Reinhard hat geschrieben: ↑08 Okt 2023 20:55
Aber davon mal ab, rein vom Zuschauen erfahre ich praktisch nichts über andere.
Hm. Ich sehr viel. Für mich oft wichtiger (informativer) als Small Talk.
Bewegungsstil, Mimik, Gestik, Bekleidung, Schmuck/Styling, allgemeines Benehmen, wer sich wie wem zuwendet, welche Gegenstände beteilgt sind, in Kombination mit der Location/allgemeinen Situation "erzählen" bereits Geschichten.
Ich kann bestens Menschen in Interaktion zugucken. Wird eigentlich nie langweilig.
Dass da der eine mehr oder weniger begabt ist als der andere, ist halt so. Wie ja auch der eine "besser schwätzen" kann als der andere. Beides ist in gewissem Rahmen trainierbar.
Die häufigen Debatten über "Attraktivität ist doch zunächst mal nur das Äußere" drehen sich doch genau darum: dass man jemand sieht und von daher Ideen über die Person entwickelt (die dann eigene Wünschen bezüglich des Kontakts triggern). Da geht es ja nicht immer nur um "alle sekundären (und soweit sicht/erahnbar: primären) Geschlechtsmerkmale entsprechen meinen Wünschen"
Du würdest sicher nicht behaupten, dass ein schlichtes Telefonat mit einem unbekannten Menschen dir dieselbe Idee über diesen Menschen gibt wie ein persönlcihes Face-to-face-Gespräch? Ergo: du ziehst aus dem Anschauen der Person Informationen.
Das geht auch ohne Sprachkommunikation
Reinhard hat geschrieben: ↑08 Okt 2023 20:55
Hoppala hat geschrieben: ↑08 Okt 2023 20:07
Reinhard hat geschrieben: ↑08 Okt 2023 17:11
Die anderen sind typischerweise in Gespräche innerhalb ihrer eigener Gruppe verwickelt und ich scheitere dann schon daran, überhaupt Blickkontakt aufzunehmen.
Okay.
1. Warum?
2. Tut das fürs (iniitale) Mitreden Not?
3. Halt Ausschau nach deiner Ansicht nach "untypischen".
1. -> 2.
2. Ja
Meine Frage 1. bezieht sich auf dein "scheitern". Ich bin nicht sicher, ob du das so verstanden hast. Denn dann wäre deine Antwort: "Ich scheitere am Blickkontakt,
weil das fürs Mitreden Not tut". Das ergäbe wenig Sinn.
Im übrigen: nein, Blickkontakt tut nicht Not. Es hilft, wie gesagt. Aber natürlich geht es (initial) auch ohne. (Erst recht, wenn du, wie du sagst, aus dem Anschauen einer Person sowieso keine Informationen über sie ziehst).
Du siehst was und wirfst bezogen darauf eine Bemerkung dazwischen. Optimalerweise was Wtziges/Interessantes. Der Blickkontakt kommt dann ggf. danach.
So passiert es (mir) immer wieder in geselligen Runden. Jemand ruft was rein, und je nach dem(!) ist diese Person dann ratzfatz Teil des Gesprächs. Durch diese "Duldungserfahrung" hab ich selbst erst gelernt, dass das geht. Auch wenn ich's nicht gern selbst mache. Aber es ist eine Möglichkeitk und manchmal nützlich/sinnvoll, also soillte man es können. "Ihr seid ja ne fröhliche Runde! Gibt es was zu feiern?" (Nur als eines von ungezählten möglichen Beispielen).
Es steht nirgends geschrieben, dass die erste Kontaktaufnahme zu andern Menschen zwingend primär Blickkontakt erfordert.
Wäre das so, wäre die Welt deutlich stiller. Aber auch deutlich schwieriger.
Reinhard hat geschrieben: ↑08 Okt 2023 20:55
3. Kinder fallen da oft nicht drunter. Vielleicht weil sie von den Eltern "mitgeschleppt" wurden? Damit ist dann aber auch schon wieder Ende.
Nun sind Kinder nicht unbedingt das zu empfehlende Erstkontaktsubjekt des alleinstehenden Mannes in der Öffentlichkeit.
Du erkennst wirklich keine Unterschiede zwischen Menschen/Gruppen, die einige für dich als "untypisch" charakterisieren?
Da wären meine Fragen: Wie oft geht du "aus" oder bist du in deinem Leben ausgegangen? Schwer zu beantworten, da es keinen echten Maßstab gibt. Ich denke, du weißt, worauf die Frage zielt.
Siehst du Menschen tatsächlich "nichts (bzw. viel weniger als übich) an", oder ist das nur dein persönlcihes Selbstbild, des rational-vorurteilslosen Reinhard? Ersteres wäre eine interessante Wahrnehmungsprädisposition, zu der es sicherlich irgendwo medizinische/neuroligische Informationen gibt, die dir eventuell beim Umgang damit helfen. Bei zweiterem wäre das Feld der möglichen Korrekturwege klar.
Wie definierst du für dich "typisch/untypisch"?
Da dir da explizit Kinder auffallen: Was an Kindern findest du "untypisch"?`Untypisch für Kinderverhalten? Oder untpisch im Vergleich zu Erwachsenen? Und was genau? Und was davon würde die Kontaktaufnahme erleichtern (wenn das "untypische" Erwachsene wären? (Es geht nicht nur um schräge Ausnahmefälle, sondern um deine Annahme, Erwachsene seien "typischerweise" in Gespräche verwickelt und daher für dich nicht erreichbar).
By the way: wie machen die das eigentlich: typischerweise in Gesprächen, die Reinhard ausschließen - nur Reinhard nicht und der findet diesen "typischen" Zustand auch sehr schwierig/kompliziert erreichbar?
Reinhard hat geschrieben: ↑08 Okt 2023 20:55
Hoppala hat geschrieben: ↑08 Okt 2023 20:07
Reinhard hat geschrieben: ↑08 Okt 2023 17:11
Es ist ja nicht unbedingt ein akutes Einsamkeitsgefühl der Art "ich brauche dringend jemand zum Reden", sondern ein eher abstraktes Einsamkeitsgefühl, wo man dann durch Nachdenken die Optionen durchgeht, wo man wen kennenlernen
könnte. Die Option dann umzusetzen hat dann aber keinen eigenen Antrieb.
Nachdem du dir den emotionalen Antrieb "rational" weggedacht hast.
Das tust du vermutlich, weil es noch andere Emotionen gibt, die der einen im Wege stehen.
Welchen emotionalen Antrieb soll ich denn haben?
Den, den du dir dann "wegdenkst" zum Beispiel. Das liegt doch auf der Hand. Warum fragst du?
Du bist Mensch (nehme ich an). Mensch hat sozialemotionale Bedürfnisse. Und Mensch versucht sie zu erfüllen.
Du redest dir den Versuch bzw. den so gegebenen Antrieb dazu selbst aus ("Die Option dann umzusetzen hat dann aber keinen eigenen Antrieb" - doch natürlich; bis du es dir weggedacht hast. Das ist schon irgendwie recht streng protestantisch ...)
Man könnte also sagen: du erfüllst dir dein Bedürfnis, indem du dir den Antrieb, es zu befriedigen, selbst ausredest.
Stellt dich das denn dann wenigstens in Bezug auf dein Bedürfnis zufrieden?
Wenn nicht, gäbe es da doch Änderungsbedarf. Oder?
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