katebe hat geschrieben: ↑15.11.2023, 07:20
Man hat ja keine andere Wahl. Schmerz, sowohl körperlich als auch gefühlsmäßig, gehört zum Leben dazu.
Na ja. Eine Wahl hat man da schon. Wenn man aber die Option nicht ziehen will, muss man mit dem Schwerz umgehen, ihn vielleicht aushalten lernen. Das stimmt schon.
Es ist aber, als würde man geraten bekommen, die Hand auf der heißen Herdplatte einfach liegen zu lassen.
Wenn man sich das Bein bricht, wirft man sich Ibu rein, aber meistens tut es trotzdem weh, erst recht, wenn man langsam wieder versucht aufzutreten und dann später Physiotherapie macht.
Na ja. Bisher habe ich nur Nasenbeinfrakturen erhalten. Weder die Frakturen, noch die OPs haben auch nur entfernt so weh getan, wie das Gefühl allein zu sein.
Vielleicht tröstet der Gedanke, dass alles, auch Schmerz, irgendwann vorbei geht. Vielleicht hilft es auch, richtig in den Schmerz hineinzugehen, also alle Ablenkungen zu beseitigen, sich hinzusetzen und sich voll auf den Schmerz konzentrieren, sodass man ihn einmal richtig "durchfühlt" und er sich dann auflösen kann.
Dass der Schmerz auch wieder vorbei geht, habe ich mit der Zeit gelernt. Ich will zwar trotzdem nicht einsam sein, einsam alt werden und einsam sterben, aber ich weiß, dass der Schmerz nicht immer so schlimm ist.
Das, mit dem "in den Schmerz hinein gehen" und "durchfühlen", meinte meine Therapeutin auch einmal. Aber ich denke eher, dass das aus der Trauerbewältigung kommt, wenn man beispielsweise einen geliebten Angehörigen verloren hat oder eine langjährige Beziehung in die Brüche geht. Ich aber habe ja nichts verloren, keinen Verlust zu bewältigen. Das ist bei mir ja etwas anderes.
Einfach nur zwei Menschen, die sich entweder mögen oder nicht, und wenn ja, muss mindestens einer den Mut aufbringen, die nächsten Schritte zu machen.
Ich wünschte, das wäre immer so. Ohne asymmetrische Erwartungen, die nie klar kommuniziert werden.
Gut möglich, dass ich da was überhöhe, aber ich denke schon, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen und auch gleichgeschlechtliches Kennenlernen eher auf Augenhöhe stattfinden, als heterosexuelle.