Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Hanuta »

Reinhard hat geschrieben: 23 Mär 2021 20:42 Es reicht doch wohl, dass ich zugehört habe, genug um fundiert antworten zu können. Das ist nicht dasselbe wie dass ich unbedingt meine Meinung anbringen muss.
Man kann sich auch echt alles schönreden, oder?
Ja, du musst nicht antworten, aber dann kannst du leider auch nicht erwarten, dass andere dich als aktiven Zuhörer wahrnehmen.
Reinhard hat geschrieben: 23 Mär 2021 20:42 Warum sollte ich? Wird meine Meinung denn plötzlich wichtig, nur weil ich "aktiv zuhöre"?
Weil "aktives Zuhören" einen Austausch zwischen 2 Menschen beschreibt. Inwiefern findet Austausch statt, wenn du nur passiv konsumierst?
Ob Meinung wichtig ist spielt doch keine Rolle.
Reinhard hat geschrieben: 23 Mär 2021 20:42 Hmmm .... ... nein, sehe ich nicht so. Ich merke schon einen Unterschied dazwischen, mir einen Kommentar zu verkneifen, weil er nicht gut ankommen wird, oder weil er eh nichts ändern wird oder weil es nicht darauf ankommt und die Welt sowieso nicht auf meinen Kommentar gewartet hat, und andererseits den Schwierigkeiten, lange an den Formulierungen zu feilen, um einen Gedanken, der einem im Kopf noch ziemlich klar erschien, in einer halbwegs adäquaten Klarheit auch in einen oder mehrere Sätze zu bringen.
Oder, oder, oder, oder...
Gibt es vielleicht noch mehr Eventualitäten, die du anführen möchtest?
Deine Beschreibungen zeigen aber irgendwie auch gut, dass du nicht wirklich an einer Kommunikation interessiert bist. Es geht nämlich nur um dich und weniger um die anderen mit denen du ja interagieren willst. Du bestimmst also bereits die Erwartungshaltung deiner Zuhörer schon im voraus, ohne überhaupt zu wissen, ob sie das wirklich von dir erwarten.
Der Mehrwert für die einzelnen Parteien wird im Austausch generiert und nicht im voraus.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Reinhard »

Hanuta hat geschrieben: 23 Mär 2021 20:55 Deine Beschreibungen zeigen aber irgendwie auch gut, dass du nicht wirklich an einer Kommunikation interessiert bist.
Tja. Und deswegen lasse ich das lieber, mit Menschen interagieren zu wollen. :sadman: Kommt ja eh nichts Gescheites dabei raus. :evil:


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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Serendipity »

Reinhard hat geschrieben: 23 Mär 2021 19:57
Hanuta hat geschrieben: 22 Mär 2021 22:08
Reinhard hat geschrieben: 22 Mär 2021 21:27 Eigentlich hätte ich nicht gedacht, dass es noch andere Formen des Zuhörens gibt als eben genau dieses.
Diese andere Form des Zuhörens hast du doch schon selbst beschrieben. Du hast damit ja den Menschen auf seine Fähigkeit reduziert physisch mit den Ohren zuhören zu können. Oder was machst du genau, wenn du teilnahmslos in der Ecke stehst oder vielleicht sogar Teil einer Gesprächsrunde bist, aber dann nur aufnimmst?
Dann mache ich genau dasselbe, ich versuche zu verstehen und Gedanken nachzuvollziehen und meine Position zu dem Gehörten zu finden. Irgendwas darauf antworten gehört da nicht dazu. Vielleicht habe ich keinen Widerspruch anzubringen und auch keine Bestätigung. Oder ich bin zuwenig schlagfertig, um was zu sagen, bevor das Thema gewechselt hat. Aber mangelnde Schlagfertigkeit ist doch kein Beweis für schlechtes Zuhören. :sadman:
Ich denke, dein Problem besteht darin, dass du der Ansicht bist, dass Aktives Zuhören zwangsläufig und ausschließlich eine Antwort in Form einer verbalen Rückmeldung erfordert.
Aktives Zuhören findet jedoch auf der affektiven / nonverbalen Ebene der Kommunikation statt.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Hanuta »

Reinhard hat geschrieben: 23 Mär 2021 21:23
Hanuta hat geschrieben: 23 Mär 2021 20:55 Deine Beschreibungen zeigen aber irgendwie auch gut, dass du nicht wirklich an einer Kommunikation interessiert bist.
Tja. Und deswegen lasse ich das lieber, mit Menschen interagieren zu wollen. :sadman: Kommt ja eh nichts Gescheites dabei raus. :evil:

Was ist schon "gescheit"?
Man kann ja mit Menschen kommunizieren, um einfach Eindrücke auszutauschen. Da gibt es ja keine Instanz, die darüber entscheidet, ob etwas richtig oder falsch ist. Es sollte vor allem nicht Ziel sein sich mit der Kommunikation zu profilieren.
Und um den Bogen zu Ausstrahlung wieder herzustellen, so gehört "aktives Zuhören" sicherlich auch in gewisser Weise dazu, denn man gibt dem Gegenüber zu verstehen, dass man sich auf sie einlässt. Ganz vorurteilslos.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Reinhard »

Hanuta hat geschrieben: 23 Mär 2021 21:50
Reinhard hat geschrieben: 23 Mär 2021 21:23
Hanuta hat geschrieben: 23 Mär 2021 20:55 Deine Beschreibungen zeigen aber irgendwie auch gut, dass du nicht wirklich an einer Kommunikation interessiert bist.
Tja. Und deswegen lasse ich das lieber, mit Menschen interagieren zu wollen. :sadman: Kommt ja eh nichts Gescheites dabei raus. :evil:
Was ist schon "gescheit"?
Man kann ja mit Menschen kommunizieren, um einfach Eindrücke auszutauschen. Da gibt es ja keine Instanz, die darüber entscheidet, ob etwas richtig oder falsch ist. Es sollte vor allem nicht Ziel sein sich mit der Kommunikation zu profilieren.
Und um den Bogen zu Ausstrahlung wieder herzustellen, so gehört "aktives Zuhören" sicherlich auch in gewisser Weise dazu, denn man gibt dem Gegenüber zu verstehen, dass man sich auf sie einlässt. Ganz vorurteilslos.

Mit "gescheiter" Kommunikaton meine ich, dass man sich verstanden vorkommt und was Positives für sich daraus mitnehmen kann (wobei sogar Kritik positiv sein kann). Eine vor den Latz geknallt zu bekommen, dass ich eh nur, weiß nicht genau, Selbstdarstellung oder Streit gesucht hätte, jedenfalls was anderes als Kommunikation gehört nicht dazu. Das ist doch das Gegenteil von gescheit, das ist gescheitert. :sadman:


Ja, kann schon sein, dass ich mich dann zurückziehe und nicht mehr an einer Kommunikation interessiert bin.
Aber das ist dann Folge und nicht Ursache. :hierlang:
Naja, vielleicht ein bisschen von beidem, aber das ist noch lange keine Rechtfertigung. :?



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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Obelix »

Reinhard hat geschrieben: 23 Mär 2021 19:57
Hanuta hat geschrieben: 22 Mär 2021 22:08
Diese andere Form des Zuhörens hast du doch schon selbst beschrieben. Du hast damit ja den Menschen auf seine Fähigkeit reduziert physisch mit den Ohren zuhören zu können. Oder was machst du genau, wenn du teilnahmslos in der Ecke stehst oder vielleicht sogar Teil einer Gesprächsrunde bist, aber dann nur aufnimmst?
Dann mache ich genau dasselbe, ich versuche zu verstehen und Gedanken nachzuvollziehen und meine Position zu dem Gehörten zu finden. Irgendwas darauf antworten gehört da nicht dazu. Vielleicht habe ich keinen Widerspruch anzubringen und auch keine Bestätigung. Oder ich bin zuwenig schlagfertig, um was zu sagen, bevor das Thema gewechselt hat. Aber mangelnde Schlagfertigkeit ist doch kein Beweis für schlechtes Zuhören. :sadman:
Beim aktiven Zuhören geht es nicht darum, eine inhaltliche Antwort anzubringen, sondern erstmal nur, dem Gegenüber zu signalisieren, dass man zuhört. Das kann durch kleine Einwürfe passieren, wie "mhm", "ja", "verstehe", "erzähl weiter" usw. Oder auch dadurch, dass man eine emotionale Aussage mit einem entsprechenden Gesichtsausdruck kommentiert (nicken, lachen, Mund verziehen, ...).
Im Netz findest du dazu eine ganze Menge mehr. Hier nur mal ein erster Einstieg.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von NBUC »

Mir scheint danach, dass dieses "aktive Zuhören" als Grundvoraussetzung hat, dass die Gegenseite auch "aktiv" zu einem sendet und nicht nur aus der Deckung minimal neutral operiert oder gar eine negative/skeptische Haltung annimmt, die zu spiegeln wohl in den seltensten Fällen förderlich wäre.
Und sich als Fremder gar irgendwo dazu zu stellen und Bestätigungslaute reinzuwerfen wäre rein creepy. :omg:

Mein zweiter Eindruck ist dann auch, dass außer bei reinen Selbstdarstellern (oder Leuten, die sich gerade ein Problem von der Seele reden wollen) ausschließlich belanglose Bestätigung in mehr als geringfügiger Dosis als Provokation aufgefasst wird. Im Üblichen scheint mir dann eine tatsächliche (idealerweise kompatible) und als kompetent eingestufte Meinung erwünscht zu sein.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Xiangni »

NBUC hat geschrieben: 25 Mär 2021 09:54 Mein zweiter Eindruck ist dann auch, dass außer bei reinen Selbstdarstellern (oder Leuten, die sich gerade ein Problem von der Seele reden wollen) ausschließlich belanglose Bestätigung in mehr als geringfügiger Dosis als Provokation aufgefasst wird. Im Üblichen scheint mir dann eine tatsächliche (idealerweise kompatible) und als kompetent eingestufte Meinung erwünscht zu sein.
Hast du dazu ein Beispiel? Ich kann mir das mit der Provokation gerade nicht vorstellen...

Ich finde, es kommt immer darauf an wie gut und lange man die Leute schon kennt. Wenn ich bspw. an einem Fest von Freunden bin und es da neue Leute hat, mit denen ich mich unterhalte, dann bin ich definitiv vorsichtiger in meiner Meinungsäusserung als in einer Gruppe langjähriger Freunde. Ich versuche immer die Gruppe zu lesen. Wenn ich bei neuen Leuten merke, dass ich eine komplett entgegengesetzte Meinung zu etwas habe, dann halte ich mich in der Regel zurück und wende mich dann lieber anderen zu. Natürlich nicht bei belanglosen Themen, sondern bei Themen, die polarisieren. In der Regel besteht mein Freundeskreis und deren Freundeskreise aber eh aus Leuten, die ne ziemlich ähnliche Einstellung haben.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Two-Tone »

Xiangni hat geschrieben: 25 Mär 2021 11:28 Wenn ich bei neuen Leuten merke, dass ich eine komplett entgegengesetzte Meinung zu etwas habe, dann halte ich mich in der Regel zurück und wende mich dann lieber anderen zu. Natürlich nicht bei belanglosen Themen, sondern bei Themen, die polarisieren. In der Regel besteht mein Freundeskreis und deren Freundeskreise aber eh aus Leuten, die ne ziemlich ähnliche Einstellung haben.
Ja. Das ist dann deine Welt. Ich würde, um überhaupt erstmal unter Bekanntschaften ausfiltern zu können, wer eine ähnliche Einstellung wie ich hat, "polarisierende Themen" ansprechen - in Anführungszeichen gesetzt, weil es die eigentlich nicht geben sollte. Nur so kann ich dann analysieren, in welchem Bekanntenkreis ich mich wohlfühlen werde, und in welchem nicht.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von NBUC »

Xiangni hat geschrieben: 25 Mär 2021 11:28
NBUC hat geschrieben: 25 Mär 2021 09:54 Mein zweiter Eindruck ist dann auch, dass außer bei reinen Selbstdarstellern (oder Leuten, die sich gerade ein Problem von der Seele reden wollen) ausschließlich belanglose Bestätigung in mehr als geringfügiger Dosis als Provokation aufgefasst wird. Im Üblichen scheint mir dann eine tatsächliche (idealerweise kompatible) und als kompetent eingestufte Meinung erwünscht zu sein.
Hast du dazu ein Beispiel? Ich kann mir das mit der Provokation gerade nicht vorstellen...

Ich finde, es kommt immer darauf an wie gut und lange man die Leute schon kennt. Wenn ich bspw. an einem Fest von Freunden bin und es da neue Leute hat, mit denen ich mich unterhalte, dann bin ich definitiv vorsichtiger in meiner Meinungsäusserung als in einer Gruppe langjähriger Freunde. Ich versuche immer die Gruppe zu lesen. Wenn ich bei neuen Leuten merke, dass ich eine komplett entgegengesetzte Meinung zu etwas habe, dann halte ich mich in der Regel zurück und wende mich dann lieber anderen zu. Natürlich nicht bei belanglosen Themen, sondern bei Themen, die polarisieren. In der Regel besteht mein Freundeskreis und deren Freundeskreise aber eh aus Leuten, die ne ziemlich ähnliche Einstellung haben.
Eien Person erzählt etwas und von der anderen Seite kommt halt nur betätigendes Rauschen: "Ja, Klar, Stimmt, ... ". Das geht eine gewisse Weile gut und dann beginnt sich die redende Person verarscht zu fühlen, weil eben kein inhaltliches Aufnehmen erkennbar ist.

Klar, wenn das Thema polarisiert kann Vorsicht gut sein, aber dann bist du am Ende in derselben ungünstigen Position wie wenn deine Körpersprache nicht lesbar ist -> die Gegenseite spekuliert dann zu deinen Ungunsten.

Edit: Ich hatte hier mal ein 4 Schichtenmodell beschrieben und ich denke zu jeder dieser Schichten kommen neue Erwartungen und damit Anforderungen dazu den nächsten von 3 Schritten zu vollziehen:
1) Vom Fremden 0 zur Aufnahme der Kommunikation 1
2) Vom Smalltalk 1 zum vertrauten Umgang 2
3) Vom Umgang 2 zu Freundschaft 3a oder Beziehung 3b
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Xiangni »

Two-Tone hat geschrieben: 25 Mär 2021 11:33
Xiangni hat geschrieben: 25 Mär 2021 11:28 Wenn ich bei neuen Leuten merke, dass ich eine komplett entgegengesetzte Meinung zu etwas habe, dann halte ich mich in der Regel zurück und wende mich dann lieber anderen zu. Natürlich nicht bei belanglosen Themen, sondern bei Themen, die polarisieren. In der Regel besteht mein Freundeskreis und deren Freundeskreise aber eh aus Leuten, die ne ziemlich ähnliche Einstellung haben.
Ja. Das ist dann deine Welt. Ich würde, um überhaupt erstmal unter Bekanntschaften ausfiltern zu können, wer eine ähnliche Einstellung wie ich hat, "polarisierende Themen" ansprechen - in Anführungszeichen gesetzt, weil es die eigentlich nicht geben sollte. Nur so kann ich dann analysieren, in welchem Bekanntenkreis ich mich wohlfühlen werde, und in welchem nicht.
Und wie sprichst du diese polarisierenden Themen an? Kommt das gut?

Ich merke meist schon an Gesprächen über andere harmlose Themen, ob mein Gegenüber eine ähnliche Einstellung hat oder nicht. Ich frage eigentlich nie direkt nach. Es kristallisiert sich meist so oder so heraus. Oder ich streife ein Thema bewusst nur am Rande. Wenn die andere Person positiv reagiert, intensiviere ich das Thema.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Xiangni »

NBUC hat geschrieben: 25 Mär 2021 09:54 Eien Person erzählt etwas und von der anderen Seite kommt halt nur betätigendes Rauschen: "Ja, Klar, Stimmt, ... ". Das geht eine gewisse Weile gut und dann beginnt sich die redende Person verarscht zu fühlen, weil eben kein inhaltliches Aufnehmen erkennbar ist.
Und wie hast du gemerkt, dass sich dein Gegenüber verarscht fühlt? Wie hat dein Gegenüber dir das gezeigt?
Das Ganze klingt zwar nach Zuhören, aber eben nicht nach "interessiertem Zuhören"...
Klar, wenn das Thema polarisiert kann Vorsicht gut sein, aber dann bist du am Ende in derselben ungünstigen Position wie wenn deine Körpersprache nicht lesbar ist -> die Gegenseite spekuliert dann zu deinen Ungunsten.
Ich sehe dies anders. Ich gehe wenn dann davon aus, dass mein Gegenüber kein Interesse an diesem Thema hat oder eine gegenteilige Meinung, weil sonst wäre mein Gegenüber ja auf mein Gesagtes eingegangen. In der Regel wird dann auch schnell das Thema gewechselt.
Edit: Ich hatte hier mal ein 4 Schichtenmodell beschrieben und ich denke zu jeder dieser Schichten kommen neue Erwartungen und damit Anforderungen dazu den nächsten von 3 Schritten zu vollziehen:
1) Vom Fremden 0 zur Aufnahme der Kommunikation 1
2) Vom Smalltalk 1 zum vertrauten Umgang 2
3) Vom Umgang 2 zu Freundschaft 3a oder Beziehung 3b
Ja, es gibt definitiv Dinge, die ich bei Freunden ansprechen und bei Fremden nicht ansprechen würde. Das meinte ich auch mit "Gruppe lesen".
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von NBUC »

Xiangni hat geschrieben: 25 Mär 2021 11:57 A) Und wie hast du gemerkt, dass sich dein Gegenüber verarscht fühlt? Wie hat dein Gegenüber dir das gezeigt?
Das Ganze klingt zwar nach Zuhören, aber eben nicht nach "interessiertem Zuhören"...

B) Ich sehe dies anders. Ich gehe wenn dann davon aus, dass mein Gegenüber kein Interesse an diesem Thema hat oder eine gegenteilige Meinung, weil sonst wäre mein Gegenüber ja auf mein Gesagtes eingegangen. In der Regel wird dann auch schnell das Thema gewechselt.

C) Ja, es gibt definitiv Dinge, die ich bei Freunden ansprechen und bei Fremden nicht ansprechen würde. Das meinte ich auch mit "Gruppe lesen".
A) Ich mache das nicht (zumindest nicht nach mehr als ein paar Sätzen in der Hoffnung noch etwas andockbares zu finden), aber beobachtet. Und dann kommen im günstigsten Fall Rückfragen wie "hörst du mir überhaupt zu" oder das Gespräch wird beendet.
Des Weiteren erfordert diese Idee ja dass die andere Seite weiterredet. Wenn nach 2-3 Sätzen Schluss ist und mann erwartungsvoll angeschaut wird, reicht ein Hmm-Ja, nicht aus um das dann zu bedienen, von den auch wohl recht beliebten Kurzantworten/Beitragen ganz abgesehen.

B) Das machst du aber auch nur dann, wenn sonst ein weitergehendes Interesse an der Person bereits entsteht. Sonst wäre wohl der Normalfall, dass das Gespräch beendet ist oder man sich in einem Gruppengespräch einer Person zuwendet, welche tatsächlich etwas interessantes zu sagen hat. Und der Nichtsbeitrager bekommt das auf seine "schlechte Ausstrahlung" geschrieben.

Hier in dem spezifischen Fall haben wir aber sogar ein polarisierendes Thema auf dem Tisch gehabt, nicht nur smalltalk. Und da ist die "richtige Antwort" ein wichtiger Baustein für die Meinung über diese Person. Da nicht passend zu bedienen führt eben zur Entwicklung von Ablehnung.

C) Hier war ich jetzt nicht beim "polarisieren", sondern bei der jeweils aktuellen Basis des Verhältnisses zwischen den beteiligten Personen und den unterschiedlichen Erwartungen und damit Anforderungen zu einem Sprung auf die nächste Ebene.
Und was jetzt das "richtige Zuhören" ist, ist vermute ich abhängig auf der Ebene, auf der man sich schon befindet - OK also doch schon wieder irgendwo lesen. Aber wer das (noch) nicht kann, bekommt ein Problem, wenn er ohne Lesen "Tipps" auf der falschen Ebene dafür anzuwenden versucht.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Xiangni »

NBUC hat geschrieben: 25 Mär 2021 12:14 A) Ich mache das nicht (zumindest nicht nach mehr als ein paar Sätzen in der Hoffnung noch etwas andockbares zu finden), aber beobachtet. Und dann kommen im günstigsten Fall Rückfragen wie "hörst du mir überhaupt zu" oder das Gespräch wird beendet.
Wenn dich dies nicht betrifft, weil du dies nicht tust, warum diskutieren wir dies dann?

Na ja, es kommt natürlich auch darauf an wie die Situation aussieht. Wenn ich mich nur zu zweit unterhalte und mein Gegenüber sagt einfach genau Null oder nur "hm" und hat keinen interessierten Gesichtsausdruck, dann würde ich wohl auch vermuten, dass die Person mir nicht zugehört hat oder kein Interesse hat.
In einer Gruppe kann es eher vorkommen, dass man sicht nicht zu allem äussern muss. Zu zweit ist man definitiv mehr gefordert.
Des Weiteren erfordert diese Idee ja dass die andere Seite weiterredet. Wenn nach 2-3 Sätzen Schluss ist und mann erwartungsvoll angeschaut wird, reicht ein Hmm-Ja, nicht aus um das dann zu bedienen, von den auch wohl recht beliebten Kurzantworten/Beitragen ganz abgesehen.
Man kann auch genauer nachfragen, Fragen stellen, bspw "Und was willst du jetzt machen?" / "Wie ist es dann weitergegangen?" Wenn jemand sein Problem schildert. Oder man erwähnt ein ähnliches eigenes Erlebnis. Wenn man dies nicht vorweisen kann, kann man immer noch Bedauern ausdrücken. "Das würde mich auch ärgern." / "Ich weiss gerade nicht, was ich dazu sagen soll, ich war zum Glück noch nie in einer solchen Situation." Etc.

Ein Gespräch ist wie ein Pingpong-Spiel. Damit es rund läuft muss von beiden Seiten was kommen...
B) Das machst du aber auch nur dann, wenn sonst ein weitergehendes Interesse an der Person bereits entsteht. Sonst wäre wohl der Normalfall, dass das Gespräch beendet ist oder man sich in einem Gruppengespräch einer Person zuwendet, welche tatsächlich etwas interessantes zu sagen hat. Und der Nichtsbeitrager bekommt das auf seine "schlechte Ausstrahlung" geschrieben.
In einem Gruppengespräch, wo ich die Personen vorher nicht kannte, würde ich wohl versuchen das Thema zu wechseln.
In 2er Gesprächen taste ich die Leute meist vorher ab, bevor ich ein provokatisches Thema anspreche. Das geht auch gut über andere Themen, um ein Gespür für die andere Person und ihre Einstellung zu bekommen.
Hier in dem spezifischen Fall haben wir aber sogar ein polarisierendes Thema auf dem Tisch gehabt, nicht nur smalltalk. Und da ist die "richtige Antwort" ein wichtiger Baustein für die Meinung über diese Person. Da nicht passend zu bedienen führt eben zur Entwicklung von Ablehnung.
Ich bin der Meinung, dass man mit jemandem auch ein nettes Gespräch führen kann, wenn man eine grundsätzlich andere Einstellung hat, wenn sich beide anhören und respektvoll miteinander umgehen. Es wird aber vielleicht nicht dazu führen, dass man best friends wird. Aber ist das wirklich so schlimm?
C) Hier war ich jetzt nicht beim "polarisieren", sondern bei der jeweils aktuellen Basis des Verhältnisses zwischen den beteiligten Personen und den unterschiedlichen Erwartungen und damit Anforderungen zu einem Sprung auf die nächste Ebene.
Und was jetzt das "richtige Zuhören" ist, ist vermute ich abhängig auf der Ebene, auf der man sich schon befindet - OK also doch schon wieder irgendwo lesen. Aber wer das (noch) nicht kann, bekommt ein Problem, wenn er ohne Lesen "Tipps" auf der falschen Ebene dafür anzuwenden versucht.
Gewisse grundsätzliche Tipps kann man doch sicher auf allen Ebenen anwenden.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von NBUC »

Xiangni hat geschrieben: 25 Mär 2021 15:16 Wenn dich dies nicht betrifft, weil du dies nicht tust, warum diskutieren wir dies dann?

Na ja, es kommt natürlich auch darauf an wie die Situation aussieht. Wenn ich mich nur zu zweit unterhalte und mein Gegenüber sagt einfach genau Null oder nur "hm" und hat keinen interessierten Gesichtsausdruck, dann würde ich wohl auch vermuten, dass die Person mir nicht zugehört hat oder kein Interesse hat.
In einer Gruppe kann es eher vorkommen, dass man sicht nicht zu allem äussern muss. Zu zweit ist man definitiv mehr gefordert.
Weil ich es grundsätzlich so wie geschrieben für nicht richtig halte und die Gefahr sehe, dass damit andere geschädigt werden, die das glauben und dann anwenden.
Und mit deiner Reaktion bestätigst du das ja selbst. Und in einer Gruppe muss man sich nicht äußern, ist dann aber wenn man da nicht anderweitig schon entsprechend eingebunden ist letztlich auch wieder außen vor.
Xiangni hat geschrieben: 25 Mär 2021 15:16 Man kann auch genauer nachfragen, Fragen stellen, bspw "Und was willst du jetzt machen?" / "Wie ist es dann weitergegangen?" Wenn jemand sein Problem schildert. Oder man erwähnt ein ähnliches eigenes Erlebnis. Wenn man dies nicht vorweisen kann, kann man immer noch Bedauern ausdrücken. "Das würde mich auch ärgern." / "Ich weiss gerade nicht, was ich dazu sagen soll, ich war zum Glück noch nie in einer solchen Situation." Etc.

Ein Gespräch ist wie ein Pingpong-Spiel. Damit es rund läuft muss von beiden Seiten was kommen...
Wenn das nur ein sich auskotzen ist, dann kann das so funktionieren. Aber das wird denke ich üblicherweise so in dieser Herzausschüttenform auch erst nach dem Einstellen einer entsprechend vertraulichen Position passieren (Wäre Ebene3+).
Davor geht es auf den Ebenen um Austausch, interessant erscheinen, unterhaltsam erscheinen, kompatibel erscheinen.
Und das erreicht man nur mit passiv bleiben so denke ich nicht.
Xiangni hat geschrieben: 25 Mär 2021 15:16
In einem Gruppengespräch, wo ich die Personen vorher nicht kannte, würde ich wohl versuchen das Thema zu wechseln.
In 2er Gesprächen taste ich die Leute meist vorher ab, bevor ich ein provokatisches Thema anspreche. Das geht auch gut über andere Themen, um ein Gespür für die andere Person und ihre Einstellung zu bekommen.
In einem Gruppengespräch gehört dazu der entsprechende Status bzw. eine von den anderen akzeptierte Alternative.
Und dieses "abtasten" hört sich für mich dann nach einem Bestehen der der vorherigen Stufenaufstiege an.
Xiangni hat geschrieben: 25 Mär 2021 15:16
Ich bin der Meinung, dass man mit jemandem auch ein nettes Gespräch führen kann, wenn man eine grundsätzlich andere Einstellung hat, wenn sich beide anhören und respektvoll miteinander umgehen. Es wird aber vielleicht nicht dazu führen, dass man best friends wird. Aber ist das wirklich so schlimm?
Ja, aber was sind die Randbedingungen dazu, dass es dann überhaupt so weit kommt? Niemand spricht auswahlslos mit allen Leuten, alleine schon wegen dem nicht zu realisierenden Zeitaufwand.
Xiangni hat geschrieben: 25 Mär 2021 15:16
Gewisse grundsätzliche Tipps kann man doch sicher auf allen Ebenen anwenden.
Die wären dann noch zu benennen. Und nicht vergessen, wir beginnen hier als kleinstem Nenner bei völlig Fremden und ihrer titelgebenden Ausstrahlung.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 25 Mär 2021 15:40
Wenn deine komische Ebenentheorie dir als so wesentlich erscheint:
Auf welcher Ebene befindest du dich jeweils? Welches sind die jeweils damit verbundenen Voraussetzungen, Implikationen (warum sortierst du das gerad so ein) und Möglichkeiten? Willst du auf der Ebene bleiben, auf- oder absteigen? Schnell oder langsamer?

Da du dich immer wieder an diesem Modell zu orientieren scheinst, müsstest du jeweils erst Klarheit über deine relative Position (und ggf. die deines Dialogpartners) darlegen, damit man sich halbwegs sinnvoll daruf beziehen kann.

Bringt ja nichts, wenn alle außer dir nicht diesem Modell folgen, oder falls doch, die jeweilige Einordnung unerklärt anders sehen. Da wohl bisher niemand außer dir das Modell handhabbar versteht, wirst du diese Einordnung intial und dann bei Veränderungen fortlaufend vornehmen müssen. Ansonsten sind Missverständnisse und damit Verständigungsfehler vorprogrammiert.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Reinhard »

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Reinhard hat geschrieben: 23 Mär 2021 19:57 Dann mache ich genau dasselbe, ich versuche zu verstehen und Gedanken nachzuvollziehen und meine Position zu dem Gehörten zu finden. Irgendwas darauf antworten gehört da nicht dazu. Vielleicht habe ich keinen Widerspruch anzubringen und auch keine Bestätigung. Oder ich bin zuwenig schlagfertig, um was zu sagen, bevor das Thema gewechselt hat. Aber mangelnde Schlagfertigkeit ist doch kein Beweis für schlechtes Zuhören. :sadman:
Beim aktiven Zuhören geht es nicht darum, eine inhaltliche Antwort anzubringen, sondern erstmal nur, dem Gegenüber zu signalisieren, dass man zuhört. Das kann durch kleine Einwürfe passieren, wie "mhm", "ja", "verstehe", "erzähl weiter" usw. Oder auch dadurch, dass man eine emotionale Aussage mit einem entsprechenden Gesichtsausdruck kommentiert (nicken, lachen, Mund verziehen, ...).
Im Netz findest du dazu eine ganze Menge mehr. Hier nur mal ein erster Einstieg.
Das macht man doch irgendwie automatisch, wenn man zuhört. Zumindest sowas wie Nicken oder ein Mit-nachdenken an komplizierten Stellen, sogar wenn man in der fünften Reihe als Zuschauer sitzt. Dann spart man sich natürlich die verbalen Signale, aber es ist nicht so, dass man da extra dran erinnert werden müsste, um irgendwas zu signalisieren.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Xiangni »

NBUC hat geschrieben: 25 Mär 2021 15:40 Weil ich es grundsätzlich so wie geschrieben für nicht richtig halte und die Gefahr sehe, dass damit andere geschädigt werden, die das glauben und dann anwenden.
Und mit deiner Reaktion bestätigst du das ja selbst. Und in einer Gruppe muss man sich nicht äußern, ist dann aber wenn man da nicht anderweitig schon entsprechend eingebunden ist letztlich auch wieder außen vor.
Ich habe gerade etwas Mühe, auf welche Art von Situationen du dich beziehst. Besprechen wir ein Gespräch bei einem ersten Tinderdate? Ein Gespräch in einer Gruppe aus guten Freunden? Ein Gespräch zu zweit mit einem guten Freund? Eine Gruppe mit Leuten, die ich nicht kenne, an einem Fest von Freunden und ich versuche da mitzureden?

Klar, wenn du in einer Gruppe die ganze Zeit nur stumm dastehst, dann bleibst du wohl ein bisschen aussen vor. In einer Gruppe muss man meiner Meinung nach nicht zu jedem Thema was sagen. Schon nur in einer 4er Gruppe kann es sein, dass 3 Personen der vierten zuhören, oder plötzlich simultan zwei eigene Gespräche 2-2 entstehen. Oder zwei diskutieren was und die anderen beiden hören zu. Das kann fliessend sein.
Wenn das nur ein sich auskotzen ist, dann kann das so funktionieren. Aber das wird denke ich üblicherweise so in dieser Herzausschüttenform auch erst nach dem Einstellen einer entsprechend vertraulichen Position passieren (Wäre Ebene3+).
Davor geht es auf den Ebenen um Austausch, interessant erscheinen, unterhaltsam erscheinen, kompatibel erscheinen.
Und das erreicht man nur mit passiv bleiben so denke ich nicht.
Aber eigentlich kannst du das auf irgendein Thema beziehen. In einem Zweiergespräch wird es immer mal vorkommen, dass vllt beide gleich viel sprechen, dann erzählt einer was und der andere hört zu oder umgekehrt. Das ist dynamisch. Wie oft habe ich mit Freundin beim Thema Waschmaschine gestartet, bin dann via Pflanzen schliesslich bei der Steuerklärung gelandet. (Die Themen sind natürlich erfunden.)

Im besten Fall kannst du etwas zum Thema beitragen, kannst von einem eigenen Erlebnis berichten oder kannst Fragen stellen. Ich empfinde ein Gespräch als sehr angenehm wenn keiner einen Monolog hält, man sich gegenseitig zuhört, zuhört. Wenn man dann noch gemeinsame Themen und den gleichen Humor hat = 100 Punkte. Aber das wird nicht bei allen Gesprächspartnern der Fall sein.
In einem Gruppengespräch gehört dazu der entsprechende Status bzw. eine von den anderen akzeptierte Alternative.
Und dieses "abtasten" hört sich für mich dann nach einem Bestehen der der vorherigen Stufenaufstiege an.
Ich bin immer noch gegen Status, aber lassen wir dies mal.
Mit "abtasten" meinte ich eigentlich, dass ich vorsichtig versuche herauszufinden, wie mein Gegenüber ist. Also mit Smalltalk starten, so merke ich recht schnell mit wem dass ich mich gut verstehe und mit wem nicht. Mit wem ich eine Einstellung teile und mit wem nicht.
Und klar gibt es Themen/Erfahrungen, die man nicht gleich in den ersten 5min mit jemandem bespricht.
Ja, aber was sind die Randbedingungen dazu, dass es dann überhaupt so weit kommt? Niemand spricht auswahlslos mit allen Leuten, alleine schon wegen dem nicht zu realisierenden Zeitaufwand.
Auf welche Situation beziehst du dich da?
Grundsätzlich würde ich sagen:
Offen und fröhlich wirken. Lächeln. Ehrlich gesagt weiss ich gerade gar nicht wie ich diese einzelnen Schritte genauer beschreiben kann, ich mache einfach. Wenn du mir eine Situation vorgibst, kann ich dir aber gerne sagen wie ich reagieren würde.
Die wären dann noch zu benennen. Und nicht vergessen, wir beginnen hier als kleinstem Nenner bei völlig Fremden und ihrer titelgebenden Ausstrahlung.
Das haben andere schon sehr gut ausgeführt. Ausstrahlung ist ein Gemisch aus sehr vielen Einzelheiten wie Körpersprache, Mimik etc.
Ein erster Eindruck ist sehr schnell gefällt. Ich weiss meist sofort, ob ich jemanden sympathisch finde. Tipps haben bereits andere gegeben.
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von NBUC »

Xiangni hat geschrieben: 25 Mär 2021 17:25
Ich habe gerade etwas Mühe, auf welche Art von Situationen du dich beziehst. Besprechen wir ein Gespräch bei einem ersten Tinderdate? Ein Gespräch in einer Gruppe aus guten Freunden? Ein Gespräch zu zweit mit einem guten Freund? Eine Gruppe mit Leuten, die ich nicht kenne, an einem Fest von Freunden und ich versuche da mitzureden?

Klar, wenn du in einer Gruppe die ganze Zeit nur stumm dastehst, dann bleibst du wohl ein bisschen aussen vor. In einer Gruppe muss man meiner Meinung nach nicht zu jedem Thema was sagen. Schon nur in einer 4er Gruppe kann es sein, dass 3 Personen der vierten zuhören, oder plötzlich simultan zwei eigene Gespräche 2-2 entstehen. Oder zwei diskutieren was und die anderen beiden hören zu. Das kann fliessend sein.
Ich beziehe das auf die Situation, wo durch die "Ausstrahlung", postuliert durch den Einsatz des Stilmittels "aktives Zuhören" die Problematik des ABs die Stufen zwischen den Ebenen überwinden zu helfen soll.
Und da sehe ich dieses Mittel bei den ersten beiden Schritten diese Wirkung nicht, weil zu diesem Zeitpunkt die dazu meines Erachtens benötigte Vertrautheit (zufällige Ausnahmen wie Krisensituationen, wo jemand irgend wen zum zuhören braucht außen vor) noch gar nciht gegeben ist und andere Motivationen den Kontakt an dieser Stelle treiben. Im letzten Schritt zur Freundschafts- oder Beziehungsstufe oder eher noch von Freund zu Partner, sehe ich diese Wirkung durchaus, aber dass ist dann meinem Empfinden nicht mehr ein Zustand, wo das Verhältnis der Beteiligten über "Ausstrahlung" geregelt wird, sondern viel mehr, persönlichere Eindrücke vorhanden sind.

In Summe: Da wurde bei der Darstellung denke ich der Wagen vor den Esel gespannt: Ein guter Zuhörer zu sein ist nicht Teil von "Ausstrahlung" sondern passende Ausstrahlung ist meist Teil des Weges um in eine Position zu kommen, wo dir ein Gegenüber etwas entsprechend relevantes= persönliches erzählen will, wo dann zuhören entsprechend geschätzt wird.


Xiangni hat geschrieben: 25 Mär 2021 17:25
Wenn das nur ein sich auskotzen ist, dann kann das so funktionieren. Aber das wird denke ich üblicherweise so in dieser Herzausschüttenform auch erst nach dem Einstellen einer entsprechend vertraulichen Position passieren (Wäre Ebene3+).
Davor geht es auf den Ebenen um Austausch, interessant erscheinen, unterhaltsam erscheinen, kompatibel erscheinen.
Und das erreicht man nur mit passiv bleiben so denke ich nicht.
Aber eigentlich kannst du das auf irgendein Thema beziehen. In einem Zweiergespräch wird es immer mal vorkommen, dass vllt beide gleich viel sprechen, dann erzählt einer was und der andere hört zu oder umgekehrt. Das ist dynamisch. Wie oft habe ich mit Freundin beim Thema Waschmaschine gestartet, bin dann via Pflanzen schliesslich bei der Steuerklärung gelandet. (Die Themen sind natürlich erfunden.)
Im besten Fall kannst du etwas zum Thema beitragen, kannst von einem eigenen Erlebnis berichten oder kannst Fragen stellen. Ich empfinde ein Gespräch als sehr angenehm wenn keiner einen Monolog hält, man sich gegenseitig zuhört, zuhört. Wenn man dann noch gemeinsame Themen und den gleichen Humor hat = 100 Punkte. Aber das wird nicht bei allen Gesprächspartnern der Fall sein.
Eben, für ein lebendiges Gespräch gehören beide aktiv dazu. So wie ich die These hier verstanden und dann bezweifelt habe, hieß es, dass "bestärkendes" Zuhören (also ohne eigenen weiterführenden Input) den so beratenen AB auch schon trägt und zu einer guten, ihn bei diesem Kontakt überhaupt erst weiter bringenden weiterbringenden "guten" Ausstrahlung verhilft.
Xiangni hat geschrieben: 25 Mär 2021 17:25
In einem Gruppengespräch gehört dazu der entsprechende Status bzw. eine von den anderen akzeptierte Alternative.
Und dieses "abtasten" hört sich für mich dann nach einem Bestehen der der vorherigen Stufenaufstiege an.
Ich bin immer noch gegen Status, aber lassen wir dies mal.
Mit "abtasten" meinte ich eigentlich, dass ich vorsichtig versuche herauszufinden, wie mein Gegenüber ist. Also mit Smalltalk starten, so merke ich recht schnell mit wem dass ich mich gut verstehe und mit wem nicht. Mit wem ich eine Einstellung teile und mit wem nicht.
Und klar gibt es Themen/Erfahrungen, die man nicht gleich in den ersten 5min mit jemandem bespricht.
Aber dieses Abtasten wird ermute ich nicht besonders positiv ausfallen, wenn die andere, dir bis dahin sonst eher oder ganz unbekannte Seite nur bejahend "nickt", sei es durch Mimik/Gestik oder in kurzen bejahenden Lauten aber ohne eigenen Inhalt.
Ich würde eher vermuten das würde einen Ticken länger dauern als wenn einer eine Schlechtwettermine dazu macht, aber wenn da nichts kommt wird das auch eher kurzfristig von dir beendet, doppelt, wenn es auch sonst keinen Grund zu geben scheint sich mit dem gegenüber zu befassen.
Bezgl Status: Wenn in einer Gruppe ein Thema gerade diskutiert wird, welches einem gerade nicht gefällt, dann sind es doch wohl 2 Wege dies dann auch durch zu drücken: ein für zumindest die relevante meinungsbildende Mehrheit interessanteres Thema vorschlagen zu können oder aber die relevante meinungsbildende Mehrheit zu sein, weil die anderen es gewohnt sind sich nach deiner Meinung zu richten.

Xiangni hat geschrieben: 25 Mär 2021 17:25
Ja, aber was sind die Randbedingungen dazu, dass es dann überhaupt so weit kommt? Niemand spricht auswahlslos mit allen Leuten, alleine schon wegen dem nicht zu realisierenden Zeitaufwand.
Auf welche Situation beziehst du dich da?
Grundsätzlich würde ich sagen:
Offen und fröhlich wirken. Lächeln. Ehrlich gesagt weiss ich gerade gar nicht wie ich diese einzelnen Schritte genauer beschreiben kann, ich mache einfach. Wenn du mir eine Situation vorgibst, kann ich dir aber gerne sagen wie ich reagieren würde.
OK, was war hier rhetorisch gemeint und auf diesen Punkt wollte ich hinaus. Ausstrahlung hängt von solchen Sachen wie du sie benennst ab, nicht vom auf die richtige Art und Weise Zuhören. OK, und gut aussehen, "zivilisiert" für die eigene Gruppe wirken, was Interessantes zu sagen haben, etc hilft mit Sicherheit auch noch, nicht ... ?
Xiangni hat geschrieben: 25 Mär 2021 17:25 Das haben andere schon sehr gut ausgeführt. Ausstrahlung ist ein Gemisch aus sehr vielen Einzelheiten wie Körpersprache, Mimik etc.
Ein erster Eindruck ist sehr schnell gefällt. Ich weiss meist sofort, ob ich jemanden sympathisch finde.
Eben, und nicht das Zuhören können in Situationen, in welchen ohne diese Eigenschaften gezeigt zu haben niemand deine ansonsten inhaltslose bejahende Rückmeldung interessiert.

Wenn wir also über Ausstrahlung reden, müssen wir uns diese von dir benannten Element genauer anschauen und nicht primär auf "aktives Zuhören" bauen/hoffen, welches wenn erst in einem sehr späten oder besonderen Stadium wirken würde.
Hoppala hat geschrieben: 25 Mär 2021 17:01
NBUC hat geschrieben: 25 Mär 2021 15:40
Wenn deine komische Ebenentheorie dir als so wesentlich erscheint:
Auf welcher Ebene befindest du dich jeweils? Welches sind die jeweils damit verbundenen Voraussetzungen, Implikationen (warum sortierst du das gerad so ein) und Möglichkeiten? Willst du auf der Ebene bleiben, auf- oder absteigen? Schnell oder langsamer?

Da du dich immer wieder an diesem Modell zu orientieren scheinst, müsstest du jeweils erst Klarheit über deine relative Position (und ggf. die deines Dialogpartners) darlegen, damit man sich halbwegs sinnvoll daruf beziehen kann.

Bringt ja nichts, wenn alle außer dir nicht diesem Modell folgen, oder falls doch, die jeweilige Einordnung unerklärt anders sehen. Da wohl bisher niemand außer dir das Modell handhabbar versteht, wirst du diese Einordnung intial und dann bei Veränderungen fortlaufend vornehmen müssen. Ansonsten sind Missverständnisse und damit Verständigungsfehler vorprogrammiert.
Die Ebene ist nicht global, sondern hängt von den jeweils beteiligten 2 Individuen und deren Verhältnis zueinander bzw. gegenseitigen Wahrnehmung ab.

Zu effektiv Fremden ist die aktuelle Ebene dann 0, bei entfernten Bekannten/smalltalk 1 und bei guten Bekannten dann 2. Freunde sind dann 3a und ein Partner wäre dann 3b. Eine warme Umgebung hebt einen dann initial direkt auf 1 oder 2, aber dort muss man diese "Vorschusslorbeeren" dann auch bestätigen.
Meine Standardstartebene ist damit die 0, selten einmal bei Kandidatinnen eine 1 und dann geht es in den meisten Fällen schon nicht mehr weiter. Alle halbe Dutzend Jahre kratzt es an der 2 und crasht dann spätestens beim Sprung auf die 3.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Xiangni »

NBUC hat geschrieben: 25 Mär 2021 18:16 Ich beziehe das auf die Situation, wo durch die "Ausstrahlung", postuliert durch den Einsatz des Stilmittels "aktives Zuhören" die Problematik des ABs die Stufen zwischen den Ebenen überwinden zu helfen soll.
Wahrscheinlich habe ich den Anfang zu "aktives Zuhören" verpasst, aber ich stelle mir vor, dass damit gemeint war, dass ein AB, der Mühe mit kommunizieren hat, je nach dem so schon punkten kann. Wenn er offen ist, lächelt, er einem das Gefühl gibt, dass er sich für das, was ich sage, interessiert, mir Fragen stellt. Aktiv teilnimmt.
Statt einfach nur stumm daneben zu stehen.
Und da sehe ich dieses Mittel bei den ersten beiden Schritten diese Wirkung nicht, weil zu diesem Zeitpunkt die dazu meines Erachtens benötigte Vertrautheit (zufällige Ausnahmen wie Krisensituationen, wo jemand irgend wen zum zuhören braucht außen vor) noch gar nciht gegeben ist und andere Motivationen den Kontakt an dieser Stelle treiben. Im letzten Schritt zur Freundschafts- oder Beziehungsstufe oder eher noch von Freund zu Partner, sehe ich diese Wirkung durchaus, aber dass ist dann meinem Empfinden nicht mehr ein Zustand, wo das Verhältnis der Beteiligten über "Ausstrahlung" geregelt wird, sondern viel mehr, persönlichere Eindrücke vorhanden sind.
Da gehe ich nicht mit dir einig. Häufig zählt der erste Eindruck. Und wenn mein erster Eindruck von dir bspw. ist, dass du nur stumm in der Ecke stehst, ist das nicht so förderlich. Ich finde, das ist schon bei Stufe Null entscheidend. Wen würdest du eher ansprechen wollen: Die Person, die dich freundlich anlächelt oder jene, die griesgrämig in der Ecke rumsteht?
Eben, für ein lebendiges Gespräch gehören beide aktiv dazu. So wie ich die These hier verstanden und dann bezweifelt habe, hieß es, dass "bestärkendes" Zuhören (also ohne eigenen weiterführenden Input) den so beratenen AB auch schon trägt und zu einer guten, ihn bei diesem Kontakt überhaupt erst weiter bringenden weiterbringenden "guten" Ausstrahlung verhilft.
Ich denke, die anderen bezogen sich eben auf aktives Zuhören, nicht einfach nur stumm dastehen. Wie ich schrieb offen sein, dem anderen das Gefühl geben (mit nachfragen etc), dass man sich für ihn und sein Thema interessiert, selber was einwerfen aus dem eigenen Erfahrungsschatz, aufmerksam zuhören (Augen, Ohren beim Gegenüber), offene, interessierte Mimik.
Das kann, denke ich, schon positive Gefühle beim Gegenüber auslösen.
Aber dieses Abtasten wird ermute ich nicht besonders positiv ausfallen, wenn die andere, dir bis dahin sonst eher oder ganz unbekannte Seite nur bejahend "nickt", sei es durch Mimik/Gestik oder in kurzen bejahenden Lauten aber ohne eigenen Inhalt.
Ich würde eher vermuten das würde einen Ticken länger dauern als wenn einer eine Schlechtwettermine dazu macht, aber wenn da nichts kommt wird das auch eher kurzfristig von dir beendet, doppelt, wenn es auch sonst keinen Grund zu geben scheint sich mit dem gegenüber zu befassen.
Ja, also ohne eigenen Inhalt zum Thema resp. meinem Gesagten, gelangweiltem Blick und keine Fragen, würde ich irgendwann davon ausgehen, dass mein Gegenüber kein Interesse an einem Gespräch mit mir hat. Ich bemühe mich gerne ein bisschen, aber wenn von der anderen Seite nichts kommt...
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Wenn die Gruppe über ein Thema spricht, das mich nicht interessiert, dann kann ich:
- Fragen stellen, nachfragen, wenn ich was nicht verstehe
- zuhören was die anderen sagen
- in einem geeigneten Moment (!) das Thema wechseln
- warten bis das Thema fertig besprochen ist
- evtl. Ergibt sich ein separates Gespräch mit einem anderen Gruppenmitglied
- wenn es passt, einwerfen, dass ich leider nichts beitragen kann, da ich mich damit nicht auskenne
- etc.
Ich finde nicht, dass es da nur 2 Handlungsmöglichkeiten gibt.
OK, was war hier rhetorisch gemeint und auf diesen Punkt wollte ich hinaus. Ausstrahlung hängt von solchen Sachen wie du sie benennst ab, nicht vom auf die richtige Art und Weise Zuhören. OK, und gut aussehen, "zivilisiert" für die eigene Gruppe wirken, was Interessantes zu sagen haben, etc hilft mit Sicherheit auch noch, nicht ... ?
Ausstrahlung hängt von vielen verschiedenen Punkten ab, aktives Zuhören kann einer davon sein. Aktives Zuhören ist für ein angenehmes Gespräch meiner Meinung nach genauso wichtig wie "reden" können.
Wenn wir also über Ausstrahlung reden, müssen wir uns diese von dir benannten Element genauer anschauen und nicht primär auf "aktives Zuhören" bauen/hoffen, welches wenn erst in einem sehr späten oder besonderen Stadium wirken würde.
Wie gesagt,ich finde aktives Zuhören hilft schon von Anfang an. Dein gesamtes Verhalten und deine Mimik bestimmt von Anfang an welchen Eindruck dein Gegenüber von dir erhält. Wenn du schon zu Beginn nicht aktiv zuhören kannst, wieso sollte das dann plötzlich besser sein wenn du auf Stufe 3 bist? Diese Fähigkeit kommt doch nicht plötzlich mit der Vertrautheit.

Es haben hier ja schon einige geschrieben Probleme mit Gesprächen zu haben resp. Denken sie, sie hätten nichts zu erzählen. Da könnte es eben Sinn machen, wenn dann immerhin die andere Seite des Gesprächs (= Zuhören) zu verbessern.
Meine Standardstartebene ist damit die 0, selten einmal bei Kandidatinnen eine 1 und dann geht es in den meisten Fällen schon nicht mehr weiter. Alle halbe Dutzend Jahre kratzt es an der 2 und crasht dann spätestens beim Sprung auf die 3.
Wenn man jemanden neu kennenlernt, startet man wohl immer bei 0. Je nach Gegenüber (also das Wechselspiel zwischen einem selbst und dem Gegenüber) kann es dann sein, dass man in Windeseile oder eben im Schneckentempo sich näherkommt. Ich finde auch, dass diese Ebenen wie du sie siehst, nicht so starr sind. Es kommt auch auf das Thema darauf an, worüber man spricht. Auf Reisen habe ich schon oft Leute kennengelernt, mit denen ich innert 5min über meine Wünsche/Ängst/Träume/Erlebnise etc des Reisens gesprochen habe und mich darum sehr schnell vertraut fühlte. Obwohl ich abgesehen vom Reisen nichts über die Person wusste.