LonesomeCoder hat geschrieben: ↑22 Dez 2018 15:35
Tintenmalerin hat geschrieben: ↑22 Dez 2018 15:17Du willst, dass deine Erfahrungen akzeptiert und gewürdigt werden, gesteht das aber niemand anderem zu.
Falsch, ich streite doch nicht ab, dass andere es einfacher haben und deswegen keine oder weniger Probleme haben. Nur dürfen diese deswegen nicht so tun, als ob meine Erfahrungen nur Einbildung sind.
Die Erfahrungen der anderen sind nicht, "es einfacher haben als LonesomeCoder".
Tintenmalerin hat geschrieben:Du hast wiederholt betont, dass du hier keine Hilfe suchst, sondern nur Austausch. Dann lass doch auch Austausch zu und reagiere nicht bei gegensätzlichen Aussagen direkt so, als hätte dich jemand persönlich angegriffen.
Wenn ich jemand angreift, weil er so tut als ob jeder nur so leichte Probleme hat wie er, dann ist das ein Angriff auf mich, weil es meine Erfahrungen leugnet.
Du deutest da etwas in die Antworten, dass ich da nicht sehe. Niemand hat bisher behauptet, dass deine Erfahrungen nicht sein können oder du sie nicht gemacht haben kannst.
Du hast nur begrenzt Energie für die Interaktion mit anderen, von der ein Großteil bereits bei deiner Arbeit verbraucht wird, sodass du daneben viel Zeit für dich alleine brauchst. Darunter leiden deine sozialen Kontakte, da du lieber mit extravertierten Menschen zu tun hast, die dir das Reden abnehmen, dafür aber wenig Verständnis für deinen Rückzugsbedürfnis haben.
Du hast in deinem Leben wenig Wertschätzung für deine Stärken, dafür aber viel Kritik für deine Schwächen erfahren, sodass du erstere selbst nicht wertschätzt und mit zweiteren sehr haderst. Du wärst lieber.
Das alles belastet dich und du wärst lieber extravertiert.
Korrigier mich, wenn ich das falsch dargestellt habe. Und es ist ok, dass das so ist und du es so formulierst.
Die Schlüsse, die du daraus ziehst, sind es, denen ich widerspreche.
Weil du dich durch dein Introvertiertsein eingeschränkt fühlst und nicht die Erfolge hast, die du gerne hättest, ist Introversion ein Hindernis, Erfolg zu haben.
Weil du dein Introvertiertsein nur negativ siehst, ist Introversion ein Nachteil, sogar ein Gendefekt.
Weil du dein Introvertiertsein als Schwäche siehst, sind alle, die ihre Introversion differenzierter sehen oder sie sogar schätzen, nicht wirklich introvertiert.
Du definierst die Introversion darüber, was sie für dich bedeutet. Das ist weder schlüssig noch wissenschaftlich.
Tintenmalerin hat geschrieben:Und hör auf, Introversion nach deinen negativen Erfahrungen zu definieren und jedem, der dir widerspricht oder auch nur andere – positive – Erfahrungen schildert, zu unterstellen, er wäre gar nicht introvertiert und hätte keine Ahnung.
Meine Erfahrungen sind so. Ich habe nun mal kaum Wertschätzung für meine Intro-Stärken bekommen, sondern fast nur Kritik für meine Intro-Schwächen. Ich würde sofort zum Extro werden, wenn ich das könnte. Wer als Intro glücklich ist, sollte das doch sein. Nur mir kann niemand ein Glück aufzwingen, das ich nicht habe.
Letzteres versucht hier auch niemand.
Deine Antwort geht aber an meiner Aussage vorbei. Du kannst nicht die Erfahrung gemacht haben, dass alle, die Introversion positiver sehen, nicht introvertiert sind. Du kannst auch keine Erfahrung mit Introversion gemacht haben, sondern nur mit deinem eigenen Introvertiertsein.
Tintenmalerin hat geschrieben:Nein, wir können nicht in deinen Kopf reingucken, aber wir haben unsere eigenen Erfahrungen mit der Introversion. Und ich schreibe bewusst „wir“, weil ich davon ausgehe, dass der Großteil der hier Schreibenden selbst introvertiert ist.
Und nicht mal das konntest du bisher stehen lassen. Zeugt von wenig Akzeptanz deinerseits.
Irgendwie zeigt dein Angriff aber auch nicht von viel Akzeptanz.
Das ist kein Angriff, sondern eine Reaktion auf Aussagen von dir, von denen ich mich ausgegrenzt fühlte. Aussagen wie
Ja, ich habe deutliche Worte gewählt, weil ich glaube, dass du Formulierungen mit "Mich stört..." oder "Ich würde dich bitten..." gut ignorieren kannst.
Du empfindest das bereits als Angriff. Wie hätte ich denn Kritik an deinem Verhalten anders äußern können, sodass du es beachtest und in Erwägung ziehst, ohne dich angegriffen zu fühlen?
Glaub mir, ich kann zwischen populärwissenschaftlicher und wissenschaftlicher Literatur unterscheiden.
Die Aussage überzeugt mich in etwa so sehr, wie jemand der mir sagt "Glaub mir, es ist nicht kalt." wenn ich gerade gesagt habe, dass ich friere. Ich habe das Buch selber gelesen und fand die Darstellung differenziert und die Autorin hat auf viele Studien verwiesen, von daher gehe ich davon aus, dass du das Buch nicht kennst, wenn du es als unwissenschaftlich bezeichnest und die Autorin verunglimpfst.
Dass du in zehn Jahren tot bist, steht natürlich nicht drin.
Tintenmalerin hat geschrieben:Und was diese Aussage angeht, dass introvertierte Männer auch bei introvertierten Frauen keine Chance haben, die kann ich für mich definitiv verneinen. Die extrovertierten sind vielleicht die, die im Mittelpunkt stehen und erst mal die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Aber das bedeutet nicht, dass ich sie am interessantesten finde oder dass sie mir stärker im Gedächtnis bleiben. Im Gedächtnis bleiben mir eher die, in deren Gegenwart ich mich besonders wohl gefühlt habe. Mit denen ich gut reden konnte, die mich wahrgenommen haben. Und das sind oft eher Introvertierte.
Das kann auf einzelne Frauen schon zutreffen. Insgesamt hat er der Extro trotzdem einfacher.
Dass ABinen nicht represäntativ für die Meinung der Frauen sind und dass Frauen eh keine richtigen ABs sind, überlese ich ja mittlerweile.
Aber dass du meine Perspektive so einfach in einer imaginären Statistik verschwinden lässt, zeigt schon sehr anschaulich, welchen geringen Wert persönliche Erfahrungen bzw. Sichtweisen für dich haben. Mit Ausnahme deiner eigenen.
Ganz abgesehen davon; nur, weil du etwas so schreibst, als wäre es eine unumstößliche Tatsache, macht es das noch nicht wahr.
Es ging mir gar nicht darum, ob Extravertierte es leichter haben oder nicht, sondern darum, dass nicht die introvertierten Frauen Schuld sind, weil sie keine introvertierten Männer wollen. Ich bin davon überzeugt, dass es genug Frauen gibt, die Introversion nicht mit Desinteresse, Ablehnung oder Schwäche verwechseln und sie im Gegensatz zu schätzen wissen. Sowohl introvertierte wie extravertierte Frauen.
Es geht nicht darum, wie viel man redet, sondern worüber. Darum, Verständnis füreinander zu haben und sich dem Gegenüber zu öffnen - zumindest für die Art Beziehung, die ich führen möchte.
Und wenn mehrere Leute gleichzeitig reden, verstehe ich kein Wort mehr und habe nur mehr Gewitter im Kopf.
Dass dich das einschränkt, kann ich gut verstehen. Da scheint das selektive Hören (Cocktail-Party Effekt) nicht gut zu funktionieren.