Montecristo hat geschrieben: ↑04 Mai 2020 09:53
Die Kanzlerin mag nicht, dass er täglich seine verkündete Meinung ändert. Das ist etwas anderes als von Dir suggeriert wird.
Ich habe die Kanzlerin auch nicht explizit angesprochen, sondern die Mehrheit an uniformierten Bürgern in den sozialen Medien. Wobei diese Äußerung eben auch gerne zum Aufhänger genommen wird. Da war ich vielleicht zu unpräzise in der Formulierung.
Aber an sich ist auch die angebliche Äußerung der Kanzlerin Quatsch. Drosten ändert nicht seine Meinung, sondern er passt seine Empfehlungen den sich ständig ändernden Erkenntnissen an. Eine Interpretation als Meinungsänderung zeigt leider nur, dass die Dynamik des Problems nicht ausreichend verstanden wurde. Was allerdings auch, das muss man leider zugeben, auf die Experten zurückzuführen ist, die sich lieber selbst profilieren und gegenseitig auszustechen versuchen, als tatsächlich wirklich nutzbringend Informationen unter die Bevölkerung zu bringen.
Die Heinsbergstudie ist kaum mehr als ein zweifelhafter Indikator. Die Prämisse ist schlampig, die Datenlage mangelhaft, der Verfasser dubios. Allerdings ist die Heinsbergstudie auch nicht maßgeblich für die Wissenschaftswelt.
knopper hat geschrieben: ↑04 Mai 2020 09:22
Das ist gut und wie ich sehe hat sich die Todesrate nicht verändert.
Ok jetzt wird sie wieder auseinander genommen werden, aber dass die Todesrate dabei plötzlich wieder auf 4-5% anschwellt glaube ich mal nicht.
Da muss man vorsichtig sein. Die erste Welle de spanischen Grippe 1918 hat weit weniger Menschenleben gefordert, als dann die Monate später auftretende zweite Welle. Und auf die zweite Welle, folge dann nochmal eine dritte, die zwar relativ zur zweiten Wellen harmloser, aber immer deutlich schlimmer als die erste Welle war. Es ist gar nicht abzusehen, wie sich eine zweite welle auswirken würde.
Nur dürfen wir eben auch nicht vergessen, dass wir bisher keinen wirksamen Schutz haben und weite Teile der Bevölkerung keine Immunität besitzen. Vorausgesetzt so etwas wie eine wirkliche Immunität gibt es. Allerdings legen die Ergebnisse auch an den Tag, dass die Immunität nicht dauerhaft sein könnte und dass selbst genesene Patienten noch ansteckend sind.
Damit ist eins klar. Wollen wir die Infektionsraten niedrig halten, werden wir noch eine ganze Weile mit den Maßnahmen leben müssen. Selbst wenn jetzt ein Impfstoff zur Verfügung stehen würde, müssten wir Milliarden Menschen weltweit damit versorgen.
Montecristo hat geschrieben: ↑04 Mai 2020 10:06
Online geht da mitunter wenig. Wenn das Krempel-Lädchen von Laufkundschaft und Touris auf der einen Seite lebt und von Events wie Entlassfeiern oder Junggesellen*innen-Partys auf der anderen, dann ist das mit Corona nun mal Mist. Vor Corona war das ein seit Jahrzehnten etablierter Betrieb, der die Inhaberin völlig problemlos ernährte. Alles weg...
Genau aus dem Grund müssen Wirtschaftshilfen auch primär an Kleinunternehmer und den Mittelstand ausgegeben werden. Es ist eine Schande, dass die Großkonzerne, die im letzten Jahr Milliardengewinne erzielt haben jetzt als erstes anklopfen, obwohl sie weiterhin Dividenden ausschütten.
Antonia hat geschrieben: ↑04 Mai 2020 10:39
Und ob die Einführung der Maskenpflicht wirklich so sinnvoll war, wage ich auch zu bezweifeln. Die Leute halten den Mindestabstand nicht mehr ein, fühlen sich dadurch sicherer, was ja nicht der Fall ist.
Das ist ein großes Problem. Sofern die Leute überhaupt Masken tragen. Davon abgesehen kommt die Maskenpflicht viel zu spät. Das wäre die erste logische Maßnahme gewesen, nachdem die Situation außer Kontrolle geraten ist. Gerade Arbeitnehmer im Einzelhandel wurden Wochen lang dem Virus ungeschützt ausgesetzt. Das stößt natürlich auf Unverständnis. Das ist ein klares Versäumnis der Politik, welche die Situation viel zu lange unterschätzt und heruntergespielt hat.
Heathcliff hat geschrieben: ↑04 Mai 2020 11:04
„Sinnlos“ und „selbstzerstörerisch“ - so bezeichnet der renommierte Wissenschaftler Sucharit Bhakdi die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Seine Bedenken vertritt er in einem offenen Brief an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Für diese „andere“ Einschätzung der Corona-Krise wird er angefeindet und in ein Eck mit Verschwörungstheoretikern gestellt.
"Es gibt keinen Grund, anzunehmen, dass diese Epidemie wieder aufflackert."
(Ab Minute 13)
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Bakhri ist für mich kein Experte. Der ist Populist. Zeigt er ja auch mit seinen Auftritten bei diversen YouTubern, die aus den Corona-Maßnahmen gerne mal den Anfang einer Diktatur machen wollen.