Naja, da selbst Schwarzmaler wie Lauterbach nur noch von max. 200.000 Toten ausgehen, wenn es komplett durchliefe und man zugleich keinerlei Verringerung der Ausbreitung in den RIsikogruppen hinbekäme (ich gehe daher eher von <100.000 aus), würden die meisten Menschen immer noch nicht davon betroffen sein.desigual hat geschrieben: ↑20 Okt 2020 14:14 Es ist spannend, wo sich unsere Gesellschaft hin entwickeln wird. Große Teile der Bevölkerung sind aktuell bestimmt nicht bereit, den jetzigen Kurs längerfristig weiter zu fahren. Ändert sich das mit steigenden Totenzahlen? Wenn die Toten nicht mehr die Unbekannten über 70-Jährigen im Heim sind, die man vernachlässigen kann, oder halt doch mal der Onkel oder sogar die Mutter?
Und was wird Covid am Ende mit unserem politischen System machen?
Pro Jahr sterben 900.000 (+- 50.000) Menschen in DE bzw pro Tag 2600 Personen, wenn da jetzt 100.000 Todesfälle mit normalem Altersprofil (im Schnitt 80) innerhalb von 2 Jahren dazu kämen, ist das für den EInzelfall tragisch, insgesamt aber erstmal nur eine statistische Auffälligkeit bei der Übersterblichkeit (es kamen auch schon >45.000 Übersterblichkeit durch Influenza in 2 Jahren zusammen). Und das ist auch der Grund, wieso ich nicht glaube, dass die Gesellschaft als Ganzes dies länger als noch mal ein paar Monate bis zu einem möglichen Impfstoff hinnimmt, bzw. sobald absehbar ist, dass dieser nicht alsbald kommt oder - was nicht unwahrscheinlich ist - längst nicht so effektiv ist, wie erhofft, sich das Blatt langsam, aber sicher wendet. Wir reden hier ja nicht von der Beulenpest, Ebola*- oder Marburgfieber, die 30-70% Sterblichkeit aufweisen, sondern von 0.x% bzw <0.1% für u60.
In Ländern, in denen man sich derlei Maßnahmen nicht erlauben kann, ohne dass die Leute verhungern, läuft das Virus aktuell eh durch. Argentinien, Südafrika und Peru hatte z.B. anfangs den tollen "Lockdown", musste ihn aber azufgeben, nun läuft's halt einmal durch, nur 2 Monate später und mit durch die Lockdowns verursachten großen wirtschaftlichen Schäden. Meine Prognose: Spätstens wenn in diesen Ländern wieder Normalität zurückkehrt, wird die Geduld der Europäer, die dann gerade im x-ten Lockdown sitzen, auf die Probe gestellt.
Ich finde es krass, wie man rote Ampeln mit Ausgangssperren, Schulschließungen über Monate, quasi Berufsverboten und Co. auf eine Stufe stellen kann und das unter "paar Widersprüche", "rebellische Energie", "so einen Aufstand dagegen" verbuchen.eine hat geschrieben: ↑20 Okt 2020 13:45 Aber es ist doch immer und bei allen Regeln so, dass sie in manchen Situationen vielleicht als absurd erscheinen (zum Beispiel, wenn Autofahrer/innen nachts bei menschenleeren Straßen in einer Kleinstadt trotzdem bei einer roten Ampel stehenbleiben sollen) - doch da machen auch nicht so viele so einen Aufstand dagegen wie jetzt bei Corona. Warum vergeuden so viele so viel Energie dafür, sich wegen ein paar Widersprüchen so massiv zu empören? Was für eine Haltung steckt da dahinter? Warum stecken sie ihre rebellische Energie nicht lieber in Protest gegen Dinge, mit denen sie etwas Konstruktives erreichen können?