uhu72 hat geschrieben: ↑26 Jan 2019 21:12Hilft es dir, wenn ich sage, dass sexuelle Anziehung und personelle Anziehung zweierlei Dinge sind, die nur im Idealfall zusammentreffen?
Ninja Turtle hat geschrieben: ↑26 Jan 2019 23:58Tintenmalerin hat geschrieben: ↑26 Jan 2019 20:25Das geht eben nicht in meinen Kopf rein, wie man einem Menschen so nahe sein kann bzw. wollen kann, ohne ihn wirklich... zu sehen. Ihm zu begegnen... Mir fehlt ein passendes Wort, um den Unterschied zu beschreiben.
Sexuelle Anziehung ohne emotionale Bindung?
Tania hat geschrieben: ↑27 Jan 2019 00:19Körperliche Nähe vs. seelische Nähe?
Zum Thema: für mich persönlich ist es wesentlich leichter, körperliche Nähe zuzulassen, als jemanden seelisch an mich heranzulassen. Denn je näher jemand an mich heran kommt, desto besser kann er mich verletzen. Wobei ich nicht unbedingt annehme, dass er es tun würde - es ist nur die Möglichkeit, dass er es könnte. Und da körperliche Verletzungen deutlich weniger schlimm für mich sind als seelische, komme ich halt mit körperlicher Nähe besser klar.
Das bedeutet jetzt natürlich nicht, dass die körperliche Nähe völlig ohne seelische Nähe passiert. Aber es ist eher so das Level "ich finde Dich echt nett und fühl mich wohl bei Dir, also lass uns knutschen" und nicht "guck mal, da sind die tiefsten Abgründe meiner Seele, und jetzt können wir knutschen".
Das trifft alles nicht so recht das, was ich meine...
Es geht mir nicht darum, wieviel Vertrauen jemand braucht, um Sex zu haben, oder wieviel emotionale Nähe jemand dafür braucht oder dabei erträgt.
Es geht mir nicht darum, dass die meisten Leute anscheinend sexuelle Anziehung ohne personelle Anziehung kennen und auch erleben.
Es geht mir um Situationen oder Aussagen, in denen jegliche Intimität von vornerein ausgeklammert wird. Im Grunde die ganze Person, abgesehen von ihrem Körper, wo nicht einmal mehr die Befindlichkeit des Gegenüber in der jeweiligen Situation relevant zu sein scheint.
Vielleicht wird das an einem Beispiel deutlicher;
Ich war mal auf dem Rückweg vom Bahnhof nach Hause und da war ein Mann, der erst ein paar Schritte hinter mir ging und irgendwann dann zu mir aufholte. Er hat Hallo gesagt und ich hab zurückgegrüßt. Aus Höflichkeit... Ich war müde von der Zugfahrt, wollte nach Hause und hatte keine Lust, mich zu unterhalten.
Er hat dann auch eine Weile nichts gesagt, ist aber weiter neben mir hergelaufen. Hat zwischendurch immer mal wieder versucht, mich in ein Gespräch zu verwickeln, dabei zunehmend einsilbige und abweisende Antworten bekommen.
Das ging einige Minuten so, bis ich fast Zuhause war. Ich wollte nicht, dass er weiß, wo ich wohne, also habe ich irgendwann angehalten und ihm klargemacht, dass ich in Ruhe gelassen werden will. Das war dann anscheinend auch angekommen, und trotzdem wollte er mich dann noch umarmen. Das habe ich abgewehrt und er ist endlich gegangen. Nicht, ohne noch zu fragen; "Willst du keinen Sex?"
Das ist jetzt anekdotisch und beruht dementsprechend logischerweise auf meiner eingeschränkten Perspektive. Bitte nicht falsch verstehen. Ich will den Mann nicht verurteilen oder irgendwelche Schlüsse aus diesem Erlebnis ziehen. Es geht mir nur um die Haltung, die ich hinter diesem Verhalten sehe.
Die eigentliche Frage ist vielleicht: Wie kann man Intimität und Nähe beim Sex ausklammern?
Oder eher: Wieso sollte man das überhaupt abspalten wollen?
Und selbst da finde ich genug Antworten drauf. Eigentlich geht es mir wohl darum, dass das in meinen Augen die falsche Richtung ist...
Vielleicht habe ich auch einfach einen riesigen blinden Fleck und sehe Dinge, die gar nicht da sind. Auch möglich...
Milkman hat geschrieben: ↑27 Jan 2019 10:34Solange niemandem wehgetan wird, ist das doch völlig okay.
Da bin ich deiner Meinung.
Darum geht es mir aber nicht.
LonesomeCoder hat geschrieben: ↑27 Jan 2019 10:42Tintenmalerin hat geschrieben: ↑26 Jan 2019 20:25Aber ich habe auch den Eindruck, die Verständigung scheitert auch schon an der unterschiedlichen Deutung des Begriffs Verletzlichkeit...
Dann sag uns wie du es gemeint hast
Ich wüsste nicht, wie ich das näher erklären sollte, ohne mehr von mir selbst preiszugeben, als ich will.