Es geht mir ziemlich auf die Nerven, dass hier immer wieder unterstellt wird, als gebe es standardmäßig eine bewusste Entscheidung von Frauen für den prügelnden, aber heißen Lover und gegen den ach so sanftmütigen und liebenswerten, aber laaaangweiligen MAB.
In dieser Doku wird deutlich, dass in der Regel erst im Lauf der Zeit solche unguten Verhaltensmuster beim Partner sichtbar werden und sich über einen längeren Zeitraum hin immer mehr aufschaukeln können, bis es immer öfter zu körperlicher Gewalt kommt:
https://www.zdf.de/dokumentation/37-gra ... z-100.html
Hier kommt übrigens auch ein von Gewalt betroffener Mann zu Wort, der sehr eindrücklich und nachvollziehbar schildert, wie er in so eine Situation kommen konnte.
Daneben denke ich, dass Frauen und Mädchen, die ohnehin aus gewalttätigen Familien kommen, besonders stark gefährdet sind, ihrerseits in solchen Beziehungen zu landen, und zwar unabhängig vom ethnischen Hintergrund. Für wen es in seiner Kindheit und Jugend normal war, dass die Mutter und man selbst regelmäßig vom Vater verdroschen wurde, wird es nicht so leicht haben, in seiner eigenen Beziehung einen ganz anderen Weg zu finden - das gilt mMn unabhängig vom Geschlecht. Wenn man nichts anderes vorgelebt bekommt, wie soll man es besser machen?