Sense8 hat geschrieben: ↑15 Nov 2021 16:00
NBUC hat geschrieben: ↑15 Nov 2021 15:38
Bildunterschrift des Aufhängerbildes:
"Women may
find it harder to find a partner
they are attracted to as they get older."
Also schon mal recht deutlich eine Einordung des dort beschriebenen Problems – weit weg von eigentlichen ABtum (egal ob MAB oder ABine).
Und dann zum Jammern/Gemütsstreicheln ein Artikel im Guardian, nicht gerade ein kleines Provinzblatt.
Bliebe zu überlegen, ob die Zahl der unangemessenen physischen Fälle von Hassablassen trotz der hormonellen Disposition von Männern nicht auch etwas niedriger wäre, wenn es diesen üblichen wie in diesem Artikel demonstrierten Doppelstandard nicht gäbe und statt dessen auch ihren Problemen und (in beiden Geschlechtern kraft erlebter emotionaler Verletzung oft auch unangemessen ausfallenden) Gefühlsaufwallungen ein gewisses Grundverständnis entgegen gebracht würde statt in gutes/berechtigtes Meckern von Frauen und böses/erbärmliches Meckern von Männern zu teilen.
Lookism, böse misogyny und gute misandry etc. sind auch kein Stück besser als das, was die einschlägigen Inceler verzapfen – aber eben gesellschaftlich bzw. zumindest medial/politisch akzeptiert.
Von Misandry ist in diesem ganzen Artikel kein einziges mal die Rede.
Mal wieder jemand der sich sofort getriggert fühlt, ohne das Ding einmal durchgelesen zu haben.
Der Artikel berichtet in neutralem Ton, welche Probleme Frauen haben, die länger unfreiwillig zölibatär leben.
Als Hauptunterschied wird hier genannt, das Frauen sich selber als zu hässlich empfinden, wohingegen Männer eher dazu tendieren das andere Geschlecht für ihren Misserfolg verantwortlich zu machen.
Im Folgenden Verlauf berichten dann verschiedene Frauen über ihre Probleme,Ängste in Bezug auf Dating, Sex..etc.
Und nichts der gleichen ist in irgendeiner Weise diskriminierend gegenüber den Männern dargestellt. Keine Ahnung über was Man(n) sich jetzt mal wieder aufregen muss.
Finde nicht, dass der Artikel die Positionen besonders neutral darstellt. Hier wird der Gegensatz von "Femcel" und "Incel" gemacht, wobei wahrscheinlich lediglich die erste Frau tatsächlich in dieses Schema passt. Alle anderen Frauen, die ihre Geschichte dort beschreiben, sind für mich eher "unfreiwillig" Single, weil sie niemanden finden können, den sie anziehend finden, und die die sie anziehend finden meinen es meist nicht ernst mit ihnen.
Es wird ja klar beschrieben, dass je älter sie werden, desto schwieriger ist es für sie jemanden zu finden, der auch ihren optischen Ansprüchen genügt. Wenn "Normalo"-Frau also früher wenig Probleme hatte Menschen zu finden unter denen sie potentiell hätte auswählen können, dann kann man davon ausgehen, dass "schwieriger" auch nur bedeutet, dass der Pool an attraktiven potentiellen Partnern vergleichsweise kleiner ist als früher.
Es wird hier über das Finden einer emotionalen Verbindung gesprochen. Das Kennenlernen scheint also generell kein Problem zu sein. Bei den meisten Männern stellt sich die Frage, ob sie überhaupt eine Frau kennenlernen können. Die emotionale Verbindung kommt erst im nächsten Schritt.
Was ich auch ziemlich verkehrt fand war das Statement darüber, dass Männer Dating verlernt hätten und nicht wüssten wie man Frauen kennenlernt. Das impliziert ja schon, dass der Fehler beim Mann liegt und Frau da fein raus ist. Es ist aber ein strukturelles Problem, welches beide Geschlechter gleichermaßen betrifft und da halte ich es für nicht gerade fair, wenn man davon ausgeht, dass Männer sich ändern müssten, während Frau sich weiter "emanzipieren" darf. Emanzipation läuft in der modernen Welt, meiner persönlichen Meinung nach, nur in eine Richtung und das darf es nicht sein.
Ferner liegt dem Artikel sogar zugrunde, dass Frau Männer im gleichen Alter daten will. Warum wird davon ausgegangen, dass jüngere Männer grundsätzlich weniger attraktiv für ältere Frauen sind? Das ist doch genau so ein fragwürdiges Konzept wie, dass Männer hübsche junge Frauen bevorzugen.
In Summe: Es war kein wirklich gelungener und vor allem sehr einseitiger Artikel.