Swenja hat geschrieben:Serendipity hat geschrieben:Neveryoung hat geschrieben:Ne sorry, da verbleibe ich bei meiner Meinung.
Für mich ist da keine wahre Liebe im Spiel, wenn man seinen Partner herumreicht oder mit jemand anderem Teilt.
Aber jeder Mensch hat da seinen eigenen Tik, man kann ja schlecht in ihn hinein sehen.
Schade ... Aber es gibt nun mal immer wieder Menschen, die weder willens noch in der Lage sind über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken.
naja, aber er gesteht jedem seinen eigenen "tik" zu....
du wirst ihn nicht zu -was auch immer in dieser hinsicht- überreden können,
oder wie ist das "schade" zu verstehen?
er mag halt eine "kitschige", wie du es bezeichnet hast, art von liebe,
was ich total nachvollziehen kann. mir geht es ja ebenso.
Swenja
Jedem das was er mag!
Ich will weiß Gott niemanden überreden, seine Vorstellungen von Liebe und Beziehung über den Haufen zu werfen. Mag es nun die "kitschige" Zweierbeziehung sein, in der körperliche und emotionale Treue parallel vorhanden sein sollen. (Falls es überlesen wurde: Ich persönlich bevorzuge auch dieses Beziehungsmodell!) Oder aber eben die offene Beziehung oder vielleicht sogar die Polyamory.
Was ich jedoch befürworten würde, dass zumindest eine Akzeptanz dafür vorhanden ist, dass eben nicht jeder die gleichen Vorstellungen von Liebe und Beziehung hat.
Das meine ich wenn ich "Schade" schreibe, dass viele Menschen einfach nicht bereit sind ihre Komfortzone zu verlassen und anzuerkennen, dass es neben der eigenen noch viele weitere Spielarten von Liebe und Beziehung gibt, welche genauso "wahr" sein kann wie die eigene.
Ich persönlich finde es einfach überheblich, deren Art zu lieben mit einem Tick zu vergleichen und so den Anschein zu erwecken, es könnte sich um etwas Krankhaftes oder gar Anormales handeln!
Zur Verdeutlichung vielleicht auch mal folgendes Gedankenspiel:
Man versetze sich einfach mal 100 bis 150 Jahre zurück in die Vergangenheit. Noch Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts (sogar teilweise noch weit bis in die 1950iger Jahre) entsprach es nicht der gesellschaftlichen Konvention und auch Gesetzgebung, öffentlich eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft einzugehen und zu leben. Homosexuellen Menschen wurde die Fähigkeit abgesprochen Gefühle wie Liebe und Zuneigung zu einem gleichgeschlechtlichen Menschen zu empfinden. Vielmehr wurde es als sexuelle Perversion betrachtet und diese Menschen wurden als krank und vielerorts darüberhinaus auch noch als kriminell eingestuft. Eben weil deren Art zu lieben nicht dem entsprach, was die überwiegende Mehrheit unter einem akzeptablen Beziehungsmodell verstand.
Wenn es nicht Menschen gegeben hätte, die über diese Sichtweise -und damit über den Tellerrand- hinausgeschaut hätten, dann würde dieses Beziehungsmodell vielleicht auch heute noch nicht in vielen Teilen der Welt anerkannt und akzeptiert werden. (Leider gibt es immer noch viele Ecken in unserer Welt, wo dies eben nicht der Fall ist!)
Mal ehrlich, wer in unserer Gesellschaft -und ähnlich geprägten und entwickelten- würde heute noch in Frage stellen, dass ein Mann nicht wahrhaftig einen anderen Mann oder eine Frau nicht wahrhaftig eine andere Frau lieben kann?
Manchmal habe ich einfach den Eindruck, dass Menschen, die sich vehement gegen "Das Andere" oder "Das Neue" wenden, Angst haben, man wolle ihnen das Vorhandene bzw. Bevorzugte wegnehmen und durch "Das Andere" oder "Das Neue" ersetzen. So als wolle man sie nun dazu zwingen ihren Lebensstil aufzugeben und durch etwas ersetzen, das ihnen widerstrebt.
Aber darum geht es doch gar nicht. Es geht doch lediglich darum zum dem was wir bereits haben, etwas ergänzend hinzufügen. Es geht darum, Menschen die vielleicht bis dahin am Rande der Gesellschaft lebten oder gar gänzlich ausgrenzt waren, zu zeigen: Ihr gehört dazu! Ihr seit weder, pervers noch krank noch kriminell! Ihr bereichert unsere Gesellschaft um eine weitere Komponente und zeigt wie vielfältig Menschen leben und lieben können!