Raptus hat geschrieben: ↑05 Sep 2017 15:28
Fjodor hat geschrieben: ↑04 Sep 2017 19:43
In der Stadt fällt mir vieles leichter, ich treffe viel mehr Frauen und kann auch ganz unverbindlich etwas mit ihnen unternehmen und komme so auch einfacher zu neuen Erfahrungen, auch wenn das noch für keine Beziehung gereicht hat.
Aha und wie lernt man in der stadt bitte leute kennen? Einfach ansprechen oder was?
Also ich finde auch das es auf dem dorf leichter gewesen wäre. Da gab es eine gemeinschaft, gemeinsame treffpunkte und scheunenfeten mit viel korn.
Nur Schade das ich als Opfer dazu nie eingeladen wurde. Aber theorietisch als normaler mensch hat man es auf dem land deutlich leichter, keiner Frage.
Das war ja keine Allgemeinaussage, sondern mein persönliches Erleben. Das hilft dir im Sinne von Tipps vermutlich nicht wirklich weiter, aber vielleicht bringt es dich ja auf eine Idee, was man tun könnte.
Ich war nie deshalb AB, weil ich keiner Frau begegnet bin. Ich war (und bin es immer noch ein wenig) nur unglaublich ungeschickt darin, aus einer Bekanntschaft eine Partnerschaft zu machen oder irgendeine körperliche Annäherung zu wagen. Von aussen gesehen war ich meistens in einer eigentlich beneidenswerten Lage: Ich hatte durch ehrenamtliche Arbeit im studentischen Milieu sehr viel Kontakt mit wirklich interessanten Frauen in meinem Alter. Schon alleine mit solchen Menschen zu sprechen hat mir immer ein wenig Hoffnung gegeben. Und auch wenn ich nach wie vor AB bin, hatte ich in meiner Studizeit dadurch sogar einige Dates und Erfahrungen sammeln können. Das waren zu Beginn komplette Desaster, aber es hat sich dennoch gelohnt, heute kann ich solche Treffen ganz gut überstehen.
Jetzt arbeite ich auch gerade in diesem Uni-Umfeld und lerne wiederum viele Frauen zwischen zwischen 18 und 25 kennen. Ich merke, dass mich die jüngsten schon langsam als Erwachsenen und nicht mehr als Gleichaltrigen oder als potentiellen Partner sehen. Aber das hält sich noch stark in Grenzen, im Moment gehöre ich im großen und ganzen schon noch dazu und habe die nicht ganz unberechtigte Hoffnung, dass ich vielleicht wieder jemanden kennen lernen könnte. Klar kann ich nicht bei der Arbeit offen Frauen anbaggern, aber irgendwie sind die Übergänge zwischen sachlichem Smalltalk und (harmlosem) Flirt fließend, also ist eine neue Bekanntschaft nicht unmöglich. Leider ist diese Arbeit aber befristet, und selbst wenn sie es nicht wäre, ich werde in 2, 3 Jahren einfach zu alt sein für die allermeisten Studentinnen. Dann werde ich auch grössere Mühe damit haben, Frauen kennen zu lernen. Kommt dazu, dass mit jedem Jahr weniger Singles herumlaufen...
Aber auch in meiner Freizeit lerne ich immer wieder mal jemanden kennen. Ich habe Freunde in meinem Alter, wenn ich mit denen ausgehe, lerne ich wiederum Menschen in meinem Alter kennen (ich gehöre nicht zu den ABs, die gerne zu Hause sind). So habe ich tatsächlich meine ersten erfolgreichen "Gehversuche" mit tollen Frauen gemacht. Nichts sexuelles, aber für mich als damaligen HC-weissnichtwievielplus-AB war schon ein gutes Gespräch, ein schlechter Tanz oder ein Händchenhalten mit einer fremden Frau was echt umwerfendes. Diese Möglichkeit nimmt aber zugegebenermaßen auch deutlich ab, die meisten Freunde sind inzwischen vergeben und leben sogar mit ihrem/r PartnerIn zusammen und sind nicht mehr für solche Partynächte zu haben.
Dazu nehme ich an verschiedensten Anlässen teil (da gibts von Sport über Kultur bis hin zu Religion unzähliges in meiner Stadt) - ich bin einfach kein Mensch, der gerne rumsitzt, ich gehöre zu der ruhelosen Sorte.
Wahrscheinlich ist es auch kein Nachteil, das ich eigentlich für fast jeden Menschen zu begeistern bin - ich lerne Flüchtlinge genauso gerne kennen wie FreikirchlerInnen, StudentInnen oder Handwerker. Hauptsache, irgendwas ist los.
Ich geh auch mal alleine aus, wenn mir die Decke auf den Kopf fällt. In 95% der Fälle ist das zwar völlig zweckfrei, alleine in einer Bar ein Bier zu trinken, aber es gab auch schon die anderen 5%, wo ich plötzlich ins Gespräch gekommen bin und daraus ganz interessante und lange Nächte geworden sind.
Wie gesagt, nimm das nicht als Ratschläge. Das ist ganz einfach meine persönliche Situation. Auf dem Land hatte ich das alles nicht, weil es einfach nur eine einzige Bar im Nachbardorf gab. Keine Uni, kein Ausgang, nichts. Nur hin und wieder Dorffeste, wo man ohnehin die meisten schon kannte, für alles andere musste ich immer weite Wege in die nächste Stadt auf mich nehmen.
Im Moment spiele ich mit dem Gedanken, mir eine Stammkneipe zu suchen, und einfach einmal pro Woche alleine ein Bier dort zu trinken. Wenn von ich nur jedes 15. Mal mit jemandem ins Gespräch komme, wären das immerhin drei pro Jahr. Früher mochte ich das alleine-in-der-Bar-Feeling nicht, weil es aufdeckt, wie alleine man eigentlich ist und jemand blöd gucken könnte. Aber ein wenig habe ich mich daran gewöhnt, und wenn ich glaube, wenn es zur wöchentlichen Gewohnheit wird, verschwindet dieses Unwohlsein wohl noch restlos. Dazu lernt man ja auch den Barkeeper ein wenig kennen. Auch das nicht als Tipp, aber als Einblick in das Leben eines AB, der es alleine zu Hause einfach nicht lange aushält. Das hat mir alles nix geholfen, eine Partnerin zu finden, aber zumindest weiss ich, dass es nicht an fehlendem Aufeinandertreffen mit Frauen liegt.