Dich vielleicht nicht – so gut kann ich auch noch zwischen den Zeilen lesen, daß ich triefenden Sarkasmus erkennen kann –, aber einige hier fragen sich immer wieder, was ich denn wohl für Hobbys haben kann, die so abwegig sein sollen.Xanopos hat geschrieben: ↑06 Dez 2017 12:56Unbedingt, deine speziellen Hobbys interessieren uns sehr.Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑06 Dez 2017 12:29 (Vielleicht sollte ich wirklich in meinem Profil das Interessen-Feld umfassend und detailliert ausfüllen, sofern da keine Suchmaschinen mitlesen können.)
Ich habe aber umdisponiert. Ich werde es nicht für jeden User sichtbar in mein Profil eintragen. Wer etwas über meine Hobbys und Interessen erfahren möchte, möge mich per PN danach fragen. Je nachdem, ob der- oder diejenige in meinen Augen vertrauensvoll ist, werde ich sie dann per PN zurückschicken – unter der ausdrücklichen Voraussetzung, sie auf gar keinen Fall im Forum selbst oder außerhalb des AB-Treffs zu erwähnen, solange ich das nicht vorher im selben Thread getan habe.
Nicht nur ist mir das Interessen-Feld im Profil viel zu klein und wahrscheinlich für solche Textmengen eh nicht vorgesehen, sondern ich möchte auch verhindern, daß die Kombination meiner Interessen an die Öffentlichkeit gerät. Ich habe sie nämlich schon unter mindestens einer anderen Online-Identität an anderer Stelle veröffentlicht. Wer diese Interessenkombination nun auch in Verbindung mit meiner hiesigen Identität "Le Chiffre Zéro" findet, kann davon ausgehen, daß der Mensch hinter dieser anderen Identität und der Hardcore-AB Le Chiffre Zéro eine und dieselbe Person sind – und damit, daß der Mensch hinter dieser anderen Identität ein Hardcore-AB ist, noch dazu, was für ein verachtenswürdiger.
Gut, wenn das so gewünscht wird, dann muß ich das wohl extremste aller Beispiele noch einmal hervorholen, ob es dem halben Forum schon zum Halse heraushängt oder nicht – aber es wurde ja ausdrücklich nachgefragt! Ohne sich der Konsequenzen bewußt zu sein, aber es wurde nachgefragt.Isa_01 hat geschrieben: ↑07 Dez 2017 00:28 @Zero: Nenne und beschreibe uns doch mal eins dieser noch extremeren Hobbies. Vielleicht ist es gar nicht so schlimm, und hinterher müssen wir dir attestieren, dass du gar nicht so geeky, freaky und creepy bist wie du glaubst ........ja, vielleicht findet dich sogar jemand wegen grad diesem hobby interessant !
Du hast in dem guten halben Jahr, das du jetzt hier bist, noch nichts von sogenannten Bronies gehört?
Was sind Bronies? Bronies sind Fans der Trickserie My Little Pony: Friendship is Magic, die älter als die eigentlich angepeilte Zielgruppe sind.
Die meisten Menschen kennen nur eine extrem vereinfachte Definition (die entsprechend nicht ganz korrekt ist): Bronies sind danach erwachsene Männer, die auf das hier stehen. Oder, weil sie nicht wissen, daß es so etwas wie Generationen gibt (interessiert sie auch nicht), auf My Little Pony im allgemeinen, also auch Altgenerationen.
Wir haben dazu einen Thread, aus dem ich gern mich selbst zitieren möchte für diejenigen, die nicht erst nachschlagen wollen. Ich habe auch an anderer Stelle etwas dazu geschrieben, das ich hier auch zitieren möchte. Einiges wird sich wiederholen, und es wird sehr viel zu lesen sein. Aber ich sollte es ja beschreiben. Und das tue ich hiermit.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑12 Jan 2014 23:33 Ich sehe das immer wieder, vor allem sehe ich immer wieder die Reaktionen der meisten Menschen auf Bronies. Wie können erwachsene Männer kleine bunte Ponys mögen?
Da wird dann das Buch nach dem Umschlag beurteilt, man geht den einfachen Weg und stellt sich selbst die Frage, was mit diesen erwachsenen Männern los ist. Schwul? Pädophil? Zoophil? Irgendwas muß das doch sein.
Was mit diesen erwachsenen Männern (und Frauen sowie Teenagern) wirklich los ist, was sie alle gemeinsam haben, ist, daß sie das Buch nicht nach dem Umschlag beurteilen. Daß sie MLP:FiM eine Chance gegeben haben. Und daß sie eine grandiose Zeichentrickserie entdeckt haben, die annähernd nichts mit dem zu tun hat, was das offizielle Konzept-Artwork ausstrahlt. Ansonsten sind das verschiedenste Leute aus verschiedensten Bereichen des Lebens. Und die sind mitnichten alle schwul und/oder pädophil und/oder zoophil. Die sind auch nicht alle ABs oder so, sehr viele sind verpartnert oder gar verheiratet, es gibt sogar einen Bronymusiker, der mit einer Storyboard-Künstlerin aus dem MLP:FiM-Team zusammen ist.
Die Frage müßte also eher sein, was mit dieser Serie los ist. Wenn's nicht an den Leuten liegt, wenn die nicht "komisch" sind, dann bleibt ja eigentlich nur noch die Serie als "des Übels Wurzel" übrig, oder? Dann gucken wir uns das mal an.
Okay, mal ein kleines MLP:FiM 101 für Nichteingeweihte.Diddlina hat geschrieben:Ich mag kleine Ponies, habe als Kind mit denen gespielt, genauso wie mit Barbies. Kann es allerdings nicht verstehen, was erwachsene Männer daran interessiert.
Kann mich da jemand aufklären ?
Punkt 1: Vergeßt alles, was ihr über My Little Pony wißt.
Punkt 2: Vergeßt alles, was ihr über My Little Pony zu wissen glaubt. Also die ganzen Klischees. Um es mit Ks Worten zu sagen: "Von nun an ist das nämlich absolut für den Arsch."
Punkt 3: Es gibt mehrere MLP-Generationen. G1, G2, G3, G3,5, G4. Friendship is Magic ist die vierte Generation, wird von Ponysammlern (ungleich Bronies, ganz anderes Fachgebiet) G4 genannt.
Punkt 3a: Eigentlich gibt es nur Friendship is Magic und alles, was davor kam. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. MLP:FiM hat mit den Altgenerationen ungefähr soviel zu tun wie Daniel Craig mit Roger Moore als Bond.
Die Entstehung war auch eine ganz andere. Bei den Altgenerationen gab's erst die Ponyfiguren. Dann hat man dazu Trickfilme und Trickserien gedreht als TV-Dauerwerbesendungen. Mehr mußte das nicht taugen. Bei Friendship is Magic hat man es dagegen so ähnlich gemacht wie bei dem Transformers-Reboot: erst die Verfilmung (allerdings in Form einer Trickserie), dann das Spielzeug. Also genau umgekehrt. Auf diese Weise haben keine vorhandenen Spielzeugponys nebst Zubehör die Macher der Serie vor vollendete Tatsachen gestellt.
Als Produzentin hat Hasbro sich ausgerechnet Lauren Faust ins Boot geholt. Die liebte sowieso schon seit ihrer Kindheit My Little Pony, fand aber die Trickserie der ersten Generation (bis dahin das beste animierte MLP-Material überhaupt) doof und war generell schwer unzufrieden mit den Klischees, die allgemein Mädchen als Unterhaltung hingekippt wurden. Kitschig, süßlich, ballettprinzessinnenhaft, viel Rosa, gleichzeitig null Action und null wirkliche Spannung, kennt man ja. Und allgemein wurden Kinder unterhaltungsmäßig schon lange für blöd verkauft und in Watte gepackt mit Tiefpunkten wie Dora the Explorer.
Als man ihr, die sie kurz zuvor sowieso gerade spaßeshalber Konzeptzeichnungen für eine neue My Little Pony-Generation in einem völlig neuen Stil gemacht hatte, das ganze Franchise in die Hände legte, beschloß sie, einfach mal alles über den Haufen zu werfen, was My Little Pony mehr als ein Vierteljahrhundert lang war, und es so aufzuziehen, wie sie es haben wollte. Wie sie es als 7jährige schon hatte haben wollen, als sie sich glaubwürdigere, tiefgründigere und durchdachtere Charaktere und Storys für die Ponys ausdachte als Hasbros bezahlte Drehbuchautoren.
Natürlich wollte Hasbro gegenlenken. Natürlich hatte Hasbro eigentlich wieder eine süßlich-stumpfsinnige Dauerwerbesendung gewollt. Aber Lauren Faust hatte einen Dickkopf, und Lauren Faust hatte als leitende Produzentin letztlich das letzte Wort, und sie hatte ihr ganzes Team bei Studio B (heute DHX Media) hinter sich. Sie ließ nur einige wenige, zumeist unvermeidliche Zugeständnisse zu. Vor allem aber zog sie ihre Qualitätssteigerung durch ohne Kompromisse. Charaktere (inklusive Charakterentwicklung, teilweise über Staffeln hinweg), Settings und Storys können sich absolut sehen lassen, nicht nur im Vergleich zu den vorherigen MLP-Generationen.
Lauren Faust hat nicht nur für bis dahin bei MLP ungekannten charakterlichen und storymäßigen Tiefgang ge- und Mädchenklischees (bis auf Parodien auf ebendiese) weitgehend entsorgt, sondern auch die Zielgruppe geändert – eigentlich sogar zu Hasbros Gunsten. Nicht mehr 4–7jährige Mädchen, sondern 5–12jährige (verdoppelte Altersspanne = doppelt so große Zielgruppe = mehr verkaufte Ponys) und deren Eltern, und zwar Mütter wie Väter. Zum ersten Mal sollte eine MLP-Serie ausdrücklich auch von Erwachsenen gesehen werden können.
Das war natürlich ein Freibrief für haufenweise Popkulturreferenzen, die Grundschulmädchen niemals verstehen würden. Und da schöpften Lauren und die Studio-B-Leute aus dem Vollen und wird auch heute noch aus dem Vollen geschöpft, bespielsweise:Damit sind also die Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Serie an sich gegeben.
- Star Wars: Die Abschlußszene der Pilotdoppelfolge ist Einstellung für Einstellung von der Abschlußszene von Die dunkle Bedrohung nachgedreht, die Abschlußszene des Zweiteilers wiederholt diese Masche noch detaillierter mit Krieg der Sterne/Eine neue Hoffnung, und es gibt mittlerweile auch eine Referenz auf die Yoda-Szenen in Das Imperium schlägt zurück.
- Star Trek: Discord, der Widersacher im Anfangszweiteiler von Staffel 2, ist Q bis hin zum Darsteller John de Lancie. (Wie gesagt, diese Doppelfolge endet mit einem Star-Wars-Zitat.)
- Der Pilotzweiteiler zitiert im ersten Teil sehr viel Disneys Dornröschen und spielt allgemein, besonders aber im zweiten Teil, auf Das fünfte Element an.
- DREI Anspielungen bisher auf Heart of Darkness bzw. Apocalypse Now.
- Jede Menge Herr der Ringe.
- Die Drehkamera in Tischmitte aus Die wilden 70er.
- Eine Folge in der zweiten Staffel referenziert Spider-Man, Batman und Darkwing Duck.
- Eine andere trägt Referenzen zu Terminator und noch deutlicher zu Metal Gear Solid.
- The Big Lebowski. Nein, wirklich: Der Dude, Walter, Donny und Jesus als Ponys.
- Trainspotting. Ist das immer noch eine dümmliche Kleinmädchenserie?
- Rarity zitiert Greta Garbo. Inklusive Akzent. Zweimal innerhalb der ersten Staffel.
- In einer anderen Folge landet sie in einer 2001: Odyssee im Weltraum-Anspielung. Dieselbe Folge hat eine ziemlich deutliche auf X-Men.
- Das Finale der ersten Staffel ist randvoll mit Cinderella-Reminiszenzen (der teilweise dekonstruierenden Art). Und ein bißchen Schneewittchen. Jeweils die Disney-Verfilmungen.
- KISS, Queen, David Bowie, die Beatles... wenn man eine Licensing Expo dazuzählt, sogar Spın̈al Tap.
- André Agassi als Pony, Karl Lagerfeld als Pony, Mr. T als Minotaurus...
- Nicht nur Indiana Jones in nunmehr zwei Folgen, sondern in einer Folge sogar die Indiana Jones-Verarsche in UHF. (Übrigens ist Weird Als Erscheinen in der Serie für die aktuelle Staffel angekündigt.)
- Wohlgemerkt, in der Mitte der ersten Staffel waren die Macher der Serie sich der Bronies schon bewußt und produzierten seitdem auch für die als Zielgruppe. Mit jeder Staffel wird das deutlicher.
Aber wie kam letztlich der Erfolg zustande?
4chan. Klingt komisch, is aber so.
Ausgerechnet auf dem berüchtigten Imageboard 4chan, genauer gesagt auf /co/, erklärten sich fünf wackere Gesellen bereit, sich die neue My Little Pony-Serie mal anzusehen, und sei es, um zumindest fundiertes Wissen darüber zu haben, was sie da eigentlich verreißen, wenn sie es hinterher verreißen. Immer nur "kenn ich nicht, mag ich nicht" konnte es ja auch nicht sein.
Am 10.10.10 war es dann soweit: My Little Pony: Friendship is Magic hatte Weltpremiere.
Die fünf Channers kamen total geflasht zurück: Wider Erwarten erwies sich die Serie – bzw. die erste Hälfte des Pilotzweiteilers – als gut. Im Gegenteil, das war sogar besser als so manches andere Produkt der nordamerikanischen Animationsindustrie. Definitiv aber besser als alles, was sie von My Little Pony erwartet hatten. Die Charaktere, die Interaktion der Charaktere, die Animation (nicht nur für Flash), die Story, die Action, die bisher entdeckten Anspielungen, der Cliffhanger – entgegen dem, was teilweise in der Animationsszene prophezeit wurde (daß Lauren Faust sich an Hasbro verkauft hatte und nun Dauerwerbesendungen machte), war das eindeutig mit Herz und Hirn gemacht von Leuten, die hinter dem standen, was sie da machten, und nicht lieblos als Auftragsarbeit heruntergekurbelt, weil man es eben mußte.
Wenn etwas erst auf 4chan landet, breitet es sich rasend aus. Erst war /co/ voll mit Ponys. Einige waren genervt (darunter viele Moderatoren, die erfolglos versuchten, gegen die Ponyflut vorzugehen), andere waren offener, dachten sich, da muß ja etwas dran sein, wenn das so erfolgreich ist, und sahen sich selbst die Serie an. Von /co/ ging es nach /b/, der einst selbsterklärten "Internet Hate Machine", wo die Auswirkungen dieselben waren, nur stärker. Und bald begannen die Ponys, sich im ganzen Internet auszubreiten – Screenshots, Imagemacros und immer mehr Memes (eigentlich Submemes, denn My Little Pony: Friendship is Magic gilt seit damals als Ganzes als Meme).
Noch Ende 2010 wurden zwei eigene MLP:FiM-Imageboards gestartet, um von den Haters auf 4chan unabhängig zu sein, und ab Anfang 2011 ging es dann los mit anderen Pony-Websites. Eins der ersten Fanblogs war Equestria Daily. Schon Mitte 2011 konnte man die Besucher in 100.000er-Schritten zelebrieren, mittlerweile hat Equestria Daily wohl Millionen an Pagehits in einer Woche. Außerdem gibt es zahllose Foren, es gibt eigene Musikportale und so weiter.
Die Fan-Kreativität hat noch extremere Maße angenommen. Fanfiction gibt es zuhauf, Fanart noch mehr. Es gibt inzwischen tausende Fansongs (wobei man sagen muß, daß viel Fanmusik entsteht, indem jemand, der nie zuvor Musik gemacht hat, nach einer YouTube-Anleitung in FL Studio und Massive Dubstep-Tracks zusammenklickt und Audioschnipsel aus der Serie einbaut zwecks Ponybezug, aber es gibt auch erheblich aufwendiger produzierte Musik und sogar Songs mit ganz neu animierten Musikvideos), Fangames gibt es auch, sogar die ersten komplett von Fans produzierten Episoden, die beinahe auf dem Niveau der eigentlichen Serie sind. Das geht schon so weit, daß die Serie selbst potentielle oder tatsächliche Anspielungen auf das Fandom und seine Kreativität macht.
Fantreffen und vor allem Conventions sprengen mittlerweile auch teilweise jeden Rahmen. In den USA gibt es inzwischen etliche Conventions, zum einen, um den Bronies die Anreise zu erleichtern, zum anderen, um sie auf mehr Conventions verteilen zu können. Die erste kontinentaleuropäische Convention war 2012 die GalaCon in Stuttgart, die mit 400 Besuchern ausverkauft war (die BroNYCon in New York hatte zeitgleich 4.000 Besucher). Die bisher größte Convention war die 2013er Bronycon, nunmehr in Baltimore, mit 8.000 Besuchern. Dieses Jahr soll es in Kontinentaleuropa mindestens vier Conventions geben sowie eine in Großbritannien.
Wohlgemerkt, es dreht sich immer noch alles nur um diese eine Generation von My Little Pony.
2012 begann übrigens die Produktion einer 2013 endlich veröffentlichten Dokumentation über Bronies, produziert von John "Q"/"Discord" de Lancie himself. Nach seinem Auftritt als Discord, den er als Routinesache ansah, mußte er feststellen, daß sein Mailkonto von Fanmails überflutet wurde. Das waren aber keine Trekkies, sondern Bronies. Das Bronyphänomen, das er dadurch entdeckte, faszinierte ihn so, daß er beschloß, eine Dokumentation zu drehen. Finanziert wurde sie per Crowdfunding – und nahm dadurch schon erheblich mehr Geld ein als notwendig. Der animierte Song in der Doku, in dem John nicht als Discord, sondern als er selbst als Pony auftritt und die Bronyszene kurz erklärt, wurde gemacht als Kooperation mit Bronies und mit Machern der Serie.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑16 Jan 2014 07:19 Also noch einmal: Es gibt My Little Pony: Friendship is Magic, und es gibt alles andere. Man kann My Little Pony nicht als Ganzes über einen Kamm scheren. Wenn es um Bronies geht, erst recht nicht.
Bronies mögen im allgemeinen nur und ausschließlich My Little Pony: Friendship is Magic. Die meisten Bronies können die älteren Generationen nicht ausstehen. Einige tolerieren zumindest die Trickserie der ersten Generation aus historischen Gründen, aber die sind eine Minderheit.
Den Bronies geht es auch nicht in erster Linie ums Spielzeug. Das haben auch die Sammler lange nicht verstanden, denen es ausschließlich ums Spielzeug geht. Den Bronies geht es um die Serie, Punkt, Ende. Das Spielzeug ist für sie Merchandise zur Serie. Und da interessiert sie – wenn überhaupt – nur, was so auch in der Serie vorkommt.
Und mir kommt es so vor, als wenn seit bestimmt zwei Jahren jeder zweite Brony, der neu auftaucht, eigentlich nur wegen Rainbow Dash dabei ist, weil die cool ist und eine große Klappe hat und cool ist und ruppig und burschikos ist und 20% cooler ist und mit Überschallgeschwindigkeit fliegen kann und ihr Überschallknall an eine Nuklearexplosion erinnert – und mit dem Wunschdenken, daß sie lesbisch sei (sechsfarbiger Regenbogen), weil girl on girl is hot. Gerade die ganzen Kiddies bis 16 interessiert nur Rainbow Dash. (Vorher kamen viele wegen der Memes und blieben wegen der Pornos.)
Schon blöd, daß dieses Thema so komplex ist, daß man es nicht für die tl;dr-Fraktion in 140 Zeichen zusammenfassen kann. Allein schon deshalb, weil zumindest in Deutschland die einzigen, die überhaupt wissen, daß es eine ganz neue, komplett umgekrempelte MLP-Generation gibt, die Bronies sind.
Mach dir nichts draus. Noch am 9. Oktober 2010 hat kein männlicher Jugendlicher oder Erwachsener geglaubt, jemals eine Trickserie mit bunten Ponys zu zelebrieren.kräuterfrau hat geschrieben:Ich fühle mich beim Lesen dieser Zeilen nicht verschreckt, sondern verwundert. Ich habe das Gefühl.ich wäre hinter dem Mond aufgewachsen. Und mich verschreckt die Beschäftigung mit den Sachen, die ich erstmal beim Onkel Google nachschlagen muss nicht. Aber es verwundert mich ein bisschen. In meiner Jugendzeit hatten solche Sendungen einen sehr geringen Wert. Daher verstehe ich sie nicht.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑04 Jul 2017 06:31Wenn man sich der Serie annimmt, sollte man zunächst einmal die "Das ist doch alles nur für kleine Mädchen im Kindergartenalter"-Brille abnehmen und sich die Serie unvoreingenommen ansehen. Vielleicht wird man dann bemerken, daß sie sehr viel anders macht als andere Trickserien – und fast alles anders macht als andere Trickserien für Mädchen. Über Jahrzehnte wurden Kinder nämlich von den Machern von Trickserien für dumm gehalten und Mädchen für nicht nur noch dümmer, sondern auch noch zu zart besaitet. Dazu kam dann auch noch von ganz oben durchgesetztes Gendermarketing.Arikari hat geschrieben:Was genau fasziniert dich am Bronytum, bzw. was hat die Begeisterung für dieses Hobby ausgelöst? Ich schaue selbst gerne Zeichentrickfilme und -serien (hab ich schon als Kind gern gemacht ) und hab mir vor einiger Zeit die ersten paar Folgen von "My Little Pony" angesehen, als ich bereits von der großen Fangemeinde unter Erwachsenen wusste. Ich konnte den Hype allerdings nicht so richtig nachvollziehen.Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Ich bin Brony seit 2011, also einer der allerersten in Deutschland. Ich bin Veteran von neun europäischen Conventions und diversen kleineren Meetups. Ich habe sehr viel in diesem Fandom gesehen und seine Geschichte eingehend studiert.
Lauren Faust, der Schöpferin von Friendship is Magic, ging das alles gegen den Strich und geht es heute noch. Obendrein ist sie seit ihrer Kindheit ein riesiger My Little Pony-Fan, fand aber das animierte Material, das in den 80ern zur ersten Generation produziert wurde, schon als Siebenjährige langweilig und unglaubwürdig. Als Hasbro sie beauftragte, eine Trickserie zu produzieren, mit der eine neue Generation von My Little Pony eingeleitet werden sollte, hat sie das ganze Franchise an sich gerissen, hat MLP so produziert, wie sie es für richtig hielt und als kleines Mädchen selbst hätte haben wollen, und hat ihre Vision sogar gegen die Obersten von Hasbro verteidigt, die von ihr eigentlich wollten, daß sie den geistlosen Müll der dreieinhalbten Generation fortsetzt.
Statt dessen gibt es jetzt glaubwürdige, tiefgängige Charaktere – schon das bot keine einzige vorherige My Little Pony-Produktion und auch so manche andere heute Trickserie nicht. Es gibt charakterliche Entwicklung, die auch nicht nach dem Episodenende wieder zurückgenommen wird. Es gibt glaubwürdige Geschichten von Abenteuer bis Slice of Life. Es gibt gewissermaßen Story Arcs. Es gibt mehr Action in einer für Mädchen konzipierten Serie, als es heutzutage normalerweise in einer geschlechtsneutralen Serie geben dürfte. Es gibt Spannung und Drama, die beide sonst niemand so in eine Trickserie für Mädchen einbauen würde. Es gibt Popkulturreferenzen zuhauf, die weit über den Horizont von Kindern hinausgehen (Das fünfte Element schon in der Pilotfolge, The Big Lebowski, Shining, Apocalypse Now schon mehrfach, Trainspotting usw.), auch weil Lauren Faust wollte, daß sich die Eltern von kleinen Mädchen die Serie mit ihren Töchtern ansehen können sollten, ohne dabei blöd zu werden. Und seit die Leute bei DHX Media (in der ersten Staffel noch Studio B) vom peripheren Fandom namens "Bronies" wissen, bauen sie auch gezielt für die immer wieder etwas ein.
Dann ist ungemein hilfreich, nicht die deutsche Synchronisation zu sehen – denn die wurde gemacht für kleine Mädchen im Kindergartenalter, weil die Verantwortlichen in Deutschland annahmen, die Serie hätte von vornherein dieselbe Zielgruppe wie Dora the Explorer –, sondern das englische Original. Das ist um Klassen besser. Nicht nur werden gewisse Wortwitze und Formulierungen nicht gut ins Deutsche übertragen und von den diversen Songs in der ersten Staffel nur einer, sondern Applejacks markanter (kanadisch verfärbter) Ozark-Einschlag, den auch der Rest ihrer Familie hat, konnte natürlich nicht mit ins Deutsche übertragen werden, ebensowenig Raritys poshes Mid-Atlantic English.
Obwohl die meisten Bronies schon nach ein paar wenigen Episoden gefesselt waren, muß man sagen, daß Friendship is Magic im Laufe der ersten Staffel erst allmählich an Fahrt aufnimmt. Das trifft auf die Geschichten zu und noch mehr auf die Musik: In der zehnten Episode gibt es erstmals einen mehrminütigen Song, den die Mane Six alle singen (gerade hier sollte man die deutsche Synchro meiden, denn die hat den Song ziemlich holprig umgesetzt). Noch in der ersten Staffel gibt es außerdem zwei an Stephen Sondheim angelegte Songs. Ab der zweiten Staffel wird auch die Auswahl an Genres bei der Musik allmählich breiter.
Die Musik macht also definitiv einen großen Teil des Reizes der Serie aus und half mit, die riesige Musikszene im Fandom zu inspirieren. Falls ihr für letztere mehr konkrete Beispiele wollt, fragt einfach.
Am Fandom reizt mich neben der offenen, herzlichen Art, die für so ein großes Fandom ungewöhnlich ist – normalerweise führt eine solche Fandomgröße unweigerlich zu Fraktionsbildung, Rivalität und Zickenkrieg –, die ungemeine Kreativität, über die ich ja schon geschrieben habe. Vor allem sind die Bronies in Fanworks-Bereichen sehr aktiv, die es teilweise fast nirgendwo sonst überhaupt gibt. Das Thema Fanmusik breitet sich ja erst allmählich vom Bronytum auf andere Fandoms aus, nachdem Musiker unter den Bronies auch für andere Medien Fansongs machten. Vorher gab's kaum etwas, höchstens den Wizard Rock im Harry Potter-Fandom, der auch nur in Form von Konzerten existierte, nicht aber in Form von tatsächlichen Produktionen. Im Bronytum geht die Zahl der Musikproduktionen längst in die Zehntausende. Ganz zu schweigen von Fan-Animation, die teilweise so gut ist, daß Hasbro sie unterbinden mußte, weil sie von der Serie nicht mehr zu unterscheiden war.
Ich erwähne an dieser Stelle nur einen Namen, den ich schon einmal genannt habe: Dustykatt. The manliest brony in the world.Ferrus Manus hat geschrieben:Und zu der Annahme dass Männer, denen diese Serie gefällt, verweichlicht und mädchenhaft sind möchte ich noch anmerken dass ich Kampfsport betreibe und auch täglich aus eigenem Antrieb heraus trainiere - so viel dazu also.
Daß die Allgemeinheit mit aller Vehemenz an den Geschlechterrollenklischees festhält, als ginge es von vornherein gar nicht anders. Männer, die dagegen verstoßen, sind Weicheier, unmännlich und potentiell schwul, und Frauen, die dagegen verstoßen, sind Mannweiber mit Haaren auf den Zähnen und mutmaßlich lesbisch.Mit müden Augen hat geschrieben:Und selbst wenn es so wäre, wo ist das Problem?Ferrus Manus hat geschrieben:Und zu der Annahme dass Männer, denen diese Serie gefällt, verweichlicht und mädchenhaft sind möchte ich noch anmerken dass ich Kampfsport betreibe und auch täglich aus eigenem Antrieb heraus trainiere - so viel dazu also.
Lauren Faust findet die auch scheiße. Deswegen haben wir ja jetzt Friendship is Magic.Mit müden Augen hat geschrieben:Bin ich eigentlich der Einzige der diese Klischees "Männer=Muskelpaket und hart und weint nie und darf es auch nicht und ernährt sich am liebsten nur von Fleisch und Frauen=alles rosa und Makeup und essen am liebsten vegan" (oder was weiß ich) total scheiße findet??
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑02 Jul 2017 17:55 Was das Bronytum auszeichnet, worüber die Massenmedien aber nichts berichten, weil es nicht zum Fremdschämen anregt und daher keine Quoten bringt:An dieser Stelle wünschte ich, daß man hier Bilder einbetten dürfte und Videos einbetten könnte. Denn ich glaube nicht, daß irgendjemand diese Links klicken wird: ferrus_manus und 3Dog kennen das alles schon, und alle anderen werden Angst haben, für immer schmutzig zu sein, wenn sie auch nur einen dieser Links öffnen, weil sich dahinter Krankhaftes verbirgt.
- Auch wenn man wenig davon mitbekommt, außer wenn wieder die Massenmedien versuchen, die Bronies ins Lächerliche zu ziehen: Es dürfte weltweit mehr als zehn Millionen Bronies geben.
- Trotz der gigantischen Größe – und obwohl man sich natürlich nie immer ganz einig ist – hat eine dauerhafte Spaltung des Fandoms in unvereinbare, miteinander verfeindete Fraktionen, zwischen denen man sich entscheiden muß, nie stattgefunden; der Zusammenhalt ist beispiellos.
- My Little Pony: Friendship is Magic dürfte die einzige Trickserie überhaupt sein, die eigene dedizierte Fan-Conventions hat; etwas, was sonst nur auf ganz wenige Franchises wie Star Trek zutrifft. Allein in Nordamerika gibt es mehr als ein Dutzend Cons, darunter die BronyCon in Baltimore mit bis zu 10.000 Besuchern und die Everfree Northwest im Raum Seattle mit über 3.000 Besuchern. Die größte Convention in Europa ist die GalaCon in Ludwigsburg mit ca. 1.200 jährlichen Besuchern, eine der ältesten Brony-Conventions, die schon seit 2012 läuft, und eine von zwei Cons in Deutschland. Weitere Cons gibt es z. B. in Berlin (die Brony Fair ist offiziell zur Convention aufgestiegen), den Niederlanden (Hearth's Warming Con), Tschechien (Czequestria), Polen (PonyCongress) und Schottland (BronyScot); außerdem gab es Cons in England (B.U.C.K.), Frankreich (BronyDays) und Finnland (Crystal Fair). Im übrigen mischen die Bronies jetzt auch auf den eigentlich von Sammlern für Sammler veranstalteten PonyCons mit.
Was die Macher der Serie dazu sagen? Die lassen sich selbst gern auf Conventions einladen.- Die Bronies sind karitativ tätig wie kaum ein anderes Fandom. Kaum eine Con ohne Charity Auction, bei der vier- bis fünfstellige Summen zusammenkommen (GalaCon 2016: 16.240 € aus einer zweistündigen Auktion), die dann verschiedensten guten Zwecken zugeführt werden, und zwar direkt und nicht über Großorganisationen. Erwähnenswert sei hier die fandomeigene Organisation Bronies for Good, die ein eigenes Comicheft und sechs (!) Musikalben herausgebracht hat; siehe nächster Punkt.
- Die Kreativität des Bronytums ist immens. Fanart/Fancomics und Fanfiction verstehen sich selbst; für letztere gibt es längst eine eigene Website namens Fimfiction; erstere findet man in rauhen Mengen und vielen verschiedenen Stilen neben anderen relevanten Bildern auf Derpibooru (Vorsicht, wenn man die Serie noch nicht kennt: Die früheren Staffeln haben keine Spoilertags, und standardmäßig werden nur brandneue Folgen per Spoilertag verborgen). Aber es gibt auch eine ziemliche Menge an Fan-Animationen (!), die größtenteils auf YouTube zu finden sind.
Und – wohl auch inspiriert durch den Soundtrack der Serie selbst – kein anderes Fandom dürfte soviel Fanmusik produzieren. Das sind teilweise Covers und Remixes von Songs aus der Serie, inzwischen weit überwiegend aber Kompositionen aus dem Fandom selbst oder Covers bzw. Remixes davon. Auch wenn das meiste (der Einfachheit halber) moderne elektronische Musik von House bis Dubstep ist, gibt's auch einiges in Richtung Rock, Metal, Punk sogar, Hip Hop und akustische Musikrichtungen (wobei Orchestrales natürlich bislang durchweg aus dem Rechner kommt – andererseits läuft gerade ein Crowdfunding, mit dem das Einspielen von Werken eines verstorbenen tschechischen Orchestralkomponisten durch ein echtes Orchester finanziert werden soll).
Sehr viel Bronymusik, gerade auch die Klassiker von 2011–2013, findet man auf Pony.fm, wobei ein Einstieg in die Brony-Musikszene wegen dieser riesigen Menge schwierig sein dürfte ohne konkrete Empfehlungen. Und Ponyville Live listet eine ziemliche Anzahl an fandomeigenen Webradiosendern auf, die tatsächlich nur Musik aus dem Fandom spielen – das Bronytum produziert also genug Musik für mehr als ein Dutzend Sender, und selbst die können nur einen kleinen Teil davon abdecken.
Es gibt auch Fangames verschiedenster Art von Card Collecting Games über diverse Monopoly-Variationen (plus eine offizielle von Hasbro, denen Monopoly gehört) bis hin zu Computerspielen in diversen Genres. Es gibt Bronies, die Skulpturen anfertigen, Ballonfiguren, Laserprojektionen, Fursuits, Unmengen an Plushies (an deren Qualität offizielle Plushie-Hersteller bis heute zumeist vergeblich heranzukommen versuchen) und so weiter. Generell kann man sagen: Wenn es möglich ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß die Bronies es schon gemacht haben.- Nicht zu unterschätzen ist auch der Einfluß der Bronies auf offizielle Produkte und Produktionen. Nicht nur haben sie fast jedem Hintergrundpony, das erdacht wurde, um die Szenerie zu beleben, mindestens einen Namen gegeben und häufig sogar einen Charakter, sondern so manches Mal wurde der von den Bronies erdachte Name – manchmal gar zwei davon – von einem Lizenznehmer, von DHX, der Produktionsfirma hinter der Serie, oder gar von Hasbro selbst übernommen. Die Serie und die offiziellen Comics verteilen auch immer wieder gern Seitenhiebe ans Fandom, und das schon seit der ersten Staffel. Das absolute Extrem ist die berühmt-berüchtigte Folge 100, die schon als totales Fanpandering angekündigt wurde und tatsächlich eine Fantheorie nach der anderen thematisiert.
- Wie aktiv und lebhaft das Fandom ist, zeigt sich auch auf Equestria Daily, das im Dezember 2010 als persönliches Fanblog von Sethisto anfing – heute betreibt er es hauptberuflich mit einer ganzen Redaktion dahinter, denn es ist die Hauptinformationsdrehscheibe des Bronytums. Schon 2011 hat man erst die 100.000-Pagehits-Meilensteine gefeiert und mußte noch im selben Jahr auf Millionenmeilensteine umschwenken, und das war noch vor der zweiten Staffel. Aktuell liegt der Counter irgendwo um die Milliarde.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑02 Jul 2017 17:55Das ist die Darstellung der Bronies, die die Massenmedien produzieren, weil sich, wie ich schon schrieb, damit Quote machen läßt, daß die Leute sich über Freaks totlachen und fremdschämen, und die Darstellung der Haters, die das gesamte Bronytum kollektiv in den Dreck ziehen wollen. Das ist reinste Manipulation; darauf darfst du nichts geben. Und vor allem: Auch daher kommt der miese Ruf der Bronies in der Öffentlichkeit, weil fast alle, die selbst keine Bronies sind, glauben, alle Bronies seien so.Liebestheorie hat geschrieben:Bronies finde ich pervers. Guck dir alleine mal die Bilder an, Männer mit bunten Haaren, als Pony verkleidet... das geht über "Ich schaue mir gern Trickfilme an" hinaus.
Wenn du wirklich glaubst, alle Bronies sind so, dann kann ich mit ein paar Beispielen das Gegenteil beweisen.Übrigens noch einmal: Dieses Fandom hat sehr große Conventions. Glaubst du wirklich, wenn alle Bronies krankhaft bis kriminell pervers wären, wäre eine Veranstaltung in den USA möglich, bei der 10.000 von ihnen sich frei dazu bekennen und aufeinander und auf die Macher der Serie treffen? Oder über 1.000 in Deutschland?
- Da wäre beispielsweise Dustykatt, auch bekannt als The World's Manliest Brony. Motorradschrauber und Motocross-Biker, laufende Überdosis Testosteron, stolzer Bartträger – und einer der bekanntesten YouTuber im Bronytum. Er hat sogar seinen eigenen Wikipedia-Artikel. Dusty wirkt sogar im Octavia-Cosplay männlicher als ein crossdressender Freddie Mercury. Übrigens ist er auch ein sehr schneller und effizienter Auktionator, wie er letztes Jahr auf der GalaCon an der Seite der ewigen deutschen Kult-Auktionatorin Perrydotto bewiesen hat.
- ACRacebest, der wohl berühmteste YouTuber überhaupt im ganzen Bronytum, fährt auch Demolition Derbys – und hat schon einmal gewonnen (!) in einem Wagen, der wie Pinkie Pie aussah. Der amerikanische Talkmaster Steve Harvey hat ihn in seine Show geholt, um ihn öffentlich lächerlich zu machen. Es gelang ihm nicht. Ach ja, er interessiert sich auch für die eine oder andere Disney-Serie.
- BlackGryph0n. War wie sein kleiner Bruder BAASIK in der US Navy, wollte einer Elite-Spezialeinheit (!) beitreten, verletzte sich aber bei einem Fallschirmsprung (immer noch militärisch, nicht hobbymäßig) das Knie und mußte diesen Karriereplan begraben. Aus Langeweile entdeckte er My Little Pony: Friendship is Magic. Er wurde Fankünstler, Fan-Animator, und heute ist er der wohl beste Pop-Produzent des Fandoms und mit Leichtigkeit auf demselben Niveau wie David Guetta, Avicii und Calvin Harris.
Er singt seine Songs selbst, tritt damit auch auf Conventions auf (so 2015 auf der GalaCon und dieses Jahr wieder) und hatte schon mehrfach als Duettpartnerin im Studio wie live Michelle Creber, die offizielle Synchronsprecherin und -sängerin von Apple Bloom und bis zur 3. Staffel die Gesangsstimme von Sweetie Belle, die auch schon mehrfach als Schauspielerin in Erscheinung getreten ist. Der bekannteste Song von den beiden – noch einmal, eine offizielle Synchronsprecherin singt auf einer Produktion eines Fans – dürfte das Michael-Jackson-Cover "Beat It" sein, hier mit einer Fananimation von AnimatedJames, in der Seriencharaktere auf Ponysonas berühmter Bronies treffen. Er ist einer der ganz wenigen Musiker in diesem Fandom, die ihre Musik auch auf gepreßten CDs anbieten. Er arbeitet immer noch häufig mit Michelle und ihren Eltern zusammen und singt in der Serie selbst mit.- Das überwiegend akustische Pendant zu BlackGryph0n ist MandoPony und gleichzeitig einer der Gegenbeweise zu "Forever Alone": Er hat zwischenzeitlich eine Storyboard-Künstlerin von My Little Pony: Friendship is Magic geheiratet, die aber in der sechsten Staffel ausgestiegen ist, weil die Serie immer aufwendiger wurde. Auch er hat mit Michelle Creber zusammengearbeitet, ein paar andere Künstler aus dem Fandom erst richtig berühmt gemacht und so für einige kultige Songs gesorgt wie "Loyalty", das – hier als sein eigenes Akustikcover – er ursprünglich zusammen mit dem britischen Duo AcousticBrony als Punk Rock eingespielt hat. Gerüchte, daß er in der Serie Mandoline (daher sein Name) spielt, haben sich nicht bewahrheitet; die Mandolinenparts spielt Daniel Ingram selbst.
- Die Wasteland Wailers, eine Band, die eigentlich durch eine sehr lange Crossover-Fanfiction inspiriert ist, dürften wohl meilenweit von den gängigen Klischees entfernt sein. Sie kollaborierten auch schon mit einer bis in die USA berühmten offiziellen schwedischen Synchronsprecherin.
- Falls du einen Beweis brauchst, daß es auch Pegasisters gibt, hier gleich zwei zum Preis von einem: EileMonty und Nowacking, beide Sängerinnen und Synchronsprecherinnen. (Ja, das ist eine Sia/David-Guetta-Parodie. Ja, mit Serienbezug. Den Song gibt's auch einzeln als Animation.) Erstere wurde von MandoPony berühmt gemacht mit diesem Song (ja, Musik und Animation kommen aus dem Fandom, aber nur wenige der Charaktere); sie kann eine ziemliche Palette an Charakteren aus der Serie sprechen und gehörte zu den ersten, die Octavia eine Stimme gaben. Letztere ist die Stimme von Vinyl Scratch; DHX wollte sie als offizielle Sprecherin anheuern, damit Vinyl diese ikonische Stimme auch in der Serie hat, sie lehnte aber ab, weil sie dann keine Fanworks mehr hätte machen können, und meldete sich kurze Zeit später zurück mit einer Nickelback-Parodie, die auf den manchmal im Fandom grassierenden Berühmtheitswahn anspielt.
Warum, glaubst du, ging es noch nie durch die Nachrichten, daß die Polizei in der Nähe von Stuttgart ein Treffen von über tausend Pädophilen oder anderen Perversen gesprengt hat? Bestimmt nicht, weil es geheim ablief – so große Veranstaltungen an einem so öffentlichen Ort, der für viel Geld für mehrere Tage angemietet werden muß, kann man nicht geheim durchführen. Schon gar nicht mit Bannern vorm Gebäude. Außerdem kämen dann bestimmt keine Leute, die an der Serie mitwirken. Gegenbeweis: Tabitha St. Germain, Sprecherin unter anderem von Rarity, also einer der Hauptfiguren, auf der GalaCon, erkennbar am Banner mit dem Convention-Maskottchen darauf.
Noch nicht begriffen, obwohl ihr es bis hierher geschafft habt? Kann ja sein, ich weiß ja, wie unverständlich mein Schreibstil ist.Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑15 Feb 2014 17:45Die Reaktion der Brony-Community war übrigens entsprechend: Die Familie nahm bis heute an die $10.000 an Spenden ein. Nur von Bronies.
In anderen Kreisen wäre eine wahrscheinlichere Reaktion gewesen herauszufinden, wer genau den Jungen so gemobbt hat, und auf Basis dieses Wissens Racheaktionen anzuzetteln.
Also noch einmal: Da gibt es Menschen, die eine Trickserie mögen, die so aussieht. Nein, keine kleinen Mädchen. Sie sind älter. Teenager oder Erwachsene.
Und die meisten von ihnen sind männlich.
Mit anderen Worten: Da sind erwachsene Männer, denen so etwas gefällt.
Das ist doch nicht normal, richtig? Auf so etwas stehen Männer nicht! Das ist so! Das ist derart unmännlich! Die können also nicht normal sein, oder? Was stimmt mit denen nicht? Schwul? Pädophil?! Zoophil? Oder einfach nur geistesgestört?
Doch, es gibt sehr viele Menschen, die so denken. Auch wenn ein paar von euch es nicht tun – ich würde sagen, die Mehrheit tut es. Die Leute haben ganz einfach keine Ahnung, und es interessiert sie auch nicht (oder wer von euch möchte wissen, was genau z. B. Marc Dutroux getan hat), und darum denken sie so.
Einige sagen es frei und unverblümt heraus. Andere sagen es eher durch die Blume oder zwischen den Zeilen. Weitere Zitate aus unserem eigenen MLP:FiM-Thread (dadurch, daß sie neuerdings automatisch verlinkt werden, kann ich endlich beweisen, daß das hier im Forum exakt so gepostet wurde und ich es nicht erfunden habe):
Jagman hat geschrieben: ↑09 Feb 2013 01:48 Ich hatte mir bei meiner Anmeldung vorgenommen, bei gewissen Meinungen/Vorlieben mein dummes Maul zu halten und generell nur etwas zu posten, wenn ich denke, es ist hilfreich. Jetzt habe ich aber das Problem, dass ausgerechnet "Maulhalten" nicht meine Kernkompetenz ist.
Ich kommentiere also Zusammenhänge wie diese Vorliebe und die Anmeldung in einem AB-Forum NICHT. Sieh das als Statement an...
Silvina hat geschrieben: ↑13 Jan 2014 11:45Hmmmm....ich finde das beides recht eigen, aber nun ja, jedem das Seine!Mannanna hat geschrieben:
Und das Thema hat dir jetzt fast ein Jahr lang keine Ruhe gelassen?
Hast du den Text wenigstens irgendwo kopiert oder hast du das alles selbst geschrieben? Die dazu nötige Recherche zu machen und das alles zusammenzuschreiben über ein Thema wie "My little Pony", ist eine Sache, die mir irgendwie viel unheimlicher ist als die Tatsache, daß ein Mann MLP halt schön findet...
(Dazu sollte man sich über Fedora Shaming informieren.)
Diddlina hat geschrieben: ↑03 Feb 2014 07:52 Ich habe nichts gegen Ponies, kann halt nur die männliche Begeisterung für so etwas mädchenhaft kitschiges, was meist mit "voll schwul ey..." abgestempelt wird , nicht so recht verstehen; dass Frauen, auf die die Serie zielt, sie mögen überrascht mich nicht.
Liebestheorie hat geschrieben: ↑01 Jul 2017 08:13Ein erwachsener Mann, der 'My little Pony' schaut?
Wow, jetzt, wo es die Ehe für alle gibt, ist echt alles möglich
(die Ehe für alle finde ich wirklich super, war längst überfällig, aber traurig, dass Frau Merkel dagegen gestimmt hat)
Aber mal ehrlich, wenn du mal Damenbesuch hast, tue sie besser weg...
Es kann ja jeder schauen was er will, aber das erscheint mir schon merkwürdig oder sogar beängstigend und würde mich bei einem Mann sehr abschrecken. Sie muss ja nicht gleich deine dunkelsten Geheimnisse erfahren!!!
Liebestheorie hat geschrieben: ↑01 Jul 2017 20:48Tyrion hat geschrieben:Von denen gibt es doch eine ganze Menge. Die nennen sich "Bronys" (hab den Begriff gerade mal gegoogelt). Finde ich auch...gewöhnungsbedürftig (denn es ist eine Serie für kleine Mädchen), aber es scheint salonfähig. Große Mädchen finden Einhörner zurzeit ja auch ganz toll. Mir geht eine damit auch ständig auf den ZeigerLiebestheorie hat geschrieben:
Ein erwachsener Mann, der 'My little Pony' schaut?
Das beruhigt mich nicht, das macht mir Angst .
Irgendwie hat das was Perverses... Ich finde das echt gruselig. Sammeln die etwa auch die Figuren? Ich hatte im Kindergartenalter (!) mal eins mit Erdbeerduft.
Folglich ist es auch ein gefundenes Fressen fürs Unterschichtsfernsehen:Liebestheorie hat geschrieben: ↑01 Jul 2017 21:41Bronies finde ich pervers. Guck dir alleine mal die Bilder an, Männer mit bunten Haaren, als Pony verkleidet... das geht über "Ich schaue mir gern Trickfilme an" hinaus.
Marwie hat sich schon vor langer Zeit on-topic sehr passend geäußert:Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑04 Apr 2016 09:45 Und wieder werden schamlos die Klischees bedient:
SAT.1
Nichts davon hat irgendetwas mit der Realität zu tun. Aber alle Welt glaubt, all dies sei die Realität.
Sollte das jetzt immer noch nicht nachvollziehbar sein:
Ich will an dieser Stelle brutal ehrlich sein: Wenn jetzt noch irgendjemand, von dem ich nicht weiß, daß der- oder diejenige selbst Brony bzw. Pegasister ist, sagt, daß das doch "ganz normal" sei – dann muß ich davon ausgehen, daß der- oder diejenige das nur tut, um mir zu widersprechen, um auf gar keinen Fall irgendetwas, was ich geschrieben habe, zu bestätigen. Das, und/oder der- bzw. diejenige hat nur ganz schnell diagonal gelesen und weiß überhaupt nicht, was ich hier eigentlich gepostet habe.
Vielleicht (wahrscheinlich nicht, aber vielleicht) findet ihr es jetzt harmlos. Normal ist es jedoch definitiv nicht.