Schockierend: Für viele Männer ist es ok ihre Frau zu schlagen!
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
Ich gehe davon aus, dass Gewalt in erster Linie dazu eingesetzt wird, sich gegen den anderen durchzusetzen. Es ist die Eskalation eines Konflikts. Einer will A, der andere will B. Wie wird jetzt dieser Konflikt bewältigt?
Möglichkeit 1: Wir sprechen darüber. Jeder versucht, den anderen von seinem Standpunkt zu überzeugen und zeigt sich zugleich offen für den Standpunkt des anderen. Man einigt sich gütlich auf eine der Optionen, ggf. abwechselnd bei einem wiederkehrenden Problem, ggf. im "Tausch" gegen eine umgekehrte Aufteilung beim Konflikt C versus D. Oder man findet gemeinsam eine dritte Variante, einen Kompromiss.
Möglichkeit 2: Einem ist egal, was der andere will. Er hält sich für (i) berechtigt, seine eigenen Interessen auf Kosten des anderen durchzusetzen, hält Gewalt für ein (ii) wirkungvolles und (iii) akzeptables Mittel, sich durchzusetzen und (iv) hat praktisch keine Sanktionen zu fürchten.
Um Respekt geht es da allenfalls am Rande. Die Antwort auf die Frage verrät vermutlich mehr darüber, was ein gewaltbereites Soziotop unter dem Wort Respekt versteht, als darüber, was die tatsächlichen Beweggründe für die Gewalt sind. Es gibt halt Leute, die meinen, Respekt würde erfordern, immer das zu tun, was die Respektsperson verlangt. So einer findet sich dann natürlich auch fortlaufend in der Situation, sich Respekt verschaffen zu müssen...
Um das Problem häuslicher Gewalt (oder auch anderer Formen von Gewalt) wirksam anzugehen, erscheint es mir zielführend, sich mal die oben aufgeführten Dimensionen (i) - (iv) genauer anzuschauen:
(i) Warum glaubt denn einer, er hätte das Recht dazu, seinen Willen auf Kosten anderer durchzusetzen?
(ii) Wie kann man den potenziellen Opfern der Gewalt dabei helfen, sich zur Wehr zu setzen? Bzw. wie kann man den Opfern Schutz vor der Gewalt bieten?
(iii) Wie kann irgendein Mensch denken, Gewalt wäre jemals akzeptabel für etwas anderes als zur Verteidigung? Und weiter gedacht: Was glaubt eigentlich ein Mann, der seine Frau schlägt, was er da gerade verteidigt in dem Moment?
(iv) Wieso lassen wir die Täter damit durchkommen?
Auf diesen letzten Punkt zielt ja die Dikussion von wegen "warum lassen manche Frauen sich das gefallen?" Die wirkungsvollste Sanktion häuslicher Gewalt wäre sicherlich "Gewalt gegen Frau = Frau geht weg". Solange das Opfer sich keine Hilfe sucht, keine Anzeige erstattet, den Umgang zum Täter nicht unterbindet, usw. ist es natürlich auch verdammt schwierig für Außenstehende, das Probelm überhaupt mitzubekommen, geschweige denn, etwas dagegen zu unternehmen. Was nicht heißt, es gäbe keine Möglichkeiten. Man könnte ja z.B. aufhören, bei bekanntgewordenen Gewaltfällen verniedlichende Begriffe wie "Familiendrama" zu verwenden, man könnte ja mal mit dem victim blaming von wegen "die hätte ja nur weggehen brauchen" aufhören, und man könnte ja nachweisliche Täter viel härter bestrafen, z.B. indem man gesetzlich regelt, dass Gewalt gegen Angehörige des eigenen Haushalts (die somit viel verwundbarer sind) grundsätzlich mit doppelter oder dreifacher Härte bestraft, wie vergleichbare Gewalt in anderen Situationen.
Möglichkeit 1: Wir sprechen darüber. Jeder versucht, den anderen von seinem Standpunkt zu überzeugen und zeigt sich zugleich offen für den Standpunkt des anderen. Man einigt sich gütlich auf eine der Optionen, ggf. abwechselnd bei einem wiederkehrenden Problem, ggf. im "Tausch" gegen eine umgekehrte Aufteilung beim Konflikt C versus D. Oder man findet gemeinsam eine dritte Variante, einen Kompromiss.
Möglichkeit 2: Einem ist egal, was der andere will. Er hält sich für (i) berechtigt, seine eigenen Interessen auf Kosten des anderen durchzusetzen, hält Gewalt für ein (ii) wirkungvolles und (iii) akzeptables Mittel, sich durchzusetzen und (iv) hat praktisch keine Sanktionen zu fürchten.
Um Respekt geht es da allenfalls am Rande. Die Antwort auf die Frage verrät vermutlich mehr darüber, was ein gewaltbereites Soziotop unter dem Wort Respekt versteht, als darüber, was die tatsächlichen Beweggründe für die Gewalt sind. Es gibt halt Leute, die meinen, Respekt würde erfordern, immer das zu tun, was die Respektsperson verlangt. So einer findet sich dann natürlich auch fortlaufend in der Situation, sich Respekt verschaffen zu müssen...
Um das Problem häuslicher Gewalt (oder auch anderer Formen von Gewalt) wirksam anzugehen, erscheint es mir zielführend, sich mal die oben aufgeführten Dimensionen (i) - (iv) genauer anzuschauen:
(i) Warum glaubt denn einer, er hätte das Recht dazu, seinen Willen auf Kosten anderer durchzusetzen?
(ii) Wie kann man den potenziellen Opfern der Gewalt dabei helfen, sich zur Wehr zu setzen? Bzw. wie kann man den Opfern Schutz vor der Gewalt bieten?
(iii) Wie kann irgendein Mensch denken, Gewalt wäre jemals akzeptabel für etwas anderes als zur Verteidigung? Und weiter gedacht: Was glaubt eigentlich ein Mann, der seine Frau schlägt, was er da gerade verteidigt in dem Moment?
(iv) Wieso lassen wir die Täter damit durchkommen?
Auf diesen letzten Punkt zielt ja die Dikussion von wegen "warum lassen manche Frauen sich das gefallen?" Die wirkungsvollste Sanktion häuslicher Gewalt wäre sicherlich "Gewalt gegen Frau = Frau geht weg". Solange das Opfer sich keine Hilfe sucht, keine Anzeige erstattet, den Umgang zum Täter nicht unterbindet, usw. ist es natürlich auch verdammt schwierig für Außenstehende, das Probelm überhaupt mitzubekommen, geschweige denn, etwas dagegen zu unternehmen. Was nicht heißt, es gäbe keine Möglichkeiten. Man könnte ja z.B. aufhören, bei bekanntgewordenen Gewaltfällen verniedlichende Begriffe wie "Familiendrama" zu verwenden, man könnte ja mal mit dem victim blaming von wegen "die hätte ja nur weggehen brauchen" aufhören, und man könnte ja nachweisliche Täter viel härter bestrafen, z.B. indem man gesetzlich regelt, dass Gewalt gegen Angehörige des eigenen Haushalts (die somit viel verwundbarer sind) grundsätzlich mit doppelter oder dreifacher Härte bestraft, wie vergleichbare Gewalt in anderen Situationen.
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
Leider hält sich bei manchen noch immer die Jahrtausende alte Vorstellung, dass Respekt und Furcht identisch sind. (teilweise wird auch Liebe mit in diesen Topf geworfen, und ich schätze da sind wir wieder bei der Ausgangsfrage)
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
Ich glaube, dass es sich da um eine falsche Wahrnehmung handelt. Hier wird Angst mit Respekt verwechselt. Schlägt also ein Mann seine Frau und sie wird dann kleinlaut und tut das, was er will, dann glaubt der Mann, dass sie jetzt Respekt vor ihm hat. Dabei hat sie einfach nur Angst!
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
Auch wenn ich Deinem Beitrag im Wesentlichen zustimme - die wirkungsvollste Sanktion wäre "Gewalt gegen Frau = Täter hat sich von Frau fernzuhalten"
Es ist ja leider oft gerade die Tatsache, dass die Frau mit dem Täter auch ihre Wohnung, ihr soziales Umfeld und ihre Kinder verlassen müsste (bzw. diese aus Wohnung und sozialem Umfeld heraus reißen müsste), die sie daran hindert, einfach zu gehen.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
Damit hast Du Dir die Antwort auf Deine 1. Frage selbst geben:Galip hat geschrieben: ↑17 Jun 2023 11:18man könnte ja nachweisliche Täter viel härter bestrafen, z.B. indem man gesetzlich regelt, dass Gewalt gegen Angehörige des eigenen Haushalts (die somit viel verwundbarer sind) grundsätzlich mit doppelter oder dreifacher Härte bestraft, wie vergleichbare Gewalt in anderen Situationen.
Wie Du selbst ausführst, ist es in Ordnung Gewalt gegen Menschen anzuwenden, solange man sich im "Recht" wähnt.
Hast Du eine Idee, wie diese Wehr aussehen könnte, ohne erneut auf Gewalt zurückzugreifen und damit wieder Gewalt zu normalisieren?
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
Sich zur Wehr setzen wird vermutlich schon auf eine Form von Gegengewalt hinauslaufen, auch wenn diese dann in der Regel vom Staat ausgeübt wird. Ich persönlich bin nicht der Meinung, dass die Anzeige einer Gewalttat und die resuliterende Verhaftung und Bestrafung zu einer Normalisierung von Gewalt führt, sondern halte Saktionierung von Gewalt - auch durch Gegengewalt - selbst bei optimistischer EInschätzung des gesellschaftlichen Fortschritts noch auf Jahrhunderte hinaus für unvermeidlich zur Eindämmung von "Primärgewalt".
Wer das nicht für adäquat hält, eine Anzeige gegen den Gewalttäter zu erstatten (ob nun aus Ablehnung der möglichen Gegengewalt durch den Staat oder - realistischer - aus Angst vor mangelnder Gegengewalt durch den Staat und weiterer Gewalt vom Partner), dem bleibt letztlich nur, sich der Gewalt zu entziehen. Daher ja der zweite Satz beim selben Punkt:
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
Wenn eine Frau sich aus einer Gewaltvollen Beziehung lösen möchte, ist sie statistisch gesehen am meisten gefährdet, Opfer von eskalierender Gewalt zu werden.
Das zweite ist,vorsorglich kann man die staatliche Gewalt nicht "einschalten" allein die Befürchtung, dass der gewalttätige Partner eskaliert (z.B. wenn man ihn aus der Wohnung wirft) reicht nicht für Polizeianwesenheit. Aber selbst wenn die Polizei das leisten könnte, wer schützt due Frau die nächsten Wochen und Monate? Der gewalttätige Partner weiß im Allgemeinen wo sie arbeitet, wann sie arbeitet, wo sie wohnt etc.
Wenn Sie ihn anzeigt, passiert außer einem Platzverweis und Näherungsverbot erstmal nichts.
Bei einer Verhandlung gilt die Unschuldsvermutung, zudem hat er als Angeklagter das Recht zu schweigen (so läuft es auch bei Vergewaltigung/Kindesmißbrauch),während die Frau Rede und Antwort (auch über ihr Sexualverhalten, wenn z.b. Vergewaltigung mit angezeigt wird) stehen muss. Sie wird ggf. Über sexuelle Vorlieben etc ausführlich ausgefragt. Wenn Sie Pech hat werden auch noch Ex Partner dazu befragt, wenn der gewalttätige Partner angibt, dass sie es gerne "Härter" mag.
Sie wird erneut gedemütigt und zum Teil Traumatisiert. Man stelle sich in einer öffentlichen Gerichtsverhandlung vor über sein privatestes Privatleben ausgefragt zu werden.
Mit ein Grund warum wenig Frauen Anzeige erstatten.
Nun bekommt er, wenn sie Glück hat ein Näherungsverbot. Das wird nicht überprüft und ist nur schwer durchzusetzen.
Ggf. Gibt es gemeinsame Kinder, dann hat er Umgangsrecht. Auch hier ggf. Schwierig den Kindern klar zu machen, dass Papa unter keinen Umständen erfahren darf, wo man wohnt. Solange er die Kinder nicht geschlagen hat, kann man ihm den Umgang nicht verbieten.
Also selbst wenn sie umzieht oder einen Platz in einem Frauenhaus bekommt hat sie ein Problem. Denn dann muss sie dafür sorgen, dass das Umgansrecht eingehalten werden kann. Also auch hier ggf vom neuen geheimen Wohnort regelmäßige Fahrten mit den Kindern zu ihm. Sonst sieht man sich beim Jugendamt oder Familiengericht wieder wenn er das Umgangsrecht einfordert. Es gibt unglaublich viele Möglichkeiten sie bei gemeinsamen Kindern zum Kontakt zu zwingen.
In Deutschland fehlten 2022 ca. 14.000 Frauenhausplätze (für Männer übrigens genauso Katastrophale Zahlen).
Z.t. wissen die Frauen einfach auch nicht wohin.
Das sind mal ein paar Gründe, weitere können sein;
Angst
Einschüchterung
Finanzielle Abhängigkeit
Keiner glaubt ihr oder nimmt es nicht ernst
Bedrohung ihres Lebens durch ihn
Selbstmorddrohungen seinerseits
Der Glaube, dass er sich diesmal wirklich ändert
Geszieltes Isolieren der Frau von Familie und Freunden
Drohungen gegen die Kinder (Mord der Kinder/ ihr die Kinder wegnehmen)
Religiöse/ Kulturelle Gründe
Keinen Ansprechpartner, der ihr hilft und Überforderung in der Situation
Der Glaube es verdient zu haben
Der Verlust des kompletten sozialen Umfeldes (gerade mit Kindern sehr schwierig)
Psychische oder körperliche Einschränkungen
Und es gibt bestimmt noch viele Gründe, die mir grad nicht einfallen.
Das alles zusammen Bedarf einer wertschätzende Haltung und viel Verständnis gegenüber Frauen (und Männern) die versuchen sich aus solchen Beziehungen zu lösen, aber bestimmt nicht ein "trenn dich einfach".
Vielen Dank für alle, die sich bis zum Ende durchgekämpft haben
Das zweite ist,vorsorglich kann man die staatliche Gewalt nicht "einschalten" allein die Befürchtung, dass der gewalttätige Partner eskaliert (z.B. wenn man ihn aus der Wohnung wirft) reicht nicht für Polizeianwesenheit. Aber selbst wenn die Polizei das leisten könnte, wer schützt due Frau die nächsten Wochen und Monate? Der gewalttätige Partner weiß im Allgemeinen wo sie arbeitet, wann sie arbeitet, wo sie wohnt etc.
Wenn Sie ihn anzeigt, passiert außer einem Platzverweis und Näherungsverbot erstmal nichts.
Bei einer Verhandlung gilt die Unschuldsvermutung, zudem hat er als Angeklagter das Recht zu schweigen (so läuft es auch bei Vergewaltigung/Kindesmißbrauch),während die Frau Rede und Antwort (auch über ihr Sexualverhalten, wenn z.b. Vergewaltigung mit angezeigt wird) stehen muss. Sie wird ggf. Über sexuelle Vorlieben etc ausführlich ausgefragt. Wenn Sie Pech hat werden auch noch Ex Partner dazu befragt, wenn der gewalttätige Partner angibt, dass sie es gerne "Härter" mag.
Sie wird erneut gedemütigt und zum Teil Traumatisiert. Man stelle sich in einer öffentlichen Gerichtsverhandlung vor über sein privatestes Privatleben ausgefragt zu werden.
Mit ein Grund warum wenig Frauen Anzeige erstatten.
Nun bekommt er, wenn sie Glück hat ein Näherungsverbot. Das wird nicht überprüft und ist nur schwer durchzusetzen.
Ggf. Gibt es gemeinsame Kinder, dann hat er Umgangsrecht. Auch hier ggf. Schwierig den Kindern klar zu machen, dass Papa unter keinen Umständen erfahren darf, wo man wohnt. Solange er die Kinder nicht geschlagen hat, kann man ihm den Umgang nicht verbieten.
Also selbst wenn sie umzieht oder einen Platz in einem Frauenhaus bekommt hat sie ein Problem. Denn dann muss sie dafür sorgen, dass das Umgansrecht eingehalten werden kann. Also auch hier ggf vom neuen geheimen Wohnort regelmäßige Fahrten mit den Kindern zu ihm. Sonst sieht man sich beim Jugendamt oder Familiengericht wieder wenn er das Umgangsrecht einfordert. Es gibt unglaublich viele Möglichkeiten sie bei gemeinsamen Kindern zum Kontakt zu zwingen.
In Deutschland fehlten 2022 ca. 14.000 Frauenhausplätze (für Männer übrigens genauso Katastrophale Zahlen).
Z.t. wissen die Frauen einfach auch nicht wohin.
Das sind mal ein paar Gründe, weitere können sein;
Angst
Einschüchterung
Finanzielle Abhängigkeit
Keiner glaubt ihr oder nimmt es nicht ernst
Bedrohung ihres Lebens durch ihn
Selbstmorddrohungen seinerseits
Der Glaube, dass er sich diesmal wirklich ändert
Geszieltes Isolieren der Frau von Familie und Freunden
Drohungen gegen die Kinder (Mord der Kinder/ ihr die Kinder wegnehmen)
Religiöse/ Kulturelle Gründe
Keinen Ansprechpartner, der ihr hilft und Überforderung in der Situation
Der Glaube es verdient zu haben
Der Verlust des kompletten sozialen Umfeldes (gerade mit Kindern sehr schwierig)
Psychische oder körperliche Einschränkungen
Und es gibt bestimmt noch viele Gründe, die mir grad nicht einfallen.
Das alles zusammen Bedarf einer wertschätzende Haltung und viel Verständnis gegenüber Frauen (und Männern) die versuchen sich aus solchen Beziehungen zu lösen, aber bestimmt nicht ein "trenn dich einfach".
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
Wirklich? Wie will man das denn ermittelt haben? Es kann ja keiner wissen, was der Frau alles passiert wäre, wäre sie in der Beziehung geblieben.
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
Keiner kann sagen, ob die Gewalt nicht so oder so eskaliert wäre. Allerdings ist es auffällig, dass von über 100 in einem Jahr von ihren (Ex) Partnern getöteten Frauen, die meisten sich trennen wollten oder sich vor kurzem getrennt haben. Das ist aus der Statistik des BKA ersichtlich.
Das legt den Schluss nahe, wenn sich eine Frau von ihrem gewalttätigen Partner trennt oder trennen möchte, ist die Gefahr von einer Eskalation hoch.
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
Die Gefahr mag aus Sicht des Opfers so erscheinen, statistisch ist es doch vielmehr so, dass die auf die Dauer Gefahr am höchsten ist, wenn sie in der gewalttätigen Beziehung verbleibt.Pinguin hat geschrieben: ↑20 Jun 2023 12:42Keiner kann sagen, ob die Gewalt nicht so oder so eskaliert wäre. Allerdings ist es auffällig, dass von über 100 in einem Jahr von ihren (Ex) Partnern getöteten Frauen, die meisten sich trennen wollten oder sich vor kurzem getrennt haben. Das ist aus der Statistik des BKA ersichtlich.
Das legt den Schluss nahe, wenn sich eine Frau von ihrem gewalttätigen Partner trennt oder trennen möchte, ist die Gefahr von einer Eskalation hoch.
Diese Unterscheidung zwischen subjektiver Wahrnehmung und objektiver Gefahr sollte man nicht aus den Augen verlieren, auch um den Opfern zu verdeutlichen, dass sie da raus müssen.
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
Das macht für mich Sinn, dass die Gefahr da sehr groß ist, weil das der Punkt ist, wo der Täter realisiert,Pinguin hat geschrieben: ↑20 Jun 2023 12:42 Keiner kann sagen, ob die Gewalt nicht so oder so eskaliert wäre. Allerdings ist es auffällig, dass von über 100 in einem Jahr von ihren (Ex) Partnern getöteten Frauen, die meisten sich trennen wollten oder sich vor kurzem getrennt haben. Das ist aus der Statistik des BKA ersichtlich.
Das legt den Schluss nahe, wenn sich eine Frau von ihrem gewalttätigen Partner trennt oder trennen möchte, ist die Gefahr von einer Eskalation hoch.
dass ihm die Kontrolle entgleitet, ggf. auch der Lebensinhalt.
Und da wird nochmal ALLES aufgefahren, um den Status Quo zu erhalten,denn ein Eigenleben wird der Frau
in vielen solcher Konstellationen nicht zugestanden.
Ich halte diesen Punkt für sehr sensibel, und dass man da mit gutem Plan und gutem Netzwerk vorgehen muss
bei einer Trennung.
Danke für die ganzen Hintergrundinformationen @Pinguin, vieles wusste ich noch gar nicht, z B dass so viele Plätze
in Frauenhäusern fehlen.
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
Ja.... kann man schwer einschätzen. Das wäre dann sicherlich eine emotionale Ausnahmesituation. Aber ich hoffe mal, ich wäre dann so konsequent, der Frau keine weitere Chance mehr zu geben. Für gewisse Werte sollte man schon einstehen und sie auch entsprechend einfordern.Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: ↑16 Jun 2023 06:44Ich habe mich schonmal gefragt, wie ich reagieren würde, wenn ich denn eine Beziehung hätte und meine Freundin fremd gehen würde. Wahrscheinlich wäre ich schon verletzt, würde ihr aber verzeihen. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass es nicht noch einmal vorkommt. Andernfalls müsste man sich dann schon fragen, ob die Beziehung noch eine Zukunft hätte.
Ich finde, man kann vieles tolerieren, aber durch Fremdgehen zeigt die Person doch extrem eindeutig, dass sie keine Lust mehr auf die Beziehung hat. Klar, rein statistisch kommen viele Fremdgehende nach einer gewissen Zeit wieder "angekrochen", aber das hätten sie sich ja vorher überlegen können. An sowas wie "Ausrutscher" glaube ich auch nicht, das zeigt ja im Grunde auch nur, dass diese Menschen schwach sind und ihre Triebe nicht kontrollieren können.
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
Menschen sind vor allem schnell gelangweilt und suchen daher immer mal was neues, wenn die Beziehung nicht genug hergibt. So richtig für Monogamie scheinen die ja nicht geschaffen.
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
Puh, euern Vergleich finde ich schwierig. Wenn einer der Partner fremdgeht, dann meist nicht, weil ihm langweilig ist (dann könnte er ja einfach gehen und was Neues suchen), sondern weil man bei jemand anderem was sucht, was man in der Beziehung vermisst bzw mit der Beziehung in der jetzigen Form unzufrieden ist. Wenn die Beziehung nicht läuft, funktioniert das Team nicht, wie es sollte.
Wenn Gewalt in einer Beziehung eine Rolle spielt, kann man dagegen dem Opfer keine Mitschuld oder Mitverantwortung geben.
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
https://www.spiegel.de/netzwelt/apps/zu ... 806495b1fa
Ob diese Gewaltfreaks jetzt umgehend von ihren Partnerinnen verlassen werden?
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
50€ auf den Zuckerberg. Der sollte in besserer körperlicher Verfassung sein. Sollte er dennoch verlieren kann er immer noch seine Reptiloidenkräfte als Trumpfkarte einsetzen.Volta hat geschrieben: ↑22 Jun 2023 08:54 https://www.spiegel.de/netzwelt/apps/zu ... 806495b1fa
Ob diese Gewaltfreaks jetzt umgehend von ihren Partnerinnen verlassen werden?
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
Ich hab eine Doku gefunden, in der Betroffene - übrigens auch ein von Gewalt betroffener Mann - zu Wort kommen und man vielleicht eher verstehen kann, warum Menschen in solchen Beziehungen bleiben; auch ein Täter kommt zu Wort: Schlag ins Herz -Wenn aus Liebe Gewalt wird
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
Hatte ich doch ziemlich am Anfang schon verlinkt.Lilia hat geschrieben: ↑22 Jun 2023 12:20 Ich hab eine Doku gefunden, in der Betroffene - übrigens auch ein von Gewalt betroffener Mann - zu Wort kommen und man vielleicht eher verstehen kann, warum Menschen in solchen Beziehungen bleiben; auch ein Täter kommt zu Wort: Schlag ins Herz -Wenn aus Liebe Gewalt wird
viewtopic.php?p=1354698#p1354698
Hat da offensichtlich schon niemand gelesen.
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
Mit solchen Absolutismen macht man es sich imho zu einfach.
Mobbing gibt es auch in Beziehungen, und wenn der Gemobbte dann vielleicht nach Jahren des Psychoterrors gewalttätig wird soll der Mobber daran keine Mitverantwortung haben?
Hattest du nicht das Beispiel mit der nervenden Flüchtlingsfrau gebracht bei der dir beinahe die Hand ausgerutscht wäre?
Stell dir so etwas dann mal in einer Beziehung vor, wo du nicht einfach nach 8h nach Hause gehen oder fremdes Geld auf das Problem werfen kannst und es sich schon über Jahre mit ständig wechselnden Themen hinzieht...
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Re: Frauen schlagen ist ok!?
Das ist kein "Absolutismus". Das ist eine recht klare Regel für zivilisierten Umgang._Ghostwriter_ hat geschrieben: ↑22 Jun 2023 13:57Mit solchen Absolutismen macht man es sich imho zu einfach.
Mobbing gibt es auch in Beziehungen, und wenn der Gemobbte dann vielleicht nach Jahren des Psychoterrors gewalttätig wird soll der Mobber daran keine Mitverantwortung haben?
Hattest du nicht das Beispiel mit der nervenden Flüchtlingsfrau gebracht bei der dir beinahe die Hand ausgerutscht wäre?
Stell dir so etwas dann mal in einer Beziehung vor, wo du nicht einfach nach 8h nach Hause gehen oder fremdes Geld auf das Problem werfen kannst und es sich schon über Jahre mit ständig wechselnden Themen hinzieht...
Ein Mobber hat diesen Umgang aufgekündigt.
Wer da zuschlägt, kündigt das ebenfalls auf.
Ein Mobber trägt Verantwortung für das, was er dem anderen antut.
Wer zuschlägt, trägt Verantwortung für das, wa er dem anderen antut.
Einfach. Klar.
Dass es mildernde Umstände geben kann, ändert daran nichts.
Und dass man sich entschließen kann, wieder zu zivilsiertem Umgang zurückzukehren, sollte sowieso klar sein.
1 Euro ist 1 Euro. Das ist kein Absolutismus, das ist so. Egal was man dafür kaufen kann.
Du verwechselst die sinnvolle Norm mit dem, was Menschen dann tatsächlch tun. Das grundsätzliche Rechts-vor-links-Gebot im Straßenverkehr an zeichnlosen Kreuzungen und Einmündungen in Deutschland wird nicht dadurch zum Absolutismus, dass sich Leute oft genug nicht dran halten. Und wenn jemand von links in die Kreuzung fährt und ich aber Gas gebe, weil ich den mit einem kleinen Beinaheunfall erschrecken will, dann haben wir beide was falsch gemacht.
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