Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

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Endura

Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Endura »

Kief hat geschrieben:Wie, es sollen doch hier wohl nicht Waffen und Krieg verherrlicht werden, unter dem Deckmantel des Fachwissens? ;-)
Ich halte mich eh zurück. :holy:
NBUC
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von NBUC »

...Fehlfunktion ...
Zuletzt geändert von NBUC am 25 Jul 2017 15:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von NBUC »

Kief hat geschrieben: Ich bin sicher, sowohl Nonkonformist als auch viele andere hier koennen Dir zustimmen, dass es fachliche Begeisterung gibt.

Darueber reden wir hier aber nicht.
Wir reden darueber, mit welcher Kompetenz man emotionale Resonanz erzeugt, wie man auf emotionaler Ebene Begeisterung transportiert.
Von diese Version, Begeisterung zu vermitteln, davon sprach ich, und Nonkonformist garantiert auch.
Du redest vielleicht nicht davon, aber wenn "mann muss sich für etwas begeistern könenn" als Kriterium aufgeführt wird, dann ist das eben auf dem Tisch - und hier genau das, auf was ich hingewiesen habe und das Nichtzählen falscher "Begeisterung" was Nonkonformist im ersten Zitat ja demonstriert hat und auf das ich mich auch vorher schon bezogen habe.

Dass damit in der Praxis dann etwas ganz anderes gemeint ist, nämlich begeistert sich für etwas "Richtiges" bzw. kann es als solches verkaufen, ist ja genau der Knackpunkt/ Widerspruch/ Heuchelei, die ich angemerkt habe.
Hoppala hat geschrieben: Eine "Vision" beschreibt für mch etwas, was in der Zukunft liegt. Begeisterung egal wofür findet jetzt statt.
Es sind zwei unterschiedliche Aspekte.
Die Vision ist dabei das beziehungsrelevante. Das Erkennen der Begeisterung jetzt ist nur ein momentaner Eindruck. Das darauf Ableiten auf eine positive Abschätzung der eigenen möglichen Zukunft ist dann die Vision - und damit das, was dann die Bauchgefühle auslöst in Erwartung derselben oder gar mehr weiterer positiver Erfahrungen basierend auf diesem aktuellen Eindruck.
Hoppala hat geschrieben: Zu den Klischees über Autisten gehört hat, dass sie zwanghaft zählen und sortieren. Da hat die Detailverrliebtheit dann einen nur schwer nachvollziehabren emotionalen Grund. Aber selbst da ist einer vorhanden. Allerdings liegt der dann weniger in "Begeisterung".
Und wer es selbst nicht so mit dem Denken hat bedient sich dann auch abschließend solcher Klischees, vor allem wenn es hilft die eigenen mentalen Defizite dann in Relation zum "kranken Verhalten" eines ihm unverständlichen anderen zu setzen.
Ungefähr wie wenn ich als Tanzunbefähigter das Tanzen dann ernsthaft als krankhafte Ansammlung unsinniger weil ziellos wiederholender, keinem erkennbaren Zweck dienlicher Bewegungen einstufen und verkünden würde.
Hoppala hat geschrieben:
NBUC hat geschrieben: @Hoppala:
Begeisterung des Betreffenden reicht nicht alleine um ein positiver Punkt für die Beziehungssuche zu werden. Es muss auch etwas sein, was bei der Zielperson zumindest halbwegs positiv verknüpft ist und dann auch noch passend präsentiert werden. Und genau deswegen muss das vermischt werden.
Hoppala, direkt davor hat geschrieben:Irgendetwas "allein" reicht sowieso nicht,. Eine Beziehung welcher Art auch immer führt man ja mit dem ganzen Menschen.
Deshalb stand da auch ausdrücklich "um ein positiver Punkte für die Beziehungssuche zu werden" dahinter.
Auch die Summe an Aspekten, die dann das Gesamtpaket bildet besteht aus einzelnen Summanden, die helfen oder hindern. Und Begeisterung für etwas alleine hilft eben nicht.
Hoppala hat geschrieben:Du verwechselst bzw. vermischst hier wieder "das Thema: Hobby" mit der emotional nachvollziehbaren Kommunikation der Begeisterung.
In der Praxis ist das eine ohne das andere sinnlos,. Darum geht es ja hier gerade. Genau deshalb ist es erforderlich, hier und jetzt den einen vom anderen Aspekt zu trennen - weil u.a. du, aber insbesondere LCZ anscheinend meinen, mit dem einen Aspekt den anderen gleich mit zu bedienen; oder den gleich gar nicht für erforderlich halten.
Wieder genau falsch,. Ich halte gerade diese Teilaspekte "richtige Themenwahl" und "passende Präsentation für das Relevante und habe darauf hingewiesen, dass die Begeisterung des Betreffenden für sich genommen gar nichts zählt, auch wenn es so in den "Listen" auftaucht.
Hoppala hat geschrieben:
NBUC hat geschrieben: Je nachdem ist der Umgang mit den Fachinformationen oder entsprechenden Detail das was ICH interessant finde.
Das glaub ich dir nicht. Bzw,. ich denke, dass es auf das "je nachdem" ankommt.
Auch du wirst sicherlich nicht detaillierte Fachinformation einfach deshalb interessant finden, weil es detaillierte Fachinformation ist. Dann müsstest du ja in jeder Bedienungsanleitung, AGBs, Versicherungsvertragsanhängen, generell Gesetzestexten geradezu ertrinken; nur so als Beispiel.
Natürlich kommt es auf das jenachdem, sprich das Thema an, aber bei dem interessierenden Thema sind es dann in den entsprechenden Fällen die Details und Fachinformationen welche die Begeisterung auslösen.
Es ist nie behauptet worden es wären abstrakt Details themenunabhängig Quelle der Begeisterung. Das ist ein stupider Einwurf mit dem Versuch durch dieses "Missverstehen" und folgend Pfostenverschieben ins Absurde die Aussage des anderen lächerlich erscheinen zulassen!

Und das Thema ist zwar die Beschreibung der Stoßrichtung des Interesses, aber damit läst sich erst recht keine Begeisterung transportieren, denn es fehlt das warum. Den Träger der Begeisterung findet man dann in den Details und der Auseinandersetzung damit.
Hoppala hat geschrieben:
NBUC hat geschrieben: Wenn die grundlegende Mustererkennung schon fehlschlägt oder das Muster durch andere Quellen schon negativ belegt ist, gibt es auch keine Basis für ein positives emotionales Verstehen.
Das finde ich etwas vorschnell, bzw.: falsch geschlussfolgert.
Nur weil etwas missslingt oder durch den Verlauf negativ geprägt ist, heißt das doch noch lange nicht, dass es keine Basis für ein Gelingen oder positive Veränderung gäbe.
Das müsste erst noch erwiesen werden. Was wiederum bei biografischen emotionalen Prozessen bzw. Zuständen praktich unmöglich ist. Weshalb man auch gern davon ausgehen darf, dass es eine solche Basis gibt.
Zumal die allgemeine Erfahrung nahelegt, dass es die bei jedem Menschen gibt. Weil es sie geben muss - sonst hättest du deinen Lebensweg bis hierhin gar nicht bewältigen können.
Du zeigst doch gerade schon, dass du schon generell nicht in der Lage bist Details überhaupt als begeisterungsverursachend zu erkennen.
Jetzt nehmen wir noch ein Thema dazu, welches weitgehend negatives Image hat, z.B. einen Waffennarren und dann hat sich das mit der grundlegend positiven Wirkung von Begeisterung.
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von LonesomeCoder »

Ich finde Waffennarren sind ein Sonderfall. Hier ist bei manchen (sicher nicht bei allen) die Begeisterung an der Technik lediglich ein vorgeschobenes Argument zur Legitimation.
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Peter

Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Peter »

Ich finde "Hobby" wird in der Kennenlernphase überbewertet ;)
Wichtig ist doch, dass man sich angeregt unterhalten kann. Gelingt das beim Thema "Modelleisenbahn im Wandel der Zeit" nicht, wechselt man einfach das Thema. Kann man sich über nichts angeregt unterhalten, regt sich emotional in der Regel auch nichts positives.
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von NBUC »

Peter hat geschrieben:Ich finde "Hobby" wird in der Kennenlernphase überbewertet ;)
Wichtig ist doch, dass man sich angeregt unterhalten kann. Gelingt das beim Thema "Modelleisenbahn im Wandel der Zeit" nicht, wechselt man einfach das Thema. Kann man sich über nichts angeregt unterhalten, regt sich emotional in der Regel auch nichts positives.

Das ist sicher der Kern hinter der Problematik. Bzw. zur Problematik wird es dadurch:
A) Bei unterschiedlichem Vorinteresse bzw. bedingt durch noch bestehendes Rollendenken wird ihm die Rolle des Gestalters zugewiesen.
B) Die anderen, verfügbaren Themen sind auch nicht besser, bzw. frau erwartet neben dem Standardthema, das sie ggf zusammen geführt hat, dann eben "weiteres", was auch immer das ist.
C) Die Präsentation und ggf Emotionalisierung des Ganzen ist dann noch einmal ein weiteres, zusätzliches Problem obnendrauf.
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Genosse Premier

Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Genosse Premier »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Abgesehen davon, daß das Betriebssystem nicht Linux heißt, sondern GNU, und Linux der Name des Kernels ist (siehe meinen Satz mit "nicht doof sterben lassen"):
Warum pochst du so drauf, dass es GNU/Linux und nicht nur Linux heißt? Arbeitest du für Richard Stallman, dass du sein Werk so hervorheben musst? ;)
Vielleicht solltest du den Leuten deine Leidenschaften in kleineren Portionen nahebringen. Ich bewundere ja wirklich, wie viele Leidenschaften du hast, und vor allem wie tiefgründig. Aber die Tiefgründigkeit überfordert vielleicht einfach die Leute.
Nasobem

Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Nasobem »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Ich: Das Schriftbild ist bei Dokumenten aus LaTeX viel ruhiger und gleichmäßiger und angenehmer zu lesen als bei Word-Dokumenten.
Mein Gegenüber: sieht keinen Unterschied. Behauptet vielleicht sogar, das geht auch alles mit Word.
Solche Diskussionen sind schon deswegen sinnlos, weil in der Praxis nur die wenigsten Dokumente von derart vielen Leuten gelesen werden, dass sich sorgfältiger Textsatz lohnt. Du liest ja auch dieses Forum und liest und schreibst E-Mails, obschon der Textsatz miserabel ist.

Dort, wo guter Textsatz relevant ist, sitzen ohnehin Leute mit entsprechenden Kenntnissen, die nicht Word verwenden. Und um einen Brief an meine Versicherung zu schreiben, bemühe ich beispielsweise keinen Textsatz, sondern schreibe das Ding einfach mit Word.

Männer neigen dazu, bei ihren Hobbys und Interessen "den Experten heraushängen" zu lassen, weil sie sich, wenn sie darüber reden, zu sehr aufs Inhaltliche und somit aufs Fachliche konzentrieren. Erschwerend kommt hinzu, daß Männer dazu neigen, gerade solche Hobbys zu haben, über die man praktisch nur so reden kann.
Dem würde ich entschieden widersprechen. Ein gewisser Schlag Mensch scheint seine Hobbies für übertrieben wichtig zu halten oder hat einen gewissen Drang, den Gegenüber missionieren zu wollen. Auf eine Diskussion Microsoft vs. Linux, LaTeX gegen Word etc. hat ausser Missionare niemand wirklich Lust. Wenn ein Gegenüber sich für Stricken interessiert, willst du vielleicht wissen wollen, was für Sachen er oder sie denn so strickt, Socken, Schals, Pullis etc. und nicht ungefragt eine Predigt über einen bestimmten Garnhersteller, bestimmte Stricknadelndurchmesser ausgebreitet kriegen, Holz- vs. Metallstricknadeln oder erfahren, wieviel besser Stricken angeblich im Vergleich zu Häkeln sei.

Wenn du dich mit Textsatz beschäftigst, kannst du das kurz zusammenfassen, dass es dabei darum gehe, Texte fürs Auge optisch gefällig zu setzen. Das ist fürs erste präzise genug, ausser, jemand fragt spezifisch nach oder du bist in einer Diskussion unter Fachleuten. Was die meisten Leute in dieser Situation wirklich interessiert, ist doch, *was* für Texte du setzt, nicht mit welchem Hilfsmittel. Du solltest dann über die Texte reden. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass du dich für Textsatz interessierst, selbst aber keine oder nur banale Gebrauchstexte schreibst, würde ich das Thema einfach weglassen.

Oder ein anderes Beispiel: Wenn du über Autos redest, kommt es genauso auf die Zuhörerschaft an, ob du über das Drehmoment deines Benzinmotors bei 4000 U/min und was das für Auswirkungen auf die Gangwahl hat, diskutieren solltest, oder eher darüber, dass du mit dem Auto beispielsweise eine Pässefahrt gemacht hast und unterwegs einige Fotos gemacht hast, die du zeigen könntest. Wenn du dagegen ohne irgendwelche Ereignisse von dir zuhause zum Supermarkt und wieder zurück gefahren bist, solltest du das Thema einfach weglassen.

Jeder hat seine banalen Seiten. Du stehst auf eine Trickfilmserie, die für kleine Mädchen gemacht wurde, ich habe alle Folgen von "Das Traumschiff" gesehen. Meine Güte, die Leute schmunzeln halt, danach geht das Leben weiter. Solche Dinge musst du doch keinem weiter erklären. Anstatt über "Bronies" u.ä. zu dozieren, lässt du es einfach sein und redest über Dinge, über die sowohl dein Gegenüber als auch du reden wollen.
calcetto
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von calcetto »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:So drehen wir uns weiter im Kreis.
Ihr: "Warum magst du MLP?"
Ich: "Weil die Serie genial ist."
Ihr: "Die Serie interessiert uns nicht. Warum magst DU MLP?"
Ich: "Das habe ich gerade gesagt: weil die Serie genial ist. Das und genau das ist der Grund."
Ihr: "Die Serie interessiert uns aber nicht! MLP interessiert uns überhaupt nicht! Wir wollen wissen, warum DU MLP magst!"

In diesem imaginären Dialog ist die Frage, warum du diese Serie magst, eben nicht beantwortet. Du behauptest die Serie sei genial. Diese Aussage ist genauso gehaltvoll, wie die Behauptung sie sei infantiler Müll. Eine Wertung ohne Begründung ist wertlos.
hierunddort

Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von hierunddort »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: Neuerdings gibt mir zu denken, wie Frauen darüber denken, daß Männer von gewissen Themen, zumeist vergleichsweise unwichtigen Themen, die eher unter Hobbys fallen, viel Ahnung haben und das auch zum Ausdruck bringen. Eine Frage in der Rubrik "Mädchen fragen Jungs" auf jetzt.de zeigt auf, daß der weibliche Teil der Bevölkerung darauf zumindest mit Unverständnis reagiert.
Hab jetzt nicht alle Posts intensiv gelesen, deswegen entschuldige ich mich falls das Thema schonmal aufkam.
Jedenfalls kenne ich diese Rubrik auf jetzt.de und muss sagen, dass sie sich zum Teil extremen Geschlechtsstereotypen bedient und reproduziert. Deshalb würde ich sie als Quelle nicht allzu ernst nehmen.
Ähnliches gilt übrigens für den hier vielzitierten Blog "allesevolution" von Christian Schmidt.
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von NBUC »

calcetto hat geschrieben: In diesem imaginären Dialog ist die Frage, warum du diese Serie magst, eben nicht beantwortet. Du behauptest die Serie sei genial. Diese Aussage ist genauso gehaltvoll, wie die Behauptung sie sei infantiler Müll. Eine Wertung ohne Begründung ist wertlos.
Und wenn er dann von Feinheiten bei der Colorierung schwärmen würde, würden sie auch wieder dumm gucken.
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von calcetto »

Das wäre aber zumindest mal eine Begründung, wenn er in diesem imaginären Dialog sagen würde, mir gefällt die Farbgebung besonders. Es gibt keinen logischen Grund eine Unterhaltungssendung zu schauen, deswegen ist ein meinen Augen auch nicht sinnvoll, irgendwelche objektiven Gründe anführen zu wollen. Ich schaue auch gerne Doctor Who. Die Sendung ist alberner Quatsch, aber ich habe Spaß daran, weil es in meinen Augen die Autoren schaffen, ein in sich konsistentes Universum zu schaffen in denen einfach spannende und lustige Sachen passieren.

Ob das mein Gegenüber im Endeffekt nachvollziehen kann, ist gar nicht so wichtig, solange er sich ernst genommen fühlt. Ich kann ihn natürlich auch mit Informationen über die Anzahl der Decks der Tardis zubomben ("Goodbye squash court number seven"), wie viele Regenerationen des Doctors es warum gab und wie die soziale Struktur der Dalek ist. Aber das wäre vollkommen an der Frage meines Gegenübers vorbei geantwortet.
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Hoppala hat geschrieben:Aber wo wir gerad dabei sind und du schlussendlich dann doch noch eine verwertbare Information geliefert hast: Was findest an diesen Filmchen so genial? Anstatt, zum Beispiel, die Krimis von Leo Malet? Oder GoT, meinetwegen?
Und nein, mich interssieren die Filmchen niccht, Mich interessiert, was dich daran, spazell daran, interessiert.
Aber bitte so kurz und Fachtermini-frei, dass ich das Interesse daran nicht gleich wieder verlier.
Dinge, die in Trickserien der letzten 15–20 Jahre selten sind: Glaubwürdige, nicht eindimensionale Charaktere. Unerwartete Arten von Charakteren. Charakterlicher Tiefgang. Charakterliche Entwicklung. (Ja, wirklich.) Storys von alltäglich bis Abenteuer, vielschichtiger und vor allem glaubwürdiger als bei allen vorigen MLP-Generationen. Action, Spannung, Drama. Unerwartete Popkultur-Anspielungen. Die Musik, will sagen, die Songs. Die Animation, besonders im Hinblick auf das knappe Budget. Man merkt, daß die Macher hinter der Serie stehen und nicht einfach eine Auftragsarbeit lieblos heruntergekurbelt haben. Man merkt auch, daß sie die Zielgruppe nicht für dumm halten.

Besonders für eine Serie, die gemäß Hasbro auf Mädchen im Kindergarten- und Grundschulalter abzielt, ist das nicht nur bemerkenswert, sondern das gab es so noch nie.

(Es hätte noch etwas besser funktioniert, wenn ich die Fachtermini "story arc" und "Flash" hätte einbauen können.)

Mag sein, daß es nach objektiven Kriterien Besseres gibt. Aber das trifft nicht immer jedermanns Geschmack. Mit Krimis (Leo Malet, aber auch Arthur Conan Doyle, Agatha Christie usw. usf.) kann ich beispielsweise absolut nichts anfangen. Nicht mein Genre. Und Game of Thrones scheint davon zu leben, daß es von allem zuviel und auf zu bombastische Art hat, von allem immer mehr als alles, was es vorher gab, und die Medien das dann auch noch künstlich in den Himmel hypen. Das ist wie Avatar, den die meisten Leute nur wegen der spektakulären 3D-Effekte gesehen haben. Ich schätze, die wenigsten können sagen, worum es in dem Film wirklich geht.
Elli hat geschrieben:Dann gibt es (für mich persönlich) abseitige Interessen wie zB - sagen wir mal - Waffentechnik oder Militärgeschichte, über die ich mich aber gerne unterhalten würde. Hier käme es dann eher auf seine Vermittlungskünste an.
Ich glaube fast, da könnte ich dich gut unterhalten. Ich bin weder ein umfassend informierter Experte noch ein Clausewitz-Abonnent, aber beispielsweise der Größenwahn der Nazis bei schweren Waffen – und warum der letztlich nicht zu Ende durchdacht war, spektakulär zum Scheitern verurteilt gewesen wäre und eigentlich überhaupt nicht umsetzbar war – hat schon einen nicht unerheblichen Unterhaltungswert.
Elli hat geschrieben:Schließlich existieren auch Gebiete, die mich überhaupt nicht interessieren, wie zB Fußball, oder die ich schwierig fände, wie zB Tantra-Massagen.
Jetzt wird es hier geringfügig unseriös. Du hast dich damit retten können, daß du geschrieben hast, es ist dir zu schwierig.
Elli hat geschrieben:Ich mag zB Twin Peaks, aber ich fahre jetzt nicht aufs Twin-Peaks-Fantreffen, sondern gucke in der Zeit lieber eine neue Serie.
Stell dir vor, es gäbe in einer nicht zu weit entfernten Stadt eine genregebundene Fanconvention, auf der sich auch Twin-Peaks-Fans treffen – und David Lynch eine Autogrammstunde gibt.
hierunddort hat geschrieben:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: Neuerdings gibt mir zu denken, wie Frauen darüber denken, daß Männer von gewissen Themen, zumeist vergleichsweise unwichtigen Themen, die eher unter Hobbys fallen, viel Ahnung haben und das auch zum Ausdruck bringen. Eine Frage in der Rubrik "Mädchen fragen Jungs" auf jetzt.de zeigt auf, daß der weibliche Teil der Bevölkerung darauf zumindest mit Unverständnis reagiert.
Hab jetzt nicht alle Posts intensiv gelesen, deswegen entschuldige ich mich falls das Thema schonmal aufkam.
Jedenfalls kenne ich diese Rubrik auf jetzt.de und muss sagen, dass sie sich zum Teil extremen Geschlechtsstereotypen bedient und reproduziert. Deshalb würde ich sie als Quelle nicht allzu ernst nehmen.
Es ist natürlich teilweise ziemlich übertrieben dargestellt. Aber das sind häufig Fragen, die Angehörige eines Geschlechts sich zumindest selbst über das andere Geschlecht fragen. Und zugegeben – etwa die Hälfte der Mädchenfragen könnten die Jungs beantworten mit: "Weil wir es können." Und das wäre tatsächlich die gesuchte Begründung.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von NeC »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:
NBUC hat geschrieben:Wir können als Zwischenergebnis aber wohl feststellen, dass Enthusiasmus/Begeisterung alleine doch nicht reicht, oder?
Für lieschenmüller augenscheinlich schon, wobei ich auf ihre Bestätigung noch warte. NeC hat es hier bestätigt.
Nur zur Sicherheit, damit ich (und vermutlich auch lieschenmüller) nicht missverstanden werden: Die Begeisterung wirklich ganz alleine reicht tatsächlich nicht! Ihr müsst sie auch eurem Gegenüber kommuniziert bekommen.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:
NeC hat geschrieben:Leider kannst Du genau das ganz schlecht rüberbringen. Z.B. warum Du ein Brony bist und was Du so toll daran findest. Hier hast Du einen guten Versuch gemacht, genau das zu beschreiben, aber leider auch wieder mit ganz viel (für uns) überflüssigen Faktenwissen, wodurch es (uns) schwer fällt, die eigentlich interessante Information über Dich aus dem Wall of Text zu fischen.
Gerade in diesem Fall ist das eine völlig falsche Erwartungshaltung, die aber jeder hat.

Wenn jemand Außenstehendes erfährt, daß sein Gegenüber ein Brony ist, will sagen – um es auszudrücken wie der "normale Mann auf der Straße" – "My Little Pony mag", fragt er sich unweigerlich, was bei diesem Gegenüber "nicht stimmt", daß er auf bunte Ponys für kleine Mädchen steht. Schwul? Pädophil? Pervers? Nicht ganz klar im Kopf? Die Erklärung wird händeringend auf der Seite des Brony gesucht. Immer. Warum ist der so "komisch"?

Jetzt werdet ihr euch fragen, warum das ein Problem sein soll. Das ist ein Problem, weil genau da die Erklärung gar nicht zu finden ist. Die ist zu finden bei MLP.
1.) Von welcher Erwartungshaltung redest Du? Das "My Little Pony"-Fans nicht ganz klar im Kopf seien? Das ist eine selbstabwertende Sichtweise, Die Du uns pauschal in die Schuhe schieben willst. Manche sehen das tatsächlich so, ja. (Liebestheorie z.B. hat das im verlinktem Thread ja offen zugegeben). Aber das war doch gar nicht das Thema. Im konkreten Fall ging es um die Frage von Arikari, was Dich daran eigentlich so fasziniert. Wie calcetto schon ausgeführt hat, ist "weil die Serie genial ist" keine befriedigende Antwort darauf. Detaillierte Fakten dazu sind es auch nicht.

2.) Der Grund, warum Du die Serie genial findest, liegt nicht bei den Ponys, sondern bei Dir. Natürlich hat die Serie bestimmte Eigenschaften, aber die sprechen nicht jeden auf die gleiche Weise an. Stattdessen haben Leute, die die Serie mögen, sicherlich auch ganz individuelle Gründe dafür. Und die zu kennen bringt uns näher an diese Menschen heran.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: Der Grund, warum ich in dem verlinkten Post derartig viel geschrieben und selbst verlinkt habe, war ganz einfach, weil ich möglichst viele Fakten auf den Tisch legen wollte, die zeigen sollten, daß es eben an MLP liegt, daß es Bronies gibt, und nicht, wie fast alle Welt glaubt, an irgendeiner Fehlfunktion oder Mißbildung in den Köpfen der Bronies. Ich wollte die Bandbreite des Fandom zeigen, und wozu es fähig sein kann. Je mehr, desto deutlicher.
... nur war das leider gar nicht die Frage, die Dir gestellt wurde.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben:Was findest an diesen Filmchen so genial? Anstatt, zum Beispiel, die Krimis von Leo Malet? Oder GoT, meinetwegen?
Dinge, die in Trickserien der letzten 15–20 Jahre selten sind: Glaubwürdige, nicht eindimensionale Charaktere. Unerwartete Arten von Charakteren. Charakterlicher Tiefgang. Charakterliche Entwicklung. (Ja, wirklich.) Storys von alltäglich bis Abenteuer, vielschichtiger und vor allem glaubwürdiger als bei allen vorigen MLP-Generationen. Action, Spannung, Drama. Unerwartete Popkultur-Anspielungen. Die Musik, will sagen, die Songs. Die Animation, besonders im Hinblick auf das knappe Budget. Man merkt, daß die Macher hinter der Serie stehen und nicht einfach eine Auftragsarbeit lieblos heruntergekurbelt haben. Man merkt auch, daß sie die Zielgruppe nicht für dumm halten.

Besonders für eine Serie, die gemäß Hasbro auf Mädchen im Kindergarten- und Grundschulalter abzielt, ist das nicht nur bemerkenswert, sondern das gab es so noch nie.
:good: Das ist es!! Perfekt! Glückwunsch!
Kief

Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Kief »

NeC hat geschrieben:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben:Was findest an diesen Filmchen so genial? Anstatt, zum Beispiel, die Krimis von Leo Malet? Oder GoT, meinetwegen?
Dinge, die in Trickserien der letzten 15–20 Jahre selten sind: Glaubwürdige, nicht eindimensionale Charaktere. Unerwartete Arten von Charakteren. Charakterlicher Tiefgang. Charakterliche Entwicklung. (Ja, wirklich.) Storys von alltäglich bis Abenteuer, vielschichtiger und vor allem glaubwürdiger als bei allen vorigen MLP-Generationen. Action, Spannung, Drama. Unerwartete Popkultur-Anspielungen. Die Musik, will sagen, die Songs. Die Animation, besonders im Hinblick auf das knappe Budget. Man merkt, daß die Macher hinter der Serie stehen und nicht einfach eine Auftragsarbeit lieblos heruntergekurbelt haben. Man merkt auch, daß sie die Zielgruppe nicht für dumm halten.

Besonders für eine Serie, die gemäß Hasbro auf Mädchen im Kindergarten- und Grundschulalter abzielt, ist das nicht nur bemerkenswert, sondern das gab es so noch nie.
:good: Das ist es!! Perfekt! Glückwunsch!
Ja!!
Das ist eine verdammt gute Zusammenfassung mit gut nachvollziehbaren Argumenten:
ausfuehrlich genug, um ein paar knackige Argumente zu enthalten,
gleichzeitig kurz und knackig genug, um fuer unbedarfte Leser uebersichtlich zu sein - sahnemaessig!! ;-)
Immer noch kopflastig, aber zielgruppenorientiert abstrahiert, komprimiert und formuliert - das ist eine Klasse fuer sich!
Thx! ;-)


CU, Kief
Endura

Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Endura »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Ich glaube fast, da könnte ich dich gut unterhalten. Ich bin weder ein umfassend informierter Experte noch ein Clausewitz-Abonnent, aber beispielsweise der Größenwahn der Nazis bei schweren Waffen – und warum der letztlich nicht zu Ende durchdacht war, spektakulär zum Scheitern verurteilt gewesen wäre und eigentlich überhaupt nicht umsetzbar war – hat schon einen nicht unerheblichen Unterhaltungswert.
Dann unterhalte uns doch damit. Das Bronie-Thema ist mittlerweile ziemlich ausgelutscht.
Krausig
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Krausig »

Nasobem hat geschrieben:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Ich: Das Schriftbild ist bei Dokumenten aus LaTeX viel ruhiger und gleichmäßiger und angenehmer zu lesen als bei Word-Dokumenten.
Mein Gegenüber: sieht keinen Unterschied. Behauptet vielleicht sogar, das geht auch alles mit Word.
Solche Diskussionen sind schon deswegen sinnlos, weil in der Praxis nur die wenigsten Dokumente von derart vielen Leuten gelesen werden, dass sich sorgfältiger Textsatz lohnt. Du liest ja auch dieses Forum und liest und schreibst E-Mails, obschon der Textsatz miserabel ist.

Dort, wo guter Textsatz relevant ist, sitzen ohnehin Leute mit entsprechenden Kenntnissen, die nicht Word verwenden. Und um einen Brief an meine Versicherung zu schreiben, bemühe ich beispielsweise keinen Textsatz, sondern schreibe das Ding einfach mit Word.

Männer neigen dazu, bei ihren Hobbys und Interessen "den Experten heraushängen" zu lassen, weil sie sich, wenn sie darüber reden, zu sehr aufs Inhaltliche und somit aufs Fachliche konzentrieren. Erschwerend kommt hinzu, daß Männer dazu neigen, gerade solche Hobbys zu haben, über die man praktisch nur so reden kann.
Dem würde ich entschieden widersprechen. Ein gewisser Schlag Mensch scheint seine Hobbies für übertrieben wichtig zu halten oder hat einen gewissen Drang, den Gegenüber missionieren zu wollen. Auf eine Diskussion Microsoft vs. Linux, LaTeX gegen Word etc. hat ausser Missionare niemand wirklich Lust. Wenn ein Gegenüber sich für Stricken interessiert, willst du vielleicht wissen wollen, was für Sachen er oder sie denn so strickt, Socken, Schals, Pullis etc. und nicht ungefragt eine Predigt über einen bestimmten Garnhersteller, bestimmte Stricknadelndurchmesser ausgebreitet kriegen, Holz- vs. Metallstricknadeln oder erfahren, wieviel besser Stricken angeblich im Vergleich zu Häkeln sei.

Wenn du dich mit Textsatz beschäftigst, kannst du das kurz zusammenfassen, dass es dabei darum gehe, Texte fürs Auge optisch gefällig zu setzen. Das ist fürs erste präzise genug, ausser, jemand fragt spezifisch nach oder du bist in einer Diskussion unter Fachleuten. Was die meisten Leute in dieser Situation wirklich interessiert, ist doch, *was* für Texte du setzt, nicht mit welchem Hilfsmittel. Du solltest dann über die Texte reden. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass du dich für Textsatz interessierst, selbst aber keine oder nur banale Gebrauchstexte schreibst, würde ich das Thema einfach weglassen.

Oder ein anderes Beispiel: Wenn du über Autos redest, kommt es genauso auf die Zuhörerschaft an, ob du über das Drehmoment deines Benzinmotors bei 4000 U/min und was das für Auswirkungen auf die Gangwahl hat, diskutieren solltest, oder eher darüber, dass du mit dem Auto beispielsweise eine Pässefahrt gemacht hast und unterwegs einige Fotos gemacht hast, die du zeigen könntest. Wenn du dagegen ohne irgendwelche Ereignisse von dir zuhause zum Supermarkt und wieder zurück gefahren bist, solltest du das Thema einfach weglassen.

Jeder hat seine banalen Seiten. Du stehst auf eine Trickfilmserie, die für kleine Mädchen gemacht wurde, ich habe alle Folgen von "Das Traumschiff" gesehen. Meine Güte, die Leute schmunzeln halt, danach geht das Leben weiter. Solche Dinge musst du doch keinem weiter erklären. Anstatt über "Bronies" u.ä. zu dozieren, lässt du es einfach sein und redest über Dinge, über die sowohl dein Gegenüber als auch du reden wollen.
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Elli
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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Elli »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Ich glaube fast, da könnte ich dich gut unterhalten. Ich bin weder ein umfassend informierter Experte noch ein Clausewitz-Abonnent, aber beispielsweise der Größenwahn der Nazis bei schweren Waffen – und warum der letztlich nicht zu Ende durchdacht war, spektakulär zum Scheitern verurteilt gewesen wäre und eigentlich überhaupt nicht umsetzbar war – hat schon einen nicht unerheblichen Unterhaltungswert.
Ha, genau das ist auch eines der Steckenpferd-Themen meines Arbeitskollegen! So kam ich auf das Beispiel. :)
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:
Elli hat geschrieben:Schließlich existieren auch Gebiete, die mich überhaupt nicht interessieren, wie zB Fußball, oder die ich schwierig fände, wie zB Tantra-Massagen.
Jetzt wird es hier geringfügig unseriös. Du hast dich damit retten können, daß du geschrieben hast, es ist dir zu schwierig.
Also ich höre in letzter Zeit tatsächlich vereinzelt von Leuten, dass sie nicht nur Yoga-, sondern auch Tantra-Kurse machen. Das wird offenbar mehr und mehr als etwas Salonfähiges wahrgenommen, also unter Leuten aus der esoterischen Ecke. Ich glaube, das wäre für mich (bei der Partnerwahl) aber tatsächlich ein K.O.-Kriterium. An dieser Stelle erlaube ich mir mal, mich von meinen Vorurteilen leiten zu lassen.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Stell dir vor, es gäbe in einer nicht zu weit entfernten Stadt eine genregebundene Fanconvention, auf der sich auch Twin-Peaks-Fans treffen – und David Lynch eine Autogrammstunde gibt.
Wahrscheinlich würde ich trotzdem nicht hingehen. Ich glaube, ich habe da einfach nen anderen Zugang - der Gemeinschaftsaspekt spielt keine Rolle für mich, und auch das - ich nenn es mal so - Ikonische interessiert mich nicht so sehr. Serien interessieren mich zum einen unter eskapistischen Gesichtspunkten (Eintauchenkönnen), zum anderen unter ästhetischen (wie ist es gemacht?). Wobei gerade Twin Peaks handwerklich gesehen ja ziemlich unsauber ist, aber halt trotzdem funktioniert & fasziniert (oder teilweise auch gerade deswegen: Lynch erlaubt sich ja eine Menge Dinge, die bei vielen anderen Filmemachern m.E. einfach nur bescheuert wirken würden, und dieses Nicht-Regelkonforme trägt auch zu dem Reiz bei). Also David Lynch mag ich schon sehr, nicht nur Twin Peaks, auch seine Filme, aber das wäre so ein Fall, wo ich sagen würde: Das Werk selber finde ich faszinierender als seinen Macher, als die Person dahinter (jetzt zB nach Interviews geurteilt).

Abschließend zum Threadthema noch: Auch die abseitigsten Spezialinteressen sind mir lieber als Interessenlosigkeit. Es geht dabei auch nicht nur um die Begeisterung und die Emotionen, sondern auch um einen Fundus an Gesprächsthemen. Mit Leuten, die sich für vieles interessieren, wird es nicht so schnell langweilig. :) Und wie technisch es werden darf, ehe ich aussteige ... Das kommt dann halt wieder, wie gesagt, auf den jeweiligen Bereich an.
Kief

Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von Kief »

Elli hat geschrieben:Abschließend zum Threadthema noch: Auch die abseitigsten Spezialinteressen sind mir lieber als Interessenlosigkeit. Es geht dabei auch nicht nur um die Begeisterung und die Emotionen, sondern auch um einen Fundus an Gesprächsthemen. Mit Leuten, die sich für vieles interessieren, wird es nicht so schnell langweilig. :) Und wie technisch es werden darf, ehe ich aussteige ... Das kommt dann halt wieder, wie gesagt, auf den jeweiligen Bereich an.
Du meinst, die Winkelgeometrie und Reibungskoeffizienten beim Tantra haetten dann doch noch eine Chance ... ?
;-)


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Re: Männer mit Fachwissen in Hobbybereichen

Beitrag von NBUC »

Elli hat geschrieben: Abschließend zum Threadthema noch: Auch die abseitigsten Spezialinteressen sind mir lieber als Interessenlosigkeit. Es geht dabei auch nicht nur um die Begeisterung und die Emotionen, sondern auch um einen Fundus an Gesprächsthemen. Mit Leuten, die sich für vieles interessieren, wird es nicht so schnell langweilig. :) Und wie technisch es werden darf, ehe ich aussteige ... Das kommt dann halt wieder, wie gesagt, auf den jeweiligen Bereich an.
Genau der Fundus an gemeinsamen Gesprächsthemen fehlt halt oft trotzdem (für etwas begeistert sein heißt ja außerdem auch nicht für vieles begeistert zu sein oder wenn für vieles auch über Themen breiter, allgemein zugänglicher Bereiche begeistert zu sein), weil jede Seite eben mit den Themen der anderen nichts anfangen kann - mal Interesse bezogen, mal einfach vom Verständnis her, um überhaupt mitreden zu können.
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wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!