Bei mir sieht es wie folgt aus: Das Aussehen meines Partners spielt bei mir eine Nebenrolle. Die "Grundattraktivität" besteht aus der Ausstrahlung, die jeder Mensch besitzt. Und diese Ausstrahlung ist für mich unabhängig vom Aussehen. Kennt ihr das, dass ihr dieses tiefe Gefühl habt, dass ein Mensch ein unglaublich gutes Herz hat, eine Seele von Mensch ist, ohne dass ihr diese Person überhaupt kennt oder vorher gesehen habt? So was meine ich damit.
Die "Hauptattraktivität" eines potenziellen Partners stellt sich eher aus besonderen Eigenschaften zusammen. Mit jeder weiteren besonderen Eigenschaft steigt seine Attraktivität, z.B. wenn er meinen speziellen Humor versteht und auch noch toll findet. Ist vielleicht schwierig zu erklären.
Das Aussehen ist einfach nur noch das i-Tüpfelchen und bildet daher nur die "Nebenattraktivität". Extreme beim Partner wie z.B. verfaulte Zähne muss ich auch nicht haben. Aber das wäre eben ein Extrem und dieses findet man doch eher selten (nicht, dass jetzt jemand sagt, ich würde gar keine körperlichen Ansprüche bei einem Partner haben).
Aber mal ganz ehrlich: was nützt mir das schönste Gesicht, wenn oben im Kopf nicht mal ein Teelicht brennt?
So viel zu meiner Erklärung, was Attraktivität für mich bedeutet.
Lese ich mir jetzt diesen Thread noch einmal durch, muss ich ehrlich gestehen, dass ich mich schlecht fühle. Auch wenn einige von euch sagen, dass das Innere bei einem Menschen stimmen muss und dass man sich vielleicht ein zweites oder drittes mal treffen sollte, bevor man eine Person "abhakt", machen mir diese Aussagen über das körperliche Erscheinungsbild und die damit verbundene Attraktivität zu schaffen.
Bei vielen Leuten besteht die Attraktivität eines anderen Menschen im ersten Schritt wohl hauptsächlich aus dem Aussehen einer Person. Es ist der erste Eindruck und entspricht dieser nicht zu einem bestimmten Prozentsatz der eigenen Idealvorstellung, machen sich einige Menschen nicht mehr die Mühe mal hinter die Fassade zu gucken. Lohnt sich halt nicht mehr.
Nun ist es so, dass ich selbst wohl nicht sonderlich attraktiv bin und das auch wohl ein Hauptgrund ist, warum ich HC-AB bin. Mir hat noch kein Mann hinterher gepfiffen oder sabbernd vor meinen Füßen gelegen. Und da mein BMI über 18 ist, gelte ich als fett (so wurde es hier ja bereits recht nüchtern erklärt). Gut, Ashley Graham (bekanntes Plus-size Model) liegt mit ihrem BMI höchstwahrscheinlich auch über 18 und ich denke, dass so manch ein Kerl sich die Finger nach ihr leckt, aber das sei jetzt mal dahingestellt, wie ihre Attraktivität so auf Männer wirkt.
Auf Singlebörsen im Internet habe ich nicht nur einmal das Angebot von Männern bekommen, dass ich doch mal mit ihnen durch die Kiste hüpfen könnte, weil sie mal wissen wollten, wie das im Bett mir einer Frau ist, die mehr auf den Rippen hat und nicht Kleidergröße 38 trägt. Hört sich für manch einen jetzt lustig an, tat aber verdammt weh. Diese Herabstufung. Dieses Desinteresse an den inneren Werten. Auf das körperliche reduziert zu werden und dann auch noch in solch einem negativen Sinn, als sei man ein Ausstellungsstück aus dem Kuriositätenkabinett und da will nur einer eine Privatvorstellung.
Einige von euch werden jetzt vielleicht sagen, dass ich dann doch einfach abnehmen soll, dann sei doch alles gut. Ich bin auch dabei, es braucht halt nur Zeit. Es geht nicht von heute auf morgen. Aber was wäre dann? Dann ist vielleicht meine Nase zu schief oder mein Mund zu schmal oder sonst was.
Es gibt hier auch einen anderen Thread, in dem es u.a. um Schüchternheit geht. Dort habe ich Folgendes geschrieben (ist ein Auszug):
Was sieht man nun jedoch in Medien oder Werbung etc. dank Photoshop? Vieles. Nur keine Dellen an den Oberschenkeln, keine Augenringe oder Fältchen. Keine Winkearme oder dünnes Haar. Nur perfekt weiße Zähne, Beine bis in den Himmel und eine Oberweite mit minimum Körbchengröße C usw. Das ist das, was ich als Frau wahrnehme. Das ist das, was Männer vielleicht auch sehen und wahrnehmen. Und das ist das, was ich mir einbilde, was Männer - optisch - von einer Frau mittlerweile erwarten, da sie dieses Bild ja so aus Medien, etc. vermittelt bekommen. Es ist nur halt ein Bild, das sehr wenige Frauen real erfüllen und ich bin definitiv ganz weit weg davon.
Gehört hier aber vielleicht gar nicht hin, sorry dafür.
Wie die Schönheit, so liegt auch die Attraktivität eines Menschen immer im Auge des Betrachters.
Schönheit und Attraktivität sind bei einigen Menschen gleichbedeutend, bei anderen wiederum sind es zwei unterschiedliche Paar Schuhe.
Ich werde mir mit folgender Aussage wahrscheinlich keine Freunde machen und vielleicht auch einiges an Gegenfeuer einfangen, aber:
Sollte für euch die Optik und damit die Attraktivität eures potenziellen Partners oder Partnerin jedoch ein so großes Problem sein, dass ihr dafür schon einen Thread aufmachen und um Rat fragen müsst oder ihr euch den Thread aufmerksam durchlest, damit ihr einen tollen Ratschlag abgreifen könnt, wie ihr weiter mit solch einer Situation umgehen sollt, dann lasst es lieber bleiben. Und das sage ich nicht zu eurem Wohl, sondern eher zum Wohl eures potenziellen Partners oder Partnerin. Niemand will zweite Wahl sein. Niemand will als Resteverwertung gelten. Niemand will zu hören bekommen, dass man nur "auserwählt" wurde, weil nichts Besseres da war. Und das hat auch niemand verdient.