Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

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Reinhard
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Reinhard »

Menelaos hat geschrieben: 15 Mär 2021 06:36
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 21:43 Ich will es verstehen. Wenn eine große Wirkung behauptet wird, sollte auch die Ursache doch klar fassbar sein, statt irgendwelche Vermutungen anstellen zu müssen. Und vielleicht kann man auch konkretere Teile des Gesamtpakets als ursächlich benennen.
Die große Wirkung ist hoffentlich für jeden beobachtbar, an sich selbst und an anderen. Manche Menschen hauen einen regelrecht um wenn man ihnen begegnet, andere wirken unheimlich, wieder andere wirken bemitleidenswert, ohne dass man auch nur ein Wort mit ihnen gewechselt hat.

Nein, das kenne ich nicht.

Ich könnte höchstens sagen, dass ich mitkriege, wenn andere Respekt vor jemandem haben. Aber das würde ich nicht als Ausstrahlung desjenigen sehen. Und das liegt dann meistens am Posten als an der Person.

Menelaos hat geschrieben: 15 Mär 2021 06:36 Körpersprache, Kleidung, Mimik, das würde ich als die äußeren Merkmale der Ausstrahlung bezeichnen, aber sie spiegeln in meinen Augen nur eine dementsprechende innere Einstellung wieder. (oder auch nicht, denn manche Menschen sind ja fähig das zu faken)
Mit Kleidung kann man sicher ausdrücken, wie man gesehen werden will, oder welcher Gruppe man zugehörig ist (oder sein will), oder dass man gerade eine Funktion erfüllt, bei Uniformen beispielsweise. Und klar, habe ich gelernt, die Rolle zu lesen, die jemand einnimmt, der beispielsweise in einer Motorradfahrer-Lederkluft auftritt. Aber das ist doch keine Ausstrahlung der Person. Wenn überhaupt ist das eine des Rollenklischees.

Menelaos hat geschrieben: 15 Mär 2021 06:36 Aber wieso denkst du dass die Ursache klar fassbar sein muss? Schau in die Physik! Da gibt es auch Phänomene mit enormer Wirkung, deren Ursache sich aber bisher unserem Verständnis entzieht. Oder um es mit Neil Degrasse Tysons Worten zu sagen: "Das Universum ist nicht verpflichtet für dich Sinn zu ergeben."
Daraus ergibt sich natürlich nicht dass es keine Antwort gibt, sondern nur dass du, oder ich, oder sonst wer, eventuell nicht fähig ist sie zu begreifen. :hammer:

Äh, was willst du mir damit sagen? Wissenschaft ist doch genau das Gegenteil davon, die Waffen zu strecken vor dem, was man noch nicht weiß.

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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Hoppala »

Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 18:13 Naja, mehr als einen ziemlich unpräzisen Sprachgebrauch nachzuweisen wird nicht drin sein. Und selbst wenn ich das Forum davon überzeugen könnte, gibt es noch ein paar Millionen mehr da draußen, die sich von meinen Ansichten überhaupt nicht beeindruckt zeigen. Das ist die Kehrseite davon, einfach überhaupt nicht wichtig zu sein.

Wäre aber andererseits nicht schlecht, ein bisschen Bestätigung zu kriegen, dass da was dran ist, dass unter Ausstrahlung einfach viel zusammengerührt wird, was da nicht hingehört.
Was willst du da nachweisen? Niemand bestreitet, dass "Ausstrahlung" ein unpräziser Begriff ist und demzufolge da auch viel zusammengerührt wird, wenn viele daon reden.
Das liegt doch in der Natur der Sache, also "Ausstrahlung".

Ist ein bisschen, als wenn du zur Diskussion stellst, dass Filmkritiker einen Film zwar völlig unterschiedlich bewerten, aber jeder schrebt "Filmkritiik" drüber und behauptet , es sei eine kompetente Filmkritik nach den Regeln der Kunst (oft auch noch richtigerweise; aber da wo das falsch ist ändert es auch wenig).
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Menelaos »

Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 18:38
Menelaos hat geschrieben: 15 Mär 2021 06:36
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 21:43 Ich will es verstehen. Wenn eine große Wirkung behauptet wird, sollte auch die Ursache doch klar fassbar sein, statt irgendwelche Vermutungen anstellen zu müssen. Und vielleicht kann man auch konkretere Teile des Gesamtpakets als ursächlich benennen.
Die große Wirkung ist hoffentlich für jeden beobachtbar, an sich selbst und an anderen. Manche Menschen hauen einen regelrecht um wenn man ihnen begegnet, andere wirken unheimlich, wieder andere wirken bemitleidenswert, ohne dass man auch nur ein Wort mit ihnen gewechselt hat.
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Menelaos hat geschrieben: 15 Mär 2021 06:36 Körpersprache, Kleidung, Mimik, das würde ich als die äußeren Merkmale der Ausstrahlung bezeichnen, aber sie spiegeln in meinen Augen nur eine dementsprechende innere Einstellung wieder. (oder auch nicht, denn manche Menschen sind ja fähig das zu faken)
Mit Kleidung kann man sicher ausdrücken, wie man gesehen werden will, oder welcher Gruppe man zugehörig ist (oder sein will), oder dass man gerade eine Funktion erfüllt, bei Uniformen beispielsweise. Und klar, habe ich gelernt, die Rolle zu lesen, die jemand einnimmt, der beispielsweise in einer Motorradfahrer-Lederkluft auftritt. Aber das ist doch keine Ausstrahlung der Person. Wenn überhaupt ist das eine des Rollenklischees.
Würde ich so nicht sagen, da projiziert jemand nach außen hin eine bestimmte Geisteshaltung, entweder weil er sie wirklich hat, oder weil er will dass man das glaubt. Dennoch, das IST ein Teil der Ausstrahlung, ob sie nun echt ist oder nur gespielt.
Menelaos hat geschrieben: 15 Mär 2021 06:36 Aber wieso denkst du dass die Ursache klar fassbar sein muss? Schau in die Physik! Da gibt es auch Phänomene mit enormer Wirkung, deren Ursache sich aber bisher unserem Verständnis entzieht. Oder um es mit Neil Degrasse Tysons Worten zu sagen: "Das Universum ist nicht verpflichtet für dich Sinn zu ergeben."
Daraus ergibt sich natürlich nicht dass es keine Antwort gibt, sondern nur dass du, oder ich, oder sonst wer, eventuell nicht fähig ist sie zu begreifen. :hammer:
Äh, was willst du mir damit sagen? Wissenschaft ist doch genau das Gegenteil davon, die Waffen zu strecken vor dem, was man noch nicht weiß.

Die Ursachen nicht zu kennen ist doch der Anlass für "lasst es uns herausfinden". :hierlang:
Damit will ich sagen dass es mit Sicherheit eine Erklärung gibt, dass sie aber möglicherweise für dich nicht nachvollziehbar sein wird, jedenfalls nicht so klar und logisch wie du dir das wünschst.
In der Physik gibt es klare Antworten, aber eventuell ist unser Primatenhirn einfach nicht weit genug entwickelt um sie alle zu verstehen, egal wie gut man sie uns erklären würde.
Und im Zwischenmenschlichen gibt es auch viele Wahrheiten die beispielsweise (nicht auf dich bezogen, nur als Beispiel) der Verstand eines Autisten eventuell nicht begreifen kann, egal wie gut man sie ihm erklärt.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Reinhard »

Ringelnatz hat geschrieben: 15 Mär 2021 12:29
Menelaos hat geschrieben: 15 Mär 2021 06:36 Körpersprache, Kleidung, Mimik, das würde ich als die äußeren Merkmale der Ausstrahlung bezeichnen, aber sie spiegeln in meinen Augen nur eine dementsprechende innere Einstellung wieder.
Das finde ich auch einen wichtigen Punkt.

Gibt es denn jemanden in deinem Umfeld, Reinhard, dem du eine sehr positive Ausstrahlung (ggf. in deiner 4-Faktoren-Logik oder auch darüber hinaus) attestieren würdest? Was konkret trägt dazu bei?

Da beißt sich die Katze selbst in den Schwanz. Damit ich jemanden eine positive Ausstrahlung attestieren könnte, müsste ich wissen, was das ist.


Zählt unter positive Ausstrahlung auch Tanias Beobachtung, dass Rentner ihr gern ihre Lebensgeschichte erzählen? :gruebel:
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Ringelnatz »

Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 19:09
Ringelnatz hat geschrieben: 15 Mär 2021 12:29 Gibt es denn jemanden in deinem Umfeld, Reinhard, dem du eine sehr positive Ausstrahlung (ggf. in deiner 4-Faktoren-Logik oder auch darüber hinaus) attestieren würdest? Was konkret trägt dazu bei?
Da beißt sich die Katze selbst in den Schwanz. Damit ich jemanden eine positive Ausstrahlung attestieren könnte, müsste ich wissen, was das ist.
Gibt es jemanden, der sehr positiv auf dich wirkt und von dem du dir gerne etwas abschauen würdest in Bezug auf dessen Wirkung auf dich oder andere Menschen? (Kannst ja ggf. im Rahmen der von dir extrahierten Faktoren überlegen, was konkret du da positiv findest am Aussehen, Verhalten, Ausdrucksweise oder Umgang mit Dritten dieser Person.)
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Tania »

Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 19:09 Zählt unter positive Ausstrahlung auch Tanias Beobachtung, dass Rentner ihr gern ihre Lebensgeschichte erzählen? :gruebel:
Es zählt wahrscheinlich unter "Ausstrahlung". Ob es positiv ist, liegt im Auge des Betrachters ...

Meiner Definition nach haben Menschen Ausstrahlung, die in einer Menschengruppe irgendwie auffallen. Wie stark diese wahrgenommen wird, und ob sie als positiv oder negativ eingestuft wird, ist aber individuell Ansichtssache. Du hast z.B. (zumindest aus meinem Beobachtungswinkel) eine durchaus auffallende Ausstrahlung. Allerdings eine, die eher sagt "Ich bin zwar hier und beobachte euch interessiert, und habe keine bösen Absichten - aber so wirklich brauchen tue ich das alles hier nicht, allein im Wald wäre ich auch zufrieden." als "Hey, Mitmenschen, kommt ruhig her, ich bin so froh, euch zu sehen, und wir können echt geile Partys machen!". Das mögen manche - auf die wirkst Du dann positiv - und manche eben nicht. Und es gibt sicher auch einige, für die Du keine Ausstrahlung hast und die Dich schlicht übersehen ....
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Obelix »

Menelaos hat geschrieben: 15 Mär 2021 18:55
Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 18:38
Menelaos hat geschrieben: 15 Mär 2021 06:36

Die große Wirkung ist hoffentlich für jeden beobachtbar, an sich selbst und an anderen. Manche Menschen hauen einen regelrecht um wenn man ihnen begegnet, andere wirken unheimlich, wieder andere wirken bemitleidenswert, ohne dass man auch nur ein Wort mit ihnen gewechselt hat.
Nein, das kenne ich nicht.
Verstehe! Das ist schlecht, denn das bedeutet wohl dass du auf dem Auge blind bist. Und einem Farbenblinden kann man Farben zwar erklären, aber wirklich sichtbar werden sie dadurch für ihn auch nicht. Schwierig! :gruebel:
Ich werde inzwischen auch das Gefühl nicht los, dass wir hier versuchen, einem Gehörlosen zu erklären, was Musik ist. Es mag ja noch irgendwie in den Kopf gehen, dass Töne etwas mit Vibrationen zu tun haben. Aber auf dieser Basis zu vermitteln, dass manche Folgen und Kombinationen von Tönen Emotionen erzeugen können, stelle ich mir extrem schwierig bis unmöglich vor.
Bei der "Ausstrahlung" geht es letztlich auch um Details des menschlichen Verhaltens, die von anderen in Form von Emotionen wahrgenommen werden und eben nicht als nüchterne Beobachtung von Details.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Reinhard »

Obelix hat geschrieben: 15 Mär 2021 20:51 Ich werde inzwischen auch das Gefühl nicht los, dass wir hier versuchen, einem Gehörlosen zu erklären, was Musik ist. Es mag ja noch irgendwie in den Kopf gehen, dass Töne etwas mit Vibrationen zu tun haben. Aber auf dieser Basis zu vermitteln, dass manche Folgen und Kombinationen von Tönen Emotionen erzeugen können, stelle ich mir extrem schwierig bis unmöglich vor.
Bei der "Ausstrahlung" geht es letztlich auch um Details des menschlichen Verhaltens, die von anderen in Form von Emotionen wahrgenommen werden und eben nicht als nüchterne Beobachtung von Details.
Ich bezweifle auf der anderen Seite nicht, dass man große Emotionen (Freude, Trauer, Ärger, etc.) auf andere übertragen kann. Aber in der erforderlichen Größenordnung sind diese doch relativ selten. Während die Übertragung eines Gefühls "ich bin cool, mit mir kann man reden und abhängen" mir ziemlich unglaubwürdig vorkommt. Und das angeblich noch, bevor derjenige selber was gesagt hat ...
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Tania »

Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 22:24 Ich bezweifle auf der anderen Seite nicht, dass man große Emotionen (Freude, Trauer, Ärger, etc.) auf andere übertragen kann. Aber in der erforderlichen Größenordnung sind diese doch relativ selten.
Das würde ich nicht in Bereich "Ausstrahlung" verorten, sondern im Bereich "Offenheit". Und wenn man einen guten Sender und einen hinreichen emphatischen ( ;) ) Empfänger hat, können auch ganz kleine Augenblicksemotionen, wie z.B. leichter Ärger, übertragen werden.
Während die Übertragung eines Gefühls "ich bin cool, mit mir kann man reden und abhängen" mir ziemlich unglaubwürdig vorkommt.
Voraussetzung dafür wäre wohl auch, dass derjenige dieses Gefühl tatsächlich hat. Etwas ausstrahlen, was man nicht verinnerlicht hat, ist schon hohe Kunst. Klar, möglich ist es - aber dabei auch noch auf Dauer authentisch zu wirken, schaffen nur wenige.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von inVinoVeritas »

Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 22:24
Obelix hat geschrieben: 15 Mär 2021 20:51 Ich werde inzwischen auch das Gefühl nicht los, dass wir hier versuchen, einem Gehörlosen zu erklären, was Musik ist. Es mag ja noch irgendwie in den Kopf gehen, dass Töne etwas mit Vibrationen zu tun haben. Aber auf dieser Basis zu vermitteln, dass manche Folgen und Kombinationen von Tönen Emotionen erzeugen können, stelle ich mir extrem schwierig bis unmöglich vor.
Bei der "Ausstrahlung" geht es letztlich auch um Details des menschlichen Verhaltens, die von anderen in Form von Emotionen wahrgenommen werden und eben nicht als nüchterne Beobachtung von Details.
Ich bezweifle auf der anderen Seite nicht, dass man große Emotionen (Freude, Trauer, Ärger, etc.) auf andere übertragen kann. Aber in der erforderlichen Größenordnung sind diese doch relativ selten. Während die Übertragung eines Gefühls "ich bin cool, mit mir kann man reden und abhängen" mir ziemlich unglaubwürdig vorkommt. Und das angeblich noch, bevor derjenige selber was gesagt hat ...
Reinhard wie erklärst du es dir denn, dass dir hier so viele Leute schreiben, dass sie genau solche "Schwingungen" àka Ausstrahlung im täglichen Leben immer wieder bei anderen Menschen wahrnehmen? Sind wir durch irgendeinen Zufall auf einer höheren spirituellen Ebene angelangt, oder könnte das vielleicht doch etwas sein, was Hand und Fuß hat, aber nunmal nicht jedem einfach zu vermitteln ist, der da anscheinend einen Blinden Fleck hat? ;)

Ich war vor Corona ja häufiger mal bei Spontacts- oder Neu-in-Köln Treffen, wo ich meistens 5-8, teilweise aber auch bis zu 40 Menschen auf einen Schlag bei einer Veranstaltung angetroffen habe.
Dort war - wie schon immer in meinem Leben bei Gruppen-Zusammenkünften - zu beobachten, dass einige der Anwesenden eine spürbar offene und sympathische Ausstrahlung hatten und dann auch eher die Menschen "angezogen" haben, während andere Menschen eher unbeachtet am Rand daneben standen (keine/neutrale Ausstrahlung).
Diese Ausstrahlung war bereits wenige Minuten nach Beginn der Treffen zu spüren, d.h. die entsprechenden Personen hatten bis dahin nur wenige Sätze gesagt. Aber ihre Präsenz war einfach geprägt von Vertrauenswürdigkeit, Freundlichkeit und Selbstbewusstsein. All dies ganz ohne Magie, sondern durch ein Zusammenspiel von Körperhaltung, Stimmfarbe und Mimik (extrem wichtig).
Das passt auch zu den Beschreibungen in den Artikeln, die hier im Thread bereits zum Thema "Ausstrahlung" bzw. "Charisma" verlinkt wurden.

Diese Einschätzung "Der ist cool, mit dem kann man reden und abhängen" (siehe dein Zitat) treffe ich unbewusst immer relativ schnell, wenn ich auf eine neue Person treffe. Meine Intuition liegt auch nur extrem selten daneben, d.h. der erste, nach wenigen Minuten gewonnene Eindruck aufgrund der Ausstrahlung der Person, bewahrheitet sich meistens auch später. Vielleicht habe ich besonders feine Antennen, aber ich spüre schon nach kürzester Zeit (ohne dass hierfür großartig Sachinformationen transportiert worden sein müssen), wie ein Mensch tickt. Nicht weil ich Gedankenleser bin, sondern weil wir alle über unseren Körper (und die Art wie wir mit der Umwelt interagieren) ein Spiegelbild unseres Inneren nach außen transportieren.

Ich kann jedenfalls 10 Meter "gegen den Wind riechen", ob jemand der Anwesenden sich gerade wohlfühlt, Spaß hat, Interesse an den anderen Leuten hat, eher eine selbstsichere oder unsichere Persönlichkeit hat und ob es sich lohnt, sich näher (über ein paar Sätze hinaus) mit dieser Person zu beschäftigen.
So scheint es aber nicht nur mir zu ergehen, sonst würden nicht auch die anderen Anwesenden sich eher bestimmten Menschen zuwenden oder abwenden.

Insgesamt würde ich auch behaupten, dass Frauen ganz generell die feineren Antennen bezüglich Ausstrahlung haben. Sie wissen z.B. meistens sofort, ob ein Mann "bedürftig" oder "selbstbewusst" ist. Hat vielleicht was mit der Sozialisation zu tun, wo Mädchen schon von klein auf zu empathischeren, sozialeren Wesen erzogen werden?

Edit: Das Thema hier lässt sich vielleicht auch ganz gut mit der immer wieder aufkeimenden Diskussion zu "Authentisch sein" verknüpfen.
Die meisten Menschen haben ein Gespür dafür, ob jemand authentisch agiert oder nicht, weil hier die Ausstrahlung dann nämlich entweder genau zum Handeln passt oder eben nicht. Bei letzterem Fall wird dann jemand als unauthentisch wahrgenommen.
Was derjenige sagt und macht, scheint dann gefühlt irgendwie nicht "echt" rüberzukommen - einfach weil in diesem Fall eine Diskrepanz zur Ausstrahlung vorliegt.
Ich fühle mich z.B. in Gegenwart von Menschen automatisch unwohl, die zwar nach Außen hin freundlich agieren, wo ich aber spüre, dass das gerade nur eine aufgesetzte "Maske" ist, um etwas zu erreichen.
Genau diese Diskrepanzen sorgen im Umfeld der Partnersuche dann z.B. dafür, dass eine Frau eher das Gefühl bekommt, dass mit dem Mann "irgendwas" nicht stimmt und dann auch ihr Interesse verliert bzw. garnicht erst welches entwickelt.
GymT

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von GymT »

inVinoVeritas hat geschrieben: 16 Mär 2021 10:10 Ich war vor Corona ja häufiger mal bei Spontacts- oder Neu-in-Köln Treffen, wo ich meistens 5-8, teilweise aber auch bis zu 40 Menschen auf einen Schlag bei einer Veranstaltung angetroffen habe.
Dort war - wie schon immer in meinem Leben bei Gruppen-Zusammenkünften - zu beobachten, dass einige der Anwesenden eine spürbar offene und sympathische Ausstrahlung hatten und dann auch eher die Menschen "angezogen" haben, während andere Menschen eher unbeachtet am Rand daneben standen (keine/neutrale Ausstrahlung).
Diese Ausstrahlung war bereits wenige Minuten nach Beginn der Treffen zu spüren, d.h. die entsprechenden Personen hatten bis dahin nur wenige Sätze gesagt. Aber ihre Präsenz war einfach geprägt von Vertrauenswürdigkeit, Freundlichkeit und Selbstbewusstsein. All dies ganz ohne Magie, sondern durch ein Zusammenspiel von Körperhaltung, Stimmfarbe und Mimik (extrem wichtig).
Das passt auch zu den Beschreibungen in den Artikeln, die hier im Thread bereits zum Thema "Ausstrahlung" bzw. "Charisma" verlinkt wurden.
Ja, das ist richtig. Hat aber meines Wissens auch viel mit Extraversion zu tun. Introvertierte Individuen könne zwar auch Ausstrahlung haben, bekommen aber eben oft nicht die Gelegenheit dies zu zeigen, weil sie in der Regel etwas Zeit benötigen um aufzutauen.
inVinoVeritas hat geschrieben: 16 Mär 2021 10:10 Diese Einschätzung "Der ist cool, mit dem kann man reden und abhängen" (siehe dein Zitat) treffe ich unbewusst immer relativ schnell, wenn ich auf eine neue Person treffe. Meine Intuition liegt auch nur extrem selten daneben, d.h. der erste, nach wenigen Minuten gewonnene Eindruck aufgrund der Ausstrahlung der Person, bewahrheitet sich meistens auch später. Vielleicht habe ich besonders feine Antennen, aber ich spüre schon nach kürzester Zeit (ohne dass hierfür großartig Sachinformationen transportiert worden sein müssen), wie ein Mensch tickt. Nicht weil ich Gedankenleser bin, sondern weil wir alle über unseren Körper (und die Art wie wir mit der Umwelt interagieren) ein Spiegelbild unseres Inneren nach außen transportieren.
Geht mir ähnlich, aber leider können zu viele Informationen dann auch recht schnell überfordern.
inVinoVeritas hat geschrieben: 16 Mär 2021 10:10 Insgesamt würde ich auch behaupten, dass Frauen ganz generell die feineren Antennen bezüglich Ausstrahlung haben. Sie wissen z.B. meistens sofort, ob ein Mann "bedürftig" oder "selbstbewusst" ist. Hat vielleicht was mit der Sozialisation zu tun, wo Mädchen schon von klein auf zu empathischeren, sozialeren Wesen erzogen werden?
Da würde ich allerdings widersprechen. Empathischer? Sozialer? Oberflächlich vielleicht. Nur weil Frauen Emotionen offener zeigen und für sie eher empfänglich sind, heißt das nicht, dass sie empathischer sind.
Ich glaube, das ist ein ganz großer Trugschluss.

Die Antennen sind übrigens nur dann fein, wenn man in der Lage ist Schauspielerei von Authentzitiät zu unterscheiden. Diese Fähigkeit ist bei Frauen meiner Ansicht nach nicht ausgeprägter als bei Männern. Denn dazu bedarf es Selbstreflexion. Um zu erkennen, was der andere beabsichtigt, muss ich in der Lage sein mich damit auseinanderzusetzen, welche Gefühle der andere in mir auslöst und weshalb er das tut.
Melli

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Melli »

Tania hat geschrieben: 15 Mär 2021 19:36Das mögen manche - auf die wirkst Du dann positiv - und manche eben nicht. Und es gibt sicher auch einige, für die Du keine Ausstrahlung hast und die Dich schlicht übersehen ....
Ja, Ausstrahlung scheint mir nicht zu wenig zielgruppenspezifisch.

Oft gehörte ich allzu offensichtlich nicht zur Zielgruppe, wenn jemand behauptete, irgendjemand hätte doch so eine tolle Ausstrahlung. Darüber mochte ich dann auch grübeln, was "Ausstrahlung" denn nun zu bedeuten hätte :shock:

Und umgekehrt scheine ich keine große Zielgruppe zu haben. Mich mit Leuten im iNet verabreden und mal höflich "Guten Tag" sagen sollte zwar gehen :hut:, aber...

Vielleicht ist das auch mehr was für jüngere Leute 👵🏾 Wenn es für die wichtig ist, Kontakte zu knüpfen, dann haben sie sicherlich mehr davon, wenn sie eine relativ breit gefächerte Kompatibilität aufweisen. (Hatte ich aber auch noch nie :shy:)
Hanuta

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Hanuta »

Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 18:13 Und selbst wenn ich das Forum davon überzeugen könnte, gibt es noch ein paar Millionen mehr da draußen, die sich von meinen Ansichten überhaupt nicht beeindruckt zeigen. Das ist die Kehrseite davon, einfach überhaupt nicht wichtig zu sein.
Ich finde es skurriler, wenn man glaubt der einzige zu sein, der die wahre Realität erkennt, während alle anderen in einer Matrix leben. Anders als Religion benötigt es keine Autorität, um einen bestimmten Einfluss zu haben, weshalb es auch nicht von Bedeutung ist unwichtig zu sein. Es zählt lediglich der Einfluss den Gedankengänge von Menschen auf andere Menschen haben, welcher wiederum durch ihre Nachvollziehbarkeit entsteht.
Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 18:13 Aber als ich die Threaderöffnung geschrieben habe, habe ich eigentlich eher den üblichen Gegenwind erwartet anstatt Bestätigung. (Ist im Wesentlichen auch so eingetroffen, immerhin kenne ich das Forum doch schon eine Weile.)
Die Bestätigung für dich bekommst du doch anhand des erwarteten Gegenwinds. Auch wenn die wenigsten deine Position nachvollziehen können, so reicht es dir scheinbar völlig aus, wenn die Antworten, wie von dir natürlich schon erwartet, keine Erklärungen sind, die deinem Verständnis nach "Wahrheitsfindung" entsprechen. Der Anspruch ist dabei natürlich sehr dynamisch. D.h. eine zufriedenstellende Antwort wird es nicht geben können, weil jede Antwort die in die Nähe tendiert durch weitere Filter verändert wird.
Kurz: Ich habe nicht das Gefühl, dass du überhaupt versuchst die Standpunkte nachzuvollziehen und mit deiner eigenen Realität abzugleichen. Immerhin wehrst du Fragen bzgl. deiner persönlichen Vorstellung und Realität rigoros ab und lenkst es wieder auf eine Thematik, die ja nichts mit dir zu tun hat.
Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 18:13 Warum sollte ich das wissen? Ich stelle nur Vermutungen an, dass das vielleicht der Grund ist. Und selbst wenn ich annehmen würde, dass das entschieden wird aufgrund von VFE-Kriterien, dann würde das nichts darüber aussagen, ob ich selbst die VFE-Kriterien für geeignet halte, das zu entscheiden. (VFE = völlig frei erfunden)
Ob dich das selbst überzeugt ist völlig irrelevant. Wichtig ist, dass du wenigstens anerkennst, dass es da scheinbar mehr Kriterien gibt als du es dir ausmahlst, denn das ist offensichtlich der Fall, wenn du glaubst, dass Spielrollen nach "völlig frei erfundenen" Kriterien ausgewählt werden, während alle anderen das nicht so sehen.
Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 18:13 Beispielsweise eine junge Frau für eine Alter-Mann-Rolle zu nehmen.
Mit anderen Worten: Du kannst es dir nicht erklären und willst es auch nicht. Naja, der blinde Fleck sollte dir jedenfalls auffallen.
Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 18:13 Sag du es mir. Warum gibt es denn kein Messverfahren für "Ausstrahlung"? Dürfte auch ruhig zielgruppenbezogen sein.
Weil zu viele verschiedene Faktoren, die sich zusätzlich untereinander bedingen. Es geht ja um das Erleben von Mensch zu Mensch und keine Größe, die allein betrachtet werden kann. Ein Mensch hat keine Ausstrahlung, weil sie Ausstrahlung hat, sondern ein Mensch hat Ausstrahlung auf andere Menschen. Demzufolge könntest du dir eigentlich bei allen psychologischen Bereichen die Frage stellen "Was ist das?"
Jemand kann aufgrund einer Empathie-Skala als besonders empathisch bewertet werden, aber unter Menschen wirkt die Person nicht besonders empathisch.
Jemand kann aufgrund eines IQ-Tests als besonders intelligent bewertet werden, aber unter Menschen wirkt die Person nicht besonders intelligent.
Frage dich also inwiefern es also messbare Ausstrahlung geben kann, die einen Einfluss auf andere Menschen vorhersagt. Ausstrahlung entfaltet sich eben erst im Zwischenmenschlichen und nicht als alleiniger Umstand für sich.
Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 18:13 Die Beschreibung klingt jetzt danach, als hätten Soziopathen eine starke Ausstrahlung. Oder Empathen, aber auch die nicht unbedingt. Also doch bei den Soziopathen deutlicher.
Ja, Soziopathen wird nachgesagt besonders charismatisch zu sein, weil sie schnell bemerken auf welche Emotionen ihre Mitmenschen anspringen und diese aus ihrem gelernten Repertoire nachahmen, um das zu bekommen was sie wollen.
Aber hier sieht man gut, dass es vor allem darauf ankommt zu erkennen wie Menschen ticken und darauf einzugehen.
Jemand hier hatte einen Link gepostet, in der sich Wissenschaftler mit Ausstrahlung beschäftigten und einige Kernpunkte ausmachen konnten. Da wird das umso mehr bekräftigt, dass es vor allem ein zwischenmenschliches Ding ist.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Ringelnatz »

Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 18:13 Wäre aber andererseits nicht schlecht, ein bisschen Bestätigung zu kriegen, dass da was dran ist, dass unter Ausstrahlung einfach viel zusammengerührt wird, was da nicht hingehört. Aber als ich die Threaderöffnung geschrieben habe, habe ich eigentlich eher den üblichen Gegenwind erwartet anstatt Bestätigung. (Ist im Wesentlichen auch so eingetroffen, immerhin kenne ich das Forum doch schon eine Weile.)
Dann kannst du ja zufrieden sein, denn du konntest offenbar dein Weltbild für dich bestätigen (im Sinne von "ich wusste ja, dass diese Antworten kommen und dass ich mich darauf nicht werde einlassen wollen"). Inwiefern hat dich dieser Thread nun aber weitergebracht? :gruebel:
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Hanuta »

Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 19:09 Da beißt sich die Katze selbst in den Schwanz. Damit ich jemanden eine positive Ausstrahlung attestieren könnte, müsste ich wissen, was das ist.
Naja, dir wurden schon Fragen nach persönlichem Erleben gestellt. D.h. Fragen die darauf abzielen mal selbst durch deine Lebensgeschichte zu schauen und zu überlegen was da rankommt. Z.B. ob dir denn jemals eine fremde oder nahezu unbekannte Person mit der du gesprochen hast ungewöhnlich vertraut war und du weniger Hemmungen hattest mit ihr zu reden.
Gab es jemals eine Person mit der du interagiert hast und alleine durch ihre Art war sie dir auf Anhieb sympathisch? Wenn ja, woran lag es denn?
Gab es jemals eine Person mit der du gesprochen hast oder auch nicht gesprochen hast, aber alleine dadurch wie sie mit dir und der Umwelt agierte dachtest du dir "Das ist ein cooler Typ"?
Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 19:09 Zählt unter positive Ausstrahlung auch Tanias Beobachtung, dass Rentner ihr gern ihre Lebensgeschichte erzählen?
Ich finde anhand der Formulierung der Frage sieht man, dass du Ausstrahlung als alleinstehendes Merkmal betrachtest, welches auch unabhängig von anderen Menschen einfach da sein muss, wenn es denn existiert. Dem ist aber nicht so. Deine Frage ist in der Form also nicht zu beantworten, da sie keinerlei Aufschluss über positive Ausstrahlung gibt.
Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 22:24 Während die Übertragung eines Gefühls "ich bin cool, mit mir kann man reden und abhängen" mir ziemlich unglaubwürdig vorkommt. Und das angeblich noch, bevor derjenige selber was gesagt hat ...
Da bastelst du dir aber schon ordentlich selbst etwas zusammen, oder?
Ich bezweifle, dass hier jemand behauptet hat, dass man bei jedem Menschen eine besondere Ausstrahlung wahrnimmt, selbst wenn diese Person mit niemandem interagiert hat.
"Ich bin cool, mit mir kann man reden und abhängen" kristallisiert sich ja wohl vor allem erst durch Kommunikation heraus und nicht auf Anhieb.
Und abseits davon: Wenn du die extremen Formen von Gefühlen als übertragbar siehst, dann solltest du auch alle Zwischenformen, denn es gibt nicht nur 0 und 1. Letztendlich verursacht eine positive Ausstrahlung eine Reihe von positiven Gefühlen, die relativ besonders zu den üblicherweise erlebten Gefühlen in vergleichbaren Situationen sind. D.h. wenn man jeden Tag nur langweilige und blasse Menschen erlebt, dann wirkt die Person, die ein erhöhtes Gefühl der Freude vermittelt besonders anziehend.
Reinhard
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Reinhard »

inVinoVeritas hat geschrieben: 16 Mär 2021 10:10
Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 22:24
Obelix hat geschrieben: 15 Mär 2021 20:51 Ich werde inzwischen auch das Gefühl nicht los, dass wir hier versuchen, einem Gehörlosen zu erklären, was Musik ist. Es mag ja noch irgendwie in den Kopf gehen, dass Töne etwas mit Vibrationen zu tun haben. Aber auf dieser Basis zu vermitteln, dass manche Folgen und Kombinationen von Tönen Emotionen erzeugen können, stelle ich mir extrem schwierig bis unmöglich vor.
Bei der "Ausstrahlung" geht es letztlich auch um Details des menschlichen Verhaltens, die von anderen in Form von Emotionen wahrgenommen werden und eben nicht als nüchterne Beobachtung von Details.
Ich bezweifle auf der anderen Seite nicht, dass man große Emotionen (Freude, Trauer, Ärger, etc.) auf andere übertragen kann. Aber in der erforderlichen Größenordnung sind diese doch relativ selten. Während die Übertragung eines Gefühls "ich bin cool, mit mir kann man reden und abhängen" mir ziemlich unglaubwürdig vorkommt. Und das angeblich noch, bevor derjenige selber was gesagt hat ...
Reinhard wie erklärst du es dir denn, dass dir hier so viele Leute schreiben, dass sie genau solche "Schwingungen" àka Ausstrahlung im täglichen Leben immer wieder bei anderen Menschen wahrnehmen? Sind wir durch irgendeinen Zufall auf einer höheren spirituellen Ebene angelangt, oder könnte das vielleicht doch etwas sein, was Hand und Fuß hat, aber nunmal nicht jedem einfach zu vermitteln ist, der da anscheinend einen Blinden Fleck hat? ;)

Wieso sollte ich jetzt derjenige sein, der was zu erklären hat?

Ich bemerke halt, dass da große Behauptungen aufgestellt werden, aber ohne nennenswerte konkrete Aussagen, was und wie sie das machen. Da darf ich mir schon die Frage stellen, was da real ist und wieviel davon nur, was weiß ich, Selbstsuggestion vielleicht?


inVinoVeritas hat geschrieben: 16 Mär 2021 10:10 Ich war vor Corona ja häufiger mal bei Spontacts- oder Neu-in-Köln Treffen, wo ich meistens 5-8, teilweise aber auch bis zu 40 Menschen auf einen Schlag bei einer Veranstaltung angetroffen habe.
Dort war - wie schon immer in meinem Leben bei Gruppen-Zusammenkünften - zu beobachten, dass einige der Anwesenden eine spürbar offene und sympathische Ausstrahlung hatten und dann auch eher die Menschen "angezogen" haben, während andere Menschen eher unbeachtet am Rand daneben standen (keine/neutrale Ausstrahlung).
Diese Ausstrahlung war bereits wenige Minuten nach Beginn der Treffen zu spüren, d.h. die entsprechenden Personen hatten bis dahin nur wenige Sätze gesagt. Aber ihre Präsenz war einfach geprägt von Vertrauenswürdigkeit, Freundlichkeit und Selbstbewusstsein. All dies ganz ohne Magie, sondern durch ein Zusammenspiel von Körperhaltung, Stimmfarbe und Mimik (extrem wichtig).
Das passt auch zu den Beschreibungen in den Artikeln, die hier im Thread bereits zum Thema "Ausstrahlung" bzw. "Charisma" verlinkt wurden.

Diese Einschätzung "Der ist cool, mit dem kann man reden und abhängen" (siehe dein Zitat) treffe ich unbewusst immer relativ schnell, wenn ich auf eine neue Person treffe. Meine Intuition liegt auch nur extrem selten daneben, d.h. der erste, nach wenigen Minuten gewonnene Eindruck aufgrund der Ausstrahlung der Person, bewahrheitet sich meistens auch später. Vielleicht habe ich besonders feine Antennen, aber ich spüre schon nach kürzester Zeit (ohne dass hierfür großartig Sachinformationen transportiert worden sein müssen), wie ein Mensch tickt. Nicht weil ich Gedankenleser bin, sondern weil wir alle über unseren Körper (und die Art wie wir mit der Umwelt interagieren) ein Spiegelbild unseres Inneren nach außen transportieren.

Unter "ohne nennenswerte konkrete Aussagen" meine ich so Formulierungen wie
-- Ausstrahlung
-- Schwingungen
-- Präsenz
-- Intuition
-- Antennen
-- Spiegelbild unseres Inneren transportieren
Und das jetzt nur aus diesem und dem vorherigen Absatz ...

Das wäre doch alles viel einfacher, wenn es ein definiertes Organ geben würde für diese Wahrnehmungen, und ein Arzt würde es bei Babys in einer Routineuntersuchung testen und wenn es von einer Krankheit in Mitleidenschaft gezogen wäre, würde man manchmal auf diese Wahrnehmung verzichten müssen. Nur mal so zum Vergleich, wie schwurbelig da die Behauptungen sind.


Zu dem Absatz selbst noch: weißt du wirklich, wie oft deine Intuition danebengelegen hat? Oder hast du bei denen mit negativer Intuition deswegen zu wenig Kontakt gehabt, das zu beurteilen?


inVinoVeritas hat geschrieben: 16 Mär 2021 10:10 Ich kann jedenfalls 10 Meter "gegen den Wind riechen", ob jemand der Anwesenden sich gerade wohlfühlt, Spaß hat, Interesse an den anderen Leuten hat, eher eine selbstsichere oder unsichere Persönlichkeit hat und ob es sich lohnt, sich näher (über ein paar Sätze hinaus) mit dieser Person zu beschäftigen.
So scheint es aber nicht nur mir zu ergehen, sonst würden nicht auch die anderen Anwesenden sich eher bestimmten Menschen zuwenden oder abwenden.

Wenn es von der Quellperson abhängt, würden die aber nie irgendwelche Zuwendung erfahren. Von denen müssten sich ja dann alle abwenden.


inVinoVeritas hat geschrieben: 16 Mär 2021 10:10 Insgesamt würde ich auch behaupten, dass Frauen ganz generell die feineren Antennen bezüglich Ausstrahlung haben. Sie wissen z.B. meistens sofort, ob ein Mann "bedürftig" oder "selbstbewusst" ist. Hat vielleicht was mit der Sozialisation zu tun, wo Mädchen schon von klein auf zu empathischeren, sozialeren Wesen erzogen werden?

Edit: Das Thema hier lässt sich vielleicht auch ganz gut mit der immer wieder aufkeimenden Diskussion zu "Authentisch sein" verknüpfen.
Die meisten Menschen haben ein Gespür dafür, ob jemand authentisch agiert oder nicht, weil hier die Ausstrahlung dann nämlich entweder genau zum Handeln passt oder eben nicht. Bei letzterem Fall wird dann jemand als unauthentisch wahrgenommen.
Was derjenige sagt und macht, scheint dann gefühlt irgendwie nicht "echt" rüberzukommen - einfach weil in diesem Fall eine Diskrepanz zur Ausstrahlung vorliegt.
Ich fühle mich z.B. in Gegenwart von Menschen automatisch unwohl, die zwar nach Außen hin freundlich agieren, wo ich aber spüre, dass das gerade nur eine aufgesetzte "Maske" ist, um etwas zu erreichen.
Genau diese Diskrepanzen sorgen im Umfeld der Partnersuche dann z.B. dafür, dass eine Frau eher das Gefühl bekommt, dass mit dem Mann "irgendwas" nicht stimmt und dann auch ihr Interesse verliert bzw. garnicht erst welches entwickelt.

Na schön, dann brauche ich mich auch nicht mehr bemühen. Reine Zeitverschwendung.
Positiv betrachtet, dann bleibt mir mehr Zeit für andere Dinge. :daumen:
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Reinhard »

Hanuta hat geschrieben: 16 Mär 2021 15:41
Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 18:13 Und selbst wenn ich das Forum davon überzeugen könnte, gibt es noch ein paar Millionen mehr da draußen, die sich von meinen Ansichten überhaupt nicht beeindruckt zeigen. Das ist die Kehrseite davon, einfach überhaupt nicht wichtig zu sein.
Ich finde es skurriler, wenn man glaubt der einzige zu sein, der die wahre Realität erkennt, während alle anderen in einer Matrix leben. Anders als Religion benötigt es keine Autorität, um einen bestimmten Einfluss zu haben, weshalb es auch nicht von Bedeutung ist unwichtig zu sein. Es zählt lediglich der Einfluss den Gedankengänge von Menschen auf andere Menschen haben, welcher wiederum durch ihre Nachvollziehbarkeit entsteht.

Deine Gedankengänge kann ich gerade nicht nachvollziehen. (Was an der Stelle eine gewisse Witzigkeit hat.)

Zumindest leben die anderen Menschen in einer anderen Realität als ich. Und Anpassen ist vermutlich nicht möglich. :fessel:


Hanuta hat geschrieben: 16 Mär 2021 15:41
Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 18:13 Aber als ich die Threaderöffnung geschrieben habe, habe ich eigentlich eher den üblichen Gegenwind erwartet anstatt Bestätigung. (Ist im Wesentlichen auch so eingetroffen, immerhin kenne ich das Forum doch schon eine Weile.)
Die Bestätigung für dich bekommst du doch anhand des erwarteten Gegenwinds. Auch wenn die wenigsten deine Position nachvollziehen können, so reicht es dir scheinbar völlig aus, wenn die Antworten, wie von dir natürlich schon erwartet, keine Erklärungen sind, die deinem Verständnis nach "Wahrheitsfindung" entsprechen. Der Anspruch ist dabei natürlich sehr dynamisch. D.h. eine zufriedenstellende Antwort wird es nicht geben können, weil jede Antwort die in die Nähe tendiert durch weitere Filter verändert wird.
Kurz: Ich habe nicht das Gefühl, dass du überhaupt versuchst die Standpunkte nachzuvollziehen und mit deiner eigenen Realität abzugleichen. Immerhin wehrst du Fragen bzgl. deiner persönlichen Vorstellung und Realität rigoros ab und lenkst es wieder auf eine Thematik, die ja nichts mit dir zu tun hat.

Antworten zu "müssen" --- weil es ja mein Thread ist, und meine Frage, die ich gestellt habe, alles selbstverursachtes Müssen, aber das ändert nichts --- das stresst mich. Und einfach Antworten auf die Frage bringen mir durchaus was. Der Artikel beispielsweise, den Siegfried verlinkt hat. Da fällt mir dann nichts ein, das ich entgegnen könnte oder sollte und deshalb kommt da natürlich nichts. Das darf man halt nicht damit verwechseln, dass ich den Beitrag nicht wertschätzen würde. :oops:

Und dann gibt es Beitragsschreiber, die halt unbedingt nachbohren müssen, in diesem Thread bist das du, in anderen Threads waren es auch schon mal Hoppala oder Tania oder sonstwer. Nur weil der Thread dann irgendwann von den "Üblichen Verdächtigen" :D in irgendeine Richtung weitergesponnen wird, ist das nicht notwendigerweise der Hauptstandpunkt, den ich in einer Frage einnehme.


Hanuta hat geschrieben: 16 Mär 2021 15:41
Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 18:13 Warum sollte ich das wissen? Ich stelle nur Vermutungen an, dass das vielleicht der Grund ist. Und selbst wenn ich annehmen würde, dass das entschieden wird aufgrund von VFE-Kriterien, dann würde das nichts darüber aussagen, ob ich selbst die VFE-Kriterien für geeignet halte, das zu entscheiden. (VFE = völlig frei erfunden)
Ob dich das selbst überzeugt ist völlig irrelevant. Wichtig ist, dass du wenigstens anerkennst, dass es da scheinbar mehr Kriterien gibt als du es dir ausmahlst, denn das ist offensichtlich der Fall, wenn du glaubst, dass Spielrollen nach "völlig frei erfundenen" Kriterien ausgewählt werden, während alle anderen das nicht so sehen.

Ja, natürlich gibt es irgendwelche weiteren Kriterien. Man wird solange Kriterien hinzufügen, bis die verbleibende Menge auf eins gesunken ist. Da das aber immer so sein muss, sagt über die Qualität der Kriterien nichts aus. Man fängt halt mit den sinnvollen an, und sieht dann schon, wie weit man kommt.


Hanuta hat geschrieben: 16 Mär 2021 15:41
Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 18:13 Beispielsweise eine junge Frau für eine Alter-Mann-Rolle zu nehmen.
Mit anderen Worten: Du kannst es dir nicht erklären und willst es auch nicht. Naja, der blinde Fleck sollte dir jedenfalls auffallen.
Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 18:13 Sag du es mir. Warum gibt es denn kein Messverfahren für "Ausstrahlung"? Dürfte auch ruhig zielgruppenbezogen sein.
Weil zu viele verschiedene Faktoren, die sich zusätzlich untereinander bedingen. Es geht ja um das Erleben von Mensch zu Mensch und keine Größe, die allein betrachtet werden kann. Ein Mensch hat keine Ausstrahlung, weil sie Ausstrahlung hat, sondern ein Mensch hat Ausstrahlung auf andere Menschen. Demzufolge könntest du dir eigentlich bei allen psychologischen Bereichen die Frage stellen "Was ist das?"
Jemand kann aufgrund einer Empathie-Skala als besonders empathisch bewertet werden, aber unter Menschen wirkt die Person nicht besonders empathisch.
Jemand kann aufgrund eines IQ-Tests als besonders intelligent bewertet werden, aber unter Menschen wirkt die Person nicht besonders intelligent.
Frage dich also inwiefern es also messbare Ausstrahlung geben kann, die einen Einfluss auf andere Menschen vorhersagt. Ausstrahlung entfaltet sich eben erst im Zwischenmenschlichen und nicht als alleiniger Umstand für sich.

"Was Hans über Franz sagt, sagt mehr über Hans als über Franz."

Damit ist dann Ausstrahlung keine Eigenschaft mehr der ausstrahlenden Person. :idee:


Hanuta hat geschrieben: 16 Mär 2021 15:41
Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 18:13 Die Beschreibung klingt jetzt danach, als hätten Soziopathen eine starke Ausstrahlung. Oder Empathen, aber auch die nicht unbedingt. Also doch bei den Soziopathen deutlicher.
Ja, Soziopathen wird nachgesagt besonders charismatisch zu sein, weil sie schnell bemerken auf welche Emotionen ihre Mitmenschen anspringen und diese aus ihrem gelernten Repertoire nachahmen, um das zu bekommen was sie wollen.
Aber hier sieht man gut, dass es vor allem darauf ankommt zu erkennen wie Menschen ticken und darauf einzugehen.
Jemand hier hatte einen Link gepostet, in der sich Wissenschaftler mit Ausstrahlung beschäftigten und einige Kernpunkte ausmachen konnten. Da wird das umso mehr bekräftigt, dass es vor allem ein zwischenmenschliches Ding ist.

Naja, das ist von außen betrachtet ein schönes Setup: wenn die Intuition richtig liegt, dann loben wir die Intuition; und wenn sie falsch liegt, dann schieben wir das darauf, dass der andere ein Soziopath war, der einem nur Emotionen geliefert hat, auf die man halt so anspringt. (Sind wohl eh bei den meisten Menschen dieselben.)
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Reinhard »

Hanuta hat geschrieben: 16 Mär 2021 16:09
Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 19:09 Da beißt sich die Katze selbst in den Schwanz. Damit ich jemanden eine positive Ausstrahlung attestieren könnte, müsste ich wissen, was das ist.
Naja, dir wurden schon Fragen nach persönlichem Erleben gestellt. D.h. Fragen die darauf abzielen mal selbst durch deine Lebensgeschichte zu schauen und zu überlegen was da rankommt. Z.B. ob dir denn jemals eine fremde oder nahezu unbekannte Person mit der du gesprochen hast ungewöhnlich vertraut war und du weniger Hemmungen hattest mit ihr zu reden.
Gab es jemals eine Person mit der du interagiert hast und alleine durch ihre Art war sie dir auf Anhieb sympathisch? Wenn ja, woran lag es denn?
Gab es jemals eine Person mit der du gesprochen hast oder auch nicht gesprochen hast, aber alleine dadurch wie sie mit dir und der Umwelt agierte dachtest du dir "Das ist ein cooler Typ"?

Sowas hatte ich noch nicht (*). Ich bin unterschiedlich schnell warm geworden mit Leuten, das schon, aber das reicht wohl nicht, um die Frage mit ja zu beantworten?

(*) oder es fällt mir nicht ein oder im Nachhinein nicht als ein solches Ereignis auf *zur Sicherheit alle Fälle abdeck*


Hanuta hat geschrieben: 16 Mär 2021 16:09
Reinhard hat geschrieben: 15 Mär 2021 19:09 Zählt unter positive Ausstrahlung auch Tanias Beobachtung, dass Rentner ihr gern ihre Lebensgeschichte erzählen?
Ich finde anhand der Formulierung der Frage sieht man, dass du Ausstrahlung als alleinstehendes Merkmal betrachtest, welches auch unabhängig von anderen Menschen einfach da sein muss, wenn es denn existiert. Dem ist aber nicht so. Deine Frage ist in der Form also nicht zu beantworten, da sie keinerlei Aufschluss über positive Ausstrahlung gibt.

Ich würde auch eine spezifische Ausstrahlung an Rentner, die "erzähl mir was" aussagt, akzeptieren. Wäre aber schon komisch, wenn die Ausstrahlung dann erstmal das Vorliegen eines positiven Rentenbescheids prüft, bevor sie mit ihrer Arbeit anfängt. :cooler:
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Hoppala »

Reinhard hat geschrieben: 17 Mär 2021 18:59 "Was Hans über Franz sagt, sagt mehr über Hans als über Franz."

Damit ist dann Ausstrahlung keine Eigenschaft mehr der ausstrahlenden Person. :idee:
Es geht nicht um eine bewusste Äußerung.

Du willst ein Phänomen verstehen, das nur im sozialen Kontext überhaupt existent ist (allein im Wald ist Ausstrahlung schlicht ein sinnloser Begriff). Akzeptierst aber nur individualisierbare Faktoren = was sich auch allein im Wald darstellen, wenigstens simulieren ließe. Ergo ist dein Weg, das Phänomen zu verstehen im Ansatz am Thema vorbei. Auf die soziale Dimension des Phänomens wurdest du scho mehrfach hingewiesen. Und hier nimmst du genau das zum Anlass - dass es eben nicht individuell existiert - um die Existenz negieren zu wollen. Das läuft auf folgende implizite Prämisse hinaus: Es ist nur sozial existent, ergo nicht existent. Tja. Das war aber dann doch von Anfang an klar. Warum fragst du dennoch? Man erwartet, dass du dann eventuell bereit bist zuakzeptieren, dass es doch gibt, was deiner bisherigen Sichtweise nicht entspricht. Du willst aber, dass wir das Phänomen in deine Sichtweise pressen, oder: alles Illusion ...
Wie ich schon in einem Beitrag zuvor sagte: etwas vermessen.

Dazu kommt dann noch die variable Multifaktorialität des Phänomens. Mit deiner Herangehensweise kannst du auch behaupten, Liebe sei eine verbreitete Suggestion, ein menschlicher Mythos, weil es keine verallgemeinerbare, hinreichende Faktorendefinition gibt. Nur so schwammige Beschreibungen.
Mag sogar sein, du hast Recht. Aber dann bist eben du zum Nachweis aufgefordert, denn andere kommen mit dem Gefühl auch so zurecht (mal so mal so ...).

Im übrigen: "ohen nennenswerte konkrete Aussagen" hängt halt auch von dem ab, der da wahrnimmt. So macher mathematische Beweis voller griechischer Buchstaben ist für mich ohne nennenswerte konkrete Aussage. Gibberish vom feinsten. Ich kann aber zur Kenntnis nehmen, dass es Menschen gibt, die damit sehr solide was anfangen können und nicht nur mit unverständlichen Formeln ihre angeblich überragende Intelligenz posen wollen. Und dass der Gegenstand ihres Beweises wohl zutrifft, wenn ich (für mich) unerklärlicherweise in meiner Lebenswelt entsprechende Phänomene feststelle.

Wie gesagt: es macht wenig Sinn, etwas verstehen zu wollen, aber die Existenzgrundlagen dafür aus der Erklärung ausklammern zu wollen, nur weil du andere Phänomene mit deiner gewohnten (und hier unzulänglichen) Methode schon erklären konntest.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Menelaos »

Reinhard hat geschrieben: 17 Mär 2021 18:24 Wieso sollte ich jetzt derjenige sein, der was zu erklären hat?

Ich bemerke halt, dass da große Behauptungen aufgestellt werden, aber ohne nennenswerte konkrete Aussagen, was und wie sie das machen. Da darf ich mir schon die Frage stellen, was da real ist und wieviel davon nur, was weiß ich, Selbstsuggestion vielleicht?
Weil man seine eigene Wahrnehmung der Realität unter anderem anhand von Vergleichen mit der Wahrnehmung anderer überprüfen kann, denn Wahnvorstellungen treten normalerweise nicht kollektiv auf.
Die Wahrscheinlichkeit dass du Wahnsinnig bist, ist nunmal deutlich höher als dass alle anderen Wahnsinnig sind. Und allein darum wäre es schon ansatzweise wahnsinnig dein eigenes Urteil für korrekt zu halten.
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."