GymT hat geschrieben: ↑27 Mär 2021 16:01
Funktioniert halt einfach nicht. Alphamann für Fortpflanzung und Sex ist ja OK. Aber wenn 80 % der Frauen auf 20 % der Männer kommen, heißt das, dass jeder dieser Männer zur gleichen Zeit mehrere Frauen beglücken müsste. Da Frauen aber nicht nur Kinder und Sex wollen, sondern auch andere Dinge emotionaler Natur, müssten sich die Alphas zerteilen.
Etwas ganz anderes wird passieren: Die meisten Frauen werden dann keine Kinder mehr bekommen. Wieso sollte der genetisch gut ausgestattete Alpha mit einer Frau Sex haben wollen, die zum Median gehört und nicht zum oberen Quartil? Das macht er doch heute auch nur aus Mangel an Alternativen. Warum sollte er überhaupt Kinder in die Welt setzen wollen? Es geht ihm doch ggf. nur um den Sex.
Denke an das Beispiel mit Norwegen, was bei der Gleichberichtigung viel weiter als Deutschland ist und wo die Partnerwahl der Frauen damit viel mehr ihrer Natur entsprechen kann als im Vergleich dazu relativ ungerechten Deutschland. Dort haben ca. 25 % der Männer keine Chance mehr auf Familiengründung, in Deutschland dagegen nur ca. 5 bis 7 %. Aber die Geburtsraten sind vergleichbar. Die Frauen bestimmen hauptsächlich über die Geburtenraten, die Männer sind da nicht so wichtig. Dazu kommt, dass dort ein begehrter Mann viel mehr Kinder mit verschiedenen Frauen als in Deutschland hat. Früher hat es mit nur 20 % der Männer, die sich fortpflanzen, geklappt. Gab wie zitiert sogar mal eine Phase, wo es nur mit 5 % der Männer ging. Deine Aussage "Die meisten Frauen werden dann keine Kinder mehr bekommen." trifft weder heute in Norwegen noch früher in der Menschheitsgeschichte zu.
Wieso sollte der genetisch gut ausgestattete Alpha mit einer Frau Sex haben wollen, die zum Median gehört und nicht zum oberen Quartil?
Im Buch heißt es dazu, dass Männer deutlich wahlloser als Frauen sind da sie ihr Sperma schnell an viele Frauen weitergeben können. Eine Frau, die dagegen nicht dauernd schwanger werden kann und das Kind austragen muss, muss hier dagegen deutlich wählerischer sein.
Warum sollte er überhaupt Kinder in die Welt setzen wollen? Es geht ihm doch ggf. nur um den Sex.
Der Sextrieb ist die praktische Folge des Triebs zum Arterhalt zur Fortpflanzung. Im "Reptilienteil" des Hirns was diesen steuert, gibts keine Verhütungsmittel, da ist Sex ein Fortpflanzungsversuch. Dass jemand generell keiner Kinder oder erst später oder nur mit anderen Frauen als der, mit der er gleich Sex haben wird, will, das gibts da einfach nicht. Das kann man nicht mit den heutigen Situationen erklären.
Der Evolution nach lässt die Bindung einer Frau zu einem Mann ca. 4 bis 5 Jahre nach der Geburt des Kindes nach und ein neuer Mann für weitere Kinder soll her. Die Alphas müssten sich also nicht wie du geschrieben hast, zerteilen, sondern einfach durchwechseln. Auch hat wie gesagt der Mann von Natur aus kein Bedürfnis nach Beziehungen. Das ist alles kulturell geschaffen. Ein Problem bei der Partnersuche heute ist doch auch, dass sich Frauen oft drüber beklagen dass viele Männer nur Sex wollen und Männer öfters, dass Frauen Sex nur in Verbindung mit einer Beziehung bieten. Auf eine Frau, die für lockere Bettgeschichten bereit ist, kommen ca. 9 bis 10 Männer mit dem selben Wunsch. Vllt. sogar noch mehr, aber ein Teil der Männer mit ONS-Wunsch wird diesen mangels Aussicht auf Erfolg nicht kommunizieren und auch (nicht mehr) versuchen, an welche zu kommen. Oder ein Mann traut sich aus Angst vor einem schlechten Image nicht, diesen auszuleben. Da scheint die Evolution deutlich durch. Die Probleme mit Fremdgehen und Scheidungen zeigen auch gut, dass weder Mann noch Frau für eine längere Treue gemacht sind. Das Konzept, mit einem einzigen Partner "bis der Tod euch scheidet" zusammen zu sein und alle Kinder nur mit ihm zu haben, ist künstlich durch den Menschen geschaffen. Die Ehe ist schlicht ein Instrument der Männer um sich die (sexuelle) Verfügbarkeit einer Frau zu sichern. Welche Nachteile die Ehe für Frauen hat, wird auch im Buch ausführlich beschrieben.
Was passiert denn mit den 20 % der unattraktivsten Frauen? Die sollen dann wohl zufrieden damit sein, wenn sie überhaupt mal ein Alphamännchen abbekommen?
Dazu steht im Buch nichts. Es wird immer nur von Männern, die übrig bleiben, geschrieben. Meine Vermutung zu deiner Frage: so wie es Männer gibt, deren Genmaterial von der Evolution zum Aussterben vorgesehen ist, wird es auch Frauen geben, bei denen die Evolution keine Weitergabe der Gene möchte.
Wenn jemand Zahlen dazu hat, welcher Anteil der Frauen unfreiwillig dauerhaft kinderlos ist (ausgenommen Fälle, wo gesundheitliche Probleme eine Schwangerschaft unmöglich oder zumindest viel zu riskant machen), bitte posten.
Abgesehen davon zeigt unsere Gesellschaft auch ganz gut, dass sich nicht immer nur die schlauesten, gutaussehendsten und genetisch bestveranlagstesten Männer fortpflanzen. Was Alpha ist, entscheidet ja immer noch die Frau. Und Frauen sind in der Hinsicht wiederum nicht alle gleich. Die eine findet den Angeber mit Protzkarre und Rolex anziehend, die andere den Schönling...
Protzkarre und Rolex sind Besitz/Status, das ist laut Autorin was vom Menschen künstlich geschaffenes und eine Selektion auf Basis dessen also nicht der Natur entsprechend. Ja, sowas kann Männern Vorteile bieten, aber nur weil unsere Gesellschaft so ist, dass Besitz eine Rolle spielt. Wie der Mensch neu auf der Welt war, gabs das nicht. Bei Tieren auch nicht.
Es zeigen sich aber schon starke Trends, woran Frauen Männern mit guten Genen festmachen und woran nicht. Dass Männer im Schnitt größer als Frauen sind ist laut dem Buch die direkte Folge davon, dass die allermeisten Frauen nur größere Männer wollen. Ursprünglich waren Männer und Frauen gleich groß.