Ich habe deine Geschichten gelesen und fühle mich an mich selbst erinnert in jungen Jahren, als irgendwann alle im Freundeskreis verpartnert waren – außer ich. Es gab da auch oft Situationen, in denen ich mich verletzt und abgeschoben fühlte. Ich konnte es schon objektiv nachvollziehen, dass dann der Partner eine andere Priorität hat, aber das hat mein Gefühl nicht besser gemacht.
Im Laufe der Zeit habe ich dann aber versucht, meinen Bekanntenkreis zu erweitern und dabei ist dann eben auch die ein oder andere wertvolle neue Freundschaft entstanden. Ich finde es gerade für ABs wichtig, trotzdem Zugang zu anderen Menschen zu haben und ihnen grundsätzlich vertrauen zu können, auch wenn man über bestimmte Verhaltensweisen enttäuscht oder verletzt ist. Wenn man deswegen pauschal alle anderen Menschen als egoistisch und unzuverlässig abstempelt, tut man sich selbst keinen Gefallen.
Und dass die Häufigkeit abnimmt, in der man sich sieht, ist tatsächlich normal, wenn andere in Partnerschaften und Lebenssituationen sind. Das kann man doof finden, aber für einen selbst ist es besser, wenn man es gelassen sehen kann.
Wenn es mir jetzt passieren würde, dass ein gemeinsam geplanter Urlaub mit einem Freund/einer Freundin kurzfristig wegen eines neuen Partners abgesagt wird, wäre ich trotzdem ebenso enttäuscht und ich fand die Art und Weise, wie das bei deiner Freundin geschah, auch nicht rühmlich.
Was ich jedoch beunruhigend finde, ist, dass du deswegen generell kein Interesse mehr an Freundschaften hast und dass du denen, die sich in einer bestimmten Sache doof verhalten haben, wirklich Schlechtes fürs Leben wünschst. Da klingt tatsächlich viel Verbitterung und fast schon Hass durch.
MaxPace hat geschrieben: ↑26 Jul 2023 21:15
Genauso wie mit der einen Freundin und dem Urlaub. Ich habe ihre Nachricht aus diesem nicht mehr gelesen sondern direkt gelöscht. Vielleicht hat sie mir nur geschrieben, weil ihr Partner weg ist. Wer weiß.
Aber da würde es mich zutiefst freuen, wenn er sie schwängern würde und dann sitzen lässt. Dann weiß sie, wie ich mich mit dem versetzten Urlaub gefühlt habe.
Ich finde meine Gedanken menschlich n
Ich finde das sehr krass, dass du jemandem, den du eigentlich magst (oder bis dahin noch mochtest), so unschöne Dinge wünschst. Menschlich … naja – eine gewisse Schadenfreude bzw. "Rachephantasien" im Kleinen sind sicher menschlich, dann aber in diesem Fall vielleicht eher auf dem Level, dass ihre Reise mit dem Liebsten auch kurzfristig platzt. Aber ihr solche Konsequenzen für ihr Leben zu wünschen, finde ich nicht gesund. Ich meine, selbst wenn das so eintreten würde, verbessert es doch deine eigene Situation kein Stück. Es ist doch eher wichtig, wie man selbst lernt, mit zwischenmenschlichen Enttäuschungen umzugehen, um sich nicht so von ihnen vereinnahmen und vergiften zu lassen.
Vielleicht wäre es hilfreich für dich, dich mal mit deinen Emotionen auseinanderzusetzen (gute wie schlechte) und versuchen, etwas Ausgeglichenheit anzustreben.