ComebackCat hat geschrieben: ↑17 Aug 2020 19:23
Ja, gut. Gibt aber auch wesentlich aktuellere Artikel zu dem Thema mit einem ähnlichen vielleicht leicht gemildertem Tenor. Da liegt sicherlich vieles im Argen.
https://www.fr.de/wissen/viele-lehrer-s ... 54181.html
"Gleichzeitig aber ziehe dies "gerade die an, die wir nicht wollen", sagte er. "Die denken dann: "Da kann ich abtauchen"." Seiner Einschätzung nach gehen rund 25 Prozent der Lehrer in die Schule, weil sie nicht arbeiten wollten. Das Beamtensystem sei sicherlich "ungünstig" für Veränderungen in der Schullandschaft, sagte Rauin. "
Ja, das Beamtentun ist diskutabel. Für mich ist es nix, dann lieber privater Träger, gänzlich anderes Berufsfeld oder back to the roots....
Dort zeigten rund 30 Prozent der Lehrer Zeichen eines Burnout-Syndroms.
Ist viel- aber was ist mit den anderen 70%?
Ich zititiere weiter:
Studien gingen davon aus, dass rund 15 Prozent aller Lehrer für den Beruf ungeeignet seien.
Und was ist mit den restlichen 85%?
Um mehr junge und dynamische Menschen für ein Leben an der Tafel zu begeistern, müsse das Studium anspruchsvoller und der Beruf attraktiver werden, forderte sie
Wir brauchen mehr?
Professor Schaarschmidt forderte zudem, Lehrern das Leben zu erleichtern. Der Beruf sei "über alle Maßen" anstrengend. Häufig fühlten Lehrer sich "alleingelassen" und seien ständig Druck von verschiedenen Seiten ausgesetzt.
Der Lehreralltag in der Schule sei "nicht menschengerecht", da es an Erholungsraum fehle. "Die Pausen sind oft anstrengender als der Unterricht." Eine seiner Studien habe ergeben, dass 50 Prozent aller Lehrer noch nach 20.00 Uhr, 25 Prozent noch nach 22.00 Uhr arbeiteten. "Da fehlt es an der nötigen Regeneration für den nächsten Tag", sagte er.
Interessant im Vergleich dazu:
30% der Pflegekräfte sind vom Burnout betroffen.
Zwar heißt es auch hier oft, Pflegekräfte trinken nur Kaffee, Rauchen, "wischen nur den Arsch ab". Aber es heißt auch- jeder könne pflegen. Die Eignung wird in der Gesellschaft nur dann hinterfragt, wenn sie selber aufgefordert wird den Beruf zu ergreifen: "Boha, ich könnte soetwas nicht".
Trotzdem oder gerade: Dieses Bashing der Lehrer wie hier sind in der Gesellschaft nicht zu erkennen.
Warum also werden beide Berufe, die anscheinend beide ähnlich fordernd sind, so unterschiedlich in der Gesellschaft gesehen und behandelt?