht es mir auch gut, weil ich beschäftigt bin. Das finde ich auch verwirrend.
Bist du in Therapie?
Nein. Ist Therapie aber nicht vielleicht sehr ähnlich wie das, was ich jetzt habe? Ich bin eingesperrt in einer Anstalt und andere regeln alles und wissen alles besser? Oder meinst du Gespräche beim Psychotherapeuten? Ich hatte das eine Zeit und es hat mir nicht geholfen. Der wollte immer nur darüber sprechen, ob und wie die Medikamente wirken. Ich fand das unheimlich und habe es abgebrochen. Beziehungsweise ich habe eingerichtet, dass er denkt, dass die Medikamente tun, was sie sollen und bekomme sie nur noch verschrieben und entsorge sie. Das ist besser als die Experimente mit immer neuen Medikamenten die nicht ein Problem lösen, außer mich vielleicht high zu machen. Dann besaufe ich mich lieber.
Brax hat geschrieben:Felix, mach dich mal schlau bezüglich "Narzisstische Persönlichkeitsstörung"
Das würde ich dir auch raten. Gute Bücher zu dem Thema hat Alice Miller veröffentlicht.
Alice Miller habe ich schon einmal gehört, wenn ich mich nicht irre, macht sie Kinderpsychologie. Ich kenne nur einzelne Zitate, aber werde mich mit Google schlau machen.

Die Uhr ist schon wieder. Ich entschuldige mich nicht allen geantwortet zu haben. Ich habe auch eine nette Private Nachricht bekommen. Vieles muss ich wahrscheinlich auch sacken lassen und dann ausprobieren.
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Hoppala
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Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von Hoppala »

Felix87 hat geschrieben:
Bist du in Therapie?
Nein. Ist Therapie aber nicht vielleicht sehr ähnlich wie das, was ich jetzt habe? Ich bin eingesperrt in einer Anstalt und andere regeln alles und wissen alles besser? Oder meinst du Gespräche beim Psychotherapeuten? Ich hatte das eine Zeit und es hat mir nicht geholfen. Der wollte immer nur darüber sprechen, ob und wie die Medikamente wirken.
Nein, es iost nicht dasselbe was du jetz hast bzw. sollte es nicht sein.
Warst du bei einem Psychotherapeuten oder bei einem Psychiater oder Arzt mit psycotherapeutischer Zulassung? Das sind unterschiedliche Professionen.
Sagst du das, was du hier schilderst, deinem Sachbearbeiter bei der Arbeitsagentur? Der müsste dann eigentlich von Amts wegen tätig werden und dich erst mal bei der Suche nach Hilfe unterstützen, anstatt dich "eingliedern" zu wollen.
Wobei auf das Personal der Arbeitsagenturen halt auch kein Verlass ist, Was aber kein Grund ist, deren Aktivität einzufordern.
Felix87 hat geschrieben: Ich fand das unheimlich und habe es abgebrochen. Beziehungsweise ich habe eingerichtet, dass er denkt, dass die Medikamente tun, was sie sollen und bekomme sie nur noch verschrieben und entsorge sie. Das ist besser als die Experimente mit immer neuen Medikamenten die nicht ein Problem lösen, außer mich vielleicht high zu machen. Dann besaufe ich mich lieber.
Niemand kann dir helfen, wenn du ihn über die Ergebnisse seiner Vorschläge belügst.
Dass es auch unfähige Hilfswillige gibt, ändert daran nichts., Durch deine Unwahrhaftigkeit machst du aber selbst jeden zu einem unfähigen Helfer.
Was hindert dich, als mündiger Mensch zu sagen: "Ich will diese Medikamente nicht nehmen"? Ggf. mit dem Zusatz "weil".
Warum die Heimlichtuerei?
Die macht Sinn, wenn du tatsächlich Zwangsmaßnahmen zu erdulden hättest. Mach dir klar, dass es sich für dich nnur nach Zwangsmaßnahme anfühlt, aber keine ist.

Du hast das Recht, offen über dein eigenes Leben zu entscheiden (solange im legalen Rahmen bzw. niemand sonst über Gebühr geschädigt wird).
Rechte haben aber nur solange Wirkung, wie man sie selbst einfordert und in Anspruch nimmt.

Bei vielem, was du schreibst, stelle ich fest, dass du a) außerordentlich wenig informiert bist udn stattdessen viel vermutest und herumrätst, was dich zu unfunktionalen Aktionen führt. Du kannst hier lange und strukturierte Beiträge schreiben. Du bist sicher auch in der Lage, dich über die Dinge, mit denen du belastend zu tun hast, hinreichend umfassend zu informieren. Dann hätest du eine bessere Basis für bessere Reaktionen.
Und ich stelle b) fest, dass du anscheinend nie deutlich sagst: "das will ich und das will ich nicht". Nur weil deine Mutter das ignoriert, müssen das andere Leute nicht auch ignorieren.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
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Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von Gucki »

Felix87 hat geschrieben: Nein, ich bin in einer Maßnahme geparkt. Grundsätzlich würde ich gerne im Büro arbeiten, weil mir körperliche Arbeit nicht liegt. Ich bin ungeschickt und schmächtig.
Ich lebe in Österreich, ich kenne mich in Deutschland nicht aus wie das funktioniert, aber ich denke Du solltest Dich genau erkundigen, welche Möglichkeiten Du hast! Vielleicht gibt es ja Bürojobs und Du musst Dich "nur" bewerben? Ich glaube nicht, dass Du ungeschickt bist, alles kann man lernen.
Felix87 hat geschrieben: Ja und nein. Grundsätzlich kommt das Geld vom Amt, aber meine Mutter verwaltet die meisten finanziellen Angelegenheiten für mich. Ich weiß, ich sollte das eigentlich nicht zulassen. In sehr vielen Angelegenheiten, die eigentlich nur mich etwas angehen, hat meine Mutter ihre Finger im Spiel und verwaltet es. Ich habe teilweise den Überblick verloren und tue mich auch deswegen schwer damit ihr zu widersprechen, weil ich mich davor fürchte, dass es mich überfordert, wenn ich es morgen alles selber machen müsste.

Wenn Du nicht besachwaltet bist von Deiner Mutter, dann solltest Du das schleunigst ändern und Deine finanziellen Dinge selbst in die Hand nehmen!
Es gibt genug Leute, die Dich dabei unterstützen können.
Felix87 hat geschrieben: Ich denke nicht, dass ich das Schloss auswechseln kann, weil der Mietvertrag aktuell auf dem Namen meiner Mutter läuft. Ich habe den Vermieter schon darum gebeten, dass wir es ändern, aber er weigert sich. Ich weiß nicht, ob ich mich strafbar mache, wenn ich das Schloss auswechsle.
In diesem Fall darfst Du das Schloss nicht wechseln, wenn Du es tust und es kommt hart auf hart, kann Dich Deine Mutter anzeigen, da Du quasi der Untermieter bist. Kennst Du den Mietvertrag - darf sie die Wohnung überhaupt untervermieten? Gibt es Chancen auf eine günstigere Wohnung? Vielleicht als Übergang eine WG?
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Brax
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Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von Brax »

Felix87 hat geschrieben: Ich bezahle die Miete selber, aber meine Mutter hat ursprünglich die Wohnung gemietet [...] Der Vermieter sagt, dass er nicht an Arbeitslose vermieten möchte, darum kann ich den Vertrag nicht ändern oder darum sagt er will er das nicht.
Kannst du dann nicht einfach aufhören, die Miete zu zahlen? Laut Vertrag muss sie ja zahlen und nicht du. Und wenn sie dann von dir nichts mehr bekommt, ist sie vielleicht auch nicht mehr so scharf auf dieses Arrangement und lässt dich ausziehen? Oder hast du einen Untermietvertrag mit ihr?
Felix87 hat geschrieben: Ich weiß nicht mehr, was ich erwidern soll. Was soll ich sagen, wenn sie sagt: "Ich tue alles für dich und du bist völlig undankbar. Du verstößt deine eigene Mutter. Trotzdem bin ich hier und tue und mache für dich, weil du mein Sohn bist..." Ich kann höchstens sagen, dass es nicht stimmt oder dass ich es nicht möchte, aber darauf weiß sie wieder eine Antowrt und ich komme nicht zu einen Ergebnis außer dass ich merke wie hilflos ich bin.
Mit Narzissten kann man nicht diskutieren, die drehen immer alles so hin, wie sie es haben wollen, egal wie gut deine Argumente sind und wie absurd ihre.

Aber würde es (vielleicht auch dir selbst) helfen, wenn sie sagt, sie tue doch alles für dich, ihr zu antworten, dass sie eben nicht alles tut, z. B. nicht deine Grenzen achtet oder dich als erwachsenen Menschen behandelt und dass sie das bitte mal tun soll?
Oder dass sie das alles eben nicht für dich, sondern für sich selbst tut? Sie wird sich dadurch zwar vermutlich nicht ändern, aber vielleicht hilft es auch dir selbst, es ihr gegenüber wenigstens mal auszusprechen?
Felix87 hat geschrieben:Nein. Ist Therapie aber nicht vielleicht sehr ähnlich wie das, was ich jetzt habe? Ich bin eingesperrt in einer Anstalt und andere regeln alles und wissen alles besser? Oder meinst du Gespräche beim Psychotherapeuten? Ich hatte das eine Zeit und es hat mir nicht geholfen. Der wollte immer nur darüber sprechen, ob und wie die Medikamente wirken.
Therapie heißt nicht, dass du eingesperrt wirst. Im Prinzip ist es so, dass du die Therapie selbst machst und der Therapeut dich dabei anleitet und unterstützt. Du bist also selbst der Protagonist.
Außerdem solltest du eher zu einem Psychologen gehen und nicht zu einem Psychiater. Psychologen verschreiben keine Medikamente, sondern führen Gespräche mit dir. Es ist auch möglich, dass es nicht gleich beim ersten Versuch alles hinhaut, nicht jeder Psychologe und jeder Patient passen zusammen. Vielleicht musst du erst mehrere Psychologen aufsuchen, bis du den für dich passenden findest.
Felix87 hat geschrieben:Alice Miller habe ich schon einmal gehört, wenn ich mich nicht irre, macht sie Kinderpsychologie.
Du irrst dich. Sie hat Erwachsene therapiert, die in der Kindheit (und danach) emotional misshandelt wurden.
Hoppala hat geschrieben:Was hindert dich, als mündiger Mensch zu sagen: "Ich will diese Medikamente nicht nehmen"? Ggf. mit dem Zusatz "weil".
Warum die Heimlichtuerei?
Na ja, was wohl? Er hat sein ganzes Leben lang verinnerlicht, dass seine Wünsche und seine Meinung nicht zählen und er dem Willen anderer ausgeliefert ist, ohne sich dagegen durchsetzen zu können. Mit dem Hintergrund ist sein Verhalten logisch.
Felix87

Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von Felix87 »

Gucki hat geschrieben: Ich lebe in Österreich, ich kenne mich in Deutschland nicht aus wie das funktioniert.
Ich habe Anwesenheitspflicht von 8 - 14 Uhr von Montag - Freitag. Mittwoch schreiben wir 2 Stunden Bewerbungen. An den anderen Tagen spielen wir Gesellschaftspiele, machen Arbeitsblätter für die 5. - 7. Klasse, kochen, lesen, gucken Filme oder gehen spazieren. Wenn man ein Praktikum findet, muss man in der Zeit nicht mehr dahin. Das ist immer für ein halbes Jahr und danach wechselt man, die Maßnahme oder ist hoffe3ntlich in Arbeit oder das Amt lässt einen zuhause arbeitslos sein. Insgesamt darf man bis zu 2 Jahre Maßnahmen machen und danach erst wieder, wenn man zwischenzeitlich gearbeitet hat.
Wenn Du nicht besachwaltet bist von Deiner Mutter, dann solltest Du das schleunigst ändern und Deine finanziellen Dinge selbst in die Hand nehmen!
Das Wort kannte ich nicht, aber ich bin auch es nicht.

Kennst Du den Mietvertrag - darf sie die Wohnung überhaupt untervermieten?
Offiziell noch nicht, aber mein Vermieter ist informiert und einverstanden. Ich weiß, dass nur, weil ich mit ihm vor kurzen die Mietbescheinunigung machen musste und da hat er gesagt, dass es ihn nervt. Wenn sie das noch öfter haben wollen, soll ich meiner Mutter sagen, dass er den Mietvertrag in die Richtung ändern kann, weil sie dann die Sachen ausfüllen darf. Ich habe versucht ihm klar zu machen in welchen Ärger er mich gebracht hat, weil er sich mit den Ausfüllen so lange Zeit lässt. Dadurch ist das Thema zur Sprache gekommen.
gratis e con amore

Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von gratis e con amore »

Vorab: Ich kann es nur mit meiner Vergangenheit vergleichen und sehe daher zum Teil sehr starke Parallelen.
Selbst wenn wir die selbe Geschichte hätten, du brauchst Hilfe von Außen. Mit dem "von der Seele schreiben" kannst du erstmal deine ganze Trauer, Wut etc. ausdrücken und es ist sicher auch erleichternd, du verlierst aber Zeit wenn du jetzt nur hier auf Hilfe hoffst.
Die findest du hier nicht!!! Das was du hier schreibst (ich habe mir auch deinen Vorstellungspost angeschaut) musst du mit einer neutralen, unvoreingenommenen Person (->Therapeuten) auf-/verarbeiten.
Felix87 hat geschrieben:Sehr oft fühle ich gar nichts. Damit meine ich nicht nur die Posts. Ich meine überall. Darum finde ich manchmal schwer motiviert zu sein. Beim posten ist es oft eine Erleichterung, beim schreiben eine Anspannung. Wenn ich es lese Wut und Hilflosigkeit.
Deshalb habe ich dir die Frage gestellt. Aus deinen Texten lese ich auch gar kein Mitgefühl dir gegenüber heraus. Du schreibst
deine Geschichte einfach "kalt" runter.
Felix87 hat geschrieben:Manchmal denke ich, dass es mir gut tun würde, wenn ich einen Weg finden würde, die Beziehung normal zu machen, weil ich denke unsere Beziehung färbt auf meine Beziehungen zu anderen Menschen ab. Ich habe oft Angst, wenn ich Freunde finde, dass sie ihr ähnlich werden oder ich beobachte, wie ich andere nach ihrer Art behandel ohne es direkt zu wollen.
Das was du über Jahre bei deiner Mutter verinnerlicht hast läuft dir, wenn du es dir nicht bewusst machst, immer wieder hinterher.
Dein Verhalten vor allem dir selber aber auch den Anderen gegenüber lässt dich in dem Glauben, es wiederholt sich ab einem gewissen Punkt alles wie du es bei/von deiner Mutter kennst.
Felix87 hat geschrieben:Ich nehme keine Rücksicht auf sie.
Ich weiß nicht, ob ich im Moment für sie lebe. Ich habe das Gefühl gar nicht zu leben.


Wohl dein ganzes Leben lang schon, doch.... :?
Das ist der Punkt wo ich mich am stärksten in dir wiederfinde. Du hast dich schon wohl sehr früh (wie ich) an die Bedürfnisse deiner Mutter/Umgebung anpassen müssen und hast deshalb das Gefühl für dich, was du möchtest und was dich ausmacht, verloren.
Durch deine "Unfähigkeit" und die vorhandene Unsicherheit im alltäglichen hältst du sie am "Leben".
Felix87 hat geschrieben:Was soll ich sagen, wenn sie sagt. "Ich tue alles für dich und du bist völlig undankbar. Du verstößt deine eigene Mutter. Trotzdem bin ich hier und tue und mache für dich, weil du mein Sohn bist..."


Das sind (unbewusste) Manipulationen mit denen sie dir Schuldgefühle einreden und Dankbarkeit einfordern kann.
Felix87 hat geschrieben:Ich habe ein anderes Bild von mir, aber wenn ich das aufrecht erhalten möchte, muss ich das ausblenden.
Sei froh das du wenigstens noch eine Vorstellung von dir erhalten konntest. Damit kannst du doch dann in der Therapie arbeiten.
Felix87 hat geschrieben:Oder meinst du Gespräche beim Psychotherapeuten? Ich hatte das eine Zeit und es hat mir nicht geholfen. Der wollte immer nur darüber sprechen, ob und wie die Medikamente wirken.
Meinst du Psychotherapeut oder Psychiater? Psychiater sind ja Ärzte die dir Tabletten verschreiben und zwar auch ein wenig mit dir reden, aber ich rede von richtiger regelmässiger Gesprächstherapie bei einem Therapeuten.
Hoppala hat geschrieben:Was hindert dich, als mündiger Mensch zu sagen: "Ich will diese Medikamente nicht nehmen"?
Das ist wie bei seiner Mutter. Er würde die Richtigkeit der Behandlung und die Autorität des Therapeuten in seiner Vorstellung anzweifeln/untergraben und ihn schlimmstenfalls gegen ihn aufbringen. Das ist zum Beispiel so eine unbewusste sich wiederholende Zwangshandlung.
Hoppala hat geschrieben:Und ich stelle b) fest, dass du anscheinend nie deutlich sagst: "das will ich und das will ich nicht". Nur weil deine Mutter das ignoriert, müssen das andere Leute nicht auch ignorieren.
Dafür braucht es aber erstmal die gegenteilige, positive Erfahrung mit einem realen Menschen.
Felix87

Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von Felix87 »

Hoppala hat geschrieben: Warst du bei einem Psychotherapeuten oder bei einem Psychiater oder Arzt mit psycotherapeutischer Zulassung? Das sind unterschiedliche Professionen.
Auf der Visitenkarte steht Facharzt für Psychiatrie & Psychotherapie
Sagst du das, was du hier schilderst, deinem Sachbearbeiter bei der Arbeitsagentur?
Nein, das gibt doch nur Ärger.
Was hindert dich, als mündiger Mensch zu sagen: "Ich will diese Medikamente nicht nehmen"? Ggf. mit dem Zusatz "weil".
Warum die Heimlichtuerei?
Die macht Sinn, wenn du tatsächlich Zwangsmaßnahmen zu erdulden hättest. Mach dir klar, dass es sich für dich nnur nach Zwangsmaßnahme anfühlt, aber keine ist.
Ja, ich empfinde es so und habe Angst vor Ärger, der mir passieren könnte, wenn ich nicht mitmache. Es ist diffuss. Keine Ahnung aber es ist Ängstlichkeit.
Du hast das Recht, offen über dein eigenes Leben zu entscheiden (solange im legalen Rahmen bzw. niemand sonst über Gebühr geschädigt wird).
Rechte haben aber nur solange Wirkung, wie man sie selbst einfordert und in Anspruch nimmt.
Ich verdiene kein eigenes Geld. Ich weiß rechtlich ist man anders gesichert, aber es fühlt sich in mir noch einmal anders an.
Bei vielem, was du schreibst, stelle ich fest, dass du a) außerordentlich wenig informiert bist udn stattdessen viel vermutest und herumrätst, was dich zu unfunktionalen Aktionen führt. Du kannst hier lange und strukturierte Beiträge schreiben. Du bist sicher auch in der Lage, dich über die Dinge, mit denen du belastend zu tun hast, hinreichend umfassend zu informieren.


Davon gehe ich grundsätzlich aus. Ich weiß nicht, warum es mir schwerfällt etwas in Angriff zu nehmen, aber ich sollte damit anfangen.
Und ich stelle b) fest, dass du anscheinend nie deutlich sagst: "das will ich und das will ich nicht". Nur weil deine Mutter das ignoriert, müssen das andere Leute nicht auch ignorieren.
Ja, absolut. Ich habe den Eindruck, dass ich das verlernt habe. Ich hasse das an mir am meisten. Ich will immer alles harmonisch und diplomatisch haben. Oder eigentlich habe ich Angst davor, was die Alternative ist.
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Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von Hoppala »

Brax hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben: Was hindert dich, als mündiger Mensch zu sagen: "Ich will diese Medikamente nicht nehmen"? Ggf. mit dem Zusatz "weil".
Warum die Heimlichtuerei?
Na ja, was wohl? Er hat sein ganzes Leben lang verinnerlicht, dass seine Wünsche und seine Meinung nicht zählen und er dem Willen anderer ausgeliefert ist, ohne sich dagegen durchsetzen zu können. Mit dem Hintergrund ist sein Verhalten logisch.
Und jetzt ist es an der Zeit zu verinnerlichen, dass das nicht die einzige logische Konsequenz ist.
Ein andere wäre, die eigene legale Mündigkeit in Anspruch zu nehmen und zu lernen, sich Stück für Stück von der Dominanz anderer Leute Willen zu befreien.
Das ist für mich logisch.
gratis e con amore hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben:Und ich stelle b) fest, dass du anscheinend nie deutlich sagst: "das will ich und das will ich nicht". Nur weil deine Mutter das ignoriert, müssen das andere Leute nicht auch ignorieren.
Dafür braucht es aber erstmal die gegenteilige, positive Erfahrung mit einem realen Menschen.
Natürlich. Die wird sich aber nicht einstelen, wenn er es nicht tut. (und natürlich uach nicht, wenn er sich nur mit Menschen umgibt, die das erfahrungsgemäß ignorieren.)
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Felix87

Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von Felix87 »

Brax hat geschrieben: Und wenn sie dann von dir nichts mehr bekommt, ist sie vielleicht auch nicht mehr so scharf auf dieses Arrangement und lässt dich ausziehen? Oder hast du einen Untermietvertrag mit ihr?
Ich habe es schon einmal angedroht. Ich weiß nicht, was passieren würde. Ich konnte mich noch nie dazu überwinden es umzusetzen. Der Dauerauftrag läuft und ich denke alles, was passiert ist, dass zu erst das Amt sieht, dass ich keine Kosten für Miete habe und die überlegen es zu streichen. Als nächstes denke ich, muss ich noch mal einen Dauerauftrag ausfüllen und die Bankgebühren dafür bezahlen.
Aber würde es (vielleicht auch dir selbst) helfen, wenn sie sagt, sie tue doch alles für dich, ihr zu antworten, dass sie eben nicht alles tut, z. B. nicht deine Grenzen achtet oder dich als erwachsenen Menschen behandelt und dass sie das bitte mal tun soll?
Oder dass sie das alles eben nicht für dich, sondern für sich selbst tut? Sie wird sich dadurch zwar vermutlich nicht ändern, aber vielleicht hilft es auch dir selbst, es ihr gegenüber wenigstens mal auszusprechen?
Es ist eine Mischung aus Angst und Hoffnung. Aus früheren Erfahrungen kann ich mir gut vorstellen, dass sie es benutzt, um herauszufinden, wo ich besonders verletztlich bin.
Psychologen verschreiben keine Medikamente, sondern führen Gespräche mit dir. Es ist auch möglich, dass es nicht gleich beim ersten Versuch alles hinhaut, nicht jeder Psychologe und jeder Patient passen zusammen. Vielleicht musst du erst mehrere Psychologen aufsuchen, bis du den für dich passenden findest.
Das hatte ich einmal. Er war ehrenamtlich und das Amt wollte den nicht akzeptieren, weil er nicht professionell war. Auch stand in der Auflage, dass ich mich explizit um einen Psychotherapeuten kümmern soll und mir wurde gesagt, dass ein Psychologe nicht bezahlt würde sondern nur ein Psychotherapeut. Eines halbes Jahr ungefähr war ich richtig verpflichtet als Mitwirkungspflicht festgehalten den zu besuchen. Ich weiß nicht, ob die Auflage zurückkommen würde, wenn ich ihn jetzt absage. Andererseits weiß ich nicht mal, ob die wissen, dass ich noch da bin.
Felix87 hat geschrieben:Alice Miller habe ich schon einmal gehört, wenn ich mich nicht irre, macht sie Kinderpsychologie.
Du irrst dich. Sie hat Erwachsene therapiert, die in der Kindheit (und danach) emotional misshandelt wurden.
Er hat sein ganzes Leben lang verinnerlicht, dass seine Wünsche und seine Meinung nicht zählen und er dem Willen anderer ausgeliefert ist, ohne sich dagegen durchsetzen zu können. Mit dem Hintergrund ist sein Verhalten logisch.
Das ist ziemlich genau die Wahrheit. Ich finde manchmal krass wie stark es prägt, obwohl man dahinter gucken kann, dass das nicht normal ist und versteht, dass viele andere es sehr anders handhaben. Es ist immer wieder so, dass ich mir entweder nicht sicher bin, was mein eigentlicher Wunsch ist und ich dann nicht weiß, ob ich das überhaupt äußern soll, wenn ich selber nicht weiß, ob ich in die Richtung möchte. Dann ist noch, dass ich das Gefühl habe, dass es nicht richtig ist den Wunsch zu haben oder dass es überhaupt keine Möglichkeit gibt ihn zu realisieren. ich möchte mich nicht vor allen bloßstellen und zeigen, dass ich den Wunsch habe und ihn nicht erfüllen kann. Dann ist mir oft lieber, wenn sie denken, dass ich den Wunsch nicht habe. Das ist auch oft bei einer Freundin so, wenn ich gerne versuchen würde zu flirten, sage ich mir, dass es zu 99% damit enden wird, dass ich erklären muss, warum ich überhaupt auf die Idee komme, dass ich eine Freundin verdient haben könnte oder wie es einer Frau überhaupt möglich sein soll mich toll zu finden. Oder auch nur jemand zu fragen, ob wir Freunde sein sollen. Es ist für mich schon viel zu sagen: Ich gehe am Wochenende Eis essen, kannst du dir vorstellen das auch machen zu wollen. Es ist eher, dass ich versuche mitzubekommen, was andere vorhaben und ich dann versuche das auch zu wollen und vielleicht spreche ich sogar darüber, dass ich sage: Das wollte ich auch machen. Vielleicht trifft man sich. Ich bin immer sehr vorsichtig. Dann bin ich mir wieder nicht sicher, ob ich mehr als Hallo sagen soll. (Ich hätte fast darf geschrieben. Manchmal ist es auch so.) Ich mag die Unsicherheit nicht, aber ich kriege es nicht los. Es sei denn jemand hat mir sehr oft und ausgiebig immer wieder sehr nett entgegengekommen und selbst dann reicht manchmal ein Stirnrunzeln und ich kriege panische Angst und falle im Muster zurück. Ich weiß auch gar nicht, wie ich mir vorstelle damit Sex haben zu können. Ich hatte ein Erlebnis wo beide wollten und ich auf die Art reagiert habe. Sie war scheinbar verletzt oder zumindest stark verärgert. Ich kann das verstehen, aber ich denke, wenn sie geduldiger gewesen wäre, wäre ich vielleicht aufgetaut. Ich kann verstehen, dass man das nicht verlangen kann.
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Hoppala
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Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von Hoppala »

Felix87 hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben: Warst du bei einem Psychotherapeuten oder bei einem Psychiater oder Arzt mit psycotherapeutischer Zulassung? Das sind unterschiedliche Professionen.
Auf der Visitenkarte steht Facharzt für Psychiatrie & Psychotherapie
Vermutlich also eher ein Psychiater/Neurologe. Ich nehme an, du hast ihn nicht nach seine spezifischen Qualifikationen gefragt?
Psychiater haben (abrechnungssystembedingt) sehr wernig Zeit für ihre Patienten. Bei den meisten stehen (ehedem) sogenannte "Nervenleiden", also emotionale Rückwirkungen physischer Krankheiten im Vordergrund. Sie sind sowohl von der Ausboíldung her, als auch aufgrund ihrer Positon im Gesundheitssystem stark an Medikamenten orientiert.
Du brauchst jemanden, der dir hilft, dich selbst zu finden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du bei einem "kassenzugelassenen Psychotherapeuten" mit Zusatz "Diplom-Psychologe" erst mal besser aufgehoben bist., Eventuell auch in einer Therapiegruppe oder einer Einrichtug für sozialpsycohologische Hilfen. Das Spektrum ist weit, und mir scheint, du musst überhaupt erst mal an eier Ecke anfangen.
Wie inzwischen in fast jedem Post der Hinweis: Mach dich schlau. Es gibt Stellen und Institutionen, die dir mit Rat und manchmal auch etwas Tat zur Seite stehen können.
Medikamente können in Eiinzelfällen in einer Übergangszeit übrigens auch sinnvoll sein - aber wenn du sie nicht wilst, musst du diese Therapie nicht akzepotieren.
Viele Krankenkassen bieten inzwischen ihren Mitgliedern Hotlines mit Medizinern an, um sich bei Problemen im HIlfsdschungel zurechtzufinden. Vielleicht rufst du da mal an und redest mit jemand, der sich mit psycho- und sozialtherapeutischn Situationen auskennt.
Hast du einen Hausarzt deines(!) Vertrauens? Falls nicht: leider noch ne Baustelle.
Sagst du das, was du hier schilderst, deinem Sachbearbeiter bei der Arbeitsagentur?
Nein, das gibt doch nur Ärger.[/quote]
Ärger belastet. Verständlich, dass du dem ausweichen willst.
Wenn du dich aber nicht wehrst, wirst du weiterhin bevormundet werden.
Der Sachbearbeiter ist von Rechts wegen dafür da, dir zu helfen (ob er das im Einzelfall kann und will oder nicht). Er hat dich nicht nur in eine Maßnahme zu vermitteln, sondenr auch zu prüfen, ob du überhaupt für den "Arbeitsmarkt zur Verfügung stehst" und welche offiziellen Hilfen dir helfen könnten. Das kann er nicht, wenn du ihm nicht sagst, was los ist, und darauf bestehst, dass er das zur Kenntnis nimmt. Oder sein Vorgesetzter. Oder dessen Vorgesetzter.
Dein Ausweichen vor Ärger schneidet dich von eventuellen Hilfen ab. Damit zementierst du sselbst deine Situation.
Es gibt hier vermutlich keine goldene Lösung, nur Teufel oder Beelzebub. Das eine kennst du zur Genüge und es reicht dir. Bleibt das andere.
Lass dich nicht ärgern. Ärger andere.
Du hast jetzt schon solange darum gekämpft, die Situation zu ertragen.
Eventuell kannst du einen Teil dieser Kraft mal dafür einsetzen, die Situation zu verändern und dagegen zu kämpfen? Du willst sie nicht mehr ertragen.
Felix87 hat geschrieben:Ja, ich empfinde es so und habe Angst vor Ärger, der mir passieren könnte, wenn ich nicht mitmache. Es ist diffuss. Keine Ahnung aber es ist Ängstlichkeit.
Es ist sehr gut, dass du das selbst erkennst und anerkennst.
Soll diese Situation so bleiben, oder sich verändern? Werden andere sie für dich verändern? Wer?
Wer, wenn nicht du?
Du musst lernen, Ärger um deiner selbst willen auszuhalten.
Das wäre eine typischer Job für eine Verhaltenstherapie
Felix87 hat geschrieben:
Du hast das Recht, offen über dein eigenes Leben zu entscheiden (solange im legalen Rahmen bzw. niemand sonst über Gebühr geschädigt wird).
Rechte haben aber nur solange Wirkung, wie man sie selbst einfordert und in Anspruch nimmt.
Ich verdiene kein eigenes Geld. Ich weiß rechtlich ist man anders gesichert, aber es fühlt sich in mir noch einmal anders an.
Trenne zwischen Falten und Gefühlen, und nutze das, was dir gerade am besten hilft.
Die Aussagen in meinem Zitat sind unabhängig davon, ob du selbst Geld verdienst.
Felix87 hat geschrieben:
Felix87 hat geschrieben:Ich weiß nicht, warum es mir schwerfällt etwas in Angriff zu nehmen, aber ich sollte damit anfangen.
Und ich stelle b) fest, dass du anscheinend nie deutlich sagst: "das will ich und das will ich nicht". Nur weil deine Mutter das ignoriert, müssen das andere Leute nicht auch ignorieren.
Ja, absolut. Ich habe den Eindruck, dass ich das verlernt habe. Ich hasse das an mir am meisten. Ich will immer alles harmonisch und diplomatisch haben. Oder eigentlich habe ich Angst davor, was die Alternative ist.
Ja.
Ich habe eine Vermutung, warum es dir schwerfällt. Aber das sollten sich besser Fachleute vor Ort anschauen. Du musst dir kompetente Hilfe suchen und von Anfang an aufrichtig deine Lage schildern - das ist Voraussetzung, dait du überhaupt an angemessene Unterstüttzung kommen kannst.

Du stellst es eigentlich in aller Konsequenz schön dar:
Auf der einen Seite hasst du dch selbst für dein Ausweichen ("Diplomatisch und harmonisch" ist da ja gar nichts - du gibst ständig nach und bist unglücklich!) .
Auf der anderen Seite hast du Angst vor der Alternative.
Mir scheint, damit ist das Tor für eine lange, spannende Entdeckungsreise geöffnet.
Felix87 hat geschrieben:Das hatte ich einmal. Er war ehrenamtlich und das Amt wollte den nicht akzeptieren, weil er nicht professionell war. Auch stand in der Auflage, dass ich mich explizit um einen Psychotherapeuten kümmern soll und mir wurde gesagt, dass ein Psychologe nicht bezahlt würde sondern nur ein Psychotherapeut. Eines halbes Jahr ungefähr war ich richtig verpflichtet als Mitwirkungspflicht festgehalten den zu besuchen. Ich weiß nicht, ob die Auflage zurückkommen würde, wenn ich ihn jetzt absage. Andererseits weiß ich nicht mal, ob die wissen, dass ich noch da bin.
Das ist doch super. Dann such dir einen Psychotherapeuten, der dir hilft. Du darfst jederzeit den Arzt wechseln, wenn du kein Vertrauen in ihn ihast.
(Hinweis: "Nur" Diplom-Psyhcologie reicht nicht. Das ist gemeint. Eine Diplom-Psychologie mit Zulassung für psychotherapeutische Praxis ist damit nicht ausgeschlossen sondern ausdrücklich erlauibt. Zugegeben, das ist in Deutschland schon rein sprachlich sehr unübersichtlich; und die Ämter setzen vroaus, dass man sich selbst informiert - was du bisher nicht getan hast!)

Ein Therapeut könnte idch eventuell sogar krank schreiben (lassen), oder dir anbieten, dass du für mehrere Wochen deine Umgebung komplett wechselst (dann bist du deine Mutter mal eine Zeit lang los!), um erst mal einen Ansatz zu dir selbst zu finden (das nennt sich dann stationäre Therapie und Nein, es ist keine Zwangsmaßnahme, du kannst jederzeit damit aufhören, wenn du willst. Mach dir das bitte klar: es geht darum was du willst und dass du das auch gegen Widerstände vertrittst!)

Die Arbeitsagentur findet das auch gut, denn dann fällst du erst mal aus der AL-Statistik.
Du hast Möglichkeiten. Musst sie aber selbst wollen und durchsetzen.

Informiere deine Mutter über so wenig wie möglich. Fang an, dein Ding zu machen.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
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Momo
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Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von Momo »

Grob die Abgrenzung;
(Diplom-)Psychologen haben einen Uni-Abschluss in Psychologie. Die therapieren nicht.
Psychotherapeuten haben eine psychotherapeutische Ausbildung. So weit ich weiß geht das sowohl als Mediziner als auch als Psychologe.
Psychologische Psychotherapeuten sind dann die, die die Ausbildung nach dem Psychologiestudium gemacht haben.
Psychiater sind Mediziner, das ist quasi eine Facharztrichtung.
Psychotherapeutische Heilpraktiker haben eine psychotherapeutische Ausbildung ohne ein entsprechendes Studium.
I want to be a mystery, yet be known
I want to be together, yet alone
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Ich bin queer.
gratis e con amore

Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von gratis e con amore »

Hoppala hat geschrieben:Und jetzt ist es an der Zeit zu verinnerlichen, dass das nicht die einzige logische Konsequenz ist.
Ein andere wäre, die eigene legale Mündigkeit in Anspruch zu nehmen und zu lernen, sich Stück für Stück von der Dominanz anderer Leute Willen zu befreien. Das ist für mich logisch.
So leicht wie du es hier formulierst ist es aber nicht. Versteh mich nicht falsch, aber ich halte die Aussage auch für gefährlich. Du suggerierst hier, dass es eine mentale Einstellungssache ist, ein "Kopfproblem" und das man es logischerweise als falsch erkennen und ablegen kann. Dadurch kannst du im schlimmsten Fall Schuld- Scham- und Unzulänglichkeitsgefühle auslösen bzw. vorhandene als gerechtfertigt bestätigen.
Brax hat geschrieben:Und wenn sie dann von dir nichts mehr bekommt, ist sie vielleicht auch nicht mehr so scharf auf dieses Arrangement und lässt dich ausziehen?
Eher nicht. Sie ist ebenso von ihm abhängig wie er von ihr. Nur er leidet unter der Situation und sie bezieht ihre Energie aus seinem "Unvermögen" Sie selber ist sich ja auch keiner Schuld bewusst, sieht fühlt nicht was sie ihm antut.
Brax hat geschrieben:Oder dass sie das alles eben nicht für dich, sondern für sich selbst tut? Sie wird sich dadurch zwar vermutlich nicht ändern, aber vielleicht hilft es auch dir selbst, es ihr gegenüber wenigstens mal auszusprechen?

Dafür ist seine Mutter in seinen Augen viel zu mächtig, ähnlich die Situation mit dem Therapeuten und den Tabletten.

@Felix87
Lass dich am besten von deinem Psychiater, den du ja bereits genannt hast, in ein Krankenhaus mit vorhandenen Abteilungen für Psychosomatik und Psychotherapie, alternativ in die Psychiatrie einweisen. Das hört sich jetzt vielleicht erstmal schlimm an und du hast deine Angst vor medikamentöser Behandlung ja auch schon geäußert, aber es gilt erstmal auf einem Level 0 anzukommen. Medikamente müssen ja auch nicht genommen werden. Du brauchst aber zwingend Abstand von deiner Mutter und dem Stress und die Erfahrung von Mitgefühl für deine Situation.
Vogelnest

Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von Vogelnest »

gratis e con amore hat geschrieben:So leicht wie du es hier formulierst ist es aber nicht. Versteh mich nicht falsch, aber ich halte die Aussage auch für gefährlich. Du suggerierst hier, dass es eine mentale Einstellungssache ist, ein "Kopfproblem" und das man es logischerweise als falsch erkennen und ablegen kann. Dadurch kannst du im schlimmsten Fall Schuld- Scham- und Unzulänglichkeitsgefühle auslösen bzw. vorhandene als gerechtfertigt bestätigen.

Ich würde dieses generell sehr heikle Thema nicht weiter hier im Forum diskutieren. Das nimmt wirklich Formen an, die ein/e Spezialist/in therapieren und lösen muss. Am Anfang hörte es sich nur ein wenig nach zu wenig Abnabelung von zu Hause und Unselbstständigkeit an aber mittlerweile hab ich das Gefühl, dass das etwas gröber schief läuft. nichts für ungut :?
Felix87

Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von Felix87 »

Vogelnest hat geschrieben:
gratis e con amore hat geschrieben:So leicht wie du es hier formulierst ist es aber nicht. Versteh mich nicht falsch, aber ich halte die Aussage auch für gefährlich. Du suggerierst hier, dass es eine mentale Einstellungssache ist, ein "Kopfproblem" und das man es logischerweise als falsch erkennen und ablegen kann. Dadurch kannst du im schlimmsten Fall Schuld- Scham- und Unzulänglichkeitsgefühle auslösen bzw. vorhandene als gerechtfertigt bestätigen.

Ich würde dieses generell sehr heikle Thema nicht weiter hier im Forum diskutieren. Das nimmt wirklich Formen an, die ein/e Spezialist/in therapieren und lösen muss. Am Anfang hörte es sich nur ein wenig nach zu wenig Abnabelung von zu Hause und Unselbstständigkeit an aber mittlerweile hab ich das Gefühl, dass das etwas gröber schief läuft. nichts für ungut :?
Ich hatte das gleiche Gefühl eben. Ich weiß nicht, ob ich mich zum Spezialisten traue, aber das Gefühl, dass ich immer nur noch mehr schreibe und immer weniger handle. Ich habe das Gefühl das Forum nimmt gerade mehr Zeit ein in meinem Leben als normal ist.
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Re: Verhalten bei Konflikten und Beziehungsfähigkeit

Beitrag von Nell The Sentinel »

Vielleicht ist aber dieses Forum hier der erste Ort, wo du mit anderen Menschen das erste Mal richtig offen darüber sprichst. Was du daraus machst, wäre entscheidend darüber, ob das tatsächlich nicht gut für dich ist. Stichwort Handeln, da geb ich Hoppala recht: Du bist derjenige, der sich Hilfe suchen muss. Da könntest du das erste Mal Verantwortung für dich übernehmen und wenn du es schaffen würdest das ganz allein zu machen, wäre das etwas, dass du ohne deine Mutter geschafft hast.
Baustelle :hallo: