Calliandra hat geschrieben: ↑21 Jul 2020 21:27
Aaalso …
1. ist es doch total wichtig, dass es auch Leute gibt, die ganz anders zeichnen als in deinem Beispiel. Stell dir vor, wie öde die Welt wäre, wenn es nur diese Art von Zeichnungen gäbe
Das Bild war ja nur ein Beispiel... für andere Kunstrichtungen & Zeichenstile wird es sicher ebenfalls stets solche absoluten Hammergrafiken geben.

(Nur in denen kenne ich mich nicht aus.)
(Außerdem wär die Frage, wie groß die Mächtigkeit der Menge S, der möglichen Menge an Kunststilen etc. ist.
Ist |S| ≤ |G|, wobei G die Anzahl der Genies, könnte es ja durchaus sein, dass es für jedes s in S auch ein g(s) in G gibt, das diesen Stil perfekt beherrscht. Dann wären wir alle
doch wieder am Ar***, weil es einfach
immer einen "besten" gibt.
Und die Arbeit vom Rest an Künstlern und Kunst-Hobbyisten wäre im Vergleich nur Ramsch.
Unödheit hin oder her.)
Calliandra hat geschrieben: ↑21 Jul 2020 21:27
(und mag ja technisch perfekt sein, aber mir persönlich ist es als Zeichnung schon fast zu technisch und kühl – was natürlich auch am Motiv liegen mag, welches bei dir vielleicht eher noch ein paar Hitzewallungen verursacht als bei mir
)
Naja, Nova, die jute alte Zerg-Teminatorin ist (
wenn auch in diesem Bild körpersilhouettentechnisch schon ein bisschen unrealistisch gezeichnet ^^) halt schon ziemlich heiß...

das kann
mann nicht verneinen
Wahrscheinlich liegt's daran, dass ihr Gewehr von der Bundeswehr kommt, die haben da ja auch gern mal ein Problem mit
übermäßiger Hitzeentwicklung
@Kühle: Tja, ich bin halt Kind der Technik- und SciFi-Welt... und hab früher auch Raumschiffe gezeichnet, in der Hoffnung, mit diesem Skill (also: Zeichnen
generell. Nicht speziell Raumschiffe... ganz so dämlich war ich auch nicht ^^) mal was anfangen zu können, oder die z.B. mal in 3D zu übertragen und/oder mein eigenes Computerspiel mit ihnen entwickeln zu können. (Unrealistisch, wie die meisten Kindheitsträume, ich weiß, nicht gleich schimpfen... aber als Kind/Jugendlicher weiß man sowas ja nicht.)
In der Schule hatte ich mit ein paar Mitschülern sogar mal ein Projekt diesbezüglich angefangen... aber ist natürlich gescheitert, spätestens als 50% des Teams ihre Freundinnen hatten und keine Zeit mehr... (mal ganz abgesehen von der Hybris, anzunehmen, dass man sowas als Jugendlicher auf die Kette kriegen könnte... was selbstredend totaler Unsinn ist).
Calliandra hat geschrieben: ↑21 Jul 2020 21:27
2. ist es für das Selbstwertgefühl total ungesund, wenn man immer nur Vergleiche zieht, bei denen man nur verlieren kann (hab ich mal in einem schlauen Buch gelesen und finde ich nachvollziehbar). Jeder kann ja auch was besser als andere, aber statt ihre Stärken zu kultivieren, verpulvern viele Leute Energie, in anderen Dingen aufholen zu wollen, wofür sie andere bewundern und verlieren dabei aus dem Blick, wo sie selbst besser sind als andere.
Tja... und was machen die, die keine Stärken haben?

(Jenseits persönlicher Betroffenheit. Ich hab zumindest
eine: Ich kann sehr gut gute Gelegenheiten verpennen. Ach nein, warte, sind sogar drei: Meine Im-Bett-Liege-Skills sind unübertroffen! Ganz zu schweigen von meiner tollen Fähigkeit, mich immer um
eins zu verzählen. ^^)
Abgesehen davon: Ich weiß nicht, ob es hier wirklich ums Selbstwertgefühl geht... im Kern geht es (bei mir zumindest) um ... diese permanent nagende Frage,
wozu ich überhaupt irgendwas tun soll. Das ist ja die Definition von Motivation: Man hat irgendeine Art von Antrieb, irgendein tieferes oder weniger tiefes (oder tief eindringendes... im Falle von versauten Nova-esken Fantasien) "
WOZU", etwas zu machen.
Wenn man in etwas (skilltechnisch) "besser" ist als andere, scheint (mir zumindest) eine Sache immer noch erstrebenswerter zu erreichen zu sein, als wenn man das nicht ist: Wenn man einfach nur normale durchschnittliche Arbeit abliefert, kann man's auch gleich bleiben lassen ... denn das kann ja jeder. Wenn mein Nachbar die Hecke hässlich beschneidet, und ich auch, kann ich's auch ihn machen lassen. (Fiktives Beispiel, ich hab ja gar keine Hecke... ich hab einen Zaun, an dem ich nicht mehr alle Latten hab. Und
wenn ich eine hätte, würde ich da viel lieber Nova durchziehen, anstatt sie zu stutzen

. Also die Hecke. Falls jetzt wer gestutzt hat.) Außer, es ist Not am Mann und die Hecke wuchert schon so, dass sich überall Heckenpenner eingenistet haben... dann greift allerdings die Roosevelt'sche Notfalldoktrin 3, Absatz 2: Hecken die voller Zecken stecken müssen weg und die Zecken verrecken!" Nein, im Ernst: Dann hat man ja eine
andere Motivation es zu tun, jenseits irgendwelcher optionaler Träume und Fantasien, nämlich grob unter "Lebenserhaltung" fallend (so wie Einkaufen), oder präziser: "Erhaltung der eigenen Umgebung in einem halbwegs bewohnbaren, bzw. begießpudelbaren Zustand".
Zwar bleibt in Anbetracht der Unendlichkeit des Universums und der Unbedeutendheit der eigenen, winzigen, miserablen individuellen menschlichen Existenz die Sinnlosigkeit eines Unterfangens objektiv gleich, egal wie gut oder wie schlecht man in etwas ist, aber wenn man seinen Job
gut gemacht hat, dann hat er sich (meinem Gefühl nach)
wenigstens irgendwie "
gelohnt" (ja, ich weiß, das ist unlogisch... am Ende ist man eh tot, egal was man im Leben für eine Qualität in den eigenen Bestrebungen und Aktivitäten abgeliefert hat, aber komm Gefühlen mal mit Logik, die lachen einen aus).
Außerdem kommt bei manchen Dingen noch etwas zweites dazu, und zwar bei denen, die man
für Geld macht (/machen muss)...
Calliandra hat geschrieben: ↑21 Jul 2020 21:27
3. Warum sollte man gleich einpacken, wenn es eine (undefinierte) Anzahl Genies da draußen gibt. Man hat doch genauso Legitimation, ein gutes Leben zu führen, ohne ein Genie sein zu müssen.
...naja, es geht ja auch ums Geld dabei. Wenn wir uns alle auf einem kapitalistischen Markt gegeneinander ausstechen müssen, um an Jobs zu kommen, dann ist das schon ein Problem, wenn man "schlechter" ist als die anderen. In einem Zeitalter, wo man dank Internet mit 7 Milliarden potenziellen Konkurrenten um einen Job/einen Auftrag/ein Projekt kämpft, anstatt nur mit ein paar Hanseln aus dem eigenen Land/Sprach-/Kulturraum, konkurrieren sich ja quasi alle angestellt oder in ähnlichem Sinne abhängig oder dienstleistungsorientiert arbeitenden gegenseitig preislich in den Boden, und zwar egal wieviele Skills sie besitzen, egal wie gut sie mittlerweile geworden sind.
Das greift ja mittlerweile sogar schon auf technische Branchen über... Beispiel: Wenn der Firma oder Person Y ein x-beliebiger Inder oder Chinese in Übersee (bzw. in Überseidenstraß) ne Homepage für ein paar Euro bastelt, wo das verdiente Geld für ihn quasi ein kleines Vermögen ist, warum sollte man dann hierzulande in einem Hochlohnland noch Webdeveloper werden? Ist doch völlig sinnfrei. Man kann ja
auch nur diese paar Euro an Preis aufrufen... sonst kauft der Kunde da, wo's billiger ist. Im Gegensatz zum Inder kann man hier aber nicht von den paar Euro leben.
Das (Web-Developer) will ich jetzt zwar nicht werden, Gott bewahre (ganz so masochistisch veranlagt bin ich dann auch nicht), aber
vom Prinzip her.
Und sobald die AI übernimmt... naja, das Thema hatten wir ja schon mal in ner PN, glaub ich.
Reinhard hat geschrieben: ↑21 Jul 2020 19:31
The Poet hat geschrieben: ↑21 Jul 2020 14:46Da sind 7 Milliarden Menschen da draußen, lass davon nur
ein Promille Genies sein, dann hab ich gegen 7 Millionen Genies sowieso keine Chance. Lassen wir's also besser gleich bleiben.
Der totale Motivationskiller.
Wenn wir 7 Millionen Genies hätten, wäre die Welt ein wesentlich schönerer und freundlicher Ort. Keine Chance, dass die Genierate so hoch wie ein Promille liegt, die liegt deutlich niedriger.
Oder die Grenze von Genie zum Evil Overlord ist zu leicht zu überschritten. Eine Anstellung im Finanzsektor und *woosh* das war's ...
Weiß ich nicht. Dass die Welt so scheiße ist, kann auch daran leigen, dass "das Leben" einfach nicht gemocht wird vom 2. HS der Thermodynamik... und von den restlichen Naturgesetzen wird es bestenfalls
toleriert, aber auch nicht unterstützt. Vom Universum zumindest können wir nix erwarten, das bombardiert uns seit Jahrmillionen einfach nur permanent mit allem, was das Leben auslöschen will, wird, bzw. kann... Strahlungs-Bursts, Meteoriteneinschläge, dazu noch sonstige
irdische Katastrophen wie Riesenvulkanausbrüche...
