Kann es sein, daß die hiesigen Nichtnerds für sich in Anspruch nehmen, Nerds besser zu kennen und zu verstehen, als Nerds sich selbst und einander verstehen?
Obelix hat geschrieben: ↑03 Apr 2020 22:19
Was mir an Deinen beispielhaften Dialogen auffällt, ist, dass der Nerd auf die meisten Bemerkungen der "Mainstream-Welt" sofort mit abfälligen bis aggressiven Bemerkungen reagiert. Mit solchen Sprüchen macht man sich nirgends Freunde - völlig unabhängig vom Thema. Und das ist es, was die "Chemie" kaputt macht bzw. gar nicht erst entstehen lässt.
Für richtige Nerds – vor allem solche jenseits von
The Big Bang Theory sind solche Reaktionen vollkommen normal. Sie versuchen nicht, sich dem Mainstream anzubiedern.
Die Äußerungen der Nichtnerds hier implizieren: Der mainstreamige Nichtnerd darf jederzeit seiner Meinung freien Lauf lassen. Der nicht-mainstreamige Nerd sollte sie besser für sich behalten, um nicht den mehrheitlich vorherrschenden Mainstream zu stören.
Obelix hat geschrieben: ↑03 Apr 2020 22:19
Eine Einstellung aus Desinteresse bis Verachtung für die Gedanken des Gegenübers (im Zitat oben: "ödes, belangloses, teilweise nachgerade stupides Zeug") ist hingegen ein garantierter Gesprächskiller.
Es wird schon einiges brauchen, bis ein Nerd das offen äußert. Aber wenn die Nichtnerds um ihn herum weder begreifen noch respektieren, daß seine Meinungen nicht mit dem Mainstream gleichgeschaltet sind und man J.J.-Abrams-Filme zu jahrzehntelang alteingesessenen Science-Fiction-Franchises auch
nicht mögen kann, wird ihm irgendwann der Kragen platzen. Im besten Fall verläßt er die Party ohne ein Wort.
LaraMarie hat geschrieben: ↑03 Apr 2020 22:46
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑03 Apr 2020 21:04
Nur weil ihr glaubt, ihr kennt ein Hobby, ihr wißt, was das ist, und ihr „wißt“, daß das selbst in seiner extremsten für euch realistisch vorstellbaren Ausprägung total mainstreamig ist, muß das noch lange nicht so sein. Im Gegenteil – das zeigt, daß ihr von diesem Hobby eben keine Ahnung habt. Klingt hart, ist aber so.
Nein, eig. habe ich mir unter einem richtigen Nerd genau das vorgestellt, was du hier präsentiert hast
Ein Schulfreund von mir ist ein extremer Nerd. Vllt nicht in Sachen IT, aber er ist voll in der Welt von Larp und verwendet seine ganze Freizeit dafür Dinge zu basteln oder Hütten zu bauen. Auch kennt er sich mit der Geschichte in der Zeit sehr gut aus.
Er findet aber trotzdem Anschluss an den Mainstream, weil er ein sehr angenehmer Zeitgenosse ist und man gut mit ihm reden kann.
Harmloses Hobby. Ungewöhnlich, aber harmlos. Maximal wird man ihn als „Spinner“ bezeichnen.
LaraMarie hat geschrieben: ↑03 Apr 2020 22:46
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑03 Apr 2020 21:04
Und die falschen Hobbys und Interessen können ausreichen, damit derjenige die ganze Party über alleine bleibt – und vielleicht sogar nicht wieder eingeladen wird.
Das hat aber nichts mit seinen Hobbys und Interessen zu tun, sondern mit seinem Sozialverhalten. Nur weil man Nerd ist, heißt das ja nicht, dass man nicht mit anderen Menschen reden kann. Ich kann mit Menschen reden, auch wenn wir keine gemeinsamen Interessen oder Hobbys haben. Ich mag den Austausch mit anderen Menschen sehr. Oder glaubst du, dass ich nur mit Menschen rede, die ähnliche Hobbys oder Interessen wie ich haben?
Du vielleicht.
Aber ich wage zu behaupten, wenn die meisten mainstreamigen Menschen da draußen von einem Mann über 30 erfahren,
daß er auf bunte Zeichentrickponys steht (und mehr als das
wollen sie von seiner Leidenschaft nicht wissen), dann ist derjenige für sie im besten Fall auf dem Stand eines Kindergartenkindes stehengeblieben – und im schlimmsten Fall ein potentieller Kinderschänder. So oder so jemand, mit dem sie nichts zu tun haben wollen.
Die meisten Bronies ab Mitte 20 erzählen niemandem außerhalb des Fandoms davon, daß sie Bronies sind. Und sie haben allen Grund dazu, das für sich zu behalten.
LaraMarie hat geschrieben: ↑03 Apr 2020 22:46
Ich kann mich aber gut in die Leute hineinversetzen, die du in den Szenarien dargestellt hast. Es kamen mir auch Erinnerungen an vergangene Veranstaltungen auf, wo ich manchmal genau so reagiert habe^^
Allgemein finde ich, dass dein beschriebener Nerd sehr unsympathisch rüberkommt. Er versprüht nur negative Energie und lässt die Situation nicht ungenutzt die anderen darüber aufzuklären, dass sie keine Ahnung haben oder ihr Wissen lediglich an der Oberfläche kratzt.
Ich glaube jedenfalls nicht, dass man gerne von anderen Menschen als besonders blöd dargestellt werden will.^^
Auch weiß er vermutlich um die Unwissenheit seiner Mitmenschen, aber verzichtet trotzdem nicht auf Fachbegriffe oder erklärt Dinge im Detail von denen die Leute nicht mal den Oberbegriff kennen. Ein Mensch der die Gabe besitzt sich in andere hineinzuversetzen würde seine Erklärungen doch auch immer der jeweiligen Zielgruppe anpassen. Jedenfalls gilt es dann, wenn man möchte, dass die anderen einen verstehen.
Du mußt an dieser Stelle bedenken, daß sehr viele Nerds hauptsächlich Kontakt zu Nerds von ihrer eigenen Sorte haben. Sie sind es in erster Linie gewohnt, mit ihresgleichen zu kommunizieren – also mit Leuten auf einem ähnlichen Wissensstand wie man selbst, mit einer ähnlichen Attitüde wie man selbst und mit großer Wahrscheinlichkeit mit ähnlichen sozialen Defiziten wie man selbst.
Und dann werden sie einmal in hundert kalten Wintern eingeladen von einem mainstreamigen Nichtnerd auf eine Party, wo sich sonst auch nur mainstreamige Nichtnerds aufhalten, die überhaupt nicht wissen, was ein Nerd ist – jedenfalls nicht über
The Big Bang Theory hinaus –, geschweige denn, daß sie bis dahin jemals einem begegnet wären.
Diese Nerds sind solche Situationen nicht gewohnt. Sie haben in der Kommunikation mit mainstreamigen Nichtnerds kaum Erfahrung und absolut null Routine. Also agieren und reagieren sie so, wie sie es immer tun – nur daß dieses „immer“ stets in Nerdkreisen ist, wo sie ganz anders (bzw. überhaupt) verstanden werden.
LaraMarie hat geschrieben: ↑03 Apr 2020 22:46
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑03 Apr 2020 21:04
Anderer Gast: „Und wer will das wissen?“
Genau das hätte ich mich auch gefragt. Der Nerd geht halt gar nicht auf den Menschen ein, sondern labert etwas von der Stange.
Dem Nerd – ultraharter Kopfmensch und ebenso ultraharter Nicht-Kopf/Bauch/Herz/Gemütsmensch mit einer extrem hohen Wahrscheinlichkeit, ein High-Functioning Asperger zu sein – ist der Mensch scheißegal. Wenn die Interessen dieses Menschen denen des Nerd derart widersprechen und dieser Mensch obendrein in den Augen des Nerd vor Ignoranz und Ahnungslosigkeit nur so trieft, ist ihm dieser Mensch doppelt scheißegal. Solche Leute braucht der Nerd nicht in seinem Leben. Auch nicht nur zwei Minuten lang.
Der Nerd wird sich letztlich fragen, was er auf der Party eigentlich macht. Eine Viertelstunde auf einer Convention, wo er von hunderten, tausenden Gleichgesinnten umgeben ist, bringt ihm mehr als ein ganzer Abend auf einer mainstreamigen Nichtnerd-Party, wo ihn niemand auch nur ansatzweise versteht.
LaraMarie hat geschrieben: ↑03 Apr 2020 22:46
Der beschriebene Nerd vermittelt mir das Gefühl, dass er der Meinung ist über den Dingen zu stehen und man gar nicht mit ihm reden brauch, wenn man nicht sein Wissen hat.
Daß er dieser Meinung ist, kommt nicht von ungefähr. Du mußt einfach versuchen, dich in die Lage dieses Nerd zu versetzen. Auf einer mainstreamigen Nichtnerd-Party hat er den – berechtigten – Eindruck, von Ignoranten umgeben zu sein, denen nicht nur eine eigene individuelle Meinung und die Fähigkeit zur Bildung einer solchen fehlt, sondern zu einem großen Teil jegliches Vermögen zum selbständigen Denken, und wenn nicht das, dann der Wille dazu, sich dahingehend anzustrengen.
Der Wissensunterschied kommt in der Tat als großes Hindernis dazu. Der mainstreamige Nichtnerd erwartet vom Nerd, daß dieser ihn auf seinen Wissensstand bringt. In einfachen Worten und einem, maximal zwei Sätzen. Ohne Nebensätzen.
Der Nerd weiß – eben durch sein Wissen und häufig durch reale, persönliche Erfahrungen dahingehend –, daß das gar nicht geht. Der mainstreamige Nichtnerd
weiß geht davon aus zu wissen, daß das geht – weil er nicht im entferntesten ahnen kann, was er alles wissen muß, um auch nur ungefähr begreifen zu können, warum der Nerd so denkt, wie er denkt, und warum er seine Meinungen hat.
Wenn zum Beispiel ein altvorderer
Star Wars-Nerd (meistens übrigens Ü40, häufig Ü50) einem mainstreamigen Nichtnerd, der gerade die Skywalker-Trilogie gefeiert hat, erklären will, warum für ihn schon die Prequel-Trilogie nicht existiert (die Skywalker-Trilogie erst recht nicht,
Clone Wars auch nicht usw.) und er
Star Wars Episode Ⅳ: Eine neue Hoffnung immer noch
Krieg der Sterne nennt, dann muß er sehr weit ausholen. Er muß dem Nichtnerd erklären, was das
Expanded Universe ist inklusive George Lucas’ spontaner Sinneswandel diesbezüglich. Er muß dem Nichtnerd obendrein erklären, was Kanon ist (und damit meint er nicht das, was man damals im Musikunterricht gesungen hat, und auch nichts Kirchliches). Er muß dem Nichtnerd erklären, inwiefern sich die aktuell verbreiteten Fassungen der ursprünglichen Trilogie von den Urfassungen unterscheiden, damit sie der Prequel-Trilogie nicht widersprechen – ohne dabei das Wort „Retcon“ zu verwenden. Und so weiter.
Der Nerd hat die Wahl:
- Einfache, kurze Erklärung = so unvollständig, daß sie unverständlich bleibt. Dann kann er es auch lassen.
- Erklärung, durch die sein komplett ahnungsloser Gegenüber seinen Standpunkt versteht = so langatmig, daß der Gegenüber nicht folgen kann. Dann kann er es auch lassen.
- Es gleich lassen. Für beide – Nerd und Nichtnerd – das beste.
LaraMarie hat geschrieben: ↑03 Apr 2020 22:46
Niemand möchte gerne mit Menschen zu tun haben, die einem das Gefühl geben ein Idiot zu sein oder mit ihrem Lifestyle ein viel verantwortungsbewussteres Leben führen. Das gilt für hardcore Veganer, aber auch für Computernerds, die ständig erzählen müssen, dass andere Menschen mit der Wahl von WhatsApp als Kommunikationsmittel ja so verantwortungslos mit ihrem Leben umgehen.
Es wundert mich, daß
Mike Kuketz verheiratet ist. Nach dieser Theorie müßte er als AB ohne Freunde enden.
Wenn er nicht wäre, wäre so manch ein IT-Sicherheitsskandal nie aufgeflogen, und viele Menschen wären im Unklaren darüber, wie ihre aus dem Google Play Store installierten Apps ohne ihr Wissen und gegen ihren Willen alle nur erdenklichen Datenkraken reichhaltig mit nicht anonymisierten Privatdaten versorgen. Er betreibt ein Blog, nur um genau das zu tun, was du gerade kritisiert hast.
Xiangni hat geschrieben: ↑04 Apr 2020 09:40
Ausserdem würde der Gastgeber niemanden so vorstellen... Das würde man höchstens machen, wenn man weiss, dass zwei Personen sich für das Gleiche interessieren. Dann könnte man sagen: Pascal, ich möchte dir Simon vorstellen. Er interessiert sich auch super für XY.
Das war gedacht als Situation, wo der Gastgeber sich denkt: „Ach, der $NERD, der sitzt da ganz alleine und redet mit niemandem, der langweilt sich bestimmt voll. Ich glaub’, ich stell’ ihn einfach mal den Leuten vor, dann hat er jemanden, mit dem er mal quatschen kann.“ Daß der Nerd zu den anderen Gästen inkompatibel ist, kommt dem Gastgeber nicht einmal in den Sinn.
Xiangni hat geschrieben: ↑04 Apr 2020 09:40
Auch wenn ich mich wie eine Gebetsmühle fühle, aber für ein angenehmes Gespräch muss einfach von beiden Seiten was kommen & Interesse am Austausch bestehen. Der Nerd metzelt in diesen Beispielen jegliche Versuche einer Kommunikation nieder...
Es wird dich überraschen, aber: Der Nerd brennt nicht darauf, mit mainstreamigen Nichtnerds zu reden und „den Menschen dahinter“ kennenzulernen. Er braucht das nicht. Er kennt genügend Gleichgesinnte.
Und was der Nichtnerd ihm gegenüber nicht einmal erahnt, geschweige denn weiß: Auch er braucht nicht unbedingt den Kontakt zu diesem Übernerd. Er dürfte genügend Freunde und Bekannte haben. Da ist es absolut sinnfrei, auf Teufel-komm-raus mit der sprichwörtlichen Brechstange eine soziale Interaktion herbeizuführen zwischen zwei Menschen, wie sie verschiedener und inkompatibler kaum sein könnten.
Xiangni hat geschrieben: ↑04 Apr 2020 09:40
Big Bang Theory hat er ja scheinbar mehr als die erste Staffel gesehen.
Nein. Vielleicht hat er die erste Staffel gesehen – wahrscheinlich nicht einmal die. Das muß er aber auch gar nicht.
Er kann einen Internetbrowser bedienen, und er kann Suchmaschinen bedienen – ja, auch solche, die nicht Google heißen. Auf diesem Wege kommt er mit Leichtigkeit an Online-Plattformen, auf denen echte Nerds ihre Meinung über
The Big Bang Theory kundtun. Die lassen an
TBBT an sich kein gutes Haar – und schreiben dazu noch, daß das bißchen, was es in der ersten Staffel an guten Ansätzen gab, ab der zweiten Staffel schnell verschwand, Ab der zweiten Staffel bemühten sich die Serienmacher endgültig nicht mehr darum, Nerds als Publikum zu gewinnen, und produzierten die Serie nur noch für den nichtnerdigen Mainstream.
Nerds sehen keine Serien, von denen sie von vornherein wissen, daß diese sie für dumm verkaufen werden.
Vielleicht sind Nerds auch die einzigen Menschen auf der Welt, die (zumindest spoilerfreie) fundierte Reviews von Medien lesen, bevor sie die Medien selbst konsumieren.
Xiangni hat geschrieben: ↑04 Apr 2020 09:40
Er könnte sich also darüber unterhalten mit seinem Gesprächspartner. Fragen, was ihm an BBT so gut gefällt.
Das will er überhaupt nicht wissen. Denn was auch immer sein Gegenüber antwortet, wird letztlich auf mindestens eines dieser beiden Resultate hinauslaufen, häufig auf beide:
- Der Gegenüber findet die Serie toll, weil sie „voll nerdig“ ist, und glaubt, TBBT vermittle ein reales Abbild von Nerds und ihren Hobbys, Leidenschaften und Einstellungen. Dann hat der Nerd seine liebe Not, dem Gegenüber zu erklären, daß die Darstellung von Nerds in TBBT mit realen Nerds absolut nichts zu tun hat.
- Es stellt sich heraus, daß der Gegenüber nicht mit den Nerds lacht, sondern über die Nerds. Er mag die Serie deshalb, weil sie gemacht ist aus der Sicht von Jocks, die sich über Nerds lustig machen, und daher für Nerds eine Beleidigung ist – nicht nur für die Nerd-Abziehbilder in der Serie, sondern ebenso für reale Nerds. Und das mag der Gegenüber! Für den Nerd gibt es an dieser Stelle keinerlei Veranlassung, das Gespräch fortzusetzen.
Xiangni hat geschrieben: ↑04 Apr 2020 09:53
Und warum könnte der Nerd nicht einfach sagen: "Zuletzt war ich für ein verlängertes Wochenende in Stuttgart." Wenn dann nachgefragt wird, könnte er immer noch sagen er sei auf einer Convention gewesen. Man muss ja nicht gleich mit der Türe ins Haus fallen wenn man ja sowieso schon annimmt, dass jeder andere das eigene Hobby verurteilt und scheisse findet.
Ob er es sofort oder erst auf Anfrage sagt, kommt aufs Gleiche hinaus.
Das heißt, zunächst einmal steht er sowieso unter Rechtfertigungszwang, warum er im Sommer für vier Tage ein paar hundert Kilometer weit verreist ist – statt für mehrere Wochen über mehrere tausend Kilometer wie alle anderen. Warum tut er das? Warum backt er im Sommerurlaub so kleine Brötchen?
Danach würde er also sowieso gefragt.
Er hätte also die Wahl:
- sofort sagen, daß er auf einer nerdigen Convention war
- gefragt werden und korrekt antworten, daß er auf einer nerdigen Convention war
- gefragt werden und lügen (sehr unschön, vor allem, wenn er ein schlechter Lügner ist)
- gefragt werden und der Frage ausweichen (fällt auf, und es gibt Gesprächspartner, die extrem hartnäckig sind und ewig nachfragen, bis sie eine Antwort haben)
Hanuta hat geschrieben: ↑04 Apr 2020 10:01
Die Beispiele von LCZ erinnern mich stark an einen damaligen Mitschüler von mir, der zwar ausgegrenzt wurde, aber keine Gelegenheit ungenutzt lies die anderen besserwisserisch und unangenehm über ihre vermeintliche Unwissenheit aufzuklären.
Das war damals in der Oberstufe.
Neben ihm saß eine Mitschülerin, die öfters mal das Gespräch suchte, weil man das als Sitznachbarn eben so machte. Sie hatten ein Gespräch über ein Computerthema und er musste sie stets korrigieren und aufzeigen, dass ihre Definition oder ihr Wissen nicht vollständig ist und es viel bessere Alternativen als z.B. ICQ gäbe.
Da ich nur zwei Plätze daneben saß konnte ich das sehr gut beobachten. Ich fand das damals auch schon sehr unangenehm.
Nicht verwunderlich, dass die Mitschülerin sich dann nach wenigen Wochen weg setzte.
Und er hätte statt dessen
was konkret tun sollen?
Sich ihrer aus Ahnungslosigkeit und Bequemlichkeit gespeisten Meinung anpassen und ICQ glorifizieren sollen?
Um es auf mich und auf die heutige Zeit zu übertragen: Ich würde niemals anfangen, WhatsApp gut zu finden und XMPP und Matrix für mich abzuschaffen, nur um mich besser zu verstehen mit Menschen, mit denen ich sowieso nichts zu tun haben will.
Milkman hat geschrieben: ↑04 Apr 2020 15:32
Viel interessanter als der Gemeinplatz, dass Besserwisser allgemein unbeliebt sind, ist doch die Frage, wieso sich dein Mitschüler so verhalten hat?
Vielleicht war das IT-Thema seine Inselbegabung und das einzige, aus der er sowas wie Selbstwertgefühl ziehen konnte - und seine besserwisserische Art sein grob unbeholfener Versuch, bei seinen Mitmenschen damit zu punkten?
Er hatte Ahnung. Er beurteilte z. B. Messengersysteme nach tatsächlicher (statt vorgegaukelter) Sicherheit, nach Datenschutz, nach Nutzungsbedingungen, nach Plattformkompatibilität. Alle anderen beurteilten – so eben auch das Mädchen neben ihm – und beurteilen sie nur und ausschließlich nach „einfach“ und „bequem“ und „haben alle“.
Er sah die ganzen ICQ-Nutzer blind in ihr Verderben laufen, ohne daß sie es auch nur im entferntesten ahnten. Und er wollte sie davor bewahren. Wenn sie sich dem verwehrten, weil sie gar nicht verstanden, was „der überhaupt hat“, dann mußte er es mit entsprechend mehr Nachdruck versuchen.
Hätte er dem „Druck der Masse“ nachgegeben, sich dem vorherrschenden Mainstream angepaßt und selbst ICQ genutzt – wider besseren Wissens –, wäre er
sehend in sein Verderben gelaufen. Kein Nerd stellt sich freiwillig so blöd an. Nichts wäre einem Nerd ein so ein törichtes Verhalten wert.
Obelix hat geschrieben: ↑04 Apr 2020 15:43
Ganz genauso wird der "Nerd" erstmal Rückfragen bekommen, was er denn in Stuttgart gemacht hat. Und dann liegt es an ihm, den anderen seine Reise und damit auch sein Hobby näher zu bringen. Genauso kann er auch dadurch im Gespräch bleiben, dass er den anderen beiden Rückfragen zu ihren Erlebnissen in den USA und auf den Seychellen stellt.
Hätte er.
Wenn ihn der sachliche Inhalt etwaiger Antworten interessiert hätte.
Was ihn vor allem im Falle der Seychellen nicht interessiert hätte und mit großer Wahrscheinlichkeit auch im Falle der USA nicht.
Und aus anderen Gründen als sachlichen Inhalten hätte der Nerd nicht gefragt. Nein, auch nicht aus menschlichen Gründen.
Obelix hat geschrieben: ↑04 Apr 2020 15:43
Sehe ich nicht so. Wer sich ständig nur unter Seinesgleichen bewegt, dem gehen mit der Zeit auch die wirklich interessanten Gesprächsthemen aus, und man dreht sich mit denselben alten Themen im Kreis.
Was für Arten von Nerds und was für Arten von Nerd-Interessen kennst du?
Nerds gehen die Gesprächsthemen so schnell nicht aus. Darauf gebe ich dir Brief und Siegel aus persönlicher realer Erfahrung als jahrzehntelanger interdisziplinärer Nerd.
LaraMarie hat geschrieben: ↑04 Apr 2020 18:51
Da könntest du also selbst mal darüber nachdenken, ob es denn wirklich das THEMA ist auf das es ankommt und nicht das Interesse am Menschen.
NBUC ist ein Nerd.
Ich bin ein Nerd.
Und ich wage zu behaupten, wir können dir beide zweifelsfrei bestätigen, daß es dem wirklich harten Nerd
immer auf das Thema ankommt. Und
nie auf das Interesse am Menschen.
LaraMarie hat geschrieben: ↑04 Apr 2020 18:51
Übrigens stimmt es auch nicht, dass die Gegenseite kein Interesse an den Beiträgen des Nerds hat. Wenn wir jetzt die Beispiele von Zero als Paradebeispiele verwenden, dann liegt es doch wohl auf der Hand, dass es bei dem Nerd ganz klar an der Art und Weise liegt wie er sich gegenüber den anderen verhält.
Anfangs sind sie durchaus interessiert, ja. Aber Anfangs erwarten sie vom Nerd auch ganz andere Antworten und Aussagen als die, die der Nerd tatsächlich tätigt.
Und wenn der Nerd dann antwortet, fallen sie aus allen Wolken. Und landen hart.
Das liegt aber nicht nur daran,
wie der Nerd es präsentiert, sondern auch daran,
was der Nerd sagt. Wenn die Meinung des Nerd von der des Nichtnerd abweicht, stößt der Nerd allein schon damit den Nichtnerd vor den Kopf.
Außerdem, wie ich weiter oben schon schrieb: Bei der Art, wie der Nerd kommuniziert, gibt es keinen zufriedenstellenden gemeinsamen Nenner. Wenn er sich so äußert, wie der Nichtnerd es am liebsten hätte, wird der Nichtnerd nichts verstehen, weil er zum Verständnis einfach nicht genug Informationen bekommt.
Informatiker hat geschrieben: ↑04 Apr 2020 20:44
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑03 Apr 2020 21:04Ich frage dich – und alle anderen hier:
Wie harte, extreme Geeks bzw. Nerds kennt ihr? Wie gut kennt ihr die?
Wie harte, extreme Geek-/Nerd-Hobbys kennt ihr? Und in wie harten, extremen Ausprägungen?
Also noch einmal für die, die es immer noch nicht begriffen haben: Einige Hobbys, die ihr für „harmlos“ und „Mainstream“ haltet, werden von denen, die sie ernsthaft ausüben, zu Extremen getrieben, die ihr euch nicht vorstellen könnt. Zu Extremen, die alles andere als „harmlos“ und „Mainstream“ sind.
Nur weil ihr glaubt, ihr kennt ein Hobby, ihr wißt, was das ist, und ihr „wißt“, daß das selbst in seiner extremsten für euch realistisch vorstellbaren Ausprägung total mainstreamig ist, muß das noch lange nicht so sein. Im Gegenteil – das zeigt, daß ihr von diesem Hobby eben keine Ahnung habt. Klingt hart, ist aber so.
Ich gehe in meinem Beruf auf und versenke einen Großteil meiner Freizeit darin. Reicht das?
Das reicht mir noch nicht.
Was benutzt du privat hauptsächlich für ein Betriebssystem, wenn es nicht auf einem Smartphone oder Tablet ist?
Windows?
macOS?
GNU/Linux?
BSD?
GNU/Hurd?
Wenn GNU/Linux, dann welche Distribution?
Ubuntu?
Linux Mint?
OpenSuSE?
Fedora?
Oder vielleicht doch Debian
sid?
Kali?
TAILS ohne lokale Installation?
Arch? Natürlich ohne Installer?
Void?
Slackware?
Gentoo?
Gar keine Distribution, sondern Linux from scratch?
Wenn GNU/Linux, sagst du „Linux“, „GNU/Linux“ oder „GNU+Linux“? Oder gar nur „GNU“? (Ich glaube ja, an dieser Stelle habe ich schon deine Vorstellungen des maximal möglichen Nerdtums gesprengt.)
Wenn GNU/Linux, welche grafische Oberfläche nutzt du?
Die, die bei der Distribution dabei war?
GNOME?
Plasma?
Xfce4?
Oder vielleicht gar keine Desktopumgebung, sondern einen Tiling Window Manager?
awesomewm?
i3?
Vielleicht sogar überhaupt keine grafische Oberfläche in dem Sinne, sondern einen Terminal-Multiplexer wie GNU Screen?
Arbeitest du aus Prinzip nur in der blanken Textkonsole ohne
jegliche sonstige Oberfläche?
Wann hast du das letzte Mal eine Maus oder ein vergleichbares Pointing Device genutzt?
Schreibst du formatierte Texte in Microsoft Word? LibreOffice Writer? Markdown? Oder gar ausschließlich in LaTeX? In Plain TeX?
Was nutzt du hauptsächlich für ein Smartphone?
iPhone?
Samsung Galaxy?
Anderes Android-Device mit Werksfirmware?
Android-Device mit vom vorigen Eigentümer installierter Alternativfirmware?
Android-Device mit selbst installierter Alternativfirmware?
Sailfish-Gerät?
Dunkelgrau importiertes Sailfish-Gerät?
Android-Device, auf dem jetzt Sailfish läuft (offiziell unterstützt)?
Android-Device, auf dem jetzt Sailfish läuft (Community-Port)?
Librem5?
Librem5 mit völlig anderer Firmware?
Nokia N900?
Neo900?
Falls Android, nutzt du nur den Google Play Store, nutzt du auch Alternativen (Aptoide, F-Droid etc.), oder nutzt du ausschließlich F-Droid?
Wie hältst du es mit Instant Messaging? Nur WhatsApp? Oder glaubst du, Feigenblätter wie Telegram oder Wire seien allein dadurch empfehlenswert, daß sie nicht WhatsApp sind? Bist du freien, unkommerziellen, dezentralen Messengern wie XMPP oder Matrix gegenüber aufgeschlossen? Oder nutzt du nur die und boykottierst alle anderen hartnäckig? Betreibst du vielleicht gar deinen eigenen privaten XMPP- und/oder Matrix-Server?
Wie sieht es mit Gaming aus? Kommerzielle AAA-Games unter Windows? Kommerzielle AAA-Games auf modernen Konsolen? Klassische Konsolen (z. B. NES, Sega Master System)? Ausschließlich freie (wie Freiheit und freie Rede), quelloffene Spiele unter GNU/Linux? Kompilierst du sie selbst? (Wenn du das für abwegig hältst: Zwei meiner bevorzugten Spiele beziehe ich per git, aktualisiere ab und an den Quellcode per git pull und kompiliere ihn dann selbst. Eines davon habe ich eine Zeitlang sogar vorm Kompilieren selbst gepatcht, bevor ich den schon gepatchten Gesamtquellcode geclonet habe.)
Hast du ein Konto bei Github? Bei Notabug? Bei Framagit? Hostest du die Versionsverwaltung etwaigen eigenen Quellcodes vielleicht gar selbst?
Informatiker hat geschrieben: ↑04 Apr 2020 20:44
Das Problem ist das fehlende Interesse für Dinge außerhalb der Nerdwelt. Die meisten Gartenzwergsammler oder Modelleisenbahner gehen nicht allein durchs Leben.
Wenn du Gartenzwergsammler und Modelleisenbahner als den absoluten höchsten Gipfel der Nerdigkeit erachtest, dann ist das der Beweis für mich, daß du wirklich keine Ahnung hast, wie weit ins Extreme Nerdtum gehen kann.
Modelleisenbahner sind an sich schon Waisenknaben im Vergleich zu „richtigen“ Eisenbahnenthusiasten, zumal nicht wenige Modellbahner ihr gesamtes Eisenbahnwissen aus Modellbahnkatalogen haben, im Falle zumindest einer berühmt-berüchtigten Subspezies gar nur aus denen eines einzigen Herstellers.
Der Modelleisenbahner geht in Hamburg ins Miniatur-Wunderland und holt sich Anregungen für seine Anlage. Der Eisenbahnenthusiast regt sich über Unstimmigkeiten bei der Signalisierung und himmelschreiend realitätsferne Zugzusammenstellungen auf.
Wenn du mit dem Zug fährst, dieser legt eine Schnellbremsung hin, und ein auf der in Fahrtrichtung rechts (in der Schweiz links) sitzender Passagier äußert sich: „Alter, ‚Wachsamkeitstaste‘! Schon mal davon gehört?“ – dann hast du es mit einem extremen Eisenbahnenthusiasten zu tun.
Ein extremer Eisenbahnenthusiast ist jemand, der aus dem Aussehen eines Reisezugwagens von außen auf die Wagenklasse, die Innenraumgestaltung, das Heizungssystem und den Abrollkomfort schließen kann. Jemand, der im Bahnhof anhand verschiedentlicher Signale sagen kann, ob ein Zug kommt, wo er halten wird und wie groß die Chance ist, daß er demnächst abfährt.
Eisenbahnenthusiasten verzeihen Laien auch nicht die Fehlbenutzung von Fachbegriffen. „Zugführer“ oder gar „Zugfahrer“ werden sie zu „Triebfahrzeugführer, oder wenn dir das zu lang ist, Tf“ korrigieren, wenn nicht der tatsächliche Zugführer (heute Zugchef oder Zugbegleiter) gemeint ist – mit sehr viel Goodwill lassen sie „Lokführer“ durchgehen. „Koppeln“ korrigieren sie zu „kuppeln“, „Schiene(n)“ zu „Gleis“, sofern nicht tatsächlich das Schienenprofil gemeint ist, und so weiter. Umgekehrt reden sie nicht in „Gebrauchseisenbahnsprache“, machen also nicht dieselben Fehler wie Laien, was sie für Laien unverständlich macht.
Ganz zu schweigen davon, wenn sie mit tatsächlicher Fachsprache loslegen – oder gar mit Fachjargon. (Beides haben auch Modellbahner, aber nicht ganz so schlimm.)
Ich kann dir noch einiges mehr an Beispielen von Nerds nennen.
Musiknerds etwa. Die hören nicht einfach Musik und finden sie gut (oder nicht gut), sondern sie saugen alles an Informationen über Musik auf, was sie können – Genres, Subgenres, Künstler, Bands, Supergroups, Songs, Alben, Produzenten, Produktionen, Labels, Plattenfirmen, Konzerte, Festivals usw. Und wenn sie über Musik reden, halten sie mit diesem Wissen nicht hinterm Berg.
Ähnlich sieht es mit Film- und Seriennerds in deren Métiers aus. Darunter fallen nicht nur generelle Cineasten, sondern zu einem erheblichen Teil auch Science-Fiction-Nerds (Trekkers und Jedis nehmen sich in dem Bereich nicht viel, erstere sind noch verkopfter und noch mehr awkward, letztere sind noch ein Stückchen verbohrter und haben eher einen Groll auf Macher bis nach ganz oben), Otaku und Fans westlichen Zeichentricks, von den Fans zahlreicher Nicht-SciFi-Spielproduktionen ganz zu schweigen. Ganz besonders die Trickserien des vergangen Jahrzehnts haben einige bemerkenswert extreme und extrem unmainstreamige Nerd-Spezies hervorgebracht. Aber für einen Nichtnerd, der Filme „einfach nur anguckt“, kann die Unterhaltung mit einem Cineasten schon sehr, sehr anstrengend werden – umgekehrt auch für den Cineasten, für den es anstrengend ist, mit einem Nichtwissenden zu reden.
Kannst du dir vorstellen, daß Musiker Nerds sein können? Die schlimmsten sind die, die sich mit der meisten Technik umgeben: die Synthesizerfreaks. Deren hauptsächliches Forum ist auf
sequencer.de – da kannst du dich gern umsehen, um einen Eindruck von der Nerdigkeit zu bekommen. Deren wichtigstes überregionales Meetup im deutschsprachigen Raum ist das
Happy Knobbing, zu dem nur Zutritt bekommt, wer mindestens einen eigenen Modularsynthesizer mitbringt. Die haben eine eigene Fachmesse, die
Superbooth in Berlin – auf der Musikmesse sind sie seitdem nicht mehr. Und wenn man das alles kombiniert, kommt
das dabei heraus.
Informatiker hat geschrieben: ↑04 Apr 2020 20:44
NBUC hat geschrieben: ↑04 Apr 2020 06:51Die Nerds, welche das zweite Standbein hatten, haben diese beiden Welten in der Regel sorgsam getrennt - bis hin zu 2 Geburtstagsfeiern.
Warum sollte ich meine Freundeskreise voreinander verstecken?
Du ganz speziell vielleicht nicht.
Ich dagegen verstecke meine Fan-Leidenschaften vor meinen Bandkollegen (alle Ü50). Ich verstecke mein AB-Tum inklusive Mitgliedschaft im AB-Treff vor meinen Bandkollegen und vor gleichgesinnten Fans. Das heißt, in allen drei Fällen kann ich nicht von Freundeskreisen reden.
Informatiker hat geschrieben: ↑04 Apr 2020 20:44
NBUC hat geschrieben: ↑04 Apr 2020 16:03Das "wovon redet der da" wirkt ja nicht nur von Nerd-Monologh in Richtung Normalo sondern technisch gesehen auch umgekehrt. Nur sorgt das letztlich dafür, dass die beiden Seiten ohne eien unüblcihe Portion Extraglück oder -Mühe auf BEIDEN! Seiten dann oft genug nicht zusammen funktionieren.
Die Kunst ist es Dinge herunterzubrechen. Ich kann einem Fachfremden nicht mit P vs. NP ins Haus fallen.
Es braucht aber häufig ein gewisses essentielles Basiswissen, um zu verstehen, worum es überhaupt geht. Das wird dann zum Problem, wenn dieses Basiswissen einerseits an sich schon sehr umfangreich ist und/oder seinerseits zusätzliches Basiswissen zum Verständnis erfordert und andererseits dem Gesprächspartner dieses Basiswissen gänzlich fehlt.
Reinhard hat geschrieben: ↑05 Apr 2020 09:53
Wie soll das "hinreichend kompatibel" eigentlich gehen?
Wie immer: totale Anpassung an den Mainstream unter gleichzeitiger Aufgabe aller eigenen Nerd-Interessen, -Vorlieben und -Ideale.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.
Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.
INTJ nach Myers-Briggs