Swenja hat geschrieben: ↑10 Dez 2022 11:27
Was mich zu der Frage verleitet - wie viele Männer würden eine (ehemalige) Prostituierte oder eine promiske Frau als ernsthafte Partnerin in Betracht ziehen ?
Nun, ich kann natürlich nur aus meiner Sicht diese Frage beantworten, aber wenn es eine
ehemalige Prostituierte ist, so wäre mir das möglicherweise sogar egal. Betonung liegt auf
ehemalig, was ganz klar impliziert, dass sie es heute nicht mehr praktiziert. Auch wie lange es her ist, würde eine Rolle für mich spielen: vor 1/2/5/10/15 Jahren für kurze Zeit oder seit Jahren dauerhaft in diesem Gewerbe? Sofern auch gesundheitlich alles ok ist, und ich komme mir ihr auf der
menschlichen Ebene gut aus bzw. sie ist genau die Frau, die ich suche von meinen Gefühlen her… Warum nicht?
Für mich ist wichtiger, wie der Mensch im hier und jetzt ist (aus menschlicher, persönlicher Sicht) und wohin er sich in (naher) Zukunft entwickeln will bzw. inwiefern es hier eine Deckung mit meinen Vorstellungen gibt, als was er in seinen jüngeren Jahren alles aufgeführt hat (ausser es handelt sich um Straftaten). Wir alle waren in jungen Jahren keine Engel und werden es im Alter auch nicht werden.
Das Verhalten des Menschen ist keine Konstante über die Zeit hinweg gesehen, sondern eine Variable in vielerlei Hinsicht. Insofern sehe ich es auch im Hinblick auf eine Beziehung, wenngleich ich wohl sehr langsam und vorsichtig (unter obig genannten Umständen) in eine solche gehen würde.
Vielmehr ist mir wichtig zu wissen, wie oft bzw. wie lange sie in (echten) Beziehungen mit Männern schon gesteckt ist - was aber auch allgemein gilt für eine potentielle Partnerin. Also, ob sie selbst da Verbindlichkeit sucht, oder nur oberflächlich selbst dahinlebt und den regelmäßigen Wechsel sucht.
Weiters macht es für mich einen diametralen Unterschied, ob ich in einer Partnerschaft lebe und dann abseits dieser sexuelle Kontakte/Abenteuer suche (aus welchen Motiven auch immer) oder ob ich alleinstehend/Single bin. In einer Partnerschaft erwarte ich mir gewissermaßen eine "sexuelle Exklusivität" der Partnerin mir gegenüber und umgekehrt biete ich selbst das auch. Ich sehe mich selbst nicht als der Typ Mann, der sexuelle Abenteuer abseits der Partnerin sucht - soweit habe ich mich schon im Griff und für mich ist das persön. auch ein No-Go.
- [+] Single-Dasein vs. Beziehung
- Als AB lebe ich als Single. Wenn ich dann sexuelle Kontakte suche, so ist das aus meiner Sicht etwas anders (zumindest um den Part des Hardcore-AB abzulegen), als wenn ich in einer Beziehung stecke, da genau dieser Teil wegfällt/nicht vorhanden ist. Für mich gehört zu einer Beziehung der Sex dazu, und das würde ich einer möglichen Partnerin auch ganz klar schon am Anfang kommunizieren bzw. auch meine Wünsche/Vorstellungen. Nachdem ich als Mensch eher der direkte Typ bin und selten um den "heißen Brei" herumrede, ist für mich das kein Problem auch über sexuelle Themen zwischen Mann & Frau/in der Partnerschaft bzw. vorher zu sprechen - mit mir kann Frau ziemlich nüchtern über (fast) alles reden bzw. diskutieren, weil ich versuche, (Schein-)moral, Moralvorstellungen, Abwertungen und ähnliches mal aussen vor zu lassen und zuhören kann. Ein cholerischer Typ, der "leicht explodiert" bin ich auch nicht - dahingehend sehe ich mich tolerant anderen Meinungen/Ansichten gegenüber. Mir selbst ist diese Herangehensweise lieber, als hintenherum "beschissen" zu werden.
Dass viele Menschen mit klarer, offener Kommunikation ein Problem haben, ist mir hinreichend bekannt und es werden in der heutigen Zeit immer mehr. Jedoch, wenn sie das nicht verträgt bzw. damit umgehen kann, wohl die falsche Partnerin. Besser man kommt schon am Anfang drauf, als später.
Ganz besonders wenn man schon länger zusammen ist und die Sache in eine stabile Beziehung übergeht - auf jeden Fall.
Auch bin ich der Meinung, dass man als Paar sich dem anderen gegenüber öffnen und klar über Gefühle, Wünsche, Vorstellungen usw. reden muss in aller Deutlichkeit und Klarheit - schlussendlich sind wohl hoffentlich beide nicht im Kindes-/Jugendalter in dieser Hinsicht stecken geblieben oder sonst wie verklemmt - ich sehe mich selbst dahingehend als ziemlich aufgeschlossen. Auch wenn seitens meiner Partnerin gewisse Wünsche hinsichtlich Sexualpraktiken kommen würde, die mir selbst nicht zusagen, wäre ich kompromissbereit in gewisser Hinsicht. Eine Beziehung lebt von Kompromissen, was mir bewußt ist. Die bin ich bereit einzugehen, jedoch darf es nicht für mich wahrgenommen so sein, dass ich diese als "faule Kompromisse" wahrnehme im Sinne, übergangen zu werden.
Sofern ich das nicht kann, nebst dem Ansprechen/der Diskussion von sog. Tabuthemen in der Gesellschaft, ist es für mich zweifelhaft, ob die Frau als Partner in Frage für mich kommt überhaupt: egal ob Prostituierte oder nicht. Denn, ich sehe die Partnerin als die mir am nächsten stehende Person in der persönlichen Hierarchie an: also zuerst Frau/Partnerin, dann Kinder, dann Geschwister bzw. Eltern und dann der ganze Rest der Familie.
Der eine oder die andere wird mir Naivität unterstellen ob der obigen Zeilen. Mag sein. Jedoch bin ich im Leben bisher relativ gut mit der Methode der klaren Kommunikation bzw. des Zuhörens gefahren.
Mir kommt auch vor, uns Männern wird relativ schnell unterstellt, dass das Hirn in die Hose rutscht, wenn nur die Frau sexuelle Begehrlichkeiten weckt. Ich kann nur von mir selbst sprechen, aber da ticke ich völlig anders.
Abschließend zur Frage: ich denke, es ist nun klar, dass für mich eine aktiv-promiske Frau somit ein Ausschlußkriterium wäre.