Warum sind Kaltansprachen hier das Kriterium für eine emanzipierte Frau? Ich finde immer wieder interessant, wie hier Kaltansprachen als Nonplusultra empfunden werden. Dabei sind die mit Sicherheit nicht gesellschaftlicher Standard, ich bezweifle stark, dass ein nennenswerter Anteil der Beziehungen so zustande kommt. Ich habe den starken Eindruck, dass diese Glorifizierung im eigenen Unvermögen einer adäquaten sozialen Interaktion begründet ist.Trotzdem hat geschrieben: ↑06 Jul 2023 16:09Das habe ich doch schon in der Ausgangsfrage drin. Du stellst mir gerade wieder fast dieselbe Frage, wie ich zu Beginn. Es ist beides möglich. Das erste, also z.B. an der Bushaltestelle ansprechen, ist für mich emanzipativer und fände ich richtig, richtig cool von einer Frau.Peter hat geschrieben: ↑06 Jul 2023 15:55Ich versuche das zu interpretieren, weil es schon sehr allgemein gehalten ist. Öffentlicher Raum: Also so etwas wie eine Bushaltestelle? Also dass sie einen Mann anspricht, ihm sagt, dass er ihr gefällt und fragt, ob er sich auf einen Kaffee mit ihr verabreden will?
Oder in einer sozialen Gruppe: Würden sie sich da schon kennen? Weil zum Beispiel im gleichen Verein?
Das zweite, also das Kennenlernen in einer Gruppe, ist im Regelfall wahrscheinlicher. In meinen Fall, ich bin ja nicht der Regelfall, hat sich das jedoch auch nie ergeben, obwohl ich in vielen Gruppen aktiv war und bin. Ich mache in den sozialen Gruppen meist keine gute Figur und mir wird immer wieder die Rolle des Außenseiters zugeschrieben, egal wie sehr ich mich dagegen wehre. Also in meine Fall, wäre es wohl besser, wenn die Frau mich ganz zu Beginn ansprechen würde, wenn die Frau noch nicht das mir zugeschriebene Außenseiterrollenbild der jeweiligen Gruppe übernommen hat. Aber wie gesagt, der Regelfall ist, dass wenn man sich in einer Gruppe kennenlernt und gut versteht. So war es z.B. bei ein paar Bekannten von mir.
Wie war es denn in deinem Umfeld, oder sind da alle Single? Wie haben sich da die Leute kennengelernt und gab es da auch Fälle wo die Frau den aktiven Part beim Kennenlernen gespielt hat? Siehst du einen generationellen Unterschied bzw. gab es mehr Fälle in den früheren Generationen, wo die Frau den ersten Schritt gemacht hat?
Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
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Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
Ich möchte auch nicht, kann so viele Falschinformationen aber leider nicht unkommentiert lassen.
Hierbei handelt es sich um ein als Kurzfilm/Dokumentarfilm bezeichnetes Projekt von Rob Bliss Creative. Rob Bliss (falls das wichtig sein sollte: er ist ein Mann) hat eine Schauspielerin, Shoshana Roberts, engagiert, um die Rolle einer hübschen, durch New York gehenden Frau zu spielen. Rob Bliss lief vor ihr her und filmte unauffällig die Reaktionen der Passanten.Ist schon ein paar Jährchen her, aber für mich war das YT-Video "10 Hours of Walking in NYC as a woman" (Link: https://www.youtube.com/watch?v=b1XGPvb ... l=RobBliss) sinnbildlich.
(https://en.m.wikipedia.org/wiki/10_Hour ... as_a_Woman)
Kurz: Relativierung und Schuldumkehr.Wenn z.B. ein körperlich eingeschränkter oder besonders hässlicher Mensch durch die Straßen läuft, hat der mit wesentlich mehr unangebrachten Sachen zu tun und das es in NY Menschen aus aller Herrenländer mit den unterschiedlichten kulturellen Hintergründen gibt, sollte jedem klar sein, wenn er nach NY zieht. Man zieht doch nicht dahin, um wie in ein Vorstadt zu leben.
Die Frau hat die Rolle so gern gespielt, wie eine Schauspielerin nun mal eine Rolle spielt. Ihr Missfallen geäußert hat sie nicht, weil ihre Rolle war, schweigend und mit neutralem Gesichtsausdruck den vorgegebenen Weg zu laufen. Auch ihre Kleidung wurde ihr vorgegeben. Medienberichten zufolge bekam sie dafür 200$ und ne Menge Probleme. (https://www.spiegel.de/netzwelt/web/sho ... 43913.html)In diesem Fall hat die Frau jedenfalls "allzugerne die Opferrolle" gespielt, weil sie eben nicht ihr Missfallen direkt gegenüber den Männer geäußert hat, sondern schweigend durch die Stadt gelaufen ist, um sich im Nachhinein mit diesem Video besonders wichtig zu machen.
Sie hat übrigens in Interviews geäußert, dass sie solche Erfahrungen auch privat kennt. Hat sich allerdings nie damit mit einem "Video besonders wichtig" gemacht.
Karriere hat sie danach nicht gemacht - ganz im Gegensatz zu Rob Bliss. Und die Organisation, die dahinter stand, bekam ebenfalls die Aufmerksamkeit, die sie wollte.
Aber interessant, dass Du dieses Werk als Paradebeispiel für durch die Medien gehende Fälle von sexuellem Missbrauch gewählt hast. Als hätte es Epstein oder Weinstein nie gegeben ...
PS: Ich finde es allerdings auch interessant, dass Hollaback! (eine Organisation, die sich gegen sexuelle Belästigung einsetzt), eine junge Frau dafür bezahlt, sich sexuell belästigen zu lassen ...
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Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
Manchmal frage ich mich auch, ob manche Männer keine Mütter haben, mit denen sie mal solche Themen besprechen können. Was sagen eure Mütter zu dieser Frage? Die könnten es wissen.
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Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
Ich weiß jetzt nicht, welche Frage genau ihr euch vorstellt, aber die Mutter zu fragen ist ja maximal peinlich.
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Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
Nun, ich denke, für die meisten Männer ist die eigene Mutter eben keine Frau, sondern ein zufälligerweise weibliches Wesen, und sie kommen eher nicht auf die Idee, manche Dinge mit ihr zu besprechen. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit meinem Croissant, wo sie es unverständlich fand, dass ich mich mit meiner Mutter nicht über Beziehungsfragen austausche (was es konkret war, weiß ich leider nicht mehr), und ich, dass sie es tat. Dabei habe ich eigentlich ein sehr gutes und vertrauensvolles Verhältnis zu meiner Mutter und sie nicht. Vielleicht wollen Söhne auch mehr, dass ihre Mutter stolz auf sie ist, und nicht schwach erscheinen?
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Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
Mal zur Ausgangsfrage: ich bin der Ansicht, dass es in der menschlichen Gesellschaft zwei Strömungen gibt. Einmal eine prüde, lustfeindliche Haltung und dann das Gegenteil, die Promiskuität. Manchmal in der Geschichte herrscht eher die eine Richtung vor, manchmal die andere - Beispiele: Barock, Rokoko, Roaring Twentys, Hippi-Ära auf der einen Seite, Renaissance, Biedermeier, Victorianisches Zeitalter, NS-Zeit und 50er auf der anderen. Und ein Stück weit habe ich auch den Eindruck (ich kann es nicht belegen, es ist nur ein Gefühl), dass wir uns gerade, der Allgegenwärtigkeit von Sex in unserer heutigen Zeit zum Trotz, gerade wieder in einer "prüden Phase" befinden. Nur heißt es heute nicht mehr "Wahrung der Sittlichkeit", sondern emanzipierte Frau, oder so.
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Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
… okay, da habe ich wohl ein entspannteres Verhältnis zu meiner Familie, aber die nimmt solche Dinge auch gern mal mit Humor.
Nicht nur die Emanzipation führt zur Prüderie, sondern auch die zunehmende wirtschaftliche Unabhängigkeit des Einzelnen. Wer will schon 20 Jahre ein Kind betreuen, wenn man sich mit dem gleichen Zeit/Geldaufwand ein schönes Leben mit Reisen, teuren Autos/Hobbies und Selbstoptimierung in der Bildung und in der Karriere leisten kann. Ist doch viel aufregender und die Verantwortung ist sehr viel geringer. Autos kann man nämlich in die Garage stellen, wenn man grad keine Zeit dafür hat, bei der Familie wird’s schwierig. Familie braucht man heute nicht mehr für die finanzielle Absicherung oder für einen gesellschaftlichen Status.
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Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
Bei beiden von Dir genannten Szenarien glaube ich an keine nennenswerten Veränderungen. Wissen kann ich es nicht. Aber klar ist: Kaltansprache sind selten. Von Frauen durchgeführte noch seltener. Und das war vor 40-50 Jahren wohl auch nicht anders. Was aber mit Emanzipation nichts zu tun hat.Trotzdem hat geschrieben: ↑06 Jul 2023 16:09 Das habe ich doch schon in der Ausgangsfrage drin. Du stellst mir gerade wieder fast dieselbe Frage, wie ich zu Beginn. Es ist beides möglich. Das erste, also z.B. an der Bushaltestelle ansprechen, ist für mich emanzipativer und fände ich richtig, richtig cool von einer Frau.
(...)
Wie war es denn in deinem Umfeld, oder sind da alle Single? Wie haben sich da die Leute kennengelernt und gab es da auch Fälle wo die Frau den aktiven Part beim Kennenlernen gespielt hat? Siehst du einen generationellen Unterschied bzw. gab es mehr Fälle in den früheren Generationen, wo die Frau den ersten Schritt gemacht hat?
Im sozialen Umfeld sind die Frauen heute vermutlich genau so aktiv wie damals.
Wie es in meinem Umfeld ist/war? Fast alle erfolgreichen Anbahnungen lassen sich auf aktive Frauen zurück führen. In der Regel mit den ersten ausgesendeten Signalen von den Damen. Natürlich nicht durch Kaltansprache, sondern wenn man schon in aktiver Kommunikation zusammen ist.
Frauen im allgemeinen habe ich also aktiv wahrgenommen.
Das hat meiner Meinung nach alles nichts mit Emanzipation zu tun. Da wäre es interessanter zu schauen, wie sich weibliches Interesse an einem Mann entwickelt. Aber da fragst Du besser die Frauen selbst.
Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
Da dürftest Du nicht ganz falsch liegen. Dem Thema wird hier ein vielfach höheres Gewicht gegeben als es im tatsächlichen Partnerfindungsleben hat.Undomiel hat geschrieben: ↑06 Jul 2023 16:47 Ich finde immer wieder interessant, wie hier Kaltansprachen als Nonplusultra empfunden werden. Dabei sind die mit Sicherheit nicht gesellschaftlicher Standard, ich bezweifle stark, dass ein nennenswerter Anteil der Beziehungen so zustande kommt. Ich habe den starken Eindruck, dass diese Glorifizierung im eigenen Unvermögen einer adäquaten sozialen Interaktion begründet ist.
Was aber nachvollziehbar ist. Wenn ich entweder kaum/keine Umfeldkontakte zu Frauen habe oder diese nicht gewinnbringend nutzen kann, ebenso Online nicht erfolgreich bin, dann gewinnt natürlich der Gedanke daran, eine Frau könnte einen einfach im Supermarkt ansprechen, an Reiz. Obwohl dies extrem unwahrscheinlich ist.
Problematisch wird es dann, wen man sich gedanklich zu sehr auf dieses Thema versteift und eine gewisse Aggression aufbaut, weil Frauen so etwas sehr selten tun. Und daraus eine Vorwurfshaltung entwickelt.
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Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
Meinem Eindruck nach verbinden sich aktuell gerade beide Extrema. Während "theoretischer Sex" - von bildlichen Darstellungen bis zum drüber-reden nahezu keine Tabus mehr kennt (wenn in der Straßenbahn zwei Hausfrauen mittleren Alters detailliert Shades of Grey diskutieren ...), werden die jungen Leute in der Praxis zunehmend sexmuffelig. Keine Ahnung warum - vielleicht sind sie von all der "Theorie" übersättigt, oder glauben, man müsse mindestens das Kamasutra durchturnen können, um mitspielen zu können, oder es ist irgendwas im Wasser ...Egil hat geschrieben: ↑06 Jul 2023 21:47 Mal zur Ausgangsfrage: ich bin der Ansicht, dass es in der menschlichen Gesellschaft zwei Strömungen gibt. Einmal eine prüde, lustfeindliche Haltung und dann das Gegenteil, die Promiskuität. Manchmal in der Geschichte herrscht eher die eine Richtung vor, manchmal die andere - Beispiele: Barock, Rokoko, Roaring Twentys, Hippi-Ära auf der einen Seite, Renaissance, Biedermeier, Victorianisches Zeitalter, NS-Zeit und 50er auf der anderen. Und ein Stück weit habe ich auch den Eindruck (ich kann es nicht belegen, es ist nur ein Gefühl), dass wir uns gerade, der Allgegenwärtigkeit von Sex in unserer heutigen Zeit zum Trotz, gerade wieder in einer "prüden Phase" befinden. Nur heißt es heute nicht mehr "Wahrung der Sittlichkeit", sondern emanzipierte Frau, oder so.
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Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
Für mich fühlt es sich so an, als wenn Frauen überhaupt nicht mehr aktiv werden
Ich wurde bis jetzt noch nie in meinem Leben von einer Frau in der Öffentlichkeit angesprochen
Blicke werden auch fast nie erwidert, im Gegenteil meist werde ich einfach nicht gesehen.
Wenn mich eine von sich aus anschaut, was aber ganz selten ist dann war das eine, die ich vorher nicht beachtet habe.
Beim Onlinedating wurde ich genau 1-mal von einer Frau angeschrieben, aber das ist schon lange her.
Aktuell schreibe ich mit einer Frau, die sich auch mit mir treffen will.
Allerdings bin immer ich derjenige, der das Gespräch anfangen muss. Immer muss ich fragen, wie ihr Tag war oder was sie so gemacht hat
nicht einmal fragt sie von sich aus wie es mir geht oder was ich so gemacht habe. Obwohl sie mich wohl mag und auch bereit ist sich mit ihr zu treffen. Ist das eigentlich normal? Ich erlebe das immer, dass wenn ich mit Frauen schreibe, sie nie von sich aus das Gespräch beginnen. Also nicht nur am Anfang, sondern auch im weiteren Verlauf
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Blicke werden auch fast nie erwidert, im Gegenteil meist werde ich einfach nicht gesehen.
Wenn mich eine von sich aus anschaut, was aber ganz selten ist dann war das eine, die ich vorher nicht beachtet habe.
Beim Onlinedating wurde ich genau 1-mal von einer Frau angeschrieben, aber das ist schon lange her.
Aktuell schreibe ich mit einer Frau, die sich auch mit mir treffen will.
Allerdings bin immer ich derjenige, der das Gespräch anfangen muss. Immer muss ich fragen, wie ihr Tag war oder was sie so gemacht hat
nicht einmal fragt sie von sich aus wie es mir geht oder was ich so gemacht habe. Obwohl sie mich wohl mag und auch bereit ist sich mit ihr zu treffen. Ist das eigentlich normal? Ich erlebe das immer, dass wenn ich mit Frauen schreibe, sie nie von sich aus das Gespräch beginnen. Also nicht nur am Anfang, sondern auch im weiteren Verlauf
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Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
So unwahrscheinlich ist es gar nicht. Ich beobachte mindestens einmal pro Woche, wie eine Frau im Supermarkt jemanden anspricht, und tue das ungefähr genauso oft. Nur sind das a) immer "absichtslose" Gespräche (Gestern z.B. "Wow, die Kohlrabis sind ja riesig!" - "Ja, hoffentlich sind sie nicht holzig" - "Naja, werden wir zu Hause ja sehen" - "Ich hab ja eigentlich nach dem Blumenkohl gesucht ...") und zweitens sind es für gewöhnlich Menschen außerhalb des typischen "Beuteschemas". Und aus 99.99% dieser Gespräche entstehen weder Freundschaften noch romantische Beziehungen.
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Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
Wow ich glaube der Wohnort spielt auch eine große RolleTania hat geschrieben: ↑07 Jul 2023 07:53So unwahrscheinlich ist es gar nicht. Ich beobachte mindestens einmal pro Woche, wie eine Frau im Supermarkt jemanden anspricht, und tue das ungefähr genauso oft. Nur sind das a) immer "absichtslose" Gespräche (Gestern z.B. "Wow, die Kohlrabis sind ja riesig!" - "Ja, hoffentlich sind sie nicht holzig" - "Naja, werden wir zu Hause ja sehen" - "Ich hab ja eigentlich nach dem Blumenkohl gesucht ...") und zweitens sind es für gewöhnlich Menschen außerhalb des typischen "Beuteschemas". Und aus 99.99% dieser Gespräche entstehen weder Freundschaften noch romantische Beziehungen.
hier in Hamburg erlebe ich so etwas deutlich seltener maximal 1-mal im Monat und ich bin viel Einkaufen, da ich oft Angebote vergleiche und dort kaufe, wo es günstiger ist.
Also selbst so belanglose Gespräche werden hier sehr selten zwischen fremden Menschen geführt.
Oder ich sehe es einfach nicht. Aber als ich in Süddeutschland im Urlaub war, habe ich aber auch öfters solche Gespräche wahrgenommen und die Menschen sind allgemein offener, also sehe ich es wohl eigentlich doch.
In ländlichen Gegenden ist es auch öfters so.
Aber hier in Hamburg scheinen mir die Menschen sehr verschlossen, was Gespräche mit Fremden angeht. Hamburg gilt ja auch als Single Hauptstadt und ausgerechnet hier wohne ich
Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
Ich bin mir sicher, solche Gespräche sind nicht gemeint. Wäre dann auch die Frage, ob das nicht eher in die Rubrik "ins Gespräch kommen" gehört.Tania hat geschrieben: ↑07 Jul 2023 07:53So unwahrscheinlich ist es gar nicht. Ich beobachte mindestens einmal pro Woche, wie eine Frau im Supermarkt jemanden anspricht, und tue das ungefähr genauso oft. Nur sind das a) immer "absichtslose" Gespräche (Gestern z.B. "Wow, die Kohlrabis sind ja riesig!" - "Ja, hoffentlich sind sie nicht holzig" - "Naja, werden wir zu Hause ja sehen" - "Ich hab ja eigentlich nach dem Blumenkohl gesucht ...") und zweitens sind es für gewöhnlich Menschen außerhalb des typischen "Beuteschemas". Und aus 99.99% dieser Gespräche entstehen weder Freundschaften noch romantische Beziehungen.
Ich bin Hundebesitzer. Dadurch komm ich ständig ins Gespräch mit Frauen. Hat aber mit zielgerichteter Ansprache bezüglich Sex und/oder Partnerschaft nichts zu tun.
Zuletzt geändert von Peter am 07 Jul 2023 08:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
Das hat weniger mit dem Verhältnis zu tun, sondern wo ich erwarte Verständnis und Hilfe zu kriegen. Oder wo ich mir doof vorkomme, ausgerechnet den/die fragen zu müssen ...
Vielleicht ist das auch ein Unterschied im männlichen und weiblichen Verständnis von "Muttersöhnchen".
Weiblich: wohnt noch bei seinen Eltern. Männlich: fragt seine Mama, wie man Frauen klar macht, ohne sie zu belästigen.
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Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
Tania hat geschrieben: ↑07 Jul 2023 07:43 Meinem Eindruck nach verbinden sich aktuell gerade beide Extrema. Während "theoretischer Sex" - von bildlichen Darstellungen bis zum drüber-reden nahezu keine Tabus mehr kennt (wenn in der Straßenbahn zwei Hausfrauen mittleren Alters detailliert Shades of Grey diskutieren ...), werden die jungen Leute in der Praxis zunehmend sexmuffelig. Keine Ahnung warum - vielleicht sind sie von all der "Theorie" übersättigt, oder glauben, man müsse mindestens das Kamasutra durchturnen können, um mitspielen zu können, oder es ist irgendwas im Wasser ...
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Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
Gibt es so etwas überhaupt? Mal abgesehen von "Hey, Süßer, wie wärs? Oral 30, poppen 50 ..." oder spätnächtlichem "Bist allein hier?" in einer Bar. Für mich hat sich jedes Ansprechen anfangs wie ein unverbindlicher Smalltalk angefühlt - und wenn ich jemanden anspreche, steht da auch kein "wow, der sieht nett aus, den sprech ich mal zielgerichtet bezüglich Sex und/oder Partnerschaft an." im Hinterkopf. Wahrscheinlich fällt es mir deswegen auch so leicht.
Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass die Kohlrabi-Dame, bevor sie mich angesprochen hat, schon mal gedanklich unser gemeinsames Leben geplant hat ...
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Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
Natürlich. Aber selten mit Erfolg.
Du hast doch selbst schon zahllose Postings mit Usern geschrieben, die eine Ansprache nur dann für sinnvoll halten, wenn hinterher Sex oder Beziehung heraus kommt. Ebenso oft hast Du versucht zu erklären, dass man erst mal einfach mit Menschen ins Gespräch kommen sollte. Und fast ebenso oft wurde der Vorschlag als nicht geeignet abgewiesen
Auch natürlich. So ist es viel leichter.Tania hat geschrieben: ↑07 Jul 2023 08:27 Für mich hat sich jedes Ansprechen anfangs wie ein unverbindlicher Smalltalk angefühlt - und wenn ich jemanden anspreche, steht da auch kein "wow, der sieht nett aus, den sprech ich mal zielgerichtet bezüglich Sex und/oder Partnerschaft an." im Hinterkopf. Wahrscheinlich fällt es mir deswegen auch so leicht.
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Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
Glaube ich nicht.Trotzdem hat geschrieben: ↑06 Jul 2023 14:52 Bei meinen Eltern war es so, dass meine Mutter die Proaktivere war, was den ersten Schritt angeht. So wurde es mir zumindest erzählt. Kann es sein, dass die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, kurz nach Einführung der Pille und nach der 68er-Bewegung, emanzipativer und proaktiver waren, als heute, wo sie meiner Ansicht nach allzugerne die Opferrolle annehmen, oder ist das sehr subjektiv und situativ ob Frauen mal den ersten Schritt machen oder nicht? Ist das euch schon mal passiert und waren es dann besonders selbstbewusste Frauen und/oder Frauen die ihr schon länger gekannt habt und die dann, als ihr nicht den ersten Schritt gemacht habt, selbst den ersten Schritt gemacht haben?
Zumindest in den 70ern wirkte wohl doch trotz Pille für "anständige" Frauen noch die gesellschaftliche Norm, daß der Mann den ersten Schritt macht und die Frau froh sein kann, wenn sie einen abkriegt, schon allein wegen der finanziellen Absicherung. Geschieden, Single, alleinerziehend... war da noch etwas eher anrüchiges. Und wenn die Frau gar schon mit mehreren Männern Kontakt hatte, hatte sie auch schnell einen gewissen Ruf... Anständige Frauen tun so etwas eben nicht.
Mit einsetzen der Emanzipationsbewegung (besonders durch Alice Schwarzer und ihre "Emma") änderte sich das dann, aber das war eben auch eine jahrelange Entwicklung. Anfangs war da weder die Masse der Männer noch die Masse der Frauen davon überzeugt.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)
"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")
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Re: Waren die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, proaktiver, was den ersten Schritt angeht?
Anmerkung: In Westdeutschland zumindest. Wie es in der DDR zuging, weiß ich nicht.Mannanna hat geschrieben: ↑07 Jul 2023 09:41Glaube ich nicht.Trotzdem hat geschrieben: ↑06 Jul 2023 14:52 Bei meinen Eltern war es so, dass meine Mutter die Proaktivere war, was den ersten Schritt angeht. So wurde es mir zumindest erzählt. Kann es sein, dass die Frauen früher, d.h. in den 70ern und 80ern, kurz nach Einführung der Pille und nach der 68er-Bewegung, emanzipativer und proaktiver waren, als heute, wo sie meiner Ansicht nach allzugerne die Opferrolle annehmen, oder ist das sehr subjektiv und situativ ob Frauen mal den ersten Schritt machen oder nicht? Ist das euch schon mal passiert und waren es dann besonders selbstbewusste Frauen und/oder Frauen die ihr schon länger gekannt habt und die dann, als ihr nicht den ersten Schritt gemacht habt, selbst den ersten Schritt gemacht haben?
Zumindest in den 70ern wirkte wohl doch trotz Pille für "anständige" Frauen noch die gesellschaftliche Norm, daß der Mann den ersten Schritt macht und die Frau froh sein kann, wenn sie einen abkriegt, schon allein wegen der finanziellen Absicherung. Geschieden, Single, alleinerziehend... war da noch etwas eher anrüchiges. Und wenn die Frau gar schon mit mehreren Männern Kontakt hatte, hatte sie auch schnell einen gewissen Ruf... Anständige Frauen tun so etwas eben nicht.
Mit einsetzen der Emanzipationsbewegung (besonders durch Alice Schwarzer und ihre "Emma") änderte sich das dann, aber das war eben auch eine jahrelange Entwicklung. Anfangs war da weder die Masse der Männer noch die Masse der Frauen davon überzeugt.
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