Kennt das noch jemand? Starkes Schamgefühl

[Reinhard]

Naja, wenn mich schon sonst niemand berühren will, ist es doch unanständig, mich in Situationen zu begeben, in denen die Menschen schlecht „nein“ sagen können.

Wie kommst du auf die Annahme, dass dich sonst keiner berühren will?

Hältst due es nicht für möglich, dass jemand deshalb Masseur wird, weil es ihm Spaß macht, andere zu berühren? Zumindest genausoviel Spaß, wie in anderen Berufen auch üblich ist.

[orthonormal]

Wie kommst du auf die Annahme, dass dich sonst keiner berühren will?

Abgesehen von Höflichkeitsumarmungen hat noch nie eine Frau besonderes Interesse daran gezeigt, mich zu berühren. Daraus ziehe ich meine Rückschlüsse.

[Krausig]

Wie kommst du auf die Annahme, dass dich sonst keiner berühren will?

Abgesehen von Höflichkeitsumarmungen hat noch nie eine Frau besonderes Interesse daran gezeigt, mich zu berühren. Daraus ziehe ich meine Rückschlüsse.

Frau kann ja gar kein Interesse zeigen, so wie du dich innerlich dagegen wehrst. Du wirkst doch ganz sicher so, als ob du nicht berührt werden willst!
Ehrlich gesagt, angesichts deiner kruden Gedanken zum dem Themenumfeld Frauen/Körperlichkeit kann ich immer nur mehr mit dem Kopd schütteln. Ne Psychotherapie wäre wohl das Mindeste was du brauchst!

[Schneeleopard]

Also was Sauna betrifft da bin ich schon regelrecht stolz auf meine prüde Art

Das wirkt auf mich als wärst du stolz auf etwas Körperfeindliches und Unnormales.

Ich kann echt nicht verstehen, warum sich Leute nackt da versammeln und schwitzen^^

Das Schwitzen empfinden diese Menschen als angenehm und als meditative Entspannung
und es ist sehr gesund und schützt/härtet ab vor Krankheiten.
Und 'nackt' ist ein Gebot der Hygiene dabei. Der Schweiss soll sich nicht in der Badekleidung
sammeln sondern ungehemmt (ins Handtuch) ablaufen.

mal abgesehen davon dass ich (gerade auch weil ich AB bin) nen Höllen-Rohr bekomme,
wenn ich dann auch noch zum ersten mal echte nackte Frauen - möglicherweise auch noch
fast in meinem Alter - da sehe

Ich gehe seit ich 17 bin so alle 2 Wochen in die Sauna und seit ich im Fitnessstudio trainiere
sogar 3x die Woche. Bei den rund tausend Saunabesuchen habe ich genau einmal (!) erlebt,
dass ein Mann eine spontane Erektion hatte. Ansonsten beginnt Geilheit immer im Kopf und
der ist mit Orientieren und Unsicherheit usw viel zu sehr beschäftigt

Nach einiger Zeit hat man sich an die nackten Frauen jeden Alters gewöhnt und wenn wirklich
mal der Schniedel zuckt, legt man eben ein Handtuch drüber und keinen stört das.

Ich glaube aber, dass das sowieso was urdeutsches (oder russisches, oder finnisches) ist, keinerlei
Schamgefühl bei sowas zu haben. Geht man nach England oder Frankreich wundern die sich alle
über die absolut gar nicht vorhandene Verklemmtheit bei den Deutschen

Das du da ziemlich blöde nationalistische Vorurteile breittrittst sollte dir klar sein

Selbst wenn da die Deutschen mit den Skandinaviern, Russen, Balten und einigen weiteren Nordeu-
ropäern allen wären, wäre das nicht die schlechteste Gesellschaft. Stimmt nur so nicht. In Frankreich
gibts z.B. eine extra Stadt für Nudisten und in England wird auf Partys gerne mal blankgezogen.

Ich selber bin aber auch Südländer, von daher ist es mir ein Graus in einer Gruppe von
Menschen nackt zu sein. Ich will mich nur vor meinem OdB nackig machen.

Also verklemmte Erziehung ... dabei kommen und gehen wir alle nackt

Denk doch mal über die Mechanismen sozialer Kontrolle nach, die hinter dem Verbot von
Nacktheit in der muslimischen Welt und einigen anderen stark patriarchalischen Gesellschaften
stecken ...

[Reinhard]

Wie kommst du auf die Annahme, dass dich sonst keiner berühren will?

Abgesehen von Höflichkeitsumarmungen hat noch nie eine Frau besonderes Interesse daran gezeigt, mich zu berühren. Daraus ziehe ich meine Rückschlüsse.

Eine Höflichkeitsumarmung ist doch auch nicht zu verachten. Wenn es den Leuten unangenehm wäre, würdest du nur einen Händedruck bekommen, das ist (bei uns) eher die höfliche Begrüßungsmethode als die Umarmung.

Das Zeigen von Berührungswunsch ist für andere auch nicht so einfach, weil mit persönlicher Nähe verbunden. Kannst du dir vorstellen, dass schon mal eine Frau (oder ein schwuler Mann) sich gedacht hat, dass sie gern in deinen Haaren herumwuscheln würde? Aber wo sie den Wunsch dann ausgelebt hat, war nur bei ihrem Haustier ...



Schon mal drüber nachgedacht, warum Menschen Haustiere halten?

[Aroundtheworld]

Naja, wenn mich schon sonst niemand berühren will, ist es doch unanständig, mich in Situationen zu begeben, in denen die Menschen schlecht „nein“ sagen können.

Wieso will ihn sonst niemand berühren? Es geht in dem Thread doch darum, dass die Person wünscht andere zu berühren, sich aber schwer dabei tut.

Was da autogenes Training und Massage helfen soll frage ich mich allerdings schon. Das verbessert das eigene Körpergefühl, hat meines Erachtens aber nichts mit der Angst vor Berührungen mit anderer zu tun.

[Goldstück]

[ dabei kommen und gehen wir alle nackt

Und wenn man bekleidet stirbt?

[Reinhard]

dabei kommen und gehen wir alle nackt

Und wenn man bekleidet stirbt?

Nimmst du die Kleidung dann mit?

[Elli]

Was mir tatsächlich mal ganz gut geholfen hat, war, Massage-Techniken selbst zu lernen (auf Amateurlevel mein ich). Das waren so Wochenend-Workshops, bei denen man mal massiert wurde, mal die anderen massieren musste. Da hatte ich tatsächlich das Gefühl, dass sich bisschen was löste bzgl. meiner Berührungsängste. Und es war gut für den Anfang, da nicht so forciert wie zB eine Kuschelparty und nicht so erotisch aufgeladen wie zB ein Tangokurs.

[orthonormal]

Das Zeigen von Berührungswunsch ist für andere auch nicht so einfach, weil mit persönlicher Nähe verbunden. Kannst du dir vorstellen, dass schon mal eine Frau (oder ein schwuler Mann) sich gedacht hat, dass sie gern in deinen Haaren herumwuscheln würde? Aber wo sie den Wunsch dann ausgelebt hat, war nur bei ihrem Haustier ...

Nur Frauen, die mindestens 10 Jahre älter als ich waren.

[Reinhard]

Das Zeigen von Berührungswunsch ist für andere auch nicht so einfach, weil mit persönlicher Nähe verbunden. Kannst du dir vorstellen, dass schon mal eine Frau (oder ein schwuler Mann) sich gedacht hat, dass sie gern in deinen Haaren herumwuscheln würde? Aber wo sie den Wunsch dann ausgelebt hat, war nur bei ihrem Haustier ...

Nur Frauen, die mindestens 10 Jahre älter als ich waren.

Allquantifizierte Aussagen widerlegt man durch Angabe eines Gegenbeispiels. Eins reicht ...

[Cavia]

dabei kommen und gehen wir alle nackt

Und wenn man bekleidet stirbt?

Nimmst du die Kleidung dann mit?

Also, ich möchte gern Kleidung tragen im Sarg.

[Shirkan]

Hallo Shirkan,
Ich kenne dieses Schamgefühl sehr gut. Auch die von dir beschriebenen Flashbacks. Ich finde es echt gut, dass du dir das Gefühl bewusst gemacht hast und trotzdem dagegen gehst. Denn ich denke nur so kann es schwächer werden. Wenn du neue Erfahrungen machst und merkst es wird von den Menschen akzeptiert.
Ich bekomme das Schamgefühl wenn ich jemandem zeige, dass ich ihn mag. Das ist meistens bei Personen, die ich sexuell mag (oft ist mir das allerdings noch gar nicht so bewusst) . Ich möchte zb bei nem Spieleabend die Person berühren, umarmen etc. Sofort ist das Gefühl da. Wenn ich es trotzdem mache ist es auch da. In meiner Familie gab es keinen Körperkontakt und Sex wurde tabuisiert.
Wenn dein Vater Borderliner ist /war hat das sicher Auswirkungen auf deine eigene persönliche Entwicklung va mit Gefühlen, also auch sexuelle Gefühle.
Ich komme auch oft in eine Gefühllosigkeit. Es gibt zb eine Person im Freundeskreis die ich sexuell attraktiv finde. Dann habe ich mich einmal mit ihr getroffen (das war ganz nett, aber nix passiert), und jetzt falle ich oft in so eine Gefühlslosigkeit, in der ich mir denke: das ist alles total surreal ( was ich will von ihr, was ich mir wünsche mit ihr, mir vorstelle etc). "habe kein Recht sowas zu fühlen und zz wollen. Wieso er? Weiß gar nicht ob wir zusammen passen."
Bei mir ist es leider noch nie dazu gekommen,dass ich so intim mit jemand wurde, den ich heiß finde. Aber wenn es bei dir so ist würde ich es einfach mal ausprobieren-also Sex haben, auch wenn deine Intuition es dir nicht vorgibt.
Grüße w,25

Hallo Aroundtheworld,
danke für dein Feedback, ich habe auch gehofft das jemand von sich erzählt.

Ja die Elternsituation ist ziemlich sicher die Ursache wie bei dir. Er hat bei uns auch wie bei dir Sex tabuisiert, kann Zuneigung nicht ausdrücken, hat kein männliches Vorbild vorgelebt, ist sehr eifernd moralisch und in der Kirche ehrenamtlich engagiert und er "steht drauf" schwarz/weiss zu malen. Er kann zwischenmenschlich sehr unangenehm werden und anderen schaden zufügen ohne das er es kapiert, er ist sehr egozentrisch. Bei meinen Eltern lief seit ich mich erinnern kann schon nichts mehr, es war ein nebeneinander leben in getrennten Schlafzimmern bis zur Scheidung. Ich habe meine beiden jüngeren MAB Geschwister jetzt über ABtum aufgeklärt und vorgewarnt, auch sie verdrängen gerne.

Hast du Geschwister? evtl. mit parallelen Verhaltensmustern? oder bist du Einzelkind?

Die von dir beschriebene Gefühlslosigkeit, bezogen darauf sich das Recht auf einen Partner abzusprechen kenne aus jüngerer Vergangenheit. Es war eine Art Selbstschutz um vermeiden zu können was ich mir wünsche. Bist du auch verunsichert, weil du weißt das andere erfahrener sind und du deinen AB Status verbergen möchtest?

Ich habe heute keine Gelegenheiten mehr so leicht wie früher mit einer für mich attraktiven Frau an Sex zu kommen, daran bin ich selbst schuld weil ich damals nicht konstruktiv mit meinem Problem umgegangen bin. Ohne meinen Womanizer Wohltäter Kumpel war ich immer unfähig. Anstelle mich zu bilden und gegenzuarbeiten habe ich gemieden. Ich werde mir wohl etwas aufbauen müssen...

Der Hintergrund, aus dem ich mich mit dem Thema konfrontiere ist (das Wakeup), ist auch eine Story wert:
Mit 20 Jahren habe 2013 in Sachen Frauen trotz laufender Anbahnungen weiblicher Seite aufgegeben. Damit bin ich im Ansehen meiner männlichen Mitstreiter von damals gesunken. Sie haben mir hinterher gerufen: "Fick die (eine bekannte)", weil sie wussten das noch nichts sexuelles verwandelte... Sie wussten auch über meinen drei Jahre jüngeren Bruder bescheid und Lästerei und Joking ging los...
Beschämt und frustriert habe ich das Umfeld verlassen, bin umgezogen und wir haben drei Jahre lang weitgehend ohne weibliche Kontakte weitergelebt. Wurde ich z.B. auf die Geburtstagsfeier einer Freundin von früher eingeladen, habe ich abgelehnt obwohl ich wusste sie würde was von mir wollen.

2016 habe ich den Job gewechselt und bin von einem Arbeitsumfeld voller männlicher (mit hohem AB Anteil, bequem ) Kollegen in ein gemischteres mit gleichaltrigen Frauen, also von einem "ungefährlichen" in ein gefährliches Umfeld gewechselt ohne mir vorher darüber Gedanken zu machen.
2017 dachte sich ein Kollege von mir er verkuppelt mich mit einer gleichaltrigen Werksstudentin, als er merkte das ich nicht ganz uninteressiert wirkte (ich habe mich nach Jahren mal wieder sogar verliebt, versuchte es zu verbergen, aber Menschen sind nicht blöd). Die betreffende Werksstudentin hatte in Sachen Zuneigung und Berührungen zeigen absolut keine Probleme und es machte ihr Spaß mich zu ärgern als sie merkte, das es bei mir nicht so ist.
Nun ja die Vermutungen meines Kollegenkreises ich könnte unerfahren sein kamen recht kurz danach auf, am Ende wusste es die ganze Firma. Auf gut deutsch: Es musste von außen ein Stressor kommen, erst dann habe ich mich postwendend damit auseinandergesetzt, da es so unangenehm war.
Die Folge der jahrelangen erfolgreichen Vermeidung ist das psychologische Phänomen negative Verstärkung. Nun ja, ich habe erst durch Demütigung gelernt, dass man nicht einfach so entkommen kann... Wenn Menschen mich sehen und kennen lernen vermuten sie anfangs keinen AB in mir (zum Glück), aber das Ansehen unter Kollegen ist merklich gesunken, als nach ca. 6 Monaten klar war was mit mir los ist.

[Shirkan]

Was mir tatsächlich mal ganz gut geholfen hat, war, Massage-Techniken selbst zu lernen (auf Amateurlevel mein ich). Das waren so Wochenend-Workshops, bei denen man mal massiert wurde, mal die anderen massieren musste. Da hatte ich tatsächlich das Gefühl, dass sich bisschen was löste bzgl. meiner Berührungsängste. Und es war gut für den Anfang, da nicht so forciert wie zB eine Kuschelparty und nicht so erotisch aufgeladen wie zB ein Tangokurs.

Ok, hast du dich in den Workshops auch von Menschen die dir gefallen haben massieren lassen bzw. aktiv massiert? Ich habe z.B. keine Berührungsängste im allgemeinen, mich hat immer wieder ein Mann massiert, nur wenn es mit sexueller Zuneigung meinerseits einhergeht wird es zum Problem. Einen Mann zu berühren ist für mich gar kein Ding, eine Frau auch nicht außer sie gefällt mir, dann geht es los. Gefällt mir die Frau nicht (kein echtes Interesse) kann ich es viel leichter machen.

[anbandoned]

Also was Sauna betrifft da bin ich schon regelrecht stolz auf meine prüde Art

Das wirkt auf mich als wärst du stolz auf etwas Körperfeindliches und Unnormales.

Ich kann echt nicht verstehen, warum sich Leute nackt da versammeln und schwitzen^^

Das Schwitzen empfinden diese Menschen als angenehm und als meditative Entspannung
und es ist sehr gesund und schützt/härtet ab vor Krankheiten.
Und 'nackt' ist ein Gebot der Hygiene dabei. Der Schweiss soll sich nicht in der Badekleidung
sammeln sondern ungehemmt (ins Handtuch) ablaufen.

mal abgesehen davon dass ich (gerade auch weil ich AB bin) nen Höllen-Rohr bekomme,
wenn ich dann auch noch zum ersten mal echte nackte Frauen - möglicherweise auch noch
fast in meinem Alter - da sehe

Ich gehe seit ich 17 bin so alle 2 Wochen in die Sauna und seit ich im Fitnessstudio trainiere
sogar 3x die Woche. Bei den rund tausend Saunabesuchen habe ich genau einmal (!) erlebt,
dass ein Mann eine spontane Erektion hatte. Ansonsten beginnt Geilheit immer im Kopf und
der ist mit Orientieren und Unsicherheit usw viel zu sehr beschäftigt

Nach einiger Zeit hat man sich an die nackten Frauen jeden Alters gewöhnt und wenn wirklich
mal der Schniedel zuckt, legt man eben ein Handtuch drüber und keinen stört das.

Ich glaube aber, dass das sowieso was urdeutsches (oder russisches, oder finnisches) ist, keinerlei
Schamgefühl bei sowas zu haben. Geht man nach England oder Frankreich wundern die sich alle
über die absolut gar nicht vorhandene Verklemmtheit bei den Deutschen

Das du da ziemlich blöde nationalistische Vorurteile breittrittst sollte dir klar sein

Selbst wenn da die Deutschen mit den Skandinaviern, Russen, Balten und einigen weiteren Nordeu-
ropäern allen wären, wäre das nicht die schlechteste Gesellschaft. Stimmt nur so nicht. In Frankreich
gibts z.B. eine extra Stadt für Nudisten und in England wird auf Partys gerne mal blankgezogen.

Ich selber bin aber auch Südländer, von daher ist es mir ein Graus in einer Gruppe von
Menschen nackt zu sein. Ich will mich nur vor meinem OdB nackig machen.

Also verklemmte Erziehung ... dabei kommen und gehen wir alle nackt

Denk doch mal über die Mechanismen sozialer Kontrolle nach, die hinter dem Verbot von
Nacktheit in der muslimischen Welt und einigen anderen stark patriarchalischen Gesellschaften
stecken ...

Also ich bin kein Muslim und als Kind war ich im Sommer auch nackt baden (zumindest im heimischen Garten), nie in der Öffentlichkeit... vllt hätte mir das ja geholfen
Vllt ist es aber auch mein eigener Idealismus, ich weiß es nicht. So und mit der Geilheit im Kopf die du ansprichst:
Ich bin AB! Natürlich kann gerade ich das doch überhaupt nicht abstellen mit der Geilheit.
Gibt auch genug andere Normalos die so wie ich gestrickt sind und eben trotzdem immer jemanden haben oder setzt ein erfüllendes Sexualleben voraus, dass man bis zum 7. Lebennsjahr an öffentlichen Stränden nackt rumlief, auf Parties immer blank zieht und offen für Saunabesuche sein muss?

[Gilbert]

So und mit der Geilheit im Kopf die du ansprichst:
Ich bin AB! Natürlich kann gerade ich das doch überhaupt nicht abstellen mit der Geilheit.
Gibt auch genug andere Normalos die so wie ich gestrickt sind und eben trotzdem immer jemanden haben oder setzt ein erfüllendes Sexualleben voraus, dass man bis zum 7. Lebennsjahr an öffentlichen Stränden nackt rumlief, auf Parties immer blank zieht und offen für Saunabesuche sein muss?

AB sein oder nicht....ist diesbezüglich nach meiner Erfahrung vollkommen wurscht.

Vorschlag: Probiere es einfach aus, bevor du dich hier mit nicht nachvollziehbaren Argumenten über Kopf und Kragen redest.

[anbandoned]

Hallo Shirkan,
Ich kenne dieses Schamgefühl sehr gut. Auch die von dir beschriebenen Flashbacks. Ich finde es echt gut, dass du dir das Gefühl bewusst gemacht hast und trotzdem dagegen gehst. Denn ich denke nur so kann es schwächer werden. Wenn du neue Erfahrungen machst und merkst es wird von den Menschen akzeptiert.
Ich bekomme das Schamgefühl wenn ich jemandem zeige, dass ich ihn mag. Das ist meistens bei Personen, die ich sexuell mag (oft ist mir das allerdings noch gar nicht so bewusst) . Ich möchte zb bei nem Spieleabend die Person berühren, umarmen etc. Sofort ist das Gefühl da. Wenn ich es trotzdem mache ist es auch da. In meiner Familie gab es keinen Körperkontakt und Sex wurde tabuisiert.
Wenn dein Vater Borderliner ist /war hat das sicher Auswirkungen auf deine eigene persönliche Entwicklung va mit Gefühlen, also auch sexuelle Gefühle.
Ich komme auch oft in eine Gefühllosigkeit. Es gibt zb eine Person im Freundeskreis die ich sexuell attraktiv finde. Dann habe ich mich einmal mit ihr getroffen (das war ganz nett, aber nix passiert), und jetzt falle ich oft in so eine Gefühlslosigkeit, in der ich mir denke: das ist alles total surreal ( was ich will von ihr, was ich mir wünsche mit ihr, mir vorstelle etc). "habe kein Recht sowas zu fühlen und zz wollen. Wieso er? Weiß gar nicht ob wir zusammen passen."
Bei mir ist es leider noch nie dazu gekommen,dass ich so intim mit jemand wurde, den ich heiß finde. Aber wenn es bei dir so ist würde ich es einfach mal ausprobieren-also Sex haben, auch wenn deine Intuition es dir nicht vorgibt.
Grüße w,25

Hallo Aroundtheworld,
danke für dein Feedback, ich habe auch gehofft das jemand von sich erzählt.

Ja die Elternsituation ist ziemlich sicher die Ursache wie bei dir. Er hat bei uns auch wie bei dir Sex tabuisiert, kann Zuneigung nicht ausdrücken, hat kein männliches Vorbild vorgelebt, ist sehr eifernd moralisch und in der Kirche ehrenamtlich engagiert und er "steht drauf" schwarz/weiss zu malen. Er kann zwischenmenschlich sehr unangenehm werden und anderen schaden zufügen ohne das er es kapiert, er ist sehr egozentrisch. Bei meinen Eltern lief seit ich mich erinnern kann schon nichts mehr, es war ein nebeneinander leben in getrennten Schlafzimmern bis zur Scheidung. Ich habe meine beiden jüngeren MAB Geschwister jetzt über ABtum aufgeklärt und vorgewarnt, auch sie verdrängen gerne.

Hast du Geschwister? evtl. mit parallelen Verhaltensmustern? oder bist du Einzelkind?

Die von dir beschriebene Gefühlslosigkeit, bezogen darauf sich das Recht auf einen Partner abzusprechen kenne aus jüngerer Vergangenheit. Es war eine Art Selbstschutz um vermeiden zu können was ich mir wünsche. Bist du auch verunsichert, weil du weißt das andere erfahrener sind und du deinen AB Status verbergen möchtest?

Ich habe heute keine Gelegenheiten mehr so leicht wie früher mit einer für mich attraktiven Frau an Sex zu kommen, daran bin ich selbst schuld weil ich damals nicht konstruktiv mit meinem Problem umgegangen bin. Ohne meinen Womanizer Wohltäter Kumpel war ich immer unfähig. Anstelle mich zu bilden und gegenzuarbeiten habe ich gemieden. Ich werde mir wohl etwas aufbauen müssen...

Der Hintergrund, aus dem ich mich mit dem Thema konfrontiere ist (das Wakeup), ist auch eine Story wert:
Mit 20 Jahren habe 2013 in Sachen Frauen trotz laufender Anbahnungen weiblicher Seite aufgegeben. Damit bin ich im Ansehen meiner männlichen Mitstreiter von damals gesunken. Sie haben mir hinterher gerufen: "Fick die (eine bekannte)", weil sie wussten das noch nichts sexuelles verwandelte... Sie wussten auch über meinen drei Jahre jüngeren Bruder bescheid und Lästerei und Joking ging los...
Beschämt und frustriert habe ich das Umfeld verlassen, bin umgezogen und wir haben drei Jahre lang weitgehend ohne weibliche Kontakte weitergelebt. Wurde ich z.B. auf die Geburtstagsfeier einer Freundin von früher eingeladen, habe ich abgelehnt obwohl ich wusste sie würde was von mir wollen.

2016 habe ich den Job gewechselt und bin von einem Arbeitsumfeld voller männlicher (mit hohem AB Anteil, bequem ) Kollegen in ein gemischteres mit gleichaltrigen Frauen, also von einem "ungefährlichen" in ein gefährliches Umfeld gewechselt ohne mir vorher darüber Gedanken zu machen.
2017 dachte sich ein Kollege von mir er verkuppelt mich mit einer gleichaltrigen Werksstudentin, als er merkte das ich nicht ganz uninteressiert wirkte (ich habe mich nach Jahren mal wieder sogar verliebt, versuchte es zu verbergen, aber Menschen sind nicht blöd). Die betreffende Werksstudentin hatte in Sachen Zuneigung und Berührungen zeigen absolut keine Probleme und es machte ihr Spaß mich zu ärgern als sie merkte, das es bei mir nicht so ist.
Nun ja die Vermutungen meines Kollegenkreises ich könnte unerfahren sein kamen recht kurz danach auf, am Ende wusste es die ganze Firma. Auf gut deutsch: Es musste von außen ein Stressor kommen, erst dann habe ich mich postwendend damit auseinandergesetzt, da es so unangenehm war.
Die Folge der jahrelangen erfolgreichen Vermeidung ist das psychologische Phänomen negative Verstärkung. Nun ja, ich habe erst durch Demütigung gelernt, dass man nicht einfach so entkommen kann... Wenn Menschen mich sehen und kennen lernen vermuten sie anfangs keinen AB in mir (zum Glück), aber das Ansehen unter Kollegen ist merklich gesunken, als nach ca. 6 Monaten klar war was mit mir los ist.

Irgendwie traurig die Parallelen zu sehen
Auch bei mir zu Hause führen meine Eltern ein lieblose Ehe, schon immer. Sie passten überhaupt nie zusammen und ich glaube auch dass beide psychische Probleme haben. Bei meinem Vater vermute ich sogar eine schizoide Persönlichkeit, er redet kaum und sitzt teilnahmslos am Esstisch, während wir im Wohnzimmer sitzen, zudem ist er auch sozial total unbeholfen, was ich auch leider bei meinem Bruder feststellen muss. Meine Mutter hat ihre Eltern schon mit Ende 20 verloren und ihr Bruder hat sich vor 20 Jahren den goldenen Schuss gesetzt. Ich glaube daher kommt ihre übertrieben impulsiv-neurotische Art (dominante Mutter) und sie kennt auch nur schwarz/weiß malerei. Auch sie flüchtet sich in Religion.
Mein Bruder ist zwar kein AB, hatte aber bisher auch nur eine Freundin gehabt und das 3 Monate bis sie ihn rausschmiss. Danach wohnte er wieder hier bei den Eltern und hat es auch jetzt erst mit 34 geschafft sich eine eigene Wohnung zu suchen. Ich darf mich jetzt mit 25 auf ein größeres Kinderzimmer freuen und da komm ich ins Spiel.
Durch die ganze Atmosphäre hier, war es noch nie möglich gewesen hier Mädchen oder auch nur Freunde (außer natürlich als Kinder) ins Haus zu lassen, weil ich quasi "Rücksicht" auf andere nehmen musste. Dadurch dass mein Bruder auch noch bis vor kurzem hier wohnte musste ich natürlich im winzigen Ein-Mann-Zimmer verweilen wofür ich mich abgrundtief schäme. Da ich natürlich als Kerl im Zugzwang bin ein OdB hier nach Hause einzuladen und nicht andersrum (was ja bedürftig wirken könnte), ist natürlich dementsprechend alles ausgeblieben bezüglich Mädchen, was mich natürlich psychisch bis heute mitnimmt, da ich ja auch der einzige bin im Freundeskreis. Ich führe mit zahllosen Frauen platonische Freundschaften, wobei bei mindestens 2/3 der Damen ich Interesse hatte. Auch ich habe Angst vor Berührungen - jedoch nicht davor welche zu Empfangen, sondern welche Auszusenden, da ich grundsätzlich und immer dann das Gefühl habe, dass ich irgendwas mache, was SIE NICHT möchte. Ich habe jahrelang geglaubt, dass man es einer Frau recht machen müsste und immer nett zu ihr sein, dann wird sich schon was ergeben. Wie falsch ich damit lag, habe ich erst vor kurzem realisiert. Dass man genau sexuell explizit werden MUSS um Interesse zu zeigen war nie ein Gedanke den ich verschwendet habe.
Es gab nur einmal eine sehr sexuell aufgeladene Situation mit einer Freundin, als ich nach dem Feiern bei ihr übernahctet habe, aber da lief nichts, da ich Panik bekommen hatte und ich nicht wusste mir zu helfen. Bis heute weiß ich auch nur von einer einzigen Person, die Interesse an mir hatte und das habe ich erst im Nachhinein von ihrer besten Freundin erfahren. Das hat mich natürlich baff gemacht, da es mir bis Dato (das war 2016) unmöglich erschien, dass überhaupt eine Frau mich sexuell anziehend finden kann. Leider habe ich da auch nicht die Signale erkennen können, auch wenn andere mich darauf aufmerksam gemacht habe, eben aufgrund dieser totalen (wenn auch etwas positiven) Totalüberforderung. In meiner Teenagerzeit wo alle ihre ersten Erfahrungen gemahft haben, haben sich die Mädels regelrecht vor mir geekelt, da ich immer ein sehr schmächtiger/unsportlicher Typ war, der bis heute mit seinem Seborrhoischem Ekzem zu kämpen hat.
Mit meinen Eltern kann ich über sowas nicht reden, da auch Sexualität zwar nicht ein absolutes tabu war, aber dennnoch sehr schweigsam damit umgegangen wurde, da die beiden sowas vllt auch nie wirklich hatten. Meine Mutter sagt mir, dass ich mich zusammenreißen soll und dass ich noch mein ganzes Leben vor mir hab (Man kann auch mit 40 oder 50 noch eine Familie gründen oder einen Partner finden, so ihr Tenor). Dass die ganze Sache mich mitnimmt, wird quasi gar nicht erst wahrgenommen, schließlich bin ich ja ein "vernünftiger Junge" und "alles wird sich schon finden", aber irgendwie hilft mir das nicht weiter.
Nach dem ABi habe ich natürlich auch den Kardinalfehler schlechthin gemacht, nämlich eine Uni in unmittelbarer Nähe des Elternhauses zu suchen... aufgrund von Bequemlichkeit. Und dann fing meine jahrelange Stagnation im Leben erst richtig an. Ich habe nix für die Uni getan und habe auch jetzt erst mit 25 meinen ersten Nebenjob als Werkstudent, ich bin jetzt im 9. Semester und versuche noch zu retten was zu retten ist auch wenn es noch Jahre dauern wird bis ich wirklich ankomme. Ich hasse mich selber dafür nicht früh genug im Leben gewisse Signale erkannt zu haben um früh genug zu handeln, bezüglich Studium, Job, Abnabelung aus dem Elternhaus und dem persönlichen (Liebes-)glück. Jetzt mit Mitte 20 erst langsam die Reife zu kriegen, die heutzutage schon 17,18 Jährige haben ist unendlich bitter und einen wirlichen Plan wie es generell in meinem Leben weitergehen soll habe ich ehrlich gesagt nicht. Eigtl will ich kommendes Jahr hier ausziehen, aber die Mieten sind ja leider für einen Werkstudenten nicht bezahlbar und mit 25 fällt auch noch das Kindergeld weg also muss ich gucken wo ich bleibe. Mit Mitte 20 noch bei den Eltern zu wohnen macht so gut wie keine Frau in meiner Alterklasse mehr mit und selbst wenn hätte ich sowieso viel zu viel Panik wenn ich weiß dass die ELtern in unmittelbarer Nähe sind.

[Schneeleopard]

So und mit der Geilheit im Kopf die du ansprichst:
Ich bin AB! Natürlich kann gerade ich das doch überhaupt nicht abstellen mit der Geilheit.

Ich war auch AB und reichlich geil bei meinen ersten Saunabesuchen und bin es auch heute
noch immer mal und das sind bestimmt fast alle Männer dort wenigstens mal kurz aber egal
ob MAB oder PUA und doch rennt dort keiner mit Erektion durch die Gegend. Einfach weil
eine Erektion im Kopf beginnt und der anderweitig beschäftigt ist und man sich extrem schnell
an all die Nackten um einen rum gewöhnt hat.

Gibt auch genug andere Normalos die so wie ich gestrickt sind und eben trotzdem immer jemanden
haben oder setzt ein erfüllendes Sexualleben voraus, dass man bis zum 7. Lebennsjahr an öffentlichen
Stränden nackt rumlief, auf Parties immer blank zieht und offen für Saunabesuche sein muss?

Einem 'Normalo mit erfülltem Sexualleben' würde ich nicht dazu raten mal in die Sauna zu gehen um
seine Schamgefühle und seine Sozialkompetenz in den Griff zu bekommen. Einem MAB oder einer ABiene
aber sehr wohl, sofern bei ihr in dem Bereich Defizite offenkundig sind.

[anbandoned]

Gibt auch genug andere Normalos die so wie ich gestrickt sind und eben trotzdem immer jemanden
haben oder setzt ein erfüllendes Sexualleben voraus, dass man bis zum 7. Lebennsjahr an öffentlichen
Stränden nackt rumlief, auf Parties immer blank zieht und offen für Saunabesuche sein muss?

Einem 'Normalo mit erfülltem Sexualleben' würde ich nicht dazu raten mal in die Sauna zu gehen um
seine Schamgefühle und seine Sozialkompetenz in den Griff zu bekommen. Einem MAB oder einer ABiene
aber sehr wohl, sofern bei ihr in dem Bereich Defizite offenkundig sind.

Ich weiß nicht ob eine Sauna der passende Ort ist, um Sozialkompetenzen zu lernen. Ich glaube ein Tanzkurs ist da glaub ich ne bessere Idee

[Schneeleopard]

Ich weiß nicht ob eine Sauna der passende Ort ist, um Sozialkompetenzen zu lernen.
Ich glaube ein Tanzkurs ist da glaub ich ne bessere Idee

Mach doch beides