Peter hat geschrieben: ↑15 Jul 2023 09:53
Das ist mal angenehm wohlwollend interpretiert. Aber ich fürchte, dass häufig die jeweilige Dame durchaus die wahren Absichten durchschaut. Nicht immer, klar. Aber oft. Da sie aber nicht mit den wahren Absichten offen konfrontiert wird, muss sie weder darauf reagieren noch eine Entscheidung fällen.
Was die Frauen durchschauen oder ob sie etwas durchschauen wird ein Geheimnis bleiben. Jemand der sebstbewusst ist oder mutig(er) ist würde die Antwort und die Gewissheit haben. Da ein AB, wenn man das so sagen darf, sich selbst im Wege steht oder eben aus bestimmten komplexen Gründen blockiert ist, kann er nur wieder grübeln und sich an der Frage zermartern: "Hätte ich doch" bzw. "Warum wieder nicht". Menschen sind eben verschieden und entwickeln sich verschieden und in verschiedene Richtungen, genau, wie alle Menschen verschiedene Erfahrungen sammeln oder auch nicht. Die einen werden selbstbewusst, weil sie es von zu Hause mit auf den Weg bekommen oder es schon im Elternhaus erlernen andere werden wiederum aus verschiedenen Erfahrungen und Erlebnissen zu ABs - den Incel lasse ich mal aussen vor. Erfolgreiche Menschen werden eben nie verstehen, warum jemand nicht erfolgreich ist. Das ist eben auch eine Sache, dass Menschen, die mit irgendetwas nicht belastet sind nie verstehen und begreifen warum andere mit irgendetwas belastet sind. Das kann dann schon zu Blickwinkeln vom sog. "Hohen Ross" kommen. Wenn ich mich so entwickelt habe, muss doch ein anderer sich auch so entwickeln. Wenn ich eine schwere Kindheit hatte und bin nicht kriminell geworden, warum dann der andere.
Ich betone aber, dass ich diesbezüglich jetzt weder von Dir noch von jemand anderem hier im Forum spreche.
Ich kann jetzt nicht in Punkto Beziehung und Partnerschaft aus einem großen Erfahrungsschatz schöpfen, nicht mal aus einem kleinen. Aber mit der sog. "Friendzone" meine ich mich schon etwas auszukennen. Und eine Friendzone hat in Bezug auf einen AB oft eine Nichterwiederung von Verliebtheit zu tun, weil sich die Verliebtheit nur einseitig und meist imaginär abspielt. Da es für viele AB eine große Überwindung bedeutet direkt und offensiv zu sein, hofft man eben durch "Taten und Werke" auf sich aufmerksam zu machen. Und ich bin nicht überzeugt, dass das immer "gemerkt" wird, warum man immer so "gefällig" und verfügbar ist. Für aussenstehende Beobachter oder Freunden, denen man sich anvertraut, wirkt das eher wie ein "Sich-zum-Affen-machen".
Ich bin bis jetzt dreimal in der Friendzone gelandet. Einmal bei einer Klassenkamerdin, einmal bei der Nichte eines Arbeitskollegen, die dieser auf ein Betriebsfest mitbrachte um ihn in der Küche zu helfen und einmal bei einer Arbeitskollegin. Es ist eigentlich alle dreimal gleich gelaufen und gleich geendet und die Frauen haben das meines Erachtens nicht als Interesse für mehr interpretiert. Hinterher ärgert man sich dann wieder mal über sich selbst, dass man wieder so eine feige Sau war und man kommt zur "Erkenntnis", dass man es eigentlich gar nicht anders verdient hat.
Wie sagte mal jemand zu mir: dass man durch das "Evolutionsraster" gefallen ist. Gut ein anderer Bekannter meinte auch mal, dass man das ganze Geld für Restaurantbesuche und Kino besser in einen Gang in den Puff investiert hätte, da wäre wenigstens was gelaufen. Gut, Ansichtssache.
In der ersten Friendzone bin ich bei einer Klassenkameradin gelandet, die in meiner "Schulschwänzer-Clique" war (in meinem Thread "Meine Geschichte" erwähnte ich es schon). Sie sah gut aus und hatte so eine kumpelhafte Art an sich, die auf mich anziehend wirkte. Ich war richtig verliebt, dass erste Mal in meinem Leben, dass ich so ein Gefühl hatte und das erst mit 19/20. Vorher kannte ich so etwas nicht, da ich nicht so viel Kontakt mit Mädchen und Frauen hatte und mich Mädchen zuvor eigentlich nicht beachteten. Wenn mal wieder schwänzen angesagt war, konnte es passieren, dass wir auch mal alleine los sind aber oft waren eben noch die anderen der Clique dabei. Wir haben Billiard gespielt, waren in den Lokalitäten in unserem Schulort am romantischen Marktplatz. Und ich war auch zu Geburtstagen eingeladen und auch das noch über die Schulzeit hinaus. Einmal habe ich auch bei ihr nach einer Feier übernachet, da sie mich nicht mehr mit dem Fahrrad fahren lassen wollte (doch ein paar Bierchen zuviel). Allerdings sie in ihrem Bett, ich auf der Couch. Am Tag nach der Feier haben wir dann mit einer Freundin, die kam gefrühstückt. Allerdings habe ich bei diesen Feiern ihr privates Umfeld und ihren ausserschulischen Umgang kennengelernt. Das waren alles getandene Mannsbilder und attraktive Frauen, also zumindest ein Männerumfeld, mit dem ich nicht konkurieren konnte, jedenfalls nach meiner Meinung. Das waren alles Leute, mit mehr "Welterfahrung" und alle auch mit Beziehungserfahrung, die wussten, wie man Frauen begeistern kann. Bei diesen Feiern hatte ich auch immer gesehen, wer von meinem Schulschwarm die innigen Umarmungen und intimen Küsse bekam. Da halfen auch die ganzen Gefälligkeiten aus Liebe nichts. Das letzte Mal, dass ich sie gesehen habe war dann 5 Jahre nach der Schule auf ihren Polterabend. Sie heiratete einen Sportlehrer. Dann habe ich später noch am Rande erfahren, dass sie mittlerweile zwei Kinder hat und noch Jahre später, dass sie wieder geschieden ist.
Also für die war ich bestimmt nur jemand, der nett und lieb war, und sie hat mich eben nur als Kumpel betrachtet. Ich glaube nicht, dass die gemerkt hat, dass ich viel für sie empfand. Oder ich habe nicht gemerkt, dass sie es vielleicht gemerkt hat. Aber sie war ja innerhalb der Clique nicht nur mit mir ein Herz und eine Seele, sondern mit jedem. Allerdings bekam ich von ihr das erste Kompliment in meinen Leben, sie meinte, ich sähe gut aus. Ich hab sogar das Kompliment zurückgeben, leider mehr auch nicht.
In der zweiten Friendzone war ich bei der Nichte eines Arbeitskollegen, die er zum Helfen bei einem Betriebsfest mit dabei hatte. Sie hat mir sehr gut gefallen. Allerdings hat sie auch den vielen anderen männlichen Kollegen gefallen. Da kam eine ganze Batterie Bagger zum Baggern angerollt. Da habe ich wieder keinen Sinn darin gesehen, auch den Motor anzumachen. Allerdings - vielleicht eines der wenigen Dinge, die ich mal richtig gemacht habe - habe ich mich mit dem Alkohol zurückgehalten, während die anderen immer besoffener wurde. Da habe ich mal probiert, den Motor zu starten. Es hat sogar geklappt und wir haben uns für das Wochende verabredet. An diesem Abend bekam ich das zweite Kompliment in meinem Leben, sie meinte, dass ich hier drin der attraktivste Mann sei (mag vielleicht stimmen, da ich in dieser Zeit am schlanksten und sportlichsten in meinem Leben war). Vielleicht hat sie das aber nur auf den Alkoholisierungsgrad bezogen.
Am folgenden Wochenende haben wir uns getroffen, sind etwas bummeln geganen - es war ein Volksfest in deren Ort - und dann noch in ein Restaurant und das war es auch. Wir haben dann wieder ein Treffen vereinbart. Beim nächsten Treffen waren wir dann einen Ausflug gemacht, waren einkehren. Da hat sie von sich erzählt, vor allem von ihren zwei vorgehenden Beziehungen, die nicht gut verlaufen seien. Ihr erster Typ sei gewaltätig gewesen, der folgende labil. Sie müsse sich um den letzten noch kümmern, da er die Trennung nicht verkraftet. Wie gibt's denn so was: man muss sich um den letzten Ex kümmern, weil er depressiv ist?
Also, lange Rede kuzer Sinn, ich habe mich mit ihr vielleicht noch 10 oder 12 Mal getroffen. Immer Kino, Restaurant, Ausflüge, Cafés oder Eis-Cafès und Gespräche vor allem in der Art: sie erzählt von ihren Problemen und ich höre aufmerksam zu. Ich habe ihr dann auch, glaube ich, dreimal geholfen. Das Übliche: Transportdienste, Möbelschleppen wegen Auszugs aus ihrem Elternhaus. Dann habe ich ihr noch mal einen befreundeten Anwalt besorgt, da sie einen Unfall hatte. Allerdings fiel mir auf, dass immer nur ich anrief um etwas auszumachen, sie nie. Sie rief nur an um abzusagen oder zu verschieben. Einmal hatte sie mal erwähnt, dass sie auf Grund der letzten Erfahrungen keine Beziehung möchte. Vielleicht hatte sie gemerkt, dass ich mehr wollte? Beim letzten Treffen fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen: Sie verkündete mir, dass sie jemand "Tollen" kennengelernt habe, mit dem sie einen Abenteuerurlaub nach Ägypten machen wolle. Nach dem Treffen habe ich mich dann in meiner Stammkneipe richtig vollgesoffen.
Ich habe mich dann nicht mehr gemeldet. Mein Arbeitkollege hat mir dann nur erzählt, dass es mit dem "Abenteurer" wieder schluss sei und sie mit einem BWL-Studenten liiert sei.
Die dritte Friendzone hat auch nicht lange gedauert. Es war eine Arbeitskollegin. Sie war im Bahnhof Aufsichtsbeamtin (die mit den roten Mützen) und ich eben beim Rangierpersonal. Sie hat mich immer an das Mädchen aus meiner "Schwänzer-Clique" erinnert. Aber auch hier das für mich "Übliche": netter und lieber Kerl, Gefälligkeiten und Hilfsdienste, vielleicht zwei Mal ausgehen und auch genauso oft vielleicht bei ihr zu Hause frühstücken oder Kaffee trinken. Allerdings war hier auch die Konkurrenz an interessierten Arbeitskollegen groß. Zum Schluss hat sie dann verkündet, dass sie heiratet und zwar einen Architekten. Dann hatte sich eh alles erledigt.
Aschließend möchte ich noch erwähnen, dass ich fast mal ein Date gehabt hätte. Ich hatte mal bei einem Weinfest in meinem Heimatort jemand kennengelernt. Wir haben uns den ganzen Abend unterhalten und doch einigen Wein getrunken. Sie hat mir gefallen. Am nächsten Tag hatte ich gemerkt, dass ich einen Zettel in der Hosentasche mit einer Telefonnummer hatte. Ich wusste partout nicht, wo der Zettel herkam. Ich habe dann mit mir gekämpft, ob ich die Nummer anrufen solle oder nicht. Dann war ich mal mutig und habe angerufen und dran war dann diese Frau vom Weinfest. Sie war verdutzt und fragte mich, woher ich ihre Nummer wüsste. Ich sagte, dass sie auf einen Zettel in meiner Hosentasche stand. Das schien ihr peinlich gewesen zu sein und ich fragte ob wir uns mal treffen könnten. Das allererste Mal, dass ich das gemacht habe. Sie sagte, sie wäre nächstes Wochenende im Nachbarort meines Wohnortes auf dem Flohmarkt, Dinge verkaufen. Ich ging dann dorthin, wo das Ständchen sein sollte und habe sie auch getroffen. Allerdings hatte sie ihren Freund dabei. Der meinte mal in einem kurzen Augenblick, als die Dame mal musste, dass ich verschwinden solle, sonst bekäme ich eine blutige Nase. Und mit Hulk Hoogan wollte ich mich nicht anlegen.
Gut, dass mit dem erst näher kennenlernen wollen und dann vielleicht mehr hat bei mir nicht geklappt wegen der inneren Blockaden. Somit kam es auch nie zum Sex, weder nach kurzer Zeit, noch später. Die Frauen mögen es gemerkt haben oder sie haben wirklich gedacht, ich will "nur" Freund sein. Dennoch meine ich schon, dass während der Verliebtheit nicht gleich das Bett folgen muss (natürlich aber kann oder könnte) sondern erst mal das Kennenlernen und Beschnuppern. Das während der Verliebtheit erst die Freundschaft kommt und dann das Intime. Möglicherweise ist das zu passiv und die, die offensiv auf das Bett hinarbeiten, vielleicht doch die Erfolgreicheren sind (eben, weil sie mutiger oder weil ihnen Körbe und "Blamagen" egal sind). Vielleicht kommt die Freundschaft auch erst nach dem Bett? Schließlich soll es ja auch den Spontansex geben, wo man sich nur vorher nur kurz gesehen hat und danach nie wieder (z. B. beim One-Night-Stand).
Allerdings gibt es - für mich gesehen - zwei "Hauptfrauentypen". Es gibt die Frauen, in die man sich verliebt und bei denen einem nicht der primär Sex in den Sinn kommt. Das sind die Art Frauen, die man als "süss" bezeichnet und die den Beschützerinstinkt wecken. Das sind die Frauen, die einem zum Schmachten bringen. Und dann gibt es in der Tat die Frauen, bei denen man gleich an Sex denkt und mit denen man gedanklich schon zwanzimal im Bett war, ohne sie zu kennen. Frauen, die man nicht süss findet sondern
geil.