Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

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Reinhard
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Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Reinhard »

Was ist denn Ausstrahlung eigentlich? Was ist damit gemeint?

Und wie könnte man es gegebenenfalls verbessern, wenn man das möchte?

Ich finde ja, zwischen Aussehen, Verhalten, Ausdrucksweise und Umgang mit Dritten gibt es nicht mehr viel Raum, den man dem Konzept einer eigenständigen Ausstrahlung zuordnen könnte. Sieht für mich so aus, als wäre Ausstrahlung aus diesen vier zusammengesetzt, und vielleicht noch etwas, das mir nicht einfällt. Aber dann wäre es doch viel hilfreicher, wenn man zu einem dieser Einzelpunkte Vorschläge macht.


Ein "verbessere deine Ausstrahlung" ist mir zu schwammig, damit kann ich nichts anfangen. Soll ich Radionuklide fressen, oder was? :mrgreen:
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halbkaputt
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von halbkaputt »

Reinhard hat geschrieben: 09 Mär 2021 21:30 Was ist denn Ausstrahlung eigentlich? Was ist damit gemeint?

Und wie könnte man es gegebenenfalls verbessern, wenn man das möchte?

Ich finde ja, zwischen Aussehen, Verhalten, Ausdrucksweise und Umgang mit Dritten gibt es nicht mehr viel Raum, den man dem Konzept einer eigenständigen Ausstrahlung zuordnen könnte. Sieht für mich so aus, als wäre Ausstrahlung aus diesen vier zusammengesetzt, und vielleicht noch etwas, das mir nicht einfällt. Aber dann wäre es doch viel hilfreicher, wenn man zu einem dieser Einzelpunkte Vorschläge macht.


Ein "verbessere deine Ausstrahlung" ist mir zu schwammig, damit kann ich nichts anfangen. Soll ich Radionuklide fressen, oder was? :mrgreen:
für mich persönlich ist "Ausstrahlung" vor allem eine Untermenge vom Verhalten. das kann nur von der Person selbst ausgehen, wenn z. B. gelächelt wird ohne explizit jmd. anzulächeln oder eben, wie du geschrieben hast, im Umgang mit Dritten. und unter Verhalten können auch noch viele andere Dinge Fallen wie z. B. Körpersprache. es gibt da quasi ein Standardwerk: Man kann nicht nicht kommunizieren von Paul Watzlawick. ich hab es selbst nicht gelesen nur viel davon gehört
feadin

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von feadin »

Hm... ich weiß nicht. Ich für meinen Teil bin schon verstahlt genug :verwirrt:

Spaß bei Seite...
Ich würde sagen, dass Deine Austrahlung zusammengefasst genau von solchen Dingen bestimmt wird, wie denen,
die Du schon aufgezählt hast, also Verhalten, Ausdrucksweise, wie Du anderen Menschen begegnest.
Dazu kommen, wie schon erwähnt, Körpersprache, Gestik, Mimik, Aussprache, Stimmlage und so weiter.
Stichwort: verbale, nonverbale und paraverbale Kommunikation.
Ist lange her, dass ich das alles mal gehört hab, müsste mich da erst wieder einlesen.
Vielleicht mach ich das mal bei Gelegenheit. Ist ein spannendes Thema.
Borstenschub

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Borstenschub »

Für mich persönlich ist glaube ich ein ausschlaggebendes Manko, dass ich mich in einer "Date"-situation einfach nicht wohl fühle. Wer will schon mit jemandem abhängen geschweige denn anbändeln, wenn der sich nicht wohl dabei fühlt.
GymT

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von GymT »

Borstenschub hat geschrieben: 09 Mär 2021 23:31 Für mich persönlich ist glaube ich ein ausschlaggebendes Manko, dass ich mich in einer "Date"-situation einfach nicht wohl fühle. Wer will schon mit jemandem abhängen geschweige denn anbändeln, wenn der sich nicht wohl dabei fühlt.
Kenne ich!

Ausstrahlung ist einfach gute Laune und eine positive Grundeinstellung. Man ist glücklich, steckt andere Leute mit seiner Laune an, ist ein angenehmer Gesprächspartner und die Leute haben einen gern um sich rum. Man zieht Blicke auf sich, weil man so krass gut gelaunt ist und das mit Lächeln und Lachen zum Ausruck bringt.
Ich weiß ganz genau, wann ich eine gute Ausstrahlung habe und wann nicht. Aber leider kann ich die positive Ausstrahlung nicht bewusst herbeiführen. Sie ist aufgrund des gerade aktiven Mindsets eben automatisch da oder nicht da.

Das ist auch das Blöde an der positiven Ausstrahlung. Man kann sie unmöglich erzwingen. Denn dann strahlt man eben genau das nicht aus, was man gerne ausstrahlen würde.
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Hoppala
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Hoppala »

Wikipedia verlinkt von "Ausstrahlng" auf "Charisma"
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Charisma

Dort wird die alltagssprachliche Verwendung als "gewinnende Ausstrahlung" benannt.

Und ich denke, darauf kommt es an. Wobei "gewinnend" "nicht gewinnend" einschließt.

Es geht um Gefühle, die in Bezug auf eine Person von dieser geweckt werden. Das heißt aber auch: es braucht mindestens eine zweite Person, um über diese Art Ausstrahlung was sagen zu können. Diese Ausstrahlung entsteht erst in der Interaktion mit jemand anderem.
Ergo: die hat man nicht einfach. Sie entsteht in der Interaktion.

Das heißt nicht, dass man nicht was dran drehen kann. Bei anderen Menschen mit "gewinnender Ausstrahlung" wahrgenommen werden, kann ja recht hilfreich sein und ist grob für jeden ja auch im Alltag feststellbar - anhand der Reaktionen der Mitmenschen. Die von Reinhard schon genannten Komponenten wirken daran mit und andere, in je individueller Kombination und Gewichtung. Denn wie gesagt; es kommt auch immer noch darauf an, wer das Ganze wahrnimmt.

Und damit sind wir beim praktischen Teil der Verbesserung: Maßstab ist, wie andere Menschen es wahrnehmen. Also ist erste Frage: auf wen will ich gewinnend wirken? Wenn das definiert ist, kann man sich überlegen, welche Veränderung welcher eigenen Komponenten wohl bei diesen Personen als "gewinnt".

Aber abstrakt und rein individuell: gibt es zu dem Thema nichts alltagsspraktisch Relevantes zu sagen.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Hanuta »

Reinhard hat geschrieben: 09 Mär 2021 21:30 Was ist denn Ausstrahlung eigentlich? Was ist damit gemeint?

Und wie könnte man es gegebenenfalls verbessern, wenn man das möchte?

Ich finde ja, zwischen Aussehen, Verhalten, Ausdrucksweise und Umgang mit Dritten gibt es nicht mehr viel Raum, den man dem Konzept einer eigenständigen Ausstrahlung zuordnen könnte. Sieht für mich so aus, als wäre Ausstrahlung aus diesen vier zusammengesetzt, und vielleicht noch etwas, das mir nicht einfällt. Aber dann wäre es doch viel hilfreicher, wenn man zu einem dieser Einzelpunkte Vorschläge macht.


Ein "verbessere deine Ausstrahlung" ist mir zu schwammig, damit kann ich nichts anfangen. Soll ich Radionuklide fressen, oder was? :mrgreen:
Ausstrahlung würde ich als eine gewisse Art beschreiben, die bei anderen bzw. einem selbst positive Emotionen hervorruft.

Du nennst ja bereits alle Dinge, die Teile der Ausstrahlung ausmachen.

Vorschläge in diese Richtung sind schwierig, weil es nicht nur ein einzelner Aspekt ist, sondern ein Zusammenspiel aus vielen und dann auch sehr individuell. Man kann sich aber mal Menschen anschauen bei denen man eine gewisse Ausstrahlung wahrnehmen kann und ein wenig reflektieren inwiefern dieser Mensch in einem positive Emotionen hervorruft. Das können auch Promis sein, die in Interviews und Shows eine besondere Präsenz haben.
Um seine Ausstrahlung zu verbessern finde ich es am hilfreichsten sich Menschen anzuschauen, die in einem bis zu einem gewissen Grad ähnlich sind (vor allem vom Wesen her) und dann zu gucken, inwiefern man gewisse Dinge in modifizierter Version übernehmen kann.

Gibt aber dennoch einige Dinge, die mir oft bei Menschen mit einer positiven Ausstrahlung aufgefallen ist:
- Sie können gut Geschichten erzählen
- Sie wirken sehr ehrlich und offenbaren auch Schwächen
- Sie haben eine optimistische und positive Einstellung zum Leben und meiden es Negativität zu versprühen (z.B. in Form von Meckern oder Berichten darüber was schon wieder scheiße war)
- Sie wirken nicht verurteilend und offen gegenüber Ideen bzw. Kommentaren
- Sie sprechen mit allen so als wären sie mit ihnen schon jahrzehntelang befreundet
- Sie haben kein Problem damit über Gefühle und Gedanken zu sprechen, die jeder in gewissen Situationen hat, aber sie nicht aussprechen würde.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von halbkaputt »

Hoppala hat geschrieben: 10 Mär 2021 00:28 Und damit sind wir beim praktischen Teil der Verbesserung: Maßstab ist, wie andere Menschen es wahrnehmen. Also ist erste Frage: auf wen will ich gewinnend wirken? Wenn das definiert ist, kann man sich überlegen, welche Veränderung welcher eigenen Komponenten wohl bei diesen Personen als "gewinnt".
dazu gibt es ein echtes Standardwerk von Dale Carnegie aus dem Jahr 1936! How to Win Friends and Influence People (deutsch Wie man Freunde gewinnt) und das ist heute wohl noch genauso aktuell wie damals. ich hab das schon ewig auf meiner Hörbuchliste, aber bin einfach noch nicht dazu gekommen
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Menelaos »

Reinhard hat geschrieben: 09 Mär 2021 21:30 Was ist denn Ausstrahlung eigentlich? Was ist damit gemeint?
Ich habe mal versucht das jemandem zu erklären der nahezu gar keine Mimik gezeigt hat, denn das ist für mich ein klares Beispiel für die Null-Linie.
Mein Ratschlag war er solle mal versuchen ein möglichst aufrichtiges Lächeln zu zeigen... was er nicht so richtig konnte, es hat die Augen nicht erreicht und wirkte arg gekünstelt. Das ist freilich nur ein Aspekt des Ganzen, aber halt einer den man mit etwas Übung (oder einer anderen Lebenseinstellung) leicht verbessern kann.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Seb-X »

Borstenschub hat geschrieben: 09 Mär 2021 23:31 Für mich persönlich ist glaube ich ein ausschlaggebendes Manko, dass ich mich in einer "Date"-situation einfach nicht wohl fühle. Wer will schon mit jemandem abhängen geschweige denn anbändeln, wenn der sich nicht wohl dabei fühlt.
Geht mir genauso. Dates sind Arbeit und Stress, aber sicher kein Spaß.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Clochard »

halbkaputt hat geschrieben: 10 Mär 2021 07:21 dazu gibt es ein echtes Standardwerk von Dale Carnegie aus dem Jahr 1936! How to Win Friends and Influence People (deutsch Wie man Freunde gewinnt) und das ist heute wohl noch genauso aktuell wie damals. ich hab das schon ewig auf meiner Hörbuchliste, aber bin einfach noch nicht dazu gekommen
das ist aber eher für Vertriebler interessant
Reinhard
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Reinhard »

Hanuta hat geschrieben: 10 Mär 2021 03:32
Reinhard hat geschrieben: 09 Mär 2021 21:30 Was ist denn Ausstrahlung eigentlich? Was ist damit gemeint?

Und wie könnte man es gegebenenfalls verbessern, wenn man das möchte?

Ich finde ja, zwischen Aussehen, Verhalten, Ausdrucksweise und Umgang mit Dritten gibt es nicht mehr viel Raum, den man dem Konzept einer eigenständigen Ausstrahlung zuordnen könnte. Sieht für mich so aus, als wäre Ausstrahlung aus diesen vier zusammengesetzt, und vielleicht noch etwas, das mir nicht einfällt. Aber dann wäre es doch viel hilfreicher, wenn man zu einem dieser Einzelpunkte Vorschläge macht.


Ein "verbessere deine Ausstrahlung" ist mir zu schwammig, damit kann ich nichts anfangen. Soll ich Radionuklide fressen, oder was? :mrgreen:
Ausstrahlung würde ich als eine gewisse Art beschreiben, die bei anderen bzw. einem selbst positive Emotionen hervorruft.

Da es Ausstrahlung gibt, die als schlecht oder dann meist "mies" betitelt wird, würde ich die negativen Emotionen mit hinzutun. Bei manchen Leuten könnte eine Verbesserung dann auch schon darin bestehen, weniger negative Emotionen zu erzeugen.


Hanuta hat geschrieben: 10 Mär 2021 03:32 Du nennst ja bereits alle Dinge, die Teile der Ausstrahlung ausmachen.

Vorschläge in diese Richtung sind schwierig, weil es nicht nur ein einzelner Aspekt ist, sondern ein Zusammenspiel aus vielen und dann auch sehr individuell. Man kann sich aber mal Menschen anschauen bei denen man eine gewisse Ausstrahlung wahrnehmen kann und ein wenig reflektieren inwiefern dieser Mensch in einem positive Emotionen hervorruft. Das können auch Promis sein, die in Interviews und Shows eine besondere Präsenz haben.
Hinter "das ist kompliziert" steckt meist eines von zwei Dingen:
--- es ist kompliziert
--- der Erklärende hat es nicht verstanden

Dass man "Ausstrahlung" durch "besondere Präsenz" ersetzt erhöht auch nicht den Erklärwert. Bezeichnungen sind Schall und Rauch.


Hanuta hat geschrieben: 10 Mär 2021 03:32 Um seine Ausstrahlung zu verbessern finde ich es am hilfreichsten sich Menschen anzuschauen, die in einem bis zu einem gewissen Grad ähnlich sind (vor allem vom Wesen her) und dann zu gucken, inwiefern man gewisse Dinge in modifizierter Version übernehmen kann.

Gibt aber dennoch einige Dinge, die mir oft bei Menschen mit einer positiven Ausstrahlung aufgefallen ist:
- Sie können gut Geschichten erzählen
Das hängt meist mehr daran, was man erlebt hat und erzählen kann.

Oder es entspricht dem, was ich Ausdrucksweise nannte: die Fähigkeit zu verständlichen Formulierungen (evtl sogar an den Zuhörer gepasst, also für ihn verständlich).

Hanuta hat geschrieben: 10 Mär 2021 03:32 - Sie wirken sehr ehrlich und offenbaren auch Schwächen
- Sie haben eine optimistische und positive Einstellung zum Leben und meiden es Negativität zu versprühen (z.B. in Form von Meckern oder Berichten darüber was schon wieder scheiße war)
- Sie wirken nicht verurteilend und offen gegenüber Ideen bzw. Kommentaren

Im Big-Five-Modell der Persönlichkeitsstruktur wäre das Offenheit.


Hanuta hat geschrieben: 10 Mär 2021 03:32 - Sie sprechen mit allen so als wären sie mit ihnen schon jahrzehntelang befreundet
- Sie haben kein Problem damit über Gefühle und Gedanken zu sprechen, die jeder in gewissen Situationen hat, aber sie nicht aussprechen würde.

Naja, das sehe ich nicht so, zumindest zum Teil: wenn man jemanden der Gesprächsinhalte wegen gut (oder schlecht) findet, dann wäre es ein Etikettenschwindel, das auf die gute (oder schlechte) Ausstrahlung von jemandem zu schieben. Nur weil einem selber eine Meinung so wichtig ist, dass einem Zustimmung oder Ablehnung von anderen die entsprechenden Gefühle auslösen, hat nicht der andere eine Ausstrahlung. So ein Fall sagt mehr über denjenigen mit den ausgelösten Gefühlen aus, als über den Sprecher.

Aber mir ist auch klar, dass das Grauzone ist und Inhalte nicht unbedingt von der Darbringungsform getrennt werden können. :?
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Obelix
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Obelix »

Reinhard hat geschrieben: 10 Mär 2021 22:46 Hinter "das ist kompliziert" steckt meist eines von zwei Dingen:
--- es ist kompliziert
--- der Erklärende hat es nicht verstanden
Das stimmt schon. Allerdings ist das in diesem Fall nicht einem Schreiber hier im Forum anzulasten. Wir reden hier von Dingen, die Sauce von der Wissenschaft längst nicht so gut durchdrungen sind, dass man auf Deine Frage eine zufriedenstellende Antwort geben könnte.
"Ausstrahlung" spielt sich gleich auf doppelte Weise unbewusst ab: Zum einen ist der "Sender' sich in den seltensten Fällen bewusst, welche nonverbalen Signale er ständig aussendet. Er merkt höchstens am Feedback anderer, wir er gerade bei ihnen "ankommt". Und zum anderen beruht der Eindruck, den man beim "Empfänger" hinterlässt, nicht auf bewussten kognitiven Denkprozessen, sondern darauf, wie er den Sender intuitiv wagennimmt. In den Hirnen neuer Beteiligten geht es also um Prozesse unterhalb der Bewusstseinsschwelle, die sich wissenschaftlich betrachtet nur "black boxes" sind. Untersucht l Die Erkenntnisse in diesem Bereich beschränken sich bisher darauf, dass man sieht, welche Hirnareale aktiv sind, und dass gewisse Details im Verhalten eine (nur statistisch quantifizierbare) Wirkung auf ein gegenüber haben.

Daher bleibt die einzig mögliche Hilfestellung in diesem Bereich: Lass dich von jemandem beobachten, der dir anschließend ein Feedback gibt, wie er dein Verhalten empfunden hat, und was du möglicherweise verbessern kannst. Über rein schriftliche Kommunikation wie hier im Forum kommt man da über sehr allgemeine und schwammige Tipps nicht hinaus.
Reinhard hat geschrieben: 10 Mär 2021 22:46
Hanuta hat geschrieben: 10 Mär 2021 03:32 Gibt aber dennoch einige Dinge, die mir oft bei Menschen mit einer positiven Ausstrahlung aufgefallen ist:
- Sie können gut Geschichten erzählen
Das hängt meist mehr daran, was man erlebt hat und erzählen kann.

Oder es entspricht dem, was ich Ausdrucksweise nannte: die Fähigkeit zu verständlichen Formulierungen (evtl sogar an den Zuhörer gepasst, also für ihn verständlich).
Bei der Ausstrahlung geht es nicht darum, was man inhaltlich erzählt, sondern ausschließlich darum, wie man es erzählt. Es gibt Leute, die Interessantes zu sagen haben, aber ihre Zuhörer langweilen, und es gibt diejenigen, die ihre Zuhörer mit Themen fesseln können, die diese zuvor als "langweilig" oder "uninteressant" abgetan hätten.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Lycaeus »

GymT hat geschrieben: 09 Mär 2021 23:49 Ausstrahlung ist einfach gute Laune und eine positive Grundeinstellung. Man ist glücklich, steckt andere Leute mit seiner Laune an, ist ein angenehmer Gesprächspartner und die Leute haben einen gern um sich rum. Man zieht Blicke auf sich, weil man so krass gut gelaunt ist und das mit Lächeln und Lachen zum Ausruck bringt.
Ich weiß ganz genau, wann ich eine gute Ausstrahlung habe und wann nicht. Aber leider kann ich die positive Ausstrahlung nicht bewusst herbeiführen. Sie ist aufgrund des gerade aktiven Mindsets eben automatisch da oder nicht da.

Das ist auch das Blöde an der positiven Ausstrahlung. Man kann sie unmöglich erzwingen. Denn dann strahlt man eben genau das nicht aus, was man gerne ausstrahlen würde.
Genau meine Gedanke also 100% Zustimmung!

Mit erzwingen habe ich Erfahrung und das bestätigt ober stehendes.
Hanuta

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Hanuta »

Reinhard hat geschrieben: 10 Mär 2021 22:46 Da es Ausstrahlung gibt, die als schlecht oder dann meist "mies" betitelt wird, würde ich die negativen Emotionen mit hinzutun. Bei manchen Leuten könnte eine Verbesserung dann auch schon darin bestehen, weniger negative Emotionen zu erzeugen.
Ich glaube ja, dass Menschen, die bei einem negative Emotionen auslösen und daher eine "schlechte" Ausstrahlung haben eher selten sind. In den meisten Fällen ist es doch eher so, dass man gar keine Emotionen, weder negative noch positive, beim Gegenüber hervorruft und man daher als Neutrum gilt. Kein Interesse bedeutet eben nicht zwangsläufig "schlechte" Ausstrahlung. Bei neutral ist dann von "blass" die Rede.
Eine Verbesserung wäre also weniger "blass" zu wirken.
Reinhard hat geschrieben: 10 Mär 2021 22:46 Hinter "das ist kompliziert" steckt meist eines von zwei Dingen:
--- es ist kompliziert
--- der Erklärende hat es nicht verstanden
Ich finde Obelix hat das ganz gut beschrieben. Wenn du danach gehst, dass sowas ja auf jeden Fall anhand von objektiven Kriterien zu erklären ist, dann zweifelst du in gewisser Weise auch die Existenz der Wissenschaft der Psychologie an sich an. Dort geht es meist nämlich nicht um kausale Zusammenhänge wie es in den Naturwissenschaften der Fall ist, sondern um Korrelationen.
Ich kann dir da auch ein praktisches Beispiel geben. Bist du in der Lage jemandem detailliert zu erklären wie er die Musik komponieren/schreiben muss, damit sie dir zu 100% gefällt?
Also ich kann das nicht. Ich höre mir Musik an und entscheide dann, ob sie mir gefällt oder nicht.
Gleiches gilt für Filmrollen. Warum werden Castings veranstaltet, wenn jeder Schauspieler diese Rolle doch objektiv spielen kann?
Eben weil der Ausdruck von jedem Schauspieler ein anderer ist und man instinktiv wahrnehmen kann wer besser in eine Rolle passt. Das wird auch nur anhand von - deiner Ansicht nach - schwammigen Kriterien entscheiden. Nämlich: Überzeugt der Schauspieler in der Rolle?
Oder auf Menschen angewendet. Wüsstest du denn, abgesehen vom Aussehen, welche objektiven Kriterien eine Frau erfüllen müsste, damit sie dir auch zwischenmenschlich gefällt? Kannst du sowas zu 100% voraussagen?
Reinhard hat geschrieben: 10 Mär 2021 22:46 Dass man "Ausstrahlung" durch "besondere Präsenz" ersetzt erhöht auch nicht den Erklärwert. Bezeichnungen sind Schall und Rauch.
Woran machst du es denn selbst fest warum dir Menschen besonders positiv auffallen?
Ich meine auffallen als Menschen und mit denen du dir vorstellen kannst auch privat mehr zu machen.
Reinhard hat geschrieben: 10 Mär 2021 22:46 Das hängt meist mehr daran, was man erlebt hat und erzählen kann.

Oder es entspricht dem, was ich Ausdrucksweise nannte: die Fähigkeit zu verständlichen Formulierungen (evtl sogar an den Zuhörer gepasst, also für ihn verständlich).
Das hängt vor allem davon ab wie die Person das erzählt und abseits der Verständlichkeit kommen auch viele weitere Aspekte dazu, die eben den Menschen und seine Persönlichkeit ausmachen. Alleine welche Aspekte du bei deinen Erzählungen mit reinbringst.
Erzählst du nur von den Tatsachen, die dir passiert sind? Erzählst du davon was du gefühlt hast? Erzählst du das in einer humorvollen Art?
Erzählst du wie andere Leute auf dich reagiert haben? Erzählst du warum du etwas gemacht hast? Erzählst du wie es dich allgemein geprägt hat?
Und das sind nur Aspekte die mir gerade spontan einfallen und die entscheidend dazu beitragen wie jemand wahrgenommen wird.
Und ja, ich sagte dir ja, dass du Ausstrahlung mit deinen Beschreibungen ja bereits umrissen hast, aber jeder dieser Teilaspekte lässt sich noch in unzählige weitere Teilteilaspekte unterteilen. Auf den Inhalt an sich kommt es da weniger an. Es kommt da viel mehr auf die impliziten Nachrichten an, die ein Gegenüber daraus zieht.
Ansonsten ist "Ausdrucksweise" eben ein noch viel schwammigerer Begriff, der Dinge umfasst, die man selbst nicht erklären kann.
Reinhard hat geschrieben: 10 Mär 2021 22:46 Im Big-Five-Modell der Persönlichkeitsstruktur wäre das Offenheit.
Jo, da könnte man behaupten, dass Menschen mit einer positiven Ausstrahlung häufig ein großes Maß an Offenheit haben.
Reinhard hat geschrieben: 10 Mär 2021 22:46 Naja, das sehe ich nicht so, zumindest zum Teil: wenn man jemanden der Gesprächsinhalte wegen gut (oder schlecht) findet, dann wäre es ein Etikettenschwindel, das auf die gute (oder schlechte) Ausstrahlung von jemandem zu schieben. Nur weil einem selber eine Meinung so wichtig ist, dass einem Zustimmung oder Ablehnung von anderen die entsprechenden Gefühle auslösen, hat nicht der andere eine Ausstrahlung. So ein Fall sagt mehr über denjenigen mit den ausgelösten Gefühlen aus, als über den Sprecher.
Man kann der gleichen Meinung wie ein Gegenüber sein und das hätte trotzdem keinen Einfluss darauf, ob die Person einem eine positive Ausstrahlung bescheinigt oder nicht. Da kann man maximal von "sympathisch" reden. Das liegt daran, dass Ausstrahlung nicht durch Gesprächsinhalte bestimmt wird, sondern alleine durch den Ausdruck. Eben das "Wie". Aus diesem Grund erliegen viele Männer dem Trugschluss, dass sie ja immer nur den Gesprächsinhalt der Frau zustimmen müssten und ab und zu mal eine kritische Frage einwerfen, aber grundsätzlich inhaltlich auf einer Wellenlänge sind, sie automatisch auch eine "positive" Ausstrahlung hätten. Wenn durch den Ausdruck des Inhalts keine Persönlichkeit durchdringt, dann bleibt man maximal neutral. Da kann man gesprächstechnisch interessant wirken, aber als Mensch bleibt man immer noch blass.

Wenn man aber glaubt, dass das alles nur "Schall und Rauch" ist, dann bedeutet das implizit auch, dass Musik, Kunst, Film, Bücher etc. nur auf "Schall und Rauch" aufbauen und daher keinen Wert haben.
Reinhard
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Reinhard »

Hanuta hat geschrieben: 11 Mär 2021 16:55
Reinhard hat geschrieben: 10 Mär 2021 22:46 Hinter "das ist kompliziert" steckt meist eines von zwei Dingen:
--- es ist kompliziert
--- der Erklärende hat es nicht verstanden
Ich finde Obelix hat das ganz gut beschrieben. Wenn du danach gehst, dass sowas ja auf jeden Fall anhand von objektiven Kriterien zu erklären ist, dann zweifelst du in gewisser Weise auch die Existenz der Wissenschaft der Psychologie an sich an. Dort geht es meist nämlich nicht um kausale Zusammenhänge wie es in den Naturwissenschaften der Fall ist, sondern um Korrelationen.

Nein, eigentlich erwarte ich von einer wissenschaftlichen Betrachtung eine detailliertere Zerlegung in Aspekte oder eine genauere Beschreibung. Also: Ausstrahlung besteht aus X, Y und Z, und ist abgegrenzt von I, J, K durch dies und das.

Was dann nicht vorkommen sollte ist dann so eine Beschreibung als identisch mit "guter Laune", oder dass man so tut, als wäre es halt etwas Nichtgreifbares, das Menschen haben oder auch nicht. (Sowas wie "Aura" bei den Esoterikern.)

Dümmstenfalls kommt raus, dass man es nicht weiß. Auch eine gute Antwort.


Hanuta hat geschrieben: 11 Mär 2021 16:55
Reinhard hat geschrieben: 10 Mär 2021 22:46 Dass man "Ausstrahlung" durch "besondere Präsenz" ersetzt erhöht auch nicht den Erklärwert. Bezeichnungen sind Schall und Rauch.
Woran machst du es denn selbst fest warum dir Menschen besonders positiv auffallen?
Ich meine auffallen als Menschen und mit denen du dir vorstellen kannst auch privat mehr zu machen.
Ach, weiß nicht. Sowas kommt bei mir nicht vor. :oops:

Hanuta hat geschrieben: 11 Mär 2021 16:55 Wenn man aber glaubt, dass das alles nur "Schall und Rauch" ist, dann bedeutet das implizit auch, dass Musik, Kunst, Film, Bücher etc. nur auf "Schall und Rauch" aufbauen und daher keinen Wert haben.
Das war darauf bezogen, dass es nichts erklärt, wenn man einen unerklärten Begriff mit einem anderen unerklärten Begriff ersetzt, beispielsweise "Ausstrahlung" mit "besonderer Präsenz" oder "Charisma".
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Hanuta

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Hanuta »

Reinhard hat geschrieben: 11 Mär 2021 21:21 Nein, eigentlich erwarte ich von einer wissenschaftlichen Betrachtung eine detailliertere Zerlegung in Aspekte oder eine genauere Beschreibung. Also: Ausstrahlung besteht aus X, Y und Z, und ist abgegrenzt von I, J, K durch dies und das.
Befinden wir uns in einem wissenschaftlichen Diskurs, wo wir jeden einzelnen Teilaspekt noch mit eigenen Experimenten genau beleuchten, damit das Gegenüber ein Argument akzeptiert? Und wenn wir über praxisrelevante Dinge sprechen, dann wären solche Betrachtungen inwiefern reproduzierbar?
Mal spaßeshalber angenommen eine positive Ausstrahlung würde mit den Big Five Traits erklärt werden. Es stellt sich heraus, dass Menschen mit positiver Ausstrahlung vor allem viele Punkte in "Openness" und "Extraversion" haben, während sie bei "Agreeableness" und "Conscientiousness" eher im Mittelfeld sind. "Neuroticism" ist bei ihnen sehr niedrig. Was genau sagt dir das jetzt für deine weiteren Interaktionen? Was ist das reproduzierbare?
Ferner sei außerdem angenommen jemand hätte genau diese Verteilung des Scores. Kannst du demzufolge daraus schließen, dass diese Person auch eine positive Ausstrahlung haben wird?
Zumal der Score an sich schon wenig spezifisch ist und auch nur versucht anhand von Selbsteinschätzungen zu ermitteln was für eine ganz grobe Persönlichkeit man ist. Da das gegenwärtiger wissenschaftlicher Maßstab ist, kannst du dir ja selbst erklären inwieweit dein Anspruch an objektive Wissenschaft durch Kausalitäten im Bereich Psychologie überhaupt haltbar ist.
Reinhard hat geschrieben: 11 Mär 2021 21:21 Was dann nicht vorkommen sollte ist dann so eine Beschreibung als identisch mit "guter Laune", oder dass man so tut, als wäre es halt etwas Nichtgreifbares, das Menschen haben oder auch nicht. (Sowas wie "Aura" bei den Esoterikern.)
Relativ konkrete Beschreibungen über Wirkungen der beobachteten Personen auf einen selbst sind also identisch mit "gute Laune"?
Reinhard hat geschrieben: 11 Mär 2021 21:21 Dümmstenfalls kommt raus, dass man es nicht weiß. Auch eine gute Antwort.
Die Tatsache, dass jemand Antworten nicht akzeptiert, weil sie nicht nach wissenschaftlichen Maßstäbe geprüft und korrekt dargestellt wurden macht eine Antwort nicht obsolet, wenn mit den Beschreibungen andere Menschen etwas anfangen können.

Auf die Frage über Musik und Filmcastings bist du nicht eingegangen, obwohl die die Problematik sehr gut herausstellen.
Warum gibt es denn Filmcastings für jede Filmrolle, wenn doch jeder Profi ist?
Und kannst du selbst Musik beschreiben, die jemand komponieren/schreiben soll und dir auch zu 100% sehr gut gefallen wird?
Reinhard hat geschrieben: 11 Mär 2021 21:21 Das war darauf bezogen, dass es nichts erklärt, wenn man einen unerklärten Begriff mit einem anderen unerklärten Begriff ersetzt, beispielsweise "Ausstrahlung" mit "besonderer Präsenz" oder "Charisma".
Und ich wollte darauf hinaus, dass Ausstrahlung wie Kunst ist und eine sehr individuelle Angelegenheit oder woran siehst du ob ein Gemälde denn objektiv fantastisch ist?
Zuletzt geändert von Hanuta am 11 Mär 2021 23:08, insgesamt 1-mal geändert.
ComebackCat

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von ComebackCat »

Reinhard hat geschrieben: 10 Mär 2021 22:46
Hanuta hat geschrieben: 10 Mär 2021 03:32
Reinhard hat geschrieben: 09 Mär 2021 21:30 Was ist denn Ausstrahlung eigentlich? Was ist damit gemeint?

Und wie könnte man es gegebenenfalls verbessern, wenn man das möchte?

Ich finde ja, zwischen Aussehen, Verhalten, Ausdrucksweise und Umgang mit Dritten gibt es nicht mehr viel Raum, den man dem Konzept einer eigenständigen Ausstrahlung zuordnen könnte. Sieht für mich so aus, als wäre Ausstrahlung aus diesen vier zusammengesetzt, und vielleicht noch etwas, das mir nicht einfällt. Aber dann wäre es doch viel hilfreicher, wenn man zu einem dieser Einzelpunkte Vorschläge macht.


Ein "verbessere deine Ausstrahlung" ist mir zu schwammig, damit kann ich nichts anfangen. Soll ich Radionuklide fressen, oder was? :mrgreen:
Ausstrahlung würde ich als eine gewisse Art beschreiben, die bei anderen bzw. einem selbst positive Emotionen hervorruft.

Da es Ausstrahlung gibt, die als schlecht oder dann meist "mies" betitelt wird, würde ich die negativen Emotionen mit hinzutun. Bei manchen Leuten könnte eine Verbesserung dann auch schon darin bestehen, weniger negative Emotionen zu erzeugen.
Ja, das macht denklogisch überhaupt keinen Sinn, das auf positive Emotionen zu beschränken.

Wenn man "negative Ausstrahlung" googelt, findet man direkt unter den ersten Suchergebnissen einen Thread aus diesem Forum:

viewtopic.php?t=17354

Kann natürlich sein, dass bei Hanuta auch Menschen mit negativer Ausstrahlung stets positive Emotionen hervorrufen, warum auch immer.
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kreisel
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von kreisel »

Kann man das eigentlich für irgendwas gebrauchen, bei anderen negative Emotionen zu erzeugen? :gruebel:
Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass das manchmal so ist und man aus irgendeinem Grund nicht so
positiv reinpasst für andere. Es ist aber auch wohl nicht jeder gleich so abzuschrecken.
Die meisten werden aber wohl als Gegenüber doch ihre Wohlfühlzone suchen.

Kann man das denn so sehr ändern, wie man sich selbst fühlt, wie man die Welt erlebt, wie
andere auf einen wirken, wenn man beispielsweise in einer stärkeren Depression steckt?

Lt. Verhaltenstherapie soll man ja das neue Verhalten dann einfach simulieren, auch wenn man
sich irgendwie falsch vorkommt oder wie ein Schauspieler. Dann würde darauf abgezielt,
dass die neuen Erfahrungen dann das neue Verhalten verfestigen.
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inVinoVeritas
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von inVinoVeritas »

Reinhard ich finde dass hier einige schon ziemlich genau aufgelistet haben, welche Faktoren einen Einfluss auf die eigene Ausstrahlung haben und ich versuche gerade zu verstehen, was noch fehlt um es greifbarer zu machen.

Zunächst sollten wir uns darauf einigen, dass es - anders als in "harten" Gebieten wie z.B. der Physik - hier keine punktgenauen und exakt verifizierbaren Kriterien gibt. Es ist schlichtweg unmöglich ein Experiment aufzubauen, welches bei jeder Wiederholung treffsicher aufzeigt, dass Stimmlage x, Gesichtsausdruck y und Körperhaltung z bei jeder Testperson für Ausstrahlungswert 12345 sorgt.

Zweitens sollten wir berücksichtigen, dass Ausstrahlung immer mindestens eine zweite Person benötigt, auf welche diese wirken und Reaktionen (=> Emotionen) hervorrufen kann. Diese zweite Person hat aber ebenfalls ein Innenleben und wenn diese Person z.B. gerade einen miesen Tag hat, lässt sich auch keine Ausstrahlung messen, da sie mit sich selbst beschäftigt ist und externe Umwelteinflüsse gerade an ihr abprallen.

Ich stelle hier die These in den Raum, dass analog zur Kommunikationstheorie (Sender <-> Empfänger) weniger das "Was", sondern das "Wie" darüber entscheiden, welche Ausstrahlung man auf seine Mitmenschen ausübt.
Das haben hier ja auch bereits andere geschrieben: es kommt nicht darauf an was du z.B. sagst, sondern wie du es sagst.
Übertragen auf einige der wohl wichtigsten Faktoren der Ausstrahlung auf andere (Körperhaltung, Mimik, Stimme) bedeutet dies, dass es einen entscheidenden Einfluss darauf hat WIE du z.B. jemanden anlächelst.
Beispielvergleich:
A) oberflächliches Lächeln, wo sich nur die Mundwinkel bewegen (wird als unecht wahrgenommen, "kommt nicht von innen heraus")
versus
B) Lächeln, das sich durchs ganze Gesicht zieht, inkl. dem was man landläufig als "mit strahlenden Augen" betitelt.

Ich habe gerade bei einer kleinen Recherche eine schöne Zusammenfassung zum Thema Körpersprache gefunden:
Planet-Wissen hat geschrieben: Der Körper ist niemals stumm. Wenn Menschen zusammenkommen, reden sie miteinander – sogar wenn sie nicht sprechen. Die vorgereckte Brust ist ebenso eine Botschaft wie die kleine Veränderung der Sitzhaltung, die geöffnete Handfläche, aber auch die Farbe der Krawatte oder das dezente Parfüm.

Mimik, Gestik, Haltung und Bewegung, die räumliche Beziehung, Berührungen und die Kleidung sind wichtige Mittel der nonverbalen Kommunikation – eine uralte Form der zwischenmenschlichen Verständigung. Auf diese Weise klären wir untereinander, ob wir uns sympathisch sind und ob wir uns vertrauen können.

[...]

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass 95 Prozent des ersten Eindrucks von einem Menschen bestimmt werden von Aussehen, Kleidung, Haltung, Gestik und Mimik, Sprechgeschwindigkeit, Stimmlage, Betonung und Dialekt – und nur fünf Prozent davon, was jemand mit Worten sagt.
Deine Körpersprache beeinflusst also, wie du auf andere Menschen wirkst, wie sie dich wahrnehmen, welche Gefühle du in ihnen hervorrufst.
Wenn du da tiefer in die Details einsteigen willst, gibt es mit Sicherheit zu jedem der oben genannten Teilbereiche separate Literatur und Ratgeber.

Als Fazit kann man vielleicht in Bezug auf das AB-Thema festhalten, dass diese Bereich genau jene Baustellen sind, die manche Leute in diesem Forum daran hindern, z.B. positiv bei einem Date oder einem Ansprechen auf eine Frau zu wirken.
Hier gibt es ja nicht wenige Vertreter der AB-Zunft, die bei Interaktion mit Mitmenschen vorzugsweise auf der Sach-Ebene unterwegs sind und kaum Zugang zum emotionaten zwischenmenschlichen Bereich haben. Dies wirkt sich dann natürlich auf die Ausstrahlung aus und könnte der Grund sein, warum man sich z.B. oft als "Geist" fühlt, der nie wahrgenommen wird und in Gruppensituationen "immer nur daneben steht" oder warum man noch nie positive Signale (z.B. Lächeln) einer Frau bekommen hat. Gerade bei letzterem - wo es vorher noch keine direkte Interaktion gegeben hat - ist das dann nicht verwunderlich. Ich lächele ja auch nur Frauen an, die eine tolle Wirkung auf mich haben und etwas in mir auslösen. Wenn man(n) aber nur eine sehr blasse, kaum wahrnehhmbare Ausstrahlung auf seine Umwelt ausübt, wird man auch nicht gesehen und erst recht löst man keine positiven Gefühle/Assoziationen bei einer Frau aus.