Fawn hat geschrieben: ↑23 Okt 2019 00:49
Nein, bin ich nicht. Der letzte glückliche Moment war vielleicht so mit 11? Das Leben empfinde ich seitdem als Strafe. Partnerlos oder nicht, tut da für mich nichts zur Sache. Man sollte seine Zufriedenheit im Übrigen niemals von einer anderen Person abhängig machen. Sobald man anfängt, andere zu brauchen, für was auch immer, ist es im Prinzip schon vorbei.
Ich finde es erschreckend, dass du dein Leben als Strafe empfindest.
Aber der eigentlich Grund für meine Antwort sind die letzten zwei Sätze, insbesondere dem letzten widerspreche ich. Ja, man sollte sich nicht von einer Person abhängig machen für seine Zufriedenheit. Insbesondere nicht von nur einer, im Sinne des Zahlworts eins. Aber das heißt nicht, dass es besser ausgehen muss, wenn man versucht, niemanden zu brauchen. Die meisten Menschen brauchen nun mal etwas, an das sie ihr Herz hängen könnnen, und sie brauchen auch etwas, das ihnen Bestätigung gibt und ein Gefühl des Gebrauchtwerdens. Und das kann man sich nur begrenzt selbst verschaffen.
Diejenigen, die sich das Gefühl nicht von Menschen in ihrem Umfeld besorgen können, die holen es sich dann beispielsweise bei der Arbeit, beim Shopping, beim kurzen Glücksgefühl, wenn ein Spielautomat ihnen Geld ausspuckt, beim Konsum von bewusstseinsverändernden Wirkstoffen, und so weiter ...
... oder diese Menschen werden direkt einsam und depressiv.
Bis auf ein paar Ausnahmen (ob du dazugehörst, musst du selber wissen, aber vermutlich nein) sollte wohl jeder Mensch davon ausgehen, andere Menschen zu brauchen für die eigene Zufriedenheit. Jemand, der einen wieder aufrichten kann, aber auch jemand, dem man Anteilnahme geben kann. Etwas gemeinsam zu tun verbindet, und Bindung ist eines der Bedürfnisse von Menschen. Aus dieser Abhängigkeit fliehen zu wollen, ist zum Scheitern verurteilt.
Die richtige Gegenstrategie ist, entsprechend viele Menschen zu haben, mit denen man verbunden ist, dann ist man nicht von einem Einzelnen abhängig.