Vielleicht sollten wir hier mal nach den genannten Begriffen unterscheiden:
Introvertiert ist ungefähr die Hälfte der Menschheit. Jedenfalls sind das nicht weniger als Extrovertierte. Und wenn ich mir anschaue, wie viele ruhige Personen ich inzwischen im Arbeitsleben kennengelernt habe, denke ich: Irgendwie sind die ja auch durch den Bewerbungsprozess gekommen. Introvertiertheit heißt ja nicht, dass man seine Gedanken nicht rüberbekommen kann. Da läuft das Gespräch halt nur etwas ruhiger ab. Und ruhige Menschen, die ihre Meinung klar äußern können, habe ich reichlich erlebt. Also daran liegt es nicht.
Bei Schüchternheit wird es langsam schwieriger. Aber da Vorstellungsgespräche relativ standardisiert ablaufen, kann man hier viel vorbereiten und üben: Punkte notieren, die man unbedingt sagen bzw. fragen will, Antworten auf die häufigsten unbequemen Fragen vorbereiten, usw. Wirklich problematisch sind da dann nur noch die echten Stress-Fragen, bei denen ein Bewerber ganz bewusst in die Ecke gedrängt wird. Aber erstens gibt es gerade bei diesen Fragen kein "richtig" oder "falsch", sondern es geht nur darum, zu sehen, wie ein Bewerber unter Stress reagiert. Und zweitens ist diese Art von Fragen doch recht selten. Zumindest habe ich solche Fragen recht selten gestellt bekommen.
Bei sozialer Pobie wird es dann durchaus problematisch. Aber ein Sozialphobiker wird es auch an den meisten Arbeitsplätzen schwer haben, weil es kaum Jobs ohne soziale Interaktion gibt. Hier würde ich jedem Betroffenen empfehlen, erstmal mit professioneller Hilfe an der Phobie zu arbeiten als sich einfach in ein Bewerbungsverfahren zu stürzen. Dafür ist diese Zunft ja da.
Solche Freelancer müssen sich aber erstmal bei den einschlägigen Dienstleistern ins Gespräch bringen, damit diese für sie dann die Werbung übernehmen. Wenn es da nicht um extrem gefragte Qualifikationen geht, würde ich mal schätzen, dass man für diese Bewerbungstour offensiver auftreten muss als bei einem normalen Vorstellungsgespräch.Lazarus Long hat geschrieben: ↑17 Sep 2019 11:58 Bei uns gibt immer wieder Freelancer. In der Revel werden sie uns über einen Dienstleister vermittelt. Da sie häufig weiter weg wohnen, gibt es bei diesen zumeist kein Vorstellungsgespräch. Es geht ausschießlich nach der schriftlichen fachlichen Qualifikation. Das ist in den meisten Fällen auch überhaupt kein Problem.