Bunte Vögel

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marwie
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Re: Bunte Vögel

Beitrag von marwie »

Ähm, um was geht es eigentlich in diesem Thread? :gruebel: beim überfliegen hab ich nur Rumgeplänke gesehen...
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Le Chiffre Zéro
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Re: Bunte Vögel

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Es geht um sogenannte „Bunte Vögel“. Leute, die sich weigern, sich dem allgemeinen Mainstream und dem Forumsmainstream anzupassen. Noch schlimmer – die ihre Abweichlerei auch nicht still für sich behalten, sondern die Unverfrorenheit besitzen, das Forumsklima dadurch zu stören, daß sie ihre Unangepaßtheit zum Ausdruck bringen.

Dieser Thread wurde ausgekoppelt aus einem Thread über Frauenfeindlichkeit im AB-Treff. In diesem haben „Bunte Vögel“ sich irgendwann darüber beklagt, daß sie a) im AB-Treff noch mehr diskriminiert und attackiert werden als weibliche Nutzer, b) das salonfähiger ist und c) es nur seltenst geahndet werden, weil d) die „Bunten Vögel“ im Forum im Gegensatz zu den Frauen keinerlei Lobby haben.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Bunte Vögel

Beitrag von NBUC »

Es begann wohl damit, dass es wiederum "frauenfeindlich" und damit drüben den Faden verschleppend (oder umgekehrt) ist, wenn man zusammenfantasierte Unterstellungen und darauf basierende Bewertungen durch einschlägige Frauen so nicht stehen lassen möchte :
LaraMarie hat geschrieben: 23 Jul 2021 15:56 Wenn NBUC darüber schreibt wie vorsichtig er an eine Interaktion rangeht und das dann noch mit einer creepy Nachricht, weil er sich im persönlichen nicht traut, versieht und sich dann darüber wundert, dass seine Avancen nicht auf Gegenliebe stoßen, dann ist es doch der Gefühlsmensch der in einem steckt und einen daran hindert entsprechend zu kommunizieren. Wo bleibt der rationale Kopfmensch?
:hut:
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Momo
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Re: Bunte Vögel

Beitrag von Momo »

Leibesfrucht hat geschrieben: 01 Aug 2021 10:39
Tintenmalerin hat geschrieben: 28 Jul 2021 23:18 2. Narzissten sehen alle Eigenschaften an sich nicht so, wie sie wirklich sind, oder sagen zumindest niemals die Wahrheit darüber.
Äh, jaaa?! Das macht doch Narzissmus aus, dass man sich als positiver einschätzt, als man in Wahrheit ist, also sich quasi etwas einbildet.
Vielleicht grundsätzlich, aber nicht allumfassend.
Ich vermute mal, du bist selbst introvertiert und findest das grundsätzlich besser als extravertiert sein
Ich bin selbst introvertiert und sehe beides gleichwertig. Ich habe den Eindruck, manche Extravertierte halten Extravertiertheit für besser, weswegen sie manchmal Introvertierte für ihre Introversion krisisieren ("Sei doch nicht so schüchtern", "Du bist so ruhig?!").
Dann ergibt deine Argumentation noch weniger Sinn...
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Re: Frauenfeindliche/frauenverachtende Kommentare im Forum

Beitrag von svartoyg »

Wuchtbrumme hat geschrieben: 03 Aug 2021 20:01 Du könntest es einfach glauben. Eine positive Meinung Frauen gegenüber würde Dir helfen positiver 'rüberzukommen.
Ziemliches blue-pill-Gewäsch… Wenn das Narrativ mit der Wirklichkeit kollidiert, steht man mit einem großen Fragezeichen auf dem Gesicht im Raum und kommt gewiss nicht positiv rüber. Versucht man die Realität gegen Meinung einzutauschen, zieht man beizeiten den kürzeren.

LaraMarie hat geschrieben: 03 Aug 2021 20:04
NBUC hat geschrieben: 03 Aug 2021 19:41 Dem falschen Vorwurf der Frauenfeindlichkeit.

Nein, die entsprechenden Männer beschweren sich über die für sie ungünstige Situation "draußen" und die Diskrepanz zwischen dem PC-Sprech und der erlebten Praxis bzw. lassen sich mit teils falschen Schlüssen daraus dann hier aus, wenn sie diese Manipulation noch nicht erkennen.
Wieso falschen Vorwurf? Wenn du als Mann deine Erfolglosigkeit Frauen in die Schuhe schiebst oder ihnen vorwirfst nicht so zu handeln wie du es in einigen Heften gelesen hast oder ihnen vorwirfst, dass sie angeblich nicht die Männer nehmen, die sie so toll finden, dann ist das frauenfeindlich.

Denn scheinbar sind Frauen dafür verantwortlich, dass Männer auch die richtigen Schlüsse aus den verfügbaren Informationen ziehen. Wie kommen wir denn zu diesem Anspruch?

Dieses Anspruchsdenken ist doch frauenfeindlich. Frau soll meine komische Logik akzeptieren und wenn nicht, dann lebt sie eine Doppelmoral. Frau soll dies, Frau soll das. Wenn der Mann dann nicht happy ist, weil ein anderer Mann eben auf die Bedürfnisse der Frau eingeht, die sie ihm genau so wenig präsentiert hat, dann ist sie ganz ganz böse.
Es geht nicht darum irgendwas, dass irgendwas aus Heften praktiziert wird, sondern um persönliche Erlebnisse und Erfahrungen und das kann eben schnell in Konflkt mit dem allgemeinen Narrativ geraten. Frauen sind halt auch nur Menschen — sollte jetzt niemanden überraschen. Und als solche sind sie genauso anfällig für unvernünftiges und unmoralisches Handeln. Das jedoch wird gerne geleugnet und die Verantwortung auf andere abgewälzt. Soll heißen: Wenn eine Frau sich fragwürdig verhält, wird von manchen Teilen der Gesellschaft der Grund woanders gesucht, bspw. im Patriarchat oder in negativen Kindheitserlebnissen. Hier mal ein Beispiel für fragwündiges Verhalten und damit verbundene Doppel-Moral:

NZZ: Guter Sex oder gute Gespräche? Wenn eine Frau zwischen zwei Männern steht

Ein paar Absätze daraus:
NZZ hat geschrieben:Bleibt die Frage: Vernunft oder Leidenschaft? Die Frau zeigt sich gewillt, den Liebhaber loszulassen zugunsten des Seelenverwandten. Doch davon würde ich abraten. Es stimmt zwar: Die sexuelle Anziehungskraft nimmt wohl schneller ab, als dass sich die geistige Verbundenheit auflöst. Aber es hat etwas Anspruchsloses, bereits am Beziehungsanfang so grosse Kompromisse einzugehen. Zumal sie nun weiss, was guter Sex ist. Es würde nicht lange dauern, und sie suchte den Kick wieder anderswo.

Warum nicht auf Mister Schlafzimmer setzen und alles riskieren? Sie kann ihm noch immer das Lesen beibringen, wenn die Langeweile einzieht.
NZZ hat geschrieben:Auch Frauen nehmen sich heute alles, und das ist gut. Sie zu Dingen zu ermutigen, für die man Männer verurteilen würde, bloss weil man das für emanzipatorisch hält – unnötig. Frauen können das selber, wenn sie denn wollen: unmoralisch handeln.
NZZ hat geschrieben:Ihr naiver Rat ergreift Partei für die Frau, wie es umgekehrt nie möglich wäre. Man muss sich vorstellen, der Kummeronkel einer Zeitung riete einem männlichen Leser, der zwischen zwei Frauen steht, dasselbe. Vergnügen Sie sich mit beiden, bis Ihnen die eine verleidet! Die Hölle wäre los.
Den Artikel habe nicht ich geschrieben; auch nicht NBUC; nicht mal ein Mann, sondern eine Frau. Und nicht falsch verstehen: Ich heiße die darin enthaltene moralisch verwerfliche Handlung nicht gut, aber ich klage sie nicht an. Tatsächlich finde ich es begrüßenswert, dass ein wenig Ehrlichkeit in die Debatte einkehrt. Das tut allen gut.

Ja, manche, die mit der "harten" Realität konfrontiert werden, neigen dazu alles umzukehren und rutschen dann in Frauenfeindlichkeit ab — das gibt es; ohne Frage. Wenn jedoch sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema gleich als frauenfeindlich eingestuft werden, dann ist das wieder ein Versuch Verantwortung wegzuschieben und am Ende fördet man damit noch Frauenfeindlichkeit.
LaraMarie hat geschrieben: 03 Aug 2021 20:04 Schon mal von dem selbstbewussten Mann gehört, der jede Ablehnung auf die Goldwaage legt? Also ich nicht.
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Frostwald
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Re: Bunte Vögel

Beitrag von Frostwald »

Den NZZ Artikel kann man auch anders lesen als die Gegenüberstellung von unmoralischem Verhalten von Mann und Frau.

Eher eine gesellschaftliche Frage: "Was du kannst, kann ich auch." Oder hier eben: "Was Mann kann, kann Frau auch".

Eine andere Form wäre die Frage nach Verhalten zu Klimawandel oder Verhalten anderen Menschen gegenüber.
"Interessiert mich nicht, wenn der/die Probleme hat." "Ich stelle mein persönliches Glück über das von anderen".

In einer Gesellschaft in welcher das jeder tut, möchte ich nicht leben und versuche zumindest einen Teil dazu beizutragen in einer Gesellschaft mit weniger Verletzungen zu leben.

Deswegen empfinde ich Emanzipierung schwierig wenn sie auf falschen Grundsätzen gebaut ist, jedoch nicht wenn sie auf sowas wie Selbstbewusstsein beruht.
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Re: Frauenfeindliche/frauenverachtende Kommentare im Forum

Beitrag von Hoppala »

svartoyg hat geschrieben: 07 Aug 2021 08:00
Man muss wohl konstatieren, dass manche (viele? Zu viele ...) es echt nicht raffen. Zwischen strukturellen Bedingungen - die halt oft vielen nur am konkreten Beispiel begreifbar zu machen sind (wenn überhaupt) - und individuellem (Fehl)verhalten zu unterscheiden.

Nun wurden die "Bunten Vögel" extra augelagert. Hier jetzt weiter eine "Frauendiskriminierung ja oder nein"-Debatte zu führen, schient mir den selbsterklärten "Bunten Vögeln" gegenüber nun auch nicht fair ...


Andererseits: so manche "Argumente" sollten gleich nirgendwo gepostet (oder gar gedacht) werden ...
Frostwald hat geschrieben: 07 Aug 2021 10:47 Deswegen empfinde ich Emanzipierung schwierig wenn sie auf falschen Grundsätzen gebaut ist
Nicht nur Emanzipierung hat dieses Schicksal ...
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Re: Bunte Vögel

Beitrag von svartoyg »

Frostwald hat geschrieben: 07 Aug 2021 10:47 Den NZZ Artikel kann man auch anders lesen als die Gegenüberstellung von unmoralischem Verhalten von Mann und Frau.

Eher eine gesellschaftliche Frage: "Was du kannst, kann ich auch." Oder hier eben: "Was Mann kann, kann Frau auch".
Du scheinst hier zu implizieren, dass Männer grundsätzlich so handeln würden, was Unfug wäre. Es ist auch allgemein ein irrsinniger Ansatz als Mensch einfach die als typisch erachteten Verhaltensweisen des anderen Geschlechts zu übernehmen. Männer und Frauen sind unterschiedlich und sie sind Indviduen. Geschlechtergerechtigkeit (im Sinne von Chancen-Gleichheit) erreicht man nicht durch stumpfe Annäherung und Erosion; das hat eher langfristig eher den gegenteiligen Effekt.

Frostwald hat geschrieben: 07 Aug 2021 10:47 Eine andere Form wäre die Frage nach Verhalten zu Klimawandel oder Verhalten anderen Menschen gegenüber.
"Interessiert mich nicht, wenn der/die Probleme hat." "Ich stelle mein persönliches Glück über das von anderen".

In einer Gesellschaft in welcher das jeder tut, möchte ich nicht leben und versuche zumindest einen Teil dazu beizutragen in einer Gesellschaft mit weniger Verletzungen zu leben.

Deswegen empfinde ich Emanzipierung schwierig wenn sie auf falschen Grundsätzen gebaut ist, jedoch nicht wenn sie auf sowas wie Selbstbewusstsein beruht.
Ich sehe nicht den Bezug zum Thema des Gesprächsfadens.
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Re: Bunte Vögel

Beitrag von Frostwald »

svartoyg hat geschrieben: 07 Aug 2021 11:02 Ich sehe nicht den Bezug zum Thema des Gesprächsfadens.
Das war eine Anknüpfung an den allgemeinen Narrativ, zu welchem ich eine Ergänzung hinzufügen wollte.
Abschweifend vom Gesprächsfaden, ja.
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Re: Bunte Vögel

Beitrag von Frostwald »

svartoyg hat geschrieben: 07 Aug 2021 11:02 Du scheinst hier zu implizieren, dass Männer grundsätzlich so handeln würden, was Unfug wäre.
Nein, da unterstellst du mir etwas. Davon gehe ich nicht aus.
svartoyg hat geschrieben: 07 Aug 2021 11:02 Es ist auch allgemein ein irrsinniger Ansatz als Mensch einfach die als typisch erachteten Verhaltensweisen des anderen Geschlechts zu übernehmen.
Das war der Punkt auf welchen ich hinaus wollte.
svartoyg hat geschrieben: 07 Aug 2021 11:02 Männer und Frauen sind unterschiedlich und sie sind Indviduen. Geschlechtergerechtigkeit (im Sinne von Chancen-Gleichheit) erreicht man nicht durch stumpfe Annäherung und Erosion; das hat eher langfristig eher den gegenteiligen Effekt.
Stimme ich zu.
Wobei eine Annäherung an gewisse Werte und menschliche Stärken (welche Geschlechterunabhängig sind) durchaus wünschenswert wäre.
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Re: Bunte Vögel

Beitrag von kreisel »

Frostwald hat geschrieben: 07 Aug 2021 10:47 Den NZZ Artikel kann man auch anders lesen als die Gegenüberstellung von unmoralischem Verhalten von Mann und Frau.

Eher eine gesellschaftliche Frage: "Was du kannst, kann ich auch." Oder hier eben: "Was Mann kann, kann Frau auch".
Ja, das kann man so sehen, aber gleichzeitig sehe ich auch,
dass Männern wie Frauen hier ein Vorgehen nahegelegt wird, wie es der amerikanischen
Datingwelt entspricht.

Amerikanisches Dating: Date min. 4 Leute, nähere dich allen an und siebe dann nach und
nach aus. Küsse erst beim zweiten Date ect.
Ebenso gibt es auch Dating / Selbsthilfeliteratur die besagt, dass man eben nicht alle
Bedürfnisse befriedigen kann und sich dann eben die Leute so zusammensucht, jeder
befriedigt einige Bedürfnisse.

Mir behagen diese Grundsätze nicht und ich bräuchte hier keine Emanzipierung,
weil es mir grundsätzlich schon gegen den Strich geht und mir so übel davon
wird wie von Fastfood. Bzw das könnte man noch schneller verdauen als eine verletzende
Beziehung, die nicht tiefer emotional sich entwickelt und wo man sich sicher
fühlt. Wenn es da nicht läuft und man fühlt sich auf der falschen Spur, kann das schon
sehr tief verletzen.

Die UK Journalistin hat nun auch irgendwas gelesen denke ich, aber die ist ja mitnichten
Fachfrau, aber irgendeinen Stil muss man ja verfolgen, wenn man "Ratgeber" ist.

Ich selber beobachtete das in Deutschland mit dem Multidating aber gar nicht in so
einem Ausmaß und als das Nonplusultra, viele Beziehungen in meinem Umfeld hatten sich
aus dem Studium / Arbeit oder direkten Umfeld / Verein ergeben.

Nun steht mit dem Onlinedating einiges unter anderen Vorzeichen.
(Die Auswahl, Marktplatz). Manche finden es gut und nutzen es, andere sind frustriert.
Wieder andere finden in dem Dschungel dann doch mal wenigstens eine Person,
die ähnlich tickt wie man selbst.
Und nicht alle sehen Beziehungen als Marktplatz, wo man nach Bedürfnissen einkauft,
hier ein bisschen Sex, da Kuscheln, da ein Handwerker, da jemand zum Trinken.

Vielleicht hat sich die Gesellschaft aber wirklich schon so schnell gewandelt, dass
heute "ich suche eine Person der ich vertrauen kann" schon als Ausnahmeerscheinung
gilt, und dass viele Sex konsumieren wie Fritten und Cola und dies auch ein
unehrliches Beziehungsverhalten rechtfertigt.
In diesem Milieu bin ich dann allerdings nicht unterwegs.
Frostwald hat geschrieben: 07 Aug 2021 10:47Deswegen empfinde ich Emanzipierung schwierig wenn sie auf falschen Grundsätzen gebaut ist, jedoch nicht wenn sie auf sowas wie Selbstbewusstsein beruht.
Da stimme ich zu.

Im Grunde habe ich aber auch keinen Einfluss darauf, wer nach welchen Grundsätzen
aktiv ist, da muss ja jeder selber rausfinden, welchem Modell er / sie folgen will.
Und so trifft man bei Menschen auch auf verschiedene Möglichkeiten, wie die drauf sind,
was die wollen, ob sie das für sich klar haben und kommunizieren, das zeigt sich ja dann
meistens mit der Zeit.
Sternhell

Re: Bunte Vögel

Beitrag von Sternhell »

kreisel hat geschrieben: 08 Aug 2021 07:45
Nun steht mit dem Onlinedating einiges unter anderen Vorzeichen.
(Die Auswahl, Marktplatz). Manche finden es gut und nutzen es, andere sind frustriert.
Wieder andere finden in dem Dschungel dann doch mal wenigstens eine Person,
die ähnlich tickt wie man selbst.
Und nicht alle sehen Beziehungen als Marktplatz, wo man nach Bedürfnissen einkauft,
hier ein bisschen Sex, da Kuscheln, da ein Handwerker, da jemand zum Trinken.

Vielleicht hat sich die Gesellschaft aber wirklich schon so schnell gewandelt, dass
heute "ich suche eine Person der ich vertrauen kann" schon als Ausnahmeerscheinung
gilt, und dass viele Sex konsumieren wie Fritten und Cola und dies auch ein
unehrliches Beziehungsverhalten rechtfertigt.
In diesem Milieu bin ich dann allerdings nicht unterwegs.
Vielleicht war es früher anders. Vielleicht war es früher auch besser. Vielleicht aber auch nicht.
Das Phänomen, dass die Partnersuche marktförmig abläuft, ist ja nicht erst mit dem Online-Dating entstanden. Davor waren es halt Kontaktanzeigen in der Zeitung und Vermittlungsagenturen, deren Datenbanken nicht in digitaler Form, sondern als Karteikarten vorlagen. Und das Geschäft des sogenannten Ehemakelns gab es auch schon im 19. Jahrhundert. So betrachtet erscheint mir Online-Dating über Apps einfach nur als die technologisch adäquate Form unserer Zeit.

Und ja, es ändert sich ständig, was im Bereich Liebe, Sex und Partnerschaft gesellschaftlicher Konsens ist und was somit auch öffentlich kommunizierbar ist. Nur weil die Leute heute offener darüber reden, was sie suchen (offene Beziehung, Freundschaft plus, ONS, etc), heißt das ja nicht automatisch, dass es das früher nicht gab. Die Menschen haben es früher halt einfach nur im Verborgenen getan und ihre heimlichen Affären und Liebeleien gehabt.
Im Grunde habe ich aber auch keinen Einfluss darauf, wer nach welchen Grundsätzen
aktiv ist, da muss ja jeder selber rausfinden, welchem Modell er / sie folgen will.
Und so trifft man bei Menschen auch auf verschiedene Möglichkeiten, wie die drauf sind,
was die wollen, ob sie das für sich klar haben und kommunizieren, das zeigt sich ja dann
meistens mit der Zeit.
Eben, different strokes for different folks :daumen: . Nur weil jemand ein anderes Beziehungsmodell bevorzugt, muss man nicht gleich die Nase rümpfen.
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Re: Bunte Vögel

Beitrag von fidelchen »

Hat sich die AB Sprache weiterentwickelt? Sind „Bunte Vögel“ was man in der Allgemeinheit „Querdenker“ nennt?
AWG = Alles wird gut :-)

Nach ganz strenger Definition bin ich ein "Normalo"
Nach geschwächter Definition bin ich ein "SC-AB"
Und fühlen tu ich mich wie ein "XX-AB"
Was bin ich nun?
schmog

Re: Bunte Vögel

Beitrag von schmog »

fidelchen hat geschrieben: 08 Aug 2021 10:42 Hat sich die AB Sprache weiterentwickelt? Sind „Bunte Vögel“ was man in der Allgemeinheit „Querdenker“ nennt?
... oder gar Querulanten? :gruebel:
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Re: Bunte Vögel

Beitrag von fidelchen »

schmog hat geschrieben: 08 Aug 2021 10:52
fidelchen hat geschrieben: 08 Aug 2021 10:42 Hat sich die AB Sprache weiterentwickelt? Sind „Bunte Vögel“ was man in der Allgemeinheit „Querdenker“ nennt?
... oder gar Querulanten? :gruebel:
Fragen über Fragen…
AWG = Alles wird gut :-)

Nach ganz strenger Definition bin ich ein "Normalo"
Nach geschwächter Definition bin ich ein "SC-AB"
Und fühlen tu ich mich wie ein "XX-AB"
Was bin ich nun?
Mariquita

Re: Bunte Vögel

Beitrag von Mariquita »

Ich frage mich schon länger, schon lange bevor das Leben sich so ins online verlagert hat, was einen eigentlich zum "bunten Vogel", zum "unangepassten", zum "nonkonformistischen Zeitgenossen" u.ä. qualifiziert. Mir kommt es so vor, dass diejenigen, die ihre eigenen Ideen und Lebensmodelle haben und verwirklichen da oft gar nicht so einen Bohei veranstalten, sondern es eben einfach machen.

Umgekehrt fand und finde ich die selbsternannten "unangepassten", "anders Seienden", die "bunten Vögel" eben bei näherem Hinsehen oft nicht soo besonders oder anders.

Manchmal kommt es mir wie eine Schutzbehauptung vor, wenn man halt in diversen Lebensbereichen nicht klarkommt (was ja keine Schande ist), dann ist man eben zu "bunt", zu "anders", zu "selbstdenkend"..."tiefgründig"..."unangepasst"...damit auch irgendwie "besser".

Das wäre ja alles nicht schlimm, wenn nicht oft ein Abwerten anderer, der angeblich "angepassten" und damit natürlich "schlechteren" einherginge.

Wie gesagt, diese Beobachtung mache ich schon länger, ich beziehe mich dabei nicht speziell auf das Forum hier oder andere Plattformen. Begegnet mir überall, auch im RL.
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Re: Bunte Vögel

Beitrag von Swenja »

Mariquita hat geschrieben: 08 Aug 2021 11:13 Ich frage mich schon länger, schon lange bevor das Leben sich so ins online verlagert hat, was einen eigentlich zum "bunten Vogel", zum "unangepassten", zum "nonkonformistischen Zeitgenossen" u.ä. qualifiziert. Mir kommt es so vor, dass diejenigen, die ihre eigenen Ideen und Lebensmodelle haben und verwirklichen da oft gar nicht so einen Bohei veranstalten, sondern es eben einfach machen.

Umgekehrt fand und finde ich die selbsternannten "unangepassten", "anders Seienden", die "bunten Vögel" eben bei näherem Hinsehen oft nicht soo besonders oder anders.

Manchmal kommt es mir wie eine Schutzbehauptung vor, wenn man halt in diversen Lebensbereichen nicht klarkommt (was ja keine Schande ist), dann ist man eben zu "bunt", zu "anders", zu "selbstdenkend"..."tiefgründig"..."unangepasst"...damit auch irgendwie "besser".

Das wäre ja alles nicht schlimm, wenn nicht oft ein Abwerten anderer, der angeblich "angepassten" und damit natürlich "schlechteren" einherginge.

Wie gesagt, diese Beobachtung mache ich schon länger, ich beziehe mich dabei nicht speziell auf das Forum hier oder andere Plattformen. Begegnet mir überall, auch im RL.
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Re: Bunte Vögel

Beitrag von NBUC »

Mariquita hat geschrieben: 08 Aug 2021 11:13 Ich frage mich schon länger, schon lange bevor das Leben sich so ins online verlagert hat, was einen eigentlich zum "bunten Vogel", zum "unangepassten", zum "nonkonformistischen Zeitgenossen" u.ä. qualifiziert. Mir kommt es so vor, dass diejenigen, die ihre eigenen Ideen und Lebensmodelle haben und verwirklichen da oft gar nicht so einen Bohei veranstalten, sondern es eben einfach machen.
Ohne online waren die halt einfach unsichtbar - und mit den daraus (mit) stammenden Folgen dann eben alleine.
Mit Foren etc. ist der Schritt zu einer Selbsthilfegruppe erheblich kürzer geworden und es passiert eben nicht mehr nur unsichtbar lokal in irgendeinem Hinterzimmer.
Und es ist ja die Betätigung innerhalb der Selbsthilfe(versuchs)gruppe, die dann als "Bohei" erscheint. Von den abseitigen Hobbyaktivitäten bekommt die Mainstreamwelt doch weiterhin nichts mit.

Die "Abwertung" der "Angepassten" ist doch eher die (OK, teils entsprechend emotionalisierte) Reaktion auf die Erklärung der "Angepassten", welche die "Unangepassten" eben nicht als eine andere Welt sondern als eine Defizitwelt beschreiben.
Und da werden dann aus Flirtdefiziten ganz schnell allgemeine Sozialdefizite etc. .
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Re: Bunte Vögel

Beitrag von Leibesfrucht »

fidelchen hat geschrieben: 08 Aug 2021 10:42 Hat sich die AB Sprache weiterentwickelt? Sind „Bunte Vögel“ was man in der Allgemeinheit „Querdenker“ nennt?
Vor 2020 war das so. Seit 2020 ist der Begriff "Querdenker" leider missbraucht worden und somit kann man Bunte Vogel seit dem nicht mehr als "Querdenker" bezeichnen.
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Captain Unsichtbar
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Re: Bunte Vögel

Beitrag von Captain Unsichtbar »

Mariquita hat geschrieben: 08 Aug 2021 11:13 Ich frage mich schon länger, schon lange bevor das Leben sich so ins online verlagert hat, was einen eigentlich zum "bunten Vogel", zum "unangepassten", zum "nonkonformistischen Zeitgenossen" u.ä. qualifiziert. Mir kommt es so vor, dass diejenigen, die ihre eigenen Ideen und Lebensmodelle haben und verwirklichen da oft gar nicht so einen Bohei veranstalten, sondern es eben einfach machen.

Umgekehrt fand und finde ich die selbsternannten "unangepassten", "anders Seienden", die "bunten Vögel" eben bei näherem Hinsehen oft nicht soo besonders oder anders.

Manchmal kommt es mir wie eine Schutzbehauptung vor, wenn man halt in diversen Lebensbereichen nicht klarkommt (was ja keine Schande ist), dann ist man eben zu "bunt", zu "anders", zu "selbstdenkend"..."tiefgründig"..."unangepasst"...damit auch irgendwie "besser".

Das wäre ja alles nicht schlimm, wenn nicht oft ein Abwerten anderer, der angeblich "angepassten" und damit natürlich "schlechteren" einherginge.

Wie gesagt, diese Beobachtung mache ich schon länger, ich beziehe mich dabei nicht speziell auf das Forum hier oder andere Plattformen. Begegnet mir überall, auch im RL.
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When I see an open door
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