Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.

Ab welchem Alter wird es schwierig, eine Partnerin / einen Partner für zu finden?

nach der Pubertät
15
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ab 25 Jahren
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ab 35 Jahren
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ab 45 Jahren
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10%
ab 55 Jahren
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ab 65 Jahren
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niemals
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39%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 319

Hathor

Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Hathor »

Betty1985 hat geschrieben: 11 Jun 2022 14:09 Es tut mir wahnsinnig leid für dich. Da hat die unbeschwerte Kindheit sehr früh aufgehört :(
Ich war 29 als mein Papa gestorben ist und das ging mir schon an die Substanz, sodass ich Hilfe brauchte.
Mag gar nicht wissen, wie es dir erging oder auch heute geht... drück dich ganz fest.
Danke, Betty. :umarmung2:
Es hat mich sicherlich nachhaltig geprägt, aber es ist sehr lange her, und an Details denke ich nur selten. Aber wenn mich etwas triggert, dann ist es halt manchmal wieder sehr präsent.
Maverick

Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Maverick »

Hathor hat geschrieben: 11 Jun 2022 19:17 Die Beiträge von dir und Maverick tendierten wieder eher in die andere Richtung: als Schüler war das Leben einfacher, keine oder wenig Verantwortung, mehr Zeit für die Dinge, die man gerne tut.
Ich meinte das generell bei mir. Ich hatte überwiegend sehr gute Noten und ein Abitur mit 1,x. Deswegen haben meine Eltern mir sehr viel Freiraum gegeben. Ich würde daher schon sagen, dass das Leben für mich früher einfacher war, als jetzt mit Vollzeitjob, nebenberuflichen Teilzeit-Studium usw. Andere Mitschüler, die hart um das Abitur kämpfen mussten, war es natürlich anders.

Ich wollte damit jetzt nicht pauschalieren. Das, was du erlebt hast, tut mir sehr leid. Den Schmerz, den du in jungen Jahren erleben musstest, kann ich mir nicht im Geringsten vorstellen. Fühle dich gedrückt (wenn du das überhaupt magst). :umarmung2:

EDIT: Außerdem hatte ich während der Schulzeit einen intakten Bekannten- und Freundeskreis, war regelmäßig auf Feiern eingeladen und hatte viel Spaß. Anders als jetzt halt. So unbeschwert wie früher, werde ich wahrscheinlich wirklich nicht mehr werden.
Zuletzt geändert von Maverick am 11 Jun 2022 20:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Einzelgänger »

Hathor hat geschrieben: 11 Jun 2022 19:17
Einzelgänger hat geschrieben: 11 Jun 2022 16:11 Aber warum formulierst du das so, als würden das alle durchmachen?
Ich wüsste wirklich nicht, inwiefern ich das getan habe.
Indirekt durch sowas wie:
Oh ja, ich hatte eine wahnsinnig unbeschwerte Teenagerzeit. :wuetend:
Und von wegen "keine Verantwortung": [...]
Entweder das war eine Antwort auf einen persönlichen Bericht, dann ergibt das keinen wirklichen Sinn("Ich hatte eine unbeschwerte Jugend". "Ne, ich nicht"), oder es war eine Antwort auf eine verallgemeinernde Aussage. Dann ergibt das aber auch nur bedingt Sinn, da man ja von einem Durchschnitt spricht, und deine Jugend ein Ausreißer war. (Das Durchschnittseinkommen ist X€", "Ne, denn meins ist nur Y€")
Ob die Durchschnittsjugend jetzt wirklich unbeschwert ist, sei mal dahingestellt. Spielt in dem Fall auch keine Rolle.
Wir lesen doch hier z. B. oft genug von krassen Mobbingerfahrungen in der Schulzeit, die für den Betroffenen offensichtlich so traumatisch waren, dass sie ihn für lange Zeit geprägt haben.
Das ist ja auch ein Forum, dass solche Leute anzieht. Das ist ja wohl kaum repräsentativ.
Die gute Nachricht ist, dass es eben nicht so sein muss, dass man "keine gesunde Beziehung" mehr zu einem Partner aufbauen kann, wenn man damals nichts auf die Kette gekriegt hat
Das muss die Statistik klären, ob es da eine Zunahme von Bindungsproblemen oder ähnlichem gibt. Dass es nicht möglich ist, also wirklich 0%, glaube ich auch nicht. Aber dass es schwieriger wird kann ich mir gut vorstellen. Die Jugend ist nunmal die wichtigste Periode für die Charakterentwicklung. Alles, was zu der Zeit schief läuft, kann ernste Konsequenzen haben.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Reinhard »

Ich schließe mich der Position an, dass es in der Kindheit und Jugend wesentlich einfacher ist, in so ziemlich allem: die Welt ist noch spannend und es gibt was zu entdecken und man kommt leicht an Kontakte und muss sich noch nicht mit irgendwelchen schwierigen Typen herumschlagen ...

(Generell natürlich ... im Einzelfall kann man auch die schwierigen Typen als Eltern haben oder was auch immer ...)

Don Rosa hat geschrieben: 11 Jun 2022 16:00 Kaum Verantwortung? Je näher der Schulabgang kommt, desto mehr bekommst du doch eingetrichtert, dass gute Noten wichtig für deinen beruflichen Werdegang und damit für den ganzen Rest deines Lebens mitentscheidend sind. Überhaupt, die Verantwortung der richtigen Berufswahl.

Die Bedeutung dessen halte ich für maßlos übertrieben. Wenn man sich nicht gerade einen Knastaufenthalt in den Lebenslauf reinholt, ist am Ende doch ziemlich irrelevant, was man vor dem 25. Lebensjahr gemacht hat. Kann man also auch auf Droge Party feiern und es macht nichts aus. (Nicht dass ich das deshalb empfehlen würde. :dont: )
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Hathor »

Einzelgänger hat geschrieben: 11 Jun 2022 20:00 Entweder das war eine Antwort auf einen persönlichen Bericht, dann ergibt das keinen wirklichen Sinn("Ich hatte eine unbeschwerte Jugend". "Ne, ich nicht"), oder es war eine Antwort auf eine verallgemeinernde Aussage. Dann ergibt das aber auch nur bedingt Sinn, da man ja von einem Durchschnitt spricht, und deine Jugend ein Ausreißer war.
Ich habe dazu bereits alles geschrieben und verstehe nicht, was du daran nicht verstehst ;) ; ich fühlte mich getriggert durch mMn verallgemeinernde Aussagen von Mediin und dir zum Thema "unbeschwerte Jugend" - auch andere Diskussionsteilnehmer haben den wie selbstverständlich hergestellten Zusammenhang von "Jugend" und "unbeschwert" kritisch gesehen - und wollte diesem etwas entgegensetzen.
Mag sein, dass ich mit meiner persönlichen Geschichte ein Einzelfall bin (so selten ist das leider gar nicht, googel mal "young carer"). Du hast deine Jugend offenbar als unbeschwert empfunden, das sei dir von Herzen gegönnt; dann ist dein AB-tum auf andere Faktoren zurückzuführen. Tatsache ist, dass hier im AB-Treff eine nennenswerte Zahl von Leuten nunmal offenbar keine tolle Jugend hatte. Und denen spricht Mediin in Bausch und Bogen jede Chance auf eine glückliche Partnerschaft ab, und das halte ich für falsch, und ich halte seinen Beitrag auch inhaltlich für nicht zutreffend, weil ich es anders erlebe. Und damit bin ich - deshalb mein Verweis auf die Ex-ABs - kein Einzelfall.
Einzelgänger hat geschrieben: 11 Jun 2022 20:00
Hathor hat geschrieben: 11 Jun 2022 19:17 Wir lesen doch hier z. B. oft genug von krassen Mobbingerfahrungen in der Schulzeit, die für den Betroffenen offensichtlich so traumatisch waren, dass sie ihn für lange Zeit geprägt haben.
Das ist ja auch ein Forum, dass solche Leute anzieht. Das ist ja wohl kaum repräsentativ.
Wir schreiben hier aber nun mal in einem AB-Forum. Natürlich sind hier Leute unterwegs, die anders gelagerte Probleme haben als der Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Aber um diese Leute geht's doch hier, von denen reden wir doch, oder nicht? Ich bin so jemand. Du ja offenbar auch, sonst wärst du nicht hier. Und natürlich gehe ich hier nicht von einem repräsentativen Durchschnitt der Bevölkerung aus, der ist für das, was ich sagen will, völlig irrelevant.

Meiner Meinung nach ist es übrigens in nicht wenigen Lebenslagen am besten, auf die Statistiken zu schei*en! Ich will gar nicht daran denken, was ich getan hätte, wenn ich mich 2017, als ich in dieses Forum kam, mal eingehend damit beschäftigt hätte, wie gemäß der Statistik meine Chancen stehen, als Ü50-HC-ABine noch einen Partner zu finden. :wuetend:
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Hathor »

Reinhard hat geschrieben: 11 Jun 2022 20:52 Ich schließe mich der Position an, dass es in der Kindheit und Jugend wesentlich einfacher ist, in so ziemlich allem:
Und wer hat das Gegenteil behauptet? :shock:
Natürlich wird vieles mit zunehmendem Alter nicht einfacher, und die Partnersuche gehört sicher dazu!

Hier hat aber ein User behauptet, wer keine unbeschwerte Jugendliebe erlebt hat, könnte keine gesunde Beziehung zu einem Partner aufbauen etc. pp. (ich beziehe mich auf den ganzen Beitrag, zitiere ihn aber nicht nochmal). Er hat nicht geschrieben "viele" oder "manche" oder meinetwegen "die meisten", er hat die Aussage in keiner Weise eingeschränkt. Und ich frage mich, woher er diese Gewissheit nimmt. Denn ich halte diese Aussage in ihrer Absolutheit für grundfalsch.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Hathor »

Maverick hat geschrieben: 11 Jun 2022 19:53 Ich wollte damit jetzt nicht pauschalieren. Das, was du erlebt hast, tut mir sehr leid. Den Schmerz, den du in jungen Jahren erleben musstest, kann ich mir nicht im Geringsten vorstellen. Fühle dich gedrückt (wenn du das überhaupt magst).
Danke. :umarmung2:
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von time4change »

Reinhard hat geschrieben: 11 Jun 2022 20:52
Don Rosa hat geschrieben: 11 Jun 2022 16:00 Kaum Verantwortung? Je näher der Schulabgang kommt, desto mehr bekommst du doch eingetrichtert, dass gute Noten wichtig für deinen beruflichen Werdegang und damit für den ganzen Rest deines Lebens mitentscheidend sind. Überhaupt, die Verantwortung der richtigen Berufswahl.

Die Bedeutung dessen halte ich für maßlos übertrieben. Wenn man sich nicht gerade einen Knastaufenthalt in den Lebenslauf reinholt, ist am Ende doch ziemlich irrelevant, was man vor dem 25. Lebensjahr gemacht hat. ...
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von alex321 »

Reinhard hat geschrieben: 11 Jun 2022 20:52 Wenn man sich nicht gerade einen Knastaufenthalt in den Lebenslauf reinholt, ist am Ende doch ziemlich irrelevant, was man vor dem 25. Lebensjahr gemacht hat. Kann man also auch auf Droge Party feiern und es macht nichts aus. (Nicht dass ich das deshalb empfehlen würde. :dont: )
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Finnlandfreundin »

time4change hat geschrieben: 12 Jun 2022 11:14
Reinhard hat geschrieben: 11 Jun 2022 20:52
Don Rosa hat geschrieben: 11 Jun 2022 16:00 Kaum Verantwortung? Je näher der Schulabgang kommt, desto mehr bekommst du doch eingetrichtert, dass gute Noten wichtig für deinen beruflichen Werdegang und damit für den ganzen Rest deines Lebens mitentscheidend sind. Überhaupt, die Verantwortung der richtigen Berufswahl.

Die Bedeutung dessen halte ich für maßlos übertrieben. Wenn man sich nicht gerade einen Knastaufenthalt in den Lebenslauf reinholt, ist am Ende doch ziemlich irrelevant, was man vor dem 25. Lebensjahr gemacht hat. ...
Berufswahl und Noten sind Nebensache - aber OB man was "Gescheites" gelernt hat und welche Fertigkeiten hat, ist für die Chancen im weiteren Leben entscheidend!

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Desto ähnlicher die Partner in dem Bereich sind, desto unwichtiger müsste es sein.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Don Rosa hat geschrieben: 11 Jun 2022 16:00
Einzelgänger hat geschrieben: 11 Jun 2022 12:30 Ich weiß nicht. Die Schulzeit war viel einfacher. Kaum Verantwortung und mehr Freizeit. Jetzt muss ich arbeiten, mich um alles kümmern, mit Ämtern rumschlagen, aufs Geld achten, etc.
Kaum Verantwortung? Je näher der Schulabgang kommt, desto mehr bekommst du doch eingetrichtert, dass gute Noten wichtig für deinen beruflichen Werdegang und damit für den ganzen Rest deines Lebens mitentscheidend sind. Überhaupt, die Verantwortung der richtigen Berufswahl.
Aber da kann man manchmal wie ein Buch reden. Das geht auf der einen Seite rein und auf der anderen Seite wieder raus.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Finnlandfreundin »

time4change hat geschrieben: 11 Jun 2022 10:06
Während des Studiums - mit eigener Bude, freier Zeiteinteilung, jeden zweiten Abend weggehen, usw. HÄTTE ich die optimalen Rahmenbedingungen gehabt...

Habe nur leider nix daraus gemacht :(
Im Grunde ja, aber daran sieht man, dass das Problem woanders liegt. Nur Möglichkeiten haben, reicht nicht, wenn man sie nicht nutzen kann.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Girassol hat geschrieben: 11 Jun 2022 09:59
Gut, dass ich und meine bessere Hälfte davon nix wussten als wir uns mit Mitte 20 bzw. Anfang 30 kennengelernt haben. Es werden jetzt 7 gemeinsame Jahre und ungesund finde ich unsere Beziehung definitiv nicht.

Natürlich hätte ich auch gerne mit 16/17/18 meinen ersten Freund gehabt. War aber nicht so und es bringt auch nix, dem hinterherzutrauern. Ändert ja nix.
Ich denke, das kommt häufiger vor, dass man erst mit ü20 die erste Beziehung hat und dennoch in der Lage ist, eine normale Beziehung zu führen. Kenne das auch aus meinem Familien- und Bekanntenkreis. Ich würde auch behaupten, dass diese sich garnicht als AB bezeichnen würden. Ob sie bedauern, keine Jugendliebe gehabt zu haben, weiß ich nicht. Vielleicht hatten sie sich auch immer nur einseitig verliebt.
Ich hatte auch keine Jugendliebe und bedauere es nicht wirklich.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Reinhard hat geschrieben: 11 Jun 2022 20:52 Ich schließe mich der Position an, dass es in der Kindheit und Jugend wesentlich einfacher ist, in so ziemlich allem: die Welt ist noch spannend und es gibt was zu entdecken und man kommt leicht an Kontakte und muss sich noch nicht mit irgendwelchen schwierigen Typen herumschlagen ...

(Generell natürlich ... im Einzelfall kann man auch die schwierigen Typen als Eltern haben oder was auch immer ...)
Ist die Kindheit und Jugend wirklich einfacher gewesen? :gruebel: Ok, die Welt ist (noch) spannend, man erlebt viel neues. Man kann aber auch als Erwachsener viel schönes und auch neues erleben. Man muss nur offen dafür sein.
Zum Thema schwierige Typen: Es gibt ja leider viele Leute, die in ihrer Jugend Mobbingerfahrungen machen mussten bzw. müssen. Die werden das sicherlich ganz anders sehen, wenn man ihnen sagt, dass man sich in der Kindheit und Jugend noch nicht mit schwierigen Typen auseinander setzen muss. Man sollte auch nicht ausser acht lassen, dass es besonders Kindern und Jugendlichen passieren kann, dass sie von ältere nicht erst genommen werden.

Natürlich ist die Jugend im Normalfall eine schöne Zeit. Aber man sollte nicht den Fehler machen diese Zeit zu glorifizieren und alles, was nach dem 18. Lebensjahr kommt als nicht mehr lebenswert anzusehen. Das Leben findet immer im jetzt statt. Was man daraus macht, liegt ja dann bei jedem selber.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von NBUC »

Im Allgemeinen sind die Rahmenbedingungen zu ersten Beziehungserfahrungen im Jugendalter deutlich besser als später.
Dass heißt nicht, dass nicht, dass die Bedingungen da für jeden gut wären oder nicht auch für irgendwen die Bedingungen tatsächlich später besser werden könnten.

Aber wenn du nicht eine ganz besondere Schneeflocke bist, wird es später meist nicht besser.
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Reinhard »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 12 Jun 2022 14:39 Zum Thema schwierige Typen: Es gibt ja leider viele Leute, die in ihrer Jugend Mobbingerfahrungen machen mussten bzw. müssen. Die werden das sicherlich ganz anders sehen, wenn man ihnen sagt, dass man sich in der Kindheit und Jugend noch nicht mit schwierigen Typen auseinander setzen muss. Man sollte auch nicht ausser acht lassen, dass es besonders Kindern und Jugendlichen passieren kann, dass sie von ältere nicht erst genommen werden.
alex321 hat geschrieben: 12 Jun 2022 11:25 Lücken im Lebenslauf die man nicht gut verkaufen kann (wie bei mir durch Depression) sind fast genauso schlimm wie ein Knastaufenthalt.
time4change hat geschrieben: 12 Jun 2022 11:14 Berufswahl und Noten sind Nebensache - aber OB man was "Gescheites" gelernt hat und welche Fertigkeiten hat, ist für die Chancen im weiteren Leben entscheidend!
Mit Mindestlohnjobs oder ALG2 steht den meisten Leuten die Welt nicht offen!

Naja stimmt schon, was ihr drei schreibt. :oops:

Ich formuliere meinen Gedankengang mal anders:

Der berufliche und überhaupt Erfolg im Leben hängt von so vielen Faktoren ab (von gesellschaftlich über familiär bis genetisch), die man im vornhinein nicht erkennen kann und selbst wenn, meist nicht selbst beeinflussen, dass es hochgradig müßig ist, den Entscheidungen, die die Kinder oder Jugendlichen selbst treffen, einen größeren Einfluss zuzuschreiben. Etwa so: Wenn die komplette Kindheit verkorkst ist, wird das Kind mit einem Jahr Anstrengung im Abschlussjahr auch nicht mehr viel herausreißen.


Ich weiß nicht, warum die Gesellschaft dieser Illusion anhängt, Kinder müssten sich nur in der Schule ordentlich anstrengen ... :gruebel: :gruebel: :gruebel:


Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 12 Jun 2022 14:39 Natürlich ist die Jugend im Normalfall eine schöne Zeit. Aber man sollte nicht den Fehler machen diese Zeit zu glorifizieren und alles, was nach dem 18. Lebensjahr kommt als nicht mehr lebenswert anzusehen. Das Leben findet immer im jetzt statt. Was man daraus macht, liegt ja dann bei jedem selber.

Das eigentlich Problem dabei ist doch: wenn man jung ist, denkt man, es wird alles besser, wenn man erst erwachsen ist. Aber dem ist doch meiner Erfahrung überhaupt nicht so. :crybaby:

Wenn man das vorher gewusst hätte. :?
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Reinhard hat geschrieben: 12 Jun 2022 15:47 Das eigentlich Problem dabei ist doch: wenn man jung ist, denkt man, es wird alles besser, wenn man erst erwachsen ist. Aber dem ist doch meiner Erfahrung überhaupt nicht so. :crybaby:

Wenn man das vorher gewusst hätte. :?
Also ich bin ja jetzt 36 und hatte noch nie eine Freundin.Die Hoffnung habe ich dennoch noch nicht aufgegeben. Auch jetzt denke ich immer noch, dass es besser wird bzw. werden könnte. Bis vor ungefähr 6 oder 7 Wochen sah es bei mir beruflich auch ziemlich unschön aus. Doch dann hat es sich doch geregelt und jetzt habe ich einen Job, der mir richtig Spass macht. Und genau das zeigt mir, dass man die Hoffnung nicht aufgeben sollte! :boxing:

Wer sagt denn, dass es nicht besser wird? Wer sagt, dass man niemals eine Freundin finden wird? Im Grunde ist das "nur" eine Geschichte, die man sich selber erzählt und, das ist noch viel schlimmer, auch glaubt. Dadurch steht man sich aber selber im Weg. Durch den Gedanken, dass es nie besser wird, verliert man den Blick auf das Positive und nimmt eventuelle Chancen gar nicht mehr wahr.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Finnlandfreundin »

NBUC hat geschrieben: 12 Jun 2022 15:07 Im Allgemeinen sind die Rahmenbedingungen zu ersten Beziehungserfahrungen im Jugendalter deutlich besser als später.
Dass heißt nicht, dass nicht, dass die Bedingungen da für jeden gut wären oder nicht auch für irgendwen die Bedingungen tatsächlich später besser werden könnten.

Aber wenn du nicht eine ganz besondere Schneeflocke bist, wird es später meist nicht besser.
Das wird später nicht besser, weil es schon in der Jugend nicht funktioniert hat. Es sei denn, man geht dem Problem auf die Spur und schwächt es ab oder beseitigt es.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von halbkaputt »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 12 Jun 2022 17:13
NBUC hat geschrieben: 12 Jun 2022 15:07 Im Allgemeinen sind die Rahmenbedingungen zu ersten Beziehungserfahrungen im Jugendalter deutlich besser als später.
Dass heißt nicht, dass nicht, dass die Bedingungen da für jeden gut wären oder nicht auch für irgendwen die Bedingungen tatsächlich später besser werden könnten.

Aber wenn du nicht eine ganz besondere Schneeflocke bist, wird es später meist nicht besser.
Das wird später nicht besser, weil es schon in der Jugend nicht funktioniert hat. Es sei denn, man geht dem Problem auf die Spur und schwächt es ab oder beseitigt es.
auch das hilft nur bedingt, wenn andere, größere Probleme an denen man nichts ändern kann im Lauf der Jahre dazukommen
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Seb-X »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 11 Jun 2022 18:04
Seb-X hat geschrieben: 11 Jun 2022 17:35
silos hat geschrieben: 11 Jun 2022 16:44 Ich meine es ist potentiell für jeden möglich....
.... wenn man hart genug arbeitet, bereit ist sich zu quälen. Ich arbeite nicht hart genug bzw. traue mich nicht. Wem das Glück nicht zugeflogen kommt, muss es sich hart erarbeiten. Das braucht erstmal Motivation.
Ich bin auch der Meinung, dass es für jeden möglich ist. Allerdings ist es auch Arbeit. Aber die wenigsten Dinge im Leben bekommt man einfach so geschenkt. Wäre zwar schön, ist aber nicht so. Mal ein Beispiel: Zum Leben braucht man Geld. Gewinnt man nicht zufällig im Lotto, muss man dafür arbeiten. (Wobei man ja auch für einen Lottogewinn etwas tun muss, nämlich einen Lottoschein ausfüllen.)
Und so ist es mit der Liebe eben auch. Man kann nunmal leider nicht erwarten, dass es gleich an der Tür klingelt, man öffnet und draussen steht die Traumfrau mit Gepäck vor der Tür und sagt: "Hi, ich bin Antonia( oder Sarah, Claudia, Isabell oder wie auch immer), ich bin ab heute deine Freundin. Kann ich reinkommen?!"

Natürlich kostet es Kraft und Überwindung und nein, es ist nicht leicht. Aber es dürfte leider kein Weg daran vorbei führen, daran zu arbeiten. Die Alternative ist halt, dass man sich damit abfindet, dass man allein bleibt. Dann kann man sich die Kraft & Arbeit sparen. Allerdings darf man dann auch nicht mehr jammern, dass man allein ist... :fessel:
Wie sieht denn diese harte, quälende, spaßbefreite Arbeit genau aus? Ich weiß ja gar nicht erst, was ich konkret machen soll, wozu ich mich zwingen muss. Für mich gibt es sowieso nur eine Möglichkeit, und zwar wildfremde Frauen in der Öffentlichkeit. Was soll ich da konkret machen? Ich habe keine Ahnung, wie diese Arbeit im Detail aussehen soll. Für mich ist das bisher nur ein Allgemeinplatz, dieses Hartarbeiten. Was machst du denn genau? Hast du endlich eine Freundin? Alles andere ist für mich als 40-jähriger kein Erfolg, sondern nur ein notwendiger Zwischenschritt.
"Im innersten Gehäuse des Humanismus, als dessen eigene Seele, tobt gefangen der Wüterich, der als Faschist die Welt zum Gefängnis macht."
(aus "Schwabenstreiche", Theodor W. Adorno, Minima Moralia)