NBUC hat geschrieben: ↑22 Jun 2021 05:48
A) Ja, aber ich wollte hier den Unterschied von "Bauchgefühl" als "Handlungsanweisung" hinaus, wo wie beim (gerade ja auch akuten Beispiel) Blitzschach oder Sport quasi eine Automatisierung durch Verinnerlichung von Übung/Erfahrung erfolgt und Gefühl als unterbewusste Bewertung.
Verstehe nicht was du hier mit Handlungsanweisung meinst...
NBUC hat geschrieben: ↑22 Jun 2021 05:48
B) Ja, SOLLTE allen bewusst sei, ist es aber offenbar nicht. Mir ist hier vor kurzen noch erklärt., dass etwas ein großes, auf einer ebene binär-verknüpftes monolitisches Gesamtgefühl ist und es eben keinen Entscheidungsbaum gäbe.
Das was du beschreibst sind ja gerade mein Stufenkonzept bzw. der Entscheidungsbaum:
- wer erzeugt nun aus welchen Gründen nach physikalisacher Wahrnehmung auch bewußte "Aufmerksamkeit".
- was von den zu dem Zeitpunkt erkennbaren Eigenschaften erzeugt dann den Wunsch mit jemandem in Kontakt zu treten
Und mit jedem Schritt von Kontakt zu immer näheren Kennenlernen kommen weitere Informationen dazu, welche die aufnehmende Person dann dahingegehend beeinflusst noch mehr in Richtung Beziehung erfahren zu wollen oder aber den Kontakt abbrechen zu lassen oder den Status auf einer vorherigen Ebene einzufrieren.
Ganz am Ende der Kette (die bei unterschiedlich gestrickten Personen bzw. Eindrücken auch unterschiedlich schnell ablaufen kann) steht dann halt die Überlegung: Reicht das jetzt für eine Beziehung oder nicht.
Das Problem ist doch eher, dass niemand, und auch die Personen selbst, nicht wissen auf welcher Stufe irgendwelche unterbewussten Entscheidungen gefällt werden. Letztendlich ergibt sich also doch ein Gesamtgefühl, welches passt oder nicht passt.
NBUC hat geschrieben: ↑22 Jun 2021 05:48
Und mein Problem mit vielen Frauenaussagen zu "wann passt er" ist, dass sie meinem Eindruck nach extrem weit hinten quasi bei der Abschlussfrage erst einsetzen:
Das liegt wohl eher daran, dass niemand seine ganzen Persönlichkeitsstrukturen und Trigger kennen. Selbst mit Psychotherapie erfährt man nach jahrelanger Therapie lediglich einen Bruchteil. Da ist es leichter auf eine Richtung hinzudeuten und die auszuloten, die den Geschmack dann treffen.
Wäre so wie wenn ich jemandem erklären müsste welche Musik ich gut finden würde ohne sie zu kennen...
Da kann ich dann auch nur eine Richtung vorgeben, aber ob ich sie letztendlich gut finde kann ich nur sehen, wenn ich sie zu hören bekomme.
NBUC hat geschrieben: ↑22 Jun 2021 05:48
Als MAB geht man dann bei solchen Aussagen irgendwann die Decke rauf, weil das die Dinge sind, die man hat (oder es zumindest glaubt, beweisen konnte man es ja mangels Gelegenheit ja noch nicht), aber eben bisher an dieser als selbstverständlich angenommenen Vorbedingung "toller Typ"scheitert.
Du meinst wohl eher "als NBUC"...
Man kann nicht alle kennenlernen...so kann man nur für sich selbst gucken, dass man seinen ersten Eindruck gut hinbekommt oder wenigstens in die Kategorie kommen, dass man seinen ersten Eindruck leisten kann. Das wird hier auch nirgendwo als selbstverständlich wahrgenommen, denn sonst würde es die ganzen Fragen doch nicht geben, wenn man direkt immer von einem tollen Typen ausgeht.
Es gibt aber andere Dinge, die weit von "Vobedingung: Toller Typ" entfernt ist und tatsächlich als Vorbedingung angenommen wird...so z.B. mit Menschen zu sprechen, wenn man ausgeht bzw. auch mit den passenden Personen wie interessante Mädels zu sprechen. Da sind wir immer noch meilenweit von "Toller Typ" entfernt.
NBUC hat geschrieben: ↑22 Jun 2021 05:48
B2) Hier sehe ich jetzt nicht, wo das hier jemand behauptet hätte.
Ne stimmt. Du suggerierst aber damit, wenn du ständig davon redest, dass Gefühle manipulierbar sind und Menschen Fassaden schlecht erkennen
Caligari hat geschrieben: ↑22 Jun 2021 22:38
Wo ich nicht mitkomme ist die Schlussfolgerung, dass der erste Typ weniger authentisch war als der zweite. Warum? Der war nervöser, weil er das Ansprechen wahrscheinlich nicht so oft macht. Ist doch authentisch, oder?
Weil sein vermeintlich mutiges und selbstbewusst gewolltes Auftreten nonverbal genau das Gegenteil ausdrückte. Er war sichtlich nervös, aber versuchte es eben durch eine vermeintlich offene und selbstsichere Ausdrucksweise zu überspielen. Authentisch ist das doch gerade nicht, oder?
Caligari hat geschrieben: ↑22 Jun 2021 22:38
Der zweite macht das wohl häufig und spult dementsprechend sein "Programm" runter. Alles okay damit, nichts dagegen, aber authentisch?
Mit dem Satz suggerierst du mir, dass er seinen Charakter faked. Warum sollte es am naheliegendsten sein, dass er lediglich sein "Programm" runterspult und er wohl kaum nur authentisch ist?

Ich verstehe nicht warum das so viel näher an der Realität sein sollte.
Caligari hat geschrieben: ↑22 Jun 2021 22:38
Nach der Logik (man soll authentisch sein) wäre die einzig wirklich authentische Handlungsmöglichkeit für den schüchternen Typ ja gewesen, die Mädels gar nicht erst anzusprechen. Kann ja auch nicht Sinn der Sache sein.
Authentisch sein in der Konstellation Ich und mein potentieller Partner. Für mich kann Authentizität nur wahrgenommen werden und nicht für sich selbst stehen. Wenn du also als schüchterner Typ gar nicht in ein Gespräch kommst, dann bist du für mich nicht sichtbar und ich kann nicht sagen, ob du auf mich authentisch wirkst oder nicht.
Ich stehe sogar eher auf die schüchternen Typen. Die machohaften Typen, die sich immer in den Vordergrund drängen kann ich z.B. gar nicht leiden. Es sind zwar immer die lauten, die zuerst die Aufmerksamkeit bekommen, weil sie kaum zu übersehen sind, aber das erhöht ihre Chancen (zumindest bei mir) nur insoweit, als dass sie mit mir in Kontakt treten.
Ich habe irgendwie das Gefühl, dass hier einige glauben, dass Frauen immer nur den lauten, action geladenen und immer überall zuerst das Wort ergreifenden "Alphamann" toll finden. Ich halte das ja für einen krassen Irrglauben. Wenn ich mir so die Pärchen in meinem Umfeld anschaue, dann entspricht genau kein einziger Mann diesem Klischee.