Wenn das klar ist, wieso drehst du dich dann ständig im Kreis?Seb-X hat geschrieben: ↑20 Mär 2023 18:36Das ist doch klar. Ich muss meine Pflichten erfüllen. Die machen nun mal keinen Spaß. Heute kämpfe ich den ganzen Tag gegen Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit. Morgen wird es nicht viel anders sein. Was soll da groß herauszufinden sein? Ich kämpfe um Anerkennung. Die brauche ich als Krücken. Ich bin sehr von der Bewertung anderer abhängig.Finnlandfreundin hat geschrieben: ↑20 Mär 2023 17:58Was das bei dir ist, kannst du nur selbst herausfinden. Andere können dir nur Ideen liefern, mehr aber nicht.
Ich weiß, was ich will. Und das traue ich mich nicht. Ich will kein neues Hobby oder wasweißich. Ich will eine Freundin, die mich begehrt.
Was soll da noch herauszufinden sein? Mal davon abgesehen, dass Suche für mich auch wieder v.a. Spaßverzicht heißt.
Wann lohnt sich denn endlich mal die Anstrengung? Warum leidet ihr nicht jeden Tag?
Pflichten machen selten Spaß, das ist nunmal so. In der Regel legt man sich Pflichten auf, um etwas Anderes zu erreichen. Kann natürlich auch Pflichten geben, die Spaß machen, aber das ist seltener der Fall.
Beispiele:
Ich habe in der Schule gebüffelt, um gute Noten zu erreichen ... um ein gutes Abitur zu erreichen ... um das zu studieren, was ich wollte ... um einen Beruf zu haben, der mir gefällt, wo ich mich nicht zur Arbeit zwingen muss. Aber auch, um mir ein gutes Leben finanzieren zu können ... um nicht abhängig von Anderen zu sein.
Ich habe Jiu-jitsu, Aikido, Krav Maga gemacht, weil ich gemerkt habe, dass mir das besser gelingt als Gymnastik, Bodenturnen, Leichtathletik ... und um in meiner Freizeit beschäftigt zu sein. Finnisch zu lernen, einen Gitarrenkurs zu belegen oder zum Klettern zu gehen, habe ich auch gemacht, um meine Freizeit nicht nur in meinen vier Wänden zu verbringen usw.
Das, was mich antrieb und antreibt, muss dich nicht antreiben, aber ich denke, das ist auch klar.
Anerkennung kommt nicht nur von außen, sondern auch aus einem selbst, indem ich stolz auf meine erreichten Leistungen bin und das, was ich erreicht habe, nicht abwerte. Das kann man üben und ich glaube, da müsstest du anfangen. Das muss nicht was Großes oder Ausgefallenes sein, kleine Erfolge zählen auch. Schreibe sie bspw auf. Eine Freundin schreibt mir bspw täglich was sie am Tag erreicht hat. Manchmal ist es lediglich, dass sie es geschafft hat, aufzustehen und etwas zu essen. Immerhin besser als nichts.
Das Gefühl kenne ich und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das nicht leicht ist und ja, damit ist Anstrengung verbunden, aber wenn man etwas möchte und dies fliegt einem nicht einfach zu, ist immer Anstrengung dabei. Das kann man nur akzeptieren. Was anderes bleibt einem da nicht übrig. Aber immerhin hat man ein Ziel.Ich weiß, was ich will. Und das traue ich mich nicht. Ich will kein neues Hobby oder wasweißich. Ich will eine Freundin, die mich begehrt.
Was soll da noch herauszufinden sein?
Freundin und begehrt werden ist das Ziel - Aristoteles Eudaimonia. Es ist das höchste Ziel und ihm sind andere Ziele untergeordnet, die hierarchisch geordnet sind. Diese einzelnen Ziele musst du Stück für Stück herausfinden und angehen, wenn du dein Endziel erreichen möchtest. Wie viele Schritte nötig sind, kann man vorher nicht sagen, denn oftmals tun sich Hürden auf, die man zuvor garnicht auf dem Schirm hatte. Man kann auch in einer Sackgasse landen und muss weiter vorn wieder von Neuem anfangen. Auch das nimmt man in der Regel als Anstrengung wahr, aber wenn man sein Endziel nicht aus den Augen verliert und es um alles auf der Welt erreichen möchte, ist man auf einem guten Weg. Ob man es aber je erreicht, steht in den Sternen.
Bei Aristoteles ist es die Glückseligkeit das oberste Ziel. Eine Freundin zu haben und begehrt zu werden, könnte man als untergeordnetes Ziel zur Glückseligkeit ansehen.