RomantischerNerd hat geschrieben: ↑18 Apr 2021 15:41
Selbstwertprobleme? Hmm joa kann schon sein. Keine Ahnung was mich da so einschüchtert oder was da bei mir im Kopf frei dreht. Muss ich in Zukunft mal drauf achten.
Wenn du in den Spiegel schaust, was denkst du dir dann? Bist du zufrieden mit dem, was du da siehst? Fühlst du dich wohl in deiner Haut?
Warum frage ich das? Menschen die sich selbst ablehnen und als unattraktiv empfinden, neigen schon dazu sich in Gegenwart von gerade mal ganz normal durchschnittlich attraktiven Menschen selbst klein zu machen. Die destruktive Denke: "Die ist zu hübsch für mich, die will sowieso nicht jemanden wie mich" ist dann häufig die logische Konsequenz daraus und das ist äußerst ungesund und selbstzerstörerisch.
RomantischerNerd hat geschrieben: ↑18 Apr 2021 15:41
Also ich hab nichts gegen Frauen die sich schminken versteht mich nich falsch, aber es wird in meinen Augen von zu vielen übertrieben. Ich habe Frauen kennen gelernt da kann ich mir nicht mal vorstellen wie die ungeschminkt aussehen und ich würde sie mit Sicherheit auch nicht erkennen wenn ich sie dann ungeschminkt mal sehen würde.
Ja solche Frauen gibt es, habe ich auch schon mal gesehen. Ich bin aber davon überzeugt, dass das nur eine Minderheit ist und auch stark vom Alter abhängt. (Post)pubertäre 16-23 Jährige probieren sich dahingehend halt noch aus und sind vor allem im Ausgang weitaus mehr geschminkt, als normalerweise.
Wo hast du Online denn bisher gesucht? Auch das kann einen Einfluss darauf haben, welcher Klientel du begegnest.
Auf Lovoo oder Facebook-Dating versammeln sich überwiegend jene Menschen, die man als RTL2-Klischee-Unterschicht bezeichnen kann und da habe ich zu 90% Fotos gesehen, da kräuseln sich einem die Fußnägel und da trifft deine Beobachtung definitiv zu.
Aber bei Tinder? Oder Parship? Überwiegend gebildete und im Schnitt sehr viel attraktivere Frauen, von denen die wenigsten in den Schminktopf gefallen sind.
Nicht falsch verstehen: Ich will dir deine Vorliebe für äußerst natürliche Frauen nicht ausreden, du solltest nur aufpassen, dass du keinen Tunnelblick bekommst, denn der wäre für dich persönlich ungesund.
RomantischerNerd hat geschrieben: ↑18 Apr 2021 07:26
Wird dann nach Corona wieder Zeit aktiver zu werden. Das unendliche Battle gegen den inneren Schweinehund :/
Gutes Vorhaben, das habe ich mir ebenfalls vorgenommen!
In welcher Stadt lebst du?
Falls es eine größere ist, schau doch dann mal was so bei Spontacts oder der jeweiligen "Neu-in-XY"-Facebookgruppe los ist.
Darüber kannst du neue Bekannte finden und somit dein soziales Umfeld schrittweise erweitern, was nicht nur die Lebensqualität steigert (neue Freunde => neue Unternehmungen => abwechslungsreicherer Alltag), sondern auch die Chance erhöht, auf "natürlichem" Wege mal eine tolle Frau kennenzulernen.
RomantischerNerd hat geschrieben: ↑18 Apr 2021 07:26
Aber ja ich glaube du hast den Nagel getroffen. Ich stelle Frauen auf ein Podest. Habe das bis jetzt nie für bedenklich gehalten. Sollte ich das ändern? Und wenn ja, wie?
Oh ja und wie du das ändern solltest!!
Podestdenken führt dazu, dass du dich selbst klein machst und ist ein offensichtliches Symptom für ein ein mieses Selbstwertgefühl.
Du begegnest Menschen, die du auf ein Podest stellst, automatisch nicht auf Augenhöhe und das ist äußerst hinderlich bei der Partnersuche oder dem Aufbau neuer Freundschaften.
Unterwürfigkeit (extrem unsexy) ist eine Folge daraus, die meisten Frauen haben dafür einen sechsten Sinn und merken es sofort, wenn ein Mann sie auf ein Podest gestellt hat.
Aber nicht nur dort schränkt es dich in deinen Möglichkeiten ein, denn wahrscheinlich stellst du manchmal auch Männer auf ein Podest? Fühlst dich anderen Männern unterlegen?
Das strahlst du dann auch denen gegenüber aus, was dazu führt dass sie dich nicht wirklich "für voll" nehmen und dich nicht richtig respektieren. Das schränkt wiederum ein wie sich dein soziales Umfeld gestaltet und welche Möglichkeiten der persönlichen Weiterentwicklung sich dir bieten.
Mal ein übertriebenes Klischee-Beispiel: Karl hält sich für einen Loser, ergo traut er sich garnicht zu bei den "coolen Jungs" mitzuspielen, sondern hängt lieber mit denen ab, die sich ebenfalls immer "klein" machen und unsicher sind. Karl zementiert auf diese Weise seine Unsicherheit, denn seine ebenfalls unsicheren Freunde verstärken gegenseitig diese Denke noch weiter.
Im schlimmsten Fall wird Karl dann von den "coolen Jungs" sogar noch gemobbt, weil er aus jeder Pore ausstrahlt "ich bin schwach, ich bin unsicher, ich bin nicht so gut wie ihr".
Nun sind wir hier ja jetzt nicht mehr auf einem Schulhof voll pubertierender ätzender Jugendlicher, aber im übertragenen Sinne zieht sich das auch durchs Erwachsenenleben, wenn man daran nichts ändert.
Ich hatte auch schon so jemanden im erweiterten Freundeskreis, der gefühlt nahezu jeden auf ein Podest gestellt hat. Er glänzte durch Mitläufertum, hat selten seine Meinung vertreten und ich konnte schon 10m gegen den Wind riechen, dass er immer zu mir (wie zu den meisten) aufgeschaut hat, anstatt mir auf Augenhöhe zu begegnen.
Das fand sogar ich als Mann so unsexy, dass ich gar keine Lust hatte besonders engen Kontakt zu ihm zu haben...
Weißt du was das Tragische an der Sache war? Das "Problem" lag ausschließlich in seinen verrirten Hirnwindungen, denn er sah total normal aus, war intelligent, hatte einen ganz gut bezahlten Job und auch sonst gab es nichts erkennbares, was ihn "schlechter" gemacht hätte, als jeden anderen. Und selbst wenn er hier oder da Defizite gehabt hätte, wäre das noch lange kein Grund gewesen, sich in destruktiver Kleinmacherei zu üben. Man kann auch einfach mal zu Defiziten stehen und sagen "Tjo, ist halt so, vielleicht schaffe ich da ja noch eine Verbesserung, aber dieses und jenes läuft dafür ja doch ganz gut bei mir. Was würdest du denn machen, um da besser zu werden? Hast du nen Tipp?".
Wenn etwas von dem was ich geschrieben habe auf dich zutrifft, dann versuch doch mal herauszufinden, welche Ängste eigentlich in dir vorhanden sind und in welchen Feldern du dich unzulänglich fühlst. Das ist keine leichte Übung, aber mir absoluter Ehrlichkeit gegenüber dir selbst kannst du hier schon mal etwas Licht ins Dunkle bringen.
Das kann natürlich nur ein erster kleiner Schritt sein, denn mit einem Fingerschnippsen wirst du jahrelang eingeübte (destruktive) Denkprozesse nicht los und der Weg zur Selbstakzeptanz und zu innerem Frieden kann weit sein, aber es lohnt sich den Weg (am besten mit externer Unterstützung) zu beschreiten.
All dies hat jetzt augenscheinlich natürlich erstmal nur wenig mit "kostenpflichtigen Onlinebörsen" zu tun, aber indirekt dann wieder doch: nur wer mit sich selbst halbwegs im Reinen ist, kann sich ein ausreichend dickes Fell wachsen lassen, welches man beim Onlinedating benötigt. Und weil Onlinedating ja wünschenswerterweise auch zu realen Dates führen soll, ist es auch dort wieder von Belang, mit welcher Einstellung und Außenwirkung du da auf die Frau zugehst, die gerade am Treffpunkt auf dich wartet.
Das wird schon!