Die Sache mit den Vorwürfen...

Themen zum Diskussionsklima im AB-Treff.
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Kolinatan
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Die Sache mit den Vorwürfen...

Beitrag von Kolinatan »

Ich habe mich entschieden meine Rückmeldung in einem neuen Thema im Bereich zum Diskussionsklima zu starten, weil es bei meiner Rückmeldung nicht um den Inhalt selbst geht, sondern um ein Problem, welches eine grundlegende Frage des Miteinander hier im Forum betrifft. Letztlich ein seit Jahren bestehendes Problem, was sich vielleicht nicht lösen lässt. Es allerdings aus meiner Sicht hilft, sich dieses Problem bewusst zu sein, statt sich im Gegeneinander zu verstricken.

Ich beziehe mich im Folgenden speziell auf zwei Beiträge (#79 und #80) aus den Thema "Tausche Schokolade gegen Sex - Wie schwer ist es ein Sexpartny zu finden?". Weil diese beiden Beiträge exemplarisch für das eigentliche Problem sind.
Finnlandfreundin hat geschrieben: 17 Dez 2024 22:48
Vogel hat geschrieben: 18 Dez 2024 05:18
Zunächst möchte ich Euch beiden, liebe Finnlandfreundin und lieber Vogel dafür danken, dass Ihr in dieser Form offen darüber schreibt, wie die Äußerungen des jeweils anderen bei Euch ankommen. Zugleich möchte ich Euch und auch alle anderen Mitglieder bitten, auf Zuschreibungen bzw. Unterstellungen zu verzichten, weil genau diese lassen einen solchen Austausch nur weiter eskalieren. Danke.

Eure beiden Äußerungen sind für mich das Paradebeispiel für ein Problem, welches im Forum leider seit vielen Jahren besteht. Es ist die fehlende Bereitschaft oder Fähigkeit, das Leiden eines Mitglieds unter seiner Situation einfach stehen zu lassen und darauf zu verzichten, dass eigene Leid dahingehend vergleichen zu müssen, dass man selbst es viel schlimmer habe. Das eigene Leid als leidvoller darstellen zu wollen als das Leid eines anderen Menschen, vermittelt vor allem folgende Botschaft: Die fehlende Bereitschaft/Fähigkeit zur Empathie bis hin zur Geringschätzung des anderen Menschen, weil sein Leid kleingeredet wird. Selbst wenn es aus dem Wunsch heraus passiert, den anderen zu trösten oder ihm vermeintlich helfen möchte, sein Leben positiver zu sehen. So etwas funktioniert in den seltensten Fällen. Oft hat der oder die Betroffene eher den Eindruck, dass sie nicht nur mit ihrem Leid allein gelassen wird, sondern sich darüber hinaus nicht verstanden und vielleicht sogar ein weiteres mal abgelehnt und abgewiesen vorkommt.

Ich werde jetzt nicht auf die einzelnen Formulierungen von Euch beiden eingehen. Ich hoffe Euch beiden ist klar, dass Ihr jeweils vom Gegenüber nicht so verstanden wurdet, wie ihr gerne verstanden worden wärt. Schließlich wehrt Ihr Euch beide gegen die Interpretationen, welche der jeweils Andere in Eure Äußerung hineingelesen hat. Ich könnte Euch an den einzelnen Formulierungen erklären, in Verbindung mit der jeweiligen Rückmeldung darauf, wo ich davon ausgehe, dass etwas hineininterpretiert wurde, was so (vermutlich) nicht in der Absicht des Verfassys lag, allerdings anders angekommen ist. Ich werde darauf verzichten, außer Ihr beide seid daran interessiert meine Interpretationen dazu zu hören, wo Ihr beide aneinander vorbei schreibt.

Das traurige, was ich dabei sehe ist, dass Ihr beide die gleichen Anliegen habt:
- Ihr möchtet nicht vom Anderen verurteilt werden.
- Ihr möchtet beide in Euren Problemen gesehen und ernst genommen werden. (= Respekt voreinander und für die Probleme des Anderen.)

Das es nach den vielen Jahren seit Bestehen des Forums, bei denjenigen welche seit Jahren hier sind, nur wenige Triggerworte braucht, um sich erneut verurteilt, abgewertet und die eigenen Probleme als geringgeschätzt zu erleben, dass kann ich mit keiner Regel auflösen. Ich kann nur dazu einladen, im hier und jetzt dazu bereit zu sein, über diese Konflikte zu sprechen und zu versuchen einander mit Empathie zu begegnen, statt mit den bisherigen Ressentiments. Ich biete Euch weiterhin meine Unterstützung an, wenn die Bereitschaft besteht, diese Konflikte lösen zu wollen und zu einem achtsamen Miteinander zu gelangen. Damit das Forum wieder ein Raum wird, in welchem Anliegen und Probleme offen besprochen werden können.

Vor allem, dass auch Erfolge, Erlebnisse und Erfahrungen miteinander geteilt werden können. Damit diese als Inspiration für andere Betroffene dienen können. Es ist deprimierend für mich zu erleben, dass diejenigen - welche Wege für sich gefunden haben - diese nicht mitteilen, weil sie sich diese nicht von anderen "kaputt" reden lassen wollen oder weil sie befürchten dafür angegriffen zu werden, weil sie einen Schritt weiter gekommen sind als andere. Rückblickend, betrachte ich die Entscheidung von damals, die Aufteilung der Bereiche - das Thema der 1. Beziehung ausblendbar zu machen ebenso wie die Abschottung von HC-AB -, vorzunehmen, als nicht sinnvoll. Heute sehe ich es als sinnvoller, einen Umgang miteinander zu finden, in welchem alle Mitglieder achtsam miteinander umgehen und die Spannungen, welche aus dem Kontakt von AB, Ex-AB und Nie-AB entstehen auszuhalten und miteinander klar zu kommen. Letztlich ist es das, was Beziehungen ausmacht, auch dann miteinander klar zu kommen, wenn man mal unterschiedlicher Meinung ist.

Soweit für den Moment. Es gibt sicher noch einiges dazu zu sagen und es ist ein Thema, welches ich bereits mehrfach in verschiedenster Form versucht habe anzustoßen. Ohne Euch ist dieses Problem nicht lösbar. Es braucht Euch und Eure Bereitschaft, zumindest zu unterstellen - dass auch wenn sich etwas für Euch wie ein Vorwurf anhört - es vielleicht nicht so gemeint war, sondern ein Mitglied es nur nicht geschafft hat, sich empathischer auszudrücken. Lasst uns bitte versuchen, die Ressentiment abzubauen und wieder miteinander über die verschieden Themen konstruktiv ins Gespräch zu kommen. Ich bin offen für Ideen, wie uns dies gelingen kann. Vielen Dank.
:se-vulcan+: Lebe lang und in Frieden.

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Zuya Hiyaye
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Re: Die Sache mit den Vorwürfen...

Beitrag von Zuya Hiyaye »

Tja, mir bleibt da leider nichts anderes als Vogel völlig Recht zu geben.

Leider funktioniert die Suchfunktion hier nicht so gut, dass man nachweisen kann wie oft die Behauptung "Frauen hätten es leichter" und von wem fällt.
Spielt aber letztendlich wohl keine Rolle.
Es geht ja nicht darum was jemand wirklich geschrieben hat.

Ja, und so langsam habe ich hier für die Empfindlichkeiten von EX- bzw. Nicht-ABs nicht das geringste Verständnis mehr, wenn ich als Gesprächspartner nur in Frage komme, wenn man mich von oben herab belehren kann.
Oder mir umgekehrt mit o.g. Unterstellungen begegnet.
Kürzlich hat mich jemand von denen via PN sogar des Forums verwiesen.
Meine Toleranz hat ganz klar ihre Grenzen.

Und um es ganz klar zu sagen.
Ich kenne viele ABinen. Und die haben es beim besten Willen nicht einfacher.
Aber das nützt ohnehin nichts, dass ich das hier schreibe.
Aber falls eine von denen von mir belehrt werden will. Bitte melden.
monty78
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Re: Die Sache mit den Vorwürfen...

Beitrag von monty78 »

Ich habe keine Ahnung, ob ich hier richtig zitiere, versuche es dennoch und hätte die Bitte an Kolinatan hier ggf. korrigierend einzugreifen.
Finnlandfreundin hat geschrieben: 17 Dez 2024 22:48 Diese Behauptungen, Frauen hätten es leichter und Frauen würden ständig an neue Männer kommen und Frauen müssten nur da sein und alle Männer wollen Sex, kotzen mich an.
Ich kann dich einerseits verstehen, andererseits verstehe ich auch, warum diese These so kursiert, weil sie nämlich auf einen Großteil der Frauen zutrifft. Frauen können einfacher an "nur" Sex kommen. Es wird deshalb fälschlicherweise angenommen, dass das auf der anderen Seite auch so funktionieren müsste. Was aber nicht stimmt.

Nach deinen eigenen Aussagen trifft das leider nur bedingt auf dich zu. Du stellst also die Ausnahme dar, was an der Regel aber trotzdem nichts ändern dürfte.
Finnlandfreundin hat geschrieben: 17 Dez 2024 22:48 Die Frauen, denen es schwer fällt und denen die Männer nicht hinterherlaufen, werden ständig übersehen. Dass es auch Frauen gibt, denen es schwerfällt, passt nicht ins Weltbild vieler männlicher AB´s.
Doch, in mein Weltbild passt das und ich empfinde das als sehr traurig. Die haben es nämlich besonders schwer und kaum eine Möglichkeit da raus zu kommen, dessen bin ich mir absolut bewusst. Männer können an ihrer Eloquenz arbeite, an ihrem sicheren Auftritt, an ihrer Karriere und damit sich finanziell gut aufstellen, um attraktiver zu werden. Überspitz gesagt, könnten die betroffenen Frauen Wasser in Wein verwandeln und hätten trotzdem nichts davon. Die Auswirkung auf der Seite der betroffenen Frauen sind dramatischer, da gebe ich dir recht. Warum sollte ich das negieren?

Dennoch ändert das an den oben genannten Rhamenbedingungen nichts, da die Dimensionen, also die Anzahl der Personen auf die das zutrifft, völlig unterschiedlich ausgeprägt sind. Es betrifft "nur" einen kleinen Teil der Frauen, die dieses Schicksal trifft. Während bei den Männern dieser Anteil deutlich höher ist. Selbst als normalo Mann kannst du dich davon nicht befreien, da ohne die Chancen die du dir als Mann erabeitest, du so gut wie keine Möglichkeiten hast an Sex zu kommen. Es sei denn, du bist bereit dafür zu bezahlen, das ist aber ein anderes Thema.
Finnlandfreundin hat geschrieben: 17 Dez 2024 22:48 Übersehen zu werden von den Männern, die man sexuell anziehend findet, kenne ich. Ich vermute, mit denen könnte ich problemlos Sex haben, aber es ist nur eine Vermutung.
Genau das ist es, was Vogel zu vermitteln versucht. Deine Vermutung dürfte an dieser Stelle zutreffend sein. Frauen kommen i.d.R. problemlos(er) an "nur" Sex ran. Ich glaube, ihr beiden seid euch hier näher als ihr euch das eingestehen wollt.

Kannst du dir vorstellen, was das für eine Überlegenheit gegenüber selbst normalo Männern ist? Gegenüber einem männlichen HC-AB, bist du mit einem Raumschiff unterwegs, während wir die Postkutsche benutzen. Das löst aber nicht deine Probleme, dessen bin ich mir bewusst.
Finnlandfreundin hat geschrieben: 17 Dez 2024 22:48 Gehört man nicht zu denen, muss man schauen, wo muss ich bei mir ansetzen, um ans Ziel zu kommen.
Kann aber sein, dass man dann zwar Sex hat, aber nicht mit denen, die man sexuell anziehend findet.
Wenn das ein Ratschlag an die männlichen ABs sein soll, bin ich mir wirklich unsicher, ob du dir über die Konsequenzen wirklich Gedanken gemacht hast. Elfriede hatte auch so etwas vorgeschlegen "Du musst auch keine Gefühle für sie haben oder sie anziehend finden." So, oder so ähnlich war die Formulierung. Würde ich das auf mich beziehen, soll ich also Frauen die von den übrigen Männern nicht wahrgenommen werden ausnutzen, damit ich an Sex komme. Nach deinen eigenen Ausführungen also Frauen wie dich. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass das dein Ratschlag sein soll. Ich habe mich immer geweigert Frauen, für die ich keine Gefühle habe, für meine Zwecke auszunutzen, um an Sex zu kommen. Da gehe ich vorher in ein Bordell. Wer weiß, vielleicht ist das die Erkentnis des heutigen Tages für mich.
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Vogel
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Re: Die Sache mit den Vorwürfen...

Beitrag von Vogel »

Kolinatan hat geschrieben: 18 Dez 2024 18:37 Ich habe mich entschieden meine Rückmeldung in einem neuen Thema im Bereich zum Diskussionsklima zu starten, ....
Ich danke Dir das Du Dir Zeit genommen hast, Deine Gedanken und Wünsche dazu niederzuschreiben.

In einigen Punkten gebe ich Dir Recht. Bei anderen spüre ich ein Bauchgrimmen, also ein deutlich widerstrebendes Gefühl.

Levyn - und gerade eben Monty - haben es besser geschafft, meine Empfindungen zum Ausdruck zu bringen, und die Widersprüche aufzuzeigen.

Meine Wut heute morgen sollte nicht nur deutlich zeigen, das ich diesem ewigen Streit um wer hats leichter und den damit verbundenen gegenseitigen Vorwürfen überdrüssig bin, sowie den reflexartigen Pauschalisierungen. Ich kenne diese Vorwürfe ja seit ich das AB-Forum kenne (Ende 2000er Jahre).

Sondern noch mehr, das ich mich absolut falsch verstanden gefühlt habe.

Du argumentierst, das dieser Versuch von mir zu helfen, das Gegenteil erreicht. Konsequenz daraus wäre, stattdessen auf ihre Aussagen validierend einzugehen. Ich kenne Validation aufgrund meines Berufes - bei an Demenz erkrankten und andersweitig der Realität entrückten Menschen. Und da fängt eben mein Bauchgrimmen an.

Um das zu erklären, muss man kurz muss man kurz in die Politik schauen. Friedrich Merz meinte mal, dass er der Mittelschicht angehört - daraufhin haben einige Zeitungen recherchiert und festgestellt, dass er zu den wohlhabendsten Menschen in Deutschland gehört. Tatsächlich schätzen sich sehr viele Menschen bezüglich ihrem Wohlhaben und Reichtum in Deutschland völlig falsch ein- was von Verbänden und Kritikern problematisch gesehen wird, da so Problematiken und Ursachen verwischt werden und damit nicht angegangen werden können.

Analog dazu sehe ich ähnliches hier im Forum. Eine Gruppe von Menschen die nun deutlich an Erfolgen und Erfahrungen vorweisen können, aber immer noch in ihrem alten Denkmuster verhaftet scheint und sich weniger erfolgreich einschätzt. Verständlich, aufgrund der Erfahrungen bzw. nicht gemachten Erfahrungen, die sie geprägt haben - aber hilfreich?

Ich finde, das ist für keinen der beiden Gruppen hilfreich. Die eine Gruppe geht mit ihrem Problem völlig unter, die andere Gruppe nimmt sich unnötigerweise Platz. Das heißt nicht, dass die letzte Gruppe weniger Probleme hat, dessen bin ich mir bewusst, das wurde oft genug deutlich gemacht - aber eben möglicherweise andere als die erste, das dann eben auch evtl. andere Hilfestellungen bedarf. Vielleicht sogar Hilfestellungen, die das Forum aufgrund mangels dafür ausgebildeter Menschen nicht liefern kann.

Die vielen Menschen hier im Forum haben durch den Austausch für sich immer wieder festgestellt, das jeder MAB und Abine individuelle Probleme hat und es nicht den einen AB oder Abine gibt. Und zwischen einem Absoluten Beginner und einen Normalo erhebliche Grau- und Zwischentöne gibt. Aber irgendwann ist auch das dunkelste Grau einfach nur ein Schwarz, und das hellste Grau einfach nur ein Weiß.

:?
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Vogel
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Re: Die Sache mit den Vorwürfen...

Beitrag von Vogel »

monty78 hat geschrieben: 18 Dez 2024 21:05
Finnlandfreundin hat geschrieben: 17 Dez 2024 22:48 Übersehen zu werden von den Männern, die man sexuell anziehend findet, kenne ich. Ich vermute, mit denen könnte ich problemlos Sex haben, aber es ist nur eine Vermutung.
Genau das ist es, was Vogel zu vermitteln versucht. Deine Vermutung dürfte an dieser Stelle zutreffend sein. Frauen kommen i.d.R. problemlos(er) an "nur" Sex ran. Ich glaube, ihr beiden seid euch hier näher als ihr euch das eingestehen wollt.

Kannst du dir vorstellen, was das für eine Überlegenheit gegenüber selbst normalo Männern ist? Gegenüber einem männlichen HC-AB, bist du mit einem Raumschiff unterwegs, während wir die Postkutsche benutzen. Das löst aber nicht deine Probleme, dessen bin ich mir bewusst.
Kommt ungefähr hin. Wobei es mir hier nicht allein um Männer geht - die beiden Foren sind voll von Menschen, Frauen und Männer, die weit weniger Erfahrungen sammeln konnten. Aber hier hat jemand schon Erfahrungen sammeln dürfen - und scheint es trotzdem nicht annehmen zu können.

Gleichzeitig geht es auch nicht allein um "Sex" - auch da scheint es ja unterschiedliche Def. zu geben. Sprechen wir lieber von "Intimitäten", das enthält zwar Geschlechtsverkehr, aber eben nicht nur. Denn vermutlich nicht jeder MAB oder Abine ist hier auf reinen Geschlechtsverkehr (" Rein, Raus") aus - wie ich immer wieder lesen konnte, würde manch einer sich schon über einfache Berührungen ausserhalb der Intimzonen freuen - was mangels Partny nicht geht. Aber auch das wird aus meiner Sicht und Erfahrungen quasi negiert.
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Re: Die Sache mit den Vorwürfen...

Beitrag von Kolinatan »

Danke für Deine Rückmeldung. Mir ist der Zusammenhang zwischen meinen Überlegungen und Deinem Bauchgrimmen noch nicht ganz klar. Aufgrund Deiner Erklärung habe ich mehrere Assoziationen, worauf das Bauchgrimmen referenziert.
Vogel hat geschrieben: 18 Dez 2024 22:23 Eine Gruppe von Menschen die nun deutlich an Erfolgen und Erfahrungen vorweisen können, aber immer noch in ihrem alten Denkmuster verhaftet scheint und sich weniger erfolgreich einschätzt. Verständlich, aufgrund der Erfahrungen bzw. nicht gemachten Erfahrungen, die sie geprägt haben - aber hilfreich?
Aufgrund der Merz-Erzählung, könnte es um die Vorstellung gehen, dass das Validieren nicht unbedingt hilft und die Person nicht bereit sein könnte, ihre Selbsteinschätzung zu verändern?

Ebenso könnte es sein, dass Du nicht möchtest, anderen dabei zu helfen ihre Selbstwahrnehmung zu korrigieren und ihnen z.B. durch entsprechende Rückmeldung zu spiegeln, dass sie weiterhin eine verzerrte Selbstwahrnehmung haben und z.B. nicht in der Lage sind ihren Fortschritt und ihre Veränderung sich selbst gegenüber zu erkennen, wertzuschätzen und anzuerkennen? Zumindest diese Unfähigkeit, die eigenen Veränderungen und Erfolge wertzuschätzen, kann ich bei mir immer wieder erleben. Egal welches Ziel bereits erreicht wurde, es fällt mir schwer es anzuerkennen und mir dafür zu danken oder mich sogar dafür zu feiern, weil es dann immer schon die nächste Aufgabe, das nächste Ziel gibt, welches jetzt im Fokus.

Ich halte diese Unterstützung, dass eigene Selbstbild bzw. die eigene Wahrnehmung zu korrigieren, tatsächlich für hilfreich. Hängt allerdings davon ab, mit welcher Intention bzw. in welcher Form die entsprechende Rückmeldung gegeben wird.
Vogel hat geschrieben: 18 Dez 2024 22:23 Die eine Gruppe geht mit ihrem Problem völlig unter, die andere Gruppe nimmt sich unnötigerweise Platz.
Hier höre ich eher die Befürchtung oder die Erfahrung, dass man selbst mit seinem Problem kein Gehör mehr findet? Weil wenn zu viele Themen gleichzeitig besprochen werden, es dann schwierig ist für ein Anliegen jemanden zu finden, der einem antwortet?

Bestünde dieses Problem nicht auch, wenn es nur HC-AB gäbe, die alle über ihr Problem schreiben und zu wenige Mitglieder, welche bereit sind dazu etwas konstruktiv beizutragen?

Oder verstehe ich die Aussage, dass die eine Gruppe "mit ihrem Problem untergeht" falsch? Geht es Dir um Rückmeldungen oder eher darum, auf die "richtige" Weise auf das Problem einzugehen. Also geht es eher um die Bereitschaft, solche Rückmeldungen zu geben, welche die individuelle Situation und Erfahrung des AB berücksichtigen, statt mit Allgemeinplätzen zu antworten? Es ist dann eher ein Problem, dass mit unbrauchbaren Antworten ein Thema vom eigentlichen Problem abgezogen wird und letztlich ein Ex-AB/Nie-AB (oder auch ein andes AB) das Thema für sich kapert und es für sein Anliegen "missbraucht"? So etwas wäre etwa z.B. jedes hat ein konkretes Problem und jemand anders lenkt es mit einer Bemerkung in eine philosophische Richtung, wozu dann viele meinen etwas sagen zu wollen, allerdings im dem Verfassy des Themas damit nicht geholfen. Im Gegenteil, fühlt es sich um sein Thema betrogen. Geht es um diesen Aspekt?
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Egil
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Re: Die Sache mit den Vorwürfen...

Beitrag von Egil »

Ich meine, es wäre viel geholfen, wenn beide Seiten akzeptieren würden, dass sowohl ABinen als auch mABs Probleme haben, die aber nur teilweise Überschneidungen haben und keineswegs deckungsgleich sind. Deswegen können die Erfolgsrezepte einer Frau auch nur sehr bedingt einem Mann helfen, und umgekehrt. Generell sind die Probleme individuell verschieden, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ex-mAB Erfahrungen gemacht hat, die einem noch-mAB helfen können, ist höher, als die Wege, die einer ABine die Ent-ABisierung ermöglicht haben. Ich kann mehr als verstehen, wenn mABs frustriert reagieren, wenn sie von Frauen zu hören kriegen, wie einfach doch das wäre, wenn man sich nur erstmal überwunden hätte, weil eben jahrelange Erfahrung zeigt, dass es für Männer eben nicht so funktioniert. Dass dann ein "Frauen haben es leichter" kommt, ist wohl folgerichtig. Aber es stimmt auch, was Finnlandfreundin meint, dass es für einige wenige Frauen eben überhaupt nicht leicht ist - die optisch einem Mann eben so gar nichts bieten. Wo ein Mann eben durch andere Werte (Einkommen, Status, Charme,...)vielleicht noch Pluspunkte sammeln kann, bleibt für eine Frau allenfalls der Weg, zu versuchen, Makel zu überschminken - was natürlich Grenzen hat.

Wir sollten alle versuchen, diesen unsinnigen Streit hinter uns zu lassen. Von konstruktiven Debatten können indes beide Seiten profitieren.
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Re: Die Sache mit den Vorwürfen...

Beitrag von Vogel »

Kolinatan hat geschrieben: 19 Dez 2024 12:05 Danke für Deine Rückmeldung. Mir ist der Zusammenhang zwischen meinen Überlegungen und Deinem Bauchgrimmen noch nicht ganz klar. Aufgrund Deiner Erklärung habe ich mehrere Assoziationen, worauf das Bauchgrimmen referenziert.
[...]
Ebenso könnte es sein, dass Du nicht möchtest, anderen dabei zu helfen ihre Selbstwahrnehmung zu korrigieren und ihnen z.B. durch entsprechende Rückmeldung zu spiegeln, dass sie weiterhin eine verzerrte Selbstwahrnehmung haben und z.B. nicht in der Lage sind ihren Fortschritt und ihre Veränderung sich selbst gegenüber zu erkennen, wertzuschätzen und anzuerkennen? Zumindest diese Unfähigkeit, die eigenen Veränderungen und Erfolge wertzuschätzen, kann ich bei mir immer wieder erleben. Egal welches Ziel bereits erreicht wurde, es fällt mir schwer es anzuerkennen und mir dafür zu danken oder mich sogar dafür zu feiern, weil es dann immer schon die nächste Aufgabe, das nächste Ziel gibt, welches jetzt im Fokus.

Ich halte diese Unterstützung, dass eigene Selbstbild bzw. die eigene Wahrnehmung zu korrigieren, tatsächlich für hilfreich. Hängt allerdings davon ab, mit welcher Intention bzw. in welcher Form die entsprechende Rückmeldung gegeben wird.
Ich merke ,wie schwer es mir fällt, meine Gefühle in Worte zu packen. Ich spüre sie, kann sie aber nicht in Worte packen. Egal- ich probiers:

korrekt. Es geht mir tatsächlich darum, dass ich bei Ihr bzw. anderen Ex- und Nicht-Abs beiderlei Geschlechts häufig eine verzerrte Selbstwahrnehmung wahrnehme und ich irritiert bin, das sie eigene Erfolge und Anstrengungen nicht wertschätzen können. Den richtigen Ton hier zu treffen, fiel mir aber schwer, zugegeben, es ist mir nicht gelungen. Denn zum einen schwang gerade hier für mich auch da immer eine „Ich, Ich, Ich“-Komponente mit drinnen. Und zum anderen, da hast Du Recht – das nächste Ziel, der nä. bessere Partny, … - spielt da auch mit. Vielleicht sogar auch was Besseres als gerade zu finden. Weil das, was davor war, vielleicht nicht genug war oder eher wahrscheinlich nicht den eigenen Träumen entspricht. Wenn ich etwas als HC-AB in den letzten Jahren schmerzhaft lernen musste, dann das es keinen Anspruch auf Liebe und Begehren gibt. Obwohl mir die Gesellschaft/ Kultur genau das immer wieder versucht weiszumachen. Überhaupt dieser Partnerschaftskult- „ohne Partny ist man nix, man muss doch einen Partny haben, …“ – lieber bleibt man beim Partny, der einem nicht das gibt, was man möchte, und schiebt jegliche Eigenverantwortung von sich. Ich kann das alles nicht nachvollziehen.
Kolinatan hat geschrieben: 19 Dez 2024 12:05 Hier höre ich eher die Befürchtung oder die Erfahrung, dass man selbst mit seinem Problem kein Gehör mehr findet? Weil wenn zu viele Themen gleichzeitig besprochen werden, es dann schwierig ist für ein Anliegen jemanden zu finden, der einem antwortet?

Bestünde dieses Problem nicht auch, wenn es nur HC-AB gäbe, die alle über ihr Problem schreiben und zu wenige Mitglieder, welche bereit sind dazu etwas konstruktiv beizutragen?
Sowohl als auch. Wo es etwas zu greifen gibt, kann man Hilfestellung geben, diskutieren, … wer keine Erfolge bekommt, keine Dates bekommt, von vorneherein abgelehnt wird, kann halt nicht mehr mitdiskutieren. Da schwingt automatisch für mich die Angst mit, ausgeschlossen zu werden. In der Gesellschaft fühle z. B. ich mich schon wie ein Alien. Das Forum ja aber den ABs gewidmet, und auch ein Rückzugsort, ein Safe Space.

Das andere ist natürlich, wie Zuya es bereits sagte, das hier MABs hier einen mehr als schlechten Stand haben. Ein ständiges Mißtrauen ist zu spüren. Nur ein Hauch von Verdacht(!) „Jehova“ sagen zu wollen (aka „Frauen habens leichter“) reicht aus für pauschalisierte Angriffe. Generell werden MABs als triebgesteuert dargestellt, möchten nur die hübschesten, bla bla bla…..
Auch das schwang in der Antwort der Userin für mich mit.

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