Wölkchen hat geschrieben: ↑12 Jan 2020 12:21
Also ich finde es nicht gut, Pferdedieb jetzt schon solche möglichen Probleme einzureden, wenn er noch nichtmal jemanden hat, mit dem er sich eine Beziehung vorstellen könnte.
Ich bezog mich nur auf seine Aussagen im ersten Beitrag. Und auf Basis dessen vermute ich nichts gutes für eine Beziehung, da würden noch viel mehr Probleme wie Kleidung oder Chips essen aufkommen.
klecks hat geschrieben: ↑12 Jan 2020 12:25
Viele wehren sich dagegen, "umerzogen" zu werden (seltener "umzuerziehen"). Dem entgegen fand ich in einem Hochzeitsratgeber explizit als einen "Vertragspunkt" für eine funktionierende Partnerschaft: Ich bin bereit zu lehren und zu lernen. Und das meinte genau das: Ich nehme die Spiegelung des anderen nicht als Angriff wahr, sondern als Angebot, mich mit mir und uns auseinanderzusetzen. Warum stört den anderen etwas, mich aber nicht? Warum stört es mich auch, aber ich kann es nicht so einfach ändern? ... Welche Wirkung hat es, wenn ich etwas ändere auf Vorschlag meines Partners etc.
Der Satz: "Du musst mich akzeptieren, wie ich nunmal bin" - ist ein Totschlagargument, geeignet, einen notwendigen Kommunikationsprozess zu stoppen oder dauerhaft zu beenden.
Auf Basis der Einstellung zu dieser Aussage kann man gut ableiten, ob man beziehungsfähig ist oder besser Single bleibt und versucht, seine Bedürfnisse an emotionaler und körperlicher Nähe anders zu stillen. Lehnt man sie strikt ab und will auf jeden Fall so bleiben wie man ist, ist keine Beziehung besser oder wenn doch, sollte man genau auf ein passendes Gegenüber achten.
pink_raven hat geschrieben: ↑12 Jan 2020 12:30
Das ist jetzt aber auch die Frage, sieht das nur für dich von außerhalb so aus, als hätte der eine Partner dem anderen etwas vorgeschrieben oder war das eine gemeinschaftliche Entscheidung??
Thema zocken -> hat sie ihm das verboten oder hat er nur in einer Beziehung plötzlich besseres zu tun und verbringt seine Zeit lieber mit ihr?
Thema Motorrad fahren -> hat sie ihm das verboten oder hat sie vielleicht einen Bruder/Vater/... der bei einem Motorrad-Unfall schwer verunglückt oder gestorben ist und hat ihn darum gebeten das zu lassen, weil sie schreckliche Angst um ihn hat? Und er hat beschlossen, dass ihm Motorrad fahren dann doch nicht soo wichtig ist?
Ich will ja nicht bestreiten, dass es solche "Verbote" geben mag, es ist nur von außen schwer zu sagen, was in der Beziehung wirklich passiert und ob sich nicht beide darauf geeinigt haben, ohne dass sich einer verbiegen oder aufgeben muss.
Freiwillig war es nie. Der Mann wurde vor die Wahl gestellt. Beim Zocken fand es die Frau nur schlichtweg zu "kindisch". Ob beim Motorrad-Verbot ein Trauma wegen einem schweren Unfall im Umfeld vorlag, weiß ich nicht. Die Männer wollten halt in der Kontaktanbahnung weitermachen. Mir ist grade noch ein Beispiel eingefallen, gegenteilig zu dem Mann, dessen Frau sich nicht mehr sexy kleiden durfte. Seine Frau musste sich figurbetontere Sachen zulegen, da ihm ihre bisherigen Klamotten zu wenig feminin waren.
Brax hat geschrieben: ↑12 Jan 2020 13:09
LonesomeCoder hat geschrieben: ↑12 Jan 2020 12:08
Und weil ich keinerlei Lust haben, meinen Alltag nach anderen auszurichten, strebe ich keine Beziehung an. Wenn für dich Anpassungen und Unterordnung auch so schlimm ist...
Wäre es nicht das lohnenswertere Ziel, zu lernen 1) zu unterscheiden, was einem wirklich wichtig ist und was nicht so sehr und 2) zu sich selbst zu stehen und sich auch mal durchsetzen zu können? Dann kann man auch befriedigende Kompromisse finden. Und wenn nicht, dann passt es halt nicht und man sucht sich jemand Passenderes.
Was mir wichtig ist und was nicht, das weiß ich schon. "Durchsetzen" kann kritisch sein, wenn es keinen Kompromiss geben kann. Oder nicht gewollt ist. Ich möchte etwa sicher nicht mit dem Zocken aufhören, nur weil es jemanden zu "kindisch" ist. Es war ja keine Frage der Zeit (z.B. er zockt zu viel und hat keine Zeit für sie, wo ein Kompromiss dann weniger oder zu anderen Zeiten zocken sein könnte), sondern vom Prinzip in meinem Beispiel weiter oben. Oder auf Fleisch verzichten auch nicht. Wenn eine Frau keins essen will, dann ist das ihre Sache, aber mir es verbieten lassen oder mir jedes Mal beim Fleisch bestellen nervende Kommentare dazu anhören müssen, will ich nicht. Ich reagiere allergisch auf Umerziehungsversuche und wer das auch ist, der ist nicht beziehungstauglich.
Kalypso hat geschrieben: ↑12 Jan 2020 15:39
Auch eine Fernbeziehung lebt davon Kompromisse zu finden und aufeinander einzugehen. Ich finde sogar, dass Paare in einer Fernbeziehung noch mehr investieren müssen als Paare, die in der gleichen Stadt oder sogar Wohnung wohnen.
Ich dachte, dass in einer Fernbeziehung jemand mehr Zeit alleine hat, wo er sein Leben ohne die Anpassung an den Partner gestalten kann und damit weniger Kompromisse eingehen muss. Etwa müsste ein Mann einer militanten Vegetarierin nur wenn sie da ist auf Fleisch verzichten, kann es aber in Ruhe essen, wenn sie nicht zusammen sind. Oder die von Tania mal erwähnten herumliegenden Socken. Er müsste sie nur veräumen, wenn die Frau zu Besuch ist und kann sie den Rest der Zeit liegen lassen.